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Fort- und Weiterbildung in Rheumatologie und ... - Rheuma Schweiz

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In der Studie wurden <strong>in</strong>sgesamt 161 Patienten randomisiert<br />

e<strong>in</strong>er von vier Behandlungsgruppen zugeteilt: Rituximab 2 x<br />

1000 mg; Rituximab plus Cyclophosphamid (2 x 750 mg);<br />

Rituximab plus Methotrexat; Methotrexat (Kontrollgruppe).<br />

Die Wirksamkeit der Therapie wurde anschliessend gemäss<br />

den ACR- <strong>und</strong> EULAR-Kriterien nach 24 <strong>und</strong> 48 Wochen<br />

evaluiert. E<strong>in</strong>geschlossen wurden Patienten mit aktiver<br />

Arthritis trotz Behandlung mit Methotrexat. Die e<strong>in</strong>malige<br />

Verabreichung von zwei Infusionen Rituximab <strong>in</strong>nerhalb von<br />

zwei Wochen resultierte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er signifikanten Verm<strong>in</strong>derung<br />

der Krankheitsaktivität gegenüber der Kontrollgruppe mit<br />

Methotrexat Monotherapie. Die Verbesserung wurde <strong>in</strong> allen<br />

mit Rituximab behandelten Patienten gef<strong>und</strong>en, jedoch<br />

waren die Komb<strong>in</strong>ationstherapien der Rituximab Monotherapie<br />

überlegen. In den mit Rituximab plus Methotrexat<br />

behandelten Patienten wurden Ansprechraten für ACR20<br />

nach 24 Wochen von über 70% <strong>und</strong> ACR50 von über 40%<br />

festgestellt. Bemerkenswert war, dass auch nach 48 Wochen<br />

65% der Patienten e<strong>in</strong> ACR20 <strong>und</strong> 35% e<strong>in</strong> ACR50 erreichten.<br />

Die <strong>in</strong>itiale Behandlung mit Rituximab hatte somit e<strong>in</strong>en<br />

über fast e<strong>in</strong> Jahr andauernden Effekt.<br />

Wie <strong>in</strong> anderen Studien nachgewiesen werden konnte, korreliert<br />

die kl<strong>in</strong>ische Wirkung von Rituximab mit e<strong>in</strong>em Verschw<strong>in</strong>den<br />

der B-Lymphozyten aus dem peripheren Blut <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>em Abs<strong>in</strong>ken der <strong>Rheuma</strong>faktor-Titer. Aus diesen Ergebnissen<br />

folgt, dass B-Lymphozyten aktiv an der Unterhaltung<br />

der Gelenkentzündung bei <strong>Rheuma</strong>toider Arthritis beteiligt<br />

CD20 Prote<strong>in</strong><br />

Rituximab<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> deren Ausschaltung e<strong>in</strong>e markante Reduktion der<br />

entzündlichen Aktivität zur Folge hat. Interessanterweise<br />

sche<strong>in</strong>en die Titer von protektiven Antikörpern gegen virale<br />

oder bakterielle Antigene durch die Behandlung mit Rituximab<br />

nicht bee<strong>in</strong>flusst zu werden. Entsprechend waren auch<br />

Infektkomplikationen bei mit Rituximab behandelten<br />

Patienten gegenüber der Kontrollgruppe nicht gehäuft. Die<br />

häufigsten Nebenwirkungen waren Infusionsreaktionen<br />

während der ersten Infusion.<br />

Bei welchen Patienten kommt e<strong>in</strong>e Behandlung mit<br />

Rituximab <strong>in</strong> Frage?<br />

Rituximab ist <strong>in</strong> der <strong>Schweiz</strong> für die Indikation <strong>Rheuma</strong>toide<br />

Arthritis noch nicht zugelassen. Aktuell kommt e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz<br />

von Rituximab deshalb nur <strong>in</strong> Ausnahmesituationen <strong>in</strong><br />

Frage, <strong>in</strong>sbesondere bei Patienten mit hoher Krankheitsaktivität<br />

trotz E<strong>in</strong>satzes von TNF-Hemmern. Vorgängig muss auf<br />

jeden Fall e<strong>in</strong> Kostengutsprachegesuch an den Vertrauensarzt<br />

der Krankenkasse gerichtet werden. Die Behandlungskosten<br />

belaufen sich auf zirka 10 000 Fr. für die Standarddosis<br />

von 2 x 1000 mg.<br />

Vor e<strong>in</strong>em breiteren E<strong>in</strong>satz dieses Medikamentes müssen<br />

weitere Studien Aufschluss über die optimale Dosierung, die<br />

Dosierungs<strong>in</strong>tervalle, mögliche Komb<strong>in</strong>ationstherapien <strong>und</strong><br />

Nebenwirkungen geben. Die bisherigen Studienresultate<br />

sowie unsere Erfahrungen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen lassen hoffen, dass<br />

mit Rituximab <strong>in</strong> absehbarer Zukunft e<strong>in</strong> potentes neues<br />

Medikament zur Behandlung der <strong>Rheuma</strong>toiden Arthritis<br />

zur Verfügung stehen wird.<br />

B<strong>in</strong>dung von Rituximab<br />

an das Oberflächenmolekül CD20<br />

auf e<strong>in</strong>em B-Lymphozyten<br />

37–2004<br />

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