oneX magazin 04.2016
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AUSGABE 4 APRIL 2016<br />
IMMER AM<br />
LIMIT<br />
Sanna Lüdi<br />
Die Skicrosserin hat<br />
trotz zahlreichen<br />
Rückschlägen ein Ziel:<br />
Olympia 2018<br />
WISSEN<br />
Wir zeigen Ihnen<br />
sieben unbekannte<br />
Naturwunder<br />
BEIZENSTERBEN<br />
Viele Stammbeizen<br />
in der Region gibt es<br />
heute nicht mehr<br />
DIE RÜCKKEHR<br />
Dominique Aegerter ist<br />
zurück – und sitzt sogar<br />
Tom Lüthi im Nacken
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EDITORIAL / INHALT<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser<br />
4<br />
Doping gilt vor allem im Sport als Problem.<br />
In der Kunst, in der Politik, in der<br />
Wirtschaft, – überall wird ebenfalls gedopt.<br />
Viele herausragende Leistungen auch weit<br />
entfernt vom Sport wären ohne Doping gar<br />
nicht möglich. Wenig Schlaf, ständig unter<br />
Strom, immer erreichbar – ohne entsprechende<br />
Stimulanzen gar nicht machbar.<br />
Doch der Sport ist anders: Denn im Sport<br />
ist die Leistung bis auf die Tausendstelsekunde<br />
messbar. Die bessere Zeit, die<br />
grössere Weite, die höhere Höhe, die perfektere<br />
Pirouette etc. entscheiden über<br />
Sieg oder Niederlage, Millionenverträge<br />
oder leere Hände.<br />
Wer dopt, betrügt seine Konkurrenten.<br />
Wer die Beträge sieht, die dem Zweiten<br />
entgehen, und die der Sieger einkassiert,<br />
der ahnt: Hier geht es nicht um Kavaliersdelikte.<br />
Doping ist auch Wirtschaftsbetrug!<br />
Deshalb werden Athleten kontrolliert bis<br />
zum «Gehtnichtmehr». Damit solche Betrügereien<br />
zumindest eingedämmt werden.<br />
Doch manchmal gerät die totale Überwachung<br />
zur Farce, wie das Beispiel Sanna<br />
Lüdi zeigt. Mehr noch: Zufälligkeiten, Pech<br />
und kleine Versäumnisse steckten eine junge<br />
Sportlerin aus dem Oberaargau in eine<br />
Schublade, in die sie nicht gehört.<br />
Früher traf sich die Dorfjugend in der<br />
Dorfbeiz, in welcher man sitzen blieb, oder<br />
wo der weitere Verlauf des Abends besprochen<br />
wurde. Heute erledigt man diese<br />
Besprechungen online, und die Dorfbeizen<br />
schliessen reihenweise. Klaus Zaugg<br />
und Marcel Bieri sind dem Problem nach<br />
gegangen.<br />
Viel Spass beim Lesen<br />
Euer Bruno Wüthrich<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: one X Services<br />
Redaktion: Bruno Wüthrich,<br />
Klaus Zaugg<br />
Layout: tnt-graphics AG,<br />
www.tnt-graphics.ch<br />
Auflage: 69 000 Exemplare<br />
Druck: NZZ Print, www.nzzprint.ch<br />
Versand: Die Post<br />
Inserate-Annahme und Redaktion:<br />
redaktion@onex<strong>magazin</strong>.ch<br />
12<br />
4 SANNA LÜDI<br />
Skicross ist ein brutaler<br />
Sport: Die Verletzungsgefahr<br />
ist gross und das<br />
Einkommen klein. Trotz<br />
allen Widrigkeiten will die<br />
Leimiswilerin Sanna Lüdi<br />
an die Olympischen Spiele.<br />
12 WISSEN<br />
Wir zeigen Ihnen sieben<br />
verblüffende Naturwunder,<br />
die Sie bestimmt noch nicht<br />
gekannt haben.<br />
18 WUSSTEN SIE SCHON<br />
Von durstigen Seehunden,<br />
der schwierigsten Prüfung<br />
der Welt und eineiigen<br />
Zwillingen.<br />
20 BEIZENSTERBEN<br />
Im Tal der Langeten wurden<br />
in den letzten Jahren zahlreiche<br />
Beizen geschlossen.<br />
Eine nostalgische Spurensuche.<br />
28 DIE RÜCKKEHR<br />
Dominique Aegerter liegt<br />
zwar in der Gesamtwertung<br />
noch immer hinter Tom<br />
Lüthi. Doch für den wird es<br />
langsam eng.<br />
34 DIE SEITE DER LESER<br />
Leserbriefe und<br />
Veran staltungskalender.<br />
18<br />
28<br />
20<br />
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SANNA LÜDI<br />
Ski-Cross: Spektakel mit<br />
grosser Verletzungsgefahr<br />
Von Leimiswil<br />
NACH PYEONGCHANG<br />
Sanna Lüdi ist Profisportlerin. Auf dem Weg nach ganz oben wurde<br />
sie immer wieder zurückgeworfen. Ihr ganz grosses Ziel bleiben<br />
jedoch die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang (Südkorea).<br />
TEXT: KLAUS ZAUGG UND BRUNO WÜTHRICH<br />
Drei Weltcup-Siege stehen auf<br />
ihrem Konto. Und sie führte<br />
auch im Gesamtweltcup. Sie ist<br />
an der Skicross-Weltspitze keine<br />
Eintagsfliege. Schicksalsschläge<br />
und Versäumnisse verhinderten aber, dass<br />
sie sich dauerhaft dort halten konnte. Weshalb<br />
ihr Weg ganz an die Spitze beschwerlicher<br />
war und ist, als es sein müsste, und<br />
welches ihr eigener Beitrag zu dieser physischen<br />
und psychischen Berg- und Talfahrt<br />
ist, verrät uns die bemerkenswerte Frau und<br />
Sportlerin im ausführlichen Interview.<br />
one X Magazin: Erlauben Sie uns eine persönliche<br />
Bemerkung: Uns fällt auf, dass<br />
kein Smartphone vor Ihnen auf dem Tisch<br />
liegt. Haben Sie keines?<br />
Sanna Lüdi: Doch, ich habe eines. Ich lebe<br />
ja nicht hinter dem Mond. Aber ich mag es<br />
nicht, wenn ich am Tisch sitze und die anderen<br />
schauen auf ihr Smartphone. Dann<br />
frage ich mich: Bin ich so langweilig? Ich<br />
finde es unanständig, auf dem Smartphone<br />
herumzutippen, wenn ich mich mit jemandem<br />
unterhalte.<br />
Das ist für eine Vertreterin der jungen Generation<br />
recht ungewöhnlich.<br />
Vielleicht hat es ja etwas mit meiner Erziehung<br />
zu tun. Ich bin ohne Fernseher aufgewachsen.<br />
Ohne Fernseher?<br />
Ja, ja, Sie haben richtig gehört.<br />
Sie konnten und durften als Kind nicht<br />
fernsehen?<br />
Nein. Meine Eltern schafften sich später nur<br />
deswegen einen TV-Apparat an, um mich bei<br />
den Welcup-Rennen zu sehen. Zuvor lief ich<br />
manchmal – sozusagen trainingshalber – von<br />
der untersten Ecke von Leimiswil zu meiner<br />
Freundin in die oberste Ecke, um mir zusammen<br />
mit ihr einen Horrorfilm anzuschauen.<br />
Hinterher traute ich mich jeweils fast nicht<br />
mehr auf den Heimweg.<br />
Wenn Sie nicht ferngesehen haben, dann<br />
haben Sie wohl viel gelesen?<br />
Fotos: Marcel Bieri, zVg<br />
4 one X 4 / 2016
ZUR PERSON<br />
SANNA<br />
LÜDI<br />
Beruf: Skicross-Rennfahrerin<br />
Geboren: 17.2.1986<br />
Nationalität: Schweiz /<br />
Finnland<br />
geboren in: Heimiswil<br />
aufgewachsen in: Leimiswil<br />
Zivilstand: ledig / single<br />
Grösste Erfolge: 3 Weltcupsiege<br />
5 weitere Podestplätze<br />
4. Rang Weltcup Gesamtwertung<br />
2011/12<br />
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SANNA LÜDI<br />
«Ich wurde für zwei Jahre wegen<br />
Dopings gesperrt, obwohl ich<br />
nie eine verbotene Substanz<br />
genommen habe. Man wollte<br />
an mir ein Expempel statuieren.<br />
Das hat mich schwer getroffen.»<br />
ZUSATZINFOS<br />
«Ski-Kampfsport» Skicross<br />
Im Skicross fährt nicht jeder<br />
für sich alleine um die<br />
Bestzeit wie im Alpinen<br />
Skisport. Ski-Cross ist ein<br />
«Kampfsport»: Auf einem<br />
mit künstlichen Sprüngen<br />
versehenen, 800 bis 1200<br />
Meter langen Kurs fahren<br />
je vier Fahrer bzw. Fahrerinnen<br />
gleichzeitig. Die<br />
beiden Erstplatzierten<br />
(nach Reihenfolge des<br />
Zieleinlaufes) steigen in<br />
die nächste Runde auf.<br />
Dieser K.O.-Modus setzt<br />
sich bis zum Finallauf der<br />
besten vier fort. Ski-Cross<br />
ist seit 2010 eine olympische<br />
Disziplin. Die Frauen<br />
und die Männer fahren auf<br />
dem gleichen Kurs.<br />
Sanna Lüdi hat ihre Karriere<br />
als alpine Skifahrerin<br />
begonnen. Sie brachte es<br />
ma. Ein Kollege meines Vaters empfahl als<br />
Gegenmittel Skifahren in der Kälte und in<br />
der Höhe. Weil mir das sehr gut tat, setzte<br />
ich vermehrt auf den Skisport und trat dem<br />
Skiclub Ahorn bei. Ich bin dort immer noch<br />
Klubmitglied.<br />
Sie sind wegen einem Dopingvergehen für<br />
zwei Jahre gesperrt worden. Die Sperre<br />
ist dann nach Ihrem Rekurs auf ein Jahr<br />
reduziert worden. Wir können uns einfach<br />
nicht vorstellen, dass Sie gedopt haben.<br />
Was war da los?<br />
Ich habe nie irgendwelche verbotenen Substanzen<br />
genommen, denn da bin ich total<br />
dagegen. Zudem weiss ich gar nicht, wozu<br />
dies bei mir gut sein sollte. Ich bin ja nicht<br />
Ausdauersportlerin. Deshalb hat mich das<br />
ganze Theater auch so irritiert. Offenbar ist<br />
es einfacher, die Kleinen zu schikanieren.<br />
Es ist ja tatsächlich so, dass man Ihnen<br />
nicht die Einnahme irgendeiner verbotenen<br />
Substanz nachgewiesen hat. Sie sind<br />
wegen vernachlässigter Meldepflicht gesperrt<br />
worden. Was ist passiert?<br />
Ich denke, dass man an mir ein Exempel statuierte.<br />
Das müssen Sie uns erklären.<br />
Als Elite-Sportlerin muss ich jederzeit für<br />
unangemeldete Dopingkontrollen erreichbar<br />
bis zu FIS- und Europacup-Rennen.<br />
«Ich war im<br />
Training immer sehr<br />
schnell und versagte meistens<br />
im Wettkampf. Es ist<br />
mir nie recht gelungen, die<br />
Spannung und Konzentration<br />
fürs Rennen aufzubauen.<br />
Beim Ski-Cross ist<br />
es umgekehrt: Da bin ich<br />
im Rennen besser als im<br />
Training.»<br />
Ich lese auch heute noch sehr viel. Anfänglich<br />
