FinanzBusinessMagazin Ausgabe 2-2016
Schnell, leistungsfähig und innovativ -die digitale Zukunft von Versicherungen Professionelle Anleger:Immobilien und Erneuerbare Energien vorn Fördermittelberatung:Optimierung für den Versicherungsvertrieb?
Schnell, leistungsfähig und innovativ -die digitale Zukunft von Versicherungen
Professionelle Anleger:Immobilien und Erneuerbare Energien vorn
Fördermittelberatung:Optimierung für den Versicherungsvertrieb?
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VERSICHERUNGEN I <strong>FinanzBusinessMagazin</strong><br />
oder Genesungschancen zu bestimmen<br />
(Prescriptive Analytics). Diese Ansätze<br />
sind proaktiver und präventiver als bisher<br />
und dürften wesentlich zur sozialen<br />
und finanziellen Wertsteigerung der<br />
Branche beitragen, lautet ein Fazit der<br />
aktuellen PwC-Studie, für die 101 CEOs<br />
der Versicherungsbranche in 43 Ländern<br />
befragt wurden.<br />
Bei Transformation ist Eile geboten<br />
Gleichzeitig stellt die Einführung innovativer<br />
Technologien die Branche auch vor<br />
neue Herausforderungen. So ist deren Nutzung<br />
mit zusätzlichen Kosten verbunden.<br />
Darüber hinaus können Kunden die Versicherer<br />
nun leichter mit Wettbewerbern aus<br />
der eigenen und anderen Branchen vergleichen.<br />
Folglich sehen rund 70 Prozent<br />
der Versicherungsvorstände die Geschwindigkeit<br />
des technologischen Wandels auch<br />
als Gefahr für das Wachstum der eigenen<br />
Institute. Mehr als 60 Prozent sorgen sich<br />
zudem um den Wandel im Konsumentenverhalten<br />
und bei den Konsumentenausgaben.<br />
Viele der neuen Benchmarks für die<br />
Branche werden durch den Markteintritt<br />
neuer Wettbewerber aus der FinTech-Branche<br />
gesetzt. „Wenn sich etablierte Versicherer<br />
nicht schnell genug auf die neuen<br />
Kundenerwartungen einstellen, laufen sie<br />
Gefahr, dass diese Lücken von anderen<br />
Wettbewerbern ausgefüllt werden“, mahnt<br />
PwC-Partner Alexander Hofmann, Insurance<br />
Leader von PwC in Deutschland.<br />
Neue Möglichkeiten für Joint Ventures<br />
Darüber hinaus bieten neue Technologien<br />
auch die Chance auf Partnerschaften<br />
und die Erschließung zusätzlicher Ertragsquellen.<br />
So könnten Daten von Kraftfahrzeug-<br />
und Zubehör-Sensoren auch von<br />
Herstellern und Werkstätten genutzt werden,<br />
wodurch sich neue Optionen für Joint<br />
Ventures im Bereich Design und Wartung<br />
eröffnen. „Einige Versicherer könnten sich<br />
komplett neu erfinden – vom Schutz vor<br />
Risiken hin zum Management und der Monetarisierung<br />
von Information“, fügt Insurance<br />
Leader Alexander Hofmann von<br />
PwC Deutschland hinzu. Angesichts der<br />
sich wandelnden Stakeholder-Erwartungen<br />
haben zudem bereits 64 Prozent der CEOs<br />
ihre Definition und ihr Management von<br />
Risiken verändert. Insgesamt hat sich das<br />
Stimmungsbild der Branche verglichen<br />
zum Vorjahr etwas eingetrübt. Lediglich<br />
28 Prozent (Vorjahr: 40 Prozent) der CEOs<br />
von Versicherern rechnen mit einer Aufhellung<br />
der Welt-Konjunktur in den nächsten<br />
zwölf Monaten. Rund 38 Prozent (Vorjahr:<br />
44 Prozent) der Führungskräfte sind sehr<br />
zuversichtlich über die künftigen Ertragschancen<br />
ihrer Häuser. Rund 70 Prozent<br />
der Vorstände planen in den kommenden<br />
zwölf Monaten Einsparmaßnahmen. Die<br />
USA und China gelten weiterhin als die<br />
aussichtsreichsten Wachstumsmärkte, wobei<br />
der Anteil an CEOs, die China als attraktiven<br />
Zielmarkt sehen, verglichen zum<br />
Vorjahr zugenommen hat.<br />
Überregulierung und Cyber-Risiken<br />
bereiten Sorgen<br />
Die Rahmenbedingungen der Branche haben<br />
sich seit der Finanzkrise deutlich geändert.<br />
Seit Januar gilt das neue Aufsichtsregime<br />
Solvency II in Europa, hinzukommen<br />
Regelungen wie der „Retail Distribution<br />
Review“ in Großbritannien und der „Fiduciary<br />
Standard“ in den USA, die unmittelbare<br />
Auswirkungen auf den Verkauf und<br />
die Beiträge von Versicherungen haben.<br />
Infolge dessen erwägen viele Versicherer<br />
und Anbieter von Altersvorsorgeprodukten<br />
Änderungen ihres Vertriebs durch Berater<br />
und Makler. Rund 94 Prozent der CEOs und<br />
damit mehr Vorstände als in anderen Finanzbranchen<br />
nennen Überregulierung als<br />
mögliches Wachstumshindernis. Rund 79<br />
Prozent der CEOs sehen Cyber-Risiken als<br />
<strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
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