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bearbeitet - 4_VSWG-Zur Geschichte der spanischen Reitermilizen

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70 Die Caballcria de Cuantla unter Philipp II. bis zur Composicidn<br />

gen für stehende Kavallcriceinheitcn hcranzuziehen580. Der Plan scheint<br />

aber in den betroffenen Provinzen keinerlei Wi<strong>der</strong>hall gefunden zu haben.<br />

In <strong>der</strong> Folgezeit ist ein deutliches Nachlassen des Interesses an <strong>der</strong><br />

Caballcria de Cuantla zu beobachten, so als sei sie dem allmählichen Verfall<br />

überlassen worden5” . Jedoch schien es 1586, als wolle man mit einer<br />

Kraftanstrengung und mit <strong>der</strong> Entsendung königlicher Son<strong>der</strong>bevollmächtigter<br />

nun endlich die königlichen Gesetze durchführen und ihre Beachtung<br />

erzwingen. Diese Bewegung schlug jedoch um in eine Composicidn<br />

großen Stils, mit <strong>der</strong> praktisch die Auflösung <strong>der</strong> Caballerla eingeleitet<br />

und unabän<strong>der</strong>lich wurde.<br />

«• Reales Cldulas an die Corrcgidorcn <strong>der</strong> betroffenen Corrcgimicntos vom<br />

6. Februar 1575, Madrid. A.G.S., C.d.C. Lib. 370, Fol. 189r.—189v. Die Begründung<br />

<strong>der</strong> vorgcschlagencn Maßnahmen durch die Krone zeigt, daß man offenbar<br />

<strong>der</strong> Prozesse und Streitigkeiten überdrüssig war. Der Text des Gesetzes sei deshalb<br />

hier voll wie<strong>der</strong>gegeben. „El Rey.<br />

Nro. Corregidor o juez de residencia de la ciudad de cordoba sabed que havemos<br />

sido informado que aunque los cavalleros quantiosos dessa ciudad y su<br />

tierra y de las otras partes del andaluzia y Reyno de Murcia sacan a los alardes<br />

annas y cavallos los mas son prestados y no suyas y que para evadir el juraraento<br />

que hazen de que son suyas y no prestadas hazen ventas fingidas y que<br />

estos gozan de los privilegios y preeminencias que tenemos concedidos a los dhos<br />

quantiosos y que aunque las nras justicias les llevan penas por lo susodho huelgan<br />

de pagarlas a trueco de no mantencr cavallo y armas como son obligados<br />

ni salir a los alardes y algunos que tienen la quantia con lo que pagan toman a<br />

hazer abaluar su hazienda y se eximen de ser quantiosos y otros no quieren<br />

comprar heredades y solo tratan con su dinero de manera que no se entienda<br />

el balor de lo que tienen por este Respccto y que aunque se haga tnucha diligencia<br />

en remediar los dhos fraudes e inconvenicntes es inposible o a lo menos<br />

muy dificultoso hazerlo y averiguarse por las mancras y formas que para ello<br />

tienen y que assi en essa ciudad como en otras partes donde ay los dhos cavalleros<br />

de quantia por escusar las molcstias y vexaciones que reciben y el gasto<br />

3ue tienen en sustentar las dhas armas y cavallo holgarian de su voluntad de<br />

e contribuir y pagar entre dos de eilos el sueldo de un cavallo ligero para que<br />

en lugar de los dhos cavalleros de quantia aya la mitad de cavallos ligeros y<br />

que estos esten siempre en orden con sus cavallos y armas para servirnos en lo<br />

que se ofreciere y les mandaremos conque cesarian todos los inconvenientes y<br />

porque queremos saber el fundamento que esto tiene os mandamos que diestramente<br />

y por los medios y vias que os paresciere mas convenir procureis de saber<br />

y enten<strong>der</strong> si es assi que los dhos cavalleros de quantia dessa ciudad y su tierra<br />

