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Berufsspezial 2016 Fritz+Fränzi

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sei es als Blauring-Leiterin oder<br />

Babysitter.» Auch die Arbeit mit<br />

Kindern ist viel mehr als ein Hütedienst.<br />

«Betreuen heisst, schauen,<br />

was ein Kind braucht, Ziele verfolgen,<br />

Kinder in die Gruppe einbetten»,<br />

so Franzen.<br />

Die Arbeit mit Kindern, Ju -<br />

gendlichen, Betagten oder Menschen<br />

mit Behinderung unterscheidet<br />

sich stark, trotzdem<br />

haben die FaBe-Lehren weitgehend<br />

die gleichen Lernziele, und<br />

Wechsel von einem Bereich in<br />

einen anderen – etwa von Kindern<br />

zu Betagten – sind möglich. Noch<br />

etwas haben alle Fachrichtungen<br />

gemeinsam: Es sind viel >>><br />

Der Anteil an alten Menschen<br />

in der Bevölkerung steigt – es<br />

braucht mehr Pflegepersonal.<br />

einen Ordner mit Piktogrammen<br />

an: Zeichen, auf die er deuten<br />

konnte, um mir etwas mitzuteilen.<br />

Irgendwann begann er ein bisschen<br />

zu sprechen – das war megacool!<br />

Wir verbringen den ganzen<br />

Tag im Metallatelier. Er schleift<br />

Sachen und malt viel. Seine Bilder<br />

prägen wir dann auf ein Blech.<br />

Ich habe Vorgaben, was ich mit<br />

meinen Klienten machen muss,<br />

kann aber auch selber Ideen bringen.<br />

Das Schöne an meiner Arbeit<br />

ist, wenn ich sehe, wie die Menschen<br />

kleine Fortschritte machen.<br />

Schwierig wird es, wenn eine Klientin<br />

oder ein Klient keine Lust hat,<br />

im Atelier etwas zu machen.<br />

Selbstbestimmung ist sehr wichtig<br />

bei uns. Wenn also einer nicht will,<br />

muss ich versuchen, ihn zu motivieren.<br />

Wenn das nicht gelingt,<br />

unterstützt mich der Berufsbildner.<br />

Wenn die Klienten um 16.30<br />

Uhr in ihre Wohngruppen zurückkehren,<br />

muss ich verschiedene<br />

Berichte schreiben, was wir<br />

gemacht haben und wie es gelaufen<br />

ist.<br />

Auch die Berufsschule ist spannend,<br />

besonders die Fächer, in<br />

denen es um die Arbeit mit Menschen<br />

mit Beeinträchtigung geht.<br />

Das zweite und dritte Lehrjahr werde<br />

ich in einer Wohngruppe absolvieren.<br />

Da habe ich ganz andere<br />

Aufgaben. Ich wecke die Leute,<br />

helfe jenen, die nicht selber aufstehen<br />

oder duschen und sich anziehen<br />

können. Da geht es um die<br />

alltäglichen Dinge zu Hause. Hier<br />

werde ich mir auch vermehrt Fachwissen<br />

und Methoden aneignen,<br />

um die Klientinnen und Klienten in<br />

ihrer Selbstbestimmung zu stärken.<br />

Ich freue mich darauf. Vielleicht<br />

kann ich dann auch meine<br />

Gitarre in die Wohnung mitnehmen<br />

und mit ihnen Musik machen.<br />

Nach der Lehre will ich mit Menschen<br />

mit Beeinträchtigung weiterarbeiten,<br />

ich möchte mich auch<br />

weiterbilden. Die Berufsmaturität<br />

mache ich, wenn sie nötig ist für<br />

die Ausbildung, die mich interessiert.<br />

Sozialpädagogin zu werden,<br />

wäre schon sehr spannend.»<br />

Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi Berufswahl-Spezial<br />

Mai <strong>2016</strong>51

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