Grundschule aktuell 121
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Thema: <strong>Grundschule</strong> entwickeln im Dialog<br />
Lisa Aßmann / Marina Bonanati / Benjamin Braß / Ann-Kathrin Zügner<br />
Schulentwicklung kommunizieren<br />
Die Herbsttagung im Rückblick einer Koblenzer Projektgruppe<br />
Der Name der Herbsttagung des Grundschulverbandes »Schulentwicklung im<br />
Dialog« war nicht nur inhaltlich Programm: Auch zwischen den einzelnen Teilnehmer/innen<br />
gab es immer wieder Anlass zum Austausch über Landes- und<br />
Professionsgrenzen hinweg. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Bezugsfelder<br />
wurden anregende Gespräche geführt. Mit dabei war auch eine Projektgruppe,<br />
die sich an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz mit dem<br />
Thema Schulentwicklung im Dialog beschäftigt.<br />
Die Projektgruppe KONECS<br />
(Koblenzer Netzwerk Campus,<br />
Schulen und Studienseminare),<br />
unter der Leitung von Prof.<br />
Heike de Boer, wirkt auf eine intensive<br />
Zusammenarbeit der an der LehrerInnenbildung<br />
beteiligten Institutionen<br />
in der Region Koblenz hin. Kernstück<br />
des Projektes ist die Etablierung eines<br />
systematischen Blickwechsels von der<br />
Defizit- zur Ressourcenorientierung,<br />
also die Ausrichtung des pädagogischdidaktischen<br />
Blicks auf das Können<br />
und auf die Potenziale von Schülern<br />
und Schülerinnen. Die Verbindung von<br />
konkreten Themen, die an den Schulen<br />
der Region bearbeitet werden, mit Fragen<br />
der universitären LehrerInnenbildung<br />
führt zu einem stärkeren Bezug<br />
von Theorie und Praxis, zu einem Dialog<br />
zwischen den Beteiligten und stößt<br />
ein Voneinander- und Miteinander-<br />
Lernen von Universität, Schulen und<br />
Studienseminaren an. Erste Erfahrungen<br />
zeigen, wie notwendig die gemeinsame<br />
regelmäßige Kommunikation ist,<br />
um sich mit den jeweiligen auch strukturell<br />
bedingten Unterschieden und<br />
Gemeinsamkeiten kennen und verstehen<br />
zu lernen.<br />
Während im Rahmen von »KONECS«<br />
die Bedeutung des Dialogs zwischen den<br />
an der Lehrerbildung beteiligten Institutionen<br />
angestoßen wird, zeigen auch die<br />
Beiträge von SchulpraktikerInnen und<br />
Wissenschaftlerinnen im Band 131 des<br />
GSV: »<strong>Grundschule</strong> entwickeln – Gestaltungsspielräume<br />
nutzen« (de Boer / Peters<br />
2011), dass der Kommunikation in<br />
Schulentwicklungsprozessen eine fundamentale<br />
Bedeutung zukommt.<br />
●●<br />
Wodurch kann eine Kultur des Dialogs<br />
angeregt werden?<br />
●●<br />
Welchen Charakter hat Kommunikation<br />
an Schulen mit innovativen<br />
Entwicklungen? Was muss dazu in den<br />
Kollegien und den Köpfen aller Beteiligten<br />
passieren?<br />
●●<br />
Welche Ideen haben sich in der Praxis<br />
bewährt?<br />
Diese und andere Fragen bildeten die<br />
Grundlage für unsere Teilnahme an der<br />
Herbsttagung des Grundschulverbandes<br />
am 2. November 2012.<br />
Die beiden Auftaktvorträge aus Theorie<br />
und Praxis erlaubten unterschiedliche<br />
Sichtweisen auf Schulentwicklung<br />
(vgl. de Boer und Herdramm in diesem<br />
Heft, S. 5 ff. bzw. 8 f.). Heike de Boer<br />
verweist auf die Notwendigkeit, Schulentwicklung<br />
aus einer systemischen<br />
Perspektive zu betrachten und als Schule<br />
eine Vision zu verfolgen. Wie das in<br />
der Praxis aussehen kann, zeigte Julia<br />
Herdramm von der <strong>Grundschule</strong> Kleine<br />
Kielstraße: Aus der Leitfrage »Was<br />
ist eine gute Schule für Kinder, die hier<br />
aufwachsen?« entwickelte das Kollegium<br />
eine gemeinsame Vision, die in einem<br />
Leitbild festgehalten ist. Wichtige<br />
Faktoren bei der Umsetzung leitender<br />
Ideen sind professionelle Kooperation<br />
innerhalb des Kollegiums sowie Rückmeldungen<br />
von außen. Diese Merkmale<br />
werden für die Klärung der Frage, warum<br />
Schulen unter identischen Rahmenbedingungen<br />
unterschiedlich gut<br />
abschneiden, so de Boer, auch von der<br />
Forschung als grundlegend identifiziert.<br />
Festgelegte Abläufe, verbindliche<br />
Zeiträume und Inhalte schaffen einen<br />
klaren und sicheren Rahmen für eine<br />
Zusammenarbeit im Team. Julia Herdramm<br />
wie auch die ReferentInnen in<br />
den Workshops stellten differenzierte<br />
Systeme aus Stufenteams, thematischen<br />
Teams, Projektgruppen, Arbeitskreisen,<br />
Steuergruppen oder ähnlichen schulischen<br />
Gremien vor, die im Kontext ihrer<br />
Lisa Aßmann (links)<br />
wissenschaftliche Hilfskraft<br />
Marina Bonanati (rechts)<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Benjamin Braß<br />
Ann-Kathrin Zügner<br />
wissenschaftliche Hilfskräfte<br />
GS <strong>aktuell</strong> <strong>121</strong> • Februar 2013<br />
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