waren es die Krimis meiner Mutter. Heute<br />
lese ich vor allem englische Romane oder<br />
Biographien. Ich mag die englische Sprache<br />
und ich tauche mit diesen Geschichten in<br />
völlig andere Welten ein.<br />
Sie haben also den Fernseher nicht vermisst?<br />
Nein. Ich erinnere mich jedenfalls trotzdem<br />
gerne an meine Kindheit. Ich war und bin<br />
stark naturverbunden. Ich war quasi in jeder<br />
freien Minute draussen und immer sehr aktiv.<br />
Ich spielte Eishockey, tanzte Ballett und<br />
begann schliesslich mit dem Skifahren.<br />
Wo kann man in Leimiswil Ballett tanzen?<br />
Nicht in Leimiswil. In Huttwil habe ich sieben<br />
Jahre lang Ballettunterricht genossen.<br />
Sie können auf den Zehenspitzen tanzen?<br />
Leider nicht mehr. Aber ich habe mir vorgenommen,<br />
wieder mit dem Ballett zu beginnen.<br />
Wie sind Sie zum Skifahren gekommen?<br />
Leimiswil ist ja kein hochalpiner Skiort.<br />
Mein Sport war Eishockey. Ich spielte bei den<br />
Moskito-Junioren in Langenthal und war<br />
offenbar recht gut. Jedenfalls wollte man<br />
mich ins Frauenteam aufnehmen (das zu<br />
dieser Zeit ein Spitzenteam in der NLA war<br />
/ die Red.). Damals litt ich stark unter Asthsein.<br />
Deshalb muss ich jeweils für die nächsten<br />
drei Monate einen genauen Plan vorlegen,<br />
wann ich mich wo aufhalte. Das ist ja<br />
eigentlich ein Wahnsinn. Wer kann schon für<br />
die nächsten drei Monate für jede Minute<br />
voraus sagen, wo er sich gerade befinden<br />
wird. Also müssen Änderungen, selbst wenn<br />
sich diese kurzfristig ergeben, jeweils sofort<br />
online nachgetragen werden.<br />
Und Sie waren nicht erreichbar?<br />
Es war zum Teil total absurd. Zum Beispiel<br />
wusste ich zum Zeitpunkt, als ich das Formular<br />
ausfüllen musste, die Adresse des<br />
Camps noch nicht, wo wir uns auf die Olympischen<br />
Spiele vorbereiten würden. Also trug<br />
ich einfach ein, dass wir uns in diesem Camp<br />
befinden würden, vergass aber später, die<br />
Adresse noch nachzutragen. Dies hatte meine<br />
erste Verwarnung zur Folge, von der ich<br />
jedoch erst erfuhr, als ich wieder zuhause<br />
war. Im Februar 2014 wurde ich dann zum<br />
zweiten Mal verwarnt, weil die Kontrolleure<br />
auftauchten, als ich den angegebenen Ort<br />
Foto: Marcel Bieri<br />
6 one X 4 / 2016
Trotz zahlreicher<br />
Rückschläge hat<br />
Sanna Lüdi ihren<br />
Kampfgeist nicht<br />
verloren<br />
bereits wieder verlassen hatte. Im Herbst war<br />
ich in Saas Fee im Trainingslager und musste<br />
an einem Nachmittag kurzfristig für eine<br />
medizinische Behandlung nach Magglingen.<br />
Dabei vergass ich, diese Planänderung zu<br />
melden. Genau an diesem Nachmittag suchten<br />
mich die Dopingkontrolleure auf, was<br />
die Sperre zur Folge hatte. Dabei «besuchen»<br />
mich die Kontrolleure in der Regel am Morgen<br />
so um 06.00 Uhr.<br />
Wegen solcher administrativen Lappalien<br />
wollte man Sie zwei Jahre sperren?<br />
So ist es. Ich weiss, dass man ihn ähnlichen<br />
Fällen bei anderen Athleten nicht so streng<br />
war. Wie ich schon sagte: Man hat an mir<br />
wohl ein Exempel statuiert um zu zeigen,<br />
wie wichtig diese Meldepflicht ist. Auch<br />
wenn die Sperre letztlich auf ein Jahr reduziert<br />
wurde, so hat es mich trotzdem in<br />
mehrfacher Hinsicht sehr stark getroffen.<br />
Während dieses Jahres wurden alle Förderungsgelder<br />
gestrichen und ich durfte auch<br />
nicht mehr mit dem Nationalteam trainieren.<br />
Sanna, das schwarze Schaf...<br />
Ja, so ungefähr.<br />
Aber jetzt passen Sie auf, dass immer alles<br />
korrekt ausgefüllt ist?<br />
Ja. Aber die Sache verfolgt mich manchmal<br />
im Schlaf und ich schrecke mitten in der<br />
Nacht hoch: Habe ich meinen Aufenthaltsort<br />
auch richtig gemeldet? Das erzeugt einen<br />
Dauerstress. In diesem Zusammenhang wäre<br />
es mir eigentlich lieber, ich hätte einen<br />
Chip im Ohr, der den Dopingkontrolleuren<br />
jederzeit meinen Standort verrät.<br />
Sie wären für einige Männer die perfekte<br />
Ehefrau...<br />
So?<br />
Ja, bei dieser totalen Überwachung wüsste<br />
der Ehemann immer, wo Sie sind.<br />
Aber nur, wenn ich ihm den Zugriff auf meine<br />
Meldedaten ermöglichen würde. Ich würde<br />
mich in meinem Privatleben nie derart<br />
überwachen lassen.<br />
Aber Sie haben aus diesem Fall auch etwas<br />
gelernt?<br />
Das Jahr 2015 war schwierig, aber das sind<br />
Lebensprüfungen, die einem stärker machen.<br />
So schnell haut mich nichts mehr um.<br />
Ich weiss jetzt auch, wie wichtig ein Umfeld<br />
mit Leuten ist, denen ich voll und ganz vertrauen<br />
kann.<br />
Wie sehen Ihre Pläne jetzt aus?<br />
Mein grosses Ziel sind die Olympischen Spiele<br />
2018 in Südkorea. Nach meiner schweren<br />
Erkrankung und dem Kreuzbandriss bin ich<br />
jetzt im Aufbautraining und darf dieses Training<br />
mit dem medizinischen Team der ZSC<br />
Lions machen. Es sieht gut aus, ich liege im<br />
Zeitplan.<br />
Von welcher schweren Erkrankung sprechen<br />
wir?<br />
Vom September bis Dezember 2015 bin ich<br />
fast nur im Bett gelegen. Ich dachte schon,<br />
dass ich nie mehr Leistungssport betreiben<br />
könnte. Ich hatte in dieser Zeit permanent<br />
Fieber. Im Januar musste ich mit Bewegungstherapie<br />
beginnen. Ich konnte anfänglich<br />
kaum zehn Minuten gehen.<br />
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SANNA LÜDI<br />
SKICROSS<br />
OFT VERLETZT<br />
Nur durch aggressive Fahrweise ist es<br />
möglich, sich im Skicross im Direktkampf<br />
durchzusetzen. Die Belastung<br />
ist enorm und die Verletzungsgefahr<br />
hoch. Mike Schmid, der Olympiasieger<br />
von 2010 in Vancouver, musste seine<br />
Karriere nach einer Serie von Verletzungen<br />
beenden. Am 10. März 2012<br />
verunglückte der Kanadier Nick Zoricic<br />
beim Weltcup-Finale in Grindelwald<br />
tödlich. Sanna Lüdi ist in keiner ihrer<br />
bisher acht Saisons verletzungsfrei geblieben.<br />
Die Liste der Blessuren:<br />
Mehrere Gehirnerschütterungen<br />
Schulterblatt links<br />
gebrochen<br />
Innenbandriss im<br />
linken Knie<br />
Linkes Schienbein<br />
gebrochen<br />
Dreimal die Nase<br />
gebrochen<br />
Die Schulter ausgekugelt.<br />
Wadenbeinbruch links<br />
2 x Kreuzbandriss im<br />
Linkes Knie:<br />
linken Knie<br />
Grossbaustelle<br />
Seitenband im linken<br />
Knie gerissen<br />
Meniskusverletzung im linken Knie<br />
Legende Kreis:<br />
Xxxxxx xxxx xxx<br />
xxxxx Xxxxxxx<br />
Sanna Lüdi: Hartes Training<br />
für die Rückkehr an die Spitze<br />
Aber im Februar sind Sie wieder Rennen<br />
gefahren!<br />
Normalerweise habe ich vor dem ersten Rennen<br />
drei Monate Schneetraining hinter mir.<br />
Ich bin nach nur zehn Tagen Schneetraining<br />
im Februar in Südkorea wieder an den Start<br />
gegangen. Ich bin gestürzt und habe einen<br />
Bänderriss erlitten, den ich jetzt auskuriere.<br />
Sie begannen also zu früh wieder mit den<br />
Wettkämpfen?<br />
Ja, denn ich fühlte mich gut und hatte zuvor<br />
grosse Fortschritte gemacht. Ich war schnell<br />
und deshalb zuversichtlich, in diesen Rennen<br />
eine Rolle spielen zu können. Dabei beachtete<br />
ich nicht, dass meine Muskulatur noch<br />
nicht wieder so hergestellt war, wie dies<br />
notwendig gewesen wäre.<br />
Wissen Sie, warum Sie im letzten Herbst<br />
den Zusammenbruch hatten?<br />
Nein. Die Ärzte wissen nicht genau, was es<br />
war. Sie vermuten, dass mein Immunsystem<br />
zusammengebrochen ist. Ich habe es wohl<br />
übertrieben und mein Körper hat rebelliert.<br />
Sie haben es übertrieben?<br />
Ich ignorierte, dass ich nicht mehr 20 bin<br />
und dass mein Körper nicht mehr so viel<br />
verzeiht. Ich gebe immer Vollgas und früher<br />
ging alles. Ich fühlte mich wie Superman.<br />
Zwar erlitt ich immer wieder Verletzungen.<br />
Aber ich kehrte jedes Mal sehr schnell<br />
wieder zurück. Dabei machte ich die Erfahrung,<br />
dass ich mit meinem Willen extrem<br />
viel erreichen kann. Man kann sich gar nicht<br />
vorstellen, was alles durch Willenskraft<br />
möglich wird. Das ist eine wunderbare<br />
Erfahrung. Aber sie hat mit dazu beigetragen,<br />
dass ich wohl an meinem Körper Raubbau<br />
getrieben habe. Das könnte zum Zusammenbruch<br />
geführt haben. Jetzt bin ich<br />
viel gelassener. Ich geniesse jeden Tag und<br />
bin glücklich, dass ich das tun kann, was<br />
ich will.<br />
Sind Sie nach wie vor Profisportlerin?<br />
Ja, zu hundert Prozent. Aber es sind schwierige<br />
Zeiten. Ich muss mich «durchmurksen».<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Ich investiere jetzt in meine Karriere und<br />
hoffe, dass sich diese Investitionen lohnen.<br />
Wenn ich meine Ziele erreiche, dann bekomme<br />
ich zurück, was ich jetzt investiere.<br />
Sie meinen, dass Sie von ihren finanziellen<br />
Reserven leben und mit 4000 oder 5000<br />
Franken im Monat auskommen müssen?<br />
Mit 4000 Franken im Monat wäre ich schon<br />
sehr zufrieden. Ich bin wieder gesund, es<br />
