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Drachme 27

Ελληνογερμανικό περιοδικό από το Μόναχο Γερμανίας, για Έλληνες και Φιλέλληνες

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Notizen zu einer<br />

unendlichen Irrfahrt<br />

Krise (κρίση) oder Katastrophe (καταστροφή)?<br />

von Olga Lantukhova<br />

& Johanna Panagiotou Mamali<br />

Brichst du auf gen Ithaka,<br />

wünsch dir eine lange Fahrt,<br />

voller Abenteuer und Erkenntnisse.<br />

Die Lästrygonen und Zyklopen,<br />

den zornigen Poseidon fürchte nicht...<br />

Die oberen Versen aus dem bekannten Kavafis´<br />

Gedicht zitierte Giorgos Papandreou, als<br />

er im Mai 2014 an einer Berliner Hochschule<br />

einen Rückblick auf seine Amtszeit wagte.<br />

Das Zitat könnte möglicherweise eine Anspielung<br />

auf die legendäre Kastelorizo-Ansprache<br />

des ehemaligen Ministerpräsidenten<br />

sein. Dort verkündete er, Griechenland sei<br />

von einer Staatspleite bedroht (23.04.2010);<br />

EU und IWF sollten dem krisenerschütterten<br />

Land helfen. Zugleich sprach er auch seinen<br />

Optimismus aus. Genauer behauptete er: „Wir<br />

kennen den Weg nach Ithaka. Unser Schiff<br />

wird einen sicheren Hafen erreichen“.<br />

Ein zutreffender Vergleich oder tragische Ironie?<br />

Man darf nicht vergessen, dass der erfinderische<br />

Odysseus und seine Gefährten - auf dem zehn Jahre<br />

langen Weg zum ersehnten und sicheren Hafen<br />

- zahlreiche Irrfahrten erlebten. Und gerade als<br />

sie sich gerettet glaubten, drohten ihnen immer<br />

wieder neue Lebensgefahren, so der Mythos, den<br />

Homer um die Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert<br />

v. Chr. schrieb. Fast 3.000 Jahre später erleben<br />

die Griechen ihre eigene Odyssee. So treten im<br />

Land der Hellenen immer wieder neue „Ungeheuer“<br />

und zahlreiche „Zauberkräfte“ auf.<br />

Doch wo bleibt die Rettung? Haben wir nach 5<br />

Jahren unser Ithaka tatsächlich erreicht?<br />

„Das Land hat es geschafft“ (Angela Merkel)<br />

Zurückblickend auf Griechenlands Schicksalsjahr (2010), bezeichnete Papandreou in der oben<br />

genannten Rede seine damalige Entscheidung als die bestmögliche Vorgehensweise. „Damals<br />

sollte ich zwischen schlimm und noch schlimmer wählen“, so Papandreou. Griechenlands<br />

Austritt aus der Eurozone wurde durch den Beschluss von harten Sparmaßnahmen verhindert;<br />

eine Entscheidung, mit der er sich unbeliebt machte. Dazu äußerte sich der Ex-Regierungschef<br />

genauso kategorisch: „Auch wenn ich meinen Job verloren habe, konnte Griechenland gerettet<br />

werden“. Damit wird der offizielle Standpunkt der EU zum Ausdruck gebracht: Im Frühling 2014<br />

galt Griechenland nämlich offiziell als „gerettet“. Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel äußert<br />

sich während ihres Athen-Besuchs (April 2014) positiv zum Stand der griechischen Wirtschaft.<br />

Ihres Erachtens, habe das Land „es geschafft“. Ein Lieblingswort...

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