28.06.2016 Aufrufe

Graubünden Exclusiv – Sommer 2016

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G R A U B Ü N D E N<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S<br />

I V E<br />

EXCL USIV<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X 5 3 SL O M MU E R S 2 0 1 6I<br />

V E<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S I V E<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S<br />

I V E<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S<br />

I V E<br />

G R A U B Ü N D E N<br />

E X C L U S I<br />

V E<br />

Brigels <strong>–</strong> da, wo die Kirche noch im Dorf steht<br />

G R A U B Ü N D E N


DAS U HRENPARADIES IN I LANZ<br />

Stand-, Wand-, Tisch- und Reiseuhren jeder Art und Grösse <strong>–</strong> hier werden alle Wünsche erfüllt. Das Haus der<br />

antiken Zeit in Ilanz ist ei nes der führenden Fach ge schäf te seiner Art in der Schweiz. Sich in diesem Uhren -<br />

paradies auf 300 Qua dratmetern um zu sehen, eine kleine Pause einzuschalten, wird zum Ge nuss. Eine Kund -<br />

schaft, die aus der gan zen Welt kommt, geniesst die grosse Auswahl traditionsreicher Uhr ma cher kunst. Antike<br />

Uhren sind un sere grosse Lei denschaft und weit mehr als blosse Zeitmesser. Diese ex klu siven, von Hand gefertigten<br />

Stücke stellen echte Uhrma cher kunst dar. Die kostbaren Unikate werden von unseren er fah re nen Uhr -<br />

ma chern mit viel Liebe und fachmännischem Können originalgetreu re vi diert. Auf die ältesten Uhren wird<br />

eine Garantie von vier Jahren gewährt. Vom Einkauf über die Restauration der ex klu si ven Uhren bis hin zur<br />

Aus lie fe rung wird bei Darms, dem Haus der antiken Zeit in Ilanz, alles in eigener Regie kompetent be sorgt.<br />

Darms Antike Uhren<br />

Schulstrasse 46, CH-7130 Ilanz<br />

Telefon 081 925 12 85, Fax 081 936 08 30, www.antike-uhr.com<br />

Sonntag und Montag geschlossen


E D I T O R I A L<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeberin und Verlag:<br />

Somedia Production AG<br />

<strong>Sommer</strong>austrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

www.somedia.ch, www.exclusiv.ch<br />

Verlagsleitung:<br />

Ralf Seelig<br />

Telefon + 41 (0) 81 255 54 56<br />

ralf.seelig@somedia.ch<br />

Redaktion:<br />

René Chatelain<br />

Mobile + 41 (0) 79 681 31 81<br />

rchatelain@exclusiv.ch<br />

Anzeigenadministration:<br />

Somedia Production AG<br />

Eliane Casutt<br />

<strong>Sommer</strong>austrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

Telefon + 41 (0) 81 255 54 54<br />

eliane.casutt@somedia.ch<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Follow me Medienservice<br />

Karin Waltenspühl<br />

Mohren 581, CH-9411 Reute<br />

Telefon + 41 (0) 71 244 23 23<br />

Mobile + 41 (0) 76 391 36 60<br />

kw@follow-me.li, www.follow-me.li<br />

Distribution und Streuungs konzept:<br />

Das Hochglanzmagazin<br />

<strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong> . . .<br />

• liegt in rund 300 Fünf-, Vier- und Dreisternhotels<br />

in <strong>Graubünden</strong>, Bad Ragaz<br />

und im Fürstentum Liechtenstein auf,<br />

• wird den Abonnenten im In- und Ausland<br />

zugestellt,<br />

• ist im Nationalparkzentrum präsent,<br />

• liegt in Top-Restau rants, in Ban ken, Versicherungen,<br />

exklusiven Geschäften,<br />

Bou tiquen, Galerien, Museen, Arzt - und<br />

Zahnarzt praxen, Reise büros, Touris -<br />

musverei nen und bei Spezialevents auf.<br />

Erscheint:<br />

2 × pro Jahr:<br />

Anfang Juni und Dezember<br />

Auflage:<br />

30 000 Exemplare<br />

pro Ausgabe<br />

Einzelverkaufspreis:<br />

Fr. 15.<strong>–</strong> (inkl. MWST)<br />

(plus Versand kosten)<br />

Jahresabonnement:<br />

Fr. 28.<strong>–</strong> (inkl. MWST)<br />

Heft- und Abobestellungen:<br />

Somedia Production AG<br />

Eliane Casutt<br />

<strong>Sommer</strong>austrasse 32<br />

Postfach 491, CH-7007 Chur<br />

Telefon + 41 (0) 81 255 54 54<br />

eliane.casutt@somedia.ch<br />

Partner:<br />

hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong><br />

BUN DI OLYMPIA !<br />

Nicht schon wieder . . . das denken wohl viele Bündner,<br />

die nach der Abstimmungsniederlage 2013 die olympische<br />

Fackel im Schnee der Berge zischend versenkt<br />

haben.<br />

Die Welt wurde ja seither nicht besser. Die unzähligen<br />

politischen und wirtschaftlichen Brandherde sind<br />

zahlreicher denn je und an Leuchtkraft stärker als<br />

jede Olympiaflamme.<br />

Trotzdem wollen wir, nein, wir müssen sogar das Feuer<br />

Andreas Wieland wieder entzünden. Zu viel hat sich seither verändert.<br />

Vor allem die vom IOC komplett überarbeiteten Spielregeln<br />

(Agenda 2020) passen nun zu unseren Grundwerten wie ein Skischuh in die<br />

perfekt eingestellte Sicherheitsbindung.<br />

Unsere Projektplanung enthält keinen einzigen Neubau in Sachen Infrastruktur,<br />

sondern übernimmt bestehende Anlagen, die allenfalls einer kleineren Auffrischung<br />

bedürfen. Aus sportlicher Sicht betrachtet, kommen für uns nur die besten Austragungsorte<br />

in Betracht und diese entsprechen in aller Regel den gestellten, hohen<br />

Anforderungen der Behörden.<br />

Dieses Konzept hat etliche Vorteile. Grosse Zuschauermassen bleiben in der Region<br />

Zürich, da die Stadt die entsprechenden Hallenkapazitäten bereitstellt. Das wird<br />

die Hotellerie und besonders den Verkehr in unserem Kanton massiv entlasten !<br />

Dies werden in erster Linie die Stammgäste der jeweiligen Betriebe spüren, da sie<br />

ihren gewohnten Urlaub nach wie vor geniessen können. Infrastrukturruinen bekannter<br />

olympischer Prägung wird es also bei uns ganz sicher nicht geben. Diesen<br />

Schwerpunkt des Konzepts trägt unsere Partnerin Zürich vollumfänglich mit, denn<br />

auch in der Limmatstadt kommt Nachhaltigkeit vor Gigantismus.<br />

Was uns jedoch besonders am Herzen liegt, ist unser Kanton <strong>Graubünden</strong>. Sollten<br />

wir den Wettbewerb um die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2026 gewinnen,<br />

so würde eine Energie in allen Bereichen unseres Lebens freigesetzt, deren<br />

Wirkung auf Investitionen und Arbeitsplätze riesige Dimensionen erreichen kann.<br />

Denn Perspektiven erzeugen Motivation. Darum ist es die edle Plicht der älteren<br />

Generation, der Jugend den Weg in die Zukunft zu weisen. Was wäre verdienstvoller,<br />

als wenn wir uns alle gemeinsam dieser Aufgabe stellen würden !<br />

Andreas Wieland, CEO Hamilton<br />

© <strong>2016</strong> by <strong>Graubünden</strong> <strong>Exclusiv</strong>


Ihre unabhängige<br />

Vermögensverwaltung<br />

in <strong>Graubünden</strong><br />

Arabella Vermögensverwaltung AG, Stadtgartenweg 6, CH-7000 Chur<br />

Tel. +41 81 258 70 70, Fax +41 81 258 70 79<br />

Email: info@arabella-finanz.ch, Homepage: www.arabella-finanz.ch


I N H A L T<br />

B R I G E L S<br />

Sonnenplätzchen mit Weitblick ............................................ 10<br />

D E S T I N A T I O N E N<br />

Bergün .................................................................................... 16<br />

Lenzerheide ............................................................................ 22<br />

Surselva ................................................................................. 34<br />

Vals ......................................................................................... 40<br />

Seiten 10 <strong>–</strong> 15<br />

H I N T E R D E N K U L I S S E N<br />

Ein Lächeln ins Gesicht unserer Gäste zaubern ................. 18<br />

S P O R T<br />

Klettersteige ........................................................................... 24<br />

Seiten 24 <strong>–</strong> 29<br />

O U T D O O R G R A U B Ü N D E N<br />

Julier Hospiz « La Veduta» .................................................. 30<br />

I M M O B I L I E N<br />

Hofmann und Durisch in Flims ........................................... 36<br />

Seiten 36 <strong>–</strong> 39<br />

B R<br />

A U C H T U M<br />

Ein Spektakel im Zeichen des Alpkäses .............................. 44<br />

T O P G A S T R O N O M I E<br />

Im «Hotel Alpenhof» in Davos<br />

wird Italianità zelebriert .................................................... 50<br />

Seiten 44 <strong>–</strong> 49<br />

K U L T U R<br />

Centro Giacometti <strong>–</strong> ein Bergtal<br />

entdeckt seine Wurzeln ......................................................... 54<br />

J U B I L Ä U M<br />

Seiten 50 <strong>–</strong> 53<br />

Das Hotel «Da l’Üja» ........................................................... 62<br />

N A T U R<br />

Parc Adula <strong>–</strong> ein Nationalpark der neuen Generation ..... 66<br />

Seiten 62 <strong>–</strong> 65


Hotelcard <strong>–</strong> das Halbtax für Hotels<br />

Die Schweiz zeigt sich zu jeder<br />

Jahreszeit von ihrer strahlend schönsten<br />

Seite. Während sie uns im Winter<br />

mit ihren majestätischen Schneelandschaften<br />

verzaubert, blühen<br />

Felder, Wiesen und Wälder im Frühling<br />

in neuer Farbenpracht auf.<br />

Entdecken Sie unser facettenreiches<br />

Land während des Frühlingserwachens:<br />

Wandern Sie von der Bergstation der<br />

Seilbahn Holzegg hinauf auf den grossen<br />

Mythen und betrachten Sie von der<br />

Bergspitze das spektakuläre 360-Grad-<br />

Panorama. Oder geniessen Sie nach einem<br />

Bummel durch die typischen Gässchen<br />

von Ascona «Dolce-Vita» auf der<br />

berühmten Seepromenade. Die Schweiz<br />

ist in vielerlei Hinsicht ein ideales<br />

Ausflugsziel.<br />

Hunderte Hotels buchbar<br />

Machen Sie Ihren Aufenthalt unvergesslich<br />

und verlängern Sie Ihr Erlebnis mit<br />

einem Hotelbesuch in einem von unseren<br />

über 550 Top-Hotels. Mit der Hotelcard<br />

residieren Sie in allen Hotels auf<br />

www.hotelcard.ch zum ½ Preis und zwar<br />

wann, wo und so oft Sie möchten. Den<br />

Kaufpreis der Karte haben Sie oft schon<br />

nach der ersten Übernachtung amortisiert.<br />

Das Konzept funktioniert<br />

Die Idee zur Hotelcard basiert auf dem<br />

Halbtax-Abo der SBB. Die Hotelcard AG<br />

hat diese vor sechs Jahren mit grossem<br />

Erfolg auf die Hotellerie übertragen. Das<br />

Konzept überzeugt durch seine einfache<br />

Handhabung: Auf www.hotelcard.ch<br />

das passende Hotel finden, die Buchungsanfrage<br />

absenden und beim Check-<br />

In im Hotel die Hotelcard vorweisen <strong>–</strong> drei<br />

Schritte zum Ferienglück mit 50% Rabatt.<br />

Gast und Hotel profitieren<br />

Die Hotels bieten den Mitgliedern von<br />

Hotelcard ihre freien Zimmer zum<br />

½ Preis an, weil sie auf diese Weise neue<br />

Gäste ansprechen und ihre Zimmerauslastung<br />

erhöhen können. Aber auch, weil für<br />

die Hotels <strong>–</strong> anders als bei anderen Internet-Buchungsportalen<br />

<strong>–</strong> bei Hotelcard<br />

keine Kommissionen fällig werden. Denn<br />

beim Konzept Hotelcard werden diese<br />

Vergünstigungen vollumfänglich dem Gast<br />

weitergegeben.<br />

Hohe Verfügbarkeit<br />

Die Hotels garantieren höchst mögliche<br />

Disponibilität. Die durchschnittliche<br />

Verfügbarkeit von Zimmern zum ½ Preis<br />

liegt bei beeindruckenden 75% und wird<br />

täglich überprüft. Ein Tipp: Je früher Sie<br />

buchen, desto grösser sind Auswahl und<br />

Verfügbarkeit der Hotels. Reservationen<br />

sind bis zu 365 Tage im Voraus möglich.<br />

Beliebig oft einsetzbar<br />

Die Hotelcard kann während ihrer Gültigkeit<br />

beliebig oft eingesetzt werden. Es<br />

gibt keine Mindest-Aufenthaltszeit <strong>–</strong> die<br />

Karte gilt von einer bis drei Nächten. Für<br />

längere Aufenthalte lohnt sich eine individuelle<br />

Anfrage beim Hotel.<br />

Reicht für zwei Personen<br />

Ihre Partnerin oder Ihr Partner kann Sie<br />

jeder Zeit begleiten, denn für die Buchung<br />

eines Doppelzimmers genügt eine einzige<br />

Hotelcard. Die auf www.hotelcard.ch angegebenen<br />

Preise gelten dementsprechend<br />

nicht pro Person, sondern pro Zimmer.<br />

Wundervolle Geschenkidee<br />

Schenken Sie Ihren Liebsten Erholung, Zeit<br />

für sich und unvergessliche Momente. Mit<br />

der Hotelcard übernachtet die beschenkte<br />

Person ein ganzes Jahr lang in mehr<br />

als 550 Top-Hotels zum ½ Preis. Bestellen<br />

Sie einen Geschenkgutschein unter<br />

www.hotelcard.ch: einfach, bequem und<br />

schnell und zaubern Sie Ihren Freunden,<br />

Verwandten und Bekannten ein Lächeln<br />

aufs Gesicht.<br />

Die Vorteile der Hotelcard:<br />

• Mehr als 550 Top-Hotels in der Schweiz und<br />

im benachbarten Ausland zum ½ Preis.<br />

• Die Hotels sind im Schnitt an 75% der Tage<br />

zum ½ Preis verfügbar.<br />

• Die Hotelcard amortisiert sich bei der ersten<br />

oder zweiten Übernachtung.<br />

• Bestpreis-Garantie in sämtlichen Hotels.<br />

• Die Hotelcard ist eine wundervolle<br />

Geschenkidee.<br />

• Um ein Doppelzimmer zu buchen, genügt eine<br />

Hotelcard.<br />

• Die Hotelcard ist beliebig oft einsetzbar.<br />

• Kein Konsumationszwang im Hotel.<br />

Hotelcard<br />

für 1 Jahr<br />

CHF 79.<strong>–</strong><br />

statt CHF 95.<strong>–</strong><br />

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0848 711 717 (Rabattcode gbexklusiv16 angeben)


Das sind nur neun von über 550 Hotels zum ½ Preis:<br />

Grand Hotel Eden<br />

Lenkerhof gourmet spa resort<br />

Grand Hôtel du Golf & Palace<br />

Lugano | Tessin<br />

Junior Suite inkl. Frühstück ab<br />

CHF 330.<strong>–</strong> statt CHF 660.<strong>–</strong> (pro Zimmer)<br />

Lenk i. S. | Berner Oberland<br />

Doppelzimmer Süd mit Balkon inkl. Frühstück ab<br />

CHF 300.<strong>–</strong> statt CHF 600.<strong>–</strong> (pro Zimmer)<br />

Crans-Montana | Wallis<br />

Doppelzimmer Deluxe inkl. Frühstück ab<br />

CHF 250.<strong>–</strong> statt CHF 500.<strong>–</strong> (pro Zimmer)<br />

Sorell Hotel Tamina<br />

Hotel Meierhof<br />

Dorint Airport-Hotel Zürich<br />

Bad Ragaz | Ostschweiz<br />

Superior Doppelzimmer inkl. Frühstück ab<br />

CHF 150.<strong>–</strong> statt CHF 300.<strong>–</strong> (pro Zimmer)<br />

Davos Dorf | <strong>Graubünden</strong><br />

Doppelzimmer inkl. Frühstück ab<br />

CHF 112.<strong>–</strong> statt CHF 224.<strong>–</strong> (pro Zimmer)<br />

Opfikon | Region Zürich<br />

Standard Doppelzimmer ab<br />

CHF 102.50 statt CHF 205.<strong>–</strong> (pro Zimmer)<br />

Hotel Bellwald<br />

Al Ponte<br />

Hotel Rigi<br />

Bellwald | Wallis<br />

Doppelzimmer mit Balkon ab<br />

CHF 92.50 statt CHF 185.<strong>–</strong> (pro Zimmer)<br />

Cademario | Tessin<br />

Standard Doppelzimmer inkl. Frühstück ab<br />

CHF 90.<strong>–</strong> statt CHF 180.<strong>–</strong> (pro Zimmer)<br />

Vitznau | Zentralschweiz<br />

Standard-Doppelzimmer inkl. Frühstück ab<br />

CHF 65.<strong>–</strong> statt CHF 130.<strong>–</strong> (pro Zimmer)<br />

Das sagen unsere Kunden und Partner:<br />

«Die Hotelcard ist eine reine Freude!»<br />

«Die Hotelcard ist für uns das Grösste»<br />

«Hotelcard erhöht unseren Umsatz»<br />

«Hotelcard hat mir in den letzten Jahren das Auswählen<br />

von Hotels sehr erleichtert und meine Logierausgaben um<br />

die Hälfte gekürzt. Zudem ist die Hotelcard problemlos in<br />

der Abwicklung. Wo immer ich in der Schweiz auf Reisen in<br />

Hotels logieren will, suche ich im Internet rasch nach den<br />

Hotelcard-Hotels.» Beatrix Spring (63)<br />

«Dank Hotelcard konnte ich zwei Freundinnen ein paar Ferientage<br />

zu günstigen Konditionen ermöglichen. Mit meinem<br />

Mann feierte ich den 70. Geburtstag dank Hotelcard in einem<br />

schmucken Hotel am Überlingersee <strong>–</strong> ein Traum ging<br />

in Erfüllung! Überall wurden wir zuvorkommend und herzlich<br />

empfangen. Hotelcard ist ein echter Hit!» Verena Tanner (70)<br />

«Dank Hotelcard steigern wir die Auslastung unseres<br />

Hotels und unseren Bekanntheitsgrad. Hotelcard ist<br />

nicht nur kostendeckend, sondern erhöht dank Zusatzverkäufen<br />

sogar unseren Umsatz.» Erika Harder, Hotel<br />

Restaurant Seemöwe, Güttingen am Bodensee


B R I G E L S<br />

SONNENPLÄTZCHEN<br />

MIT WEITBLICK<br />

BRIGELS <strong>–</strong> DA, WO DIE KIRCHE NOCH IM DORF STEHT...<br />

Bild: www.maesi-fotografie.ch<br />

10


... und da, wo der Gast gerne wiederkehrt.<br />

Breil/Brigels ist ein Bauerndorf, ein kleiner idyllischer<br />

Ferienort, ein Rückzugsort, ein Sonnenplätzchen<br />

mit Weitblick. Brigels ist vor allem aber<br />

eines: Heimat <strong>–</strong> auch für Gäste.<br />

VON KARIN HUBER (TEXT) UND BRIGELS TOURISMUS (FOTOS)<br />

966<br />

« Rindviecher », echte natürlich, 46 Pferde, 220<br />

Schweine, 74 Geissen, 684 Schafe, 103 Bienenvölker;<br />

1266 Einwohner (697 im Hauptort Breil/Brigels, die<br />

übrigen in den Fraktionen Dardin und Danis /Tavanasa), 27<br />

Bauernbetriebe, vier Kirchen, die Pfarrkirche Sontga Maria<br />

thront mitten im Dorf. In der Dorfkapelle Sogn Martin hingegen<br />

lauscht man dem Pfarrer bequem sitzend auf dreibeinigen<br />

Stühlen. Ein Unikum.<br />

Breil/Brigels, die kleine rätoromanische Gemeinde auf einem<br />

sonnigen Hochplateau in der Surselva, steht für vieles: «Vor<br />

allem aber ist es ein Ort, an dem sowohl die 697 Dorfbewohner<br />

als auch die Gäste gerne leben. Unser Dorf ist ein Sonnenplätzchen<br />

mit Weitblick, grünen Matten und viel unberührter<br />

Natur », sagt Beat Zenklusen, zuerst 22 Jahre lang<br />

Feriengast hier, seit gut zwei Jahren Direktor der Bergbahnen<br />

Brigels Waltensburg Andiast und Direktor der Brigels<br />

Resort AG. « Brigels ist Heimat », schiebt der Walliser nach,<br />

der über den Oberalppass gekommen ist, um zu bleiben.<br />

BRIGELS IST HEIMAT FÜR VIELE<br />

« Die alten Ställe und Häuser, die Maiensässe. Diese Idylle.<br />

Brigels ist mir zur Heimat geworden », findet ebenso Jacqueline<br />

Walter, genau wie Zenklusen eine Zugezogene. « Die<br />

Einheimischen haben keine Berührungsängste. Sie setzen<br />

sich mit dem Gast an den gleichen Tisch. Das schätzen wir<br />

und unsere Besucher.» Die Gäste kaufen ihre «Souvenirs »<br />

noch beim Dorfmetzger, beim Dorfbäcker und im «Chäslädeli<br />

» und nehmen so jeweils ein Stück Brigelser Heimat mit<br />

nach Hause. Vielleicht einer der Gründe, weshalb Brigels<br />

ausgenommen viele Stammgäste hat.<br />

Es scheint egal, mit wem man im überschaubaren Dorf redet:<br />

« Brigels ist mein Dorf », sagen sie fast alle unisono, so, als hätten<br />

sie sich abgesprochen. « Die Kinder, die im Unterland<br />

studieren oder arbeiten, kommen immer wieder heim, viele<br />

jedes Wochenende », erzählen Jacqueline Walter und auch<br />

Berta Cathomen, Brigelserin durch Heirat, Mitbegründerin<br />

der Skischule 1973, lange Jahre Bäuerin und seit dem<br />

Golfplatzbau 2006 im Golfclub als Sekretariatsleiterin tätig.<br />

Bertas Mann Aluis, der Bauer, mutierte nach dem Hof-Verkauf<br />

zum Greenkeeper.<br />

11


Der Golfplatz in Brigels bietet eine fantastische 360 Grad-Rundumsicht. Auch der Golfnachwuchs kommt hier voll auf seine Kosten.<br />

BRIGELS <strong>–</strong> KOMMEN UND DABLEIBEN<br />

Breil/Brigels ist ein intaktes Bauerndorf mit breitem, naturnahem Freizeit-, Sport- und Erholungsangebot:<br />

biken, wandern, baden, wellnessen, golfen, Tennis spielen; dazu ein interessantes<br />

