Wasserlos und zonenschraubenlos Vorwort - KBA
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Anwendungen | <strong>KBA</strong> Cortina<br />
Bereits die Plattenwechsel-<br />
Halbautomaten an der Cortina<br />
garantieren einen schnellen <strong>und</strong><br />
bequemen Plattenwechsel. Beim<br />
Vollautomaten können die Schächte<br />
für den nächsten Auftrag bei<br />
laufender Produktion mit Druckplatten<br />
bestückt werden. Der Wechsel<br />
dauert dann unabhängig von der<br />
Plattenzahl weniger als 100<br />
Sek<strong>und</strong>en. Dagegen kommt<br />
Computer-to-Press in absehbarer<br />
Zukunft weder zeitlich noch<br />
wirtschaftlich an<br />
Auch heute sehen es viele<br />
Insider immer noch als normal<br />
an, dass die Maschinenbediener<br />
während der laufenden Produktion<br />
permanent am Leitstand<br />
mit den Farbzonen <strong>und</strong> der Einstellung<br />
der Feuchtwerke spielen,<br />
um tatsächliche oder vermeintliche<br />
Abweichungen vom<br />
optimalen Farbe-Wasser-<br />
Gleichgewicht auszugleichen.<br />
Sogar eine Maschinentemperierung<br />
wird von manchen für<br />
verzichtbar gehalten, obwohl<br />
man damit temperaturbedingte<br />
Farbdichteschwankungen <strong>und</strong><br />
die Anzahl der notwendigen<br />
Stellvorgänge stark reduzieren<br />
kann. Schließlich ist ja nichts<br />
so alt wie die Zeitung von<br />
gestern, <strong>und</strong> da muss man eben<br />
im Coldset-Druck mit Qualitäts-Zugeständnissen<br />
leben!?<br />
„Weiter so“ hilft nicht weiter<br />
All diese Begleiterscheinungen<br />
des Nassoffsetdrucks<br />
kann man nach dem bequemen<br />
Motto „Weiter so!“ als unvermeidbar<br />
hinnehmen. Man kann<br />
diese durch noch mehr teueren<br />
technischen Aufwand zum Teil<br />
reduzieren, aber man kann sich<br />
<strong>KBA</strong> Process 2 | 2005<br />
Oben: Die Fernverstellung für die Zonenschrauben sucht man am Leitstand<br />
der Cortina vergebens, denn es gibt keine<br />
Unten: Bedienerfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> wirtschaftlich: Der wasserlose<br />
Zeitungsoffsetdruck mit der innovativen <strong>KBA</strong> Cortina. Das Bild zeigt die<br />
kompakte Bauweise des Druckturmes im Vergleich mit dem <strong>KBA</strong> Pastostar-<br />
Rollenwechsler im Vordergr<strong>und</strong><br />
auch die berechtigte Frage stellen:<br />
„Ist das denn auf Dauer der<br />
richtige Weg für eine industrielle,<br />
kosten- <strong>und</strong> nutzerorientierte<br />
Qualitätsproduktion?“<br />
Bei sinkenden Einnahmen <strong>und</strong><br />
hohen Kosten muss man sich<br />
als ein vorausschauender Entscheidungsträger<br />
diese Gr<strong>und</strong>satzfrage<br />
fast zwangsläufig<br />
stellen. <strong>KBA</strong> hat dies getan.<br />
Und genau deshalb ist das<br />
Cortina-Konzept entstanden.<br />
Prozess-Störgrößen reduzieren<br />
Jeder technisch einigermaßen<br />
begabte Laie weiß, dass<br />
ein Prozess umso schwerer zu<br />
beherrschen ist, je mehr Parameter<br />
diesen beeinflussen. Und<br />
es gehört bei den meisten auch<br />
zum Erfahrungsschatz, dass ein<br />
eindeutiges, vorhersagbares<br />
