Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...
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Diese Verhältnisse spiegeln sich im Durchlässigkeitssmodell wi<strong>der</strong>. In Abbildung<br />
11 wird die Region um Altdorf dargestellt. Die geeigneten Besiedlungsräume <strong>für</strong><br />
<strong>Wildtiere</strong> sowie die Gebiete mit hoher Bewegungsfreiheit ziehen sich den Hängen<br />
des Reusstales entlang und umfassen die Seitentäler. In <strong>der</strong> Talebene des dargestellten<br />
Reusstalabschnittes h<strong>in</strong>gegen wird die Mobilität <strong>der</strong> <strong>Wildtiere</strong> stark e<strong>in</strong>geschränkt.<br />
E<strong>in</strong> H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis <strong>für</strong> viele <strong>Wildtiere</strong> stellen die Gebiete <strong>der</strong> alp<strong>in</strong>en und nivalen<br />
Höhenstufen dar. Hier setzen Fels- und Eisregionen den meisten Wildtierarten<br />
e<strong>in</strong>e natürliche Grenze. Die Geländee<strong>in</strong>schnitte <strong>der</strong> Pässe können angepassten Arten<br />
den Übergang zwischen Tälern ermöglichen. Bei <strong>der</strong> Ausbreitung des Rothirsches<br />
von Graubünden gegen Westen spielten Pässe e<strong>in</strong>e grosse Rolle.<br />
Heute führen die grossen <strong>in</strong>takten Migrationsachsen den Talflanken entlang und<br />
ziehen sich durch Gebiete <strong>der</strong> Seitentäler. Dies wird <strong>für</strong> waldgebundene Wildsäugerarten<br />
durch zusammenhängende Waldgürtel an den Hängen <strong>der</strong> Täler begünstigt.<br />
In den Waldgebieten <strong>der</strong> Talfanken liegen die Kernräume vieler Wildtierarten.<br />
Ehemalige talquerende Wechsel <strong>in</strong> den Ebenen <strong>der</strong> Haupttäler s<strong>in</strong>d dagegen zu e<strong>in</strong>em<br />
grossen Teil unterbrochen o<strong>der</strong> bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />
Was im Durchlässigkeitsmodell nicht e<strong>in</strong>bezogen wird, <strong>für</strong> Gebirgsregionen aber <strong>in</strong><br />
zunehmendem Masse an Bedeutung gew<strong>in</strong>nt, ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss menschlicher Störungen<br />
durch Freizeitnutzung und touristische Aktivitäten. In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> s<strong>in</strong>d heute<br />
praktisch alle Bergtäler touristisch erschlossen. Durch die Störwirkung des Erholungsbetriebes<br />
kann die Raumnutzung <strong>der</strong> <strong>Wildtiere</strong> stark bee<strong>in</strong>flusst werden.<br />
5 Durchlässigkeit <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 59