Kinder- und Gästeprogramm. Im <strong>Sommer</strong> ist die erste Bergbahnsektion in Betrieb,<br />

womit sich ein weit reichendes, wunderbares Wander- und Bikegebiet eröffnet. Das verträumte<br />

Dorf mit verschiedenen guten Restaurants liegt auf einem sonnigen Hochplateau<br />

auf 1280 m. Insgesamt stehen 2000 Gästebetten in allen Preisklassen bereit.<br />

Die Bergbahnen Brigels Waltensburg Andiast AG und die Golfanlage sind wichtiger Motor<br />

des Ferienortes. <strong>–</strong> Anreise: mit dem ÖV ab Chur <strong>–</strong> Ilanz <strong>–</strong> Disentis bis Tavanasa (RhB, Postauto)<br />

oder mit dem Auto. Ab Zürich: zirka 2 Stunden. Infos: www.brigels.ch<br />

Roland Deplazes, dreifacher Familienvater, ist der Head-<br />

Greenkeeper. «Wir haben einen der bestgepflegtesten Golfplätze<br />

in den Alpen », so Roland stolz. Er spielt <strong>–</strong> genauso<br />

wie Beat und Berta und zahlreiche Einheimische aus der ganzen<br />

Surselva <strong>–</strong> in seiner Freizeit Golf. « Das Panorama mit einer<br />

360-Grad-Rundumsicht ist bei uns einmalig », schwärmt<br />

er.<br />

GOLF FÜR ALLE<br />

Dass die Brigelser ihren Kindern und den Gästekindern einen<br />

eigenen kleinen 3-Loch-Golfplatz mit grossen Löchern<br />

gebaut haben, kommt gut an. Für die Kinder gibts sogar spezielle<br />

Golfschläger und Bälle. Ein Kinderhäuschen aus Holz<br />

mit begrüntem Dach steht ebenfalls auf dem kindgerechten<br />

«Tigerplatz». Kids-Golf ist ein Hit. Davon profitieren nun<br />

auch die Gäste des neuen « Pradas Resorts » mit seinen 83<br />

Wohnungen und 434 warmen Betten, mit Schwimmbad,<br />

Wellness und Kinderclub. « Pradas » bietet Familiengolf-<br />

Packages an. Golf ist jedoch ebenfalls für die übrige Hotellerie,<br />

darunter das Viersternehaus Bergspa Hotel « La Val »,<br />

ein Gästemagnet. Das « La Val »-Direktionspaar Chris und<br />

Su san Faber hat für diesen <strong>Sommer</strong> sogar ein spezielles Angebot<br />

aufgelegt (siehe Seite 13). Es war vor allem der Bau des<br />

Golfplatzes vor zehn Jahren, der neue Gäste nach Brigels<br />

brachte.<br />

Aus Brigels haben die Einwohner und Zugezogenen einen<br />

Wohn- und Ferienort geschaffen, an dem man gerne verweilt.<br />

«Wir haben im Winter ein tolles Winterangebot. Doch im<br />

<strong>Sommer</strong> bieten wir Golf, Biken und abwechslungsreiche<br />

Wanderrouten und vieles mehr an. Bei uns kann man im kleinen<br />

Natursee sogar baden », macht uns Eugen Friberg, Technischer<br />

Geschäftsführer der Bergbahnen und des Pradas<br />

Resorts, Lust auf noch mehr Brigels. «Und weil man hier alles<br />

zu Fuss erreichen und nach einem Glas Bier oder Wein<br />

einfach heimlaufen kann, weil wir nicht einmal in die Kantonshauptstadt<br />

hinunter müssen, da wir im Dorf alles haben,<br />

was wir brauchen, sind wir einfach glücklich », lächelt uns<br />

Head-Green keeper Roland mit leuchtenden Augen an.<br />

DURCH DEN FICHTENURWALD INS VAL FRISAL<br />

Einer der schönsten Wanderwege führt nach einer Sesselbahnfahrt<br />

auf dem Höhenweg bergwärts direkt ins Paradies.<br />

Der Wanderweg mäandert vorbei am höchstgelegenen Fichtenurwald<br />

Scatlè mit über 600-jährigen und bis zu 30 Meter<br />

hohen Fichten bis zum Flachmoor und den Gletschervorfeldern<br />

des Val Frisal. Wir wandern vorbei an kleinen gurgeln-<br />

GOLFIDYLLE: 9- UND 3-LOCH-ANLAGE<br />

Der Panorama-Golfplatz von Brigels wurde im Juni 2006 eröffnet. Die Anlage umfasst 9<br />

Loch, Par 72, verfügt über eine Golfakademie mit Driving-Range, Putting- und Chippinggreen,<br />

über ein Clubhaus mit Sekretariat, einen Golf-Shop und ein Restaurant. Golfkids ab<br />

vier Jahren steht der Tigerpark offen mit einer kindgerechten 3-Loch-Übungsanlage. Der<br />

Golfplatz ist so angelegt, dass die Golfer bequem zu Fuss von Loch zu Loch laufen können.<br />

Infos: www.golfidylle.ch<br />

12


den Bächen und grünem Buschwerk, wandern durch den<br />

duftenden Fichtenwald unterm sonnigen Himmelszelt. Hier<br />

finden wir auch seltene Orchideen. Manchmal hoppeln Wildhasen<br />

über den Weg, mit etwas Glück zieht auch ein selten<br />

prächtiger Adler seine Schleifen.<br />

Das drei Kilometer lange Hochtal mit den zahlreichen Wasserläufen,<br />

dem Flachmoor, seltener Fauna und Flora ist geschützt.<br />

« Hier wollte man früher einmal ähnlich wie auf der<br />

Greina-Ebene einen Stausee bauen », weiss Gérard Carigiet,<br />

Brigelser, und Leiter « Pradas Resort ». «Hat man die letzten<br />

200 Höhenmeter über einen schmalen Pfad hinauf geschafft,<br />

hört man von den Wanderern meist nur noch ein ‹Wow ›.»<br />

Denn dort oben öffnet sich nicht nur das Tal weit, sondern<br />

auch der Blick: Der Péz Dado ist ganz nahe, der Tumpiv und<br />

der Cavistrau ebenfalls und natürlich der Bifertenstock, mit<br />

3419 m der höchste Berg der Gemeinde Brigels.<br />

« PRADAS RESORT »<br />

Das ökologische, im Minergiestandard erstellte Ferienresort «Pradas» ist ein kleines Dorf<br />

im Dorf Brigels, direkt am beheizbaren Naturbadesee. Die 16 modernen Ferienhäuser mit<br />

83 schönen (im alpinen Look) ausgestatteten Wohnungen (1 ½ <strong>–</strong> 4 ½ Zimmer) sind ideal<br />

für Familien. Das Haupthaus verfügt über ein Hallenbad mit Whirlpool, Kinderplanschbecken<br />

mit Rutschbahn, eine Sauna- und Wellnesswelt. Im Pradas Kids Club, der in Zusammenarbeit<br />

mit der Ravensburger Agentur für spielerische Unterhaltung entwickelt wurde,<br />

finden die Kinder auf über 150 m 2 wirklich alles, was ihre Herzen höherschlagen lässt.<br />

Übrigens: Hunde sind hier willkommen. Vom «Pradas Resort» aus geht es direkt zur Talstation<br />

der Bergbahnen, in die Berge, zum Golf-, Tennis- und Minigolfplatz. Das Resort<br />

bietet im <strong>Sommer</strong> verschiedene Spezialangebote wie Kulinarik und Wellness, <strong>Sommer</strong>specials<br />

7 für 6 oder 10 für 14 Nächte, kostenlose Feriengolfkurse für Kinder, Golf-Grundkurse,<br />

Genusstage, Kunst- und Wander wochen an. Infos: www.pradasresort.ch<br />

UNTERWEGS EIN PICKNICK<br />

Wer die Wanderzeit von 4 bis 4 ½ Stunden für die Val Frisal-<br />

Wanderung nicht scheut, wird mit Sicherheit herzerwärmende<br />

und unvergessliche Momente erleben. Mit einem gut gefüllten<br />

Rucksack kann man unterwegs an den Feuerstellen<br />

picknicken. Bei Chischarolas trifft man oft auf andere Wanderer.<br />

Es erstaunt die Brigelser Gäste immer wieder aufs<br />

Val Frisal <strong>–</strong> ein wunderschöner Kraftort. (Bild: www.maesi-fotografie.ch)<br />

13


Der Alpabzug in Brigels ist legendär und bietet viel fürs Auge und fürs Gemüt.<br />

BERGSPA HOTEL « LA VAL»<br />

Ein wunderschönes Hideaway: Das Viersterne Bergspa Hotel «La Val» bezaubert die Gäste<br />

mit einzigartigem Ambiente aus edlen Materialien und warmen Farbtönen. 33 Zimmer und<br />

Suiten. Wellnessbereich: 500 m 2 ; 3 Restaurants, das Ustria Miracla mit 14 GaultMillau-<br />

Punkten. Hier kocht Rudolf Möller. Das Hotel «La Val» wartet mit einem Golfspecial auf: Ab<br />

drei Nächten gibt es 30 Prozent Rabatt auf Greenfee oder für Nichtgolfer 30 Prozent auf<br />

Wellnessbehandlungen <strong>–</strong> gültig für Buchungen unter der Woche bis 30. Oktober <strong>2016</strong>.<br />

Infos: www.laval.ch<br />

Neue, dass es in dieser Region so viele kaum entdeckte Pfade<br />

und Wege gibt. Beliebt sind auch Ausflüge in die grandiose<br />

Rheinschlucht oder an den Lai da Tuma, den Tomasee, Ort<br />

der Rheinquelle.<br />

SCARGADA BREIL, ALPABZUG BRIGELS<br />

Etwas ganz Besonderes ist der Alpabzug, die Scargada. Meistens<br />

im September ziehen gegen 600 Kühe, Rinder und Kälber<br />

von den fünf Brigelser Alpen zurück ins Tal. Viele von<br />

ihnen sind prächtig mit Tannenzweigen und Blumen geschmückt,<br />

alle gestriegelt, manche tragen grosse, runde Glocken<br />

am reich verzierten Lederband. Ein Kranz schmückt<br />

die Leitkuh, ein blumen geschmücktes Tännchen die beste<br />

Milchkuh. «Wir und auch unsere Gäste lieben den Alpabzug<br />

», erzählt uns Berta Cathomen, die ehemalige Bäuerin.<br />

SCHEIBENSCHLAGEN UND ANDERE BRÄUCHE<br />

« In Brigels pflegen wir unsere Kultur, unsere Traditionen<br />

und Bräuche », versichert Berta. Die Prozessionen an Maria<br />

Himmelfahrt und an Fronleichnam locken Scharen an. Es<br />

sind jene Tage, an denen fast alle auswärtigen Brigelser heimkommen.<br />

Eine lange Geschichte hat hier auch das Dreikönigs<br />

singen und das Scheibenschlagen (trer schibettas) in<br />

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Dardin und Danis, wo die Schulbuben und die jungen Männer<br />

die Holzscheiben fertigen, diese dann im Feuer glühend<br />

machen und abschlagen. Der Verein « Forum cultural Breil »<br />

sorgt dafür, dass die alten Bräuche erhalten bleiben und ebenso<br />

dafür, dass die Gäste auf alten historischen Wegen wandern<br />

und sich über die alten Zeiten informieren können.<br />

BRIGILO, DIE KLEINE BURG<br />

Breil/Brigels soll etwa zeitgleich mit der Klostergründung<br />

in Disentis zwischen 700 und 800 n. Chr. besiedelt worden<br />

sein. Der Ortsname ist keltischen Ursprungs. Brigilo bedeutet<br />

« kleine Burg ». Tatsächlich sind noch ein paar Steinreste<br />

dieser alten Burg am Hügel mit der Kapelle S. Sievi sichtbar.<br />

Das vermutlich älteste Gasthaus ist die Casa Fausta Capaul,<br />

wo seit 2002 Linus und Theres Arpagaus wirten und das Restaurant<br />

zu einem kulinarischen Ort der Begegnung machten.<br />

Hervorragende und hochstehende Küche bietet ebenso<br />

das Bergspa Hotel La Val mit seinem langjäh rigen Küchenchef<br />

Rudolf Möller (14 GaultMillau-Punkte). Er ist wie « La<br />

Val »-Hoteldirektor Chris Faber « hier längst ange kommen ».<br />

«Wer hier ist, bleibt oder kommt wieder », schmunzelt Faber.<br />

AUTHENTISCHE GASTFREUNDSCHAFT<br />

Das im « Sonntagszeitungs »-Rating schweizweit sechstplatzierte<br />

Spa und Wellnesshotel ist vor allem auch ein Haus der<br />

Herzlichkeit, in dem sich Paare genauso wie Familien wohlfühlen.<br />

Mitarbeitende aus dem Dorf und der Region bieten<br />

hier wie in anderen Tourismusbetrieben authentische, unver-<br />

fälschte Gastfreundschaft. Die Geschichte des Hotels « La<br />

Val » reicht bis in die 1980er-Jahre zurück. Umfassend renoviert<br />

wurde es vor einigen Jahren und 2010 unter der Führung<br />

von Chris und Susan Faber neu, als schickes Spa-Hotel<br />

eröffnet.<br />

Nach Brigels sind immer schon namhafte und illustre Gäste<br />

aus dem In- und Ausland gereist, darunter der frühere deutsche<br />

Bundespräsident Theodor Heuss oder Königin Emma<br />

von den Niederlanden. Zu den Gästen im Gasthaus Casa<br />

Fausta Capaul zählten überdies der bekannte Geologe und<br />

ETH-Professor Arnold Escher und der Schweizer Dichter<br />

Conrad Ferdinand Meyer. Im Fremdenbuch 1880 bis 1920<br />

hat sich ebenfalls Charles Flach, Maler von Brigels, eingeschrieben.<br />

Einer, der in Brigels geboren und aufgewachsen<br />

ist, ist der Dichter Giacun Hasper Muoth. Auf dem Weg zum<br />

Natur- und Bade see und zum neu eröffneten « Pradas Resort<br />

», wo wir Eugen Friberg getroffen haben, passiert man<br />

sein Geburtshaus. Immer wieder erinnern wir uns gerne an<br />

dessen Abschiedsworte: « Einmal Brigels, immer Brigels ».<br />

DIE AUTORIN<br />

Karin Huber ist Journalistin BR. Sie führt in Chur das<br />

Pressebüro kh-media. www.kh-media.ch<br />

Landschaftsidylle in Brigels.<br />

15


B E R G Ü N<br />

KLEIN, ABER FEIN <strong>–</strong> DIE FERIEN-<br />

REGION BERGÜN FILISUR<br />

Die beiden Gemeinden Bergün und Filisur liegen im Herzen des<br />

Kantons <strong>Graubünden</strong> und bilden zusammen die Ferienregion Bergün<br />

Filisur.<br />

SOMMER<br />

er Besucher entdeckt auf ausgedehnten<br />

Touren seltene Blumen<br />

wie Edelweiss und Frauenschuh.<br />

Mountainbiker nehmen gerne die Route<br />

90, die von der Keschhütte nach<br />

Bergün und weiter auf die Lenzerheide<br />

führt.<br />

Ein besonderes Highlight zu Fuss in<br />

der Region ist der Kesch-Trek. Unterwegs<br />

mitten in der Bündner Bergwelt<br />

lässt der Gast den Alltag zurück im<br />

Tal. Zwischen Flüela- und Albulapass<br />

D<br />

entdeckt er die stille und spektakuläre<br />

Welt des Hochgebirges. Die SAC-<br />

Hütten Grialetsch, Kesch und Es-cha<br />

haben sich zusammengefunden und<br />

bieten den Kesch-Trek als viertägige<br />

Bergtour an.<br />

Die Alternative: ein Bergerlebnis per<br />

Bahn. Der Weg führt von Preda nach<br />

Bergün und weiter nach Filisur, hautnah<br />

an den Kunstbauten der Rhätischen<br />

Bahn (RhB) vorbei, einem Teilstück<br />

der Strecke, die zum Weltkulturerbe<br />

der Unesco gehört <strong>–</strong> der Blick<br />

aus den Fenstern garantiert einmalige<br />

Ausblicke und Gänsehaut.<br />

Viele unserer Gäste zieht es auf von der<br />

Sonne beschienenen Wegen hoch hinaus,<br />

über Pässe und Gletscher. Eine<br />

Wanderung zu den klaren Bergseen<br />

Crap Alv Laiets lohnt sich immer.<br />

Oder ein Grill abend am Lai da Palpuogna<br />

nach einem sonnigen Tag. Wie<br />

sich die Berge im See spiegeln, wenn es<br />

abends dämmert . . . Doch auch kulturinteressierte<br />

Gäste kommen auf ihre<br />

Rechnung <strong>–</strong> ob Konzerte von einheimischen<br />

Künstlern oder internationalen<br />

Darstellern, traditionelle Dorfmärkte<br />

oder Theateraufführungen,<br />

rund 40 verschiedene Anlässe warten<br />

pro Saison auf unsere Gäste.<br />

Wandern, Zug fahren, biken, baden<br />

klettern oder Kultur: In Bergün und<br />

Filisur ist alles möglich. Mit ein wenig<br />

Glück treffen Sie den historischen<br />

Dampfzug und erleben hautnah, wie<br />

die tonnenschwere Dampflok auf der<br />

Drehscheibe in Filisur nur durch Mus-<br />

16


kelkraft gedreht wird. Oder Sie wandern<br />

auf Heidis Spuren, die aus dem<br />

Originalfilm bekannte Hütte ist nur<br />

einen Spaziergang entfernt.<br />

WINTER<br />

Die beiden Bergdörfer Filisur und<br />

Bergün gehören zu den schönsten im<br />

Lande! Und im Winter zu den berühmtesten.<br />

Denn die Schlittelbahnen<br />

Preda <strong>–</strong> Bergün und Darlux <strong>–</strong> Bergün<br />

bereiten Gästen aus der ganzen Welt so<br />

viel Vergnügen, dass sie das Schneesportgebiet<br />

am Albulapass liebevoll<br />

zum «Mekka der Schlittler» kürten.<br />

Schlittelbahnen gibt es mittlerweile<br />

viele, doch weit und breit keine andere,<br />

wo die Gäste mit der Eisenbahn<br />

zum Start gefahren werden und dies<br />

erst noch auf einer unvergleichlichen<br />

Strecke, die mit dem Unesco-Welterbe-<br />

Label ausgezeichnet wurde und immer<br />

wieder ein unvergessliches Bahnerlebnis<br />

bietet. Übrigens, auch zur zweiten<br />

Strecke gehts hoch mit der Bahn, mit<br />

der Sesselbahn Darlux zum Bergrestaurant<br />

« La Diala » auf fast 2000 Meter.<br />

Die Schlittler erwartet eine rasante<br />

Abfahrt <strong>–</strong> weit herum auch bekannt als<br />

« Lauberhorn der Schlittelbahnen »!<br />

Aber nicht nur die Freunde der zwei<br />

Kufen kommen auf ihre Rechnung.<br />

Hoch oben am Piz Darlux gibt es ein<br />

kleines, süchtig machendes Ski- und<br />

Snowboardparadies. Und für alle, die<br />

es erst mal im Tal versuchen wollen,<br />

empfiehlt sich in Bergün das Skigebiet<br />

Tect/Zinols mit seinem Kinderskiparadies<br />

gleich neben dem Dorf. Gut präparierte<br />

Winterwanderwege, eine Loipe<br />

für die Langläufer, eine Natureisbahn,<br />

ein Dorf- und das viel gelobte<br />

Bahnmuseum, ein Ausflug zum weltberühmten<br />

Landwasserviadukt oder<br />

ein erholsamer Besuch im Thermalbad<br />

Alvaneu sorgen dafür, dass nie Langeweile<br />

aufkommt. Und wenn es die Gäste<br />

doch mal in die Ferne zieht, dann<br />

wird klar, wie zentral Bergün Filisur<br />

liegt <strong>–</strong> Davos, die Lenzerheide und das<br />

Engadin liegen praktisch vor der Haustüre.<br />

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H I N T E R D E N K U L I S S E N<br />

EIN LÄCHELN<br />

INS GESICHT UNSERER<br />

GÄSTE ZAUBERN<br />

Gemeinsam mit hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong> wollen wir in den kommenden<br />

Ausgaben etwas hinter die Kulissen der Leadbranche des Bündner<br />

Tourismus blicken. Den Anfang machen wir mit Annette Sophie Hladik,<br />

einer jungen Österreicherin aus dem Salzburgerland, die aus ihrem<br />

Leben als Receptionistin im Fünfsterne-Superior-Hotel «Kulm» in Arosa<br />

berichtet und dabei auch kritische Töne anzuschlagen wagt.<br />

MIT ANNETTE SOPHIE HLADIK SPRACH RENÉ CHATELAIN<br />

18


Das Hotel «Kulm» verfügt über 119 Zimmer und Suiten sowie sechs Restaurants, die unterschied licher nicht sein könnten. Vom traditionellen Schweizer Käsefondue bis hin zur toskanischen und thailändischen<br />

Küche wird den Gästen vieles geboten. Das Hotel kombiniert Tradition mit der Moderne von heute, wodurch man einen besonderen Charme im Haus verspürt. Einer der Gründe, warum das «Kulm» auf so viele<br />

Stammgäste zählen darf.<br />

Annette, erzählen Sie uns doch bitte, wie es dazu kam, dass<br />

Sie als Österreicherin nach <strong>Graubünden</strong> gekommen sind.<br />

Ganz einfach: Ich habe mich 2013 als Praktikantin beworben<br />

und wurde angenommen (lacht). Als ich dann das erste<br />

Mal die sage und schreibe 361 Kurven Richtung Arosa hin -<br />

ter mich brachte, ahnte ich noch nicht, dass ich so ein wunderschönes<br />

Dorf, ein so luxuriöses, aber trotzdem familiäres<br />

Hotel und so ein angenehmes Arbeitsklima vorfinden würde.<br />

Ich bekam die Chance, mein zweimonatiges Praktikum im<br />

Fünfsterne-Superior-«Arosa Kulm Hotel » zu absolvieren.<br />

Der Betrieb wird sehr familiär geführt sowohl für Gäste als<br />

auch für Mitarbeiter, welche sich dadurch sehr wohl und heimisch<br />

fühlen. Der Rundumblick vom Hotel aus ist im Winter<br />

wie im <strong>Sommer</strong> immer wieder atemberaubend schön. Man ist<br />

so richtig eingebunden in die Natur.<br />

Und jetzt sind Sie schon die dritte Saison im «Kulm»?<br />

Ja, ich startete dieses Praktikum, welches eine gute Basisausbildung<br />

an der Reception beinhaltete, mit grossem Interesse.<br />

Und es machte mir auch Spass. Ein Grund mehr, diese Sparte<br />

nach dem Abschluss der Tourismusschule 2014 zu vertiefen<br />

und zu versuchen, im « Kulm » eine Festanstellung zu erhalten.<br />

Ein Spruch der Einheimischen in Arosa lautet: «Wer einmal<br />

in Arosa war, kommt wieder.» So war es denn auch bei<br />

mir. Im Winter 2014/15 bekam ich die Chance, mich als Receptionistin<br />

zu beweisen und die bereits gesammelte Erfahrung<br />

in diesem Hotel unter Beweis zu stellen. Auf die Winterfolgte<br />

eine <strong>Sommer</strong>saison sowie eine weitere Wintersaison<br />

2015/16. Ich durfte mich mit meinem Team sehr glücklich<br />

schätzen. Unsere Zusammenarbeit war immer sehr harmonisch<br />

und man unterstützt sich gegenseitig nach Kräften. Es<br />

ist schön zu sehen, wie sehr einen Stress und prekäre Situationen<br />

zusammenschweissen. Natürlich unternimmt man<br />

auch in der Freizeit sehr viel mit den Kollegen.<br />

Was fasziniert Sie besondern an Ihrem Beruf in der Hotelbranche?<br />

Letzten Endes geht es darum, unseren Gästen den schönsten<br />

Urlaub ihres Lebens zu bereiten und sie glücklich zu machen.<br />

Es gibt nichts Schöneres, als ein Lächeln in das Gesicht un-<br />

19


LEBENSLAUF<br />

Das bin ich<br />

Geboren wurde ich 1995 in Oberndorf, einer kleinen Stadt nördlich von Salzburg, bekannt<br />

durch das weltberühmte Weihnachtslied «Stille Nacht, Heilige Nacht» (zu Heiligabend 1818<br />

wurde das Lied von den beiden «Erfindern» Gruber und Mohr in der Kirche St. Nikola in<br />

