BOLD TRAVEL No.05
DEM HIMMEL EIN STÜCK NÄHER: JORDANIEN | ISRAEL: EILAT | ON TOUR: BELLA ITALIA | ONE DAY IN PORTUGAL | ABENTEUER: KANADA | SANTORINI | BEST PLACES: THE LUXURY LIVING
DEM HIMMEL EIN STÜCK NÄHER: JORDANIEN | ISRAEL: EILAT | ON TOUR: BELLA ITALIA | ONE DAY IN PORTUGAL | ABENTEUER: KANADA | SANTORINI | BEST PLACES: THE LUXURY LIVING
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<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | LIFESTYLE MIT ANSPRUCH<br />
EU 8.99 EUR | CH 10 CHF <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE NO. 005 | 1<br />
WWW.<strong>BOLD</strong>-MAGAZINE.EU<br />
THE MAGAZINE<br />
<strong>BOLD</strong> E-PAPER<br />
<strong>TRAVEL</strong> SPECIAL<br />
DEM HIMMEL EIN STÜCK NÄHER: JORDANIEN | ISRAEL: EILAT | ON TOUR: BELLA ITALIA<br />
ONE DAY IN PORTUGAL | ABENTEUER: KANADA | SANTORINI | BEST PLACES: THE LUXURY LIVING
RX 200t: Leistung 175 kW (238 PS). RX 450h: Gesamtsystemleistung 230 kW (313 PS). Kraftstoffverbrauch<br />
kombiniert 8,1–5,2 l/100 km, CO 2 -Emissionen kombiniert 189–120 g/km. Abb. zeigt RX 450h F SPORT.
LEBEN SIE RX<br />
Lassen Sie Konventionen hinter sich. Hinterfragen Sie den<br />
Status quo. Verlassen Sie ausgetretene Pfade und gehen Sie neue<br />
Wege. Tauchen Sie ein in eine besondere Welt: Leben Sie RX.<br />
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INHALT <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 7<br />
THINK <strong>BOLD</strong><br />
NEVER REGULAR<br />
INHALT<br />
THING OF BEAUTY<br />
FASHION<br />
8<br />
BEST PLACES:<br />
THE LUXURY LIVING<br />
41<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>TRAVEL</strong> SPECIAL | NO. 005<br />
Titelbild:<br />
Eilat (Israel)<br />
BESTLEISTUNG<br />
IM GESPRÄCH<br />
16<br />
CARRERA startet in Deutschlands Badezimmern<br />
mit neuen Elektroartikeln durch.<br />
Die Marke zeigt sich in neuem Design<br />
und mit neuer Technik auf höchstem<br />
Niveau. Ganz dem Mythos und Namensgeber,<br />
dem Autorennen Carrera Panamericana<br />
aus den 50er Jahren, verpflichtet,<br />
gilt auch für CARRERA Care-Produkte:<br />
die Einstellung, alles zu geben, nur dem<br />
besten Material zu vertrauen und niemals<br />
der Masse hinterherzufahren ...<br />
JORDANIEN<br />
DEM HIMMEL EIN STÜCK NÄHER 22<br />
Was haben Lanzarote und Berlin gemeinsam?<br />
Auf den ersten Blick nichts, doch<br />
beide Destinationen verfügen über ausgezeichnete<br />
neue Hotels, von denen wir<br />
zwei näher vorstellen möchten ...<br />
ISRAEL<br />
DELFINE UND DAS ROTE MEER 46<br />
BELLA ITALIA:<br />
TALISMAN ON TOUR<br />
52<br />
Leonardo da Vinci verbrachte in der<br />
Hauptstadt der Toskana einen großen Teil<br />
seiner Jugend. Florenz besticht durch<br />
seinen Charme und seine Historie. Für<br />
<strong>BOLD</strong> Grund genug, sich vor Ort etwas<br />
genauer umzusehen ...<br />
PORTUGAL<br />
ONE DAY IN PORTUGAL<br />
28<br />
KANADA<br />
ABENTEUER ROCKY MOUNTAINS<br />
58<br />
SANTORINI<br />
TRAUMINSEL DER ÄGÄIS<br />
34<br />
IMPRESSUM<br />
64
THING OF BEAUTY<br />
FASHION<br />
FOTOGRAF: J. M. BRAIN<br />
Assistenz: T. Langenfeld | Retusche: Mick Nite | Make-Up & Hair: C. König (Cici King)<br />
Styling: Z. Khawary | Model: Marijana (Most Wanted Models)<br />
Kleid: OLVI`S<br />
Schuhe: Baldinini<br />
Uhrenbox: Friedrich 23 (Cubano)<br />
Schmuck: Buddha to Buddha<br />
Haartrockner: CARRERA No 531<br />
Haarglätter: CARRERA No 534
Anzug: Antoinette<br />
Rasierer: CARRERA No 521<br />
Koffer: RV Roncato
Kleid: OLVI`S<br />
Drink: Negroni (siehe auch ab Seite 42)<br />
Flasche: Campari (www.campari-deutschland.de)
Kleid: OLVI`S<br />
Haartrockner: CARRERA No 531<br />
(www.carrera.de)
BESTLEISTUNG<br />
IM GESPRÄCH<br />
AUTORIN: M. MAI<br />
CARRERA startet in Deutschlands Badezimmern mit neuen Elektroartikeln durch. Die<br />
Marke zeigt sich in neuem Design und mit neuer Technik auf höchstem Niveau. Ganz<br />
dem Mythos und Namensgeber, dem Autorennen Carrera Panamericana aus den 50er<br />
Jahren, verpflichtet, gilt auch für CARRERA Personal Care-Produkte: die Einstellung,<br />
alles zu geben, nur dem besten Material zu vertrauen und niemals der Masse hinterherzufahren.
18 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />
LIFESTYLE & TREND | IM GESPRÄCH<br />
CARRERA geht aber noch einen Schritt<br />
weiter und lässt auch Rollenklischees<br />
mit dem Re-Launch der Marke hinter<br />
sich. Das neue Leitmotiv heißt: One tool<br />
boosts all! Die in kraftvoller Performance,<br />
Design und Materialität einheitliche und<br />
genderneutrale Produktfamilie steht<br />
dabei im Mittelpunkt.<br />
In einer hochwertigen Verpackung, die<br />
vom ersten Moment an Lust auf das<br />
jeweilige Gerät macht, startet CARRERA<br />
zunächst mit acht Produkten: vom Performance-Haartrockner<br />
über Präzisionsrasierer<br />
bis zum Profi-Haarglätter. Eine<br />
Sortimentserweiterung in den Bereichen<br />
Personal Care und Küche wurde<br />
bereits auf der IFA 2015 vorgestellt und<br />
wird Mitte 2016 erhältlich sein. CARRERA<br />
unterstreicht das neue Markenversprechen<br />
zudem durch eine optionale Garantieverlängerung<br />
und die eigens eingerichtete<br />
Premium-Hotline für Kunden.<br />
Spielereien und vermeintlich männlichen<br />
Fahreigenschaften, das zum großen Teil<br />
von Frauen gefahren wird – aber dadurch<br />
keinesfalls als Frauenauto abgestempelt<br />
wird. Weitere Beispiele sind die Produkte<br />
von Apple, die RayBan Aviator Sonnenbrillen<br />
oder die legendären Notizbücher<br />
von Moleskine. In der Beauty Welt sieht<br />
das allerdings noch ganz anders aus.<br />
Dort werden Klischees, Rollenmuster und<br />
klare Abgrenzung auf die Spitze getrieben.<br />
Aber es gibt durchaus Männer, denen ein<br />
lila Haartrockner einfach zu blöd ist, und<br />
Frauen, die die technischen Vorzüge eines<br />
Herrenrasierers denen eines pinken Ladyshavers<br />
vorziehen. Da sind wir mit CARRERA<br />
Vorreiter und haben unseren Kunden genau<br />
zugehört. Omnisex heißt doch einfach nur,<br />
dass ein Produkt so designt und entwickelt<br />
wurde, dass es von beiden Geschlechtern<br />
gleichermaßen benutzt werden kann und<br />
sich dabei trotzdem jeder in seiner Haut<br />
wohlfühlt.<br />
<strong>BOLD</strong> sprach mit CARRERA Gesellschafter<br />
Bastian Kühl, der im Management für<br />
den Aufbau der Marke verantwortlich<br />
ist und CARRERA’s Offenheit als Omnisex<br />
definiert.<br />
Herr Kühl, was möchten Sie mit<br />
CARRERAs neuer Offenheit erreichen?<br />
Viele Meilensteine des Produktdesigns aus<br />
den unterschiedlichsten Lebensbereichen<br />
basieren auf dem Omnisex Prinzip und sind<br />
damit nicht geschlechtsspezifisch – von der<br />
