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N E W S A U S D E R S I C H E R H E I T S B R A N C H E<br />
Raytheon zeigt neue<br />
mini-Rakete PIKE<br />
Am 12. Oktober vermeldete das<br />
US-Unternehmen Raytheon, dass man<br />
aus einem 40-mm-Hand-Granatwerfer<br />
erstmals eine kleine lasergelenkte Rakete<br />
erfolgreich abgefeuert und damit<br />
Ziele in mehr als zwei Kilometern Entfernung<br />
getroffen habe. Damit könnte<br />
die Waffe die Vorgehensweise bei Infanterieeinsätzen<br />
im urbanen Umfeld<br />
signifikant verändern. „Die neue<br />
gelenkte Munition bietet dem Infanteristen<br />
eine Präzisionsfähigkeit über<br />
Entfernungen, wie man sie zuvor aus<br />
einer handgehaltenen Kleinwaffe<br />
nicht kannte“, so Raytheons Land<br />
Warfare Systems Director J.R. Smith.<br />
Das sogenannte System Pike nutzt<br />
einen programmierbaren, semiaktiven<br />
Laserzielsucher gegen stationäre<br />
wie bewegliche Ziele. Das<br />
Projektil wiegt weniger als ein Kilogramm<br />
und ist 42,5 Zentimeter<br />
lang. Abgefeuert aus einem einschüssigen<br />
M320 Granatwerfer<br />
zündet der rauchlose Treibsatz<br />
2,4 bis 3 Meter nach dem Abfeuern.<br />
„WIR RECHNEN MIT WEITEREN AUFTRÄGEN!“<br />
FOTO S : R Ay T H E O n , M A D E R , D n S C<br />
AIR MARSHAL<br />
MAHMOOD KHALID<br />
ist Programmverantwortlicher<br />
für Produktion und<br />
Vertrieb des pakistanischen<br />
Kampfjets<br />
JF-17 Thunder.<br />
Im Regelfall entwickelt ein Rüstungsbetrieb ein Waffensystem<br />
und versucht dieses an Streitkräfte zu verkaufen.<br />
Beim pakistanischen Kampfjet JF-17 Thunder ist das anders.<br />
Die pakistanische Luftwaffe (PAF) kümmert sich<br />
nämlich selbst um den Fertigungsbetrieb am Militärstützpunkt<br />
Kamra und ebenso um die internationale Vermarktung.<br />
Militär Aktuell sprach mit dem Programmverantwortlichen,<br />
Air Marshal Mahmood Khalid, über den<br />
Produktionsstand und potenzielle Exportkunden.<br />
Wie ist der aktuelle Programmstatus des Thunder?<br />
Die 50 Stück des ersten Bauloses „Block-I“ sind ausgeliefert<br />
und bei uns täglich im Dienst. Der erste Jet von<br />
„Block-II“ ist am 9. Februar erstmals geflogen und vier Jets<br />
davon sind inzwischen ebenfalls bei der PAF im Einsatz.<br />
Der JF-17 basiert auf dem chinesischen Chengdu FC-1.<br />
Wie läuft die Zusammenarbeit mit China?<br />
Ich muss korrigieren, es handelt sich beim Chengdu<br />
FC-1 und beim JF-17 um einen gemeinsamen Entwurf.<br />
42 Prozent der Struktur wurden in China entwickelt und<br />
58 Prozent in Pakistan. Hier bei uns sind auch die Avionik-Integration,<br />
die Endfertigung und alle Flugtests angesiedelt.<br />
Auch alle Zulieferer etwa für Radar oder Waffen<br />
werden von Kamra aus eingebunden.<br />
Wo sehen Sie den Thunder im internationalen Vergleich?<br />
Die Kampfkraft liegt wohl zwischen Gripen-C/D und F-16C/D,<br />
allerdings ist der Thunder deutlich günstiger. Außerdem hat<br />
er den Vorteil, dass wir modular Waffen und Sensoren nachoder<br />
aufrüsten können und in der Bauserie „Block-III“ sogar<br />
ein anderes Triebwerk wie das EJ-200. In Summe stellt das<br />
aus unserer Sicht ein sehr attraktives Gesamtpaket dar.<br />
Wie groß sind die Produktionskapazitäten in Kamra? Wie<br />
viele Flugzeuge könnten dort pro Jahr gefertigt werden?<br />
Wir bauen aktuell rund 20 Jets pro Jahr, daher sind wir mit<br />
der Fertigung von „Block-II“ noch rund zweieinhalb Jahre<br />
beschäftigt und danach starten wir die Produktion von<br />
„Block-III“. Bei Bedarf können wir die Fertigung aber jederzeit<br />
auf 25 Stück jährlich hochfahren, was uns eine gewisse Flexibilität<br />
in der internationalen Vermarktung gibt.<br />
Gibt es da bereits konkrete Vertragsabschlüsse? Auf Messen<br />
sind Sie ja weltweit präsent und zuletzt dürften vielversprechende<br />
Gespräche mit Sri Lanka stattgefunden haben, oder?<br />
Manch potenzieller Kunde will nicht genannt werden, aber<br />
Myanmar hat bereits zugesagt, 16 Stück abzunehmen, und ja,<br />
auch mit Sri Lanka befinden wir uns in detaillierten Verhandlungen.<br />
Wegen des unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnisses<br />
gibt es ständig Anfragen aus der ganzen Welt. Wir rechnen<br />
daher auch schon bald mit weiteren Aufträgen.<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L