Oberndorf uraufgerührt, die Red.).<br />

Nach Beendigung der Schule begann ich meine fünfjährige Ausbildung an der Tourismusschule<br />

Salzburg Klessheim, einer der renommiertesten Tourismusschulen Österreichs. Mein<br />

erstes Praktikum absolvierte ich im traditionell geführten viersternehotel «Alpenland» in<br />

Obertauern im Service. Es folgte ein weiteres Service-Praktikum im Kinder- und Familienhotel<br />

«Seitenalm» nähe Schladming. Um für meine praktische Hotelfachprüfung gewappnet<br />

zu sein, wollte ich mein Können und Wissen in der Küche eines bekannten Restaurants am<br />

Wolfgangsee in St. Gilgen im Salzkammergut erweitern. Da mir jedoch die Art der Küche<br />

und des Kochens nicht zusagte <strong>–</strong> Massenabfertigung, zu viel Conveniencefood, zu wenig<br />

Eigenes <strong>–</strong>, wechselte ich bereits nach drei Wochen den Betrieb und arbeitete während der<br />

Salzburger Festspielzeit in der Küche im «M32», einem angesehenen Gourmetrestaurant<br />

über den Dächern der Stadt.<br />

Mit 1850 Meter Seehöhe ist das Hotel direkt an der Skipiste gelegen und im <strong>Sommer</strong> der perfekte<br />

Ausgangspunkt für die zahlreichen Wanderwege in Arosa.<br />

Nachdem ich meine praktischen Prüfungen erfolgreich abgeschlossen hatte und ich das<br />

letzte Schuljahr sowie das letzte Praktikum der Tourismusschule vor mir hatte, verspürte<br />

ich immer mehr den Wunsch, das letzte Praktikum in der Schweiz zu absolvieren. Ich surfte<br />

im Internet und hörte mich ein bisschen um. Das Hotel «Kulm» in Arosa beeindruckte mich<br />

so sehr, dass ich mich dort bewarb und zu meiner grossen Freude wurde ich angenommen.<br />

serer Gäste zu zaubern. Solche Augenblicke lassen einen den<br />

zum Teil grossen Aufwand und die viele Arbeit vergessen<br />

und geben einem immense Kraft, Motivation und Freude.<br />

Durch solche Erlebnisse wird der Alltag bereichert, abwechslungsreich<br />

und aufregend. Kein Tag verläuft wie der andere,<br />

man stellt sich ständig neuen Herausforderungen und genau<br />

das macht die Hotellerie so spannend.<br />

Sehen Sie Unterschiede zwischen Ihren Schweizer Kolleginnen<br />

und Kollegen hier und in Österreich?<br />

Selbstverständlich sind mir während meines Aufenthalts<br />

in der Schweiz starke Unterschiede zwischen den Schweizern<br />

und Österreichern aufgefallen. Die Schweizer sind äusserst<br />

pflichtbewusst, ehrgeizig, diszipliniert und aufrichtig<br />

freundlich. Wenn eine Aufgabe perfekt ausgeführt wurde, ist<br />

es für die meisten Schweizer noch nicht gut genug. Ich hatte<br />

des Öfteren das Gefühl, man versucht alles zu toppen und es<br />

noch besser zu machen. Vermutlich einer von vielen Gründen,<br />

weshalb die Schweiz international stets für Spitzenqualität<br />

ihrer Produkte ausgezeichnet wird und erfolgreich ist.<br />

Was ich bei den Schweizern sehr schätze, ist ihre Verlässlichkeit.<br />

Sie leben « Handschlagsmentalität »! Wenn man etwas<br />

mit ihnen vereinbart, kann man sich darauf verlassen.<br />

Und wie würden Sie die Hotellerie in den beiden Ländern<br />

vergleichen. Gibt es aus Ihrer Sicht markante Unterschiede?<br />

Aus meiner Sicht zieht die Schweizer Hotellerie mehr internationales<br />

Publikum an als die österreichische. Auch gibt es<br />

mehr weltbekannte Orte/Städte wie St. Moritz, Genf, Gstaad,<br />

Zermatt <strong>–</strong> viele mit hohem « Glamourfaktor ». In Österreich<br />

kommt die Mehrheit der Gäste aus Deutschland oder Holland.<br />

Die Schweiz gilt als um einiges teurer als Österreich <strong>–</strong> sie ist<br />

jedoch auch exklusiver und zum Teil hochwertiger. Dementsprechend<br />

sind Gäste in der Schweiz anspruchsvoller als diejenigen<br />

in Österreich. Die Gäste, die in die Schweiz kommen,<br />

können sich den Urlaub leisten und zeigen auch gerne, was<br />

sie haben.<br />

In der Schweiz gibt es auch in den alpinen Ferienorten wie<br />

St. Moritz, Gstaad oder Davos noch sehr viele alte, antike<br />

Hotelbauten mit grosser Tradition. Solche besonderen Bauten<br />

findet man in Österreich praktisch nur in der Stadthotellerie.<br />

In der Schweiz wird dementsprechend vielmehr «alte<br />

Schule» zelebriert. Beispielsweise gibt es bei uns im «Arosa<br />

Kulm Hotel » einen Maître d’Hôtel, der seit über zwanzig<br />

Jahren im Hotel tätig und für das Wohlergehen der Gäste zuständig<br />

ist; er unterhält sich mit ihnen, lädt sie auf einen Kaffee<br />

ein und ist immer für sie da. Auch wird im Service noch<br />

sehr viel vor dem Gast gearbeitet wie beispielsweise Flambieren<br />

oder Tranchieren. Dies kommt in Österreich mittlerweile<br />

nur noch sehr selten vor.<br />

Und wie sehen Sie die Unterschiede in der Arbeitsweise?<br />

Mir ist aufgefallen, dass die Arbeitsweise in der Hotellerie in<br />

der Schweiz um einiges klarer strukturiert ist und alles sehr<br />

korrekt abläuft. In Österreich werden Dinge sehr oft ohne<br />

genaue Strukturierung gehandhabt. In der Schweiz gibt es in<br />

allen Bereichen eine klare Vorgabe der Abläufe.<br />

20


Die von Stararchitekt Mario Botta gestaltete «Wohfühloase» besticht auf 1200 Quadratmetern vor allem durch viel Transparenz vereint mit der überwältigenden Aussicht und mit der meditativen Wirkung<br />

der Berge. Blaugrüner Andeerer Granit, die puristischen Linien der Architektur und der Pool aus Edelstahl, der wie ein Bergsee türkis leuchtet, verleihen dem Spa seinen ganz besonderen Glanz.<br />

Das Arbeiten in der Schweiz empfinde ich als anspruchsvoller<br />

als in Österreich. Man hat mehr Arbeitsstunden zu leisten,<br />

wird zügig eingearbeitet und ist früh auf sich alleine gestellt.<br />

Wenn einem hier minimale Fehler unterlaufen, kann das ein<br />

« Riesentheater » nach sich ziehen. Die Österreicher sind da<br />

etwas gemütlicher, nehmen es lockerer, meiner Meinung<br />

nach manchmal etwas zu locker.<br />

Sie ziehen es also vor, in der Schweiz zu arbeiten?<br />

Ja, weil man mit Referenzen aus Arbeitsstellen in der Schweiz<br />

international gesehen mehr Erfolgschancen hat. Zudem hat<br />

man hier viel mehr Möglichkeiten, sich auch sprachlich weiterzubilden<br />

und Fremdsprachen auch anzuwenden. Im Gegensatz<br />

zu Österreich, wo es eine einzige Landessprache gibt.<br />

Es gibt doch aber sicher auch Dinge, bei welchem die<br />

Schweiz weniger « punktet »?<br />

Was in der Schweiz etwas schwieriger ist als in Österreich, ist<br />

das Knüpfen von Kontakten. Die Schweizer sind teilweise etwas<br />

zurückhaltender als die Österreicher. Wenn man jedoch<br />

eine Freundschaft aufbaut, dann ist es wahre Freundschaft,<br />

die lange hält.<br />

Was den Alpentourismus betrifft, gibt es in Österreich sehr<br />

viel mehr Après-Ski als in der Schweiz. Durch das grosse Angebot<br />

der «Après-Ski-Gaudi » werden natürlich auch gezielt<br />

die jüngeren Gäste angesprochen, die nebst Sport auch Party<br />

machen wollen. In der Schweiz läuft alles etwas gediegener<br />

und zum Teil niveauvoller ab.<br />

Und was geht bei Ihnen in der Freizeit so ab?<br />

In Arosa stellt sich da nicht wirklich die Frage, was man unternimmt.<br />

Denn meistens geht es mit den Skiern auf die Piste<br />

oder man schlittelt nach einem gemütlichen Nachmittag auf<br />

der Hütte am Abend den Berg hinunter. Im <strong>Sommer</strong> werden<br />

die Wanderwege erkundet sowie der eine oder andere Berg<br />

bestiegen. Dass ich nun schon drei Jahre hier bin, hat nicht<br />

zuletzt auch damit zu tun, dass die Lebensqualität sehr hoch<br />

ist und die Freizeitmöglichkeiten sehr vielseitig sind.<br />

Möchten Sie noch was beifügen?<br />

Ja, ich bedanke ich mich herzlichst dafür, im « Kulm » mehr<br />

Erfahrungen sammeln und mich perfektionieren zu dürfen,<br />

vieles für mein weiteres Leben mitnehmen zu können und<br />

ganz besondere Menschen kennenzulernen. Zudem ist es<br />

eine grosse Ehre für mich, in der Reihe « HINTER DEN<br />

KULISSEN » ihres schönen Magazins als Erste porträtiert<br />

zu werden.<br />

Dieses Interview ist auf Vermittlung<br />

und mit der Unterstützung von<br />

hotelleriesuisse <strong>Graubünden</strong> entstanden.<br />

21


L E N Z E R H E I D E<br />

DIE BIKEREGION GRAUBÜNDENS<br />

Lenzerheide hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wahren<br />

Bikeparadies entwickelt. Attraktive Trails, einer der grössten<br />

Bikeparks der Schweiz, Biketransport auf allen Bergbahnen, ein<br />

Bikeshuttle für die etwas abgelegeneren Regionen, eine eigene<br />

Bikeschule und nicht weniger als zwölf explizite Bikehotels <strong>–</strong> bei<br />

welchen ab der ersten Übernachtung zwei Biketageskarten inklusive<br />

sind <strong>–</strong> sorgen für ein Rundum-Wohlfühl-Erlebnis für jeden<br />

Biker.<br />

D<br />

as Herzstück der Bikeregion bildet<br />

der Lenzerheide Bikepark.<br />

Die fünf Abfahrtsstrecken zwischen<br />

Scharmoin und der Talstation Rothorn<br />

unterscheiden sich nicht nur in<br />

ihren Schwierigkeitsgraden, sondern<br />

auch in ihren Charakteren. Neben der<br />

einfachen FLOWline für Einsteiger<br />

und Familien bieten die SHORE line,<br />

STYLEline und PRIMEline mit Steilwandkurven,<br />

Holzbrücken, Sprüngen<br />

und Boxen jede Menge Fahrspass. Die<br />

STRAIGHTline weisst den höchsten<br />

Schwierigkeitsgrad auf und gilt als anspruchsvolle,<br />

weltcuptaugliche Downhillstrecke.<br />

Daneben bietet die abwechslungsreiche<br />

Bikeregion Lenzerheide die passende<br />

Tour für jeden Fahrstil. Egal<br />

ob mit oder ohne Bergbahntransport,<br />

mit reiner Muskelkraft oder mit dem<br />

E-Bike, Mountainbike oder Rennrad :<br />

Rund 300 km ausgeschilderte Biketouren<br />

und über 850 km GPS-Touren<br />

bringen die Biker in die schönsten<br />

und abgelegensten Winkel der Ferienre<br />

gion Lenzerheide.<br />

Seit Jahren haben sich auch die vielen<br />

Veranstaltungen als fixe Termine im<br />

Saisonkalender der Biker etabliert. Dazu<br />

gehört das legendäre Bike Attack<br />

mit dem Massenstart auf dem Parpaner<br />

Rothorn, der GrischaTrail RIDE<br />

oder das alljährliche testRIDE zum<br />

Saisonabschluss. Im letzten <strong>Sommer</strong><br />

fanden erstmals Downhill- und Cross-<br />

Country-Weltcuprennen in Lenzerheide<br />

statt. Während drei Tagen strömten<br />

rund 15 000 begeisterte Zuschauer<br />

aus aller Welt in die Bündner Berge.<br />

Bis 2017 gastiert der UCI Mountain<br />

Bike World Cup jährlich in Lenzerheide.<br />

Im September 2018 folgt mit<br />

den UCI Mountain Bike World Championships<br />

das grosse Eventhighlight.<br />

22


UCI MOUNTAIN BIKE WORLD CUP<br />

8. <strong>–</strong> 10. Juli <strong>2016</strong><br />

Zum zweiten Mal gastiert die Weltelite<br />

in den Disziplinen Cross Country<br />

und Downhill in Lenzerheide. Spektakuläre<br />

Strecken, spannende Rennen<br />

und 15 000 Bikefans ausser Rand und<br />

Band.<br />

mtbworldcup-lenzerheide.com<br />

ALPEN CHALLENGE<br />

14. August <strong>2016</strong><br />

Europas schönster Radmarathon startet<br />

auch im <strong>2016</strong> in Lenzerheide. Von<br />

Lantsch/Lenz geht es entweder auf<br />

der Kurz- oder Langstrecke durch die<br />

schönsten Ecken von <strong>Graubünden</strong>.<br />

alpenchallengelenzerheide.ch<br />

GRISCHATRAIL RIDE<br />

18. <strong>–</strong> 21. August <strong>2016</strong><br />

Drei Etappen, drei Destinationen und<br />

drei Sugustrails garantieren Emotionen<br />

hoch drei. Es warten zahlreiche<br />

Singletrails auf dich und deine Freunde.<br />

grischatrailride.ch<br />

TREK BIKE ATTACK<br />

26. <strong>–</strong> 28. August <strong>2016</strong><br />

Am legendären Massenstartrennen<br />

messen sich erneut 777 Teilnehmer auf<br />

der 18 km langen Strecke vom Rothorn<br />

bis nach Churwalden.<br />

trek-bike-attack.com<br />

TESTRIDE<br />

17. <strong>–</strong> 19. September <strong>2016</strong><br />

Bereits zum 10. Mal findet im Herbst<br />

der legendäre testRIDE in Lenzerheide<br />

statt. Rund 45 Aussteller präsentieren<br />

die neusten Bikes sowie Equipment<br />

kurz nach der Eurobike. Während<br />

drei Tagen können die neusten<br />

2017er-Bikes kostenlos getestet werden.<br />

testride.ch<br />

23


S P O R T<br />

Nach einigen Eisenstufen befindet man sich beim freistehenden Meilerstein (Pinut Horn, Tgiern dil Pinut).<br />

24


KLETTERSTEIGE<br />

VIE FERRATE <strong>–</strong> «WEGE AUS EISEN» FÜR SCHWINDELFREIE<br />

Ein Klettersteig (auf Italienisch Via Ferrata) ist ein mit Eisenleitern, Eisenstiften,<br />

Klammern als Trittstufen und Stahl- oder anderen Seilen gesicherter Kletterweg<br />

im Gebirge. Früher wurden Felspassagen von Wanderwegen mit Stahlseilen<br />

abgesichert. Daraus entwickelten sich mit der Zeit Klettersteige, die immer<br />

schwierigere Routen für Nichtkletterer begehbar machten. Heute hat sich das<br />

Begehen von Klettersteigen zu einer immer beliebter werdenden alpinen<br />

Disziplin weiterentwickelt. Wir stellen die Klettersteige <strong>Graubünden</strong>s vor.<br />

VON RENÉ CHATELAIN<br />

I<br />

n <strong>Graubünden</strong> gibt es rund 1000 Gipfel, die das Herz eines<br />

jeden Kletterers und Bergsteigers höherschlagen lassen.<br />

360 Gipfel liegen über 3000 m ü. M. Der Traum unzähliger<br />

Bergsteiger ist zweifelsohne die Besteigung des Piz Bernina,<br />

die Königin der Ostalpen, mit 4049 m ü. M. der einzige<br />

4000er-Gipfel in <strong>Graubünden</strong>. Der Biancograt ist einer der<br />

berühmtesten Grate im gesamten Alpenraum. Wem diese<br />

hochalpine Kletterroute zu schwer ist, dem bieten sich unzählige<br />

leichtere Gipfel, wie z. B. der Piz Kesch, von wo aus<br />

man die Bernina-Gruppe mit dem Piz Palü und dem Piz<br />

Roseg bewundern kann.<br />

Für « Nichtkletterer », die trotzdem nicht auf den Nervenkitzel<br />

in einer Steilwand oder einem Couloir verzichten möchten,<br />

gibt es eine ganze Reihe von Klettersteigen. Trittfest und<br />

schwindelfrei sollte man aber schon sein, wenn man sich auf<br />

so ein Abenteuer einlässt.<br />

Mit Helm und Klettersteig-Set auf schmalen Graten, an<br />

schwindelerregenden Felswänden, über Eisenleitern und<br />

Hängebrücken: In <strong>Graubünden</strong> finden Klettersteig-Freunde<br />

viele hochalpine Via-Ferrata-Klassiker, für « Profis » wie für<br />

weniger Geübte.<br />

St. Antönien nimmt für sich in Anspruch, 2005 den ältesten<br />

Klettersteig <strong>Graubünden</strong>s eröffnet zu haben. Dem werden<br />

die Flimser entgegenhalten, dass ihr luftiger Weg hinauf zur<br />

Wiese « Pinut » am Flimserstein schon 1739 schriftlich erwähnt<br />

wurde und vor allem von den Bauern begangen wurde.<br />

Im Zuge des Tourismus und der abenteuerlustigen Gäste, die<br />

die Hotels bevölkerten, liess der Flimser Christian Meiler<br />

1907 Metallleitern und Stahlseile installieren und machte es<br />

so möglich, dass der Flimserstein vom Fuss bis zur Hochebene<br />

« bezwingbar » wurde. Allerdings geriet dieser Klettersteig<br />

in der Folge in Vergessenheit, bis ihn ein paar Enthusiasten<br />

wiederentdeckten und instand stellten. Seit 2007 <strong>–</strong> 100<br />

Jahre nach der ersten Installation <strong>–</strong> gehört er zu den grossen<br />

Attraktionen und wird fleissig genutzt.<br />

DIE EINZELNEN KLETTERSTEIGE<br />

Die Sulzfluh steht als Grenzgipfel zwischen <strong>Graubünden</strong><br />

und Vorarlberg. Der gleichnamige Sulzfluh-Klettersteig<br />

wurde vor zehn Jahren eröffnet und führt durch die Südflanke<br />

der Sulzfluh ( 2817 m ) im Rätikon.<br />

Der Steig ist vorbildlich angelegt und perfekt mit Klammern<br />

und kurzen Leitern abgesichert. Die Route verläuft meist<br />

über Platten und einige kurze Bänder, auf denen man sich etwas<br />

erholen kann. Ab dem « Bankerl » im Mittelteil wird der<br />

Steig etwas schwerer, und in den folgenden leicht überhängenden<br />

Steigpassagen ist Kondition gefragt, die aber wegen<br />

der häufigen Raststecken ( in Form von leichten Querungen )<br />

gut zu bewältigen sind. Vor allem landschaftlich <strong>–</strong> schroffe<br />

Felsen, eingebettet in saftige Almwiesen mit kleinen Seen <strong>–</strong><br />

hat dieser Anstieg viel zu bieten, oben wird man mit dem<br />

Blick zu den Schneegipfeln von Silvretta und Bernina belohnt<br />

!<br />

Der historische Klettersteig Pinut in Flims ist ein faszinierendes<br />

Naturerlebnis und schon für Kinder ab 12 Jahren geeignet.<br />

Der Klettersteig führt von Fidaz (1189 m ) über den<br />

Pinut auf den Flimserstein zum Servetsch Pinut ( 2045 m ).<br />

25


Hinter dem Meilerstein geht es über einen längeren Eisensteg luftig weiter. Beim Ende des Steges sieht man auf der linken Seite in der Tiefe noch einige Überreste des ürsprünglichen Klettersteigs.<br />

Dieser wurde vor über 100 Jahren von einem gewissen Christian Meiler errichtet. Der damals gewählte Einstieg links vom Meilerstein und direkt unterhalb der Höhle erwies sich dann aber als sehr gefährlich.<br />