Unterhaltungselektronik bis hin zum Automobilbau.<br />
Denken Sie nur an den Mini: ein<br />
kraftvolles kleines Auto voller technischer<br />
Welche Rolle spielt das Design Ihrer<br />
Produkte?<br />
Zunächst ist das Design Ausdruck dieser<br />
genderneutralen Haltung, denn die<br />
gesamte Produktfamilie wurde mit den<br />
gleichen Formen, Oberflächen, Materialien<br />
und technischen Prinzipien entwickelt. Wir<br />
möchten damit allen unseren Produkten<br />
eine gemeinsame Herkunft geben, die sie<br />
schon äußerlich unverkennbar zu einem<br />
CARRERA Produkt macht. Neben einer zeitlosen<br />
Ästhetik bedeutet für uns ein gutes<br />
Design aber vor allem, dass die einfache<br />
Anwendung unserer Tools im Vordergrund<br />
steht. Ohne Schnick-Schnack, ohne
LIFESTYLE & TREND | IM GESPRÄCH <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 19
20 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE LIFESTYLE & TREND | IM GESPRÄCH
LIFESTYLE & TREND | IM GESPRÄCH<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 21<br />
komplizierte Zusatzfunktionen, sondern<br />
durchdacht und kompromisslos auf die<br />
Kernfunktion ausgelegt. Ein Rasierer muss<br />
rasieren! Ob die Stoppeln im Gesicht oder<br />
die Härchen an den Beinen, bleibt dabei<br />
jedem selbst überlassen.<br />
Wie entstand der Marken-Name<br />
CARRERA?<br />
In den 1950ern war die „Carrera Panamericana“<br />
ein legendäres Autorennen quer<br />
durch Mexico, das wegen seiner kompromisslosen<br />
Härte und der vielen Unfälle<br />
schon nach wenigen Jahren wieder eingestellt<br />
wurde. Heute wird sie nur noch als<br />
historische Veranstaltung in einer sehr<br />
entschärften Version gefahren. Die zahlreichen<br />
Legenden sind aber geblieben,<br />
und mit ihnen der Name „Carrera“, was<br />
aus dem Spanischen übersetzt schlicht<br />
„Rennen“ heißt. Rasierapparate mit dem<br />
Namen Carrera gibt es übrigens schon<br />
seit Jahrzehnten. Allerdings ist über die<br />
Jahre in Vergessenheit geraten, dass sich<br />
mit einem großen Namen auch Verpflichtungen<br />
gegenüber dem eigenen Ursprung<br />
ergeben. Wir haben uns jetzt wieder auf<br />
diese Werte besonnen und erfinden uns auf<br />
deren Basis komplett neu.<br />
… und welche Verpflichtung ergibt sich<br />
für Sie daraus?<br />
Was für uns zählt, ist die Haltung! Wir haben<br />
uns bei der Entwicklung unserer Produkte<br />
einfach vorgestellt, wir würden einen Sportwagen<br />
entwickeln. Gut auszusehen oder<br />
ein starker Motor allein reichen da nicht.<br />
Erst aus dem perfekten Zusammenspiel von<br />
richtigem Treibstoff, Antrieb, Fahrwerk und<br />
Getriebe wird daraus ein schnelles Fahrzeug.<br />
Genau so haben wir die CARRERA<br />
Tools mit sehr viel Liebe zum Detail entwickelt<br />
und alle Komponenten aufeinander<br />
abgestimmt. Mit Formen, Oberflächen und<br />
Technologien, die ganz auf Performance<br />
ausgelegt sind: leistungsstarken Akkus,<br />
kraftvollen Motoren, sehr hochwertigen<br />
Schneidwerkzeugen und pflegenden Materialien.<br />
Wir haben uns dabei weniger an den<br />
Wettbewerbern orientiert, als an dem Ziel,<br />
wirklich gute Tools zu bauen. Man kann ein<br />
Rennen nur gewinnen, wenn man nicht der<br />
Masse hinterher fährt.<br />
Wie wurde der Re-Launch Ihrer Marke<br />
von Ihren Kunden angenommen?<br />
Wir sind die Neuen am Markt und haben<br />
derzeit noch eine verhältnismäßig geringe<br />
Sichtbarkeit. Dadurch bekommen wir eine<br />
sehr direkte und persönliche Rückmeldung<br />
von unseren Kunden und sind überwältigt,<br />
wie intensiv sie sich mit unseren Produkten<br />
auseinandersetzen. Eine Kundin erzählte<br />
uns zum Beispiel, dass sie die Verpackung<br />
ihres Haartrockners so schön findet, dass<br />
sie das Gerät nach jedem Gebrauch immer<br />
wieder darin verstaut und dekorativ im Bad<br />
platziert.<br />
Können Sie eine erste Bilanz ziehen?<br />
Mit der Individualisierung von Alltagsgegenständen<br />
liegen wir genau richtig,<br />
denn Individualität wird immer mehr zum<br />
Statussymbol. Die Menschen wollen etwas<br />
Neues entdecken, sind froh darüber, sich<br />
von der Masse abheben zu können, und<br />
empfinden den Durchschnittgeschmack<br />
schon aus Prinzip als schlecht. Aber um<br />
das an Zahlen und wirtschaftlichem Erfolg<br />
zu messen, ist es viel zu früh. Wir werden<br />
weiter daran arbeiten, CARRERA bekannt<br />
zu machen. Wir haben uns auf dieser Basis<br />
sehr realistische Ziele gesetzt und sind sehr<br />
optimistisch, diese auch zu erreichen.<br />
Was dürfen wir für 2016 alles erwarten?<br />
Bereits im letzten September wurden Prototypen<br />
weiterer Geräte für die Körperpflege<br />
sowie eine mögliche CARRERA Küchenlinie<br />
vorgestellt, die wir beide im Herbst auf den<br />
Markt bringen werden. Bei den Küchengeräten<br />
folgen wir natürlich demselben<br />
Anspruch und Geist der aktuellen Produktlinie:<br />
Mit dem Stabmixer sollte man mindestens<br />
ein Motorboot antreiben können!<br />
Wo sehen Sie CARRERA in der Zukunft?<br />
Wir fühlen uns wohl in der Nische und<br />
sehen auch keinen Grund, unsere Liebe zu<br />
jedem Detail, die persönliche Leidenschaft<br />
und nicht zuletzt die Qualität unserer<br />
Produkte aufs Spiel zu setzen, nur um der<br />
breiten Masse zu gefallen. Aber wir sprudeln<br />
über vor Ideen, wenn es um weitere<br />
mögliche Produktlinien geht, die Design,<br />
Qualität und Leistung vereinen und sich<br />
von der Masse abheben. Unser Rennen hat<br />
gerade erst begonnen!<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.carrera.de
DEM HIMMEL<br />
EIN STÜCK NÄHER<br />
JORDANIEN<br />
AUTOR: H. G. TEINER<br />
Das Königreich der Haschemiten ist eine Entdeckungsreise wert: Mit dem Besuch<br />
seiner sensationellen Wüstenlandschaften und geheimnisvollen Kulturgütern aus der<br />
Vergangenheit – aus einer Zeit, weit bevor Judentum, Christentum und Islam entstanden<br />
sind – kann man den Ursprüngen der Zivilisation nachspüren. Amman, die Stadt auf<br />
neunzehn Hügeln und Hauptstadt des Königreiches, ist der Ausgangspunkt unserer<br />
Reise quer durch Jordanien. Amman ist eine der ältesten Siedlungen der Menschheit<br />
und heute eine quirlige Metropole voller Kontraste: Orientalische Vergangenheit trifft<br />
auf modernen Lifestyle. Die Jordanier lieben ihre alten Autos, sie fahren sie, bis diese<br />
auseinanderfallen. Wir besuchen im Stadtzentrum den Zitadellenhügel mit den Resten<br />
des alten Herkulestempels und das gut erhaltene römische Theater, bevor wir uns zu<br />
einer ausgedehnten Reise quer durch das Land, in Richtung des Toten Meeres, zur<br />
Felsenstadt Petra und schließlich in die Wüstenregion des Wadi Rum aufmachen.