geht mir wunderbar, aber ich müsste lügen,<br />
wenn ich sage, dass es mir finanziell gut<br />
geht.<br />
Haben Sie eine Lehre gemacht?<br />
Nein. Ich machte die Matura und verdiente<br />
mir danach mit ein paar Aushilfejobs etwas<br />
dazu. Eigentlich wollte ich ein Fernstudium<br />
machen. Aber ich merkte bald, dass dies bei<br />
der Belastung durch den Spitzensport nicht<br />
geht. Ich bin eine Perfektionistin und für<br />
mich gilt: hundert Prozent oder gar nichts.<br />
Also habe ich mich entschieden, weiterhin<br />
hundert Prozent auf den Sport zu setzen.<br />
Ist es möglich, mit Skicross richtig Geld<br />
zu verdienen?<br />
Wenn ich vernünftig wäre, würde ich mir<br />
eine normale Arbeit suchen. Die Vermarktung<br />
ist schwierig. Weil Skicross-Rennen,<br />
anders als bei den Alpinen, in der Schweiz<br />
nur selten live im Fernsehen kommen. Ich<br />
brauche also Sponsoren mit internationaler<br />
Ausrichtung. In der Saison 2011/12, als ich<br />
meine ersten beiden Welcup-Rennen gewann<br />
und im Weltcup bis zum letzten Rennen<br />
in Führung lag, erfuhr ich, welches Potenzial<br />
in diesem Sport steckt.<br />
Dann sind Sie im letzten Rennen gestürzt<br />
und Sie haben den Weltcup-Gesamtsieg<br />
verloren …<br />
Fotos: Marcel Bieri<br />
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SANNA LÜDI<br />
«Ich kann nich sesshaft<br />
sein und hätte<br />
Mühe, für längere Zeit<br />
an einen Ort gebunden<br />
zu sein»<br />
… und ich kann bei meiner Suche nach Sponsoren<br />
keine Kristallkugel vorweisen. Nur davon<br />
erzählen, dass es beinahe geklappt hätte.<br />
Das macht es schwierig. Ich bin schon sehr<br />
froh, dass ich mit der Firma Glas Trösch einen<br />
verlässlichen Gönner habe. Aber eben: Einen<br />
Hauptsponsor, der mir ein finanziell sorgenfreies<br />
Leben ermöglicht, habe ich noch nicht.<br />
Arbeiten Sie nicht mit einer professionellen<br />
Agentur zusammen?<br />
Nicht mehr. Ich habe das 2012 getan. Ich<br />
genoss den Erfolg und die Anerkennung, ja<br />
es war überwältigend und ich sagte zu allem<br />
Ja und Amen. Den Vermarktern passte es<br />
natürlich, dass ich überall dabei war. Aber<br />
dabei verlor ich zu viel Energie und verzettelte<br />
mich. Ich weiss erst jetzt, dass man<br />
lernen muss, nein zu sagen. Ich habe eine<br />
gute Kollegin, die sich jetzt um die Sponsorensuche<br />
kümmert und mir während der<br />
Saison den Rücken freihält.<br />
Sie sind in Leimiswil aufgewachsen, Sie<br />
sind in Langenthal angemeldet, aber Ihr<br />
Lebensmittelpunkt ist Zürich?<br />
Ja, und meine Eltern leben jetzt am Genfersee.<br />
Ich mache mein Aufbautraining in Zürich,<br />
bin aber immer wieder in Langenthal<br />
und schaue auch gerne in Leimiswil vorbei.<br />
Ich habe sehr viele schöne Erinnerungen an<br />
meine Kindheit.<br />
Nach Ihrem neuerlichen Kreuzbandriss<br />
befinden Sie sich im Wiederaufbau.<br />
Wenn ich nicht meine Verletzung auskurieren<br />
müsste, wäre ich jetzt in Australien. Alles<br />
war bereits organisiert. Ich hätte im Sommer<br />
dort arbeiten und skifahren können.<br />
Sie sind sozusagen eine moderne Zigeunerin.<br />
Ja, ich bin eine Gipsy. Ich hatte eine Zeitlang<br />
nicht einmal mehr einen Wohnsitz. Alle meine<br />
Sachen waren in meinem Auto und ich<br />
schlüpfte bei meinen Kolleginnen unter. Das<br />
geht heute nicht mehr. So ein Lebensstil würde<br />
mich zu viel Energie kosten und ich muss<br />
mich auch mal zurückziehen können. Deshalb<br />
habe ich jetzt in Zürich eine Wohnung.<br />
Aber ich hätte Mühe, wenn ich für längere<br />
Zeit an einen Ort gebunden wäre. Ich kann<br />
nicht sesshaft sein.<br />
Sind Sie dazu verurteilt, bis ans Lebensende<br />
eine Zigeunerin zu sein?<br />
Es gefällt mir, so wie es ist. Aber ich bin ja<br />
noch lernfähig.<br />
Kennen sich: Sanna Lüdi<br />
und Dominique Aegerter<br />
Bei diesem Lebensstil stellen wir es uns<br />
schwierig vor, eine Beziehung zu führen?<br />
Ja, das ist so. Ich bin single. Aber das war<br />
nicht immer so und muss nicht so bleiben.<br />
Ich bin eben ein sehr freiheitsliebender Wassermann.<br />
Sie erinnern uns mit Ihrer Art ein wenig<br />
an eine andere Sportgrösse aus dem<br />
Oberaargau.<br />
Ja?<br />
An Dominique Aegerter. Er ist auch ein<br />
ruheloser, freundlicher, charmanter<br />
Rock’n’Roller. Kennen Sie ihn?<br />
Das können Sie besser beurteilen als ich. Ich<br />
kenne Dominique vor allem von gemeinsamen<br />
Auftritten bei Sportlerehrungen und<br />
anderen Events.<br />
Ihre Mutter kommt aus Finnland – haben<br />
Sie noch eine Beziehung zu Finnland?<br />
Oh ja! Doch ich bin viel zu wenig in Finnland.<br />
Mein finnischer Grossvater hat den Samichlaus<br />
so gut gespielt, dass ich noch daran<br />
geglaubt habe, als ich zehn Jahre alt war. Er<br />
hat jeweils eine grosse Show gemacht und<br />
gesagt, er müsse jetzt im Wald den Samichlaus<br />
suchen gehen. Und jedes Mal ist genau<br />
dann der Samichlaus gekommen und hat<br />
erzählt, er habe im Wald einen alten Mann<br />
umherirren gesehen. Der einzige echte und<br />
richtige Samichlaus kommt sowieso aus<br />
Finnland. Wir nennen ihn dort Joulupukki.<br />
Er steht für wunderbare Erinnerungen an<br />
meine Kindheit und eben auch an Finnland.<br />
Und wenn ich mal ein wenig traurig bin oder<br />
für mich alleine sein will, dann ist das wohl<br />
das finnische Wesen in mir.<br />
Fotos: Marcel Bieri<br />
10 one X 4 / 2016
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WISSEN<br />
Mineralische<br />
Regenbögen im<br />
Sandstein in<br />
Zhangye, China<br />
WUNDER-<br />
WELT<br />
der Weltwunder<br />
Die Welt ist voll von Schönheit und Kuriosität. Wir zeigen Ihnen<br />
sieben Weltwunder, die Sie bestimmt nicht alle kennen.<br />
TEXT: BRUNO WÜTHRICH<br />
12 one X 4 / 2016
Fotos: Shutterstock.com / happystock / rweisswald<br />
Was ist gemeint, wen wir von<br />
den sieben Weltwundern<br />
sprechen? Die hängenden<br />
Gärten der Semiramis zu<br />
Babylon, der Koloss von<br />
Rhodos, das Grab des Königs Mausolos II zu<br />
Halikarnassos, der Leuchtturm auf der Insel<br />
Pharos vor Alexandria, die Pyramiden von<br />
Gizeh in Ägypten, der Tempel der Artemis in<br />
Ephesos und die Zeusstatue des Phidias von<br />
Olympia bilden die sieben Weltwunder der<br />
Antike. Wir kennen aber auch die architektonischen<br />
Weltwunder der Moderne, wie<br />
zum Beispiel den CN Tower in Toronto, die<br />
Deltawerke in den Niederlanden oder das<br />
Empire State Building in New York. Der<br />
Euro tunnel, die Golden Gate Bridge, der<br />
Itaipu-Damm und der Panamakanal vervollständigen<br />
diese Liste.<br />
Ein grosses Medienecho fand auch die<br />
Liste der «7 neuen Weltwunder», welche die<br />
1998 vom Schweizer Bernard Weber ins Leben<br />
gerufene «NewOpenWorld Foundation»<br />
Mitte der 2000er-Jahre erstellte. Die<br />
one X 4 / 2016 13
WISSEN<br />
Unterhalb der<br />
Shilin-Steinwälder<br />
befinden<br />
sich bunte Tropfsteinhöhlen<br />
Maja-Ruinen Chichén Izzá, die Chinesische<br />
Mauer, Cristo Redentor von Rio de Janeiro,<br />
das Kolosseum in Rom, die Inka-Ruinenstadt<br />
Machu Picchu, Jordaniens Felsenstadt Petra<br />
und der Taj Mahal in Indien stehen da drauf.<br />
Wir präsentieren Ihnen in diesem Heft<br />
eine weitere Liste von sieben Weltwundern,<br />
die Sie bestimmt nicht alle kennen.<br />
DER STEINERNE REGENBOGEN<br />
Der Zhangye Danxia Geopark befindet sich<br />
unweit der Stadt Zhangye in der chinesischen<br />
Provinz Gansu. Danxia bedeutet auf chinesisch<br />
rote Wolken. Gemeint sind sind malerische<br />
Berglandschaften, deren aussergewöhnliche<br />
Formationen und bunte Farben<br />
jeden Besucher faszinieren. Die Danxia-Berge<br />
bestehen aus roten Sandsteinen, die über<br />
Jahrtausende hinweg durch Verwitterung<br />
und Erosion zu besonders kurvenreichen<br />
Klippen und ungewöhnlichen und farbenprächtigen<br />
Felsformationen erodiert sind.<br />
Im chinesischen<br />
Shilin<br />
erschuf die<br />
Natur bizarre<br />
Steinwälder<br />
Die Farben stammen von unterschiedlichen<br />
Zusätzen im Fels, der zum Grossteil aus<br />
Sand- und Schlammstein besteht. Für das<br />
tiefe Rot ist das Mineral Hämatit verantwortlich.<br />
Für Orange Limonit. Ton erscheint gelb,<br />
Glaukonit und Partikel pflanzlichen Ursprungs<br />
sorgen für grüne oder graublaue<br />
Färbungen.<br />
DER SHILIN-STEINWALD<br />
Für einmal nicht ein Wald aus Bäumen, sondern<br />
einen aus bizarren Steinen erwartet<br />
uns im Nationalpark Steinwald von Shilin.<br />
Der Park in der Provinz Yunnan umfasst eine<br />
Fläche von 350 Quadratkilometern und<br />
liegt etwa 80 Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt<br />
Kunming.<br />
Bewegungen in der Erdkruste verursachten<br />
in den letzten 300 Millionen Jahren einen<br />
Wandel vom Meer zum Festland und<br />
vom Tiefland zum Hochland. Dabei formten<br />
sich die ursprünglichen Kalksteinformationen<br />
aus dem Meer zu einer Art Steinwald.<br />
Während seiner Entstehung wurde der Steinwald<br />