Ergebnis am ehesten <strong>und</strong><br />
schnellsten dann erreicht wird,<br />
wenn möglichst Wenige mit ihren<br />
individuellen Empfindungen<br />
<strong>und</strong> Begabungen darauf<br />
Einfluss nehmen. Folgerichtig<br />
waren <strong>und</strong> sind Kernziele des<br />
Cortina-Konzepts, die Anzahl<br />
der Einflussparameter <strong>und</strong><br />
Einflussnehmer für das Druckergebnis<br />
zu reduzieren, durch<br />
eine leistungsstarke Temperierung<br />
<strong>und</strong> technische Raffinessen<br />
auch bei einer längeren<br />
Produktionszeit für konstante<br />
Druckbedingungen zu sorgen<br />
<strong>und</strong> die unter Zeitdruck stehenden<br />
Bediener von der Notwendigkeit<br />
zu befreien, ständig zur<br />
Aufrechterhaltung des drucktechnischen<br />
Gleichgewichts<br />
eingreifen zu müssen.<br />
Qualität wird in der<br />
Vorstufe definiert …<br />
Im Zeitalter von Computerto-Plate<br />
<strong>und</strong> Digital Workflow<br />
sollte die Druckqualität gleich<br />
zu Beginn der Prozesskette, in<br />
der Vorstufe, eindeutig definiert<br />
werden. Denn ungenügende<br />
Druckvorlagen <strong>und</strong> Druckplatten<br />
können auch bei modernen<br />
Rotationsmaschinen nicht<br />
über die Zonenschrauben korrigiert,<br />
sondern allenfalls kaschiert<br />
werden. Der eine Drucker<br />
kann dies besser, der andere<br />
weniger gut, aber niemals<br />
wird aus einem schlechten Vorstufenergebnis<br />
ein vorhersagbares,<br />
gutes Druckergebnis.<br />
Verbesserungen auf einer vierfarbigen<br />
Anzeigenseite werden<br />
zwangsläufig mit Qualitätskompromissen<br />
bei der dahinter<br />
liegenden Folgeseite erkauft.<br />
Dies passt aber nicht zu einer<br />
standardisierten, industriellen<br />
Produktion.<br />
… <strong>und</strong> von der Druckmaschine<br />
zuverlässig kopiert<br />
Mit einem in allen<br />
Produktionsphasen exakt temperierten<br />
<strong>zonenschraubenlos</strong>en<br />
Farbwerk mit den Kernelementen<br />
Kammerrakel, Rasterwalze<br />
<strong>und</strong> Auftragwalzen wird<br />
dagegen bei Eliminierung der<br />
Störgröße Feuchtwasser auch<br />
über längere Laufzeiten ein<br />
konstantes, qualitativ hochwertiges<br />
<strong>und</strong> jederzeit reproduzierbares<br />
Druckresultat erreicht.<br />
Denn immer noch agiert die<br />
Technik konstanter als der<br />
Mensch mit seiner wechselnden<br />
Tagesform. Zusätzlich ist<br />
der wasserlose Offset im Fortdruck<br />
schon aus rein physikalischen<br />
Gründen wesentlich stabiler<br />
als der Nassoffset, da der<br />
permanente Kampf zwischen<br />
Farbe <strong>und</strong> Wasser nicht stattfindet.<br />
Als leistungsstarker „Großkopierer“<br />
reproduziert die<br />
Cortina zuverlässig zigtausend<br />
Mal das, was auf der Druckplatte<br />
ist. Nicht mehr <strong>und</strong> nicht<br />
weniger. Unzählige Zeitungsdrucker<br />
konnten sich davon bei<br />
reiff zeitungsdruck in Offenburg<br />
überzeugen: Die 16-Seiten-Rotation<br />
wurde im Herbst<br />
2004 nach erfolgreichem Abschluss<br />
der zweijährigen Betatestphase<br />
abgebaut <strong>und</strong> wird im<br />
Frühjahr 2005 als Produktions-