24 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | JORDANIEN<br />
Olivenhaine säumen die eintönigen<br />
Straßen. Der erste Halt unserer Reise<br />
gilt der Stadt der Mosaike, Madaba. In<br />
der griechisch-orthodoxen Kirche des<br />
heiligen Sankt Georg befindet sich auf<br />
dem Fußboden die älteste Mosaik-Karte<br />
des Heiligen Landes: Ein beeindruckender<br />
Blick zurück in das sechste Jahrhundert<br />
unserer Zeitrechnung und ein interessanter<br />
Überblick unserer Reiseroute.<br />
Altertum und Geschichten auf Schritt<br />
und Tritt: In der Nähe liegt der sagenhafte<br />
Berg Nebo. Von hier aus soll der biblische<br />
Moses das gelobte Land Kanaan erblickt<br />
haben – das war immerhin vor nicht<br />
weniger als dreitausend Jahren. Unser<br />
nächster Halt sind die heißen Quellen,<br />
welche mit ihrem Süßwasser das Tote<br />
Meer speisen: Ma‘in Hot Springs. Wir<br />
befinden uns in Hammamat Ma‘in, das ist<br />
eine wahrhafte Oase am Rande des Toten<br />
Meeres und des Mujib Naturschutzgebietes.<br />
In einem felsigen Tal, dreihundert<br />
Meter unterhalb des Meeresspiegels,<br />
liegt versteckt das außergewöhnliche<br />
Ma‘in Hot Springs – Resort & Spa. Natur<br />
und Architektur gehen in diesem Spa-<br />
Eldorado eine besonders gelungene<br />
Verbindung ein. Von einem hohen Felsvorsprung<br />
stürzt das Wasser herab. In<br />
großzügigen Thermalbecken und vor<br />
märchenhafter Kulisse kann man hier<br />
das mineralhaltige Nass genießen. Nach<br />
einer kurzen Fahrt erreichen wir den<br />
erhabenen Aussichtspunkt des Dead Sea<br />
Panorama Complexes und werden nicht<br />
enttäuscht: Ein etwas dunstverhangener,<br />
aber dennoch großartiger Blick über das<br />
Tote Meer bis zum gegenüberliegenden<br />
Ufer des Staates Israel tut sich vor uns<br />
auf. Wir erahnen sogar die Städte Jerusalem<br />
und Jericho im fernen Dunst. Die<br />
Aussicht über das Tote Meer begeistert,<br />
und zu allem Überfluss durchbrechen<br />
auch noch Lichtstrahlen die Wolkendecke<br />
– man wähnt sich fast in einem<br />
der alten Heiligenbilder. Umwerfende<br />
Natureindrücke und heilige Stätte liegen<br />
hier sehr nah beieinander, und das nicht<br />
zum letzten Mal auf unserem Trip durch<br />
Jordanien.<br />
Wir verlassen die Straße, fahren bergab<br />
und nähern uns dem Höhen-Niveau<br />
des Toten Meeres. Es liegt derzeit 428<br />
Meter unter dem Meeresspiegel, ist der<br />
tiefste Punkt der Erdoberfläche, und der<br />
Abwärtstrend geht weiter: Der salzige<br />
Meeresspiegel ist in wenigen Jahren um<br />
über drei weitere Meter gesunken. Der<br />
Grund: Das Jordanwasser, welches Jahrhunderte<br />
lang für stetigen Zufluss und<br />
Ausgleich sorgte, wird verstärkt für die<br />
Bewässerung von landwirtschaftlichen<br />
Flächen abgezweigt. Die Perspektive: Das<br />
Tote Meer verschwindet langsam, aber<br />
sicher. Hier beträgt der Salzgehalt nicht<br />
weniger als 32 Prozent, das Mittelmeer<br />
hat gerade mal drei. Das beruhigende<br />
Nass, der Heilschlamm und die Schwefelbäder<br />
sind perfekt für alle geeignet,<br />
die sich bei wohltuenden Anwendungen<br />
tief entspannen wollen. Wir nehmen<br />
die Gelegenheit wahr, nehmen den<br />
bequemen Weg durch die großzügige<br />
Mövenpick Hotelanlage „Resort & Spa<br />
Dead Sea“ über Treppen und Steine ins<br />
unscheinbar wirkende Nass und schauen,<br />
an der Oberfläche treibend, zufrieden in<br />
die untergehende Sonne.<br />
Zehn Kilometer nördlich des Toten<br />
Meeres, an der Grenze von Israel und<br />
Jordanien, befindet sich die Taufstelle<br />
Jesu. „Bethanien jenseits des Jordan“<br />
bezeichnet die Stelle, an der Jesus durch<br />
Johannes getauft wurde, und ist seit 2015<br />
UNESCO Weltkulturerbe. Auf unserem<br />
Weg nach Petra machen wir einen<br />
Abstecher in das Dana Biosphärenreservat.<br />
Diese Gegend bietet allein vier<br />
Klimazonen, All-in-one sozusagen, von<br />
der trockenheißen Wüste bis zum subtropischen<br />
Klima, für Wanderfreunde eine<br />
echte Herausforderung. So weit gehen<br />
wir jedoch nicht und sind froh, wieder im<br />
klimatisierten Automobil zu sitzen.<br />
Am nächsten Morgen kann uns nichts<br />
mehr halten: Petra ist eine einzigartige<br />
Stadt und wurde vom Volk der<br />
Nabatäer in den puren Stein gehauen.<br />
Die Ursprünge des Siedlungsplatzes<br />
reichen etliche Jahrtausende in die<br />
Vergangenheit zurück. Petra war seit<br />
dem 2. Jahrhundert vor Christi Geburt<br />
ein gewichtiger Handelsplatz und die<br />
Hauptstadt des versunkenen Nabatäerreiches.<br />
Enge und hohe Schluchten<br />
bieten geheimnisvolle Höhleneingänge<br />
und tempelartige Reliefs. Die durch<br />
das Sonnenlicht rotbraun glühenden<br />
Sandsteinwände ziehen uns in ihren<br />
Bann. Khazne al-Firaun, das sogenannte<br />
Schatzhaus des Pharao, ist die bekannteste,<br />
bei weitem jedoch nicht die<br />
einzige Sehenswürdigkeit von Petra. In<br />
dieser antiken Wohnhöhlen-Stadt ist sehr<br />
viel mehr zu erleben, so dass ein Tag für<br />
eine umfassende Erkundungstour gerade<br />
ausreicht. Indiana Jones war auch schon
REISE | JORDANIEN <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 25<br />
Biosphärenreservat Dana:<br />
Größte Naturreservat Jordaniens
26 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />
REISE | JORDANIEN<br />
Fotos: H. G. Teiner<br />
Verlassene Felsenstadt Petra:<br />
Antike Hauptstadt des Reiches der Nabatäer
REISE | JORDANIEN<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 27<br />
hier und hat nach dem Heiligen Gral<br />
gesucht: Der Filmheld ist ins Innere des<br />
Schatzhauses eingedrungen. Wenn wir<br />
heute durch den Einlass ins dunkle<br />
Innere schauen, erblicken wir jedoch nur<br />
drei in den Fels geschlagene Kammern,<br />
alles Weitere war Filmkulisse. Historiker<br />
vermuten heute, dass dieser Ort aus Stein<br />
keine Schatzkammer mit Gold und Edelsteinen,<br />
sondern eher eine Bibliothek<br />
gewesen sein könnte, was an sich, aus<br />
kultureller Perspektive, einen größeren<br />
Schatz darstellen würde.<br />
Am nächsten Tag geht es durch abwechslungsreiche<br />
Berglandschaften mit bis zu<br />
1.700 Metern Höhe schließlich hinunter<br />
zu unserem letzten Ziel der Reise:<br />
Das Wadi Rum ist auf den ersten Blick<br />
eine lebensfeindliche und unwirtliche<br />
Wüstengegend. Hier führte der Brite<br />
T. E. Lawrence die Araber in den Kampf<br />
gegen die Türken, und wurde am Ende<br />
von den siegreichen Beduinen als ihr<br />
Befreier vom Joch der Osmanen euphorisch<br />
gefeiert. Ein Wadi bezeichnet einen<br />
ausgetrockneten Flusslauf, welcher nach<br />
starken Regenfällen schlagartig Wasser<br />
führen kann. Das Wadi Rum ist das größte<br />
Trockental in Jordanien. Inmitten der<br />
weiten Wüstenlandschaft mit bizarren<br />
roten Sandsteinfelsen scheint die Zeit<br />
tatsächlich stehengeblieben zu sein,<br />
und bei einer Kameltour quer durch den<br />
Sand und die Felsen beginnen wir ein<br />
Gefühl dafür zu bekommen, in welcher<br />
unnachahmlichen Gelassenheit die<br />
Nomaden seit Jahrtausenden mit ihren<br />
„Wüstenschiffen“ durch das Wadi zogen.<br />
Das regierende Königshaus der Haschemiten<br />
ist aus Beduinenstämmen hervorgegangen<br />
und hat es in der Vergangenheit<br />
geschafft, einen Weg zwischen<br />
Tradition und Moderne zu finden. Nur<br />
fünf Prozent der jordanischen Bevölkerung<br />
führen noch heute die typischen<br />
Traditionen der Beduinen fort, doch die<br />
außergewöhnliche Gastfreundschaft ist<br />
geblieben. Wir entscheiden uns, die<br />
Nacht in der Wüste zu verbringen, und<br />
checken ein im Captain’s Desert Camp.<br />
Ein echtes Beduinen-Zeltlager in einer<br />
abgelegenen Felsschlucht. Über uns<br />
breitet sich mit großer Strahlkraft ein<br />
überwältigend schöner Sternenhimmel<br />
aus – der Himmel ist hier einfach ein<br />
Stück näher.<br />
REISE TIPP:<br />
Als erstes Land der arabischen Welt<br />
hat Jordanien ein Besucherticket:<br />
den „Jordan Pass“. Er berechtigt<br />
zum kostenlosen Eintritt in vierzig<br />
Sehenswürdigkeiten des Landes,<br />
darunter historische Orte, Museen,<br />
Naturparks etc., und beinhaltet den<br />
Erlass der Visa-Gebühr.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.visitjordan.com<br />
www.jordanpass.jo<br />
EMPFEHLUNG HOTELS:<br />
www.moevenpick-hotels.com<br />
EMPFEHLUNG CAMPS:<br />
www.captains-jo.com
ONE DAY<br />
IN PORTUGAL<br />
ROADTRIP<br />
AUTOR: N. DEXTER<br />
Etwas mehr als eine halbe Stunde außerhalb von Lissabon liegt das preisgekrönte<br />
Weingut – Adega Mãe. Ein modernes Winzer-Mekka in bester portugiesischer Architektur<br />
und eine Empfehlung für alle Besucher der westlichsten Hauptstadt Europas.<br />
<strong>BOLD</strong> schaute sich mit dem neuen Lexus RX in Lissabon und den Weinfeldern der<br />
Region um und erlebte einen Tag voller Überraschungen.
30 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />
REISE | ROADTRIP PORTUGAL<br />
Seit seiner Premiere im Jahr 1998 erfreut sich der elegante Lexus RX großer Beliebtheit<br />
und wird seither von jenen geschätzt, die auf den Fahrkomfort einer Premium-Limousine<br />
und die Vielseitigkeit eines Sports Utility Vehicle nicht verzichten möchten. Wir müssen<br />
jedoch gestehen, den RX bisher nicht auf dem Radar gehabt zu haben, und erleben<br />
Überraschung Nummer 1.