immer wieder von vulkanischer Lava<br />
und von Seewasser bedeckt.<br />
Unter der Erde befinden sich zudem farbenprächtige<br />
Tropfsteinhöhlen.<br />
Fotos: Shutterstock.com / suronin / Alexander Van Driessche<br />
Netfalls - Remy Musser / James Marvin Phelps<br />
14 one X 4 / 2016
Von Eis bewegt:<br />
die<br />
wandernden<br />
Steine im Death<br />
Valley<br />
Der blitzreichste<br />
Ort der<br />
Welt: Mündung<br />
des Catatumbo<br />
in Venezuela<br />
WANDERNDE STEINE<br />
Im Death Valley, das südöstlich<br />
der Sierra Nevada zu<br />
einem grösseren Teil auf dem<br />
Gebiet Kaliforniens und zu einem kleineren<br />
Teil in Nevada liegt, hat der Dürrenrother<br />
Peter Eggimann zwei seiner vier fantastischen<br />
Weltrekorde realisiert (one X Magazin<br />
berichtete in den Ausgaben 2/14, 3/14 und<br />
7/14 ausführlich darüber). Das Death Valley<br />
ist nicht nur wegen seiner mörderischen Hitze<br />
(bis 56 Grad) berühmt, sondern auch<br />
wegen «seinem» Weltwunder, den wandernden<br />
Steinen.<br />
Wie von Geisterhand legen bis zu 350 kg<br />
schwere Gesteinsbrocken zum Teil mehrere<br />
hundert Meter im Monat zurück. Ohne dass<br />
sie je ein Mensch dabei beobachtet hat. Zu<br />
sehen sind nur ihre Schleifspuren.<br />
Die Steine beim Wandern zu ertappen ist<br />
schwierig. Denn sie wandern nur alle<br />
paar Jahre, und das in einem Naturschutzgebiet,<br />
zu dem der Zutritt beschränkt<br />
ist.<br />
Das Geheimnis der Wanderungen lüfteten<br />
Forscher der Scripps Institution of Oceaongraphy<br />
aus San Diego USA. Sie versahen<br />
die Steine mit GPS-Sendern und filmten die<br />
«Racetrack Playa» benannte Ebene. Eines<br />
Nachts gefror dort ein flacher See aus Regenwasser.<br />
Die Felsen – umhüllt von Eis und so<br />
gut wie reibungsfrei auf Wasser aufliegend<br />
– wurden vom starken Wind bewegt. Sie haben<br />
richtig gelesen: Die Rede ist vom Death<br />
Valley, einem der heissesten Orte der Welt.<br />
In der Nacht kann es dort sehr kalt werden.<br />
DIE ENDLOSE LIGHTSHOW<br />
AM CATATUMBO-FLUSS<br />
Rund 60 Blitze pro Minute, meistens bis zu<br />
neun Stunden lang, an bis zu 200 Tagen im<br />
Jahr – wahrlich eine beeindruckende Lichtshow.<br />
Geboten wird uns dies an der Mündung<br />
des Catatumbo-Flusses in Venezuela.<br />
Die Region hält den Guiness-Rekord als<br />
blitzreichster Ort der Welt.<br />
Lange waren die Forscher der Ansicht,<br />
das Spektakel habe etwas mit aus den Sümpfen<br />
in der Gegend aufsteigendem Methangas<br />
zu tun, das die Athmosphäre aufladen würde.<br />
Doch diese Theorie wurde inzwischen<br />
verworfen.<br />
Heute gilt die Lage der Flussmündung<br />
als Ursache der unzähligen Blitze. Die Region<br />
ist an drei Seiten von Bergen umgeben,<br />
von der vierten Seite weht ein steter Wind.<br />
Dieser nimmt tagsüber Hitze und Feuchtigkeit<br />
auf, die Abends Gewitterwolken entstehen<br />
lassen.<br />
one X 4 / 2016 15
WISSEN<br />
Mystische<br />
Erscheinung:<br />
das blaue<br />
Feuer in Dallol,<br />
Äthiopiem<br />
Cueva de los<br />
Cristales in<br />
Mexico: die<br />
grössten Kristalle<br />
der Welt<br />
Der Guelb<br />
er Richat in<br />
Mauretanien ist<br />
nur aus grosser<br />
Höhe zu<br />
erkennen<br />
HÖHLE DER RIESENKRISTALLE<br />
Auf der Suche nach Blei, Silber und Zink<br />
stiessen Bergarbeiter im Jahr 2000 tief unter<br />
der mexikanischen Chihuahua-Wüste zufällig<br />
auf die «Cueva de los Cristales». Was sie<br />
fanden, ist eine Schatzkammer von unglaublicher<br />
Pracht.<br />
Die Entstehungsgeschichte dieses Naturwunders<br />
begann vermutlich vor 26 Millionen<br />
Jahren. Damals stieg Magma auf und drückte<br />
die Kalkfelsen unter der Wüste nach oben.<br />
Es bildeten sich Hohlräume im Gestein, die<br />
sich mit heissem, kalzium- und sulfatreichem<br />
Wasser füllten. Als dessen Temperatur<br />
vor 250000 Jahren auf unter 58 Grad sank,<br />
begannen die Kristalle zu spriessen.<br />
Der Ort fiel erst durch den Bergbau trocken.<br />
Damit in der Hitze von rund<br />
50 Grad und bei einer Luftfeuchtigkeit von<br />
nahezu 100 Prozent ihr Kreislauf nicht zusammenbricht,<br />
betreten die Forscher die<br />
Cueva meist in gekühlten Schutzanzügen.<br />
DAS AUGE AFRIKAS<br />
Trotz 45 Kilometern Durchmesser wurde der<br />
«Guelb er Richat» erst Mitte der 1960er-<br />
Jahre entdeckt. Erst der Blick aus dem All<br />
offenbart die geheimnisvolle Ringstruktur in<br />
Mauretanien. Wer in ihrem Innern steht,<br />
sieht nur Sand und Geröll.<br />
Weil Impaktgesteine fehlen, kann ein<br />
Meteoriteneinschlag als Ursache für das<br />
Phänomen ausgeschlossen werden. Wissenschaftler<br />
gehen heute von Vulkanismus als<br />
Ursache aus.<br />
VULKANE DES BLAUEN FEUERS<br />
Das Phänomen gibt es in Äthiopien und in<br />
Indonesien. Das «Hydrothermalfeld Dallol»<br />
erhebt sich gerade mal rund 60 Meter über<br />
den Wüstenboden, der unter dem Meeresspiegel<br />
liegt. Damit ist Dallol die tiefstgelegene<br />
vulkanische Erscheinung auf dem Festland<br />
der Welt. Durch die geographische<br />
Lage ist die Gegend zudem ein Hitzepol. Es<br />
sammelt sich backofenartige Luft, Augen<br />
und Atemwege werden gereizt durch die<br />
aufsteigenden Dämpfe aus den chemisch<br />
angereicherten Tümpeln mit den extrem<br />
farbenreichen Salzen.<br />
Ähnliche Bedingungen finden wir auch<br />
am indonesischen Vulkan Kawah. Beiden<br />
vulkanischen Erscheinungen ist eines gemein:<br />
Wenn die abgelagerten Schwefelpartikel<br />
durch austretende Lava zu brennen beginnen,<br />
ist ein mysthisches Leuchten in blauer<br />
Farbe zu beobachten. Das blaue Feuer!<br />
Fotos: Shutterstock.com / chrisdouglas123 / NASA / Alexander Mazurkevich<br />
16 one X 4 / 2016
Die «Landbeiz» mit Charme und regionalem Charakter<br />
Ein Besuch lohnt sich ...<br />
• Saisonal wechselnde Speisekarte<br />
mit vielen regionalen Produkten – feine<br />
Mittagsmenüs<br />
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kleine Bankette<br />
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auf den Jura<br />
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Preisen<br />
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dass Sie sich bei uns wohlfühlen und freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch!<br />
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Montag und Dienstag geschlossen
WUSSTEN SIE<br />
WUSSTEN<br />
SIE SCHON?<br />
1<br />
GLEICHE DNA BEI EINEIIGEN ZWILLINGEN:<br />
Aber auch gleiche Fingerabdrücke?<br />
Weil das Erbgut von eineiigen Zwillingen<br />
identisch ist, können sie mittels ihrer DNA<br />
nie eindeutig einer Straftat überführt werden.<br />
Doch bei Fingerabdrücken ist dies anders.<br />
Diese sind selbst bei eineiigen Zwillingen<br />
nie hundertprozentig identisch.<br />
Erst im vierten Schwangerschaftsmonat<br />
bildet sich bei den Embryos die Anordnung<br />
der Rillen an den Fingerspitzen, die soge<br />
nannte Papillarleistenkonfiguration, aus.<br />
Sie ist abhängig von verschiedenen Bedingungen<br />
im Mutterleib wie Ernährung, Temperatur<br />
oder Stress. Diese Faktoren wirken<br />
auch bei Zwillingen auf unterschiedliche<br />
Weise auf die Kinder ein. Papillarleisten verlaufen<br />
bis zum vierten Schwangerschaftsmonat<br />
nebeneinander her, gabeln sich,<br />
unterbrechen sich, bilden Häkchen und andere<br />
Unregelmässigkeiten. Bei jedem Zwilling<br />
anders. Erst ab dem vierten Monat bleiben<br />
die Unterschiede bis zum Ende des Lebens<br />
bestehen.<br />
Das Gleiche gilt übrigens auch für die<br />
Kopfform, die Lidspalten oder die Pigmentflecken.<br />
Auch sie machen in der Kombination<br />
selbst eineiige Zwillinge zu eindeutigen<br />
Indi viduen.<br />
18 one X 4 / 2016
NUR 227 SCHAFFTEN ES ZUM<br />
«MASTER SOMMELIER»<br />
Ist das die härteste<br />
Prüfung der Welt?<br />
Sommeliers sind in der gehobenen Gastronomie<br />
für alles rund um den Wein zuständig.<br />
Auswahl und Einkauf gehören ebenso dazu<br />
wie die Beratung und die Bewirtung der Gäste.<br />
Es gibt mehrere Sommelier-Prüfungen.<br />
Die härteste ist diejenige zum Titel «Master<br />
Sommelier», der vom Court of Masters Sommeliers<br />
mit Sitz in England und den USA<br />
vergeben wird. Seit der erstmaligen Durchführung<br />
im Jahr 1969 haben erst 227 Frauen<br />
und Männer diese Prüfung bestanden.<br />
Zum Repertoire eines «Masters Sommelier»<br />
gehören neben dem Wein mit all seiner<br />
theoretischen und geschmacklichen Vielfalt<br />
auch Cocktails, Spirituosen, Bier, Zigarren<br />
sowie Sake (Reiswein aus Japan).<br />
Nur wer innert drei Jahren drei ein- bis<br />
fünftägige Tests mit mündlichen, schriftlichen<br />
und praktischen Aufgaben erfolgreich<br />
absolviert hat, wird zur Prüfung «Master<br />
Sommelier» zugelassen (die Durchfallquote<br />
bis hierhin: 70–75 Prozent).<br />
Wer dies in drei Jahren<br />
nicht schafft, fängt von<br />
vorne an. Wer an dieser finalen<br />
Prüfung nicht praktisch<br />
jede Weinsorte inklusive<br />
deren Anbaugebiete und<br />