26


Mit dem notwendigen Respekt und den richtigen Sicherheitsmassnahmen<br />

bietet der Klettersteig Pinut Nervenkitzel ohne<br />

Risiko. Die Schwierigkeit wird als K 1 <strong>–</strong> 2 eingestuft.<br />

Adrenalinschübe sind garantiert am Piz Mitgel bei Savognin.<br />

Total 1320 Höhenmeter, 220 Tritte, einen Kilometer Drahtseil,<br />

einen Überhang sowie zwei schmale Gratwanderungen<br />

gilt es zu überwinden, um auf dem Klettersteig ganz nach<br />

oben auf 3159 m ü. M. zu gelangen. Die Senda ferrada verbindet<br />

das Erlebnis eines sportlichen Klettersteiges mit einer<br />

senkrechten Wand und der Besteigung eines Dreitausenders<br />

mit einer überwältigenden Aussicht.<br />

Senda verticala: Der Hauptaufstieg ist technisch und konditionell<br />

schwierig. Diese Route weist einige Schwierigkeiten<br />

auf und vom Begehen mit Kindern oder untrainierten Personen<br />

wird abgeraten.<br />

«Der Steig ist das Ziel. Den Fels<br />

erobern, auf über 3000 Metern das<br />

Adrenalin spüren und dabei<br />

einmalige Aussichten geniessen.»<br />

Schwierigkeit: K 3 <strong>–</strong> 4 für die 350 m hohe Wand, mit der<br />

Schlüsselstelle K 5 beim Ausstieg.<br />

Höhendifferenz: 350 m<br />

Senda diagonala: Die kürzere Variante bis in die Hälfte mit<br />

rund 200 m Höhendifferenz eignet sich auch für weniger erfahrene<br />

Berggänger.<br />

Schwierigkeit: K 1 mit kurzen Stellen K 2 für die Abstiegsrouten<br />

von der Piramida.<br />

Höhendifferenz: 200 m<br />

Senda finala: Gipfeltour auf den 3159 m hohen Piz Mitgel.<br />

Nach diesem letzten Teilstück hat man die wunderbare<br />

Rundsicht verdient.<br />

Schwierigkeit: K 1 für das 80 m hohe oberste Wegstück bis<br />

zum Gipfelkreuz.<br />

Höhendifferenz: 410 m<br />

Der erste Klettersteig im Engadin beeindruckt mit der spannenden<br />

Route durch den Westpfeiler des Piz Trovat und mit<br />

der gewaltigen Kulisse der berühmten Gletscherwelt des<br />

Berninamassivs. Von der Bergstation Diavolezza ist der Einstieg<br />

leicht in etwas weniger als einer halben Stunde zu erreichen.<br />

Beide Varianten, die familienfreundliche und die extreme<br />

Expertenroute, beginnen am gleichen Einstieg und<br />

führen zur gewagten Seilbrücke ( auf etwa 3500 m ) empor,<br />

welche die Schlucht quert.<br />

27


28


Vor der Brücke teilt sich der Klettersteig. Die leichte Variante<br />

führt nach der Schlucht zuerst vertikal ausgesetzt, dann etwas<br />

sanfter weiter zum Gipfel. Zur extremen Variante klettert<br />

man bei der Abzweigung zu einer Tyrolienne (Flying<br />

Fox ) ab. Diese ist perfekt mit Seilrollen ausgerüstet. Die<br />

Schlucht wird mit Schwung gequert, dann beginnt der Kraft<br />

und Können fordernde zweite Teil. Nach eine Plattenquerung<br />

sind die überhängenden Stücke ( etwa 30 Meter lang ) zu<br />

erklimmen. Weiter oben lässt sich herrlich am Fels klettern,<br />

immer noch extrem steil und ausgesetzt. Nur auf den letzten<br />

Metern vor dem Gipfel wird die Route etwa sanfter.<br />

Die italienische Bezeichnung für Klettersteig ist Via Ferrata (Plural: Vie Ferrate), was wörtlich<br />

Eisenweg bedeutet und den Charakter gerade moderner Klettersteige sehr gut beschreibt.<br />

Die Bezeichnung Via Ferrata wird nicht nur in Italien verwendet, sondern ist auch<br />

im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus in einigen anderen Ländern üblich.<br />

Das in einen Klettersteig eingebrachte Eisen dient einerseits der Fortbewegung (zusätzliche<br />

Griffe und Tritte), andererseits der Selbstsicherung mit einem sogenannten Klettersteig-<br />

Set. In schwierigen Klettersteigen kann die Selbstsicherung zusätzlich auch durch einen<br />

Seilschaftsverband ergänzt werden. Manche Kletterer versuchen, eine Route frei zu klettern,<br />

indem sie das in den Steig eingebrachte Eisen lediglich zur Sicherung und nicht zur<br />

Fortbewegung benutzen.<br />

Kurz vor der Wiese Pinut kann man den Ausblick in die abwechslungsreiche Bergwelt geniessen.<br />

Die Aussicht: Auf der linken Seite schimmert mitten im Wald der Crestasee und auf der rechten Seite<br />

sieht man über Flims hinweg Richtung Laax. (Bilder Pinut: Gaudenz Danuser)<br />

29


O U T D O O R G R A U B Ü N D E N<br />

JULIER HOSPIZ<br />

« LA VEDUTA»<br />

EXPLORATOUR: VON AFRIKA NACH EUROPA<br />

30


Ins Innere von Steinen schauen, Steine in Luft<br />

auflösen, beobachten, wie sich Bergblumen<br />

ans steinharte Leben im Fels angepasst haben.<br />

Das kann man auf der Exploratour zwischen<br />

dem Julier Hospiz und Bivio. Und dann<br />

ist da noch ein spektakuläres Felsentor.<br />

TONI KAISER, WANDERMAGAZIN SCHWEIZ (TEXT UND BILDER)<br />

W<br />

er sich dafür interessiert, wieso ein Stein so und ein anderer<br />

ganz anders aussieht, wie Landschaften geformt<br />

werden und warum Pflanzen gerade hier und nicht anderswo<br />

wachsen, liegt mit dieser Tour goldrichtig. Und <strong>–</strong> unter uns<br />

gesagt <strong>–</strong> alle anderen auch. Denn die Wanderung vom Julier<br />

Hospiz um den Piz Neir herum nach Bivio überzeugt auch<br />

landschaftlich.<br />

Auf zwölf nummerierten Posten entlang der Strecke sind<br />

unter anderem alte Karrenspuren aus der Römerzeit im Fels<br />

zu sehen, Souvenirs von einem urzeitlichen Meer oder eben<br />

dieses imposante Himmelstor kurz vor der Passhöhe der<br />

Fuorcla digl Leget, dem Insider den Beinamen « Der Kuss »<br />

verpasst haben. Dies völlig zu Recht.<br />

LANDSCHAFTSGESCHICHTE IM ZEITRAFFER<br />

Man startet beim Julier Hospiz « La Veduta » auf dem ehemaligen<br />

Kontinentalsockel von Afrika und wandert bis auf den<br />

ehemaligen Tiefseeboden des urzeitlichen Thetys-Meeres.<br />

Tönt doch spannend, oder nicht ? Man folgt sozusagen Schritt<br />

um Schritt der Erdgeschichte.<br />

Um die Sache richtig einordnen zu können, lohnt es sich, vorgängig<br />

das Faltblatt « Exploratour » (siehe Tipp) auf der Infostelle<br />

des Parc Ela in Savognin zu beschaffen. Da wird erklärt,<br />

dass Afrika, Europa und Asien vor Urzeiten einen<br />

einzigen Urkontinent bildeten: Pangäa. « Doch Kräfte im<br />

Erdinneren zerrten am Urkontinent. Wie ein Teigfladen<br />

wurde dieser auseinandergezogen. Die Erdkruste wurde immer<br />

dünner und senkte sich bis unter den Meeresspiegel,<br />

Wasser strömte ein, es entstand ein flaches Meer. Am Meeresboden<br />

lagerten sich Gesteinsschichten ab, vor allem aus Kalk.<br />

Grabenartige Risse entstanden, Pangäa zerbrach, Afrika entstand.<br />

Dann änderte sich die Richtung der Plattenbewegung.<br />

Der afrikanische Kontinent im Süden drängte wieder gegen<br />

Europa. Wie eine Bulldozerschaufel schrammte er über den<br />

Meeresboden, raspelte Gesteinsschichten ab, schob sie übereinander<br />

<strong>–</strong> und türmte die Alpen auf. Gleichzeitig nagten<br />

Wasser, Wind und Wetter an den wachsenden Bergen und<br />

modellierten sie. Und vor allem formten grosse Eismassen<br />

der Gletscher während den Eiszeiten das Gelände.»<br />

31


Von grossen Dingen ist da die Rede. Weil die Spuren dieser<br />

Vorgänge der letzten 250 Millionen Jahre hier heute noch zu<br />

entdecken sind, machen sie das Wandern zu einer ehrfürchtigen<br />

Angelegenheit. Doch auch der Spass darf nicht fehlen:<br />

das berühmte Felsentor ! Man erblickt es schon aus dem schönen<br />

Val d’Agnel <strong>–</strong> ein gewaltiger Anblick, wenn der Himmel<br />

blau durch das Loch schimmert. Noch viel spannender ist es,<br />

die Felsformation aus der Nähe zu bewundern <strong>–</strong> und zu staunen,<br />

dass das Gebilde überhaupt noch steht. Wegen der Steinschlaggefahr<br />

sollte man sich keinesfalls dazu verleiten lassen,<br />

durch oder gar über den Bogen zu klettern. Denn irgendwann<br />

wird auch die Zeit für diese von Wind und Wetter geformte<br />

Felsformation abgelaufen sein, die auf kleinstem<br />

Raum Anschauungsunterricht für die kleinen und grossen<br />

Veränderungen bietet, die unsere Welt vor Millionen von Jahren<br />

geformt hat. Und die auch heute noch in vollem Gange<br />

sind. Genau das Thema also, das diese Exploratour vermitteln<br />

will.<br />

Dieser Tourenbeschrieb stammt aus dem Wandermagazin<br />

« SCHWEIZ ». Das farbige Hochglanzmagazin erscheint monatlich<br />

und bietet Wandertipps und Reportagen zu Kultur<br />

und Natur aus der ganzen Schweiz. Ein Schnupperabonnement<br />

für drei Ausgaben im Wert von 44.80 Franken kann<br />

für 25 Franken beim Verlag bestellt werden.<br />

Telefon 032 626 40 26, E-Mail wandermagazin @ rothus.ch,<br />

www.wandermagazin.ch.<br />

REISE Das Julier Hospiz « La Veduta » und Bivio liegen an<br />

der Postautoverbindung Chur <strong>–</strong> St. Moritz. Oder: Taxi Jäger,<br />

Savognin, Telefon 079 408 08 08. AUSRÜSTUNG Wanderschuhe<br />

mit fester Sohle. ZEIT Etwa 4 ½ Stunden. ROU-<br />

TE « La Veduta » ( 2238 m) <strong>–</strong> Val d’Agnel <strong>–</strong> Fuorcla digl Leget<br />

( 2715 m, wer will, quert vor dem letzten Steilhang kurz nördlich<br />

der Krete entlang weglos leicht ansteigend zum Felsentor<br />

etwas nördlich von Punkt 2671) <strong>–</strong> Val da Natons <strong>–</strong> Alp Natons<br />

TOURINFO<br />

Julier Hospiz <strong>–</strong> Fuorcla digl Leget <strong>–</strong> Bivio<br />

Natur 6 | Kultur 0 | Familie 4 | Kondition 4 | Jahreszeit 7 <strong>–</strong> 10<br />

Lai da<br />

Marmorera<br />

Val da Natons<br />

2906<br />

Piz Neir<br />

Fuorcla digl<br />

Leget<br />

V a l d ’ A g n e l<br />

Julierpass<br />

START « La Veduta ». ZIEL Bivio. CHARAKTERISTIK<br />

Ausgeschilderte Höhenwanderung mit zwölf nummerierten<br />

Posten zur Erdgeschichte (Erklärungen dazu gibts in einem<br />

Faltblatt, das in vielen Hotels und Info-Points aufliegt, oder<br />

auf der App des Parc Ela, siehe auch Tipp). AN-/RÜCK-<br />

Bivio<br />

La Veduta<br />

tour<br />

info<br />

32


(1963 m) <strong>–</strong> Bivio (1769 m). SCHWIERIGKEIT T2. HÖHEN-<br />

DIFFERENZ Aufstieg etwa 500 Hm, Abstieg 900 Hm.<br />

EINKEHREN Besenwirtschaft Alp Natons. WANDER-<br />

KARTE LK 1 : 50 000, 268 T Julierpass. TIPPS / INFOS Wer<br />

auf der Tour selber experimentieren möchte, besorgt sich das<br />

Exploratour-Kit mit dem Handbuch für Experimente und<br />

Beobachtungen zur Geologie und Flora, Geologenhammer,<br />

Salzsäure, Lupe usw. Verleih und Infos in der Info- und Buchungsstelle<br />

Parc Ela, Savognin, Telefon 081 659 16 18, www.<br />

parc-ela.ch, oder in der Infostelle Bivio, Telefon 081 684 53 23,<br />

oder im Hotel « Grischuna », Bivio, Telefon 081 659 12 12.<br />

Route und Inhalte der Exploratour gibts auch auf der App<br />

Parc Ela.<br />

HOTEL «POST», BIVIO: EINE INSTITUTION<br />

« Das ist ja ein richtiges Grandhotel », höre ich einen Gast zu<br />

Martina Lanz sagen, der Chefin des Hotels, als dieser den<br />

grossen Speisesaal zu Klängen von <strong>–</strong> ist es Frédéric Chopin ? <strong>–</strong><br />

betritt. Wie recht er hat: Dieses Haus, das nach der scharfen<br />

Kurve im Dorfausgang Richtung Julier-Passhöhe liegt, ist<br />

tatsächlich zu gut, um einfach nur als Bergsteigerhotel<br />

durchzugehen. Das « Pöschtli » in Bivio ist eine Institution,<br />

von der ich mal behaupte, dass es in der Schweiz kaum einen<br />

Skitourengänger gibt, dem das Haus nicht ein Begriff ist.<br />

Und dessen Chefin, eine richtige Tausendsassa, die stets präsent<br />

und nie müde zu sein scheint, weiss, was Bergler gerne<br />

haben. Natürlich ein gemütliches Bett (neunzig sind es in den<br />

zwei Häusern), Sauna mit Whirlpool, für die Biker einen<br />

Wäsche service noch am selben Tag <strong>–</strong> « die bleiben ja auch nur<br />

eine Nacht », so Martina Lanz, die selber auch fürs Leben<br />

gern auf dem Bike durch die Bergwelt pedalt. Und dann<br />

natürlich ein herzhaftes Essen: am Morgen ein Frühstücksbuffet,<br />

das seinesgleichen sucht, am Abend einen Viergänger,<br />

der höchst gepflegt im riesigen Saal geschöpft wird. Weil sie<br />

selber Tellerservice nicht liebe, meint Martina Lanz: « Der<br />

eine isst mehr, der andere weniger, so müssen wir auch weniger<br />

wegwerfen.» Alles sozusagen « just in time », das braucht<br />

Personal : 26 Angestellte finden während der Hochsaison hier<br />

ihr Auskommen, darunter stets auch ein Servicelehrling.<br />

Das zuerst « Albergo Bivio » genannte Hotel wurde schon<br />

1778 als Säumerherberge erbaut: « Rudolf Freschiati aus Bergel<br />

hat ein schönes Wirtshaus angelegt, wo man aber übel logiert<br />

ist », hiess es 1797 etwas verächtlich in einem Reiseführer;<br />

ausfindig gemacht hat die Quelle der Historiker Diego<br />

Giovanoli. 1877 zerstörte ein Brand einen Teil des Gebäudes,<br />

dann kam es in die Obhut der Familie Lanzio. Der Urund<br />

der Grossvater waren hier schon Posthalter, Martina<br />

führt die «Post » nun also in der vierten Generation. Nach der<br />

Handelsschule und dem frühen Tod ihrer Mutter ist sie schon<br />

früh ins Hotelbusiness eingestiegen, ist und sie absolvierte<br />

noch den Wirtefachkurs. Sie ist nicht die Einzige in der<br />

gastro- affinen Familie: Ein Bruder führt heute das « Kongresshotel<br />

» in Davos, ein anderer das beliebte Restaurant<br />

« Sihlmatt » in Menzingen. Als sie einmal die « Nase voll » und<br />

Lust auf Abwechslung hatte, seien die beiden eingesprungen,<br />

während sie selber ins Unterland gezogen und zuerst die<br />

« Blinde Kuh » an der Expo 2002 in Murten gemanagt und danach<br />

ein Hotel in Rapperswil gefüht habe, erzählt sie. 2005<br />

war die Patronin wieder zurück in Bivio <strong>–</strong> zurück zum Bleiben<br />

und um weiterhin Pistenhasen, Ski- und Schneetüreler,<br />

Wanderer und natürlich möglichst viele Biker in ihrem<br />

«Pöschtli » zu verwöhnen.<br />

Hotel « Post », Bivio, Telefon 081 659 10 00, www.hotelpostbivio.ch.<br />

Tipp: In der Bündnerstube die Gästebücher aus<br />

dem frühen 19. Jahrhundert studieren!<br />

33


S U R S E L V A<br />

DIE SURSELVA<br />

Überraschend vielseitig präsentiert sich das Tal im Nordwesten <strong>Graubünden</strong>s. Das Tal, in dem vorwiegend<br />

Rätoromanisch gesprochen wird und Traditionen gelebt und weitergegeben werden.<br />