REISE | ROADTRIP PORTUGAL<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 31
32 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />
REISE | ROADTRIP PORTUGAL<br />
Fotos: Lexus im Auftrag von <strong>BOLD</strong> und <strong>BOLD</strong> Archiv<br />
Motorisierung: RX 450h Hybrid (3,5 Liter V6 Benzin- und zwei<br />
Elektromotoren, 230 kW / 313 PS), RX 200t (2,0 Liter Reihenvierzylinder-Turbobenziner,<br />
6-Stufen-Automatik, 175 kW/238 PS)
REISE | ROADTRIP PORTUGAL<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 33<br />
Im späten November glühen die Weinfelder,<br />
die Ernte ist beendet, und der<br />
Wein lagert in den uralten Fässern der<br />
Weingüter. Hier ist er in den kommenden<br />
Jahren mit der Reifung beschäftigt – sich<br />
zu wandeln und immer besser zu werden.<br />
Ähnlich sehen es die japanischen Ingeneure,<br />
mit deren Vehicle wir unterwegs<br />
sind: Man strebt bei Lexus immer nach<br />
Vollendung – einem besseren Ergebnis als<br />
am Tag zu vor. Und zu unserer erneuten<br />
Überraschung erfahren wir, dass im<br />
neuen RX viele Details, als eine Hommage<br />
an sein Herkunftsland, versteckt sind. Die<br />
Fensterheber zum Beispiel: Geräuschlos<br />
öffnen und schließen sich die Fenster des<br />
Wagens, gleichend dem lautlosen Gleiten<br />
einer japanischen Papiertür. Die kraftvoll<br />
gezeichnete Motorhaube und die ausgestellten<br />
Radhäuser verleihen dem RX eine<br />
muskulöse, athletische Optik. Gleichzeitig<br />
erzeugt der rautenförmig ausgebildete<br />
Karosseriekörper mit seiner von der Front<br />
bis zum Heck fließenden Formensprache<br />
ein hohes Maß an Eleganz. Der Innenraum<br />
des neuen Lexus RX ist großzügig<br />
und äußerst hochwertig angelegt. Das<br />
Panorama-Dach ermöglicht einen weiten<br />
Rundumblick, und der Kofferraum bietet<br />
genügend Platz für die ein oder andere<br />
Kiste Wein.<br />
zu Hause, und wer einmal angefangen<br />
hat, sich mit der portugiesischen Weinkultur<br />
zu befassen, kommt aus den<br />
WOW!-Momenten nicht mehr heraus.<br />
Das nahe Lissabon ist für die ortsansässigen<br />
Winzer das Tor zur Welt. Bereits vor<br />
Jahrhunderten gingen die Fässer von hier<br />
auf die Schiffe und anschließend in die<br />
Häfen der ganzen Welt.<br />
Die Alfama ist Lissabons ältester Stadtteil.<br />
Durch enge Gassen mit Kopfsteinpflaster<br />
gelangt man durch die Alfama<br />
zum Castelo de São Jorge. Von hier gibt<br />
es einen wunderschönen Blick über<br />
Lissabon und den Tejo. Rund um das<br />
Castelo findet am Samstag und am<br />
Dienstag ein Flohmarkt statt, bei dem<br />
neben Neuem auch allerhand Antikes<br />
erstanden werden kann. Das Bairro Alto<br />
ist das Ausgehviertel Lissabons: Tagsüber<br />
sind die engen Gassen fast verlassen.<br />
Erst am Nachmittag öffnen die trendigen<br />
Boutiquen und Shops. Nachts ist<br />
das Viertel kaum wiederzuerkennen. In<br />
den Straßen zwischen der Rua do Norte<br />
und der Rua da Rosa öffnen sich die<br />
schweren, am Tag verschlossenen Holztüren.<br />
Musik dringt nach außen – das<br />
Bairro Alto erwacht!<br />
Portugal ist für seine ausgezeichneten<br />
Weine bekannt. Die Region rund um die<br />
Hauptstadt hat, nicht zuletzt durch die<br />
Nähe zum Atlantik, ein ideales Klima für<br />
den edlen Rebensaft. Sorten wie Porto,<br />
Vinho Verde, die sagenhaften Rotweine<br />
oder die spritzigen Weißweine sind hier<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.adegamae.pt<br />
www.visitportugal.com<br />
LEXUS WEBSITE:<br />
www.lexus.de
TRAUMINSEL IN<br />
DER ÄGÄIS<br />
SANTORINI<br />
AUTOR: M. WINCKLER<br />
Santorini ist die südlichste Insel des Kykladen-Archipels in der griechischen Ägäis. Die<br />
Insel mit rund 14.000 Einwohnern hat 70 Kilometer Küstenlänge und liegt gemeinsam<br />
mit ihrem Schwestereiland Thirassia zwischen dem 25. und 26. Grad östlicher Länge<br />
und dem 36. und 37. Grad nördlicher Breite, etwa auf der Höhe von Alanya und Tunis.<br />
Kreta ist rund 110 Kilometer entfernt, Athen 200 Kilometer.<br />
Das Flugzeug landet abends auf dem kleinen Flughafen von Santorini. Am Himmel<br />
funkeln Sterne, doch sie sind zu fern, um die Dunkelheit auf der Insel zu erhellen.<br />
So fährt das Taxi durch Landschaften, deren Form und Struktur dem Ortsfremden<br />
verborgen bleiben, und spärlich erleuchtete Dörfer, in denen gelegentlich Neonlicht<br />
aus Minimärkten vorbeihuscht und Laternen an Fassaden griechischer Tavernen<br />
diffuses Licht spenden.
36 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | SANTORINI<br />
Es ist erst 23 Uhr, doch die Insel, die<br />
bereits in der Vorsaison, im Mai, viele<br />
Urlauber anzieht, ist zumindest im Süden<br />
schon in den Schlaf gefallen. Nach 20<br />
Minuten hält der Fahrer am Ambassador<br />
Aegean Luxury Hotel & Suite<br />
nahe dem Ort Akrotíri und der gleichnamigen<br />
Ausgrabungsstätte. Ein steiler<br />
Weg führt hinab zur Rezeption. Die<br />
Formalitäten sind schnell erledigt. Stufen<br />
führen weiter hinunter zu einer großen<br />
Terrasse mit einem runden Pool und dem<br />
Eingang zu einer geräumigen Suite auf<br />
zwei Etagen. Gegenüber, weit entfernt,<br />
35 Kilometer auf dem Landweg, wie am<br />
anderen Ende einer Sichel, hoch oben<br />
am Kraterrand leuchten die Lichter von<br />
Firá, Imerovígli und Oía. Dazwischen die<br />
vom Meer gefüllte Caldera, von der Nacht<br />
verschluckt. Nur ein einziges Kreuzfahrtschiff<br />
ist an seinen Lampen zu erkennen.<br />
Es liegt unterhalb von Firá, Hauptort der<br />
Insel, wo im Sommer täglich mehr als<br />
Dutzend Ozeanriesen vor Anker gehen.<br />
Maultiertreiber führen die Passagiere auf<br />
dem Rücken der Tiere die steilen Stufen<br />
hinauf zur Altstadt. Wer sich den Aufstieg<br />
sparen will, nimmt die Seilbahn, die den<br />
um ihre Einnahmen fürchtenden Eselbesitzern<br />
nach heftigen Protesten einen Teil<br />
ihrer Einnahmen abgibt.<br />
Während ihres Landausflugs füllen die<br />
Gäste die engen Gassen der Altstadt;<br />
ihnen bleiben aber nur wenige Stunden<br />
Zeit, die unvergleichliche Schönheit<br />
der Insel zu genießen. Sie sollten auf<br />
einem anderen Weg wiederkommen,<br />
um mindestens drei Tage, besser aber<br />
eine Woche oder noch länger zu bleiben.<br />
Denn Santorini ist Bilderbuchgriechenland.<br />
Als wir früh morgens die Fensterläden<br />
öffnen, strahlt uns das Licht der<br />
Ägäis an, das hier jeden gefangen nimmt.<br />
Ein Naturschauspiel, das wir in dieser<br />
Intensität wohl nicht erfahren hätten,<br />
wären wir das erste Mal auf Santorini im<br />
Tageslicht angekommen. So versöhnt<br />
uns der Überraschungseffekt am Morgen<br />
mit der späten Ankunft am Vorabend in<br />
der Dunkelheit.<br />
Die ersten Sonnenstrahlen lassen das<br />
spiegelglatte Meer silbern glitzern. Noch<br />
hüllen Nebelschwaden die Orte an den<br />
bis zu 350 Meter aufragenden Steilwänden<br />
mit ihren rot-braunen Gesteinsformationen<br />
vulkanischen Ursprungs ein,<br />
verflüchtigen sich dann jedoch allmählich,<br />
und die Sonne lässt die kykladische<br />
Dorfarchitektur mit ihren weiß gekalkten<br />
niedrigen Häusern und den blauen<br />
Kuppeln von Kirchen und Kapellen<br />
leuchten und in Kontrast treten zum hellblauen<br />
Himmel und dunkelblauen Meer.<br />
Zum Sonnenuntergang legt sich ein<br />
Farbfilm über diese Kulisse, der von Rosa<br />
in Orange und Rot übergeht.<br />
Am Kraterrand der Caldera kleben Firá,<br />
Imerovígli und Oía nebeneinander wie<br />
verschachtelte Schwalbennester auf<br />
mehreren Terrassenebenen über dem<br />
Abgrund. Durch das Labyrinth führen<br />
schmale Wege mit steilen Stufen auf<br />
und ab, von denen sich immer wieder<br />
Ausblicke auf die tiefblaue Caldera,<br />
den Durchbruch zur offenen Ägäis, die<br />
übrigen Dörfer an den Steilwänden<br />
sowie die gegenüberliegende Südküste
REISE | SANTORINI <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 37<br />
Sinnbild von Santorini:<br />
Die weiße orthodoxe Kapelle
38 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | SANTORINI<br />
Fotos: M. Winckler<br />
Stilleben am<br />
Ammoúdi-Hafen
REISE | SANTORINI<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 39<br />
mit Akrotíri eröffnen. Viele Hotels am<br />
Kraterrand, wie das Iconic Santorini<br />
in Imerovígli, haben ihre Zimmer mit<br />
eigenen Terrassen wie Höhlen in den<br />
Fels getrieben. Die Suiten verfügen in<br />
der unteren Etage über eine Grotte, die<br />
den Bewohnern früher als Trinkwasserreservoir<br />
diente. Der Hotelgast entspannt<br />
hier heute in einem warmen Salzwasserbecken<br />
mit Massagefunktion. Der Infinitypool<br />
neben der Restaurantterrasse<br />
erzeugt die Illusion, man schwimme in<br />
die Caldera hinaus.<br />
Santorini mit rund 14.000 Einwohnern<br />
ist die südlichste Insel des Kykladen-<br />
Archipels. Die Insel ist Teil eines vulkanischen<br />
Bogens, der sich von Méthana<br />
auf dem Peloponnes über die Insel Mílos<br />
bis nach Níssiros und Kos vor der kleinasiatischen<br />
Küste spannt. Entlang dieses<br />
Bogens schiebt sich die Nordafrikanische<br />
Platte alljährlich fünf bis sechs Zentimeter<br />
weiter unter die Ägäische Platte,<br />
wodurch es im gesamten Umfeld immer<br />
