FinanzBusinessMagazin Ausgabe 2-2016
Schnell, leistungsfähig und innovativ -die digitale Zukunft von Versicherungen Professionelle Anleger:Immobilien und Erneuerbare Energien vorn Fördermittelberatung:Optimierung für den Versicherungsvertrieb?
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Professionelle Anleger:Immobilien und Erneuerbare Energien vorn
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<strong>FinanzBusinessMagazin</strong> I INTERVIEW<br />
Kapitalanlagegesetzbuch<br />
lässt Informationslücken zu<br />
Mehr Regulierung reduziert das Risiko<br />
des Totalverlustes, es ist aber keine Gewähr<br />
für vielversprechende Renditechancen.<br />
I N T E R V I E W<br />
FBM: Herr Loipfinger, mit investmentcheck.de betreiben Sie ein neues Transparenzportal<br />
für interessierte Anleger. Was hat Sie dazu bewogen wieder in der Branche<br />
aktiv zu werden?<br />
Stefan Loipfinger: Ich habe die letzten Jahre überwiegend für die Stiftung<br />
Warentest im Hintergrund gearbeitet. Das werde ich auch weiter tun, doch<br />
der Informationsfluss aus der Branche wurde immer geringer. Mit Investmentcheck.de<br />
werde ich nun wieder wahrgenommen, was mir auch bei der Arbeit<br />
für die Stiftung Warentest hilft.<br />
FBM: Wie beurteilen Sie aktuell die Branche?<br />
Stefan Loipfinger: Eigentlich wollte der Gesetzgeber mit Einführung des<br />
Kapitalanlagegesetzbuches die Branche weitgehend regulieren und hat nur<br />
für Ausnahmefälle Regulierungslücken geschaffen. In der Praxis entzogen<br />
sich dadurch aber viele Anbieter der Regulierung, weshalb mit dem Kleinanlegerschutzgesetz<br />
die Lücken verkleinert wurden. Demnächst tritt nun das<br />
Finanzmarktnovellierungsgesetz in Kraft, was die Ausnahmen noch einmal<br />
verkleinert. Dieses Hase-Igel-Spiel wird weiter gehen. Fakt ist: Die Musik<br />
spielt außerhalb des vollregulierten Bereichs.<br />
FBM: Gibt es heute Ihrer Meinung nach, bessere Produkte durch die vollzogene<br />
Regulierung als früher?<br />
Stefan Loipfinger: Innerhalb der regulierten Produktwelt gibt es vielversprechende<br />
und chancenarme Angebote. Die Quote der interessanteren Investments<br />
ist dort höher als im nichtregulierten Bereich. Auch das Maximalrisiko<br />
des vollständigen Verlustes des Anlegerkapitals ist im unregulierten<br />
höher als im BaFin-überwachten Segment. Am schlimmsten ist es im voll<br />
intransparenten Sektor außerhalb des Vermögensanlagegesetzes. Ergo: Mehr<br />
Regulierung reduziert das Risiko des Totalverlustes, es ist aber keine Gewähr<br />
für vielversprechende Renditechancen.<br />
FBM: Was verlangen Sie von Produktanbietern in Sachen Transparenz?<br />
Reichen die gesetzlich vorgeschriebenen Unterlagen für die Anleger nicht aus?<br />
Stefan Loipfinger: Die gesetzlichen Vorgaben sind für die verschiedenen<br />
Segmente unterschiedlich. Außerhalb des Vermögensanlagengesetzes ist<br />
die Transparenzbereitschaft meist katastrophal. Aber auch innerhalb der<br />
8 <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2016</strong>