DOLCE VITA MAGAZIN N° 7 / 2016
QUEENSLAND - GREAT BEACH DRIVE | 70 JAHRE VESPA | ANANDA IN THE HIMALAYAS – LESERREISE | KÖNIGSTOUR IM ALPSTEIN | DIJON| FRISCHEKICK | FRESH SUMMERLOOKS | RICHTIG TRINKEN
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quinoa-erdbeersalat<br />
mit spargel<br />
UND ZIEGENKÄSE, MJAMM!<br />
ZUTATEN // 200 g Quinoa // 10 grüne Spargeln //<br />
10 Erdbeeren // 200 g Ziegenkäse // 2 Hand-voll<br />
Sprossen // Saft von 1 Zitrone // 4 EL Olivenöl // Salz //<br />
Pfeffer // 1 Zweig Pfefferminze // 1 Zweig Petersilie<br />
ZUBEREITUNG // Quinoa kochen<br />
wie die Packung befiehlt //<br />
Spargeln vierteln und knackig<br />
dämpfen // ausgekühlter Quinoa<br />
mit Zitronensaft und Olivenöl,<br />
Pfeffer und Salz vermengen //<br />
frisch geviertelte Erdbeerli drüber<br />
sowie die ausgekühlten Spargeln //<br />
den Ziegenkäse drüber<br />
stückeln // nochmals ordentlich<br />
bepfeffern und mit den frisch<br />
gehackten Kräutern bestreuen.<br />
Rezepte, Foodfotos: bescheidenundbrillant.ch<br />
ZUBEREITUNG // Butter in einem Pfännchen<br />
schmelzen // Kekse zerbröseln und in einem mit<br />
Backpapier belegten Blech verteilen // mit Butter<br />
begiessen und kaltstellen // Quark, Maizena,<br />
Zitronensaft, Zesten, Eier und Zucker verrühren und<br />
über den Keksboden giessen // mit Thymianblättchen<br />
bestreuen // mit Lemoncurd beträufeln (falls er<br />
zu fest ist, zuerst etwas erwärmen) // bei 180 ° C ca.<br />
30 – 45 Min. backen.<br />
LEAS KOLUMNE<br />
Warum ich für meine Küche bis<br />
aufs Wallholz kämpfen würde:<br />
So viel wie ich bewundernde Blicke für meine Wahlheimat<br />
– die Küche–ernte, so treffen mich auch mitleidige Blicke.<br />
«Dann hat man ja nichts mehr vom Feierabend.» etc. …<br />
Aber aufgepasst, nichts bietet<br />
mir, was mir meine Küche<br />
gibt: Reisen: Ich kann mich<br />
mit nur einem Gewürz in den<br />
Orient zaubern. Dampfbad:<br />
Schon mal den Geschirrspüler<br />
zu früh aufgemacht?<br />
Selbstverteidigung: Wer sieht,<br />
wie ich eine Karotte zerlege,<br />
kommt mir nicht mehr zu<br />
nahe. Poesie: «Ein scharfer<br />
Duft von Ziegenstall durchschneidet<br />
die süss-erdbeerliche<br />
Sommerluft …» Komposition: Wie Paukenschläge und feine<br />
Oboenklänge werden Kartoffeln und Brennesseln eingesetzt.<br />
Krafttraining: Pizzateig kneten, 100 Zitronen auspressen etc.<br />
Meditation: Der erdende Rhythmus des Messers auf dem Holzbrett,<br />
die Gurkenscheiben, die regelmässig davonradeln, ich<br />
weiss nicht, was mir mehr Gelegenheit zur Innenschau bietet,<br />
als das. Sprachkurs: «Rete Uno» hören. Geschenk-Fabrik: Wer<br />
immer 10 ausgefallene Konfis auf Lager hat, ist nie um ein<br />
Geschenk verlegen. Spielraum: Niemals würde ich es wagen,<br />
so wild zu essen, wie ich koche. Wenn man sich am Tisch<br />
beschmiert, ist es peinlich – beim Kochen gehört es irgendwie<br />
dazu, da haben alle plötzlich Verständnis: «Wo gehobelt wird,<br />
fallen Späne». Also: ausnutzen und wüten. Zeit für Freunde:<br />
Sie sitzen am Tisch, schneiden im Schneckentempo eine<br />
Zwiebel, aber es eilt ja auch nicht, es geht ums lauschige<br />
Plaudern inmitten von Dämpfen und Brutzelgeräuschen.<br />
Natürlich auch am Telefon: Headset rein, einfach nicht Kabel<br />
durchschneiden! Und zu guter Letzt: während andere noch<br />
vor Wut kochen, koche ich bereits gegen sie an. Was auch immer<br />
mich heute verärgert hat, fliegt unbemerkt durchs Küchenfenster<br />
davon (der Kelle hinterher). Was immer mir heute über<br />
die Leber gekrochen ist, wird gleich mit angedünstet, Rosmarin<br />
dazu, ein Klecks Honig drüber und plötzlich kann man es<br />
ablecken. Während ich dann schon ganz runtergefahren<br />
meinen Händen zusehe, wie sie schnippeln, werde ich mir<br />
meiner Schöpferkraft bewusst, meines gesunden Körpers und<br />
platze fast vor Dankbarkeit. Und so vergesse ich manchmal<br />
total, dass ich ja eigentlich koche, weil ich Hunger habe!<br />
Es gibt also tausend Gründe, warum ich am Feierabend zuerst<br />
einfach in meine Küche MUSS. So, meine Seite ist zu Ende, ich<br />
habe was auf dem Herd, das nicht überkochen sollte, ich bin<br />
dann mal wieder unter der Haube. Hoffentlichfinde ich dann<br />
noch jemanden, der das alles wieder aufräumt. Und wenn<br />
nicht: man sagt ja auch dem Aufräumen und Putzen eine<br />
seelenreinigende Wirkung nach.<br />
Lea Schindler<br />
Grafikerin und Koch<br />
www.werbungundwunder.ch<br />
<strong>N°</strong> 07 | SOMMER <strong>2016</strong> <strong>DOLCE</strong> <strong>VITA</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
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