A<br />

nmutig zwischen der Rheinquelle<br />

und der Rheinschlucht eingebettet,<br />

eröffnen sich Gästen in der Surselva<br />

fast unbegrenzte Möglichkeiten,<br />

Kultur und Natur zu erleben. Faszinierende<br />

Naturlandschaften wie die<br />

Greina-Hochebene am Ende der Val<br />

Lumnezia oder das Hochtal Frisal<br />

in Brigels sind nur zwei Beispiele<br />

für eine lohnenswerte Wanderung innerhalb<br />

des riesigen Wanderwegnetzes.<br />

Zudem führen unzählige Biketrails<br />

Velobegeisterte mal auf flowigen, mal<br />

auf herausfordernden Wegen durch die<br />

schönsten Ecken der Surselva.<br />

Wer nun meint, das Tal sei nur aufgrund<br />

seiner Natur einen Besuch wert,<br />

hat weit gefehlt. Denn wer sich den<br />

Jahreskalender der Surselva zu Gemü-<br />

te zieht, stösst immer wieder auf traditionelle<br />

Anlässe. Von den Einwohnern<br />

werden diese gelebt und von den Gästen<br />

geliebt. Zu den Highlights gehört<br />

beispielsweise der Alpabzug am 9. September<br />

in Brigels. Dabei ziehen nach<br />

dem Alpsommer rund 600 Tiere von<br />

den fünf Brigelser Alpen ins Tal <strong>–</strong><br />

schön gestriegelt und mit kunstvollem<br />

Blumenschmuck verziert. Etwas weniger<br />

bekannt, jedoch ebenso faszinierend<br />

ist das Tonnetzwerk der Tibadas<br />

vom 15. August. Tibas sind historische<br />

Blasinstrumente, mit denen die Hirten<br />

und Älpler in früheren Jahrzehnten<br />

von Alp zu Alp und ins Tal Botschaften<br />

kommunizierten. Einmal im<br />

Jahr, meist im August, wird diese Tradition<br />

wieder aufgenommen, indem in<br />

der Landschaft positionierte Musiker<br />

sich Melodien und Signale zuspielen.<br />

REICHHALTIGE KULTUR<br />

Authentische Bergdörfer wie der geschichtsträchtige<br />

Ort Valendas mit seinen<br />

gut erhaltenen Patrizierhäusern<br />

oder das Wakkerpreisträger-Dorf Vrin<br />

begeistern Kulturliebhaber ebenso wie<br />

das kunstbegeisterte Dorf Trun, welches<br />

einst die Heimat vom Illustrator<br />

des Schellen-Ursli, Alois Carigiet, war.<br />

Auch heute hat Kunst mit der begehbaren<br />

Skulptur « Ogna » von Matias Spescha<br />

und dem 1,5 km langen Kunstweg<br />

« Senda d’art » einen hohen Stellenwert<br />

im Dorf. Nebst den Bergdörfern ist die<br />

Surselva, insbesondere die Val Lumnezia,<br />

bekannt für die grosse Dichte an<br />

34


geschichtsträchtigen Kirchen und Kapellen.<br />

Verschiedene Führungen und<br />

Ausstellungen lassen die Vergangenheit<br />

für kurze Zeit aufleben und zeigen<br />

die Entwicklung der Region auf.<br />

HEISSE BEATS<br />

UND WOHLKLINGENDE TÖNE<br />

In den <strong>Sommer</strong>monaten wandelt sich<br />

die Surselva jeweils zu einer Hochburg<br />

an kleinen und grossen musikalischen<br />

Highlights. Angeführt wird die Liste<br />

seit Jahren vom Open Air Lumnezia.<br />

Internationale und nationale Top Acts<br />

sorgen im sonst idyllischen, ruhigen<br />

Tal des Lichts für einen Ausnahmezustand.<br />

In diesem Jahr machen Künstler<br />

wie The Kooks, Scooter, Fritz Kalkbrenner,<br />

Wanda wie auch die aufstrebende<br />

einheimische Hip-Hop-Crew<br />

Liricas Analas vom 21. bis zum 23. Juli<br />

dem Open Air die Ehre.<br />

Fast nahtlos geht es eine Woche später<br />

auf der anderen Seite des Piz Mundaun<br />

mit etwas anderen Klän gen<br />

weiter. Alle zwei Jahre wird Ober sa-<br />

xen Mundaun zum Operndorf. Neben<br />

der Freizeitanlage Rufalipark in Misanenga<br />

wird vom 29. Juli bis zum 14. August<br />

ein ganzes Operndorf aufgestellt.<br />

Aufgeführt wird in diesem <strong>Sommer</strong><br />

kein geringeres Stück als «Guglielmo<br />

Tell ». Inszeniert wird das Schweizer<br />

Traditionsstück vom Re gisseur Andrea<br />

Zogg.<br />

DAS ZENTRUM DER SURSELVA<br />

Einst erfüllt von pulsierendem Leben<br />

in stattlichen Bürgerhäusern, von spielenden<br />

Kindern, muhenden Kühen<br />

und lärmenden Handwerkerbuden,<br />

führt das Städtli heute ein beschauliches<br />

Dasein. Und doch füllen sich die<br />

Gassen von Ilanz zu bestimmten Jahresanlässen<br />

mit Menschen, die das<br />

Städtli für ein paar Tage zu einem belebten<br />

Ort werden lassen. So geschieht<br />

es alljährlich Anfang August am Ilanzer<br />

Städtlifest, welches während zweier<br />

Tage mit Markt- und Essensständen<br />

sowie Konzerten für Feststimmung<br />

sorgt. Ilanz ist jedoch nicht nur das<br />

Zentrum des Tals, sondern auch ein<br />

idealer Ausgangspunkt für die Erkundung<br />

der Nebentäler wie das Safiental<br />

oder die Val Lumnezia und vor allem<br />

liegt die Stadt perfekt, um eine der<br />

schönsten Schluchtenlandschaften der<br />

Schweiz zu besichtigen <strong>–</strong> die Ruinaulta.<br />

In mitten von hohen, kargen Felswänden<br />

bahnt sich dort der noch junge<br />

Rhein den Weg durch die Schlucht und<br />

zieht Kajakfahrer und Riverrafter sowie<br />

Wanderer und Biker gleichermassen<br />

in seinen Bann.<br />

SURSELVA TOURISMUS<br />

Tel. + 41 81 920 11 00, Fax + 41 81 920 11 01,<br />

info @ surselva.info<br />

Weitere Informationen unter www.surselva.info<br />

Surselva<br />

35


I M M O B I L I E N<br />

HOFMANN UND<br />

DURISCH IN FLIMS<br />

BREITE PALETTE UND SEIT<br />

30 JAHREN IM GESCHÄFT<br />

36


Landläufig versteht man unter einer Immobilienfirma<br />

ein Unternehmen, das Häuser und Wohnungen<br />

verkauft. Dass die Angebotspalette viel<br />

mehr umfasst als das, zeigt das Beispiel der<br />

traditionsreichen Firma Hofmann & Durisch AG<br />

in Flims.<br />

VON PIERRE ANDRÉ CASTELLANI<br />

S<br />

eit Mitte 2013 führen die beiden gebürtigen Flimser Sandro<br />

Hofmann (39) und Reto Durisch (38) die damals neu<br />

gegründete Firma Hofmann & Durisch AG (siehe Firmengeschichte<br />

auf Seite 38).<br />

Zu den Hauptdienstleistungen der Hofmann & Durisch AG<br />

gehören neben dem klassischen Verkauf von Ferienwohnungen,<br />

die Verwaltung von Stockwerkeigentümergemeinschaften,<br />

die Projektentwicklung und das Baumanagement von<br />

Bauprojekten und Architekturdienstleistungen. Durch die<br />

beiden Tochterfirmen Heidi Immo Flims AG und Val Signina<br />

Touristik AG sind zudem noch touristische Dienstleistungen<br />

im Bereich der Ferienwohnungsvermietung dazugekommen.<br />

AUSWIRKUNGEN DER ZWEITWOHNUNGSINITIATIVE<br />

Durch die Zweitwohnungsinitiative sind sämtliche Bereiche<br />

des beruflichen und gesellschaftlichen Umfelds in der Tourismusregion<br />

Flims-Laax-Falera beeinträchtigt. Neben den<br />

touristischen Dienstleistungen sind das Bauhaupt- und das<br />

Baunebengewerbe die Haupttriebfeder der Wirtschaft. Das<br />

Baugewerbe hat bis heute zu einem Grossteil vom Bau neuer<br />

Zweitwohnungen und vom Unterhalt der bestehenden Zweitwohnungen<br />

gelebt. Der Bau neuer Hotels und / oder hotelähnlichen<br />

Betrieben ist bis auf den Bau des Rocksresorts in<br />

Laax vernachlässigt worden. Der Grund für diese Entwicklung<br />

liegt sowohl im strukturellen Umfeld des Tourismus als<br />

auch darin, dass für Investoren und Landeigentümer der Bau<br />

von Zweitwohnungen in Verbindung mit deren Verkauf viel<br />

attraktiver, wenn auch nicht nachhaltig war.<br />

Die Zweitwohnungsinitiative hat zwischenzeitlich einen<br />

Bau boom ausgelöst, weshalb die Folgen der Initiative mit<br />

Verzögerung einsetzen. Ob und wie weit die Unternehmen<br />

die einsetzenden Ausfälle durch neue Projekte zu kompensieren<br />

vermögen, wird sich weisen. Noch ist ein Ausweg aus<br />

der absehbaren Entwicklung nicht ersichtlich.<br />

Es ist somit zwingend, dass neue Geschäftsfelder erschlossen<br />

werden, um die rückläufige Auftragslage aufzufangen. Die<br />

37


FIRMENGESCHICHTE<br />

Seit Mitte 2013 führen die beiden gebürtigen Flimser Sandro Hofmann<br />

und Reto Durisch die neu gegründete Firma Hof mann & Durisch<br />

AG. Diese entstand zwecks Nachfolgeregelung aus der Firma<br />

Hofmann und Spitz Immobilien, welche von Arthur Hofmann und<br />

Jürg Spitz während vieler Jahre erfolgreich geführt wurde.<br />

Die Vorgängerfirma von Hofmann und Spitz Immobilien wurde durch<br />

Arthur Hofmann und Emil Frischknecht im Jahr 1977 gegründet.<br />

Unter dem damaligen Namen Frischknecht und Hofmann wurden<br />

während acht Jahren diverse Überbauungen realisiert, die Ver waltungs<br />

abteilung aufgebaut sowie Verkäufe von Dritten im Mandat<br />

getätigt. Frischknecht und Hofmann war vorwiegend im Kanton<br />

<strong>Graubünden</strong> aktiv und unterhielt Büros in Flims, Lenzerheide und<br />

Arosa.<br />

Im Jahr 1986 schied Emil Frischknecht altershalber aus der Firma<br />

aus und der Betrieb wurde unter dem Namen Hofmann Immobilien<br />

in Flims und Lenzerheide weitergeführt.<br />

Im Jahr 1990 stiess der Bankkaufmann Jürg Spitz zum Team,<br />

welcher 1992 als Partner in die Firma aufgenommen wurde. Der<br />

Name wurde in Hofmann und Spitz umgeändert und bestand über<br />

zwanzig Jahre bis Mitte 2013.<br />

Sandro Hofmann und Reto Durisch<br />

Firma Hofmann & Durisch AG hat dieser Entwicklung bereits<br />

seit mehreren Jahren mit neuen Dienstleistungen entgegenzuwirken<br />

versucht. Einerseits werden vermehrt Renovationen<br />

und Umbauten von bestehenden Ferienwohnungen<br />

durchgeführt und andererseits wurde mit der Akquisition<br />

der beiden Tochterfirmen Heidi Immo Flims AG und Val Signina<br />

Touristik AG ein Hauptaugenmerk auf die touristische<br />

Bewirtschaftung der bestehenden Ferienwohnungen gelegt.<br />

UMBAUTEN UND RENOVATIONEN<br />

Neben den klassischen Architekturdienstleistungen wird der<br />

Bereich der Renovationen und Umbauten immer wichtiger.<br />

In diesem Bereich ist das Potenzial riesig. In der Tourismusregion<br />

Flims-Laax-Falera befinden sich mehrere Tausend<br />

Ferienwohnungen. Viele davon sind bereits weit über zwanzig<br />

Jahre alt und wurden nie renoviert. Bei Wohnungen von<br />

über zwanzig Jahren wird mit einem Renovationsbedarf von<br />

38


zirka 1500 bis 2000 Franken pro Quadratmeter Wohnfläche<br />

gerechnet. Die Sanierung einer alten Wohnung wirkt sich<br />

dabei in den meisten Fällen nicht nur werterhaltend, son -<br />

dern auch wertsteigernd aus. Genau hier setzt die Firma Hofmann<br />

& Durisch AG an. Indem sie ihren Kunden den positiven<br />

Nutzen einer solchen Renovation auf den Wert ihrer<br />

Liegenschaft aufzeigen, können sie viele von der lange aufgeschobenen<br />

Renovation überzeugen. Zudem können renovierte<br />

Wohnungen besser der Vermietung zugeführt und somit<br />

rentabilisiert werden. Die Firma Hofmann & Durisch AG<br />

legt grossen Wert darauf, dass Renovationen mit lokalen Unternehmen<br />

durchgeführt werden. Einerseits kann durch die<br />

langjährige Zusammenarbeit die Qualität hoch gehalten werden<br />

und andererseits ist es wichtig für die Unternehmen, dass<br />

die Wertschöpfung in der Region bleibt und somit Arbeitsplätze<br />

gesichert werden können.<br />

NEUE DIENSTLEISTUNGEN<br />

In den beiden Tochterfirmen Heidi Immo Flims AG mit Sitz<br />

in Flims und Val Signina Touristik AG mit Sitz in Laax Murschetg<br />

wird die touristische Bewirtschaftung von Ferienwohnungen<br />

vorangetrieben. Dabei übernehmen diese Unternehmen<br />

die klassischen Aufgaben einer Ferienwohnungs -<br />

vermietung. Mit der Tochterfirma Val Signina Touristik AG<br />

möchten die Unternehmer in Zukunft zusätzlich zu der Vermietung<br />

neue Wege in der Bewirtschaftung einschlagen. Dabei<br />

sollen zwei neue Geschäftsfelder eröffnet werden, welche<br />

beide darauf abzielen, den Gästen der Region den Aufenthalt<br />

so bequem und abwechslungsreich wie möglich zu machen.<br />

Der erste Bereich « Real Estate Services » umfasst Dienstleistungen,<br />

welche sich insbesondere an die Eigentümer von<br />

Ferienwohnungen und Ferienhäusern richten. Es werden<br />

dem Eigentümer alle Aufgaben, welche sich im Zusammenhang<br />

mit seiner Ferienwohnung ergeben, abgenommen. Bei<br />

Wohnungen, welche sich im Stockwerkeigentum befinden,<br />

sind die klassischen Aufgaben des Immobilienverwalters<br />

ausgenommen, da diese bereits über die jeweilige Verwaltung<br />

abgedeckt sind. Der zweite Bereich « Tourist-/Concierge<br />

Services » umfasst sämtliche Dienstleistungen, welche der<br />

Gast, unabhängig ob Eigentümer oder Mieter, während seines<br />

Aufenthalts in Anspruch nehmen kann, um ihm das bestmögliche<br />

Ferienerlebnis zu garantieren. Dabei stehen die<br />

Vermittlung von touristischen Dienstleistungen rund um<br />

den Aufenthalt des Gasts im Vordergrund. Bei beiden Bereichen<br />

wird auf die Bedürfnisse der Gäste nach Zeiteinsparung,<br />

Convenience, Steigerung der Qualität des Aufenthalts<br />

sowie auf die Sehnsucht nach Einzigartigkeit und Indivi-<br />

dualismus abgezielt. Die immer kurzfristiger gebuchten und<br />

kürzer werdenden Aufenthalte der Gäste in Verbindung mit<br />

dem sehr grossen unübersichtlichen Angebot und der fehlenden<br />

Ortskenntnis der Gäste verlangt zunehmend auch im<br />

Bereich der Ferienwohnungen nach Organisation und Betreuung.<br />

Für den Aufbau dieser beiden Geschäftsfelder werden<br />

Partnerschaften mit Schlüsselpersonen der touristischen<br />

Dienstleister angestrebt.<br />

Reto Durisch und Sandro Hofmann sind überzeugt, dass die<br />

Ausfälle, welche durch die Folgen der Zweitwohnungsinitiative<br />

unausweichlich sind, teilweise dadurch aufgefangen werden<br />

können, dass die unzähligen bestehenden Ferienwohnungen<br />

aktiviert werden.<br />

DER AUTOR<br />

Pierre André Castellani (62) lebt als freischaffender Journalist und Schriftsteller<br />

am Bodensee und schreibt für verschiedene Zeitungen und Magazine.<br />

39


V A L S<br />

Vals (Bild: Adrian Vieli/Visit Vals)<br />

DIE DREI-SEEN-WANDERUNG<br />

IN VALS<br />

Eine der schönsten Wanderungen des Kantons <strong>Graubünden</strong><br />

befindet sich oberhalb Vals. Wunderbar hochgelegene<br />

Karseen funkeln bei Sonnenschein in Blau- und Grüntönen<br />

und die alpine Landschaft ist grandios.<br />

S<br />

ie blicken auf den Zervreila-Stausee<br />

hinunter. Richtung Südwesten ist<br />

das markante Zervreilahorn zu sehen.<br />

Richtung Nordwesten nach Norden<br />

können Sie das Frunthorn, den Dachberg,<br />

das Schwarz- und Faltschonhorn,<br />

den Piz Aul sowie den Piz Serenastga<br />

bewundern. Herrliche Szenerie<br />

beim Guraletschsee (2409 m), im<br />

Hintergrund die steilen Wände des<br />

Fa nel la horns, das Moorgebiet ist mit<br />

Wollgras durchzogen. Sowohl der Amper<br />

vreilasee (2377 m) wie auch der Selvasee<br />

(2297 m) sind fantastisch in die<br />

Landschaft eingebettet. In der Graslandschaft<br />

beim Selvasee finden sich<br />

ideale Plätze für ein Picknick. Und<br />

auf der Alp Selva wird ein Käse angeboten,<br />

welcher wegen der herausragenden<br />

Qualität schon mehrfach ausgezeichnet<br />

worden ist.<br />

Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober<br />

Startpunkt der Tour:<br />

Parkplatz beim Restaurant « Zervreila »<br />

Zielpunkt der Tour: Peiltal<br />

WEGBESCHREIBUNG<br />

Während der ersten halben Stunde vom<br />

Restaurant « Zervreila » aus geht man<br />

auf einem asphaltierten Strässchen bis<br />

zur Kapelle. Dort beginnt der Bergweg.<br />

Gut markiert führt der Pfad bergauf<br />

zum Guraletschsee <strong>–</strong> der Guraletschsee<br />

liegt in einer Mulde unter der Moräne<br />

des vorderen Fanellagletschers.<br />

Beim Guraletschsee überquert man<br />

den Bach, der aus dem See fliesst, und<br />

folgt dem markierten Pfad in nördlicher<br />

Richtung dem Hang des Gu raletschhorns<br />

entlang zur Zünliflue.<br />

Von dort führt der Pfad in nördlicher<br />

Richtung über Alpweiden abwärts,<br />

biegt dann nach rechts in das Tal von<br />

Ampervreila und steigt an bis zum<br />

Ampervreilasee, einem dunkelfarbigen<br />

kleinen Bergsee am Fusse des spitzen<br />

Guraletschhorns. Anschliessend führt<br />

der Weg in nördlicher Richtung weiter.<br />

Leichte Steigungen und Neigungen begleiten<br />

Sie bis zum Selvasee, dem letzten<br />

der drei Bergseen.<br />

Der nächste markante Punkt der Wanderung<br />

ist die Alphütte von Heinisch-<br />

40


Guraletschsee Richtung Ampervreilasee, Zünliflue (Bild: Janine Westenberger/Visit Vals)<br />

Stafel. Danach wandert man weiter<br />

Richtung Peiltal. Der Weg führt an<br />

der Selvaalp vorbei, wo einer der besten<br />

Alpkäse <strong>Graubünden</strong>s hergestellt<br />

und angeboten wird, ausserdem gibt<br />

es auch weitere Landwirtschaftsprodukte<br />

wie Nidelzeltli und Heidelbeerkonfitüre<br />

zu kaufen.<br />

Zwei Stunden Fussmarsch vom Selvasee<br />

entfernt gelangt man ins Peiltal<br />

mit der kleinen Bergwirtschaft, dem<br />

Kiosk Peil. Von dort aus kommen Sie<br />

mit dem Wanderbus nach Vals. Für den<br />

Wanderbus ist eine Anmeldung erforderlich.<br />

Fahrplan siehe www.vals.ch.<br />

Variante: ab Selvasee über Marchegga<br />

in zwei Stunden zu Fuss nach Vals<br />

(1271 m), steiler Abstieg.<br />

Ampervreilasee (Bild: Remo Tönz/Visit Vals)<br />

TOURENCHARAKTER<br />

<strong>–</strong> mit Einkehrmöglichkeit<br />

<strong>–</strong> aussichtsreich<br />

<strong>–</strong> Schwierigkeit: mittel<br />

<strong>–</strong> Dauer: 6 ½ Stunden<br />

<strong>–</strong> Aufstieg: 761 m; Abstieg: 942 m<br />

<strong>–</strong> niedrigster Punkt: 1670 m<br />

<strong>–</strong> höchster Punkt: 2460 m<br />

INFORMATION<br />

Visit Vals. Das Tourismusbüro<br />

Poststrasse 45, CH-7132 Vals<br />

Telefon: + 41 81 920 70 70<br />

Selvasee (Bild: Remo Tönz/Visit Vals)<br />

www.vals.ch<br />

visitvals @ vals.ch<br />

41


P O R T R Ä T<br />

PATEK PHILIPPE WELT-<br />

ZEIT-CHRONOGRAPH<br />

REFERENZ 5930 <strong>–</strong><br />

EINE SELTENE KOM-<br />

BINATION, DIE<br />

UHRENLIEBHABER<br />

SEHNSÜCHTIG ERWAR-<br />

TEN<br />

Der neue Weltzeit-Chronograph Referenz<br />

5930 vereint mit der Welt zeitund<br />

Chronographen-Funktion zwei<br />

grosse Patek Philippe Komplikationen.<br />

Wahren Kennern war diese Kombination<br />

bisher nur von einem Einzelstück<br />

aus den 1940er-Jahren bekannt. Viele<br />

Sammler und Liebhaber hochwertiger<br />

Uhren wird dieser neue Zeitmesser begeistern.<br />

Weltzeituhren und Chronographen gehören<br />

zu den beliebtesten Komplikationen<br />

bei den mechanischen Uhren.<br />

Mit der neuen Referenz 5930 kommen<br />

diese beiden Komplikationen jetzt<br />

erstmals in einem Modell der regulären<br />

Patek Philippe Kollektion zusammen.<br />

Ihr neues Manufakturwerk Kaliber<br />

CH 28-520 HU kombiniert ein automatisches<br />

Chronographenwerk mit<br />

Schaltrad und Vertikalkupplung mit<br />

der patentierten Weltzeitmechanik, die<br />

durch eine äusserst einfache Bedienung<br />

überzeugt: Mit dem Drücker bei<br />

10 Uhr werden der Stundenzeiger und<br />

die beiden Weltzeitskalen in Einstundenschritten<br />

weitergeschaltet, ohne<br />

den präzisen Gang des Uhrwerks zu<br />

stören.<br />

Das Werk ist in ein klassisch rundes<br />

Gehäuse aus 18 Karat Weissgold eingebaut.<br />

Es vereint zwei zeitlos schöne<br />

und elegante Designmerkmale der Manufaktur.<br />

Die schnörkellose Grundform<br />

der vom Bauhaus inspirierten Referenz<br />

96 von 1932 und die flügelartig<br />

ausgestellten Armbandanstösse, die in<br />

den 1940er und 1950er-Jahren Furore<br />

machten. Sie erscheinen zusammen<br />

ebenso zeitlos schön wie ihre berühmten<br />

Vorbilder.<br />

Ebenso klassisch-elegant ist das Gesicht<br />

der neuen Referenz 5930. Das in<br />

Blau und Silber gehaltene Zifferblatt<br />

strukturiert die Ortszeit, die 23 anderen<br />

Weltzeitzonen und die Chronographenfunktion<br />

so vorbildlich, dass sie<br />

jederzeit auf einen Blick abgelesen werden<br />

können. Ganz aussen liegt die<br />

blaue Ortsscheibe mit den Namen der<br />

24 Weltzeitzonen. An ihre Innenseite<br />

schliesst sich die weisse Chronographenskala<br />

mit Viertelsekunden-Einteilung<br />

an. Die folgende 24-Stunden-<br />

Scheibe ist durch ihre Hell-Dunkel-<br />

Gestaltung und ihre Sonnen- bzw.<br />

Mondsymbole auch Tag-/Nachtanzeige<br />

für die Weltzeit. Das dunkelblaue<br />

Zentrum ist wie bei allen Patek Philippe<br />

Weltzeituhren der Dekorationskunst<br />

gewidmet und von Hand guillochiert.<br />

Der neue Patek Philippe Weltzeit-<br />

Chronograph Referenz 5930 wird <strong>2016</strong><br />

in einer Ausführung mit Weissgoldgehäuse<br />

und Zifferblatt in Blau-Silber<br />

lanciert. Er besitzt ein handgenähtes<br />

Alligatorband mit grossen quadratischen<br />

Schuppen, das passend zum Zifferblatt<br />

marineblau matt gefärbt und<br />

mit einer Calatrava-Faltschliesse aus<br />

18 Karat Weissgold ausgestattet ist.<br />

INFORMATIONEN<br />

Jasmina Steele<br />

International Communication & Public Relations Director<br />

Patek Philippe Genf | Postfach 2654<br />

1211 Genf 2 Schweiz | Telefon + 41 22 884 20 20<br />

Fax + 41 22 884 25 47 | www.patek.com<br />

42


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TERRA GRISCHUNA <strong>–</strong><br />

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B R A U C H T U M<br />

EIN SPEKTAKEL<br />

IM ZEICHEN<br />

DES ALPKÄSES<br />

Wenn das Prättigau zum Fest ruft, dann kann dies nur eines bedeuten: Das Alp Spektakel<br />

steht vor der Tür. Der in Küblis und Seewis stattfindende Grossanlass, welcher<br />

ganz im Zeichen der Alpkultur steht, wird dieses Jahr bereits zum 11. Mal durchgeführt.<br />

VON PETRA LUCK (TEXT) UND ERWIN KELLER (FOTOS)<br />

44


M<br />

it über 30 bestossenen Alpen ist das Prättigau eine der<br />

grössten Alpregionen von <strong>Graubünden</strong>. Jeder dritte<br />

Bündner Alpkäse stammt aus dem Tal zwischen Silvrettagletscher<br />

und Chlus. Logisch, dass das aus bester Alpmilch<br />

und in sorgfältigster Handarbeit auf den Alpen hergestellte<br />

Lebensmittel im Prättigau einen besonderen Stellenwert geniesst.<br />

Logisch auch, dass zu Ehren des würzigen Alpkäses<br />

vor elf Jahren ein erstes Fest organisiert wurde.<br />

Mittlerweile ist das Alp Spektakel, welches dieses Jahr vom<br />

6. bis 9. Oktober in Küblis und Seewis stattfinden wird, nicht<br />

mehr aus dem Veranstaltungsprogramm des Prättigaus wegzudenken.<br />

Der über vier Tage verteilte Anlass bietet jeweils<br />

einen gelungenen Mix aus Prättigauer Alpkultur, moderner<br />

Alpwirtschaft und lebendigen Traditionen.<br />

HOLZSCHNITT ZUM JUBILÄUM<br />

Speziell zum letztjährigen 10. Alp-Spektakel-Jubiläum hat der Fideriser Künstler Marco Walli<br />

einen Holzschnitt gestaltet. Einige wenige dieser limitierten Bilder mit dem Titel «Alp abzug<br />

im Prättigau» und den Massen 100 × 32 cm sind zum Preis von 390 Franken bei Prättigau<br />

Tourismus in Grüsch noch erhältlich.<br />

Alle Informationen zum 11. Prättigauer Alp Spektakel unter www.alpspektakel.ch<br />

