renforcement des capacités parentales
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Elternkompetenzen – Capacités <strong>parentales</strong><br />
Insbesondere die Diskussion um schwierig zu<br />
erreichende Eltern führte zu einer Suche nach<br />
weiteren geeigneten Kursprogrammen. Nach<br />
ausführlicher Diskussion entschied sich die Projektgruppe<br />
für das Programm „FuN – Familie<br />
und Nachbarschaft“ (www.praepaed.de), das von<br />
seinen Inhalten und von seiner motivierenden<br />
Zugangsweise besonders auf bildungsungewohnte<br />
Eltern zugeschnitten ist, die an einem „normalen<br />
Elternkurs“ eher nicht teilnehmen würden. Auch hier<br />
wurden zunächst unter der Federführung der<br />
Diakonie Ruhr-Hellweg (Familienbildung) Trainerinnen<br />
und Trainer ausgebildet; die Umsetzung der<br />
ersten Kurse war Bestandteil der Ausbildung, danach<br />
wurden kontinuierlich weitere Kurse in den Hammer<br />
Kindertageseinrichtungen umgesetzt.<br />
Ein spezielles Programm für Eltern in besonders<br />
schwierigen Situationen ging 2005 an den Start: Das<br />
„Hammer Elterntraining“ bietet über 15 Termine<br />
ein Elternseminar, das auf einem Kontrakt der<br />
Teilnehmer mit der Familienhilfe <strong>des</strong> Jugendamtes<br />
basiert. Nachdem lange in der Erwachsenenbildung<br />
sehr umstritten war, ob Lernen unter „Zwang“<br />
möglich sei, fand sich eine Arbeitsgruppe zusammen,<br />
um ein entsprechen<strong>des</strong> Konzept zu entwickeln, dass<br />
die mit einem Zwangskontext auftretenden<br />
Wirkungen reflektiert und berücksichtigt. 2006<br />
konnte mit dem entsprechenden Evaluationsbericht<br />
gezeigt werden, dass die Projektentwicklung mit der<br />
Erprobungsphase (5 Kurse) überaus erfolgreich<br />
abgeschlossen wurde. Seit-dem wird das Hammer<br />
Elterntraining kontinuierlich durchgeführt.<br />
Schon länger zeigten zu diesem Zeitpunkt die<br />
Erfahrungen, dass insbesondere wenig integrierte<br />
Menschen mit Migrationsgeschichte kaum an den<br />
Angeboten der Elternschule teilnahmen. 2007 begann<br />
der Katholische Sozialdienst Hamm in Zusammenarbeit<br />
mit der Beratungsstelle für Eltern,<br />
Jugendliche und Kinder Menschen mit Migrationsgeschichte<br />
als Multiplikatoren für Erziehungsfragen<br />
auszubilden und bei ihrem Engagement zu begleiten.<br />
Unter dem Titel „Mein Kind wird fit – Ich mach<br />
mit!“ wurden bis heute ca. 75 Multiplikator/innen<br />
geschult, von denen noch ca. 20 aktiv sind (vgl.<br />
Katholischer Sozialdienst Hamm 2008).<br />
Seit ca. 2007 verschob sich der Fokus der Diskussion<br />
von der Unterstützung von Eltern in Erziehungsfragen<br />
auf die Frage, wie sie als Akteure zu einer<br />
guten Bildung beitragen könnten. Insbesondere die in<br />
den beteiligten Schulen aktiven freien Träger der<br />
Jugendhilfe entwickelten unterschiedliche Ansätze, um<br />
den familiären Raum auch als Bildungsraum zu<br />
gestalten, wobei es nie darum ging, Eltern zu<br />
Hilfslehrern zu machen:<br />
- Ein naheliegender Bereich ist der der Unterstützung<br />
häuslichen Lernens durch Eltern. Ein entsprechen<strong>des</strong><br />
Programm der Uni Bielefeld (vgl. Rammert/Wild<br />
2007) diente dem katholischen Sozialdienst als<br />
Anregung, ein Elterntraining „Häusliches Lernen“<br />
zu entwickeln.<br />
- Aus einer Zukunftswerkstatt in einer Grundschule<br />
in einem Stadtteil mit einer besonderen sozialen<br />
Bedarfslage entwickelte die AWO Hamm-Warendorf<br />
zusammen mit der RAA (Regionale Arbeitsstelle zur<br />
Förderung von Kindern und Jugendlichen aus<br />
Zuwandererfamilien) das Programm „ELIF“ (Eltern<br />
lernen integriert fördern), ein projektorientierter<br />
Elternkurs über ein ganzes Schuljahr, der<br />
insbesondere wenig bildungsgewohnte, aber bezüglich<br />
<strong>des</strong> Schulerfolgs ihrer Kinder sehr motivierte Eltern<br />
erreicht.<br />
- Ebenfalls in verschiedenen Schulen in sozialen<br />
Brennpunkten intensivierten Schulen und Träger die<br />
Arbeit in Elterncafes und entwickelten sie zu<br />
niederschwelligen Bildungsangeboten.<br />
4.2 Differenziertes Angebot nach<br />
Familienphasen und zwischen<br />
verschiedenen Zielgruppen<br />
Nachdem die Elternschule sich immer mehr zu einer<br />
breiten Bewegung mit einer Vielzahl aktiver Träger<br />
entwickelte, entstand das Bedürfnis nach<br />
konzeptioneller Ordnung und Übersicht. Es bot sich<br />
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