optimalen Lagerungsbedingungen<br />
kennt, hat miserable<br />
Karten.<br />
Doch dies ist noch längst<br />
nicht alles. Die Anwärter<br />
müssen auch wissen, welches<br />
Essen aus welchen Gründen mit welchem<br />
Wein harmoniert. Zudem werden Umgangsformen,<br />
Führungsqualitäten und Organisationsvermögen<br />
geprüft. Getestet werden<br />
auch die Fähigkeiten in Kalkulation und<br />
Beschwerdemanagement.<br />
Wichtiger Bestandteil sind auch Blindverkostungen,<br />
bei denen in begrenzter Zeit die<br />
2<br />
Traubensorte, der genaue Herkunftsort und<br />
der Jahrgang des gekosteten Weins bestimmt<br />
werden müssen. Piloten, Kapitäne oder Mediziner<br />
– alle gehen sie durch harte Prüfungen.<br />
Doch das ist nichts gegen die Prüfungen<br />
der Sommeliers. Die Durchfallquote im finalen<br />
«Master Sommelier» liegt nochmals bei<br />
90 Prozent.<br />
LEBEN IM SALZWASSER<br />
Warum verdursten Seehunde nicht?<br />
Fotos: Shutterstock.com / Enzoalessandra / MyImages – Micha / Mariyana M<br />
Seehunde brauchen dringend regelmässig<br />
Süsswasser, um im Meer nicht zu verdursten.<br />
Die weltweit etwa eine halbe Million Seehunde<br />
sind hervorragende Schwimmer und Taucher.<br />
Sie können bis zu einer halben Stunde<br />
die Luft anhalten. Deshalb macht es ihnen<br />
nichts aus, dass sie keine Kiemen haben. Doch<br />
wie kommen sie im Meer zu Süsswasser?<br />
Um nicht an diesem unlösbaren Problem<br />
zu Grunde zu gehen, haben sie wie die Delfine<br />
und andere Meeressäuger eine verblüffende<br />
Lösung entwickelt. Sie trinken einfach<br />
gar nicht. Dafür decken sie ihren Flüssigkeitsbedarf<br />
über die erbeuteten Fische, die<br />
einen hohen Wassergehalt aufweisen. Ausserdem<br />
wandeln Seehunde Fett und Eiweiss<br />
der Fische mit ihrem eigenen Stoffwechsel<br />
teilweise in Wasser um. Theoretisch könnte<br />
auch der Mensch auf diese Weise seinen<br />
Flüssigkeitsbedarf decken. Er würde jedoch<br />
dafür mehrere Kilo Fleisch oder Fisch benötigen,<br />
was diese Lösung nicht praktikabel<br />
macht. Doch Seehunde haben keine Alternative.<br />
Bei ausbleibendem Jagderfolg droht<br />
der Tod durch Verdursten.<br />
3<br />
one X 4 / 2016 19
OBERAARGAU<br />
BEIZEN-<br />
STERBEN<br />
In den Wirtshäusern ortete Jeremias<br />
Gotthelf die Wurzel allen Übels, Ihn würde<br />
es wohl freuen, dass im Oberaargau in<br />
den letzten Jahrenein eigentliches Beizensterben<br />
grassiert. Eine Spurensuche.<br />
TEXT: KLAUS ZAUGG, BILDER: MARCEL BIERI<br />
Ach, wäre es doch Jeremias Gotthelf<br />
vergönnt gewesen, diese<br />
Fahrt durch sein geliebtes<br />
Oberaargau mit uns zu machen.<br />
Der wortgewaltige Dichterfürst<br />
wirkte ja einst als Pfarrhelfer in Herzogenbuchsee.<br />
Er wetterte von der Kanzel und<br />
polemisierte in Eingaben an die Obrigkeit<br />
und in Schriften und Büchern gegen die<br />
Wirtshäuser. Im Alkohol, auch ausgeschenkt<br />
in den Beizen, erkannte er die Wurzel fast<br />
allen Übels. Legendär ist eine Rede aus seiner<br />
Zeit gegen das «nütnutzige Brannteweytreihe<br />
oder Brönzsuuffe». Hier ein paar<br />
Auszüge. «Losit Manne! I ha scho mängisch<br />
däicht, das Brönzsuuffe sött vo der Regierig<br />
als e verderbligi Sach ganz verbotte wärde.<br />
Mi ghört doch jetzt vo de Chinese brichte.<br />
D’Chinese si Heide u doch het dert Regierig<br />
nid welle, dass ds Volch mit dem Opium a<br />
Lib und Seel verderbt wird u het das Opiumrouke<br />
verbote. U üsi christligi Regierig luegt<br />
zue u seit nüd derwider, dass üses Volch im<br />
Branntwy ersuuft un a Lib u Seel z’Grund<br />
geit. Me verbietet doch Gift z’mache, u nid<br />
e jedere darf settigs fabriziere u verchoufe.<br />
Aber ist der Branntewy nid on es gfärligs<br />
Gift? Warum cha me nit o verbiete, Branntewy<br />
z’brönne u z’verchoufe?...i weiss nadisch<br />
wohl, dass Mänge das nid glubt u seit,<br />
d’Russe suufe viu Branntewy u sige notti<br />
gsung u starch, sie heige dr Napoleon bodiget<br />
u äs gäb vil alt Lüt z’Russland. Mira sig’s<br />
eso! Aber d’Russe si Russe, sie läbe am en<br />
angere Ort u mir hei ke Russenatur…»<br />
Die Wirtshäuser waren für Gotthelf die<br />
Kathedralen des Saufens und tatsächlich war<br />
im 19. Jahrhundert der Alkohol auch in unserer<br />
Gegend zum grossen Problem geworden.<br />
1839 sprach der Staatsvewaltungsbericht<br />
des Kantons Bern des Kartofelbrennens<br />
wegen erstmals offiziell von einer<br />
«Branntweinpest» im Bernbiet. Erst das Alkoholgesetz<br />
von 1887 schränkte die Freiheit der<br />
Kartoffelbrennerei ein, seit 1933 erfasst das<br />
Gesetz auch Obst- und Beerenbranntwein,<br />
20 one X 4 / 2016
PÖSTLI ROHRBACH<br />
HÄBERENBAD HUTTWIL<br />
KREUZ AUSWIL<br />
GESCHLOSSEN<br />
BAHNHOF DÜRRENROTH<br />
LINDE LEIMISWIL<br />
KRONE ROHRBACH<br />
(NIDERGEBRANNT)<br />
ARABER URSENBACH<br />
BÄREN, SCHMIDIGEN-MÜHLEWEG
OBERAARGAU<br />
BÄREN LOTZWIL<br />
nicht aber Wein und Bier. Oder volkstümlich<br />
gesagt: Schnaps brennen braucht heute eine<br />
Bewilligung, schwarz Brennen wird bestraft.<br />
Durch die Gesetzgebung ist lange Zeit auch<br />
die Anzahl der Wirtshäuser durch die sogenannte<br />
«Bedürfnisklausel» eingeschränkt<br />
worden: Auf eine bestimmte Anzahl Einwohner<br />
durfte es nur eine bestimmte Anzahl<br />
Wirtshäuser geben. Erst in den 1980er Jahren<br />
ist diese Einschränkung verschwunden und<br />
die Gastronomie nach mehr als hundert Jahren<br />
wieder der freien Marktwirtschaft überlassen<br />
worden. Skandinavische Länder (etwa<br />
Schweden und Finnland) kennen eine noch<br />
viel strengere Alkoholgesetzgebung.<br />
In den Beizen wurde nicht nur<br />
viel zu viel gesoffen, sondern<br />
auch politisiert - vor allem der<br />
von Jeremias Gotthelf missbilligte<br />
«gottlose Liberalismus».<br />
GEWALTIGER BEIZENZUWACHS<br />
Jeremias Gotthelf hat das Wirtshaus gar als<br />
«Anker der Welt» bezeichnet und die Kirche<br />
als Gegenpol, als «Wegweiser aus der Welt»,<br />
– also aus der Sünde – gegenübergestellt. Er<br />
attestierte dem Wirtshaus immerhin eine<br />
grosse sozialpsychologische Bedeutung «für<br />
die Hofbauern und die Dorfgemeinschaft».<br />
Denn das Wirtshaus war ein wichtiger Ort,<br />
wo sich die Männer ausserhalb ihrer Familien<br />
trafen. In den Gaststuben und an den<br />
runden Tischen wurde Politik gemacht.<br />
Die Garantie der Gewerbefreiheit durch<br />
die neue bernische Staatsverfassung von<br />
1831 und dem neuen Wirtshausgesetz von<br />
1836 schuf aber nachgerade eine besorgniserregende<br />
Situation. Zu Beginn der 1830er<br />
Jahre stieg die Anzahl Wirtshäuser im Kanton<br />
Bern in der Zeitspanne von zwei Jahren<br />
von 425 auf 1375! Kein Wunder, führte der<br />
Dichterfürst eine leidenschaftliche Abrechnung<br />
mit der neuen Zeit. Der wertkonservative<br />
Pfarrer bekämpfte nach der Gründung<br />
der modernen Schweiz (1848) die Wirtshäuser<br />
auch noch als «Missionshäuser des Radikalismus».<br />
Weil in den Gaststuben nicht nur<br />
viel zu viel gesoffen, sondern auch noch<br />
heftig politisiert wurde – und zwar vornehmlich<br />
in die verderbliche Richtung eines gottlosen<br />
Liberalismus und Kapitalismus. In<br />
seinem sozialkritischen Roman «Der Geldstag»<br />
steht das Wirtshaus zur «Gnepfi» als<br />
Sinnbild eines beunruhigenden politischen<br />
und sozialen Zustandes. Gotthelf fasst die<br />
Funktion dieser «politischen Kloaken» zusammen:<br />
«In solchen Nestern wird die Auf<br />
regung in unserem Vaterlande erzeugt und<br />
aufrechterhalten. Hier entstehen die schädlichen<br />
politischen Richtungen und Ansichten,<br />
und zwar durch brotlose Agenten und<br />
verhudelte Krämer»<br />
In seiner Erzählung «Dursli der Branntweinsäufer»<br />
wird die Branntweinpest als<br />
Problematik der ärmeren Schichten bezeichnet,<br />
die durch die berauschende Wirkung des<br />
Alkohols Hoffnung auf materiell bessere<br />
Zeiten schürt. Aber der Alkohol führt zum<br />
sozialen und finanziellen Untergang, macht<br />
aus manchem braven Hausvater einen Vagabunden,<br />
Verschwender, Wirtshaushöckler<br />
und Trunkenbold. Gotthelf macht den radikalen<br />
Liberalismus für die Branntweinpest<br />
verantwortlich und stellt die Verantwortlichen<br />
dieser seiner Ansicht nach verderblichen<br />
politischen Richtung in seinen Erzählungen,<br />
Predigten und politischen Schriften<br />
als regelmässige Wirtshausgänger dar.<br />
Im Bauernspiegel, seinem ersten grossen<br />
Roman von 1837, lassen sich zwei Befürworter<br />
der neuen Ordnung aus der Stadt in einem<br />
ländlichen Gasthof im Oberaargau bewirten<br />
und versuchen, die ortsansässigen Bauern<br />
von ihren freiheitlichen, aufrührerischen Ansichten<br />
zu überzeugen. Während der eine<br />
sich auch noch ungeniert am Wein der Bauern<br />
bedient, versucht der andere gar Unziemliches<br />
mit den schönen Töchtern des Wirts.<br />
Reger Alkoholkonsum wird von Gotthelf als<br />
polemisches Mittel eingesetzt, um seine politischen<br />
Feinde als notorische Alkoholiker<br />
