Weingalerie NEU 3_04
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schon seit damals heimisch ist, eher fraglich,<br />
obwohl das Suffix -fränkisch auf den<br />
Frankenkaiser hindeutet. Wahrscheinlich<br />
stammt die Sorte aber aus Württemberg,<br />
wo sie als Lemberger oder Limberger<br />
bekannt ist. Erwiesen ist, dass die Zisterzienser<br />
im Spätmittelalter in der Gegend<br />
von Lutzmannsburg Weingärten anlegten<br />
und bereits den Blaufränkischen kultivierten,<br />
ebenso wie Sorten aus der Heimat<br />
des Ordens, Burgund, etwa den Grauen<br />
Burgunder, welcher in Ungarn heute noch<br />
„Grauer Mönch“ heißt. Auf einem kristallinen<br />
Urgebirge finden sich fossile Kalkgesteine<br />
ebenso wie sandige, lehmige oder<br />
schottrige Böden. Das Mittelburgenland<br />
wird von drei Seiten von Hügelketten<br />
umstanden und ist in Richtung Osten<br />
offen, weshalb das Pannonische Klima<br />
bestimmend ist. Der Neusiedler See, der<br />
nur 20 km entfernt ist und dessen klimatischer<br />
Einfluss noch sehr stark ist, beinflusst<br />
den Weinbau ebenfalls positiv.<br />
Reinsortig oder in der Cuvée mit heimischen<br />
und internationalen Sorten: Der<br />
Blaufränkisch gibt im nach ihm benannten<br />
Land den Ton an. Übrigens: Best of Blaufränkisch<br />
heißt jetzt „Juwel“.<br />
Südburgenland<br />
Das flächenmäßig kleinste österreichische<br />
Weinbaugebiet - nur etwa 460 Hektar sind<br />
mit Reben bepflanzt, weniger als in Wien -<br />
ist landschaftlich ein weites, hügeliges,<br />
unverfälschtes Land geblieben. Dass der<br />
Boom der 60er- und 70er Jahre am Land<br />
der „Heanzn“ (phonetisch Hieanzn) spurlos<br />
vorübergegangen ist, stellt heute<br />
einen Reichtum dar. Die wichtigsten Orte<br />
für Rotwein sind Deutsch-Schützen und<br />
Eisenberg. Der gleichnamige, roterdige,<br />
eisenhaltige Weinberg ist nachweislich<br />
seit über 4.000 Jahren besiedelt. Die Illyrer<br />
und Kelten waren zwar mehr am Eisen<br />
interessiert, haben aber bestimmt schon<br />
damals aus wilden Reben ein alkoholisches<br />
Getränk vergoren. Wieder waren es<br />
die Zisterzienser, die für einen Aufschwung<br />
des Weinbaus und die Grundlage<br />
für die Gegenwart geschaffen haben. Zwar<br />
sind es nur wenige Weingüter im Vollerwerb,<br />
die hier tätig sind, aber jene, die<br />
die fast perfekten natürlichen Voraussetzungen<br />
nutzen, gehören mit ihren großen<br />
Rotweinen regelmäßig zu Österreichs<br />
besten. Im Norden des Weinbaugebiets<br />
liegt Rechnitz, wo man gute Weißweine,<br />
vor allem einen fruchtigen, frischen Welschriesling<br />
findet. Im äußersten Süden<br />
spielt auch der Weißwein eine gewichtige<br />
Rolle, und daneben ein burgenländisches<br />
Unikat: der Uhudler. Wegen der Reblaus<br />
erlebte der Weinbau ja in ganz Europa<br />
Ende des 19. Jahrhunderts eine schwere<br />
WEINGALERIE<br />
5.-7. Juni 20<strong>04</strong> • Hofburg<br />
Täglich von 11 bis 19 Uhr W I E N<br />
5<br />
Krise, und damals wurden die „Amerikanerreben“<br />
eingeführt, die die Grundlage<br />
für die alten, europäischen Edelsorten bilden.<br />
Aus diesen robusten Sorten namens<br />
Isabella, Ripatella und Othello (rot) sowie<br />
Noah, Concordia und Elvira (weiß) wird<br />
ein jung zu trinkender, unkomplizierter,<br />
rustikaler Wein gekeltert, der eine fast<br />
fanatische Fangemeinde hat. Das liegt<br />
wohl auch am Rebellen-Image des Direktträger-Weins:<br />
Er war lange verboten; zu<br />
Unrecht, macht er doch mit seinem fruchtigen,<br />
unkomplizierten Charme „nicht<br />
blind, sondern einfach glücklich“.<br />
Internationales<br />
Weinfestival<br />
Veranstalter: MAC-Hoffmann & Co. GmbH,<br />
Telefon 01/587 12 93 • www.mac-hoffmann.com