wieder zu Erdbeben kommt. Wenn dieser<br />
Umstand einen positiven Begleiteffekt<br />
für Santorini hat, dann ist es die niedrige<br />
Bauweise, die kykladische Architektur, die<br />
den Orten ihren Charakter verleiht. Kein<br />
einziges Hochhaus verschandelt die Insel<br />
– weder an der Küste noch im Landesinnern.<br />
Und wegen der anhaltenden Erdbebengefahr<br />
wird auch in Zukunft keines<br />
gebaut werden.<br />
Mehrere Vulkanausbrüche formten Santorini<br />
und ihre Schwesterinseln sowie die<br />
Caldera. Die größte Katastrophe ereignete<br />
sich im Jahre 1645 vor Christus. Sie<br />
war von so gewaltigem Ausmaß, dass bis<br />
heute selbst seriöse Wissenschaftler hier<br />
das sagenhafte Atlantis vermuten. Der<br />
griechische Philosoph Platon nahm im<br />
vierten Jahrhundert vor Christus an, das<br />
unermesslich reiche Königreich sei 9.000<br />
Jahre vor seiner Zeit in dieser Region<br />
in einer Nacht versunken. Tatsächlich<br />
war die Eruption des Feuerbergs eine<br />
der heftigsten aller Zeiten. Sie begrub<br />
Akrotíri, Hauptsiedlung der Theräer,<br />
die im frühen zweiten Jahrtausend vor<br />
Christus zu einer blühenden Stadt heranwuchs,<br />
unter einer bis zu 60 Meter dicken<br />
Bimssteinschicht. Erst 1967 begannen<br />
Ausgrabungen in der bronzezeitlichen<br />
Stadt. Heute bilden sie die bedeutendste<br />
archäologische Stätte der Insel. Ganz in<br />
der Nähe liegt der Red Beach, Santorinis<br />
berühmtester Strand, der sich 200 Meter<br />
lang unter einer in verschiedensten Rotund<br />
Grautönen schimmernden Lava- und<br />
Schlackenwand entlangzieht.<br />
BESTE REISEZEIT:<br />
Mai bis Oktober<br />
ANREISE:<br />
Aegean Airlines und die Air Berlin<br />
fliegen regelmäßig nach Santorini.<br />
EMPFEHLUNG HOTELS:<br />
www.ambassadorhotelsantorini.com<br />
www.iconicsantorini.com<br />
GRIECHENLAND SPEZIALIST:<br />
www.attika.de
THE LUXURY<br />
LIVING<br />
BEST PLACES<br />
AUTORIN: M. MAI<br />
Was haben Lanzarote und Berlin gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts, doch beide<br />
Destinationen verfügen über ausgezeichnete neue Hotels, von denen wir zwei näher<br />
vorstellen möchten: Das Barceló Teguise Beach an der Ostküste der Kanareninsel<br />
Lanzarote und das 5-Sterne-Luxushotel Titanic Gendarmenmarkt Berlin, an einem der<br />
schönsten und historischsten Plätze der Stadt.
42 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | BEST PLACES<br />
Deluxe Room mit Meerblick:<br />
Barceló Teguise Beach<br />
Fotos: D. Schaper, Barceló Hotels & Resorts
REISE | BEST PLACES<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 43<br />
Avantgardistisches Design trifft auf<br />
Traumstrand: Seit Sommer 2015 begeistert<br />
das Barceló Teguise Beach mit seinem<br />
Adults-only-Konzept an der Ostküste der<br />
Kanareninsel Lanzarote. Das Resort liegt<br />
nur 150 Meter von einem der schönsten<br />
Strände der beliebten Urlaubsinsel<br />
entfernt, dem Playa de Las Cucharas.<br />
Auch kleine Läden, Bars und Restaurants<br />
entlang der Costa Teguise sind zu Fuß gut<br />
erreichbar. Zur Hauptstadt Arrecife fährt<br />
man vier, zum Flughafen knapp 13 Kilometer.<br />
Die umfassende Renovierung ließ<br />
sich die spanische Hotelgruppe Barceló<br />
Hotels & Resorts über zwölf Millionen<br />
Euro kosten. In den 350 hochmodernen<br />
Zimmern erwartet die Gäste eine avantgardistische,<br />
trendig in weiß gehaltene<br />
Inneneinrichtung – viele der Unterkünfte<br />
verfügen über einen Whirlpool auf der<br />
eigenen Terrasse. Luxuriöse Bäder mit<br />
Regendusche, balinesische Liegen am<br />
palmengesäumten Pool und das kleine,<br />
aber feine U-Spa lassen die Herzen aller<br />
Erholungssuchenden höher schlagen.<br />
Kulinarisch wählen Gäste zwischen mediterraner<br />
und internationaler Küche in<br />
zwei Restaurants, abendliche Unterhaltung<br />
bieten zwei Bars. Entlang der<br />
großzügigen Poollandschaft, am Strand<br />
oder bei Ausflügen in die eindrucksvolle<br />
Vulkanlandschaft der Insel organisiert<br />
das Barceló Teguise Beach<br />
eine reiche Palette an Freizeitaktivitäten<br />
für seine Gäste, wie etwa Weinproben<br />
oder Reitausflüge.<br />
Das „Adults-Only“ Konzept läuft bereits<br />
erfolgreich in fünf Barceló Häusern auf<br />
Mallorca, Menorca und Fuerteventura<br />
sowie in Málaga und in der Dominikanischen<br />
Republik. Mit dieser jüngsten<br />
Erneuerung rückt das geplante Ziel<br />
der Barceló Hotels & Resorts in greifbare<br />
Nähe, das Portfolio der Gruppe<br />
ausschließlich mit Vier- und Fünf-Sterne-<br />
Hotels zu gestalten.<br />
Seit ihrer Gründung in Spanien vor mehr<br />
als 80 Jahren hat sich die Barceló Gruppe<br />
weltweit einen Namen in der Hotellerie<br />
gemacht. In 19 Ländern finden sich<br />
über 107 Barceló Hotels und Resorts. In<br />
Spanien ist Barceló mit mehr als 50<br />
Häusern auf dem Festland, den Balearen<br />
sowie den Kanarischen Inseln vertreten.<br />
Die Marke steht für hervorragende<br />
Qualität im Vier- bis Fünf-Sterne-Bereich<br />
sowie ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Viele der spanischen Unterkünfte<br />
wurden erst kürzlich renoviert<br />
und begeistern durch hohen Komfort in<br />
schlicht-modernem Design. Durch die<br />
individuelle Ausrichtung der einzelnen<br />
Barceló Hotels auf verschiedene Zielgruppen<br />
finden Paare, Familien, Golfer<br />
oder Geschäftsreisende immer genau das<br />
richtige Domizil.<br />
HOTEL ADRESSE:<br />
Barceló Teguise Beach<br />
Paseo Maritimo, 35508 Costa Teguise<br />
(Lanzarote)<br />
WEBSITE:<br />
www.barcelo.com
44 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />
REISE | BEST PLACES<br />
Türkischer Luxus-Hamam:<br />
Titanic Gendarmenmarkt Berlin<br />
Foto: Titanic Hotels
REISE | BEST PLACES<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 45<br />
Der Gendarmenmarkt ist einer der<br />
bekanntesten und schönsten Plätze<br />
Berlins und liegt in der historischen<br />
Mitte der Metropole. In seinem Zentrum<br />
befindet sich das Schauspielhaus, das<br />
an der Südseite vom Deutschen und an<br />
der Nordseite vom Französischen Dom<br />
flankiert wird. Seit Frühjahr 2015 hat<br />
das 5-Sterne-Luxushotel Titanic Gendarmenmarkt<br />
Berlin hier Quartier bezogen<br />
und verwöhnt, im aufwendig sanierten<br />
und restaurierten ehemalige Kostümmagazin<br />
der Staatsoper, seine Gäste<br />
aus aller Welt. Dabei wurde die denkmalgeschützte<br />
Bausubstanz des historischen<br />
Gebäudes erhalten und das Hotel<br />
Interior integriert. Davon zeugt nicht<br />
zuletzt die alte Backsteinmauer, die in<br />
einigen Zimmern nur mit einer Glaswand<br />
ummantelt ist und dadurch einen beeindruckenden<br />
Blick vom Zimmer aus auf<br />
die historische Außenwand ermöglicht.<br />
Die enorme Raumhöhe des historischen<br />
Gebäudes wurde in den Duplexsuiten<br />
zu einem Wohnbereich auf zwei Etagen<br />
genutzt, die durch eine Wendeltreppe<br />
verbunden sind. Insgesamt verfügt das<br />
Titanic Gendarmenmarkt Berlin über 208<br />
Zimmer auf sechs Etagen, darunter neun<br />
Suiten und fünf Duplexsuiten.<br />
Besucher während der Öffnungszeiten<br />
direkt über die Französische Straße zu<br />
erreichen.<br />
Das BEfine Spa lädt auf über 1.000<br />
Quadratmetern auf zwei Etagen mit<br />
einem türkischen Hamam, Dampfbad<br />
und Trockensauna mit Eisbrunnen,<br />
Ruheräumen und Massageräumen zur<br />
Revitalisierung und Erholung mit hochwertigen<br />
Pflegeprodukten von NIANCE<br />
und PHARMOS NATUR ein. Individualität<br />
und authentische Atmosphäre im orientalischen<br />
Stil bieten den Gästen maximale<br />
Entspannung.<br />
Das Herzstück des Hauses ist der Ballsaal:<br />
Erist über eine weitläufige Marmortreppe<br />
zu erreichen und bietet ein traumhaftes<br />
Ambiente für besondere Feierlichkeiten<br />
für bis zu 250 Personen. Prächtige<br />
Lüster, eleganter Stuck und eine prunkvolle<br />
Einrichtung repräsentieren auf 300<br />
Quadratmetern Luxus nach historischem<br />
Vorbild. Das anspruchsvoll umgesetzte<br />
Spiegel- und Lichtkonzept sorgt für Glanz<br />
und Großzügigkeit. Auch der 100 Quadratmeter<br />
große Konferenzbereich lässt für<br />
Meetings keine Wünsche offen.<br />
Nicht nur die aufwendige Hotelgestaltung<br />
unterstreicht den besonderen<br />
Luxus-Charakter am Gendarmenmarkt,<br />
sondern auch das exklusive Gästeangebot<br />
und der besondere Service. Das<br />
Restaurant Beef Grill Club by Hasir,<br />
die Schinkel Bar, das BEfine Spa und<br />
das Café Parisienne sind zudem durch<br />
separate Eingänge auch für externe<br />
HOTEL ADRESSE:<br />
Titanic Gendarmenmarkt Berlin<br />
Französische Straße 30<br />
10117 Berlin<br />
WEBSITE:<br />
www.titanic-hotels.com
DELFINE UND<br />
DAS ROTE MEER<br />
ISRAEL<br />
AUTOR: H. G. TEINER<br />
Wo fantastische Wüstenlandschaften auf spannende Wasserwelten treffen: Der Golf<br />
von Eilat – auch als Golf von Aqaba bekannt – ist eine langgestreckte Meeresbucht<br />
und ein Seitenausläufer des Roten Meeres. In diesem Drei-Länder-Eck liegen Israel,<br />
Jordanien und Ägypten nebeneinander. Die Urlaubsdestination Eilat ist, mit den vorgelagerten<br />
Riffen, ein entdeckenswertes Paradies für Schnorchler und Taucher und hat<br />
auch landschaftlich einiges zu bieten.