AUFTAKT MIT ÄLPLERZNACHT<br />

Den Auftakt zum Alp Spektakel bilden die harmonischen<br />

Älplerznacht-Abende am Donnerstag und Freitag in der<br />

Mehrzweckhalle in Küblis. Bei Kerzenschein und Petroleumlicht<br />

wird feine Älplerkost serviert. Dazu wird ein Rahmenprogramm<br />

mit Musik, Gesang sowie Geschichten und<br />

gespielten Szenen im Prättigauer Dialekt geboten. Für diesen<br />

Anlass ist eine Anmeldung erforderlich.<br />

Das eigentliche Spektakel findet am Samstag und Sonntag<br />

im beschaulichen Dorf Seewis statt. In der Dorfstrasse reiht<br />

sich dann Marktstand an Marktstand. Gemeinsam bilden sie<br />

den grossen Alpmarkt. Neben den Alpgenossenschaften der<br />

verschiedenen Prättigauer Dörfer, welche am Markt ihren<br />

Alpkäse feilbieten, werden auch regionale Spezialitäten und<br />

45


46


vielerlei Handwerk angeboten. Wurst- und Trockenfleischspezialitäten,<br />

Schafwollprodukte, Holzschnitzereien, Backwaren,<br />

Fellgürtel und Filzhüte <strong>–</strong> der Alpmarkt lässt keine<br />

Wünsche offen.<br />

PUBLIKUMSMAGNET ALPABZUG<br />

Einer der Höhepunkte des Alp Spektakels ist sicher der grosse<br />

farbenprächtige Alpabzug vor der majestätischen Kulisse<br />

der Schesaplana am Samstagmittag. Dabei treiben die Seewiser<br />

Bauernfamilien und das Alppersonal über 100 geschmückte<br />

Kühe, Geissen und Schafe ins Dorf. Auch beim<br />

Alpabzug darf der Alpkäse nicht fehlen. Zum einen wird er<br />

dem wartenden Publikum zum Kosten angeboten, zum andern<br />

ist das Pferdegespann mit dem Alpnutzen jeweils sozusagen<br />

der Besenwagen des Alpabzugs.<br />

Aber nicht nur Alpabzug und Markt stehen auf dem Programm<br />

des 11. Prättigauer Alp Spektakels. Weitere Höhepunkte<br />

sind die Jodlermesse in der Kirche am Sonntagmorgen,<br />

der Kinderumzug am Sonntagmittag, bei welchem<br />

Prättigauer Kinder mit ihren Lieblingstieren und Glocken<br />

durch die Seewiser Strassen ziehen, sowie das grosse Rinderspektakel<br />

vom Sonntagnachmittag. Bei Letzterem führen<br />

die Prättigauer Braunviehzüchter ihre schönsten Rinder den<br />

Experten vor. Den schönsten Tieren winken die Titel « Rinderchampion<br />

», « Schöneuter Rinderspektakel» sowie «Miss<br />

Rinderspektakel ». Zudem wird auch die «Alpkönigin » erkürt.<br />

Bei diesem Wettbewerb spielen nicht nur Aussehen und<br />

aktuelle Kondition der Tiere eine Rolle, sondern auch die<br />

Milchleistung der ersten beiden Alpwägungen sowie weitere<br />

Kriterien.<br />

DICKE WOLLE UND FLINKE ÄLPLER<br />

Neben den Braunviehzüchtern sind am Alp Spektakel auch<br />

die Prättigauer Mutterkuh-, Schaf- und Ziegenhalter vertreten.<br />

Sie zeigen auf der Wiese Saglianes mit grossem Stolz ihre<br />

schönsten Tiere. Einige der Schafe werden zudem gleich am<br />

Fest geschoren. Die Besucher können hautnah dabei sein,<br />

wenn die Tiere von ihrer dicken Wolle befreit werden. Weitere<br />

Möglichkeiten, mit Tieren in direkten Kontakt zu treten,<br />

bieten Trekkings mit Pferden und Lamas.<br />

Auf die Kosten kommen auch die jüngsten Festbesucher. Für<br />

sie steht ebenfalls auf der Wiese Saglianes ein tolles Kinderprogramm<br />

mit Streichelzoo und Strohburg bereit.<br />

Einen spannenden Wettkampf liefern sich gestandene Älplerinnen<br />

und Älpler bei der Profi-Älplerolympiade am Sonntag.<br />

Ziegenmelken, Zäunen, Rahmschlagen, Alphornblasen,<br />

Hirtenstock jonglieren oder Gummistiefel-Werfen <strong>–</strong> das waren<br />

alles schon Aufgaben, denen sich die Kandidatinnen und<br />

Kandidaten der Älplerolympiade stellen mussten. Auch beim<br />

diesjährigen Alp Spektakel werden originelle Disziplinen<br />

dafür sorgen, dass die flinksten und fachkundigsten Prättigauer<br />

Älpler/innen zur Königin respektive zum König erkoren<br />

werden.<br />

47


48


KÄSEDEGUSTATION UND VIEL MUSIK<br />

Wie eingangs erwähnt, steht beim Prättigauer Alp Spektakel<br />

in erster Linie der Alpkäse im Zentrum. Ihn gibt es in vielen<br />

Formen am Fest zu finden. So findet am Samstag jeweils die<br />

grosse Alpkäsedegustation statt. Die Besucher können alle<br />

Alpkäse der Region kosten und aus den vielen würzigen Geschmacksrichtungen<br />

ihren persönlichen Favoriten auswählen.<br />

Das Team der Alpgenossenschaft, deren Alpkäse die<br />

meisten Stimmen erhält, wird am Abend im Festzelt mit einem<br />

Preis ausgezeichnet. Weiter können sich die Spektakelbesucher<br />

jeweils am Samstag und Sonntag im Rahmen von<br />

«Chäs, Wii und mee » über die Gemeinsamkeiten von Prättigauer<br />

Alpkäse und Bündner Weinen informieren. Einen<br />

originellen Alpkäse ersteigern kann man sowohl am Samstagabend<br />

als auch am Sonntagnachmittag bei der grossen<br />

Versteigerung im Festzelt.<br />

Weiterer fixer Programmpunkt des Alp Spektakels ist die<br />

grosse Alp-Party am Samstagabend im Festzelt. Bekannte<br />

Bands und einheimische DJs sorgen für Stimmung bis in die<br />

Morgenstunden. Musik gehört allerdings nicht nur am Samstagabend<br />

zum Spektakelprogramm. Nein, während des ganzen<br />

Wochenendes sorgen verschiedene Formationen für musikalische<br />

Unterhaltung. Abwechselnd treten sie in der<br />

Turnhalle, im Festzelt oder mitten im Marktgeschehen auf<br />

und sorgen dort für fidele Stimmung.<br />

ALPABZUG FLIMSERSTEIN<br />

Im Kanton <strong>Graubünden</strong> wie auch im ganzen Alpenraum finden jedes Jahr Alpabzüge statt<br />

(auch Alpabfahrten oder Alpentladungen genannt), die mancherorts zu einer beliebten Touristenattraktion<br />

geworden sind. Einer der spektakulärsten Alpabzüge findet zweifellos in<br />

Bargis oberhalb Flims statt, wo jeweils mehr als hundert prächtig geschmückte Kühe den<br />

steilen und engen Weg vom Flimserstein Richtung Tal unter die Hufe nehmen. Vom Flimserstein<br />

über Bargis, Fidaz, Flims nach Foppa bewegt sich die Herde in Richtung heimische<br />

Ställe. Festbetrieb herrscht an diesem Tag beim Berghaus «Bargis», an der Älplerchilbi im<br />

Hotel «Fidazerhof» und auf Scheia im Lerchihofstall. Dieses Jahr findet der Anlass am<br />

17. September statt.<br />

DIE AUTORIN<br />

Petra Luck (43) betreut im Organisationskomitee<br />

des Prättigauer Alp Spektakels das Ressort Presse/Medien.<br />

Sie lebt mit ihrer Familie in Pragg-Jenaz.<br />

49


T O P G A S T R O N O M I E<br />

IM HOTEL « ALPENHOF»<br />

IN DAVOS WIRD<br />

ITALIANITÀ ZELEBRIERT<br />

50


Die herzliche Begrüssung ist nicht gespielt.<br />

Roberto Pisilli empfängt all seine Gäste<br />

so, wie wenn sie schon langjährige Freunde<br />

wären. Die ganze Atmospähre im Hotel<br />

«Alpenhof» in Davos Platz strahlt Wärme und<br />

Italianità aus. Und die hohe gastronomische<br />

Kunst trägt dazu bei, dass Tafeln bei<br />

Roberto zum Genuss für alle Sinne wird.<br />

VON RENÉ CHATELAIN<br />

«Wir suchen einen Gastgeber, der in unserem feinen, kleinen<br />

Hotel eine herzliche Gastfreundschaft pflegt.» Dies waren<br />

die Worte der Familie Fopp, Besitzerin des Hotels «Alpenhof<br />

» in Davos, bei ihrem ersten Gespräch vor zwei Jahren<br />

mit Roberto Pisilli, der nach elf Jahren im « Seehof » in Valbella<br />

nach einer Veränderung suchte. Seitdem haben ihm<br />

zahlreiche Hotelgäste und Restaurantbesucher von nah und<br />

fern ihr Vertrauen geschenkt. Für ihn persönlich ist es auch<br />

nach vielen Jahrzehnten als Gastgeber noch immer das grösste<br />

Glück, Menschen zu empfangen und gemeinsam mit seinem<br />

Team rundum verwöhnen zu dürfen.<br />

Roberto stammt aus Rotondella, einem kleinen Dorf in der<br />

Basilicata in Süditalien. Seine Familie baut dort Trauben,<br />

Oliven, Früchte und Gemüse an. Zudem wird ein guter<br />

Tafelwein und ein hervorragender Balsamico produziert.<br />

Den packt Robert in ein schmuckes Kästchen und hält ihn<br />

für gute Freunde und Bekannte als Abschiedsgeschenk<br />

nach dem Essen parat. Ihm als Italiener ist Herzlichkeit gegeben.<br />

Die Herkunft alleine macht es aber nicht aus, dass<br />

aus dem 48-jährigen Roberto Pisilli ein erstklassiger Gastgeber<br />

wurde. Er hat in grossen Häusern gelernt, wie man<br />

es macht <strong>–</strong> gut macht: «Castell », Zuoz, «Giardino», Ascona,<br />

« Beau Rivage Palace », Lausanne, « Kronenhof », Pontresina,<br />

Maiensässhotel « Guarda Val », Sporz, oberhalb Lenzerheide,<br />

und zuletzt im « Seehof » in Valbella waren nur einige seiner<br />

Stationen.<br />

Im «Alpenhof » kann er seine Kenntnisse und Erfahrungen<br />

voll zur Geltung bringen: Höchste mediterrane Kochkunst<br />

und feine Schweizer Spezialitäten, sorgfältig zubereitet und<br />

perfekt präsentiert. Einheimische und Urlaubsgäste lieben<br />

die erstklassige Küche und den aufmerksamen Service bei<br />

Roberto.<br />

51


«Es war wie in einem Traum:<br />

Die Gastfreundlichkeit, das Personal,<br />

die Lage, die Ausstattung,<br />

das Res taurant . . . einfach alles hat<br />

gepasst ! Wir wurden am Bahnhof<br />

Davos Platz abgeholt und erhielten<br />

als Erstes ein Zimmer-<br />

Upgrade von Doppelzimmer auf<br />

Suite. Die Bündner Holzmöbel<br />

in allen Räumen und im Restaurant<br />

bewirken ein gemütliches,<br />

frisches und helles Ambiente. Die<br />

Gastgeber und Angestellten<br />

sind zugleich äusserst herzlich . . .»<br />

( Januar <strong>2016</strong> )<br />

Aus Tripadvisor<br />

52


Der grosszügige Rundholzbau verleiht dem Restaurant eine<br />

warme, einladende Atmosphäre. Elegant gedeckte Tische tragen<br />

das Ihre zu einem gepflegten Essen bei. In diesem<br />

Ambiente wird jeder Anlass zu etwas ganz Besonderem:<br />

Hochzeiten und Familienfeiern, Weihnachts- und Betriebsfeste.<br />

Die «Arvenstube » bietet sich für kleine Gesellschaften<br />

an. Für einen gemütlichen Fondue-Abend im Kreise Ihrer<br />

Freunde empfiehlt sich die « Fopp Stube ».<br />

Zu einem erstklassigen Essen gehört ein edler Tropfen.<br />

Roberto Pisilli ist ein ausgesprochener Weinkenner, der seine<br />

Freude an guten Weinen gerne weitergibt und beratend<br />

zur Seite steht. In seiner Vinothek finden sich über 300 ausgewählte<br />

Weine, vorwiegend aus Italien, Spanien und der<br />

Schweiz. Man kann seinen Lieblingswein direkt bei ihm<br />

kaufen oder per E-Mail oder telefonisch bestellen.<br />

DAS «HOTEL ALPENHOF»<br />

Nur zehn Minuten Fussweg von der Jakobshornbahn und dem<br />

Bahnhof Davos Platz entfernt, liegt das einladende Hotel «Alpenhof»,<br />

umgeben von zahlreichen Langlaufloipen und Wanderwegen.<br />

Laut unabhängiger Gästebewertungen ist das der beliebteste Teil<br />

von Davos.<br />

Die 19 gemütlichen und ruhigen Doppelzimmer und Suiten sind<br />

mit hübschen Holzmöbeln hochwertig ausgestattet, bieten wundervollen<br />

Panoramablick Richtung Süden auf die Berge und verfügen<br />

über Free Wi-Fi, Telefon und Safe. Das gesamte Hotel ist Nichtraucherzone.<br />

Das Hotel verfügt auch über einen Seminarraum für bis zu 50 Personen<br />

mit Grossbildschirm und Beamer. Seit Dezember gibt es auf<br />

100 Quadratmeter einen Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad<br />

und Ruheraum. Einen herrlichen Blick auf das Landwassertal bietet<br />

die ausladende Sonnenterrasse.<br />

Hofstrasse 22 | CH-7270 Davos Platz<br />

Telefon + 41 81 415 20 60 | Fax + 41 81 415 20 61<br />

hotel @ alpenhof-davos.ch<br />

53


K U L T U R<br />

Die Bergeller Dörfer Stampa, Borgonovo und Vicosoprano, vom Maiensäss Tombal aus gesehen (Bild: Gianpiero Mazzoni).<br />

CENTRO GIACOMETTI <strong>–</strong><br />

EIN BERGTAL ENT-<br />

DECKT SEINE WURZELN<br />

ZUM 50. TODESTAG VON ALBERTO GIACOMETTI<br />

54


Das Bergell ist die Heimat der Künstlerfamilie<br />

Giacometti. Giovanni, der älteste dieser weltweit<br />

einzigartigen Dynastie, wohnte und arbeitete<br />

zeitlebens in Stampa und in Maloja. Erst jetzt aber,<br />

durch die Dokumentationsarbeiten des Centro<br />

Giacometti, wird bewusst, wie bedeutend dieser<br />

landschaftlich und kulturell spannende Ort<br />

zwischen dem Engadin und dem Comersee auch<br />

für die Biografie und das Werk Augustos und<br />

Albertos war. Wander-, Vortrags- und Ausstellungsangebote<br />

bieten nun kulturinteressierten Per -<br />

sonen im Bergell die Möglichkeit, in eine Bergwelt<br />

einzutauchen, die im Laufe ihrer erstaunlichen<br />

Geschichte äusserst standhafte und innovative<br />

Persönlichkeiten hervorbrachte.<br />

Alberto Giacometti im Februar 1964 im Restaurant «Piz Duan» in Stampa, eine der Fotografien,<br />

die im Buch «Ich verstehe weder das Leben noch den Tod» abgebildet sind<br />

(Bild: Loomis Dean, Copyright: Succession Giacometti / Pro Litteris <strong>2016</strong>, Christopher Dean).<br />

VON DR. MARCO GIACOMETTI,<br />

PRÄSIDENT DER FONDAZIONE CENTRO GIACOMETTI<br />

Der Name Giacometti ist mit dem Zeichner, Maler und<br />

Bildhauer Alberto Giacometti (1901 <strong>–</strong> 1966) zum festen<br />

Begriff in der Kunstszene geworden. Seine Skulpturen erzielen<br />

auf dem internationalen Markt enorm hohe Preise,<br />

sein Werk ist in den bedeutendsten Museen und durch fortwährend<br />

organisierte Sonderausstellungen weltweit präsent.<br />

Albertos Persönlichkeit fasziniert vor allem auch junge Menschen,<br />

nicht zuletzt auch wegen seiner ausserordentlich bescheidenen<br />

und zweifelnden Lebenseinstellung.<br />

Weniger bekannt ist hingegen die künstlerische Leistung seines<br />

Vaters Giovanni (1868 <strong>–</strong> 1933) <strong>–</strong> eines Erneuerers der<br />

Schweizer Malerei zu Beginn des 20. Jahrhunderts <strong>–</strong> und<br />

dessen Rolle als Albertos Lehrer und Förderer. Auch die<br />

beiden jüngeren Söhne Giovannis, Diego (1902 <strong>–</strong> 1985) und<br />

Bruno (1907 <strong>–</strong> 2012), waren kreative Persönlichkeiten, die auf<br />

ihrem Gebiet Spuren hinterliessen: ersterer als Modell und<br />

Assistent Albertos sowie als eigenständiger Möbeldesigner,<br />

der zweite als Architekt.<br />

Zur echten Künstlerdynastie avanciert die Familie Giacometti<br />

aber erst mit Augusto (1877 <strong>–</strong> 1947), einem Cousin zweiten<br />

Grades Giovannis. Dieser ebenfalls in Stampa aufgewachsene<br />

Maler und Glaskünstler legte, nach Studien in<br />

Zürich, Paris und Florenz, einen fulminanten Karrierestart<br />

hin: Bereits um 1910 realisierte der noch junge Augusto un-<br />

«Grande tête mince» von Alberto Giacometti, 1954, Bronze, Alberto Giacometti-Stiftung, Zürich<br />

(Copyright: Succession Giacometti / Pro Litteris <strong>2016</strong>).<br />

55


Giacometti<br />

Stampa<br />

Giacomo<br />

1768 <strong>–</strong> 1854<br />

Giovanni<br />

1765 <strong>–</strong> 1823<br />

Giacomo<br />

1805 <strong>–</strong> 1876<br />

Antonio<br />

1814 <strong>–</strong> 1883<br />

Agostino<br />

1802 <strong>–</strong> 1877<br />

Antonio<br />

1808 <strong>–</strong> 1893<br />

Alberto<br />

1834 <strong>–</strong> 1900<br />

Giacomo<br />

1853 <strong>–</strong> 1918<br />

Zaccaria sen.<br />

1856 <strong>–</strong> 1897<br />

Emilia Marta<br />

1853 <strong>–</strong> 1928<br />

Giovanni<br />

1834 <strong>–</strong> 1913<br />

Giovanni<br />

1868 <strong>–</strong> 1933<br />

Augusto<br />

1877 <strong>–</strong> 1947<br />

Zaccaria<br />

1893 <strong>–</strong> 1970<br />

Gertrud Mezger<br />

1897 <strong>–</strong> 1973<br />

Cornelia<br />

1868 <strong>–</strong> 1905<br />

Annetta<br />

1871 <strong>–</strong> 1964<br />

Alberto<br />

1901 <strong>–</strong> 1966<br />

Annette Arm<br />

1923 <strong>–</strong> 1993<br />

Diego<br />

1902 <strong>–</strong> 1985<br />

Ottilia<br />

1904 <strong>–</strong> 1937<br />

Francis Berthoud Bruno<br />

1894 <strong>–</strong> 1959 1907 <strong>–</strong> 2012<br />

Odette Duperret<br />

1910 <strong>–</strong> 2007<br />

Abstammung der Giacomettis, mit den Ehefrauen der Familie Stampa (Abbildung aus dem Buch «Die Giacomettis. Eine Künstlerdynastie»).<br />

gegenständliche Gemälde <strong>–</strong> von Naturerscheinungen ausgehende<br />

Farbkompositionen <strong>–</strong>, die ihn zu einem Pionier der<br />

abstrakten Malerei machten. Künstlerisch blieb Augusto ein<br />

Leben lang losgelöst vom Wirken und vom Einfluss der nahen<br />

Verwandten aus der unmittelbaren Nachbarschaft, von<br />

«Die Bronzefigur ‹Zeigender Mann› von<br />

Alberto Giacometti hat 2015<br />

für 141,3 Millionen Dollar den Besitzer<br />

gewechselt. Teurer wurde<br />

noch keine Skulptur versteigert.»<br />

Giovanni und seinem Sohn Alberto nämlich, die, wie er, mit<br />

dem Heimatort bis zuletzt eng verbunden blieben; mit einem<br />

damals noch ausgeprägt archaischen Ort, der den Künstlern<br />

sowohl Zuflucht als auch Inspiration bot.<br />

PERIPHERES BERGTAL AN ALPINEM TRANSITWEG<br />

Stampa ist ein Bergdorf im alpinen Durchgangstal Bergell,<br />

das zwischen dem Engadin und dem Comersee liegt. Von der<br />

Römerzeit bis zum ausgehenden Mittelalter war es Haupttransitachse<br />

in den Zentralalpen. Die Landschaft ist eindrücklich,<br />

zerklüftet, facettenreich. Die Gesellschaft entwickelte<br />

sich an der Schnittstelle zweier grosser Kulturräume<br />

<strong>–</strong> des Italienischen und des Deutschen <strong>–</strong> und sog damit<br />

verschiedenartige Strömungen auf. Um 1550 nahm die<br />

Bevölkerung geschlossen die Reformation an; das Bergell<br />

ist südlichster Zipfel mit seither ununterbrochener Predigttradition,<br />

wohlgemerkt auf Italienisch.<br />

Seinen Namen erhielt das Dorf Stampa von der politisch und<br />

kulturell bedeutsamen, gleichnamigen Bergeller Familie, die<br />

es um 1500 gründete. In den folgenden dreihundert Jahren<br />

pflegten die Patrizierfamilien im oberen Teil des schweizerischen<br />

Bergells eine ausgeklügelte Heiratspolitik; neben den<br />

Stampas trachteten auch die Familien der Baldini, Bazzigher,<br />

Castelmur, Crüzer, Dolfi, Fasciati, Giacometti, Gianotti,<br />

Maurizio, Müller, Prevosti, Santi oder Scartazzini danach,<br />

ihre Besitztümer und ihre Identität zu wahren. Der Begriff<br />

Familie ist bei den Giacomettis also weiter zu fassen als eine<br />

blosse Abfolge väterlicher Generationen. Denn ohne die über<br />

Jahrhunderte hinweg verzwickten Vermählungen zwischen<br />

angestammten Bergeller Familien ist das Phänomen der<br />

Künstlerfamilie nicht zu erklären.<br />

Zur Entwicklung besonders aufgeschlossener und zielstrebiger<br />

Persönlichkeiten trug wesentlich auch die Gewohnheit<br />

und Notwendigkeit der Bergeller bei, in weit entfernte Städte<br />

56


in ganz Europa als Zuckerbäcker und Händler auszuwandern<br />

und dort über längere Zeit zu arbeiten. Die Tüchtigkeit,<br />

die Öffnung gegenüber unterschiedlicher Kulturen und die<br />

Mehrsprachigkeit ermöglichten Anpassung in der Fremde<br />

und Wohlstand in der Heimat.<br />

Das in dieser Intensität und Bedeutung in der Kunstgeschichte<br />

wohl einmalige Schaffen einer einzelnen Künstlerfamilie,<br />

der Giacomettis, fand mit zwei prägenden Bergeller<br />

Volksschullehrern seinen Anfang: Giovanni Stampa (1834 <strong>–</strong><br />

1913) und Zaccaria Giacometti (1856 <strong>–</strong> 1897). Durch ihre Passion<br />

für das Zeichnen und Dekorieren führten sie die jungen<br />

Giovanni und Augusto Giacometti an die Laufbahn als<br />

Künstler heran. Sie leiteten den kometenhaften Aufstieg<br />

Albertos ein, der den von seinem Vater herbeigesehnten<br />

künstlerischen Durchbruch in der Kulturmetropole Paris<br />

und damit in der Welt tatsächlich schaffte.<br />

CENTRO GIACOMETTI: EINE NEUE BEWEGUNG ENTSTEHT<br />

Mit dem Ziel, das Kulturerbe der Künstlerfamilie Giacometti<br />

und damit die Geschichte des Bergells zur Geltung zu bringen,<br />

gründete eine Gruppe von engagierten Personen im Jahr<br />

2009 den Verein Amici del Centro Giacometti. Bereits drei<br />

Jahre später ging daraus eine Stiftung hervor <strong>–</strong> die Fondazione<br />

Centro Giacometti <strong>–</strong>, welche die operativen Arbeiten<br />

leistet und die Finanzierungsanstrengungen unternimmt.<br />

«La montagne» von Alberto Giacometti, um 1930, Öl auf Leinwand, Sammlung Fondation Giaco-<br />

metti, Paris (Copyright: Succession Giacometti / Pro Litteris <strong>2016</strong>).<br />

