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KULTUR<br />

Salon am Donnerstag in den Markt 10<br />

umgezogen<br />

Gelungener Auftakt mit Friedrich Magirius<br />

Man verlässt nicht ohne Not eine vertraute<br />

Heimstatt, noch dazu eine wie den Schumann-Saal,<br />

der seiner unvergleichlichen<br />

Aura wegen für unsere Salon-Veranstaltungen<br />

wie geschaffen schien. Jedoch<br />

von Mal zu Mal zogen unsere Salons mehr<br />

Besucher an, was eine drangvolle Enge<br />

und stickige Luft zur Folge hatte. Außerdem:<br />

Die Gäste, die nur noch in den Seitenkabinetten<br />

Platz finden konnten, vermochten<br />

den Gesprächen in der Regel<br />

nur schwer zu folgen. Erfolg kann also<br />

auch Schattenseiten haben.<br />

Der sich immer stärker aufdrängenden<br />

Erkenntnis, dass eine Lösung gefunden<br />

werden muss, konnten wir uns<br />

nicht dauerhaft verschließen. Wir fanden<br />

eine und sie überzeugte gleich bei<br />

der Auftaktveranstaltung am 21. Januar<br />

<strong>2016</strong> als Glücksfall. Der Saal am Sitz<br />

unserer Stiftung im Markt 10 ist groß<br />

und hell. Er fasst bequem 80 Besucher.<br />

Die Fenster schauen direkt auf den<br />

Leipziger Markt und das Alte Rathaus.<br />

Dank ansteigender Sitzreihen ist von<br />

jedem Platz aus eine gute Sicht gewährleistet.<br />

Es ist eine Bühne mit Blüthner-Flügel<br />

vorhanden, was eine sehr<br />

variable Gestaltung der Salons ermöglicht.<br />

Vorhandenes Equipment erlaubt<br />

zudem unkompliziert die Präsentation<br />

von Filmen, DVDs, CDs. Wenn es dem<br />

Saal augenblicklich auch noch etwas<br />

an intimer Atmosphäre fehlt, so kann<br />

diesem Mangel durch ein paar Grünpflanzen,<br />

einen großen Kerzenständer<br />

und gedimmtes Licht im Saal leicht<br />

abgeholfen werden. Zu den unbestreitbaren<br />

Vorzügen zählt auf jeden Fall<br />

noch, dass es mehr Platz auch für die<br />

obligaten Pausengespräche mit Freunden<br />

und Fremden bei einem Glas Sekt<br />

oder Saft gibt. Zu einem echten Salon<br />

gehört das nun einmal dazu. Last but<br />

not least ist zu erwähnen, dass der<br />

Markt 10 dank S-Bahnstation hervorragend<br />

erreichbar ist.<br />

Nicht von ungefähr ist als „Stargast“<br />

für den ersten Salon am neuen Ort der<br />

Leipziger Stadtpräsident a.D. und Ehrenbürger<br />

Krakaus Friedrich Magirius<br />

gewählt worden. Er ist nicht nur durch<br />

sein unerschrockenes und zugleich<br />

bedachtes Auftreten in der friedlichen<br />

Revolution weithin bekannt geworden<br />

ist, sondern hat sich auch durch sein<br />

jahrzehntelanges unermüdliches Wirken<br />

für Versöhnung zwischen Deutschland<br />

und seinen Nachbarländern, insbesondere<br />

Polen, einen geachteten Namen<br />

gemacht hat. Auch hat er großen Anteil<br />

daran, dass für den Verbleib des Polnischen<br />

Instituts an seinem angestammten<br />

Standort eine gute Lösung gefunden<br />

werden konnte. Wie man weiß, befindet<br />

sich das Polnische Institut jetzt in einem<br />

Untermietverhältnis zur RDG-Stiftung.<br />

Mit unserem Salon am 21. Januar <strong>2016</strong><br />

wollten wir sichtbar machen, dass un­<br />

v.l.: Friedrich Magirius, Bernd Karwen<br />

sere beiden Institutionen keineswegs nur<br />

eine Bürogemeinschaft bilden, sondern<br />

zugleich eine Werte- und bedingt auch<br />

eine Arbeitsgemeinschaft. Mit dafür zu<br />

sorgen, dass das gutnachbarliche Verhältnis<br />

zwischen Deutschland und<br />

Polen auch in gelegentlichen Schlechtwetterzeiten<br />

sicheren Bestand hat, ist<br />

für uns beide eine Herzensangelegenheit.<br />

Der Besucher konnte das übrigens<br />

auch daran erkennen, dass die Gesprächsführung<br />

an diesem Abend in den<br />

Händen von Bernd Karwen lag, einem<br />

der beiden verbliebenen Mitarbeiter der<br />

Leipziger Filiale des Polnischen Instituts.<br />

Es wurde ein stimmungsvoller,<br />

anregender, nachdenklich stimmender<br />

Spätnachmittag, der seine Besucher<br />

bereichert und zugleich heiter entließ.<br />

Nicht geringen Anteil an dem Erfolg des<br />

Salons hatte ein Flötenensemble aus<br />

engagierten Laien unter Leitung von<br />

Luise Rummel.<br />

Im Mittelpunkt des nächsten Salons,<br />

der erst am 10. März stattfinden wird –<br />

der Buchmesse wegen ausnahmsweise<br />

einmal am zweiten Donnerstag des<br />

Monats – wird die Journalistin Traudel<br />

Thalheim stehen. Man darf sich auf ein<br />

kurzweiliges Programm freuen. Traudel<br />

Thalheim ist, wie ihre Kolumnen in der<br />

„Leipziger Rundschau“ zeigen, nicht<br />

nur mit Gott und aller Welt gut bekannt,<br />

sondern hat auch zwei interessante<br />

Bücher über Weltreisen geschrieben, die<br />

sie mit ihrem Lebensgefährten Werner<br />

Heiduczek, dem Nestor der ostdeutschen<br />

Schriftsteller, vor wenigen Jahren unternommen<br />

hat. Daraus wird sie Passagen<br />

vorlesen.<br />

Dr. Bernd Landmann<br />

Kulturbeauftragter der Rahn Education<br />

1/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 23

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