48 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | ISRAEL | EILAT<br />
Das Meer leuchtet smaragdgrünblau<br />
und funkelt in der Sonne. Das ganzjährig<br />
angenehme Klima und die perfekte Lage<br />
direkt am Roten Meer machen Eilat zu<br />
einem idealen Urlaubsziel. Vor der Küste<br />
der Stadt erstreckt sich der Golf von<br />
Eilat als Teil das Roten Meeres, auf der<br />
Landseite ist Eilat von der Wüste Negev<br />
umgeben. Die Kombination aus Wasser<br />
und Wüste ist einzigartig: Tauchspezialisten,<br />
Naturfreunde, Kletterer, Biker und<br />
Wellnessliebhaber finden hier sowohl<br />
die sportliche Herausforderung als auch<br />
garantierte Entspannung.<br />
Als Einstieg in die reichhaltige Unterwasserwelt<br />
des Roten Meeres besuchen wir<br />
den Marine Park. Fasziniert stehen die<br />
Beobachter im schummrigen Untergeschoss<br />
der großzügigen Aquariumsanlage<br />
vor der riesigen Glaswand, hinter der<br />
sich große Haie bewegen. Die Wasserschildkröten<br />
teilen sich ein Außenbecken<br />
mit den Rochen. Das Unterwasser-<br />
Observatorium bietet direkte Einblicke<br />
in die farbenfrohe Welt eines kleinen<br />
Korallenriffs direkt vor der Küste: Napoleon-Lippfische,<br />
Papageifische, Doktorfische,<br />
Rotfeuer-, Kugel- und Igelfische<br />
und große Meeresschildkröten bewegen<br />
sich vor den dicken Glasscheiben in ein<br />
paar Metern Tiefe. Vor der Küste Eilats<br />
kommen die Fans nahezu aller Wassersportarten<br />
auf ihre Kosten. Profi- und<br />
Hobbytaucher finden hier unzählige<br />
Tauchbasen und Unterwasser-Spots. Die<br />
Riffe sind hervorragend erhalten und<br />
ermöglichen so grandiose Einblicke in<br />
die farbenfrohe Unterwasserwelt. Für alle,<br />
die sich an der Wasseroberfläche wohler<br />
fühlen, bietet Eilat die perfekten Bedingungen<br />
für Jetski, Kitesurfing, Parasailing,<br />
Wakeboarding, Wasserski, Watertubing<br />
und Windsurfing. Die Möglichkeiten sind<br />
hier an diesem wundervollen Ort fast<br />
grenzenlos.<br />
Für uns geht es weiter zu Eilats Dolphin<br />
Reef. „Die Delfine leben hier in relativer<br />
Freiheit, und was sie hier machen, das<br />
geschieht freiwillig“, erklärt uns Omir,<br />
der Operations Manager. Es gibt hier<br />
keine Dressur oder artistischen Vorführungen<br />
und nur sehr kurze Fütterungen.<br />
Die Delfine bewegen sich frei im Wasser<br />
in einem weiten Bereich, welcher durch<br />
Netze, die nur bis an die Wasseroberfläche<br />
reichen, begrenzt ist. Ein Delfin<br />
kann ganz einfach darüber springen:<br />
„Die sechs Delfine hier, die könnten<br />
die Base verlassen und ins offene Meer<br />
hinaus verschwinden, wenn sie wollten“,<br />
versichert uns Omir. Die Selbstbestimmung<br />
der Tiere ist das oberste Ziel dieses<br />
außergewöhnlichen Reservats. Besucher<br />
bewegen sich hier ruhig auf Holzstegen<br />
über dem Wasser und werden so Teil<br />
dieser friedlichen Welt. Was können wir<br />
von den Delfinen lernen, frage ich mich,<br />
und Omir weiß die Antwort: „Du kannst<br />
im Umgang mit den Delfinen mehr über<br />
dich selbst erfahren. Sie sind authentische<br />
Partner und Spiegel deiner Persönlichkeit.“<br />
Delfine orientieren sich nicht<br />
über Augen und Ohren, sondern über ihr<br />
Sonar-System. „Sie erkennen uns Trainer<br />
durch Sonar-Scans, dafür reicht ihnen<br />
ein Finger“, führt Omir diese erstaunliche<br />
Eigenschaft weiter für uns aus.<br />
Das einzigartiges Projekt weist weit in
REISE | ISRAEL | EILAT <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 49<br />
Eilats Dolphin Reef:<br />
Nahezu freilebende Delfine
50 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />
REISE | ISRAEL | EILAT<br />
Eindrucksvoller Red Canyon<br />
im Tal von Timna<br />
Fotos: H. G. Teiner, Tourism Israel
REISE | ISRAEL | EILAT<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 51<br />
die Zukunft und macht einem klar, wie<br />
Mensch und Tier miteinander umgehen<br />
und existieren sollten. Endlich dürfen wir<br />
zu den Meeressäugern ins Wasser. Wir<br />
lassen uns einfach treiben. Zwei der Tiere<br />
nähern sich ruhig, es wird spannend, eine<br />
vorsichtige Kontaktaufnahme mit diesen<br />
wundervollen Geschöpfen folgt: Die<br />
ausgestreckte Hand wird begutachtet –<br />
ein sanfter Stupser ist wohl ein freundliches<br />
Zeichen. Und ein Stupser, der das<br />
Herz berührt.<br />
Am nächsten Tag unternehmen wir einen<br />
Ausflug in Richtung Negev. Etwa 50<br />
Prozent des Landes Israel ist von Wüsten<br />
bedeckt, wobei die Negev die größte<br />
Ausdehnung hat. Wir bewegen uns mit<br />
dem Auto, entlang an der Grenze zu<br />
Jordanien. Dattelpalmen säumen den<br />
Weg, auf beiden Seiten sind Bergketten<br />
zu sehen. Wir befinden uns, geologisch<br />
betrachtet, in der syrisch-afrikanischen<br />
Senke. Schilder an der Straße mit Warnhinweisen<br />
vor Überflutungen machen<br />
auf eine besondere Gefahr in den tiefergelegenen<br />
Wadis, das sind ausgetrocknete<br />
Flussläufe, aufmerksam: Bei Regengüssen,<br />
auch in weit entfernten Gebieten,<br />
kann es hier zu lebensgefährlichen Situationen<br />
durch sehr schnell steigendes<br />
Wasser kommen. Eine weiträumige Felsund<br />
Wüstenlandschaft tut sich vor uns<br />
auf. Nicht nur für Climbing-Enthusiasten<br />
ist der Timna Park lohnenswert.<br />
25 Kilometer nördlich von Eilat entfernt<br />
erstreckt sich über eine Fläche von 60<br />
Quadratkilometern das Tal von Timna<br />
mit hoch aufragenden, bizarren Gebirgs-<br />
formationen. Es hält neben steil aufragenden<br />
Felswänden auch zahlreiche<br />
Wander- und Mountainbike-Routen mit<br />
unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />
bereit. Die Erosion hat hier zauberhafte<br />
Formen in das Sandgestein geschliffen<br />
und hat so überdimensionale Naturkunstwerke<br />
geschaffen. Die wohl aufregendste<br />
dieser Felsformationen sind<br />
die „Säulen des Königs Salomon“: Rund<br />
50 Meter hohe, in der Sonne rot leuchtende<br />
Sandsteintürme. Wenige Kilometer<br />
weiter südwestlich befindet sich der<br />
Red Canyon: Die 150 Meter lange Sandsteinschlucht<br />
hat einen ganz eigenen<br />
Zauber.<br />
Eine gute Tagesreise entfernt befindet<br />
sich der Ramon Krater. Er ist nicht<br />
aus vulkanischen Aktivitäten hervorgegangen,<br />
sondern über Jahrmillionen<br />
durch Erosion entstanden. Atemberaubende<br />
Panoramaansichten dieser<br />
unwirklichen, mondähnlich anmutenden<br />
Landschaft tun sich auf – das<br />
gesamte Gebiet ist ein Naturreservat. Auf<br />
unserem Rückweg nach Eilat, etwa 7 Kilometer<br />
westlich von Mizpe Ramon Stadt<br />
entfernt, inmitten der unbewohnten<br />
Wüstenlandschaft, zeigen sich am Horizont<br />
einige vereinzelt stehende Bäume<br />
und kleine, flache Häuschen. Wie ein<br />
Nest zwischen Sand und Felsen. Beim<br />
Näherkommen erkennen wir die erstaunliche<br />
Ansammlung von mehreren Hütten<br />
und ein Beduinenzelt, direkt daneben<br />
wächst in einem Gärtchen das Gemüse<br />
