2015-Ausgabe-11-PDF
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Reisemedizin<br />
wenn das urlauBsparadIes<br />
zur krankenstation Wird<br />
Foto: © Ritzberger/Ärztekammer für OÖ<br />
DDr. Martin Haditsch<br />
Facharzt für Mikrobiologie,<br />
Infektologie und Tropenmedizin<br />
im Travel Med Center Leonding<br />
Über die richtige Reiseapotheke, abgestimmt auf das<br />
Urlaubsziel, sollte man sich vorab informieren.<br />
Mit mehr als einer Milliarde Grenzübertritte erfreut sich<br />
das reisen trotz Wirtschaftskrisen, reisewarnungen oder<br />
regionaler zwischenfälle zunehmender Beliebtheit. Doch<br />
nicht nur die Patientinnen, auch die Ärztinnen sind schon<br />
vorab gefordert und müssen sich auf verschiedenste<br />
aspekte vorbereiten.<br />
Das Thema Reisemedizin ist<br />
ein weit gestecktes Feld, wobei<br />
sich ÄrztInnen hier mit<br />
praktisch allen anderen medizinischen<br />
Fächern, in erster<br />
Linie aber mit Vorsorgemedizin,<br />
Virologie, Sozialmedizin,<br />
Infektiologie, Arbeitsmedizin,<br />
Immunologie, Notfall-, Intensiv-<br />
und Tropenmedizin<br />
auseinandersetzen müssen.<br />
Die Betreuung erfolgt grundsätzlich<br />
vor der Reise mit einer<br />
Vorbereitung, während der<br />
Reise, aber auch die Versor-<br />
gung nach dem Urlaub wird<br />
manchmal benötigt.<br />
OberösterreicherInnen<br />
auf Reisen<br />
Dass die Reisemedizin auch<br />
für OberösterreicherInnen relevant<br />
ist, betont DDr. Martin<br />
Haditsch, Facharzt für Hygiene,<br />
Mikrobiologie, Infektologie<br />
und Tropenmedizin im<br />
Travel Med Center Leonding:<br />
„Die Oberösterreicher folgen<br />
den allgemeinen europäischen<br />
Trends, das heißt, es werden<br />
„Mit der richtigen Vorbeugung wie zum Beispiel einem<br />
Mückenspray kann man sich vor diversen Fieberarten wie<br />
Chikungunya oder Dengue schützen. Am besten erkundigen<br />
Sie sich vor der Reise über die Krankheiten im gewünschten<br />
Urlaubsland!“<br />
Länder wie die Türkei, die Karibik<br />
und Thailand besonders<br />
gerne aufgesucht.“ Diese können<br />
je nach den politischen Gegebenheiten<br />
variieren. Trotz<br />
Krankheiten wie dem Chikungunyafieber,<br />
Malaria, dem<br />
Denguefieber, Tollwut oder<br />
Ebola wurden im Jahr 2013<br />
österreichweit 8,6 Millionen<br />
Auslandsreisen unternommen.<br />
Um also schon vorab zu vermeiden,<br />
dass das Urlaubsparadies<br />
zur Krankenstation wird,<br />
sollte man zunächst eine Reisemedizinerin<br />
bzw. einen Reisemediziner<br />
aufsuchen, um einem<br />
unvorhergesehenen Urlaubsende<br />
entgegenzuwirken: „Bedauerlicherweise<br />
wird die<br />
Reisemedizin in vielen Situationen<br />
aufgrund der Hinweise<br />
auf Impfungen und Malariaprophylaxe<br />
und den damit<br />
verbundenen Kosten ins Eck<br />
der ‚Geschäftsschädigung‘ gestellt,<br />
was eigentlich Unsinn<br />
ist.“ Wichtig ist hier anzumerken,<br />
dass die/der Reisende<br />
sich mit der richtigen Vorbeugung<br />
vor vielen bösen Überraschungen<br />
im Urlaub schützen<br />
kann.<br />
Diese Maßnahmen müssen<br />
kein Vermögen kosten, denn<br />
vor dem in Südamerika aufstrebenden<br />
Chikungunyafieber,<br />
das ebenso wie das Denguefieber<br />
durch Stechmücken<br />
übertragen wird, kann man<br />
sich nur auf eine einzige Weise<br />
kostengünstig hüten: „Der einzige<br />
Schutz, den es hier gibt,<br />
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