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Ökona - das Magazin für natürliche Lebensart: Ausgabe Winter 2015/16

Winter-Ausgabe 2015/16 des Magazins Ökona. Die aktuelle Ausgabe erscheint neben der Online-Version auch als Printausgabe mit über 15.000 Stück Auflage und liegt kostenlos im Gebiet des Oberen Bayerischen Waldes aus, also dem Landkreis Cham und Teilen der Landkreise Regen, Straubing, Regensburg, Schwandorf, sowie den Städten Regensburg und Straubing. Haben Sie Interesse an Werbeschaltungen oder werblichen Textbeiträgen, so melden Sie sich einfach unter magazin@oekona.de. Viel Spaß beim Durchblättern.

Winter-Ausgabe 2015/16 des Magazins Ökona. Die aktuelle Ausgabe erscheint neben der Online-Version auch als Printausgabe mit über 15.000 Stück Auflage und liegt kostenlos im Gebiet des Oberen Bayerischen Waldes aus, also dem Landkreis Cham und Teilen der Landkreise Regen, Straubing, Regensburg, Schwandorf, sowie den Städten Regensburg und Straubing. Haben Sie Interesse an Werbeschaltungen oder werblichen Textbeiträgen, so melden Sie sich einfach unter magazin@oekona.de. Viel Spaß beim Durchblättern.

