12.09.2015 Lindauer Bürgerzeitung
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26 12. September 2015 · BZ Nr. 37/15<br />
GESUND LEBEN<br />
Viele Menschen machen sich für Reha stark<br />
Kampagne gestartet 15.000 Unterschriften auf 3.000 Postkarten und Forderungen an Politiker übergeben<br />
Jede medizinisch notwendige Rehabilitation<br />
muss genehmigt und<br />
angemessen vergütet werden!<br />
Das fordern die Reha-Kliniken in<br />
ihrer Kampagne mit dem Motto<br />
„Umsonst ist keine Reha.“ Im<br />
Rahmen dieser von der Baden-<br />
Württembergischen Krankenhausgesellschaft<br />
(BWKG) initiierten<br />
Kampagne haben sich über<br />
15.000 Menschen im Land für<br />
die Reha stark gemacht und Postkarten<br />
unterschrieben. Klinikvertreter<br />
von elf Reha-Einrichtungen<br />
aus Oberschwaben und dem Alb-<br />
Donau-Kreis übergaben mehr als<br />
3.000 Postkarten in Bad Waldsee<br />
an politische Entscheidungsträger.<br />
Die positiven Wirkungen einer<br />
guten Rehabilitation sind<br />
unbestritten und weithin bekannt.<br />
Trotzdem wird noch<br />
immer nicht jede medizinisch<br />
notwendige Reha genehmigt<br />
und bezahlt. Menschen, die<br />
von einer guten Reha profitieren<br />
würden, bleiben noch<br />
immer im Antragsdickicht<br />
stecken, über notwendige Rehas<br />
wird teilweise nach Kassenlage<br />
entschieden und die Finanzierung<br />
der Reha-Kliniken ist<br />
nach wie vor unzureichend.<br />
Damit das nicht so bleibt,<br />
hat die BWKG im Herbst 2014<br />
eine landesweite Kampagne<br />
unter dem Motto „Umsonst ist<br />
keine Reha“ ins Leben gerufen.<br />
91 Reha-Kliniken haben sich<br />
Die Unterschriften der Aktion „Umsonst ist keine Reha“ wurden von Klinikdirektoren von elf Einrichtungen<br />
und zahlreichen Bürgermeistern aus dem Oberland an Mitglieder des Bundestages übergeben. BZ-Fotos: WZK<br />
daran beteiligt und mehr als<br />
15.000 ihrer Patienten und<br />
Mitarbeiter haben landesweit<br />
mit ihren Postkarten die Aktion<br />
unterstützt. Allein in den<br />
Kliniken in Aalen, Aulendorf,<br />
Bad Buchau, Bad Saulgau, Bad<br />
Waldsee, Bad Wurzach, Biberach,<br />
Friedrichshafen, Isny,<br />
Ravensburg, Ulm und Wangen<br />
wurden mehr als 3.000 Postkarten<br />
unterschrieben. Diese<br />
Unterschriften wurden von<br />
den Geschäftsführern der<br />
Reha-Kliniken in Bad Waldsee<br />
an politische Entscheidungsträger<br />
übergeben.<br />
„Wir freuen uns, dass über<br />
3.000 Patienten und Mitarbeiter<br />
aus unseren Kliniken mit<br />
ihren Unterschriften zeigen,<br />
dass ihnen die Rehabilitation<br />
am Herzen liegt“, sagte Ellio<br />
Schneider, Geschäftsführer der<br />
Waldburg-Zeil Kliniken, im<br />
Namen der anwesenden Klinikvertreter.<br />
Mit der Übergabe sind konkrete<br />
Forderungen verbunden.<br />
„Jede notwendige medizinische<br />
Reha muss angemessen<br />
vergütet werden“, so Schneider,<br />
„außerdem müssen die<br />
Antrags- und Genehmigungsprozesse<br />
dringend vereinfacht<br />
werden.“ Denn schließlich<br />
profitiere von einer guten<br />
Reha nicht nur jeder Einzelne,<br />
sondern die ganze Gesellschaft.<br />
Patienten werden fit<br />
gemacht für den Alltag, Familie<br />
und Beruf. Damit steige<br />
auch die Lebensqualität. Frühverrentung<br />
und Pflegebedürftigkeit<br />
könnten damit verhindert<br />
werden und die Reha trage zur<br />
Sicherung der Arbeitskraft bei.<br />
Die zentralen Forderungen<br />
der Reha-Kampagne:<br />
1. Eine Reha muss schnell und<br />
einfach beantragt werden<br />
können. Im Fall einer Ablehnung<br />
müssen dem Betroffenen<br />
die Gründe transparent<br />
gemacht werden.<br />
2. Keine Reha-Steuerung nach<br />
Kassenlage: Jede medizinisch<br />
notwendige Reha muss<br />
finanziert werden. Die weiterhin<br />
bestehende Budgetierung<br />
der Reha-Ausgaben der<br />
Rentenversicherung muss<br />
aufgehoben werden. Es muss<br />
