renforcement des capacités parentales
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Elternkompetenzen – Capacités <strong>parentales</strong><br />
- Bildung einer Projektgruppe über Kontrakte mit den<br />
wichtigsten Projektgruppenmitgliedern;<br />
- Entscheidung für die Erarbeitung eines „Erziehungskonsenses“<br />
als inhaltliche Basis der Arbeit;<br />
- Bereitstellung von Arbeitszeitkapazitäten durch<br />
Verlagerung, Verkürzung oder Beendigung von<br />
Aufgaben;<br />
- Bildung einer Steuerungsebene für das Projekt.<br />
Folgende Arbeitspakete wurden seitdem erledigt:<br />
Die Arbeit begann mit der Formulierung eines<br />
Konsenses darüber, welche Inhalte Fachkräfte Eltern<br />
vermitteln wollen. Dies war als Ausweg aus der<br />
Verunsicherung von Eltern durch konträre<br />
Empfehlungen verschiedener Fachkräfte und Experten<br />
gedacht; auf lokaler Ebene zumin<strong>des</strong>t sollte dieser<br />
Missstand beendet werden. Die Erarbeitung <strong>des</strong><br />
„Hammer Erziehungskonsenses“ brachte für die<br />
Projektgruppe auch einen wichtigen gruppendynamischen<br />
Fortschritt. Zu bewältigen waren eine<br />
Vielfalt unterschiedlicher fachlicher Auffassungen und<br />
Prioritäten, inhaltlich vor allem eine Konfliktlinie<br />
zwischen eher ressourcenorientierten und eher<br />
grenzbetonenden Pädagogen, die durch intensive,<br />
lösungsorientierte und wertschätzende Diskussion<br />
gelöst werden konnte.<br />
Die Durchführung einer Bestandserhebung zur<br />
Situation der Familienbildung (Stadt Hamm<br />
2002): Zentrales Ergebnis dieser Befragung von<br />
Trägern und Einrichtungen war, dass Angebote der<br />
Eltern- und Familienbildung, im Hinblick auf die Breite<br />
der Inhalte, die flächendeckende Verbreitung in den<br />
Sozialräumen und Abdeckung der verschiedenen<br />
Familienphasen höchst rudimentär entwickelt sind.<br />
Maximal 15% aller Eltern kamen zu dieser Zeit<br />
überhaupt einmal in Kontakt zur Elternbildung;<br />
gleichzeitig zeigte die Auswertung, dass Elternbildung<br />
noch sehr stark als Angebot an bildungsorientierte<br />
Schichten verstanden und praktiziert wurde (vgl.<br />
Projektgruppe Elternschule Hamm 2002a).<br />
Die Entwicklung eines Konzeptes zur flächendeckenden<br />
sozialraumorientierten Einführung<br />
der Elternschule: Hier wurde die Idee<br />
konkretisiert, die „Elternschule Hamm“ als dezentrales<br />
Projekt in unterschiedlichsten pädagogischen<br />
Einrichtungen, die einen Zugang zu Eltern haben, in<br />
deren Eigenverantwortung zu realisieren. Das<br />
Konzept erforderte die Entwicklung einer zentralen<br />
Anlaufstelle, die Dienstleistungen zur Unterstützung<br />
der Einrichtungen bei dieser Arbeit bietet.<br />
Die politische Rückkopplung durch einen<br />
Ratsbeschluss, der am 8.4. 2003 vom Rat der Stadt<br />
Hamm beschlossen wurde – nach einer intensiven<br />
öffentlichen politischen Diskussion (Stadt Hamm<br />
2002c). Zwei Fragen standen hier im Raum:<br />
a) Ist es legitim, dass der Staat noch weiter in den<br />
grundgesetzlich geschützten Raum der Familie<br />
eingreift?<br />
b) Können die Zielgruppen, wie sie im Armutsbericht<br />
beschrieben wurden, überhaupt durch ein Projekt wie<br />
die Elternschule erreicht werden?<br />
Eine parteiübergreifende Mehrheit erkannte die Notwendigkeit<br />
<strong>des</strong> Projektes an und entschied mit nur<br />
zwei Gegenstimmen, das Experiment zu wagen.<br />
Gleichzeitig war mit diesem Beschluss der Auftrag<br />
verbunden, ein Angebot an alle Eltern zu entwickeln,<br />
also bildungsferne Zielgruppen und Eltern in<br />
benachteiligten Lebenslagen einzubeziehen, aber<br />
ebenso auch Angebote für alle anderen Eltern zu<br />
machen.<br />
Im Sommer 2003 wurde mit der Umsetzung <strong>des</strong><br />
Konzeptes der Elternschule Hamm begonnen. Die<br />
Projektgruppe führte 10 dezentrale Veranstaltungen<br />
und eine gesamtstädtische Präsentationsveranstaltung<br />
durch; so konnten insgesamt 200 Multiplikatoren<br />
erreicht werden. Das Projekt stieß auf große<br />
Resonanz und viel Interesse, aber immer wieder<br />
wurde die Frage gestellt: „Wie wollt ihr die<br />
erreichen, die es benötigen, und die wir auch nicht<br />
erreichen?“ Den Einrichtungen, die sich beteiligten<br />
wollten, wurde eine Kooperationsvereinbarung<br />
angeboten, die die gegenseitigen Rechte und Pflichten<br />
beschrieb (Projektgruppe Eltern-schule Hamm 2004).<br />
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