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Erzählung Ich kam, sah und lügte... Die Deutschen lügen am Tag bis zu zweihundert Mal. Ich bin höchst erfreut über diese Verkündung der Presse, empfinde ein klein bisschen Nationalstolz und denke mir, die Leute dieser Republik sind noch kommunikativer al ich dachte. Auch ich liebe die Lüge. Erstens ohnehin mehr als die Wahrheit und zweitens deshalb, weil sie ein schönes Spiel in sich trägt. Und wer dieses Spiel einigermaßen beherrscht, führt meiner Meinung nach das interessantere Leben. Klar, gibt es auch hier einen winzigen Haken. Der Lügner muss ein gutes Gedächtnis haben, aber das ist eher eine Frage der Disziplin. Ich bin eine disziplinierter Mensch. Ich lüge o� und gern. Was ich sage und was ich denke, gehen meist nicht einher. Natürlich weiß ich, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Aber mal unter uns, wer glaubt einem heute eigentlich überhaupt noch irgendwas? Nicht wirklich tragisch also die Sache mit der Moral. Viel interessanter ist da eher der Aspekt, warum ich so selten Wahres spreche oder was eigentlich anders wäre, wenn ich nicht lügen würde. Fakt ist! Die Wahrheit ist kompromissloser und führt schneller zum Ende. Nach der Wahrheit gibt es nicht mehr viel. Gesagt – Satz – punkt – vorbei. Also noch mal. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht? Nonsens. Eher tri�, wer ständig ehrlich ist, ist bald auch ein einsamer Mensch. Folglich lüge ich, weil ich unter anderem sozial kompetent bin. Aber meistens lüge ich dann doch um meiner selbst willen, weil es Zeit spart, Spaß macht und letztendlich die Spreu vom Weizen trennt. Ja, es gibt einen Schlag von Leuten um mich herum, bei denen mein Spiel nicht funktioniert. Denn sie hinterfragen mich, sie schauen mir tief in die Augen und haken nach solange bis mein Lügengedächtnis mich verlässt oder besser noch, ich keine Lust mehr verspüre, ihnen gegenüber unehrlich zu sein. Es ist selten geworden, dass sich die Menschen zurücknehmen, um aufmerksam zuzuhören. So lüge ich wie gedruckt weiter, schwindle mich durch den Büroalltag, schummle mich durch den öffentlichen Nahverkehr und haue so einigen Abendbekanntscha�en ihre leeren Taschen voll. Vielleicht erkennt ihr mich bei Tage, auf der Straße. Ich habe eine lange Nase, kurze Beine, rote Ohren und ein zuckendes Augenlied. Aber vielleicht erkennt ihr mich auch nicht, denn wer weiß, wie viel von all dem hier nicht gelogen ist. quietsche-entchen 14 -Blicklicht Aus dem Tagebuch einer White Lady Wie angle ich mir einen Mann? Erstens ist Angeln ein Volkssport und zweitens haben Frauen den Vorteil manchmal einen dicken Fisch an den Haken zu bekommen. Dri�ens konnte Mann einen guten Köder noch nie wiederstehen. Viertens versteht es nur Frau, wie ein Hai, sich den besten Happen, wie sie in diesen Moment denkt, zu organisieren mit einem wunderschönen langen Wimpernaufschlag und dem unschuldigsten Lächeln der Welt. Darauf aber bedacht, das sie Fün�ens ordentlich Blutopfer in ihrer Umgebung hinterlässt, wenn sie mit dem Wurm Verzeihung! Dem Fisch am Haken das Turnier gewinnt. Sechstens entschieden den ersten Schri� tut, aber darauf