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Militaer_4_2015

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I N T E R V I E W<br />

schließlich sprechen wir – wie gesagt –<br />

von einer Hochtechnologiebranche,<br />

die auch für den Wirtschaftsstandort<br />

und damit hochattraktive Jobs von<br />

entscheidender Bedeutung ist.<br />

Inwieweit blockiert die Gesetzeslage<br />

eine noch bessere Entwicklung einzelner<br />

Unternehmen und der Branche<br />

insgesamt?<br />

Die Gesetzeslage stellt für die Betriebe<br />

natürlich eine Herausforderung dar,<br />

insbesondere vor dem Hintergrund des<br />

hohen Exportanteils. Hier sollte sich<br />

Österreich vermehrt an den Regelungen<br />

vergleichbarer Länder orientieren.<br />

Zudem wäre eine stärkere Standardisierung<br />

– gerade bei den Exportbestimmungen<br />

von Dual-Use-Produkten<br />

– innerhalb Europas wünschenswert.<br />

Welche Länder könnten dabei für<br />

Österreich ein Vorbild sein?<br />

Etwa die Schweiz, aber auch Schweden,<br />

das bekanntermaßen über eine bedeutende<br />

Sicherheitsindustrie verfügt.<br />

Stellen die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

für heimische Unternehmen<br />

einen Wettbewerbsnachteil dar<br />

oder können sie damit gut umgehen,<br />

weil sie immer schon streng waren?<br />

Sowohl als auch. Viele Unternehmen<br />

gehen pragmatisch an das Thema heran,<br />

aber es gibt immer wieder auch<br />

Einzelfälle mit Diskussionsbedarf. Klar<br />

ist, dass Unternehmen in dem Bereich<br />

das Gesamtpaket in Österreich zu tragen<br />

haben. Aber ebenso klar ist, dass<br />

die Regelungen in Österreich in einzelnen<br />

Bereichen über die ohnehin hohen<br />

internationalen Standards hinausgehen<br />

und dass dies einen Wettbewerbsnachteil<br />

bedeuten kann.<br />

Inwiefern stellt auch das knapp<br />

bemessene Verteidigungsbudget<br />

einen Wettbewerbsnachteil dar?<br />

Vielfach werden Komponenten doch<br />

in Kooperation und Zusammenarbeit<br />

mit Streitkräften entwickelt.<br />

In Deutschland und vielen anderen<br />

Staaten sind solche Partnerschaften<br />

selbstverständlich und aus Sicht des<br />

Staates macht es auch Sinn, sich bestimmte<br />

Kernfähigkeiten zu erhalten.<br />

Diesen Zugang gab es aber in der Vergangenheit<br />

in Österreich kaum und<br />

die wirtschaftlichen Auswirkungen der<br />

wirklich eklatanten budgetären Einschränkungen<br />

der vergangenen Jahre<br />

konnten wir alle hautnah beobachten.<br />

Ein höheres Verteidigungsbudget<br />

wirkt sich also auch unmittelbar<br />

positiv auf die Branche aus?<br />

Defintiv. Der gesamte Forschungsund<br />

Entwicklungsbereich profitiert<br />

davon und natürlich auch der Fertigungsbereich,<br />

schließlich hat die<br />

Industrie damit einen potenten Abnehmer<br />

im eigenen Land. Wichtig<br />

wäre aus unserer Sicht aber auch<br />

ein verstärkter Schwerpunkt auf den<br />

Bildungs- und Ausbildungsbereich. Da<br />

sind wir als Industriellenvereinigung<br />

mit unterschiedlichen Initiativen<br />

engagiert, um das Kompetenzniveau<br />

zu erhalten und auszubauen.

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