bearbeitet - 4_VSWG-Zur Geschichte der spanischen Reitermilizen
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Die Composiciön <strong>der</strong> Caballeros de Cuantla (1586— 1593)<br />
Die Durchführung <strong>der</strong> Composiciön 107<br />
Vertrages amtierenden Jurados gerade etwa 31 Dukaten. In Jaön hatten<br />
die alten Jurados sogar nur 25 Dukaten zu bezahlen.<br />
In <strong>der</strong> folgenden Tabelle sind die Verträge mit den Korporationen <strong>der</strong><br />
Jurados aus den genannten Städten zusammengefaßt.<br />
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Verträge mit den Korporationen <strong>der</strong> Jurados verschiedener Städte<br />
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Murcia 12. 8.1588 600 10 — 800 (a) 8 600<br />
Baeza 11.8.1588 400 8 21 800 (a) 6 800<br />
Jadn 12.8.1588 600 10 34 900 (a) 9 600<br />
Jerez de la Frontera 5. 9.1588 800 12 — 833Vj (b)<br />
1x900<br />
11 x 950 12150<br />
Cördoba 6.10.1587 — 10 52 2x900<br />
8x950 9 400<br />
50 46 550<br />
Erläuterungen: (a) Der vereinbarte Mindestpreis entspricht dem tatsächlich erzielten<br />
Preis, (b) Vereinbarter Mindestpreis. Der erzielte Preis lag hier also<br />
erheblich über dem Mindestpreis. In dem mit den Jurados von Cördoba geschlossenen<br />
Vertrag war kein Mindestpreis vereinbart worden.<br />
Quellen: Kopien <strong>der</strong> Verträge in A.G.S., Contadurlas Generales Legs. 3043<br />
und 390, ebenso in A.G.S., Cd.C. Leg. 2276 sowie in A.G.S., C.d.C. Lib. 372,<br />
Fols. 172v.-173r. (Jurados von Cördoba), Fols. 191r.-193r. (Jurados von Murcia),<br />
Fols. 193v.-195v. (Jurados von Jadn), Fols. 196r.-198r. (Jurados von<br />
Baeza) und Fols. 204r.-205r. (Jurados von Jerez de la Frontera). Käufer, erzielte<br />
Preise sowie die Zahlungsmodalitäten gehen hervor aus den Abrechnungen<br />
(Cargas y Datos) in A.G.S., Contadurlas Generales Legs. 3043 und 390.<br />
Zwar hat die Krone versucht, diese, wohl nur als skandalös zu bezeichnenden<br />
Verträge, ein wenig zu korrigieren, aber ihr ging es dabei lediglich<br />
darum, die neuen Stellen zu höheren Preisen zu veräußern. Dem<br />
Corregidor von Jerez de la Frontera, <strong>der</strong> über die Vetternwirtschaft beim<br />
Verkauf <strong>der</strong> neuen Stellen geklagt hatte, wurde aufgetragen, nach weiteren,<br />
am Kauf interessierten Personen zu suchen, „damit diese Ämter an<br />
geeignetere Personen gehen . . . mit dem größtmöglichen Gewinn für die<br />
Real Hacienda“*57. Ebenso sollte <strong>der</strong> Corregidor von Jadn vor Auslieferung<br />
<strong>der</strong> Ernennungsurkunden an die von den Jurados benannten Personen<br />
feststellen, ob die Korporation <strong>der</strong> Jurados auch wirklich nur den<br />
vereinbarten Mindestpreis erzielt habe und nicht Geld zurückhalte und<br />
ob nicht höhere Angebote erzielt werden könnten. Für diesen Fall sollte<br />
er sogar unter Bruch des Vertrages die Ernennungsurkunden an die Krone<br />
zurückschicken558. Zwar sind Ämterverkäufe nicht erst seit Philipp II.<br />
üblich gewesen, aber die Begleiterscheinungen <strong>der</strong> hier behandelten Verkäufe,<br />
die gültiges Recht brachen und finanziell ein Verlust waren, weisen<br />
darauf hin, daß schon unter Philipp II., bedingt durch den ständig<br />
wachsenden und nie zu deckenden Geldbedarf <strong>der</strong> Krone, moralische<br />
Prinzipien und Grundsätze einer geordneten Staatsverwaltung ins Wanken<br />
geraten waren, Erscheinungen, die man gern seinen „schwachen Nachfolgern“<br />
anlastet.<br />
Im Gegensatz zu den in solcher Weise begünstigten Jurados <strong>der</strong> fünf<br />
genannten Städte scheinen die Inhaber solcher Stellen in den an<strong>der</strong>en Ortschaften<br />
von <strong>der</strong> normalen Composiciön Gebrauch gemacht zu haben,<br />
sofern sie nicht Ansprüche auf die Hidalgula erhoben559. Es läßt sich aber<br />
nicht beobachten, daß sie hierbei größere Summen gezahlt hätten als an<strong>der</strong>e.<br />
Derselben unbekannten Person, <strong>der</strong> sich die Jurados von Cördoba zu<br />
bedienen gewußt hatten, scheinen auch einige Escribanos aus Jerez de la<br />
Frontera, Baeza und Jaön Bestechungssummen gezahlt zu haben560, denn<br />
in diesen Ortschaften lassen sich einige Fälle von Composiciones auf das<br />
Amt nachweisen561. In Jerez de la Frontera ging das Gerücht um, daß die<br />
Escribanos <strong>der</strong> Stadt dieser Person „300 Dukaten geben und erzählen,<br />
daß sie für 200 Dukaten die Composiciön auf das Amt erhalten, was<br />
567 Juan Vdzquez an den Corregidor von Jerez de la Frontera vom 19. September<br />
1588, o.O., (Kopie). A.G.S., Cd.C. Lib. 372, Fol. 206r.<br />
ss8 j Uan Vdzquez an den Corregidor von Jadn vom 31. Oktober 1588, o.O.,<br />
(Kopie). Ebda., Fols. 225r.—226r.<br />
550 Im Registerbuch <strong>der</strong> ausgefertigten Cddulas (A.G.S., C d.C Lib. 371)<br />
finden sich viele Beispiele, häufig sind aber auch Gesuche an die Cdmara de<br />
Castilla, vor dieser Instanz den Prozeß führen zu dürfen, in dem man nachweisen<br />
will, Hidalgo zu sein. Daneben dürften sich viele an die Chancillerla<br />
von Granada gewandt haben.<br />
960 VgL Anm. 353.<br />
561 Vgl. Tabelle VII. Vgl. auch Juan Vdzquez an den Corregidor von Jerez<br />
de la Frontera vom 13. August 1588, o.O., (Kopie). A.G.S., C d.C Lib. 372,<br />
Fol. 190v.