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LEIDENSCHAFT & LAUNE | Seite 37<br />

ENERGIEEINSPAREN IM UNTERNEHMEN:<br />

Die „Waffe“ zur Renditeverbesserung<br />

Laut einer Umfrage der Deutschen Energie-Agentur „dena“ könnten mittelständische<br />

Unternehmen mehr als 20 Prozent der Energiekosten sparen. Könnten. Preis-/Tarifvergleichsportale<br />

wie verivox und andere zeigen, welche Möglichkeiten seit der Liberalisierung<br />

der Märkte bestehen. Was in einem Werbespot von verivox mit den Geissens für<br />

Otto-Normalverbraucher so einfach ist, stellt sich für gewerbliche Einkäufer sehr viel komplexer dar. Für den<br />

Erfolg braucht es hier Detailwissen über die Einkaufsmärkte, Funktionsweisen und Verflechtungen sowie ein Konzept<br />

mit Datenbasis und Zielen.<br />

1. Schritt: Daten<br />

Je konkreter die Daten einer Ausschreibung<br />

sind, desto geringer ist der Risikoaufschlag<br />

des Energieversorgers bei der Angebotspreisfindung.<br />

Der Aufbereitung der<br />

energierelevanten Daten kommt somit<br />

große Bedeutung zu. Kunden, deren Stromverbrauch<br />

über 100.000 kWh oder deren<br />

Gasverbrauch über 1,5 Mio. kWh liegt,<br />

können sogenannte Lastgang-Daten von<br />

ihrem Versorger einholen. Ihr potenzieller<br />

Energielieferant kann sich so ein Bild über<br />

den individuellen Energieverbrauch samt<br />

Leistungskurve machen.<br />

2. Den richtigen Zeitpunkt<br />

finden<br />

Der Einkauf von Strom und Gas für<br />

Energieversorger erfolgt zunehmend über<br />

die Energiebörsen in Deutschland (EEX)<br />

und der europäischen Nachbarstaaten. Um<br />

einen möglichst günstigen Preis für Energie<br />

zu erzielen, sollte die Börse niedrig sein. Der<br />

Schlüssel zum Erfolg liegt also im Abpassen<br />

des richtigen Zeitpunkts.<br />

3. Wer?<br />

Viele Energieversorger haben Beteiligungen<br />

an anderen Anbietern, daher machen sie<br />

sich eher keine Konkurrenz oder werden<br />

das Bestreben nach einer günstigeren<br />

Versorgung nicht unterstützen. E.ON ist<br />

zum Beispiel im Strombereich an mehr als<br />

100 Unternehmen beteiligt.<br />

Bei Lebensmittel verarbeitenden Betrieben<br />

So rechnet sich<br />

Energieeffizienz:<br />

Nettoumsatz (gleichbleibend) 100 Mio. Euro<br />

Betriebsergebnis: 1% = 1 Mio. Euro<br />

Sachkosten: 5% = 5 Mio. Euro<br />

Eine Reduzierung der Sachkosten um nur<br />

5 Prozent verbessert das Ergebnis um 250 T€<br />

Neue Rendite dann:<br />

beispielsweise verschlingen die Energiekosten<br />

mittlerweile fast 50 Prozent des<br />

Bruttoertrages. Deren Senkung bezeichnen<br />

gut 64 Prozent der Entscheider in Handel<br />

und Konsumgüterindustrie als „wichtigste<br />

betriebswirtschaftliche Maßnahme<br />

überhaupt“ (Quelle: Roland Berger Strategy<br />

Consultants).<br />

So wundert es auch nicht, dass es ein<br />

Lebensmittelmarkt ist, der eines der innovativsten<br />

Gebäude der Republik betreibt. Der<br />

Rewe Markt in Rudow, im südöstlichen Teil<br />

von Berlin-Neukölln, befindet sich in einem<br />

„Green Building“. Hier kommt gefiltertes<br />

Regenwasser für die Bodenreinigung zum<br />

Einsatz, die Abwärme der Kälteanlagen wird<br />

über einen großen Pufferspeicher für die<br />

Raumheizung zurück gewonnen, Glastüren<br />

und Energiesparlüfter an den Wandkühlregalen<br />

und Tiefkühlmöbeln reduzieren Kälteverluste.<br />

Zusätzlich wird Solarenergie und<br />

Erdwärme erzeugt. Alles in allem werden so<br />

40 Prozent des Primärenergiebedarfs selbst<br />

abgedeckt. Betriebswirtschaftlich sinnvoll &<br />

ökologisch wertvoll!<br />

1,25 %<br />

DER AUTOR:<br />

Mark Hemming,<br />

Osnabrück,<br />

Betriebswirt und<br />

Geschäftsführer einer<br />

Unternehmensberatung,<br />

die seit 2001<br />

auf die Gemeinkostenoptimierung<br />

spezialisiert ist.<br />

Neu: Regionales<br />

Energie-Netzwerk<br />

In diesen Tagen hat sich in Osnabrück mit<br />

Hilfe der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) ein Energieeffizienz-Netzwerk für<br />

regionale Unternehmen gebildet. Idee des<br />

Netzwerkes ist es, Unternehmen bei der<br />

Investition in Energie sparmaßnahmen zu<br />

unterstützen und auf das Know-how der<br />

anderen Netzwerkmitglieder zurückzugreifen.<br />

Die Teilnehmer werden beraten, erarbeiten<br />

einen detaillierten Maßnahmenplan und<br />

werden bei allen Schritten der Umsetzung<br />

unterstützt. Noch sind einige wenige Plätze im<br />

neuen Energieeffizienz-Netzwerk frei.<br />

Die IHK engagiert sich im Rahmen der<br />

gemeinsamen Vereinbarung der Bundes-<br />

regierung und 20 weiterer Wirtschaftsver-<br />

bände zur Gründung von Energieeffizienz-<br />

Netzwerken. Die Initiative ist Teil des Nationalen<br />

Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE)<br />

und des Aktionsprogramms Klimaschutz. 500<br />

Netzwerke sollen bis Ende 2020 insgesamt<br />

geschaffen werden.

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