achtet, das er mindestens den zweiten tut. Und Siebtens und Letztens, wenn alles nicht hil�, dann hil� Alkohol. Sonntag, den 01.02.2004 Liebes Tagebuch Draußen ist es zwar noch trist und kalt gewesen, aber ein jeder Narr bemerkt, wenn die Fün�e Jahreszeit beginnt. Die Jahreszeit des Lachens, sich mit Freunden zu verkleiden und dabei jeden Witz und jede Tollerei mitzumachen. Es juckt einen in den Knochen endlich wieder aktiv zu werden. Auch ich wartete ungeduldig auf den Beginn des großen Unifaschings. Denn ich ha�e beschlossen ihn mir auch dieses Mal nicht entgehen zu lassen. Außerdem lockte ein schick eingerichtetes Hochzeitsbüro mit vielen potenziellen Opfern und das einmalige Hochbe�, über das es schon Tausende von Geschichten gibt, auf meinen Besuch. Wieder einmal war ich frei, ungebunden und auf der Suche, den Mann meines Lebens zu begegnen, der diesmal liebenswert, charmant und zuvorkommend sein sollte. Zu diesem Anlass besorgte ich mir, wie es in allen Fachzeitschri�en steht, ein aufreizendes Kostüm, um gleich die Blicke der Männer auf mich zu ziehen. Aufgebreetzelt und voller Illusionen betrat ich den Faschingsmarkt. Und da stand er an einen der schwarzen Stehtische gelehnt in seinem sexy pinken Ganzkörpercondomoutfit und meine Freundin daneben. Sie himmelte ihn an, dass es einen peinlich war näher hinzusehen. Ihre Blicke sprachen in meine Richtung Bände Meiner! Lass bloß die Finger von ihm. Schade dachte ich. Es hä�e so ein schöner Abend werden können mit Mr. Pink. Mein Blick schwei�e weiter und blieb an einem Mann mit weißen Schläfen und einem selbstgefälligen Lächeln hängen, der schon einige Cocktails getrunken ha�e. Komisch obwohl er auf diese Art lächelte, waren seine Augen traurig. Das perfekte Opfer entschlossen mir diesen Herrn zu greifen, ging ich auf ihn zu. Ich lächelte mein schönstes Lächeln als ich mich zu ihn gesellte. Er hob seinen Blick vom Glas und sah etwas verwirrt fast irritiert aus als er mich in Augenschein nahm. Er rechnete wahrscheinlich mit jemand anderen. „Hallo“, sagte ich um ihn gar nicht die Chance zur Flucht zu gewähren. „Ich bin verheiratet, habe ein Kind und bin sehr glücklich“, leierte der Angesprochene seine Rede runter. O Go�, das konnte ja heiter werden. Sie klang auswendiggelernt und ich glaubte ihm kein Wort. Er trug keinen Ehering und war noch dazu in einem mi�elalterlichen Kostüm als Schelm verkleidet. Deswegen probierte ich es auf meine ne�e, undiplomatische Art und Weise: „ Sicher und ich bin heute die Kaiserin von China und möchte gern mit ihnen tanzen.“ Siegessicher lächelte ich. Mit dieser Antwort ha�e er wohl nicht gerechnet. Ganz erstaunt sah er mich an. Ich nutzte die Zeit ihn näher zu betrachten. Er war groß, sta�lich und um seinen Hals baumelte eine silberne Ke�e mit einem Haifischzahn, dass ihn für mich noch sympathischer machte. Um seine Verlegenheit zu überspielen ging er auf mein Angebot ein und wir tanzten. Ich liebe es herumgewirbelt zu werden bis mir der Atem wegbleibt und ich nach Lu� schnappen muss. Er war ein exzellenter Tänzer und der Rock’n Roll machte genau so einen Spass wie der Walzer am Ende des Programms. Danach spendierte er mir ein