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Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

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Die Karte 1 gibt e<strong>in</strong>e Übersicht über zusammenhängende, <strong>für</strong> waldgebundene <strong>Wildtiere</strong><br />

nutzbare Räume (grün–gelb), sowie über die Kammerung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> durch<br />

ausbreitungshemmende Strukturen und Zonen. Die Abbildung erlaubt, Rückschlüsse<br />

über grossräumig zusammenhängende Gebiete, Flaschenhälse im Verbund sowie<br />

Barrieren zu treffen. Ebenfalls dargestellt ist die grossräumige Vernetzung <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> <strong>für</strong> <strong>Wildtiere</strong>, gestützt v.a. auf Angaben, die <strong>für</strong> die unter Kapitel 4.5 genannten<br />

Arten gemacht wurden. Es berücksichtigt also <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Angaben von<br />

Fernwan<strong>der</strong>ern. Im Jura s<strong>in</strong>d dies v.a. Wechsel des Wildschwe<strong>in</strong>s, <strong>in</strong> den Voralpen<br />

und Alpen meist Wechsel des Rothirsches und z.T. <strong>der</strong> Gämse. Dort, wo Angaben<br />

zu den Fernwan<strong>der</strong>ern fehlten, wie grösstenteils im Mittelland, wurden die Lücken<br />

durch das Wechselsystem des Rehs ergänzt.<br />

Um die Karte richtig zu <strong>in</strong>terpretieren, muss man wissen, dass die Breite <strong>der</strong> hier<br />

dargestellten Barrieren ke<strong>in</strong>e Aussage über die Stärke <strong>der</strong> Barrierenwirkung zulässt.<br />

So kommen re<strong>in</strong> methodisch l<strong>in</strong>eare Barrieren im vorliegenden Modell gar nicht zur<br />

Geltung. Sie müssen also zusätzlich dargestellt werden, wie dies mit <strong>der</strong> Autobahn<br />

(als rote L<strong>in</strong>ie) gemacht wurde. Somit ersche<strong>in</strong>t z.B. <strong>der</strong> Alpenriegel als grossflächige<br />

natürliche Barriere; die gleiche Trennwirkung hat aber an vielen Orten auch<br />

die Autobahn! Da gerade die Siedlungen auf e<strong>in</strong>em Nachführungsstand von 1981-<br />

85 beruhen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zwischenzeit e<strong>in</strong>iges gebaut wurde, liegt hier e<strong>in</strong> zu optimistisches<br />

Bild <strong>der</strong> Durchlässigkeit vor.<br />

Die Grunddaten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den jeweiligen kantonalen Berichten aufgeführt. Im vorliegenden<br />

Bericht ist das Vernetzungssystem oft stark vere<strong>in</strong>facht dargestellt, um die<br />

grossräumigen Achsen klarer aufzuzeigen. Vor allem <strong>in</strong> Gebieten mit guter Habitatqualität<br />

wird das Vernetzungssystem zum besseren Verständnis nur symbolhaft<br />

gezeigt, denn <strong>in</strong> solchen Gebieten s<strong>in</strong>d mannigfache Wildtierwechsel vorhanden,<br />

welche flächig zu erhalten s<strong>in</strong>d. H<strong>in</strong>gegen entsprechen die <strong>in</strong> Karte 2 bezeichneten<br />

Wildtierkorridore den effektiv genutzten (o<strong>der</strong> falls sie unterbrochen s<strong>in</strong>d, den potenziell<br />

benutzbaren) Wildtierwechseln, da Wildtierkorridore <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition gemäss<br />

seitlich e<strong>in</strong>gegrenzt se<strong>in</strong> müssen, sei es durch natürliche o<strong>der</strong> anthropogene Strukturen.<br />

Im Folgenden wird beispielhaft <strong>für</strong> den Jura, das Mittelland, die Voralpen und die<br />

Alpen die Vernetzungssituation mitsamt natürlichen und anthropogenen Barrieren<br />

vorgestellt. Die geographische Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> entspricht den Zonen <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Forststatistik. Diskutiert werden fallweise die über weite Distanzen<br />

migrierenden grösseren Säuger.<br />

5.1 Vernetzungssituation im Jura<br />

Der Jura ist durch parallele, langgezogene und stark bewaldete Bergrücken sowie<br />

muldenförmige Täler mit vorwiegend landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Die<br />

grossräumige Vernetzung <strong>der</strong> wichtigsten Naturräume ist <strong>in</strong>sgesamt noch ziemlich<br />

dicht, die Naturräume s<strong>in</strong>d vergleichsweise wenig gestört.<br />

5 Durchlässigkeit <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 49

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