Mauritiushof Naturmagazin Jänner 2016
Mauritiushof Naturmagazin Jänner/2016
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Heilpflanzenporträt<br />
Die kleine Bibernelle<br />
Die kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga) wächst und blüht bei uns im Waldviertel<br />
besonders an trockenen naturbelassenen Wiesen meist im Juli und August. Charakteristisch<br />
sind die eiförmigen Blätter, die nur unten am Boden aus dem Stängel der Pflanze wachsen.<br />
Die Blätter oberhalb sind unscheinbar lanzettförmig. Die Pflanze selbst wird bei uns meist nur<br />
30cm hoch und blüht als Doldenblütler eher unscheinbar inmitten anderen Sommerblumen.<br />
Medizinisch verwendet wird seit dem Mittelalter die Wurzel der Bibernelle. Meist bis zu 20cm<br />
tief reicht diese in den Boden. Gegraben wird sie im Frühjahr oder Herbst - dann ist die<br />
Heilkraft vollends in der Wurzel.<br />
Im Mittelalter wurde sie vor allem als Heilmittel gegen Cholera und Pest mit Erfolg eingesetzt.<br />
Vielerlei Sagen und Märchen ranken sich um ihren Einsatz in dieser Zeit. Heute wird sie vor<br />
allem bei grippalen Infektionen der oberen Atemwege und bei Verschleimung derselben<br />
vorwiegend eingesetzt.<br />
Schon Kräuterpfarrer Künzle aus der Schweiz und sein Vorgänger Pfarrer Kneipp wussten<br />
diese Wirkung und ihre kräftigende Energie zu schätzen. Sie löse „verhockte“, also<br />
festsitzende Verschleimungen vor allem aus der Lunge. Auch Sängern oder Menschen, die<br />
viel Reden müssen, sei sie nahegelegt.<br />
Wissenschaftlich belegt ist heute ihre antientzündliche, schleimlösende und auswurffördernde<br />
Wirkung. Als Dosierung für Erwachsene pro Tag gilt etwa 6-12g gemahlene Wurzel,<br />
vereinfacht etwa 2 x täglich ein halber Teelöffel Wurzelpulver vermengt mit Honig oder<br />
Nutella. Erhältlich ist die gemahlene Bibernellwurzel 15 in Apotheken.