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Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

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Rothirsch<br />

(Cervus elaphus)<br />

was oft H<strong>in</strong>weise auf die Ausbreitungstendenz gewisser Wildarten ergab. In <strong>der</strong><br />

Tabelle 1 ist bei jenen Kantonen <strong>der</strong> Vermerk „Jagdstatistik“ aufgeführt, <strong>der</strong>en Berichte<br />

detaillierte Auswertungen <strong>in</strong> den Berichten enthalten.<br />

4.5 Berücksichtigte Arten und ihr Indikationswert bezüglich<br />

des grossräumigen Vernetzungssystems<br />

Um das grossräumige Vernetzungssystem <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> aufzudecken, ist man aus<br />

praktischen Gründen auf Arten angewiesen, die als ausgeprägte Fernwan<strong>der</strong>er<br />

(Wan<strong>der</strong>distanz beträgt i.a. mehr als 10 km) bekannt s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> weite saisonale<br />

Wan<strong>der</strong>ungen unternehmen. Weiter kommen Arten <strong>in</strong> Frage, die regelmässig beobachtet<br />

werden o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en kle<strong>in</strong>räumiges Wildtierwechselsystem mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

bekannt ist. Deshalb stützen wir uns <strong>für</strong> diese Studie <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf Daten <strong>der</strong><br />

im folgenden kurz porträtierten grossen Säuger ab.<br />

Wir unterscheiden dabei zwischen primär berücksichtigten Arten, an<strong>der</strong>en relevanten<br />

Arten, potenziell relevanten Arten und nicht behandelten Tiergruppen. Die primär<br />

berücksichtigten Arten be<strong>in</strong>halten die typischen Fernwan<strong>der</strong>er, <strong>der</strong>en Wildtierwechsel<br />

relativ gut bekannt s<strong>in</strong>d sowie das Reh als regelmässig beobachtbare Art,<br />

welches das kle<strong>in</strong>räumige Wildtierwechselsystem anzeigt. Bei den an<strong>der</strong>en relevanten<br />

Arten s<strong>in</strong>d vor allem typische Kulturfolger zu f<strong>in</strong>den sowie Arten, die unabhängig<br />

von <strong>der</strong> Korridorfrage eher spezielle Eigenschaften anzeigen. Insgesamt<br />

handelt es sich aber dennoch um gut bekannte Arten, die relativ häufig beobachtet<br />

werden können. Bei den potenziell relevanten Arten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits solche aufgeführt,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> bereits verbreitet s<strong>in</strong>d, aber selten beobachtet werden. An<strong>der</strong>erseits<br />

be<strong>in</strong>haltet dieses Kapitel Arten, mit <strong>der</strong>en Ersche<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren o<strong>der</strong> Jahrzehnten gerechnet werden muss.<br />

4.5.1 Primär berücksichtigte Arten<br />

Ende letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts begann <strong>der</strong> Rothirsch von Österreich aus über Graubünden<br />

die <strong>Schweiz</strong> wie<strong>der</strong>zubesiedeln. Heute bewohnen Rothirsche grosse ungestörte<br />

Waldregionen sowie halboffene Wald-Feldgebiete im Gebirge und stossen von hier<br />

<strong>in</strong>s Flachland vor. Der Rothirsch ist e<strong>in</strong> typischer Fernwan<strong>der</strong>er. In ausgeprägten<br />

saisonalen Wan<strong>der</strong>ungen wechselt er zwischen W<strong>in</strong>ter- und Sommerlebensräumen.<br />

Dabei werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> nicht selten mehr als 20–30 km zurückgelegt. In gefestigten<br />

Populationen entwickeln sich bezüglich <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>routen und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>standsgebiete<br />

häufig starke Traditionen.<br />

E<strong>in</strong>gezäunte Hochleistungsstrassen s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> Rothirsche kaum überw<strong>in</strong>dbar. Durch<br />

<strong>der</strong>artige H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse können Fernwechsel zerschnitten und Bewegungen abwan<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

Tiere stark e<strong>in</strong>geschränkt werden. Die A1 beispielsweise hat sich auf die<br />

Ausbreitung des Rothirsches vom Alpenraum <strong>in</strong>s <strong>Schweiz</strong>erische Mittelland h<strong>in</strong><strong>der</strong>nd<br />

ausgewirkt (SGW 1995).<br />

38 <strong>Korridore</strong> <strong>für</strong> <strong>Wildtiere</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>

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