zur Selbstversorgung, und der Aprikosenbaum<br />
trägt verlockende Früchte. Wir<br />
sind an einem besonderen Ort, der sich<br />
„Succah in the Desert“ nennt. Die Palmhütten<br />
sind mit allem ausgestattet, was<br />
zum Leben notwendig ist, und Solarenergie<br />
liefert den Strom. Es gibt frisches<br />
Wasser aus dem eigenen Tiefbrunnen,<br />
eine Kochstelle und Schlafgelegenheiten<br />
in fantasievoll-buntem Oriental-Style.<br />
Vegetarische Mahlzeiten werden von<br />
den beiden Betreiberinnen dieser besonderen<br />
Herberge zubereitet und können<br />
in der großen Gemeinschaftshütte eingenommen<br />
werden. Lea ist seit zwei Jahren<br />
hier, stammt aus der vibrierenden Kulturund<br />
Wirtschaftsmetropole Tel Aviv und<br />
sagt: „Dies hier ist mein Platz, weit ab von<br />
allem, um zur inneren Ruhe zu gelangen“.<br />
Wir genießen im kühlen Schatten der<br />
Hütte den duftenden Tee mit echter<br />
Minze aus dem Garten, und die Hunde<br />
liegen entspannt-träge um uns herum.<br />
Zum viel zu frühen Abschied überreicht<br />
man uns einen Anhänger mit dem<br />
Gebet des Weges: „Tefilat HaDerech“. Für<br />
Reisende gilt er als Wunsch für eine gute<br />
Reise und eine sichere Ankunft am Ziel:<br />
„ … lass uns Verständnis und Freundlichkeit<br />
finden bei allen, die uns begegnen.“<br />
Auf dem Rückflug bemerken wir ein<br />
entspanntes Lächeln in unseren Gesichtern:<br />
Wir wissen, wir kommen zurück,<br />
nach Israel, nach Eilat, ans Rote Meer und<br />
auch in die Wüste Negev.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.dolphinreef.co.il<br />
www.succah.co.il<br />
www.isrotel.com
TALISMAN ON TOUR<br />
BELLA ITALIA<br />
AUTOR: K. SPECHT<br />
Leonardo da Vinci verbrachte in der Hauptstadt der Toskana einen großen Teil<br />
seiner Jugend. Florenz besticht durch seinen Charme und seine Historie. Für <strong>BOLD</strong><br />
Grund genug, sich mit dem neuen Renault Talisman vor Ort etwas umzusehen.<br />
Wohnen werden wir im berühmten 5-Sterne-Hotel Il Salviatino. Das Hotel befindet<br />
sich in einer detailgetreu restaurierten Villa aus dem 15. Jahrhundert und liegt stolz<br />
inmitten der Hügel von Fiesole. Es ist kaum möglich, näher an der Innenstadt zu sein<br />
und sich doch so weit weg zu fühlen – an diesem Ort der Ruhe und Inspiration.
54 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | BEST PLACES<br />
Zu den beliebtesten Landschaften der Toskana zählen die Maremma im Süden, das<br />
Chianti-Gebiet zwischen Florenz und Siena und die Etruskische Riviera, die sich von<br />
Livorno bis nach Piombino entlang der toskanischen Küste erstreckt. Die passende Uhr<br />
darf auf unserer Reise natürlich nicht fehlen. Und unsere Wahl fiel auf die Baume & Mercier<br />
Classima – eine runde Edelstahluhr für Herren mit 40 mm Durchmesser, Automatikwerk<br />
mit Datumsfunktion und braunem Krokolederarmband (Bild oben).
REISE | BEST PLACES<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 55
56 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | BEST PLACES<br />
Fotos: A. Emmerling (Renault) im Auftrag von <strong>BOLD</strong><br />
Der neue Renault Talisman ist die<br />
Alternative in der gehobenen Mittelklasse.
REISE | BEST PLACES<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 57<br />
Die toskanische Großstadt Florenz (italienisch<br />
Firenze) war im 15. und 16. Jahrhundert<br />
eine der wichtigsten europäischen<br />
Handels- und Finanzmetropolen<br />
und wurde im 19. Jahrhundert, auf Grund<br />
seiner kulturellen Bedeutung (insbesondere<br />
für die bildende Kunst), auch als das<br />
„italienische Athen“ bezeichnet. Einen<br />
großen Anteil am Aufstieg der Stadt hatte<br />
die Familie Medici: Mit dem wachsenden<br />
Einflussbereich der Medicis stieg Florenz<br />
– vor allem – in der Renaissance zu einer<br />
der florierendsten Metropolen Europas<br />
auf. Und so wurde die toskanische Perle<br />
auch für zahlreiche Kunstschaffende und<br />
Geistliche interessant: Leonardo da Vinci<br />
verbrachte einen großen Teile seiner<br />
Jugend in Florenz, Michelangelo fand<br />
Unterschlupf in der Kirche der Medici<br />
und Galileo Galilei wohnte als Hofmathematiker<br />
in deren Palästen. Das historische<br />
Zentrum der Stadt zieht auch heute noch<br />
Jahr für Jahr Millionen von Touristen an<br />
und macht Florenz zur einer der meist<br />
besuchten europäischen Städte. Aber<br />
auch die Umgebung von Florenz hat eine<br />
Menge zu bieten. Von hier aus lassen<br />
sich viele verschiedene Ausflüge in die<br />
Toskana organisieren: Etwa nach Pisa –<br />
mit dem schiefen Turm, der Taufkapelle<br />
und dem Camposanto Monumentale,<br />
oder nach Lucca, Arezzo, Siena und zur<br />
Burg von Verrazzano, um nur Einige zu<br />
nennen.<br />
Der ideale Begleiter für jede Tour ist<br />
Renaults neu entwickelter Talisman. Die<br />
elegant gezeichnete Coupé-Limousine<br />
vereint die unverwechselbare, kraftvollsinnliche<br />
Formensprache von Renault,<br />
mit einer luxuriösen Ausstattung,<br />
die selbst höchste Ansprüche erfüllt:<br />
Ausgesuchte Materialien in exzellenter<br />
Verarbeitung gehören ebenso zu den<br />
Merkmalen wie richtungsweisende technische<br />
Highlights. Beim Platzangebot für<br />
Fahrer und Passagiere zählt der Talisman<br />
zu den Besten seiner Klasse. Die Kopffreiheit<br />
vorn und hinten liegt mit 84,3 beziehungsweise<br />
84,8 cm auf einem Spitzenwert.<br />
Dies trifft auch auf den Knieraum<br />
(26,2 cm) in der zweiten Sitzreihe zu.<br />
Auch für das Gepäck steht im Talisman<br />
viel Platz zur Verfügung. In puncto<br />
Konnektivität und On-Board-Entertainment<br />
setzt der Talisman (ab Werk) auf das<br />
Online-Multimediasystem Renault R-Link 2<br />
mit integrierter Navigation. Moderne<br />
Fahrassistenzsysteme und ein Motorenangebot<br />
von zwei Turbobenzinern<br />
und drei Turbodieseln, die ein Spektrum<br />
von 81 kW (110 PS) bis 147 kW (200 PS)<br />
abdecken, sorgen für sicheren Fahrspaß.<br />
Sämtliche Aggregate entstammen der<br />
hocheffizienten ENERGY-Motorenfamilie<br />
und verfügen über die Start & Stop-Automatik<br />
sowie das Energy Smart Management<br />
zur Rückgewinnung von Bewegungsenergie.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.salviatino.com<br />
www.visitflorence.com<br />
www.turismo.intoscana.it<br />
RENAULT WEBSITE:<br />
www.renault.de
ABENTEUER<br />
ROCKY MOUNTAINS<br />
KANADA<br />
AUTOR: M. WINCKLER<br />
Die Passagiere des Rocky Mountaineers sind wie elektrisiert von der Ansage des Zugführers:<br />
„Bären auf der linken Seite.“ Die Gäste springen von ihren bequemen, in Fahrtrichtung,<br />
in Zweierreihen angeordneten Sesseln auf und drücken sich ihre Nasen an<br />
den Panoramafenstern platt. Dann geht ein Raunen durch das Abteil. Eine Schwarzbärin<br />
mit ihrem Nachwuchs tappst unweit des Gleises am Rand eines dunklen Kiefernwalds.<br />
Dahinter ragen im Sonnenlicht glitzernde, schneebedeckte Gipfel der Rocky<br />
Mountains in der Provinz Alberta auf.
