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Militaer_4_2015

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N E W S A U S D E R S I C H E R H E I T S B R A N C H E<br />

Raytheon zeigt neue<br />

mini-Rakete PIKE<br />

Am 12. Oktober vermeldete das<br />

US-Unternehmen Raytheon, dass man<br />

aus einem 40-mm-Hand-Granatwerfer<br />

erstmals eine kleine lasergelenkte Rakete<br />

erfolgreich abgefeuert und damit<br />

Ziele in mehr als zwei Kilometern Entfernung<br />

getroffen habe. Damit könnte<br />

die Waffe die Vorgehensweise bei Infanterieeinsätzen<br />

im urbanen Umfeld<br />

signifikant verändern. „Die neue<br />

gelenkte Munition bietet dem Infanteristen<br />

eine Präzisionsfähigkeit über<br />

Entfernungen, wie man sie zuvor aus<br />

einer handgehaltenen Kleinwaffe<br />

nicht kannte“, so Raytheons Land<br />

Warfare Systems Director J.R. Smith.<br />

Das sogenannte System Pike nutzt<br />

einen programmierbaren, semiaktiven<br />

Laserzielsucher gegen stationäre<br />

wie bewegliche Ziele. Das<br />

Projektil wiegt weniger als ein Kilogramm<br />

und ist 42,5 Zentimeter<br />

lang. Abgefeuert aus einem einschüssigen<br />

M320 Granatwerfer<br />

zündet der rauchlose Treibsatz<br />

2,4 bis 3 Meter nach dem Abfeuern.<br />

„WIR RECHNEN MIT WEITEREN AUFTRÄGEN!“<br />

FOTO S : R Ay T H E O n , M A D E R , D n S C<br />

AIR MARSHAL<br />

MAHMOOD KHALID<br />

ist Programmverantwortlicher<br />

für Produktion und<br />

Vertrieb des pakistanischen<br />

Kampfjets<br />

JF-17 Thunder.<br />

Im Regelfall entwickelt ein Rüstungsbetrieb ein Waffensystem<br />

und versucht dieses an Streitkräfte zu verkaufen.<br />

Beim pakistanischen Kampfjet JF-17 Thunder ist das anders.<br />

Die pakistanische Luftwaffe (PAF) kümmert sich<br />

nämlich selbst um den Fertigungsbetrieb am Militärstützpunkt<br />

Kamra und ebenso um die internationale Vermarktung.<br />

Militär Aktuell sprach mit dem Programmverantwortlichen,<br />

Air Marshal Mahmood Khalid, über den<br />

Produktionsstand und potenzielle Exportkunden.<br />

Wie ist der aktuelle Programmstatus des Thunder?<br />

Die 50 Stück des ersten Bauloses „Block-I“ sind ausgeliefert<br />

und bei uns täglich im Dienst. Der erste Jet von<br />

„Block-II“ ist am 9. Februar erstmals geflogen und vier Jets<br />

davon sind inzwischen ebenfalls bei der PAF im Einsatz.<br />

Der JF-17 basiert auf dem chinesischen Chengdu FC-1.<br />

Wie läuft die Zusammenarbeit mit China?<br />

Ich muss korrigieren, es handelt sich beim Chengdu<br />

FC-1 und beim JF-17 um einen gemeinsamen Entwurf.<br />

42 Prozent der Struktur wurden in China entwickelt und<br />

58 Prozent in Pakistan. Hier bei uns sind auch die Avionik-Integration,<br />

die Endfertigung und alle Flugtests angesiedelt.<br />

Auch alle Zulieferer etwa für Radar oder Waffen<br />

werden von Kamra aus eingebunden.<br />

Wo sehen Sie den Thunder im internationalen Vergleich?<br />

Die Kampfkraft liegt wohl zwischen Gripen-C/D und F-16C/D,<br />

allerdings ist der Thunder deutlich günstiger. Außerdem hat<br />

er den Vorteil, dass wir modular Waffen und Sensoren nachoder<br />

aufrüsten können und in der Bauserie „Block-III“ sogar<br />

ein anderes Triebwerk wie das EJ-200. In Summe stellt das<br />

aus unserer Sicht ein sehr attraktives Gesamtpaket dar.<br />

Wie groß sind die Produktionskapazitäten in Kamra? Wie<br />

viele Flugzeuge könnten dort pro Jahr gefertigt werden?<br />

Wir bauen aktuell rund 20 Jets pro Jahr, daher sind wir mit<br />

der Fertigung von „Block-II“ noch rund zweieinhalb Jahre<br />

beschäftigt und danach starten wir die Produktion von<br />

„Block-III“. Bei Bedarf können wir die Fertigung aber jederzeit<br />

auf 25 Stück jährlich hochfahren, was uns eine gewisse Flexibilität<br />

in der internationalen Vermarktung gibt.<br />

Gibt es da bereits konkrete Vertragsabschlüsse? Auf Messen<br />

sind Sie ja weltweit präsent und zuletzt dürften vielversprechende<br />

Gespräche mit Sri Lanka stattgefunden haben, oder?<br />

Manch potenzieller Kunde will nicht genannt werden, aber<br />

Myanmar hat bereits zugesagt, 16 Stück abzunehmen, und ja,<br />

auch mit Sri Lanka befinden wir uns in detaillierten Verhandlungen.<br />

Wegen des unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnisses<br />

gibt es ständig Anfragen aus der ganzen Welt. Wir rechnen<br />

daher auch schon bald mit weiteren Aufträgen.<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L

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