holgaran de pagar entre dos un cavallo ligero para escusarse de la dha quantia<br />

y con quien lo han plaucado y que forma piensan dar para ello y si tiene esta<br />

platica fundamento de po<strong>der</strong>se poner en execucion y que numeros de quantiosos<br />

oy al presente ay en esa dha ciudad y su tierra y si todos o algunos dellos<br />

an tratado desto y hablado en ello de su voluntad y si hallarcdes camino y<br />

fundamento para proseguir la platica passareis adelante en ella como de vuestro<br />

no dexando por esto de cumplir y executar todo lo que por cartas y provisiones<br />

nuestras esta mandado.*<br />

v<br />

555 Bis 1586 ergingen von seiten <strong>der</strong> Cdmara de Castilla nur einige, wenige<br />

Anweisungen, meist in Prozeßangelegenheiten.<br />

KAPITEL II<br />

DIE COM POSICIÖN DER CABALLEROS DE CUANTIA<br />

(1586— 1593)<br />

1. DIE ENTSENDUNG DER KOMMISSARE UND IHR AUFTRAG<br />

In einer Real Cddula vom 9. Juli 1586, die an sechs mit ihr ernannte<br />

Kommissare gerichtet ist588, drückte Philipp II. seine Verärgerung über<br />

den Ungehorsam seiner Beamten aus, die die bisher erlassenen Gesetze<br />

mißachtet und aus privater Rücksichtnahme die Reichen und über Einfluß<br />

verfügenden Personen, insbeson<strong>der</strong>e die Honoratioren <strong>der</strong> Stadtgesellschaft,<br />

nicht zum Dienst in <strong>der</strong> Caballerla de Cuantla gezwungen<br />

hätten, so daß sich „dieser Dienst in einem <strong>der</strong>artigen Verfall und Nie<strong>der</strong>gang<br />

befindet, daß er wenig o<strong>der</strong> gar keinen Nutzen mehr hat“. „Um<br />

dem abzuhelfen, da es sich um eine Angelegenheit handelt, die in diesen<br />

Zeiten von größter Wichtigkeit für die Sicherheit <strong>der</strong> Häfen und Küsten<br />

dieser Reiche ist“, wurden die Kommissare beauftragt, „in die königlichen<br />

und grundherrschaftlichen Ortschaften zu gehen und zusammen<br />

mit den Corregidoren und den an<strong>der</strong>en Beamten unsere Briefe, C^dulas<br />

und Provisiones tatsächlich durchzusetzen und ihre Beachtung zu erzwingen“.<br />

Niemand von denjenigen, „die als Caballeros de Cuantla dienen<br />

müssen“, sollte deswegen befreit werden dürfen, „weil sie Veintiquatros,<br />

Regidores, Jurados o<strong>der</strong> Escribanos sind o<strong>der</strong> sonst irgendein Amt o<strong>der</strong><br />

irgendeinen Beruf ausüben“. Ein Verzeichnis <strong>der</strong> in früherer Zeit und<br />

<strong>der</strong> jetzt neu als Caballeros de Cuantla eingeschriebenen Personen sollte<br />

an die Cdmara de Castilla geschickt werden, damit die in Zukunft regelmäßig<br />

einzusendenden Appellberichte mit diesen Listen verglichen und<br />

eine Kontrolle von Madrid her ausgeübt werden könnte.<br />

Wie in <strong>der</strong> Ernennung zum Kommissar mit keinem Wort von einer<br />

Composici6n die Rede ist o<strong>der</strong> auf ihre Möglichkeit angespielt wird, so ist<br />

auch die den Kommissaren gegebene Instruktion frei von jedem Hinweis<br />

auf die Möglichkeit des Freikaufs. Die Anweisung wurde in drei Stufen<br />

erarbeitet, wobei offensichtlich schwierigster Beratungsgegenstand die<br />

, ' tvlU* SltTWS *<br />

588 A.G.S., Cd.C. Lib. 370, Fols. 242r.-243v.

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