einen finanziellen Ausgleich<br />
zwischen der Pflege- und der<br />
Krankenversicherung geben.<br />
3. Die aktuellen Vergütungssätze<br />
reichen nicht, um die<br />
notwendigen Reha-Leistungen<br />
Unterwegs auf dem Aufsitzmäher<br />
Inklusion Oberschwäbische Werkstätten bilden Mitarbeiter weiter<br />
Mitarbeiter der Oberschwäbischen<br />
Werkstätten Kißlegg haben den<br />
L-Führerschein abgelegt. Nun können<br />
sie die Mäharbeiten z.B. rund<br />
ums Schloss und die Kliniken Neutrauchburg<br />
motorisiert erledigen<br />
– ganz im Sinne des Mottos der Behindertenwerkstätten,<br />
Menschen<br />
mit Handicap eine interessante Zukunftsperspektive<br />
aufzuzeigen und<br />
einen Weg in ein weitgehend selbst<br />
bestimmtes Leben zu ermöglichen.<br />
Durch die Qualifizierung hat sich die Lebensqualität der OWB-Mitarbeiter verbessert. Sie sind noch selbstständiger<br />
geworden und dürfen dank des L-Führerscheins jetzt auch privat Roller fahren. „All dies dient als<br />
Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und Inklusion“, so Werkstattleiter Manfred Oswald (3.v.re.).<br />
Bereits seit zehn Jahren arbeiten<br />
die Oberschwäbischen<br />
Werkstätten „OWB“ mit den<br />
Waldburg-Zeil Kliniken in der<br />
Garten- und Landschaftspflege<br />
zusammen.<br />
Angefangen hat die erfolgreiche<br />
Kooperation mit einer<br />
Kleinkolonne von rund vier<br />
Mitarbeitern, die Blumenbeete<br />
pflegte. Seit drei Jahren hat die<br />
OWB die gesamten Mähflächen<br />
mit über zehn Hektar<br />
Rasenfläche um die Klinik-Areale<br />
in Neutrauchburg übernommen.<br />
Das ist eine echte<br />
Herausforderung für eine<br />
Behinderteneinrichtung,<br />
denn dieser Großauftrag ist<br />
einmalig in der Behindertenarbeit.<br />
Im Einsatz ist ein Team von<br />
knapp 20 Mitarbeitern. Dafür<br />
wurden durch den Werkstattleiter<br />
der OWB in Kißlegg,<br />
Manfred Oswald, moderne<br />
Aufsitzmäher angeschafft, die<br />
im Winter außerdem hausintern<br />
zum Winterdienst eingesetzt<br />
werden.<br />
Die Dienstleistung für die<br />
Waldburg-Zeil Kliniken hat<br />
den eingesetzten Mitarbeitern<br />
mit Handicap ermöglicht,<br />
durch den hausinternen Bildungsbereich<br />
(BAF) der Oberschwäbischen<br />
Werkstätten<br />
eine Führerscheinqualifizierung<br />
zu durchlaufen. Nun dürfen<br />
sie mit den leistungsstarken<br />
Aufsitzmähern den Mähauftrag<br />
auch im öffentlichen<br />
Verkehrsraum ausführen.<br />
Inzwischen ist der Trupp im<br />
Bereich Außenanlagen der<br />
Waldburg-Zeil Kliniken nicht<br />
mehr wegzudenken. Der Leiter<br />
Außenanlagen der Waldburg-<br />
Zeil Kliniken, Ralf Stolten, lobt<br />
die hohe Qualität der geleisteten<br />
Arbeit: „Wir können uns<br />
auf unsere Kollegen von der<br />
OWB absolut verlassen. So<br />
sehen unser Parkwald und die<br />
Gartenanlagen vor dem<br />
Schloss Neutrauchburg stets<br />
perfekt gepflegt aus. Und<br />
unsere Patienten und Gäste<br />
freuen sich!“<br />
BZ<br />
zu finanzieren. Gefordert<br />
wird ein Gesetz, das endlich<br />
die gerechte Vergütung von<br />
Reha-Leistungen festschreibt!<br />
BZ<br />
Mehr zur Kampagne „Umsonst ist<br />
keine Reha“ finden Interessenten<br />
im Internet.<br />
@ www.umsonst-ist-keine-reha.de<br />
VORTRÄGE<br />
23. September: 19.00 Uhr<br />
Süßes Leben mit Bewegung<br />
– dem Diabetes davon<br />
laufen<br />
▸ Schussentalklinik<br />
Aulendorf<br />
23. September: 19.30 Uhr<br />
„Mag ich nicht, vertrag‘<br />
ich nicht“: Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
und<br />
-allergien<br />
▸ Fachkliniken<br />
Wangen<br />
07. Oktober: 19.30 Uhr<br />
Sein Herz nicht verschenken:<br />
Wie kann man Herzinfarkt<br />
vorbeugen?<br />
▸ Klinik Schwabenland<br />
Neutrauchburg<br />
Mehr Infos zum Vortragsprogramm<br />
der Waldburg-<br />
Zeil Kliniken unter:<br />
@ www.facebook.com/<br />
wz.kliniken