renforcement des capacités parentales
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Elternkompetenzen – Capacités <strong>parentales</strong><br />
Zwei Richtungen der<br />
Qualifizierung<br />
Arbeit mit Eltern in<br />
Gesprächen:<br />
- Gesprächsführung<br />
- Beratung<br />
Z.B. Schul-MOVE<br />
www.bildungs-und-erziehungspartnerschaft.de<br />
Arbeit mit Eltern in<br />
Gruppen:<br />
- Methoden der<br />
Erwachsenenbildung<br />
Der Referent ging in der Diskussion mit den<br />
zahlreichen Teilnehmenden näher auf die Umsetzung<br />
der Erkenntnisse der Sinus-Milieustudie ein.<br />
Die Elternschule Hamm<br />
Vom Projekt zu einer trägerübergreifenden<br />
sozialen Infrastruktur zur<br />
lebensweltorientierten Bildung von Eltern in<br />
Bildungs- und Erziehungsfragen<br />
Hamm liegt im Westfälischen zwischen Ruhrgebiet,<br />
Münsterland, Sauerland und Soester Börde. Mit ca.<br />
180.000 Einwohnern gehört Hamm zu den kleineren<br />
Großstädten in NRW. Wirtschaftlich war der<br />
größere Teil von Hamm durch Bergbau und<br />
verarbeitende Stahlindustrie geprägt und ist mit<br />
diesen Industrien in die Krise geraten. Der<br />
Strukturwandel führt zu neuen Arbeitsplätzen in der<br />
Logistik und im Gesundheitswesen. Hamm ist von<br />
verschiedenen Generationen von Zuwanderern<br />
geprägt; in einigen Statteilen haben mehr als die<br />
Hälfte der neugeborenen Kinder einen Migrationshintergrund.<br />
Entsprechende Probleme bestehen im Bildungs- und<br />
Sozialsystem. Der kommunale Haushalt ist seit 2010<br />
nicht mehr ausgeglichen; damit ist die politische<br />
Handlungsfähigkeit stark ein-geschränkt. Ca. 70<br />
Schulen und 100 Kindertageseinrichtungen bilden das<br />
Rückgrat der pädagogischen Infrastruktur.<br />
1 Ausgangslage: Erziehung als<br />
Notstandssituation – Elternbildung als<br />
kommunale Aufgabe<br />
Die Ausgangslage in der Entstehungsphase der<br />
Elternschule war in Hamm ähnlich wie in an-deren<br />
Kommunen durch folgende Entwicklungen gekennzeichnet:<br />
- 1997-2000 erarbeitete eine trägerübergreifende<br />
Projektgruppe einen kommunalen Armutsbericht<br />
(Stadt Hamm 2000). Das Thema „Eltern- und<br />
Familienbildung“ hatte in dem vom Rat beschlossenen<br />
Handlungskonzept Priorität, weil eine präventive<br />
Unterstützung von Eltern in benachteiligten<br />
Lebenslagen als ein Ausweg aus dem Teufelskreis der<br />
Armut angesehen wurde. Damit war ein Wandel im<br />
Denken der politischen Entscheidungsträger und der<br />
fachlich Verantwortlichen für eine „präventive<br />
Wende“ in der Sozial-, Jugend- und Bildungspolitik<br />
eingeleitet.<br />
- In vielen Diskussionen zwischen Fachkräften in<br />
Jugendhilfe und Schule wurde immer deutlicher, dass<br />
Handlungsbedarf hinsichtlich der Unterstützung von<br />
Eltern bestand, weil die familiäre Situation vieler<br />
Kinder als eine Ursache von sich häufenden Entwicklungs-<br />
und Verhaltensproblemen angesehen<br />
wurde, die den Alltag der Fachkräfte und viele<br />
Bildungsprozesse negativ belasteten.<br />
- Bei den Initiatoren der Elternschule wuchs die<br />
Einsicht, dass die Unsicherheiten vieler Eltern auf<br />
Auswüchse im pädagogischen Fachdiskurs zurückzuführen<br />
waren. Denn der wissenschaftliche Fachbetrieb<br />
unterliegt einem Konkurrenzdruck; wer neue<br />
Konzepte entwickelt, weist erst oft einmal nach, dass<br />
alle anderen Ansätze falsch sind. Opfer dieser<br />
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