FinanzBusinessMagazin Ausgabe 2-2016
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STIFTUNGEN I <strong>FinanzBusinessMagazin</strong><br />
Stiftungen<br />
setzen zunehmend auf Erbschaften<br />
Stiftungen werben viel<br />
häufiger um Spenden<br />
und Zustiftungen als<br />
bisher angenommen. Dies<br />
zeigt eine Befragung im Stiftungspanel<br />
des Bundesverbandes<br />
Deutscher Stiftungen,<br />
die sich erstmals ausführlich<br />
dem Thema Fundraising widmet.<br />
Demnach sind bereits<br />
43 Prozent der befragten Stiftungen<br />
im Fundraising aktiv.<br />
Weitere 16 Prozent planen,<br />
ins Fundraising einzusteigen.<br />
40 Prozent werben keine zusätzlichen<br />
Mittel ein.<br />
Die Auswertung zeigt: Die<br />
Größe der Stiftungen hat<br />
Einfluss auf die Fundraisingaktivitäten.<br />
Knapp die Hälfte<br />
der größeren Stiftungen<br />
mit einem Kapital von über<br />
1 Million Euro verzichtet auf<br />
Fundraising, aber nur rund ein Drittel der<br />
kleinen Stiftungen mit einem Kapital unter<br />
1 Million Euro. Die befragten Stiftungen<br />
werben am häufigsten Kleinspenden (79<br />
Prozent), Großspenden (75 Prozent) und<br />
Zustiftungen (73 Prozent) ein. Es folgen<br />
Erbschaften (42 Prozent), Sachspenden<br />
(40 Prozent) und die Finanzierung durch<br />
andere Stiftungen (44 Prozent) sowie die<br />
öffentliche Hand (40 Prozent). Dazu Birgit<br />
Radow, Stellvertretende Generalsekretärin<br />
im Bundesverband Deutscher Stiftungen:<br />
"Stiftungen sind nicht erst seit der<br />
Niedrigzinsphase Akteure auf dem Spendenmarkt.<br />
Aber sicher haben die geringen<br />
Zinsen vor allem bei kleineren Stiftungen<br />
diese Entwicklung vorangetrieben.<br />
In Erbschaften sehen viele Stiftungen<br />
künftig die größte Fundraisingchance. Gerade<br />
Stiftungen mit ihrer auf Dauer angelegten<br />
Arbeit bieten sich für eine langfristige<br />
Wirkung von Erbschaften an." 2,6<br />
Quelle: © Myst - Fotolia.com<br />
Billionen Euro sollen in<br />
diesem Jahrzehnt von<br />
einer Generation auf die<br />
nächste vererbt werden.<br />
Fast 90 Prozent der<br />
befragten Stiftungen<br />
müssten ihre Aktivitäten<br />
ohne diese zusätzlichen<br />
Finanzierungsquellen<br />
einschränken. Vor allem<br />
bei geplanten Projekten<br />
(84 Prozent), weniger<br />
bei laufenden Projekten<br />
(65 Prozent), müssten<br />
die Stiftungen Abstriche<br />
machen. Immerhin jede<br />
dritte Stiftung befürchtet<br />
dann auch Kürzungen<br />
bei ganzen Programmbereichen,<br />
jede vierte<br />
Stiftung müsste beim<br />
Projektpersonal sparen.<br />
Von den 40 Prozent der befragten Stiftungen,<br />
die nicht im Fundraising aktiv<br />
sind, hat immerhin jede vierte nach ihrer<br />
eigenen Einschätzung ausreichend finanzielle<br />
Ressourcen für ihre Arbeit. Bei<br />
größeren Stiftungen mit einem Kapital<br />
von mehr als einer Million Euro ist dies<br />
deutlich häufiger der Fall als bei kleineren<br />
Stiftungen mit weniger als einer Million<br />
Euro Stiftungsvermögen. 51 Prozent der<br />
Stiftungen, die keine Mittel einwerben,<br />
nennen die fehlende organisationsinterne<br />
Bereitschaft zum Fundraisen (Institutional<br />
Readiness) als Grund. Die Befragung<br />
fand online im Januar <strong>2016</strong> statt. Befragt<br />
wurden Stiftungen, die beim StiftungsPanel<br />
des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen<br />
registriert sind. Teilgenommen<br />
haben 44,8 Prozent der in diesem Zeitraum<br />
538 registrierten Teilnehmer des<br />
StiftungsPanels.<br />
Autor: www.stiftungen.org<br />
<strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2016</strong><br />
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