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www.oekona.de<br />

6<br />

ÖKo & Bio<br />

Unabschätzbare Risiken der Gentechnik,<br />

Patente auf Saatgut und Klonfleisch<br />

Initiative Zivilcourage klärt auf!<br />

Christoph Fischer aus Söchtenau bei Rosenheim<br />

wurde vom damaligen Umweltminister<br />

Dr. Markus Söder mit der Medaille <strong>für</strong> Umwelt<br />

geehrt. Verliehen wurde die Medaille <strong>für</strong> die<br />

Initiative Zivilcourage - freie Bauern und Bürger<br />

AG gegen Gentechnik http://www.zivilcourage.ro/<br />

, die Christoph Fischer 2006 initiiert<br />

hat und der er einen Großteil seiner Zeit<br />

widmet. Mittlerweile ist die Initiative in ganz<br />

Oberbayern und darüber hinaus aktiv - auch<br />

in Straubing und Cham.<br />

Aktionen und Vorträge zum<br />

Thema Gentechnik<br />

Und so organisieren die beiden Gruppen auf<br />

Initiative von Michael Simml, seit 30 Jahren<br />

erfahrener Biobauer aus Kalsing (Film: „Der<br />

Bauer der <strong>das</strong> Grad wachsen hört!), in unserer<br />

Region diverse Aktionen und Vorträge,<br />

die jeder Bürger sehen sollte, denn <strong>das</strong> Thema<br />

Gentechnik betrifft uns alle – viel mehr als<br />

uns bewusst ist.<br />

Dr. Christoph Then<br />

Risiken der Gentechnik, Patente auf<br />

Saatgut und Klonfleisch<br />

Bei einem dieser Vorträge informierte kürzlich<br />

Dr. Christoph Then über die unabschätzbaren<br />

Risiken der Gentechnik, Patente auf Saatgut<br />

und Klonfleisch. Christoph Then beschäftigt<br />

sich seit über 20 Jahren mit aktuellen Fragen<br />

der Gen- und Biotechnologie. Er ist promovierter<br />

Tierarzt, einer der Koordinatoren des<br />

internationalen Bündnisses »Keine Patente auf<br />

Saatgut« und Geschäftsführer von Testbiotech<br />

e.V. (www.testbiotech.org). Testbiotech befasst<br />

sich mit Folgenabschätzung im Bereich der<br />

Biotechnologie, fördert unabhängige Forschung,<br />

untersucht ethische wie wirtschaftliche<br />

Folgen und prüft Risiken <strong>für</strong> Mensch<br />

und Umwelt. Er hat ein Handbuch in Sachen<br />

Agro-Gentechnik mit dem Titel<br />

„Die Folgen <strong>für</strong> Landwirtschaft, Mensch<br />

und Umwelt“ veröffentlicht<br />

Das Buch nimmt Bezug auf die drastischen<br />

Folgen des Einsatzes von Gentechnik in<br />

der Landwirtschaft: In Ländern wie den<br />

USA, Brasilien und Argentinien findet ein<br />

Wettrüsten gegen resistente Unkräuter und<br />

Schädlinge statt. In verschiedenen Regionen<br />

dort ist die Kontrolle über die Ausbreitung<br />

gentechnisch veränderter Pflanzen bereits<br />

entglitten. Getrieben wird die Entwicklung<br />

von Konzernen, die gleichzeitig am Verkauf<br />

von patentiertem Gentechnik-Saatgut und<br />

Spritzmitteln verdienen.<br />

Die Möglichkeiten der Gentechnik verändern<br />

unseren Umgang mit den Grundlagen<br />

des Lebens fundamental.<br />

Der tiefe Eingriff in <strong>das</strong> Erbgut von Pflanzen<br />

und Tieren stellt uns vor grundsätzliche Fragen:<br />

Fragen nach der Verantwortung und<br />

nach Grenzen, Fragen über Auswirkungen auf<br />

die Umwelt und den Menschen und – ganz<br />

wesentlich – auch Fragen nach den Interessen.<br />

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit<br />

haben sich die Grenzen des Machbaren<br />

deutlich verschoben: Die künstliche<br />

Synthese von Genen eröffnet die Möglichkeit<br />

zur radikalen Veränderung des Erbgutes.<br />

Christoph Then informiert über die Fakten<br />

und Hintergründe und regt eine kritische<br />

und informierte Auseinandersetzung mit der<br />

Gen- und Biotechnologie an. Er plädiert <strong>für</strong><br />

wesentlich höhere Schutzstandards im Umgang<br />

mit den Grundlagen des Lebens. Wenn<br />

wir die Gen- und Biotechnologie nutzen, sind<br />

klare gesetzliche und ethische Grenzen sowie<br />

eine unabhängige Risikoforschung unbedingt<br />

notwendig. Das Buch ist beim OEKOM-Verlag<br />

erhältlich.<br />

Red. <strong>Ökona</strong><br />

Handbuch in Sachen Agro-Gentechnik<br />

Was macht der Verein<br />

Testbiotech e.V.<br />

Von der Agro-Gentechnik über Klonfleisch bis<br />

hin zu künstlichen Lebensformen – die moderne<br />

Biotechnologie drängt in den Alltag. Ihren<br />

Versprechungen stehen teils unkalkulierbare Risiken<br />

gegenüber. Will die Gesellschaft die Genund<br />

Biotechnologie nutzen, so muss sie klare<br />

Grenzen setzen und eine unabhängige Risikoforschung<br />

fördern. Testbiotech steht <strong>für</strong> eine kritische<br />

und informierte Auseinandersetzung mit<br />

der Gen- und Biotechnologie. Gesellschaft und<br />

Politik sollen in die Lage versetzt werden, Technologieanwendungen<br />

und -entwicklungen zu<br />

steuern um Mensch und Umwelt zu schützen.<br />

„Watchdog“ bei EU-Zulassungen gentechnisch<br />

veränderter Organismen<br />

Testbiotech wurde 2008 gegründet, um industrie-unabhängige<br />

Forschung und die gesellschaftliche<br />

Debatte über die Auswirkungen der<br />

Biotechnologie zu fördern. Seit Ende 2009 ist<br />

der Verein öffentlich aktiv. Testbiotech e.V. deckt<br />

die Einflussnahme von Industrie auf Wissenschaft<br />

und Behörden auf und ist „Watchdog“<br />

bei EU-Zulassungen gentechnisch veränderter<br />

Organismen. Immer öfter übernimmt der Verein<br />

bei neuen technischen Entwicklungen auch die<br />

Rolle als Aufklärer, weil die kritische Berichterstattung<br />

in den Medien oft zu kurz kommt.<br />

Klare gesetzliche Grenzen setzen<br />

Testbiotech e.V. arbeitet in Netzwerken, setzt<br />

auch politische Impulse und fordert klare gesetzliche<br />

Grenzen setzen. Auch weil in den letzten<br />

Jahren neue gentechnische Verfahren entwickelt<br />

wurden, die radikale Veränderungen des<br />

Erbgutes von Pflanzen und Tieren ermöglichen.<br />

Die wichtigsten Forderungen sind:<br />

▲ Räumlich bzw. zeitlich unkontrollierbare<br />

Freisetzungen von gentechnisch veränderten<br />

Organismen müssen verboten werden.<br />

▲ Der Schutz von Mensch und Umwelt und die<br />

Wahlfreiheit der VerbraucherInnen dürfen<br />

nicht den Interessen des freien Handels<br />

geopfert werden.<br />

▲ Lebewesen und deren genetische<br />

Grundlagen dürfen nicht patentiert werden.<br />

▲ Die unabhängige Risikoforschung muss gestärkt<br />

werden.<br />

▲ Die ethische Grenzen im Umgang mit der be<br />

lebten Natur müssen klarer definiert werden.

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