paar Getränke und wir unterhielten uns. Es stellte sich schnell heraus, dass seine Freundin ihn vor ein paar Wochen verlassen ha�e und er deswegen jedem Mädchen eine Abfuhr verpasste. Später am Abend heirateten wir. Es war eine fabelha�e Zeremonie. Die Pfäffin war beschwipster als ihr zu trauendes Paar. Sie redete sehr viel, aber auf eine angenehme Art, die niemanden zu Nahe trat. Uns fragte sie, ob wir uns auch wirklich lieb hä�en. Natürlich. Es war ja schließlich Fasching und den Rest ha�e der Alkohol schon besorgt. Nach der offiziellen Heirat und Beglaubigung der Urkunde dur�e Frau endlich das Hochbe� betreten. Es war schon merkwürdig den Ort zu betreten an dem so viele schöne Geschichten ihren Anfang nahmen und gar Bunde fürs Leben geschlossen wurden. Erwartungsvoll schri� ich die Eiserne Treppe hinauf. Dicht gefolgt von Mr. Silber. Aber was mich erwartete war ein düsterer abgehangener Raum, der mit Turnma�en ausgelegt war. So ha�e ich mir das Hochbe� nicht vorgestellt. Irgendjemand ha�e im Eingangsbereich sein Getränk ausgekippt und aus der hinteren Ecke vernahm man leises Stöhnen. Jetzt wurde Mr. Silber agil. Er zog mich in die andere Ecke des Raumes und begann mich zu Küssen. Während er mich küsste, öffnete er langsam mein Kleid und liebkoste die Rundungen meines Körpers mit seinen weichen Händen. Es war erstaunlich, aber ich dachte bloß noch, hier oben in dieser Atmosphäre will ich keinen wunderbaren Sex haben. Das Stöhnen aus der benachbarten Ecke wurde zunehmend lauter. Ich riskierte einen winzigen Blick zu Seite. Und das war ein riesiger Fehler, wie sich herausstellen sollte. Ich dachte, den Hintern kenn ich doch. Ich sah meine hoch anständige Freundin sich mit Mr. Pink über die Ma�en wälzen. Das war zuviel für mich. Mein Margen reagierte über. Ich riss mich aus der Umarmung von Mr. Silber. Denn bei den Schauspiel wollte ich nicht dabei sein und scha�e es noch bis zum Ausgang bevor sich mein Margeninhalt nach außen wendete. Schöne Bescherung, dachte ich. Mr. Silber reichte mir ein Taschentuch und begleitete mich bis zur Damentoile�e. Mir war hundeelend zumute und wie ich ausgesehen haben muss. Um so überraschter war ich als Mr. Silber mir freundscha�lich den Arm um den Hals legte als ich aus der Toile�e kam und meinte: „Darauf trinken wir Einen.“ Es wurde noch ein fröhlich, feuchter Abend mit Mr. Silber. Wir tanzten, lachten und ha�e jede Menge Spass miteinander. Leider tauschten wir unsere Nummern nicht. So das ich ihn wohl nie wieder sehen werde. Fasching halt. Franka Schönemann
1.3. Montag EVENTS 10.00 SandowKahn Ernährungsberatung 19.00 Mosquito FAJITA-TAG lecker Fajita zum Special Preis 19.30 Bühne 8 Ausstellung: Alexej Tovchigrechko Skizzen aus Prag(Fotografie) KINO 18.30 Obenkino Glad- House “TEN MINUTES OLDER - THE CELLO” Episodenfilm von 8 RegisseurInnen BRD/USA/Frk/Spanien 2002 105 Min Original mit deutschen Untertiteln 2.3. Dienstag EVENTS 19.00 Mosquito „CARPE NOCTEM… Caipi-Tag!!! 19.30 Bühne 8 Ausstellung: Alexej Tovchigrechko Skizzen aus Prag(Fotografie) 22.00 Zwischenbau V Wodkaparty KINO 18.30 Obenkino Glad-House “TEN MINUTES OLDER - THE CELLO” Episodenfilm von 8 RegisseurInnen