2014-05 Pfarrblatt
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«Ein Studium, das Kopf und Herz verbindet»<br />
Theologiestudium an der Universität Freiburg<br />
Christina Mönkehues, Informationsbeauftragte für Deutschfreiburg (informationsstelle@kath-fr.ch)<br />
«Theologie – etwas für Sie?» – mit dieser Frage<br />
werben die drei Schweizerischen katholisch-theologischen<br />
Fakultäten Freiburg,<br />
Luzern und Chur für einen gemeinsamen Informationsanlass,<br />
der am 14. Mai in Zürich<br />
stattfinden wird. Drei Studierende, die diese<br />
Frage mit «ja» beantwortet und sich für ein<br />
Theologiestudium in Freiburg entschieden<br />
haben, zeigen, warum das Theologiestudium<br />
auch für Quereinsteiger attraktive Wege<br />
eröffnet.<br />
Schreiner hat der 57-jährige Erwin Greter aus<br />
Lostorf gelernt und dann im Aussendienst in<br />
der Bau- und Möbelbranche gearbeitet. «Vor<br />
etlichen Jahren hat mir dann ein Kunde erzählt,<br />
dass er regelmässig zu Vorlesungen nach Luzern<br />
fährt. Das hat mein Interesse geweckt.»<br />
Seine Tochter machte ihn darauf aufmerksam,<br />
dass man in Freiburg Theologie im Rahmen<br />
des Programms «30+» ohne Maturaabschluss<br />
studieren kann. Mit 54 Jahren erhielt er seine<br />
Zulassung. «Was ich bis jetzt gelernt habe, ist<br />
für mich von unschätzbarem Wert. Ich habe gar<br />
nicht geahnt, wie viel ich in meinem Alter noch<br />
dazulernen kann.»<br />
Den Glauben erschliessen<br />
Auch Christina Sutter, 38 Jahre, kam nicht direkt<br />
zum Theologiestudium, sondern arbeitete<br />
zunächst in der Pflege, in der Gastronomie<br />
und im kaufmännischen Bereich. Allerdings<br />
war das Theologiestudium schon seit ihrem 16.<br />
Lebensjahr ein Traum für sie. «Gott war schon<br />
immer sehr lebendig für mich. Und wenn etwas<br />
einen sehr beschäftigt, dann will man immer<br />
mehr wissen.» Der Schritt zum Studium<br />
war deshalb von spirituellen und emotionalen<br />
Gründen, aber auch von wissenschaftlichem<br />
Interesse geprägt. Im Studium lerne man den<br />
Hintergrund vieler Glaubensinhalte kennen,<br />
was sowohl für sie selbst wie auch für die Weitergabe<br />
des Glaubens wichtig sei, so Christina<br />
Sutter. «Weitergeben kann ich nur, wovon ich<br />
überzeugt bin, was ich mir selbst erschlossen<br />
habe.» Auch der Zeitpunkt für das Studium sei<br />
für sie der richtige gewesen. «Die Erkenntnisse<br />
und Lebenserfahrungen sind natürlich andere<br />
als die, die man mit 20 hat. Ich sitze nun in Vorlesungen<br />
und kann die Lebenssituationen, von<br />
denen die Rede ist, sehr gut nachvollziehen.»<br />
Standortvorteil Freiburg<br />
Das Studienprogramm ist reichhaltig, was<br />
schon an der Vielzahl der Fächer innerhalb<br />
der theologischen Fakultät deutlich wird: Philosophie,<br />
Geschichte, Bibelwissenschaften,<br />
Dogmatik, Ökumene, Liturgie, Pastoral etc.<br />
In Freiburg wird das Angebot durch die Möglichkeit,<br />
sowohl französischsprachige wie auch<br />
deutschsprachige Veranstaltungen zu besuchen,<br />
noch einmal erweitert. Das schätzt auch<br />
Pavel Zupan, 35 Jahre: «Meine Eltern stammen<br />
aus Slowenien und ich bin als Secondo in zwei<br />
Kulturen aufgewachsen. Deswegen finde ich es<br />
sehr bereichernd, dass ich jetzt auch im Theologiestudium<br />
in Freiburg verschiedene Sprachen<br />
und Kulturen erleben kann.» Ausserdem<br />
schätzt er die Möglichkeit, durch die Kooperation<br />
«BeNeFri» auch Veranstaltungen an den reformiert-theologischen<br />
Fakultäten in Bern oder<br />
Neuenburg besuchen zu können.<br />
Neben der Qualität und der Fülle der Veranstaltungen<br />
ist es gerade die zwischenmenschliche<br />
Ebene, die die Studierenden schätzen. «Vor<br />
Jahren hatte Freiburg diesen tollen Werbespruch:<br />
‹Hier kennt man deinen Vornamen.› So<br />
ist es auch an der Fakultät. Die Professoren und<br />
Dozenten kennen dich und nehmen dich und<br />
deine Fragen ernst», so Christina Sutter. Erwin<br />
Greter schätzt auch die Kameradschaft unter<br />
den Studierenden, «die oft dreimal jünger als<br />
ich sind».<br />
Zukunftsperspektiven<br />
Und was macht man, wenn man das Theologiestudium<br />
absolviert hat? Pavel Zupan hat im Januar<br />
ein Pastoralpraktikum in seinem Heimatbistum<br />
St. Gallen absolviert. «Ich kann mir gut<br />
vorstellen, in der Pfarrei zu arbeiten und dann<br />
vielleicht später eine Promotion zu machen.<br />
Aber auch die Militärseelsorge würde mich reizen.»<br />
Neben den klassischen kirchlichen Berufen<br />
wie Priester, Diakon oder Pastoralassistentin,<br />
stehen den Absolventen viele spannende<br />
Arbeitsbereiche offen: Mitarbeit in kirchlichen<br />
Hilfswerken oder Bildungshäusern, Spitalseelsorge,<br />
Jugendarbeit sowie Berufe in den Bereichen<br />
Ethik, Kommunikation oder Verlagswesen.<br />
Sind Sie neugierig geworden?<br />
Christina Mönkehues<br />
Eine individuelle Beratung und ein Schnuppertag<br />
können jederzeit geplant werden.<br />
Dekanat der Theologischen Fakultät Freiburg<br />
Dr. Barbara Evers-Greder<br />
026 300 73 70 (Mo. bis Fr. 08.00–11.30 Uhr,<br />
Di. 13.00–15.00 Uhr, Do. 13.30–15.30 Uhr);<br />
decanat-theol@unifr.ch; www.unifr.ch/theo<br />
Die drei katholisch-theologischen Fakultäten<br />
präsentieren sich beim Informationsabend<br />
zum Theologiestudium, am Mittwoch, den<br />
14. Mai <strong>2014</strong>, 18.15–20.00 Uhr im Centrum<br />
66, Hirschengraben 66, 8001 Zürich<br />
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