Gemeindeversammlung vom 24 - Gemeinde Ried b. Kerzers

DIE SEITE DES GEMEINDEPRÄSIDENTEN
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
Hätte man vor einem Jahr gesagt, dass Grossbanken in Schwierigkeiten kommen,
ja sogar von der Bildfläche verschwinden werden, hätte man einem für unzurechnungsfähig
gehalten.
Heute wissen wir, dass die Krise noch nicht überstanden ist und es noch viel
Anstrengung braucht um die Finanzwirtschaft wieder ins Lot zu bringen. Arroganz,
Gier und unverbesserlicher Glaube an stetiges überdurchschnittliches Wachstum
dürften Ursachen für dieses Desaster sein. Hochgelobte und teuer bezahlte Manager
wurden weder kontrolliert noch durch die vorgesetzten Stellen zurückgepfiffen.
Will ein Inhaber eines Gewerbebetriebes einen Kredit beanspruchen, hat er Bilanzen,
Geschäftspläne und wenn möglich noch Bürgen bereit zu halten. Jährlich hat er seine
Abschlüsse termingerecht abzuliefern. Wo aber waren die Kontrollen bei der Vergabe
von Hypotheken an Leute ohne Einkommen und Sicherheiten? Nicht genug
damit. Mit diesen faulen Krediten wurde noch spekuliert indem man sie zu hohen
Zinsen weitergab.
Weltweit sind Heerscharen von Kontrollern und Beratern mit astronomischen
Honoraren unterwegs und trotzdem fielen diese „Non-Valeur“-Geschäfte niemandem
auf, oder wollten niemandem auffallen.
Vor kaum zwei Jahren, hat ein nun zurückgetretener „Bankenchef“ erklärt, dass man
der Politik den Tarif erklären und sie in die Schranken weisen müsse. Niemand war
interessiert die kontrollierende Politik im Geschäft zu haben. Diese Aussagen
wurden von namhaften Politikern stark applaudiert. Wo sind diese Leute nun? Im
besten Fall hört man Kritik von ihnen an die Adresse der Leute die mit Verantwortungsbewusstsein
für die Volkswirtschaft ein Rettungspaket geschnürt haben. Ist
es nicht Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet die in die Schranken zu weisende
Politik nun hochwillkommen ist, um den Scherbenhaufen zu kitten?
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