und Wirtshauhöckler zu diskreditieren.<br />
GEBLIEBEN SIND ERINNERUNGEN<br />
Er verstarb 1854 und sollte mit seinen Prophezeiungen<br />
über Liberalisierung und Alkoholschwemme<br />
Recht behalten: Die «Branntweinpest»<br />
erreichte um 1880 ihren absoluten<br />
Höhepunkt. Seither nimmt der Alkoholkonsum<br />
stetig ab und hat heute den tiefsten Stand<br />
der Geschichte erreicht. Die heutige Zeit und<br />
das Saufen vertragen sich<br />
nicht. Die moderne Welt verlangt<br />
eine viel präzisere und<br />
konzentriertere Arbeitsleistung,<br />
das Autofahren erfordert<br />
Nüchternheit. Früher<br />
fanden die Pferde mit dem<br />
Fuhrwerk den Heimweg auch<br />
dann, wenn der Meister betrunken<br />
im Wägeli schlief.<br />
Und schliesslich steht dem<br />
modernen Menschen manch anderes Mittel<br />
zur Ablenkung der Sinne zur Verfügung. Dazu<br />
kommt ein höherer Bildungsstand und ein<br />
grösseres Gesundheitsbewusstsein. Womit<br />
ich nicht etwa behaupte, der Oberaargau werde<br />
nur noch von Abstinenzlern bevölkert, die<br />
das Wirtshaus meiden wie der Teufel das geweihte<br />
Wasser.<br />
22 one X 4 / 2016<br />
BAHNHOF MADISWIL
STERNEN KLEINDIETWIL<br />
STERNEN MADISWIL<br />
LÖWEN LOTZWIL<br />
LÖWEN RÜTSCHELEN<br />
GESCHLOSSEN<br />
RÖSSLI RÜTSCHENEN<br />
BÄREN KLEINDIETWIL
OBERAARGAU<br />
1<br />
Nach diesem historischen Exkurs mag der<br />
Leser verstehen, warum Jeremias Gotthelf so<br />
viel Freude an unserer Reise gehabt hätte. Ich<br />
machte mich auf, nur im Tal der Langeten,<br />
also von Langenthal an aufwärts bis nach<br />
Huttwil den Wirtshäusern nachzureisen, die<br />
ich einst in meiner Jugendzeit gekannt habe<br />
und die in mir nostalgische Erinnerungen<br />
wecken. Wie es im Volkslied so schön heisst:<br />
Nach der Heimat kam ich wieder,<br />
Alles hab ich mir besehn,<br />
Als ein Fremder auf und nieder<br />
Musst ich in den Strassen gehn.<br />
Die alten Strassen noch,<br />
Die alten Häuser noch,<br />
Die alten Freunde<br />
Aber sind nicht mehr.<br />
Aber so ist es nicht. Es sind viele der alten<br />
Freunde noch. Aber zu viele der alten Wirtshäuser<br />
sind nicht mehr. Erst mit dieser Reise<br />
wird mir bewusst, wie sehr sich die Zeiten<br />
geändert haben. Wir können uns zwar Statistiken<br />
beschaffen, die uns sagen, wie viele<br />
Wirtshäuser nicht mehr existieren, wie sich<br />
die Umsatzzahlen seit der «belle Epoque» der<br />
Gastronomie in der zweiten Hälfte des letzten<br />
Jahrhunderts verändert haben, als es genügte,<br />
einfach am Vormittag die Türe zur Gaststube<br />
aufzumachen und bei Feierabend die<br />
Gäste wieder hinauszuwerfen. Wir können<br />
auch über die Liberalisierung schimpfen, die<br />
den Umsatz von den Wirtshäusern weg in die<br />
Hornusser- und Fussballplatz-Beizen und zu<br />
den Bauern verlagert hat.<br />
BEIZEN-<br />
STERBEN<br />
1<br />
1<br />
Schmidigen-<br />
Mühleweg<br />
2<br />
Rütschelen<br />
Leimiswil<br />
2<br />
Ursenbach<br />
Oeschenbach<br />
2<br />
Lotzwil<br />
2<br />
Langenthal<br />
Madiswil<br />
Kleindietwil<br />
1<br />
2<br />
Geschlossene Beizen<br />
2<br />
Rohrbach Auswil<br />
1<br />
1<br />
Schweinbrunnen<br />
b. Huttwil<br />
Dürrenroth<br />
8<br />
Huttwil<br />
Zu Gotthelfs Zeiten waren alle Wirte auch<br />
noch ein wenig Bauern. Heute ist es beinahe<br />
so, dass alle Bauern auch noch ein wenig<br />
wirten. Aber lassen wir das. Es geht mir nicht<br />
um eine streng wissenschaftliche Abhandlung.<br />
Erst das sinnliche Erlebnis einer Reise<br />
durch das Tal der Langeten zeigt uns nämlich<br />
den Wandel. Viel besser als jede Statistik.<br />
Ach, so berühmte Wirtshausfassaden, an die<br />
ich erst als Schnuderbub und später als<br />
«Möchte-Gern-Rock’n’Roller» noch ehrfürchtig<br />
emporgeblickt habe, sind nicht mehr.<br />
Wenn ich mal in den «Araber» essen ging,<br />
zog ich extra noch ein sauberes Hemmli an,<br />
so sehr beeindruckte mich diese Nobelbeiz.<br />
Und wie wurde die Küche im «Bahnhof» zu<br />
Madiswil gerühmt!<br />
Ach, gar oft haben wir im Sternen zu<br />
Huttwil polemisiert, sind im «Landhof» zu<br />
Schweinbrunnen eingekehrt oder nach einem<br />
Hockeymatch im «Bahnhof» zu Dürrenroth.<br />
Als ich noch ein Lehrbub bei der Bank<br />
in Huttwil war (die es jetzt noch gibt, aber<br />
unter anderem Namen) speiste ich über Mittag<br />
oft im Restaurant «Brücke» oder im<br />
«Schultheissenbad». Der «Mühleweg» war<br />
uns ein Begriff, die «Grottenbar» in Rütschelen<br />
cool und trendig, im wunderschönen<br />
Saal in der «Krone» zu Rohrbach tanzten wir<br />
und der Märit-Tanz im Häberenbad war weitherum<br />
im Bernerland berühmt.<br />
FACEBOOK STATT STAMMTISCH<br />
All diese Wirtshäuser und noch viele andere<br />
gibt es nicht mehr. Viele sind zu Wohnhäusern<br />
umgebaut worden, einige stehen leer<br />
wie verlassene Liebhaber im Regenwetter,<br />
eines beherbergt eine Brockenstube, eines ist<br />
bis auf die Grundmauern abgebrannt, in einem<br />
anderen habe ich Büros entdeckt. Wir<br />
sehen daran einen unumkehrbaren gesellschaftlichen<br />
Wandel.<br />
Das Wirtshaus hat im 21. Jahrhundert die<br />
von Jeremias Gotthelf erkannte sozialpsychologische<br />
Bedeutung eingebüsst. Politische<br />
Aufruhr wird nicht mehr durch aufmüpfiges<br />
Reden am Stammtisch ausgelöst – sondern<br />
durch die sozialen Medien. Das Neuste, wer<br />
mit wem und wer mit wem nicht mehr, vernimmt<br />
man nicht mehr im Wirtshaus, sondern<br />
über Facebook und die Online-Medien.<br />
Das Wirtshaus hat seine zentrale Bedeutung<br />
als «Anker der Welt», als Versammlungsort<br />
des Jungvolkes längst eingebüsst. Die neue<br />
Generation trifft sich in Klubs in der Stadt<br />
oder feiert Partys zu Hause. Die Hornusser<br />
feiern ihre Siege in ihrem Hornusserhüttli<br />
und nicht mehr im Wirtshaus und der Umsatz<br />
der vielen «Besenbeizen» geht auf Kosten der<br />
traditionellen Gastwirtschaften.<br />
Wie sich die Welt gewandelt hat, wird mir<br />
schliesslich bewusst, als ich am Schluss meiner<br />
Reise nach Rütschelen komme. Vor<br />
RENDEZ-VOUS HUTTWIL<br />
EINTRACHT HUTTWIL<br />
24 one X 4 / 2016
SCHULTHEISSENBAD HUTTWIL<br />
STÄRNE HUTTWIL<br />
HIRSCHEN HUTTWIL<br />
GESCHLOSSEN<br />
PINTLI HOFEN<br />
BRÜCKE HUTTWIL<br />
SONNE HUTTWIL
OBERAARGAU<br />
dem Haus, das einst der «Löwen» mit der<br />
Grottenbar war, kommt mir ein freundlicher<br />
junger Mann entgegen. Bald gesellt sich seine<br />
Partnerin Barbara Ledermann zu ihm.<br />
Nein, das Wirtshaus wie ich es gekannt habe,<br />
gebe es nicht mehr. Daraus ist eine neue Begegnungsstätte<br />
geworden. Das Dorfhuus<br />
(www.dorfhuus.ch). Ein Generationenwohnhaus,<br />
eine Backstube, ein Kaffee-Bistro, ein<br />
Mittagstisch und ein Kult(ur)grotte. Mittwochnachmittag,<br />
Freitagmittag, Samstagmorgen<br />
und Sonntagmittag offen.<br />
PSYCHOTHERAPIE STATT BIER<br />
Der junge Mann heisst Isla Hämmerle. Er ist<br />
Psychotherapeut und hat hier eine Praxis eröffnet.<br />
Ich frage ihn, was er von mir für eine<br />
Sitzung Psychotherapie verlange. So um die<br />
130 Franken, sagt er. Nun geht mir ein Licht<br />
der Erkenntnis auf: Früher haben wir unsere<br />
Frustration durch auftrumpfende Reden am<br />
Stammtisch abgebaut. Ja, da waren wir im<br />
trauten Kreise für eine kurze Zeit die Grössten.<br />
Das war die sozialpsychologische Bedeutung,<br />
von der Gotthelf schrieb. Nun aber verarbeite<br />
ich meine Frust ration nicht mehr am Wirtshaustisch.<br />
Ich buche eine Stunde beim Psychotherapeuten.<br />
Ihm erzähle ich alles, was<br />
mich bedrückt, und er verschafft mir Linderung,<br />
indem er mir zuhört, gut zuspricht,<br />
weitere Wege aufzeigt. Nach dem Gespräch<br />
gehe ich erleichtert nach Hause. Das kostet<br />
mich beim Psychotherapeuten zu Rütschelen,<br />
wo einst die Grotten-Bar war, 130 Franken.<br />
Fürs gleiche Geld kann ich im Wirtshaus<br />
gut und gerne zwanzig Flaschen Bier konsumieren.<br />
Reden im Dorfhuus mit einem<br />
freundlichen jungen Mann, statt wie früher<br />
mindestens zwanzig Bier in der Grotten-Bar<br />
kippen – das ist doch eine gute Alternative.<br />
AUCH KIRCHEN LEEREN SICH<br />
Jeremias Gotthelf hätte zum Abschluss meiner<br />
Reise höchst erfreut festgestellt, wie sich<br />
die Welt zum Guten gewandelt hat. Wie sich<br />
die Wirtshäuser leeren, wie viele Wirtshäuser<br />
zusperren, wie das «nütnutzige Brannteweytreihe<br />
oder Brönzsuuffe» fast ganz aufgehört<br />
hat und höchstens noch hie und da<br />
gekifft wird – er soll ja auch gewusst haben,<br />
dass man Hanf rauchen kann. Er könnte befriedigt<br />
feststellen, dass sein Polemisieren<br />
und Mahnen nicht umsonst war. Dass die<br />
Saat seiner Mahnungen und Belehrungen<br />
gerade auch im Oberaargau aufgegangen ist.<br />
Dass heute allerdings auch die Gotteshäuser<br />
bei weitem nicht mehr so gut besetzt sind<br />
wie zu seiner Zeit, würde ihn wahrscheinlich<br />
nicht einmal stark beunruhigen. Schliesslich<br />
wettern auf unseren Kanzeln nicht mehr so<br />