Zu Beginn standen Dokumentations- und Publikationsarbeiten<br />

im Vordergrund. Zeitzeugen wussten und wissen<br />

heute noch unzählige Geschichten über die Persönlichkeiten<br />

der Familie Giacometti und über die Menschen zu erzählen,<br />

die mit ihnen gelebt haben. Diese Erzählungen zu sammeln,<br />

zu ordnen und in ihren Kontext zu stellen ist eine zentrale<br />

Aufgabe der Fondazione Centro Giacometti.<br />

Das Buch « Die Giacomettis. Eine Künstlerdynastie » und<br />

eine Fotodokumentation über die letzten Aufenthalte Alberto<br />

Giacomettis in Stampa « Ich verstehe weder das Leben<br />

noch den Tod » sind die ersten Publikationen der jungen Stiftung,<br />

die sich mit dem Heimattal der Giacomettis auseinandersetzt<br />

und Brücken zu den weiteren Aktivitätszentren dieser<br />

Persönlichkeiten, beispielsweise Zürich, Paris und Genf,<br />

schlagen.<br />

Diese Inhalte, die ein internationales Publikum interessieren,<br />

sind für die multimediale Umsetzung in einem eigens dafür<br />

zu errichtenden, dezentralen Gedenk- und Ausstellungszentrum<br />

bestens geeignet. Das landschaftliche und architektonische<br />

Umfeld des Bergells ist weitgehend erhalten und bietet<br />

durch Erlebniswege im Freien eine ausgezeichnete Ergänzung.<br />

Auch sollen alte und heute ungenutzte Gebäude der<br />

Kulturlandschaft in ein Gesamtprojekt integriert werden.<br />

Damit leistet das Centro Giacometti einen wesentlichen Beitrag<br />

für ein erlebnisreiches Künstlerverständnis und für die<br />

künftige Entwicklung des Bergtals.<br />

«Buste d’Annette X» von Alberto Giacometti, 1965, Bronze, Sammlung Fondation Giacometti, Paris<br />

(Copyright: Succession Giacometti / Pro Litteris <strong>2016</strong>).<br />

57


«Bergell» von Augusto Giacometti, 1911 <strong>–</strong> 15, Aquarell auf Papier, Privatsammlung.<br />

Augusto Giacometti zu seiner Florentiner Zeit (Bild: Fondazione Centro Giacometti).<br />

«Stampa. IV» von Augusto Giacometti, 1943, Öl auf Leinwand, Privatsammlung.<br />

FLOATING OFFERS <strong>–</strong> ERSTE KULTURANGEBOTE DES CENTRO<br />

Vorerst konzentrieren sich die Angebote auf die Vermittlung<br />

von Inhalten und Erlebnissen in der Landschaft entlang<br />

von Wanderwegen. Bedeutende Fotografen, darunter Ernst<br />

Scheidegger, Henri Cartier-Bresson und Loomis Dean, dokumentierten<br />

Alberto Giacomettis letzte Aufenthalte in seinem<br />

Heimatdorf Stampa. Diese einmalige Sammlung bildet<br />

die Vorlage für den Fotoweg «Mit Giacometti unterwegs»:<br />

Mittels des oben erwähnten Bildbands erhält der Wanderer<br />

einen fotografischen Eindruck über die letzten Lebensjahre<br />

des Künstlers und kann sich zugleich auf einem Spaziergang<br />

zwischen Coltura und Borgonovo an die Originalorte begeben.<br />

Die Konzeption der Publikation wird dem Anspruch<br />

einer Künstlerdokumentation und gleichzeitig eines Wegführers<br />

gerecht. Dank eines im Buch beigelegten Plans ist es<br />

nämlich möglich, die exakten Fotostandorte zu finden. Sie<br />

zeigen Alberto Giacometti als einen Menschen des Bergells,<br />

der in Stampa zu Hause ist und am 15. Januar 1966 in diesem<br />

Bündner Tal seine letzte Ruhe fand.<br />

Bereits heute bietet das Centro Giacometti auch geführte<br />

Wanderungen und Vorträge an. Diese bringen historische<br />

Ereignisse von nationaler und internationaler Bedeutung näher,<br />

die eng mit dem Werk der Künstler Giovanni, Augusto<br />

und Alberto Giacometti verbunden sind. So wird zwischen<br />

Borgonovo und Coltura die Evolution der modernen Kunst<br />

in der Periode zwischen 1890 und 1966 erlebbar. Unter den<br />

im Bergell entstandenen Werken sind klassisch und impressionistisch<br />

gehaltene Szenen des täglichen Lebens und Landschaften<br />

von Giovanni, ungegenständliche Farbkomposi tionen<br />

Augustos sowie auf den Vordergrund fokussierte Gärten<br />

Albertos. Die Künstler porträtierten aber auch Menschen<br />

des Bergells: Familienmitglieder, Verwandte, Nachbarn oder<br />

Personen, die mehr oder weniger zufällig irgendwann ihren<br />

Lebensweg kreuzten. Das Herausragende am Bergeller Werk<br />

der Giacomettis: die Köpfe, Porträts und Büsten, die Alberto<br />

in seinen letzten fünf Lebensjahren im Atelier in Stampa<br />

schuf.<br />

Besucht werden also die Lebens- und Arbeitsorte der Künstler<br />

in einer Landschaft, in welcher ihre Vorstellungswelt geboren<br />

ist und welche sie ein Leben lang angezogen hat. Die<br />

Wanderung verbindet eine Reihe von bedeutsamen Orten<br />

wie etwa die Wohnstätten der Künstlerfamilien und die Ateliers,<br />

die Spielorte der Kinder und die Schulhäuser, die Standorte<br />

der Staffeleien von Hunderten von Werken, die Kirchen<br />

San Giorgio und San Pietro mit den Werken Augustos und<br />

der Friedhof, auf welchem alle Persönlichkeiten der Familie<br />

Giacometti ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.<br />

58


«GIACOMETTI ART WALK», NEUARTIGER VIDEOGUIDE<br />

FÜR SMARTPHONES«<br />

Im Mai <strong>2016</strong> geht ein Kulturangebot des Centro Giacometti<br />

in Betrieb, das neue Massstäbe in der Kulturvermittlung im<br />

Freien setzen dürfte: «Giacometti Art Walk ». Entlang von<br />

virtuellen Themenwegen können Wanderer ortsspezifische<br />

Spielfilme anschauen und kunsthistorische Inhalte konsultieren.<br />

Der als kostenlose App für Smartphones konzipierte<br />

Videoguide setzt das Bergeller Werk der Giacometti-Künstler,<br />

ihre Biografien und ihr Heimattal an den Originalstandorten<br />

in Szene und schafft damit ein unvergessliches Erlebnis<br />

für Kulturwanderer.<br />

Gerade diese Verbindung aus Landschaft, Werk und Biografien<br />

machten sich Andrea Fenoglio und Diego Mometti zunutze,<br />

als sie ein neuartiges Informationsinstrument zum<br />

Thema der Kunstvermittlung im Aussenraum entwickelten.<br />

‹ Filmische Fiction › als Mittel für eine innovative App, die<br />

ganz der Darstellung eines Gebirgstals und seiner Künstler<br />

von Weltruhm gewidmet ist. Hierdurch erlangt ‹ Giacometti<br />

Art Walk › Wiedererkennungswert im Rahmen der mit neuen<br />

Kommunikationstechnologien arbeitenden touristisch-kulturellen<br />

Angebote und bietet neue Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für die gesamte Region.» So charakterisieren die Dokumentarfilmer<br />

ihr künstlerisches Projekt. Drei Jahre lang<br />

haben sie mit Recherchearbeit verbracht und dabei noch unbekannte<br />

Geschichten erfasst, die künftigen Besuchern, die<br />

sich für die Künstler der Giacometti-Familie und deren Heimat<br />

interessieren, erzählt werden. Dieser Schatz gehört dem<br />

Bergell.<br />

Die multimedialen Inhalte erzählen Geschichten, die Leben<br />

und Werk der Künstler gewidmet sind, und Geschichten aus<br />

dem Tal. Bei den besonderen Inhalten der App handelt es sich<br />

um kurze Episoden, durch die Momente aus dem Leben der<br />

Künstler so nacherlebt werden können, als würden sie sich<br />

«Selbstbildnis im Schnee» von Giovanni Giacometti, 1899, Öl auf Leinwand, Musée d’Art et<br />

d’Histoire de Genève.<br />

«Annetta und Alberto» von Giovanni Giacometti, 1904, Öl auf Leinwand, Privatsammlung.<br />

Giovanni Giacometti, um 1930 (Bild: Fondazione Centro Giacometti).<br />

59


Auf dem Set von «Giacometti Art Walk», in Soglio gedrehte Szene mit Giovanni Segantini und<br />

Giovanni Giacomettis Vater, Alberto Giacometti senior (Bild: Fondazione Centro Giacometti).<br />

Vorbereitung zur Aufnahme einer Szene mit singenden Mähern aus Bergamo, vor dem «Restaurant<br />

Piz Duan» in Stampa (Bild: Fondazione Centro Giacometti).<br />

vor den Augen der Zuschauer ereignen. Schauspieler stellen<br />

die Künstler und andere Personen dar und führen die Besucher<br />

zurück in die Vergangenheit des Bergells. Der Besucher<br />

erlebt damit eine Zeitreise und tritt in das Leben der Künstler<br />

ein. Auf seinem Spaziergang entlang der Wege des Bergells<br />

trägt er an sein Smartphone angeschlossene Kopfhörer, mit<br />

denen er voll und ganz in die Erzählung eintauchen kann.<br />

Durch die Nutzung filmischer Fiktion, die an die kleinen<br />

Bildschirme der Mobilgeräte angepasst ist, wird der innovative<br />

Geist des Projekts auf einem noch weitgehend unerforschten<br />

Gebiet hervorgehoben.<br />

Im Gedenkjahr <strong>2016</strong>, Alberto Giacomettis 50. Todesjahr,<br />

werden fünf Themenrouten durch das gesamte Bergell vorge-<br />

Der Geologe Guido Mazzoleni erläutert die Granitberge südlich von Borgonovo, die Giovanni Giacometti im Jahr 1901 malte, als die Malerfamilie dort wohnte und Alberto zur Welt kam (Bild: Fondazione Centro<br />

Giacometti).<br />

60


Regisseur Andrea Fenoglio instruiert die Schauspieler Margherita Schoch und Federico Basso auf<br />

dem Set von «Giacometti Art Walk» (Bild: Fondazione Centro Giacometti).<br />

Anlässlich einer geführten Wanderung kommentiert Kunsthistorikerin Dora Lardelli ein Gemälde<br />

Giovanni Giacomettis mit dem Piz dal Largh (Bild: Fondazione Centro Giacometti).<br />

stellt, die von Chiavenna in Italien bis ins Oberengadin nach<br />

Sils reichen. Die fünf Routen sind allesamt Wanderungen mit<br />

geringem Schwierigkeitsgrad, für die jeweils zwei bis vier<br />

Stunden benötigt werden. Sie sind untereinander verbunden.<br />

Die Ausgangs- und Endpunkte sind leicht zugänglich und<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.<br />

CENTRO GIACOMETTI: VON DER VISION ZUR REALITÄT<br />

«Giacometti Art Walk » ist der erste Mosaikstein für ein grösseres<br />

multimediales Werk, das die gesamte Region umfassen<br />

wird und damit neue Entwicklungsmöglichkeiten schafft.<br />

Mit den im Tal geplanten musealen Räumen, die in einer<br />

zweiten Umsetzungsphase des Centro Giacometti entstehen<br />

sollen, werden die mit dem Videoguide vermittelten Inhalte<br />

ergänzt und vertieft und ihr transmedialer Charakter erweitert<br />

<strong>–</strong> mit multimedialen, mechanischen und interaktiven Installationen.<br />

Damit soll die Erzählung über die Künstler und<br />

ihre Heimat vervollständigt werden.<br />

Das Besucherzentrum, ein Neubau als modernes Dienstleistungszentrum,<br />

soll in Stampa entstehen, wie die von Steiner<br />

Sarnen Schweiz im Auftrag der Fondazione Centro Giacometti<br />

formulierte «Vision Centro Giacometti 2020» zeigt.<br />

Alles soll ganz auf die Gästebedürfnisse ausgerichtet sein.<br />

Oberirdisch sind Empfang, Tourismusbüro, Kasse, Bistro<br />

sowie Shop untergebracht. Im Untergeschoss befindet sich<br />

das Bergeller Kunstmuseum mit Bibliothek, Vortrags- und<br />

Filmsaal und der Zugang zu den Workshop-Räumen. Im Besucherzentrum<br />

befindet sich ebenfalls der Ausgangspunkt<br />

zu drei thematischen Rundgängen durch das Dorf und die<br />

nähere Umgebung. An der zentralen Theke des Besucherzentrums<br />

werden die Tickets für das Bergeller Kunstmuseum<br />

verkauft. Hier ersteht der Gast seine lokalen Spezialitäten,<br />

die gleich daneben verführerisch ausgestellt sind. Das Bistro<br />

ist für das frisch zubereitete und aus regionalen Produkten<br />

hergestellte kleine Verpflegungsangebot verantwortlich. Die<br />

Bergeller begegnen in diesem neuen «In-Place» den Touristen.<br />

Der Neubau soll auffallen, verblüffen, zum Anhalten anregen<br />

und vor allem auch einladend wirken. Die vorbeifahrenden<br />

Touristen sollen von der Strasse gelockt und zu einem<br />

Aufenthalt im Bergell verführt werden. Die Fondazione Centro<br />

Giacometti versucht nun, diesen Weg weiterzuverfolgen.<br />

Wenn die Idee gut ist, wird sie sich auch realisieren lassen.<br />

Weitere Informationen unter www.centrogiacometti.ch und<br />

www.giacomettiartwalk.com<br />

DER AUTOR<br />

Marco Giacometti, Bergeller, geboren 1960, Studium der<br />

Veterinärmedizin in Lausanne und Zürich, Habilita-<br />

tion in Wildtiermedizin an der Universität Bern. Zahlreiche<br />

Veröffentlichungen im Bereich der Wildtiermedizin und<br />

-ökologie. Derzeit Lehrtätigkeit an der Bergeller Sekundarschule<br />

in Stampa. Beschäftigt sich mit der Dokumentation<br />

und Vermittlung der kulturellen und natürlichen Geschichte<br />

des Tals. Seit 2013 Präsident der Fondazione Centro<br />

Giacometti in Stampa. Mit Mitstreitern hat er sich zum Ziel<br />

gesetzt, im Bergell ein «Centro Giacometti» zu reali -<br />

sieren, das <strong>–</strong> mit Bezug auf das Tal <strong>–</strong> Leben und Werk der<br />

Giacometti-Künstlerdynastie einem breiten Publikum<br />

vorstellt. Marco Giacometti ist Mitherausgeber und -autor<br />

des Buchs «Die Giacomettis. Eine Künstlerdynastie»<br />

und der Fotodokumentation über Alberto Giacomettis letzte<br />

Aufenthalte in Stampa «Ich verstehe weder das<br />

Leben noch den Tod», beide im Salm Verlag erschienen.<br />

61


J U B I L Ä U M<br />

DAS HOTEL «DA L’ÜJA»<br />

MÄRCHENHAFTE GESCHICHTEN<br />

Es war einmal ... Tauchen Sie ein in märchenhafte Grastronomiegeschichten, fabulösen<br />

Gaumentanz und traditionelle Kreativitätsausbrüche aus dem Hause Hotel «Traube» in Scuol ...<br />

Es war einmal ein Mann, dessen Grossmutter einen ganz besonderen Geist in die «Traube»<br />

gebracht hat. Zusammen mit seiner ausgesprochen lieben Frau <strong>–</strong> die beiden teilten sich viele<br />

Aufgaben <strong>–</strong> füllten sie ein ganzes Haus mit Leben. Das Haus wurde ihr Kind, als sie gingen,<br />

war es schon an die 100 Jahre alt.<br />

VON LISA SCHREIBER<br />

62


Zeichnung Druidomobil von Steivan L. Könz<br />

Alte Mühle am Clozzabach<br />

Sofia und Giacomin Ghilotti haben die Savoldellis von Anfang<br />

an mit offenen Armen aufgenommen. Mit den 100<br />

Jahren haben sie ihnen auch ihr Kind überlassen, die « Üja » <strong>–</strong><br />

das Hotel «Traube», das kleine Hotel, entstanden aus der<br />

Mühle am Clozzabach, zusammen mit dem Silberschatz,<br />

unzähligen Messern, Gabeln und Kännchen, alles in Reih<br />

und Glied, frisch versilbert und poliert. Bestimmt gab es<br />

auch schon andere Hotelübergaben, wo das Silber wie von<br />

Zauberhand fremde Wege gegangen war.<br />

DRUIDE UND DRAGUN<br />

An den Wänden unzählige Porträts mit fremdartigen Fabelwesen,<br />

Drachen, Nixen und Figuren. Diese allerdings unter<br />

Vorbehalt, denn die gehörten einem besonderen Mann aus<br />

Guarda. Steivan Liun Könz hatte Bedenken, ob er seine Bilder<br />

in der «Traube » lassen wollte. Da musste der Koch sich<br />

schon etwas Besonderes einfallen lassen. Ein Geburtstagsessen<br />

war die ideale Gelegenheit dazu. Durch Steivan Liuns<br />

Mitwirken wurde das Fest zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />

Koch und Künstler wurden Freunde. Die Bilder<br />

hängen bis zum heutigen Tag. Geblieben sind auch Reliefs,<br />

bunte Spiegel, Keramik, Sgraffiti und unzählige Kleinigkeiten.<br />

Steivan Liun lebt in der «Traube » wie eh und je.<br />

Seine Einführung in das Zubereiten der wirklich wahren und<br />

echten Feuerzangenbowle ist in lebhafter Erinnerung geblieben.<br />

Die handbemalten Etiketten auf den Gewürzgläsern haben<br />

nicht im Geringsten an Leuchtkraft verloren. Als hätte<br />

sie der Drache soeben ausgespuckt.<br />

Es war einmal ein Mann <strong>–</strong> ist schon fast über 100 Jahre her <strong>–</strong>,<br />

der war gross und stark wie eine Zypresse. Aber es herrschte<br />

grosse Not im Lande. Ganze Heerscharen zogen weg, viele<br />

gingen nach Amerika. Grossvater Pietro Savoldelli packte<br />

seine Frau und einen Haufen Kinder auf einen Karren, und<br />

das kleine Pferd zog die Familie den ganzen Weg von Bergamo<br />

bis zum Passo dello Spluga. Am Zoll endete die Fahrt,<br />

denn für das Pferd sollten fünfzig Franken bezahlt werden.<br />

Der arme Einwanderer war verzweifelt und ohne Geld. Der<br />

Wirt sah die grosse Sorge in Grossvaters Augen und gab ihm<br />

das Geld mit den Worten: «Wenn du ein rechtschaffender<br />

Mann bist, dann bringst du mir das Geld zurück, sobald<br />

du es verdient hast.» Ein paar Tage später sollte er sein Geld<br />

zurückbekommen. Weil sein Eindruck ihn nicht getäuscht<br />

hatte, erliess er dem Schuldner einen rechten Teil. Vielleicht<br />

war das ein erstes Zeichen einer wohlwollenden und guten<br />

Schweizer Gastfreundschaft.<br />

63


Als der Grossvater starb, war Pader Alexander Lozza so über<br />

den langen Trauerzug erstaunt, dass er folgendes schrieb:<br />

« Ein Trauerzug so lange, man könnte meinen, ein Von Peterelli<br />

sei gestorben, und nicht bloss ein italienischer Arbeiter,<br />

der nur seine Familie im Dorf hat.» Pietro hatte es verstanden,<br />

mit Schaufel, Pickel und Hammer seinen Namen in<br />

die Herzen der Leute zu schreiben.<br />

1904 erhielt Giuseppe Bernetta einen « Permiss d’ustaria »<br />

für die Gaststube in der heutigen «Chasa da l’Üja ». Aus der<br />

Mühle an der Clozza wurde eine Weinhandlung, ein Passantenhaus,<br />

ein Gasthaus « Concordia » oder einfach die « Üja ».<br />

In den Folgejahren sollte Giacomin das Kochen erlernen und<br />

auch Vater Gion Savoldelli zog von Savognin ins Engadin,<br />

wo er in der Hotellerie von St. Moritz sein Auskommen fand.<br />

Aber die Familie war weit weg und in den Sechzigerjahren<br />

entschied er sich, in Savognin, wo gerade der erste Skilift gebaut<br />

wurde, ein Hotel zu gründen.<br />

Die Geburtstage seiner drei Söhne <strong>–</strong> zu denen auch Leonardo<br />

