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FinanzBusinessMagazin Ausgabe 2-2016

Schnell, leistungsfähig und innovativ -die digitale Zukunft von Versicherungen Professionelle Anleger:Immobilien und Erneuerbare Energien vorn Fördermittelberatung:Optimierung für den Versicherungsvertrieb?

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<strong>FinanzBusinessMagazin</strong> I IMMOBILIEN<br />

Mehr Geld als Immobilien<br />

Internationale Investoren verfügen<br />

aktuell über gewaltige Summen, die<br />

sie im Sinne ihrer Anleger investieren<br />

müssen. Das ist selbst für diese professionellen<br />

Kapitalsammelstellen bei den derzeit<br />

extrem niedrigen Zinsen alles andere<br />

als einfach. Immobilien haben vor diesem<br />

Hintergrund deutlich an Attraktivität gewonnen.<br />

Investoren aus aller Welt schauen<br />

dabei nicht zuletzt auf den im internationalen<br />

Vergleich sicheren Immobilienmarkt in<br />

Deutschland und verschärfen so den Wettbewerb<br />

um die knappen Anlageobjekte.<br />

In seinem Gastbeitrag beleuchtet Marcus<br />

Lemli diese Entwicklung, ihre Folgen und<br />

die Konsequenzen, die private Anleger daraus<br />

ziehen sollten. Marcus Lemli ist CEO<br />

von Savills in Deutschland und Leiter Investment<br />

Europa des international tätigen<br />

Immobiliendienstleistungs-Unternehmens<br />

mit Sitz in London.<br />

Mehrere Nachrichten aus den vergangenen<br />

Wochen lassen aufhorchen. Da erließ<br />

Union Investment bei drei offenen Immobilienfonds<br />

einen Annahmestopp für<br />

weiteres Geld von den Anlegern. Ebenso<br />

entschied auch die Deutsche Bank für<br />

einen ihrer Fonds. Und dann verkündete<br />

Nikolaus von Bornhard, CEO der Munich<br />

Re, man werde eine zweistellige Millionensumme<br />

Bargeld in eigene Tresore<br />

einlagern, um Negativzinsen zu entgehen.<br />

„Wir testen das jetzt mal“, so sein<br />

nonchalanter Kommentar. Damit dringt<br />

langsam in die Öffentlichkeit vor, was Insider<br />

schon deutlich länger beobachten:<br />

In den Händen von Investoren sammelt<br />

sich schneller Kapital, als sie es rentabel<br />

investieren können.<br />

Damit sie überhaupt noch akzeptable<br />

Renditen erzielen können, streben viele<br />

Investoren einen höheren Immobilienanteil<br />

ihrer Portfolios an. Schon in den<br />

vergangenen Jahren haben wir gesehen,<br />

wie die immer weiter sinkenden Zinsen<br />

eine erhebliche Umschichtung in Immobilien<br />

ausgelöst haben. Die Transaktionsvolumina<br />

in allen Sektoren, ob Wohnen,<br />

Büro, Handel oder Logistik, erlebten Steigerungen<br />

von zum Teil mehreren hundert<br />

Prozent. In den vergangenen drei Jahren<br />

haben institutionelle Investoren weltweit<br />

jeweils mehr als 1,2 Billionen US-Dollar<br />

in Immobilien investiert. Im Jahr 2009,<br />

dem Tiefpunkt nach der Finanzkrise, waren<br />

es gerade einmal etwa 400 Millionen<br />

US-Dollar. Angesichts der weiterhin extrem<br />

lockeren Geldpolitik der großen Notenbanken,<br />

vor allem vonseiten der Europäischen<br />

Zentralbank, wird die Nachfrage<br />

nach Immobilien auch in diesem Jahr enorm<br />

hoch sein.<br />

Der deutsche Immobilienmarkt erfreut<br />

sich hierbei eines besonderen Interesses<br />

von Investoren aus aller Welt. Deutschland<br />

gilt als sicherer Anlagehafen. Die<br />

Volkswirtschaft ist stabil und verzeichnete<br />

seit der weltweiten Finanzkrise das mit<br />

Abstand stärkste Wirtschaftswachstum<br />

der großen Volkswirtschaften in der Eurozone.<br />

Zugleich ist die Arbeitslosenquote<br />

im europäischen Vergleich eine der niedrigsten.<br />

Dies spiegelt sich am Immobilienmarkt<br />

in hoher Nutzernachfrage, niedrigen<br />

Leerständen und steigenden Mieten<br />

wider. Es ist daher nur folgerichtig, wenn<br />

internationale Investoren deutsche Immobilien<br />

ins Visier nehmen. Sie verwalten<br />

teils riesige Kapitalbestände – und<br />

treffen auf einheimische Investoren wie<br />

die eingangs genannten, die nicht minder<br />

dringend nach Möglichkeiten suchen,<br />

ihre ebenfalls gewaltigen Kapitalmengen<br />

anzulegen. Schon heute ist die Nachfrage<br />

auf dem deutschen Immobilienmarkt<br />

bei weitem größer als das Angebot, und<br />

dieser Nachfrageüberhang dürfte auch im<br />

laufenden Jahr weiter zunehmen.<br />

Ein Blick auf die Transaktionsvolumina<br />

seit 2009 zeigt die außerordentliche Dy-<br />

38 <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2016</strong>

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