wortgewaltige Dichterfürsten wie Jeremias<br />
Gotthelf. Aber das ist wiederum eine andere<br />
Geschichte.<br />
SCHWEINEBRUNNEN WYSSACHEN<br />
WYSTÄGE URSENBACH<br />
ZUSATZINFOS<br />
Jeremias Gotthelfs Regeln für Wirte<br />
Der grosse Dichterfürst verstand etwas<br />
vom Wirten. Für den Neuen Berner Kalender<br />
des Jahres 1846 hat der bäuerliche<br />
Shakespeare Regeln für Wirte aufgestellt.<br />
Ein rechter Wirt hält sich noch<br />
heute daran, diese Regeln sind, wie<br />
Gotthelfs Werke, ewig modern.<br />
Der Wirt stehe früh auf! Dafür<br />
1<br />
muss er zur rechten Zeit und zwar<br />
nüchtern zu Bette gegangen sein.<br />
Ist er aufgestanden, so wasche<br />
2<br />
und kämme er sich! Ein Wirt mit<br />
Federn in den Haaren ist ein wüescht<br />
Luegen an einem schönen Morgen.<br />
Vor oder nach dem Waschen bete<br />
3<br />
er, dass ihn Gott vor Versuchungen<br />
möchte bewahren und ein rechtlicher<br />
Mann möchte bleiben lassen.<br />
Bleibt er bei Hause, so sei er arbeitsam<br />
und freundlich!<br />
4<br />
Er versuche nicht zu oft den Wein<br />
5<br />
in seinem Keller!<br />
Holt er einen Schoppen, so lasse<br />
6<br />
er alles Wasser aus dem Gütterli<br />
und fülle ihn aus dem gleichen Fasse!<br />
In seinen Fässern mischle er auch<br />
7<br />
nicht zu viel und verwechsle nie<br />
seinen Wein mit seinen Matten! Den<br />
letzteren gehört das Wässern.<br />
Am Salat spare er den Essig nicht,<br />
8<br />
mute aber nie seinen Gästen zu,<br />
dass sie den Essig aus den Gläsern trinken!<br />
Mit übel beleumdeten Menschen<br />
9<br />
lebe er in keinem Verkehr! Sonst<br />
kommt er zu zweierlei: zu schlechter<br />
Ware und zu einem verdächtigen Namen.<br />
Lumpestückli dulde er keine in<br />
10<br />
seinem Hause! Ein Wirtshaus soll<br />
ein Ehrenhaus sein, in das Ehemänner<br />
gehen mögen ohne Furcht, an Geld und<br />
Ehre geprellt zu werden,<br />
Überhaupt halte der Wirt vor allen<br />
11<br />
Dingen auf gute Leute und guten<br />
Wein. Schlechte Leute und schlechter<br />
Wein machen noch stinkender als stinkend<br />
Fleisch.<br />
Er übervorteile keinen Gast, auch<br />
12<br />
den fremdesten nicht! Ein einziger<br />
überforderter Batzen kann ihm hundert<br />
Schoppen schaden.<br />
Er halte sein Haus in allen Dingen<br />
13<br />
sauber und locke nie den Dürftigen<br />
ihr Geld ab und den Weibern ihre<br />
Männer weg!<br />
Wer genug hat dem dringe er nicht<br />
14<br />
noch mehr auf!<br />
Er führe in allen Dingen gute Ordnung!<br />
Er wisse immer, wem er<br />
15<br />
schuldig sei, von wem er zu fordern habe!<br />
Er gehe nicht mehr von Haus, als<br />
16<br />
er muss, und kehre heim zur rechten<br />
Zeit und zwar nüchtern!<br />
Er sei ein strenger Diener des Gesetzes<br />
und glaube, dass kein Um<br />
17<br />
hang dick genug ist, die Sünden der<br />
Wirte vor Gott zu verbergen! Was wird<br />
das einmal für eine Rechnung sein,<br />
wenn Gott frevelnden Wirten alle Sünden<br />
und alle Stunden aufzählen wird,<br />
die Weiber über ihre im Wirtshaus ausbleibenden<br />
Männer verweint haben!<br />
Wirte, dann werdet ihr es zum ersten<br />
Mal erfahren, was eine Rechnung ist!<br />
26 one X 4 / 2016
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SPORT<br />
Der Emmentaler<br />
Dominique Aegerter<br />
nach dem Rennen in<br />
Jerez de la Frontera.<br />
28 one X 4 / 2016
Dominique Aegerter<br />
liegt mit 43 Punkten<br />
im Gesamtklassement<br />
weiterhin knapp<br />
hinter Tom Lüthi.<br />
AEGERTER<br />
sitzt Lüthi im Nacken<br />
Nach vier von 18 Rennen ist die Ausgangslage von Dominique<br />
Aegerter (25) in der Moto2-WM vielversprechend.<br />
Er hat gute Chancen, im WM-Schlussklassement 2016<br />
vor seinem Teamkollegen Tom Lüthi (29) zu stehen.<br />
TEXT: KLAUS ZAUGG<br />
Fotos: ZVG / www.carxpert-racing.com<br />
Am besten können wir die Situation<br />
von Dominique Aegerter<br />
und Tom Lüthi am Beispiel eines<br />
«Blick»-Reporters erklären.<br />
Stefan Meier ist beim «Blick» für<br />
alle Ressorts ausser Fussball und Eishockey<br />
zuständig. Also auch für die Berichterstattung<br />
über unsere Töffhelden. Er ist in Jerez<br />
de la Frontera zum ersten Mal in dieser Saison<br />
vor Ort. Und natürlich wird erwartet,<br />
dass er ein paar knackige Storys liefert.<br />
Schliesslich ist an diesem letzten April-Wochenende<br />
wenig los. Geschichten von der<br />
Töff-Front sind gefragt.<br />
Nach dem Rennen sitzen wir am vergangenen<br />
Sonntag im Fahrerlager kurz nach 13<br />
Uhr im Teambus und warten auf Tom Lüthi<br />
und Dominique Aegerter. Die beiden stehen<br />
jeweils nacheinander den Chronisten Red<br />
und Antwort. Nicht nur Stefan Meier ist ein<br />
wenig ratlos. Wir alle sind es. Und wir fragen<br />
uns: Welche Geschichte schreiben wir bloss?<br />
Tom Lüthi ist auf den 6. Platz gefahren, Dominique<br />
Aegerter muss mit Rang 8 vorliebnehmen.<br />
Eigentlich ist es ja ein historisches<br />
Rennen: Jesko Raffin (14.) und Robin Mulhauser<br />
(15.) holen die letzten WM-Punkte.<br />
Vier Schweizer in den WM-Punkten – das hat<br />
es zuletzt am 9. Mai 1982 im 500er-Rennen<br />
beim GP von Frankreich in Nogaro gegeben.<br />
Damals streikten die Stars wegen ungenügender<br />
Sicherheitsvorkehrungen und die<br />
Schweizer fuhren auf die Ränge 1 (Michel<br />
Frutschi), 4 (Sergio Pellandini), 9 (Andy Hofmann)<br />
und 10 (Philippe Coulon). Aber eben:<br />
Solche historischen Betrachtungen mögen<br />
den Hardcore-Fan interessieren. Aber daraus<br />
lässt sich keine Geschichte machen. Schon<br />
gar keine Boulevard-Geschichte.<br />
RIVALITÄT IST KEIN THEMA<br />
Am Freitag hatte Stefan Meier aus Dominique<br />
Aegerters Bemerkung («Ich war in<br />
zwei von drei Rennen vor Tom Lüthi») noch<br />
gekonnt eine kleine Polemik gebastelt<br />
(Schlagzeile: «Aegerters kleine Stichelei gegen<br />
Lüthi»). Diese Story löst zwar im Team<br />
etwas Unruhe aus. Aber die Rivalität zwischen<br />
den beiden Schweizern gibt keine<br />
wirklich bissigen Storys mehr her wie in der<br />
letzten Saison. Dominique Aegerter hat sich<br />
in der Rolle der Nummer 2 im Team gut eingerichtet,<br />
konzentriert sich auf seine Arbeit<br />
und ist nicht mehr auf Tom Lüthi fixiert.<br />
Die Ratlosigkeit erklärt auch ein Blick auf<br />
das Gesamtklassement (in Punkten):<br />
VOR JEREZ<br />
Sam Lowes 47<br />
Alex Rins 46<br />
Johann Zarco 45<br />
Tom Lüthi 43<br />
Dominique 35<br />
Aegerter<br />
Jonas Folger 27<br />
NACH JEREZ<br />
Sam Lowes 72<br />
Alex Rins 62<br />
Johann Zarco 56<br />
Tom Lüthi 53<br />
Jonas Folger 47<br />
Dominique 43<br />
Aegerter<br />
one X 4 / 2016 29
SPORT<br />
Aegerter hat noch<br />
nicht die Lockerheit<br />
und Selbstsicherheit<br />
wie im Sommer<br />
2014.<br />
Wir haben uns daran gewöhnt,<br />
dass ein Oberaargauer zu den<br />
besten Töffrennfahrern der Welt<br />
gehört. Vor 20 Jahren wäre das<br />
eine Sensation gewesen.<br />
Der Rückstand von Tom Lüthi auf WM-Leader<br />
Sam Lowes ist von 4 auf 19 Punkte angewachsen.<br />
Und jener von Dominique Aegerter<br />
von 12 auf 29. Wie wir es drehen und wenden:<br />
Der erste Europa-GP hat den beiden<br />
Schweizern eine schwere Niederlage beschert.<br />
Daher kommt die Überlegung von<br />
Stefan Meier zur griffigen Schlagzeile: «Sind<br />
Tom Lüthi und Dominique Aegerter nur noch<br />
Mittelmass?» Doch die Idee wird wieder verworfen.<br />
Immerhin hat sich Tom Lüthi gleich<br />
nach dem Start (da war er Vierter!) auf wundersame<br />
Weise doch noch im Sattel gehalten<br />
und einen Sturz vermieden. Das war eben<br />
auch Weltklasse. Und Dominique Aegerter<br />
behauptete sich in einem schweren Rennen<br />
– nur 18 von 28 Fahrer sehen das Ziel – auf<br />
Rang 8. Das sind in der zweitwichtigsten<br />
Töff-WM überaus respektable Leistungen.<br />
Oder auf einen Nenner gebracht: Tom Lüthi<br />
und Dominique Aegerter sind immer noch zu<br />
gut, um zu polemisieren. Aber zu wenig gut,<br />
um zu jubilieren. Es gibt keine Polemik. Es<br />
ist nicht möglich «draufzuhauen».<br />
Es gibt nach Jerez, nach 4 von 18 Rennen,<br />
noch eine andere Sichtweise: Die guten Leistungen<br />
von Dominique Aegerter<br />
sind inzwischen selbstverständlich<br />
geworden. Seit 2010<br />
fährt der Rohrbacher die Moto2-WM.<br />
Wir haben uns daran<br />
gewöhnt, dass einer aus dem<br />
Oberaargau zu den besten<br />
Töff rennfahrern der Welt gehört.<br />
Vor 20 Jahren wäre es<br />
eine riesige Sensation gewesen,<br />
wenn überhaupt ein junger<br />
Mann aus unserer Gegend im GP-Zirkus<br />
hätte fahren dürfen, im Fernsehen zu sehen<br />
und regelmässig in den nationalen Medien<br />
ein Thema gewesen wäre. Ja, es wäre schon<br />
ein Thema an den Wirtshaustischen gewesen,<br />
wenn nur jemand Zutritt zum GP-Fahrerlager<br />
gehabt hätte.<br />
ZWEI EMMENTALER GANZ VORNE<br />
Es gibt weltweit zehntausende von jungen<br />
Fahrern, die von einem Platz im GP-Zirkus<br />
träumen. Dominique Aegerter und Tom Lüthi<br />
haben es geschafft. Einer vom oberen<br />