BRD/USA/Frk/Spanien 2002 105 Min Original mit deutschen Untertiteln 21.00 Obenkino Glad-House NÓI ALBINÓI Island/Dänemark/BRD 2002 R: Dagur Kári 91 Min Original mit deutschen Untertiteln KUL-TUHR 21.00 Obenkino Glad-House NÓI ALBINÓI Island/Dänemark/BRD 2002 Original mit deutschen Untertiteln R: Dagur Kári 91 Min THEATER 10.00 Neue Bühne Senftenberg Der abenteuerliche Simplicissimus THEATER KUL-TUHR 9.00 Puppenbühne Regenbogen Die Hexe Baba Jaga und die schöne Wassilissa 10.00 Neue Bühne Senftenberg Der abenteuerliche Simplicissimus 19.30 Staatstheater GH Coppélia Ballett nach der Musik von Léo Delibes NÓI ALBINÓI KINO: Island/Dänemark/BRD 2002 91 Min Original mit deutschen Untertiteln R: Dagur Kári im Obenkino GH Lakonisch, spannend und in schönen Bildern erzählt dieser Film die anrührend tragische Geschichte von Nói, einem eigensinnigen Außenseiter. Eingeschlossen von hohen Bergen und begraben unter Schnee träumt er mit Iris, dem Mädchen von der Tankstelle, dieser Welt, an deren eingeschränkten Möglichkeiten er nacheinander scheitert, zu entkommen. Doch erst als eine Katastrophe sein kleines Universum erschü� ert, eröff net sich für Nói die Chance, ein neues Leben zu beginnen... Photoworkshop WORKSHOP: 1.3. 18..00 Uhr im Blicklichtbüro, Papitzer Strasse 4 Inhalt des 2-Monatigen Kurses, welcher von Diemo Kemmesies in den Räumen der Blicklicht in Kooperation mit der Galerie Fango durchgeführt wird, ist das digitale Fotolabor. Damit ist in erster Linie der Umgang mit der So� ware Photoshop gemeint. Der Kurs behandelt in praktischen Beispielen verschiedene Fragen: Wie bekomme ich das Bild in den Computer? Wie kalibriere ich mein Fotolabor. Wie optimiere und beschneide ich das Bild? Wie kann ich es verschiedenartig belichten, scharf und weichzeichnen? Wie kommen Farben zur Geltung? Wie erstelle ich eine Maske und wie arbeite ich mit Masken und Ebenen? Und natürlich: wie bringe ich das Bild auf Papier? Weiterführende Fragen werden natürlich auch beantwortet. Anmeldungen unter: fotokurs@bla� werke.de, oder 0355/4948199 Alexej Tovchigrechko: Skizzen aus Prag (Fotografi e) AUSTELLUNG: geöffnet: Montag und Dienstag von 19:30 bis 23:00 Uhr, Mittwoch von 18:00 Uhr bis 21.00 Uhr KULT-UHR Tovchigrechko hat in Wolgograd Mathematik studiert und ist jetzt Mitarbeiter am Lehrstuhl Informatik an der BTU. Viel Weitwinkel auf seinen „Skizzen aus Prag“, viel Leben, der Fluss der Großstadt, und dann wieder die stillen Winkel abseits. Blicklicht- 15
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Seite 12 und 13: LIES MICH! „Reisebuch für den Me
Seite 16 und 17: 3.3. Mittwoch EVENTS 14.00 SandowKa
Seite 18 und 19: 5.3. Freitag EVENTS 14.00 SandowKah
Seite 20 und 21: 6.3. Samstag EVENTS 13.30 Galerie P
Seite 24 und 25: 8.3. Montag EVENTS Spreegalerie Cot
Seite 26 und 27: 11.3. Donnerstag EVENTS 14.00 Sando
Seite 28 und 29: 12.3. Freitag Restaurante Tschörme
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Seite 34 und 35: 20.3. Samstag Das Käthchen von Hei
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Seite 42 und 43: Co� bus 1 - Brandenburgische Kuns

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