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E U R O F I G H T E R - N E W S<br />
EUROFIGHTER TYPHOON<br />
Text: GEORG MADER<br />
AB IN DIE<br />
VERLÄNGERUNG!<br />
Das Golfemirat Kuwait lässt sich den Kauf von 28 Eurofighter-Kampfjets<br />
acht Milliarden Euro kosten. Auch sonst gibt es für das<br />
Herstellerkonsortium gute Nachrichten.<br />
FOTOS:EUROFIGHTER<br />
angsam wurde im Eurofighter-Konsortium<br />
die<br />
L<br />
Nervosität spürbar: Zwar<br />
durften die am größten<br />
europäischen Kampfflugzeugprogramm<br />
beteiligten<br />
Unternehmen schon 450 Maschinen<br />
ausliefern, seit dem Verkauf<br />
von zwölf Jets der Fertigungs-Tranche<br />
3 im Jahr 2012 an den Oman (Auslieferung<br />
ab 2017) konnten allerdings keine<br />
neuen Aufträge an Land gezogen werden.<br />
Ein Ende der Langläuferteile-Fertigung<br />
drohte, außerdem wurde ein<br />
neuer Fertigungsmangel publik. Diesmal<br />
war nicht das Rumpfheck betroffen,<br />
sondern die Leitwerkswurzel, ein<br />
großes Problem stellte das Problem<br />
aber – einmal mehr – nicht dar. Zwar<br />
unterbrach der aufgetretene Mangel<br />
vorübergehend die immer noch laufenden<br />
Abnahmen aus Tranche 3, nach<br />
Italien überlegt aber nun auch England,<br />
seine Tranche 1 noch länger zu<br />
betreiben als ursprünglich geplant.<br />
Vor wenigen Wochen gab es dann<br />
noch mehr Positives zu berichten:<br />
Nachdem der italienische Eurofighter-<br />
Partner Finmeccania SpA/Alenia<br />
Aermacchi schon 2013 in Kuwait mit<br />
dem Eurofighter Hitzetests bei mehr als<br />
50 °C durchgeführt hatte, unterschrieb<br />
Scheich al-Sabah nun die Absichtserklärung<br />
zum Kauf von 28 Jets der<br />
Tranche 3. Inklusive Ausbildung und<br />
Waffen dürfte das Paket rund um die<br />
22 Ein- und sechs Zweisitzer acht<br />
Milliarden Euro schwer sein. Kuwait<br />
wird wohl der erste Kunde des 2014<br />
präsentierten, elektronisch strahlschwenkenden<br />
Aktiv-Feuerleitradars<br />
CAPTOR-E werden. Im November<br />
erfolgten zudem Abwurftests mit dem<br />
Marschflugkörper Storm Shadow.<br />
Das mit Kuwait getroffene Memorandum<br />
auch in einen Vertrag zu gießen,<br />
wird übrigens Aufgabe eines neuen<br />
Chefs: Der deutsche Manager Volker<br />
Paltzo löst ab 1. Jänner 2016 den Spanier<br />
Alberto Gutierrez als CEO der Eurofighter<br />
GmbH ab. Der 51-Jährige<br />
war zuvor schon einmal Leiter des<br />
deutschen EF-Anteils und bekommt<br />
mit dem Kuwait-Deal Zeit, um die vier<br />
Fertigungsstraßen bis über 2020 hinaus<br />
auszulasten. Trotzdem wurden am<br />
britischen BAE-Standort Samlesbury<br />
351 Mitarbeiter freigesetzt. Diese<br />
Maßnahme zeigt, wie essenziell es ist,<br />
weitere Aufträge zu sichern. Potenzielle<br />
Kunden sieht das Unternehmen in<br />
einem Folgeauftrag etwa in Saudi-<br />
Arabien, aber auch in Dänemark,<br />
Finnland, Belgien, Bahrain, Malaysia<br />
und Indonesien. Die Vereinigten<br />
Arabischen Emirate dürften sich<br />
wohl für Dassaults Rafale entscheiden,<br />
laut Aussagen auf der Dubai Airshow<br />
sei man bereits in „finalen<br />
Gesprächen“.<br />
NEUER-CHEF Der Deutsche Volker Paltzo<br />
löst mit 1. Jänner 2016 den Spanier Alberto<br />
Gutierrez als CEO der Eurofighter GmbH ab.<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L