Rand und einer vom unteren Rand des Em<br />
mentals. Aber kein Zürcher oder Basler oder<br />
Stadtberner oder Bündner oder Tessiner<br />
schreibt Schlagzeilen im internationalen<br />
Töffgeschäft. Eigentlich sollten in Rohrbach<br />
an jedem Sonntag, wenn Dominique Aegerter<br />
irgendwo auf diesem Planeten an den<br />
Start geht, die Kirchenglocken läuten. Und<br />
wenn er heimkehrt, sollte ihn die Musikgesellschaft<br />
mit klingendem Spiel erwarten –<br />
unabhängig davon, welchen Rang er herausgefahren<br />
hat.<br />
ZUSATZINFOS<br />
Der Saisonauftakt<br />
KATAR<br />
Training:<br />
Lüthi Rang 9<br />
Aegerter Rang 14<br />
Rennen:<br />
Lüthi Rang 1<br />
Aegerter Rang 5<br />
ARGENTINIEN<br />
Training:<br />
Lüthi Rang 6<br />
Aegerter Rang 19<br />
Rennen:<br />
Aegerter Rang 5<br />
Lüthi Rang 7<br />
USA<br />
Training:<br />
Aegerter Rang 4<br />
Lüthi Rang 5<br />
Rennen:<br />
Aegerter Rang 4<br />
Lüthi Rang 7<br />
JEREZ<br />
Training:<br />
Lüthi Rang 5<br />
Aegerter Rang 18<br />
Rennen:<br />
Lüthi Rang 6<br />
Aegerter Rang 8<br />
30 one X 4 / 2016
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Die Jagd nach dem<br />
WM-Titel ist nach dem<br />
Rennen in Jerez<br />
weiter in die Ferne<br />
gerückt.<br />
Entsprechend fühlt sich Dominique Aegerter.<br />
Er sagt: «Wer nicht selber draussen auf<br />
der Piste fahren muss, kann nicht ermessen,<br />
was es heisst, ein ganzes Rennen lang am<br />
– ja über dem Limit zu fahren. Nach zehn<br />
Runden ist die Kraft weg, die Muskulatur in<br />
den Armen und im Rücken wird steif.» Er<br />
erklärt, wie schwierig es unter den speziellen<br />
Bedingungen, bei ständig wechselnden<br />
Temperaturen gewesen sei, die Maschine<br />
abzustimmen.<br />
Aber eben: Am Ende des Tages zählt nur<br />
das Resultat. Die vermeintliche Wahrheit<br />
steht auf der Resultattafel. Das ist die Gnadenlosigkeit<br />
des Sportgeschäfts von heute.<br />
Die Frage ist also: Wo steht Dominique Aegerter<br />
nach dem besten Saisonstart seiner<br />
Karriere?<br />
Wir messen Dominique Aegerter natürlich<br />
immer noch an seiner Sommerform, am<br />
«Sommermärchen» von 2014. Als er den GP<br />
von Deutschland auf dem Sachsenring gewann<br />
und schliesslich die WM auf dem 5.<br />
Schlussrang beendete. Die Moto2-WM ist<br />
inzwischen noch ausgeglichener, noch intensiver<br />
geworden. In den vier ersten Rennen<br />
dieser Saison hat Dominique Aegerter noch<br />
nicht ganz die Lockerheit und Selbstsicherheit<br />
des Sommers 2014 erreicht. Und so ist<br />
der erste Eindruck: Er ist noch nicht ganz<br />
dort, wo er einmal war.<br />
Und doch ist dieser Eindruck nicht ganz richtig.<br />
Dominique Aegerter ist ruhiger geworden.<br />
Und dadurch stärker und mental robuster.<br />
2014 wusste er nicht, wie ihm geschah,<br />
warum auf einmal für kurze Zeit alles lief.<br />
Jetzt weiss er genau, was passiert. Er kann<br />
die Probleme besser analysieren und verstehen<br />
und er lässt sich weniger verunsichern<br />
als noch letzte Saison. Nach wie vor hat er<br />
Schwierigkeiten mit der Abstimmung<br />
der Maschine, was<br />
ihn zuletzt in Jerez eine bessere<br />
Klassierung kostet. Aber er<br />
hat mit dieser Schwäche besser<br />
leben gelernt. Die Erwartungen<br />
sind bei ihm in dieser Saison<br />
weniger hoch als bei Tom Lüthi.<br />
Anders als vor einem Jahr erwartet<br />
von ihm nun niemand<br />
mehr, dass er besser sein sollte<br />
als Tom Lüthi. Dieser Druck, der auch aus<br />
dem Umfeld kam und ihm letzte Saison stark<br />
zu schaffen machte, ist weg. Er ist nicht mehr<br />
so stark auf seinen Teamkollegen fixiert.<br />
WENIGER DRUCK FÜR AEGERTER<br />
Wenn wir jetzt einen Blick nach vorne wagen,<br />
dann riskieren wir eine gewagte Prognose:<br />
Dominique Aegerter wird am Ende der<br />
Saison im Gesamtklassement vor Tom Lüthi<br />
stehen. Zum zweiten Mal nach 2013.<br />
Wie kommen wir zu dieser Voraussage?<br />
Der Sieg zum Saisonauftakt wird für Tom<br />
Lüthi zur Belastung. Dieser Sieg hat ihm einmal<br />
mehr gezeigt, dass er alles hat, um Weltmeister<br />
zu werden. Dieser Sieg hat die Erwartungen<br />
hochgeschraubt. Ja, Tom Lüthi<br />
hat tatsächlich alles, um Weltmeister zu<br />
werden. Aber er hat in der Moto2-WM noch<br />
nie alles konstant während einer Saison auf<br />
eine Reihe gebracht.<br />
Die Jagd nach dem WM-Titel ist mit dem<br />
Startsieg eröffnet worden. Aber nach Jerez<br />
Die Jagd provoziert zu Fehlern.<br />
Ein 8. Platz mag für Dominique<br />
Aegerter eine Enttäuschung sein<br />
– aber kein Grund zur Unruhe<br />
wie bei Tom Lüthi.<br />
ist es eine Jagd nach einem verlorenen, letztlich<br />
beinahe unerreichbaren Schatz geworden.<br />
Diese Jagd provoziert Tom Lüthi zu<br />
Fehlern wie jetzt in Jerez. Der Erwartungsdruck<br />
verleitet ihn dazu, die Taube auf dem<br />
Dach zu jagen. Was ja an und für sich richtig<br />
ist. Der höchste Preis sollte immer das Ziel<br />
eines Sportlers sein. Dominique Aegerter ist<br />
diese Saison viel weniger unter Druck und<br />
kann sich darauf konzentrieren, den Spatz<br />
in der Hand zu halten. Gute Klassierungen<br />
herauszufahren. Ein 8. Platz mag für ihn<br />
eine Enttäuschung sein – aber kein Grund<br />
zur Unruhe wie bei Tom Lüthi. Rennsport<br />
wird auch im Kopf entschieden. Das könnte<br />
sich in dieser Saison am Ende als Vorteil für<br />
Dominique Aegerter erweisen.<br />
32 one X 4 / 2016
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jedoch sehr schnell wenn es um den Verkauf<br />
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DIE SEITE DER LESER<br />
Leserbriefe<br />
Sehr geehrte Herren Bruno Wüthrich<br />
und Klaus Zaugg<br />
Gute Geschichten, spannende Recherchen:<br />
Schreib- und Leselust, lehrreich<br />
und erwärmend. Vielen Dank.<br />
Mit freundlichem Gruss<br />
Heinrich Gottfried Megert, Langenthal<br />
Guten Tag Herr Wüthrich und Herr Zaugg<br />
Einmal mehr ein Riesenkompliment für<br />
Ihr one X Magazin! Es ist das einzige<br />
Heft, bei dem ich wirklich immer von<br />
vorn bis hinten jeden Artikel lese! Immer<br />
sehr gute Fragen in den Interviews und<br />
immer sehr gut recherchiert. Dazu sehr<br />
gute Fotos und Hintergrundinformationen.<br />
Ich freue mich jedes Mal aufs neue<br />
Magazin. Sie hatten mir mal die ersten<br />
drei Magazine, die ich verpasst hatte,<br />
nachgeliefert. Herzlichen Dank. Weiter<br />
so und viel Erfolg!<br />
PS: Ich bin seit 5 Jahren OK-Präsident<br />
des Bluegrass Festival Grunderinseli in<br />
Thun. Am 9. Juli findet das 31. Bluegrass<br />
Festival statt. Die Besucher können seit<br />
31 Jahren vier Bands gratis hören und<br />
sehen. Schade, dass das nicht in Ihrem<br />
Verbreitungsgebiet liegt. Es wäre sonst<br />
für Sie eventuell auch interessant.<br />
Freundliche Grüsse<br />
Aschi (Ernst) Nydegger, 3472 Wynigen<br />
Grüezi metenand<br />
Sowohl an meinem Arbeitsplatz in Oensingen<br />
als auch am Wohnort Rothrist landet<br />
ihr Magazin im Briefkasten. Einmal<br />
mehr hat mich der Inhalt sehr gefreut<br />
und ich kann viel über regionales Zeitgeschehen,<br />
aber auch sonst viel Wissenswertes<br />
erfahren. Nicht einverstanden bin<br />
ich mit der Intro: «Nur in der Schweiz<br />
wird geschwungen, nur hier finden<br />
Schwingfeste statt.» Meines Wissens ist<br />
das definitiv nicht so. Ohne weiter zu recherchieren<br />
meine ich, dass es auch im<br />
Ausland, u. a. in Kanada, Schwingclubs<br />
und Schwingfeste gibt. Jedenfalls haben<br />
wir auf einer Reise vor ungefähr 18 Jahren<br />
einen ausgewanderten Schweizer<br />
besucht, der in seiner neuen Heimat<br />
geschwungen hat.<br />
Macht weiter so. Ich freue mich auf die<br />
nächste Ausgabe.<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
Claudia Schenk<br />
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interessiert uns<br />
Sind Sie mit etwas nicht einverstanden?<br />
Haben Sie Fragen, die auch andere Leser<br />
interessieren könnten? Oder haben Sie eine<br />
Ergänzung zu einem Artikel? Dann schreiben<br />
Sie uns. Ab der kommenden Ausgabe<br />
reservieren wir Platz für Sie.<br />
Oder möchten Sie über ein Thema, das wir<br />
noch nicht gebracht haben, mehr erfahren?<br />
Wir können Ihnen zwar keinen Artikel darüber<br />
garantieren. Aber prüfen werden wir<br />
Ihren Vorschlag ganz bestimmt.<br />
Wir wissen noch nicht, was auf uns zukommt,<br />
wenn wir die Möglichkeit zu Leserreaktionen<br />
bieten. Möglich, dass keine einzige<br />
kommt. Ebenfalls möglich, dass wir<br />
nicht alle Ihre E-Mails und Briefe publizieren<br />
können, und deshalb eine Auswahl treffen<br />
müssen. Werden Sie bitte nicht zu lang.<br />
Sonst müssten wir Ihren Beitrag eventuell<br />
kürzen.<br />
Beiträge mit beleidigenden, diffamierenden,<br />
rassistischen und sexistischen Inhalt werden<br />
nicht veröffentlicht.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Feedback.<br />
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Redaktion one X Magazin<br />
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