60 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE REISE | ROCKY MOUNTAINS<br />
Ausgangspunkt unseres Abenteuers ist<br />
Vancouver am Pazifik, im Westen Kanadas.<br />
Die Metropole zählt zu den schönsten<br />
und lebenswertesten Städten der Welt<br />
mit einem ganzjährig milden Klima.<br />
Einwanderer britischer und deutscher<br />
Herkunft stellen die Mehrheit der Bevölkerung,<br />
aber auch Asiaten wie Chinesen,<br />
Japaner und Inder sind stark vertreten.<br />
Die China Town in Vancouver ist die<br />
größte Kanadas. In den von historischen<br />
Gebäuden mit Ziergärten in den Hinterhöfen<br />
gesäumten Straßen und Gassen<br />
reihen sich traditionelle Apotheken,<br />
Restaurants und Garküchen aneinander,<br />
in denen Köche in auf offener Gasflamme<br />
zischenden Woks die ganze Vielfalt der<br />
chinesischen Küche zubereiten. Im<br />
Stanley Park an der Küste, der größer als<br />
der Central Park in New York City ist, erinnern<br />
bunt bemalte Totempfähle an die<br />
First Nations, wie die indianischen Ureinwohner<br />
in Kanada bezeichnet werden.<br />
Morgens im Fairmont Hotel im City<br />
Centre, 1939 von Mitgliedern des britischen<br />
Königshauses eröffnet, erste<br />
Adresse der Stadt, betreten drei Hippies,<br />
zwei Frauen, ein Mann, den Aufzug.<br />
Sie tragen lässige Kleidung in schrillen<br />
Farben, bedruckt mit Blättern der<br />
Marihuana-Pflanze. Jack reicht mir einen<br />
Joint. „Etwas früh, um zu kiffen“, sage ich<br />
überrascht. Die Frauen kichern sympathisch,<br />
Jack lacht: „Dann rauch ihn heute<br />
Abend, guter Stoff.“ In einem Kunstzentrum<br />
in der Nähe sei eine Ausstellung<br />
über die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten<br />
der Pflanze, ergänzt er.<br />
Am Abend gebe es auch eine Demonstration<br />
für die völlige Legalisierung des<br />
Haschischkonsums. Der Kundgebungsplatz<br />
sei direkt hinter dem Hotel. Am<br />
Abend spielen Reggaebands, Tausende<br />
feiern, süßliche Rauchschwaden ziehen<br />
durch die wogende Menge. Vancouvers<br />
Bevölkerung ist stolz auf die ethnische<br />
Vielfalt, die kreative und liberale Atmosphäre<br />
ihrer Stadt, und die geographische<br />
Lage. Zwischen gläsernen Wolkenkratzern<br />
blitzen am Horizont Berge mit<br />
verschneiten Gipfeln auf. Bis fast an<br />
die Ufer der amphibischen Stadt mit<br />
ihren Stränden, Spazier- und Radwegen,<br />
Yacht- und Wasserflugzeughäfen reichen<br />
immergrüne, dichtbewaldete Inseln, auf<br />
denen Bären, Rotwild und Wölfe zu Hause<br />
sind.<br />
Der luxuriöse Panoramazug Rocky Mountaineer,<br />
in Gold, Blau und Weiß lackiert,<br />
lässt diese unvergleichliche Stadtlandschaft<br />
bald hinter sich, überquert mehrere<br />
Brücken und nimmt auf dem Weg durch<br />
das Küstengebirge der Provinz British<br />
Columbia Kurs auf die Rocky Mountains.<br />
Zwei Tage dauert die Fahrt mit<br />
einer Hotel-Übernachtung in Kamloops<br />
bis zur von hohen Bergen umgebenen,<br />
900 Kilometer entfernten Kleinstadt<br />
Jasper im gleichnamigen Nationalpark<br />
von Alberta.<br />
Das Fairmont-Hotel in Kamloops, mit<br />
Chalets an einem türkisfarbenen See<br />
vor dunklem Wald, der im Hintergrund<br />
überragt ist von schneebedeckten Berggipfeln,<br />
ist äußerst stilvoll. Elche weiden<br />
auf dem Grundstück und an Straßenkreuzungen.<br />
Schwarz- und Grizzlybären,<br />
Wapiti-Hirsche, Wölfe, Kojoten und<br />
Luchse ziehen in den Wäldern auf<br />
Nahrungssuche umher, während Pumas<br />
vorwiegend in den höheren Bergregionen<br />
leben.<br />
Beinahe geräuschlos zieht die Lokomotive<br />
die ein- und zweistöckigen<br />
Waggons durch eine zunächst sanfte,<br />
dann wilde und schroffe Landschaft. Auf<br />
weite Ebenen, wo Rinder und Schafe<br />
weiden, Pferde grasen und Getreide sowie<br />
Obst angebaut wird, folgt die Fraser-<br />
Schlucht mit reißendem Wildwasser,<br />
in denen die größten Lachsgründe der<br />
Welt beheimatet sind. Zum Greifen nah<br />
stürzen Wasserfälle von Felsmassiven<br />
herab. Der Zug gleitet an Flüssen entlang,<br />
durch Mischwälder und wüstenähnliche<br />
Hügellandschaften und vorbei an<br />
den höchsten Gipfeln der Rocky Mountains<br />
wie dem fast 4.000 Meter hohen<br />
Mount Robson. Gletscher speisen zahlreiche<br />
Seen, die bis zum Frühlingsende<br />
vereist sind und in den Sommermonaten<br />
smaragdgrün und türkisfarben leuchten.<br />
Freundliche und kompetente Zugbegleiter<br />
servieren nicht nur im Preis inbegriffene<br />
Getränke und Snacks, sondern<br />
informieren mit Entertainmentqualitäten<br />
auch über Geschichte und Natur<br />
der jeweiligen Reiseabschnitte sowie<br />
den beschwerlichen Bau der Eisenbahnstrecke<br />
und Pioniere der Region, wie den<br />
Forscher Simon Fraser, dessen Namen<br />
die Schlucht trägt. Er schrieb 1808 in<br />
sein Tagebuch: „Wir mussten ein Gebiet<br />
passieren, in das sich kein Mensch wagen<br />
sollte.“
REISE | ROCKY MOUNTAINS <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 61<br />
Panorama: Rundherum verglast<br />
verpasst man kein Motiv
62 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />
REISE | ROCKY MOUNTAINS<br />
Fotos: M. Winckler, Rocky Mountaineer<br />
Fantastische Aussicht:<br />
Panoramazug Rocky Mountaineer
REISE | ROCKY MOUNTAINS<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 63<br />
Heute erlebt der Reisende hier eine der<br />
wohl schönsten Zugfahrten der Welt.<br />
Besonders komfortabel ist die sogenannte<br />
Gold-Leaf-Class. Eine Glaskuppel<br />
überwölbt die oberen Etagen der<br />
Waggons. Unten werden Frühstück und<br />
ein dreigängiges Mittagsmenü an gedeckten<br />
Tischen serviert: Geräucherter<br />
Wildlachs mit Meersalz, gedünstetem<br />
Fenchel und geröstetem Kartoffelsalat –<br />
ist eine der Spezialitäten. Dazu werden<br />
Weiß- und Rotweine aus British Columbia<br />
kredenzt.<br />
Von Jasper bis zur malerischen Kleinstadt<br />
Banff geht die Reise durch die<br />
beiden gleichnamigen Nationalparks<br />
in den Rocky Mountains mit dem Bus<br />
weiter. Fahrer Rick steuert das Fahrzeug<br />
auf einem zweispurigen High Way, dem<br />
Icefields Parkway, durch eine verschneite<br />
Berglandschaft. Auf der gesamten, 230<br />
Kilometer langen Strecke begegnet uns<br />
kaum ein anderes Auto. Höhepunkt ist<br />
das Columbia Eisfeld. Auf dem Athabasca<br />
Gletscher weht ein eisiger Wind. Als sich<br />
einer der Mitreisenden vom markierten<br />
Weg entfernt, pfeift ihn Sicherheitspersonal<br />
sofort zurück. „Wer in eine der<br />
vielen Spalten stürzt, ist verloren“, warnt<br />
Rick.<br />
Die letzte Station vor Banff ist der saphirblau<br />
und türkisfarben leuchtende Lake<br />
Louise, den Berge flankieren, die wie<br />
von Künstlerhand gemeißelt scheinen.<br />
Besonders eindrucksvoll lässt sich<br />
diese unvergessliche Kulisse beim High<br />
Tea im Grand Hotel am Ufer des Sees<br />
genießen.<br />
Die Fassade des Bahnhofs in Banff ist<br />
aus Holz gezimmert eine Station wie<br />
aus einem Western-Roadmovie. Dann<br />
Einkaufsstraßen mit niedrigen Häusern,<br />
die Boutiquen, Souvenir- und Lebensmittelgeschäfte,<br />
Bankfilialen, Restaurants<br />
und Kneipen beherbergen. Das Bild passt<br />
erst gar nicht zur Wildnis mit reißenden<br />
Flüssen, Seen, Wäldern und Bergen ringsherum.<br />
Man solle sich ja nicht täuschen<br />
lassen, sagt Rick. Nur wenige Minuten<br />
entfernt höre die Zivilisation auf, der<br />
Übergang zur ungebändigten Natur<br />
sei fließend, und ehe man sich versehe,<br />
stehe einem ein Grizzly gegenüber.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.rockymountaineer.com<br />
www.destinationcanada.com<br />
ANREISE:<br />
Flug von Frankfurt nach Vancouver<br />
sowie Rückflug von Calgary nach<br />
Frankfurt mit Air Canada.<br />
REISEZEIT:<br />
Der Zug verkehrt von Ende April bis<br />
Anfang Oktober.<br />
EINREISE:<br />
Benötigt wird ein Reisepass, der<br />
für die Dauer des Aufenthalts<br />
in Kanada gültig sein muss. Für<br />
Touristen ist die Einreise visumsfrei.<br />
HOTELS:<br />
www.fairmont.com
64 | <strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE<br />
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