Von der Natur lernen - VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
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Abb. 52<br />
Die Arbeits-, Scherund<br />
Randwulst kon -<br />
takte sind auch in<br />
<strong>der</strong> Totalprothetik<br />
anwendbar<br />
Abb. 54<br />
Die zentralen Gru -<br />
ben <strong>der</strong> Seiten -<br />
zähne auf einer<br />
ge dachten Linie<br />
zwischen dem In zi -<br />
salpunkt und retromolaren<br />
Dreieck<br />
Abb. 55<br />
Die Seitenzähne<br />
werden von <strong>der</strong><br />
Pound’schen Linie<br />
begrenzt<br />
Abb. 56<br />
Diese Totalpro the -<br />
sen sind we<strong>der</strong><br />
funk tional noch<br />
ästhetisch zufrieden<br />
stellend<br />
Diese Charakteristika sind keine starren Gesetze,<br />
son<strong>der</strong>n Gesetzmäßigkeiten mit Spiel räu men. Die<br />
künstlichen Zähne werden dort aufgestellt, wo die<br />
natürlichen Zähne einmal standen. Auch die Form<br />
<strong>der</strong> Zähne richtet sich individuell nach biologischen,<br />
nicht nach mechanischen Prinzipien.<br />
Mit <strong>der</strong> Bissnahme erhalten wir die Vorgaben für die<br />
Lokalisierung <strong>der</strong> Zähne. Die Kauebene ist definiert<br />
als künstliche Ebene durch den unteren In zi sal punkt<br />
zu den distobukkalen Höckern <strong>der</strong> zweiten un teren<br />
Molaren. Sie verläuft parallel zur Cam per’schen<br />
Ebene und zur Bipupillarebene. Die Kau flächen <strong>der</strong><br />
Seitenzähne bilden keine Ebene, son<strong>der</strong>n eine nach<br />
lingual, beziehungsweise vestibulär ge neigte und<br />
sich verwindende Fläche. Die Nei gungen <strong>der</strong> Kau -<br />
flächen entsprechen ihrer Funktion – nämlich <strong>der</strong><br />
Op ti mierung <strong>der</strong> Kraftvektoren <strong>der</strong> elevatorischen<br />
Kau muskulatur in Richtung <strong>der</strong> Wurzel- und Zahn -<br />
achsen. Der Verlauf <strong>der</strong> Zahn achse ist kein Zufall.<br />
Der Zusammenhang wird schnell klar, wenn man die<br />
Kräfte betrachtet, die über die Kau mus ku la tur auf<br />
die Zähne und den Kiefer knochen einwirken [2]. Im<br />
Unterkiefer sollten – wie auch im natürlichen Gebiss<br />
Abb. 53 Die physiologische Kontakt punktverteilung<br />
ist ebenfalls für die Tatalprothetik geeignet<br />
56<br />
– die zentralen Gru ben <strong>der</strong> Sei ten zähne auf einer<br />
gedachten Linie zwischen den Eckzahnspitzen und<br />
dem retromolaren Dreieck liegen (Abb. 54). Oral<br />
werden die Sei ten zähne von <strong>der</strong> Pound’schen Linie<br />
begrenzt (Abb. 55).<br />
Bio-logische Prothetik in Aktion:<br />
Ein Fallbeispiel für schleimhaut -<br />
getragenen totalen Zahnersatz<br />
Wir betrachten den Fall eines zirka 74-jährigen Pa -<br />
tien ten, dessen bisherige Totalprothesen we<strong>der</strong><br />
ästhe tisch noch funktional zufriedenstellend waren<br />
(Abb. 56). Die Seitenzähne sind eng verzahnt<br />
(Abb. 57 und 58). Sie haben in <strong>der</strong> maximalen Inter -<br />
kuspi da tion auf beiden Seiten bis zum ersten<br />
Molaren, sowohl auf den Arbeits- als auch auf den<br />
Scher höckern (Abb. 59 und 60) starke Kontakte. Die<br />
Kon tak te auf den Scherhöckern sind sogar stärker<br />
ausgeprägt als auf den Arbeitshöckern. Die zweiten<br />
Molaren haben einseitig nur einen Arbeitskontakt<br />
(Zahn 37), auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite nur einen Kontakt<br />
auf einem Scherhöcker. Die Frontzähne haben<br />
keine Kontakte (Abb. 61).<br />
© 9. JAHRGANG 2008 dental dialogue 15<br />
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