BKW-Gruppe Jahresbericht 2009
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Energiedialog<br />
� Claudia Kemfert im Gespräch mit Samuel Leupold<br />
SAMUEL LEUPOLD Es ist eine Illusion zu glauben, dass eine<br />
stark auf fossile Energieträger ausgerichtete Gesellschaft Kohle<br />
in der Erde lässt, die zu vernünftigen Preise gefördert werden<br />
kann. Mit dem Bewusstsein für das Klima und den hohen Preisen<br />
werden aber Kräfte geweckt, die langfristig zu ganz neuen<br />
Lösungen führen, da bin ich zuversichtlich.<br />
Wie kann man denn Kohle klimafreundlich nutzen?<br />
CLAUDIA KEMFERT Indem man das freigesetzte CO 2 beispielsweise<br />
im Boden einlagert. Technisch ist das möglich, nur rechnet<br />
sich der Ansatz wirtschaftlich noch nicht. Das lohnt sich erst<br />
bei einem Preis von 60 bis 80 EUR pro Tonne CO 2. So weit sind<br />
wir noch lange nicht.<br />
<strong>BKW</strong>-<strong>Gruppe</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
SAMUEL LEUPOLD Wenn wir für das Klima das Optimum rausholen<br />
wollen, dann müssen wir pragmatisch werden. Deshalb<br />
sollten wir der Technik des Einlagerns von CO 2 eine Chance geben.<br />
Die Holländer haben ihre Gesetze bereits so geändert, dass<br />
Rotterdam zu einem zentralen Sammelpunkt, einem Hub, werden<br />
kann, um von da aus das verfl üssigte CO 2 aus Europa in die ausgebeuteten<br />
Gasfelder der Nordsee zu pumpen.<br />
Deutschland bleibt auch deshalb von der Kohle abhängig, weil<br />
es den Ausstieg aus der Kernenergie bis 2021 beschlossen hat.<br />
Wird da nicht der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben?<br />
CLAUDIA KEMFERT Die Frage ist immer: Was ist die Alternative?<br />
Sparen bringt etwas und auch der Anteil der erneuerbaren Energie