Kichgemeindebrief - Dezember 2015 / Januar 2016
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Nachgedacht<br />
Die Leute standen beieinander und<br />
tuschelten, während sie den<br />
merkwürdi riechenden Mann in ar<br />
zerschlissenen Kleidern anstarrten. Der<br />
Mann setzte sich in eine der hinteren<br />
Kirchenbänke. Er wurde beobachtet und es<br />
war klar, dass über ihn eredet wurde.<br />
Kurze Zeit später in jemand auf diesen<br />
verän s t wirkenden Mann zu, flüsterte<br />
ihm etwas ins Ohr und machte wieder<br />
kehrt. Dieser bedrückte Mann stand<br />
lan sam auf, zo den ab etra enen<br />
Mantel an und in lautlos zur Tür hinaus.<br />
Wer kann die Tragweite dieser Dummheit<br />
ermessen? In diesem Moment haben sie<br />
Jesus selbst gebeten, die Kirche zu<br />
verlassen.<br />
Die gute Nachricht von Go es Liebe zu<br />
hören, ist für uns Menschen lebensnotwendig.<br />
Doch werden wir auch dazu<br />
angehalten, nicht nur Hörer des Wortes<br />
Go es, sondern auch Täter zu sein. Eine<br />
große Herausforderung für uns Christen<br />
scheint es zu sein, dass wir über das<br />
sonntägliche, anerkennenden Nicken<br />
hinauswachsen und das Gehörte täglich<br />
ausleben. Höre nicht nur die Botscha des<br />
Evangeliums, sondern mache sie zu einem<br />
Leitbild für dein gesamtes Leben. »Predige<br />
das Evangelium zu jeder Zeit. Und wenn<br />
nö g auch mit Worten«. Franziskus von<br />
Assisi soll diese Worte gesagt haben. Er<br />
wusste um die Dimension des Handelns im<br />
Reich Go es und lebte getreu dem Mo o:<br />
Es ist unsere Lebensweise, die das<br />
Evangelium predigt.<br />
gibt uns dafür den nö gen Freiraum. Von<br />
neuem hören wir die Worte, die den<br />
einfachen Hirten auf dem Feld gepredigt<br />
wurden: »Siehe, ich verkündige euch große<br />
Freude, die allem Volk widerfahren wird;<br />
denn euch ist heute der Heiland geboren,<br />
welcher ist Christus, der Herr […]« (Lk ,<br />
. ). Ihre Würde erhalten die Hirten, weil<br />
Go sie angesprochen hat. Ehre wird ihnen<br />
jedoch zuteil, weil sie das Wort nicht nur<br />
gehört, sonder auch danach gehandelt<br />
haben.<br />
Wir erwarten die Ankun unseres Heilands<br />
in unserem Leben jeden Tag neu. In der<br />
Zwischenzeit haben wir die Möglichkeit<br />
diese gute Nachricht jemanden zu<br />
predigen, der uns auf dem Herzen liegt. Tun<br />
wir es diesmal ohne Worte.<br />
»Und der König wird antworten<br />
und zu ihnen sagen: Wahrlich ich<br />
sage euch: Was ihr getan habt<br />
meinen geringsten Brüdern, dass<br />
habt ihr mir getan.«<br />
(Matthäus 25,40)<br />
Ihr P farrer Meulenberg<br />
All dies jedoch ist der zweite Schri . Vorher<br />
ist es vonnöten, dass wir s ll werden und<br />
uns beschenken lassen. Die Adventszeit<br />
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