Savoldelli gehört <strong>–</strong> richten sich aber immer noch brav nach<br />

dem Ende der Wintersaison in St. Moritz. Diesem Umstand<br />

und dem Willen bei der Familie sein zu können, verdankt<br />

wohl auch er seine Beziehung zur Gastronomie.<br />

Leonardo durfte nicht Koch werden. Das waren schon seine<br />

Brüder. Nach dem Handelsdiplom kam aber doch die Hotelfachschule<br />

in Luzern und spätestens nach dem Praktikum bei<br />

Roland Jöhre in Ftan war er schlussendlich doch in der Hotelküche<br />

angekommen. Ideale Voraussetzungen, um dann in<br />

Scuol Giacomins Silberschatz zu übernehmen.<br />

DRUIDOMOBIL<br />

So viel Kunst musste natürlich gepflegt werden. Steivan Liun<br />

Könz weilte viele Stunden in der Küche am grossen blauen<br />

Tisch. Viele Ideen wurden besprochen, Rezepte wurden ausprobiert<br />

und es wurde Wein getrunken. Da wurde das Druidomobil<br />

geboren. Ein Apparat mit Feuer und Flammen, ei-<br />

Segelschiff am Stammtisch der «Üja»<br />

nem Tank gefüllt mit Dinosaurierfurz. Zaubertrank für die<br />

Seele oder guten Geister des Hauses. Das Ganze war schnell<br />

zu Ende gedacht, die Skizze gezeichnet und der Erbauer erkürt.<br />

Alesch Vital sollte dem Teil Leben einhauchen. Aus<br />

Kultureisen, Rädern, Ketten und Blech entstand das Druidomobil.<br />

Wird immer noch gepflegt und bei Bedarf strömen<br />

tausend Düfte über die nächtliche Terrasse und der Zauber<br />

ist wie neu geboren.<br />

SCHEMBER MAMUT ENGIADINAIS<br />

Not Bott aus Poschiavo wollte die «Traube » mit einer seiner<br />

Skulpturen verschönern. Es musste lediglich ein Baum besorgt<br />

werden. Nach Absprache mit dem Förster wurde dann<br />

die grösste zum Fällen bestimmte Arve versprochen. Irgendwo<br />

weit über Zernez lag sie dann. Leider etwas zu lang für<br />

den Seilkran, der sie zu Tal bringen sollte. Durch die Luft<br />

und per Lastwagen ging es bis nach Scuol und dann mit Spezialkran<br />

auf die Sonnenterrasse der «Traube ». Am grossen<br />

Tag erschien der Holzkünstler. Nach kurzer Begutachtung<br />

Gion Savoldelli um 1958 am Bahnhof in St. Moritz<br />

Kaffee- und Teekannen in Hotelsilber<br />

64


des Baumes, einem etwas längeren Mittagessen und einem<br />

ausgiebigen Mittagsschlaf hat er die Kettensäge ergriffen und<br />

den Baum in zwei Teile halbiert.<br />

KINDERMUND HAT GOLD IM MUND<br />

Vor langer, langer Zeit war es wohl schon klar, dass es nicht<br />

die Kinder sein würden. Während einer Familienwanderung<br />

von Tarasp nach Scuol wussten Vater und Mutter nichts besse<br />

res, als ausführliche Gespräche über Sorgen, Hotel und<br />

Arbeit zu führen. Vorbeilaufend hat dann ein Kind gesprochen,<br />

sie würden wohl niemals die « Nachschaffer in der<br />

‹Traube ›» werden.<br />

WOLF UND BÄRENSPUREN<br />

Etwas « Berühmtheit » hat die «Traube » auch durch die legendären<br />

Pferdeschlittenfahrten erlangt. Bärenspuren im<br />

Schnee, reichlich Unkrautgrappa und waghalsige Köche als<br />

Wolf oder Bär im Wald von San Jon versteckt, liessen unter<br />

Wolfsgeheul den Gästen wohl manchen kalten Schauer über<br />

den Rücken laufen. Ein paar Jahre später sind dann tatsächlich<br />

wieder vereinzelt Bären aus Italien zu Besuch ins<br />

Engadin gekommen. Leider wollten die Köche dann nicht<br />

mehr den Bären spielen. Aber sie sind noch da und mit<br />

ihnen die vielen treuen Seelen des Hauses und die Königin<br />

des Nordens.<br />

NORDWIND<br />

. . . und viele neue kleine Dinge hat sie mitgebracht. Sie stehen<br />

in Vasen, kleinen Gefässen oder krabbeln an den Wänden.<br />

Schon ein paar Jahre ist es her, da kam Antje aus dem Norden<br />

in den wärmeren Süden. Mittlerweile sind die Spuren nicht<br />

zu übersehen. Die frische Brise tut gut und die Gäste freuen<br />

sich über die herzliche Betreuung und sind froh, dass immer<br />

jemand für sie da ist.<br />

Über sieben Meere wird einmal ein Prinz in einer eisernen<br />

Rüstung kommen, neue Ideen bringen und ruhmreiche Taten<br />

planen <strong>–</strong> der neue Wächter des Schatzes und der Geschichten.<br />

Auf seinem Schild steht: « Habe keine Angst mehr,<br />

keinen Zweifel, bin nicht mehr dauernd auf der Suche. Reise<br />

nicht mehr aus Fernweh, sondern einfach, weil ich reisen will.<br />

Will nicht sofort wieder weg, wenn ich irgendwo bin. Und<br />

diese ewigen Fragen nach dem Ziel, nach dem Sinn von allem,<br />

das ist vorbei. Der Sinn des Lebens ist, wenn sich die Frage<br />

nicht mehr stellt. Dann beginnt das Leben.»<br />

www.traube.ch<br />

DIE AUTORIN<br />

Lisa Schreiber ist freischaffende Journalistin und Autorin.<br />

Sie lebt in Zürich und Berlin.<br />

Haupteingang des Hotels «Traube» mit Koch von Peter Leisinger<br />

65


N A T U R<br />

PARC ADULA <strong>–</strong> EIN<br />

NATIONALPARK DER<br />

NEUEN GENERATION<br />

EIN PROJEKT, DAS IN DIE ZUKUNFT BLICKT<br />

Das Projekt Parc Adula «setzt sich zum Ziel, eine Plattform für die viel fältigen<br />

fünf Regionen zu sein und zum Motor für einen gemeinsamen dynamischen Entwicklungsprozess<br />

zu werden. Im Parc Adula geht Naturschutz mit wirtschaft licher Entwicklung<br />

und Erhalt des kulturellen und historischen Erbes der Regionen einher. Mit einer Kern- und<br />

Umgebungszone unterscheidet sich der Parc Adula wesentlich vom bestehenden<br />

Nationalpark im Engadin».<br />

VON FABRIZIO KELLER, PRÄSIDENT DES VEREINS PARC ADULA<br />

Cincia bigia (Bild: Athos Binda)<br />

66


San Bernardino (Bild: Athos Binda) Fuchs in San Bernardino (Bild: Athos Binda)<br />

S<br />

echzehn Jahre sind vergangen, seit das Projekt Parc Adula<br />

seinen vorsichtigen Anfang nahm. Seitdem haben die<br />

Initiatoren es durch die Beteiligung breiter Kreise kontinuierlich<br />

vorangetrieben. Zunächst wurden die Präsidenten<br />

der Regionalverbände und einige Kommunalpolitiker involviert.<br />

Nachdem ein erster Konsens gefunden war, wurde das<br />

Projekt den Vorständen der beteiligten Regionen präsentiert.<br />

Mit deren finanzieller Unterstützung konnte eine Machbarkeitsstudie<br />

durchgeführt werden, die den Konsens der<br />

Exekutiven untermauerte. Im nächsten Schritt wurden die<br />

Gemeinden zuerst über ihre Präsidenten und dann über<br />

die Vorstände aktiv beteiligt. Mit der Erarbeitung eines groben<br />

Projektentwurfs war also die <strong>–</strong> vom Gesetzgeber sogenannte<br />

− Projektierungsphase erreicht. Möglich wurde dies<br />

dank der Finanzierung durch das Regio-Plus-Programm des<br />

Staatssekretariats für Wirtschaft Seco. Das Projekt nahm zunehmend<br />

Gestalt an, und so wurde schliesslich der Verein<br />

Parc Adula mit fünf Regionen und siebzehn beteiligten<br />

Gemeinden als Mitglieder gegründet. Einige von ihnen hatten<br />

bereits ihre Gemeinderäte involviert, um sich an der Errichtungsphase<br />

(definitive Projektierung) des Projekts beteiligen<br />

zu können.<br />

NEUE GESETZESGRUNDLAGEN<br />

Die Rahmenbedingungen für zukünftige Nationalpärke sind<br />

gesetzlich geregelt. Im Jahr 2006 haben die beiden parlamentarischen<br />

Kammern die Revision des Bundesgesetzes über<br />

den Natur- und Heimatschutz verabschiedet und im Jahr<br />

2007 hat der Bundesrat die Verordnung über die Pärke von<br />

nationaler Bedeutung erlassen.<br />

Das Projekt Parc Adula ist insofern ein « Nationalpark der<br />

neuen Generation », als die Vorschriften des Natur- und Heimatschutzgesetzes<br />

in Sachen Nationalpärke nur auf neue<br />

Pärke anwendbar sind. Der Schweizerische Nationalpark im<br />

Engadin untersteht weiterhin einem eigenen Gesetz ( Bundesgesetz<br />

über den Schweizerischen Nationalpark im Kanton<br />

<strong>Graubünden</strong> vom 19. Dezember 1980 ).<br />

Das Natur- und Heimatschutzgesetz bezweckt keine « definitive<br />

» Gründung eines Nationalparks, sondern einen Entwicklungsprozess.<br />

Dies findet seinen Ausdruck darin, dass<br />

die Gemeinden alle zehn Jahre ihre Zustimmung zum Nationalpark<br />

bestätigen müssen. Bei Vertragsablauf besteht also<br />

die Möglichkeit, die Situation auf der Grundlage der gewonnenen<br />

Erfahrungen und unter Berücksichtigung der kommunalen<br />

und regionalen Bedürfnisse neu zu bewerten und<br />

im Rahmen von Bundesgesetz und -verordnung anzupassen.<br />

Die Herausforderungen, denen sich der Verein Parc Adula<br />

und alle beteiligten Gemeinden stellen müssen, sind vielfältig:<br />

Vereinbarkeit von Naturschutz und nachhaltiger wirtschaftlicher<br />

Entwicklung; Verbesserung und Ausbau touristischer<br />

Infrastrukturen, gepaart mit Landschaftsschutz; Förderung<br />

von Wirtschaftsaktivitäten, die zugleich umweltverträglich<br />

sind und dem Marketing des Parks dienen. Dies erfordert<br />

ein Qualitätshandwerk, das territoriale Ressourcen<br />

nutzt, und ein touristisches Angebot, das der Bedeutung des<br />

Umweltschutzes Rechnung trägt, aber auch eine Landwirtschaft,<br />

die sich auf ihre Tradition zurückbesinnt, neu positioniert<br />

und als Garant der Biodiversität und Landschaftsqualität<br />

wirkt.<br />

NUR MIT BREITER ZUSTIMMUNG REALISIERBAR<br />

Von Beginn an ging es um ein « von unten » vorangetriebenes,<br />

auf Konsens basierendes Projekt. Nur mit einer breiten Zustimmung<br />

ist das Parklabel, die Anerkennung als Nationalpark,<br />

erreichbar. Mit Beginn der Betriebsphase muss dieser<br />

Konsens in der Bevölkerung, bei allen weiteren Akteuren<br />

und Interessengruppen in den Regionen des Parks noch gefestigt<br />

werden. Daraus muss der Wille der Menschen erwachsen,<br />

die Region, in der sie leben, gemeinsam mit dem Verein<br />

Parc Adula aufzuwerten. Dem Verein muss es bei der Nutzung<br />

des Parklabels gelingen, die Menschen von der Notwendigkeit<br />

von Produkten mit starkem regionalem Bezug<br />

zu überzeugen; Produkte, die den Wunsch stärken, hierher<br />

zurückzukommen. Das Parkgebiet hat eine Grösse von<br />

1250,74 km 2 ; fünf Regionen und siebzehn Gemeinden sind<br />

67


Greina (Bild: Parc Adula)<br />

daran beteiligt. In der Betriebsphase wird es darum gehen,<br />

die Besonderheiten jeder einzelnen Region zu erkennen, zu<br />

nutzen und zu einem Anziehungspunkt zu machen. All jene,<br />

die den Park besuchen <strong>–</strong> egal, welches Tal sie zuerst erkunden<br />

−, sollen davon überzeugt werden, dass sich auch ein<br />

Besuch der anderen Gebiete des Parks lohnt. Denn jede der<br />

beteiligten Regionen hat ihre ganz eigenen, authentischen<br />

Werte, die es zu entdecken gilt. Der Park ist also eine kleine<br />

Schweiz im Herzen der Alpen, in der Romanisch, Deutsch,<br />

Italienisch sowie die Walser Tradition vereint sind. Die vielen<br />

Facetten dieser Kulturen schaffen südlich und nördlich<br />

der Alpen einen unvergleichlichen kulturellen Reichtum.<br />

meiner Stimme zehn Betriebsjahre des Nationalparks Parc<br />

Adula unterstützen? Die Antwort liegt in unseren Herzen,<br />

die für die Berge schlagen und diesen herrlichen Flecken<br />

Erde, den wir unsere Heimat nennen dürfen, schützen und<br />

zur Geltung bringen möchten.<br />

Fabrizio Keller, Präsident, und Luca Baggi, Vizepräsident des Vereins Parc Adula. Sie führen<br />

das Projekt Parc Adula seit 15 Jahren. (Bild: Alessandra Rime)<br />

Die Ziele des Projekts sind und bleiben ehrgeizig: Schaffung<br />

einer Kern- und einer Umgebungszone, Entwicklung eines<br />

Modells für eine nachhaltige Entwicklung, Gründung einer<br />

Struktur zur Umwelt- und kulturellen Bildung sowie ein<br />

professionelles Management, das die Wahrung der Werte gewährleistet,<br />

die dem Projekt zugrunde liegen. Diese hochgesteckten<br />

Ziele können nur mit der Zustimmung der beteiligten<br />

Gemeinden erreicht werden. In einem Land, in dem<br />

direkte Demokratie gelebt wird, muss Konsens bei allen Bewohnern<br />

aller Gemeinden herrschen. Jeder Einzelne von uns<br />

wird am Ende vor dieser Frage stehen: Warum soll ich mit<br />

68


DIE JAGD: EIN BEISPIEL<br />

DER KOOPERATION IN-<br />

NERHALB DER AKTEURE<br />

DES PARKS<br />

VON DR. PETER MEILE, WILDTIERBIOLOGE<br />

Wie ist man zum heutigen Stand der Jagd<br />

in der Kernzone gekommen? Was für Schritte<br />

hat der Verein Parc Adula gemacht?<br />

Dr. Peter Meile hat das Thema seit 2012 in<br />

erster Linie verfolgt.<br />

Der künftige Umgang mit den Wildtieren innerhalb der<br />

Kernzone und in der Umgebungszone ist für jeden Nationalpark<br />

von grösstem Interesse: sowohl für die Wanderer auf der<br />

Suche nach einem Wildtier-Erlebnis wie vor allem auch für<br />

die lokale Jägerschaft. Mit dem Stichwort « Nationalpark »<br />

stellt sich bei manchem Jäger die Befürchtung ein, seine Jagdmöglichkeiten<br />

würden eingeschränkt, bestimmte Wildarten<br />

würden unter Schutz gestellt, er müsste sein Jagdgebiet aufgeben<br />

und jahrzehntealte Traditionen abbrechen. Wie für jedes<br />

andere Sachgebiet und jede andere Nutzungsform ( wie<br />

Strahlen, Weidewirtschaft, Wege und Routen, Hütten, Wald )<br />

wurden auch zwei Arbeitsgruppen zum Thema Wildtiere<br />

und Jagd gebildet. In der «nördlichen» Arbeitsgruppe waren<br />

die Jäger und Wildhüter der Regionen Surselva und Rheinwald<br />

vertreten, in der « südlichen » Arbeitsgruppe die Jäger<br />

und Wildhüter der Regionen Mesolcina, Calancatal und Bleniotal<br />

( Tessin ).<br />

Diese Arbeitsgruppen erwiesen sich als sehr wertvoll. Es<br />

wurde engagiert diskutiert und gearbeitet. Hier konnten die<br />

Zweifel und Vorschläge eingebracht werden, hier wurden<br />

auch die aktuellen Informationen so weit wie möglich weitergegeben.<br />

In einem ersten Schritt und in Absprache mit dem Amt für<br />

Jagd und Fischerei in Chur und dem Ufficio Caccia e Pesca<br />

in Bellinzona wurde eine enge Zusammenarbeit mit der sehr<br />

gut vorbereiteten Wildhut der beiden Kantone gesucht. Dabei<br />

wurden die Qualität und Beliebtheit der <strong>Sommer</strong>einstände<br />

der Rothirsche beurteilt. Aus den bisherigen Beobachtungen<br />

und Erfahrungen lässt sich schon jetzt abschätzen,<br />

wo sich grössere Rudel aufbauen können, die dann im Winter<br />

in Tallagen ausserhalb der Kernzone zu einem Problem werden<br />

könnten. Solche Gebiete mit potenzieller Wildkonzentration<br />

wurden aus der Kernzone ausgeschieden.<br />

In einem zweiten Schritt wurden diese Ergebnisse mit den<br />

örtlichen Jägersektionen und mit der Arbeitsgruppe Jagd diskutiert.<br />

Auch von dieser Seite wurden Vorschläge aufgenommen.<br />

Ein Nationalpark kann nicht gegen die Bevölkerung durchgesetzt<br />

werden, sondern braucht deren Unterstützung und<br />

Identifikation mit dem Schutzziel.<br />

In einem dritten Schritt wurden innerhalb der Kernzone jene<br />

Flächen ausgeschieden, die einen integralen Schutz (entsprechend<br />

der Einteilung der eidgenössischen Banngebiete) geniessen<br />

und davon jene Flächen abgetrennt, die nur einen<br />

partiellen Schutz erfahren, wo also bei nachgewiesener Notwendigkeit<br />

auch noch Entnahmen durchgeführt werden<br />

können.<br />

Die Resultate dieser Verkleinerungen des vorgeschlagenen<br />

Perimeters der Kernzone bestehen für die Jäger im Wesen t-<br />

lichen im Erhalt bisheriger traditioneller Jagdgebiete in den<br />

Gemeinden Medel ( Curaglia ), Sumvitg und Mesocco, in einer<br />

wesentlichen Erweiterung der Jagdgebiete auf dem Gebiet<br />

der Gemeinde Mesocco und im Calancatal ebenso wie<br />

im Bleniotal, wo wichtige Einstandsgebiete und Wildlebensräume<br />

aus forstlichen Gründen für die Jagd geöffnet und aus<br />

dem Perimeter des eidgenössischen Banngebiets ausgeschlossen<br />

würden, falls der Parc Adula in den Gemeindeabstimmungen<br />

angenommen wird.<br />

Dagegen gibt es eine ganz bescheidene Verkleinerung des<br />

Jagdgebiets in den höchsten und felsigen Lagen der Val Malvaglia,<br />

wo kaum Wild einsteht. Eine weitere Verkleinerung<br />

der Jagdgebiete ergäbe sich in Vals in einem schmalen Streifen<br />

am Osthang <strong>–</strong> ungefähr von der Läntahütte bis zum<br />

Rheinwaldhorn. Hier wurden bisher einzelne wenige Gämsen<br />

erlegt. Die Steinwildregulierung bleibt hier gemäss Nutzungsreglement<br />

der Kernzone aber weiterhin erlaubt.<br />

Hirsche in Piandoss (Bild: Athos Binda)<br />

69


EIN PARK, WO MENSCH<br />

UND NATUR ZU-<br />

SAMMENLEBEN KÖNNEN<br />

Wiederaufbau, die Sanierung und die Erhaltung der Terrassenlandschaften,<br />

der Trockenmauern sowie des alten Weilers<br />

in einem Gebiet von hohem kulturhistorischem Wert. Zudem<br />

bieten didaktische Aktivitäten in Zusammenarbeit mit<br />

dem Museo del Moesano die Möglichkeit, das archäologische<br />

Erbe der Region zu entdecken.<br />

VON MARTIN HILFIKER, DIREKTOR PARC ADULA<br />

Der Parc Adula arbeitet bereits heute für<br />

die Zukunft der fünf Regionen: Hier<br />

einige Beispiele der Projekte, die dank des<br />

Parc Adula zustande gekommen sind.<br />

BLENIO<br />

Entbuschung auf der Alpe di Prou<br />

Die Alpe di Prou in der Gemeinde Serravalle, die sich im Besitz<br />

der Associazione Amici della Valle Malvaglia befindet,<br />

ist in den letzten Jahren mehr und mehr dem sich ausbreitenden<br />

Wald gewichen. Mit Unterstützung des Parc Adula haben<br />

die Zivildienstleistenden von Naturnetz <strong>Graubünden</strong><br />

die Entbuschung des Gebiets vorgenommen und damit die<br />

erneute Beweidung ermöglicht.<br />

CALANCA<br />

Aufwertung der Landschaft Calvari/Scatta<br />

Das Projekt zur Aufwertung der Landschaft in Scatta (Rossa<br />

) wird von der Gemeinde Rossa in Zusammenarbeit mit<br />

dem Parc Adula und einer Arbeitsgruppe des Vernetzungsprojekts<br />

des inneren Calancatals durchgeführt. Ziel ist der<br />

Zivilisten an der Arbeit (Bild: Parc Adula)<br />

MISOX<br />

Informationsbroschüre «Tra castello e castagni <strong>–</strong><br />

Sentiero Cultura e Natura »<br />

«Tra castello e castagni », <strong>–</strong> «Zwischen Kastell und Kastanienwald<br />

» <strong>–</strong> heisst eine Informationsbroschüre über den Lehrpfad<br />

Kultur e Natur zwischen Mesocco und Soazza. Sie soll<br />

dem Besucher die Informationen bieten, damit er den kulturellen<br />

und natürlichen Wert der Region kennen und schätzen<br />

lernen kann. Beschrieben sind das Castello Mesocco mit seiner<br />

Kirche Santa Maria del Castello, der Eichenwald Motèla,<br />

das didaktische Zentrum Nosáll-Rolétt, die wiedergewonnenen<br />

Kastanienselven rund um Soazza und das Kulturzentrum<br />

in Soazza. Der Parc Adula hat dieses Projekt koordiniert<br />

und finanziert.<br />

RHEINWALD<br />

Tourismuszukunft Rheinwald<br />

Das Ziel des Projekts « Tourismuszukunft Rheinwald <strong>–</strong> Der<br />

Weg zu einer attraktiven Tourismusregion » ist es, eine gemeinsame<br />

Vision der Tourismusentwicklung im Rheinwald<br />

zu erarbeiten. Anlässlich einer Zukunftswerkstatt im April<br />

2014 haben über 70 Einwohnerinnen und Einwohner engagiert<br />

Ideen erarbeitet, welche nun konkret umgesetzt werden<br />

sollen. So stehen die Themenfelder als künftige Leuchttürme<br />

im Rheinwald: Haus am Rhein, Inszenierung der Rheinquelle<br />

in Hinterrhein, Aufwertung und Belebung des Sufnersees<br />

oder die Rheinwaldner Dorfbrunnen als sprudelnde Geschichten<br />

der Region. Der Parc Adula hat dieses Projekt finanziert.<br />

Adula <strong>–</strong> Rheinwaldhorn (Bild: Parc Adula)<br />

SURSELVA<br />

Trockenmauern der Alp Amperfreila, der Ifang Brand<br />

Leis alp ( Vals ) und der Iert dallas olivas ( Sumvitg )<br />

Seit Jahrhunderten sind die Trockenmauern ein typischer<br />

und nicht wegzudenkender Bestandteil der Landschaft der<br />

Surselva. Im Verlauf der Jahre sind an den Trockenmauern<br />

der Alp Amperfreila und der Leisalp in der Gemeinde Vals<br />

und an der Iert dallas olivas in der Gemeinde Sumvitg gros-<br />

70


Disentis/Mustér<br />

Trun<br />

Einwohner — 14’394<br />

5’591 Blenio<br />

421 Calanca<br />

1’612 Mesolcina<br />

6’141 Surselva<br />

629 Viamala<br />

Sumvitg<br />

Medel/Lucmagn<br />

Blenio<br />

Acquarossa<br />

Vrin (Lumnezia)<br />

Vals<br />

Splügen<br />

Nufenen<br />

Hinterrhein<br />

Fläche Total — 1251 km²<br />

361 Blenio<br />

104 Calanca<br />

170 Mesolcina<br />

497 Surselva<br />

119 Viamala<br />

Umgebungszone — 1106 km²<br />

299 Blenio<br />

94 Calanca<br />

154 Mesolcina<br />

450 Surselva<br />

109 Viamala<br />

Serravalle<br />

Rossa<br />

Calanca<br />

Mesocco<br />

Soazza<br />

Kernzone — 145 km²<br />

61 Blenio<br />

10 Calanca<br />

17 Mesolcina<br />

47 Surselva<br />

10 Viamala<br />

Buseno<br />

Reproduziert mit Bewilligung<br />

von swisstopo (BA150229)<br />

Quelle: Bundesamt für Landestopografie<br />

DIE AUTOREN<br />

Fabrizio Keller ist Präsident des Vereins Parc Adula<br />

und seit Beginn (Jahr 2000) mit Luca Baggi, Vizepräsident,<br />

dabei.<br />

se Schäden entstanden. Der Parc Adula hat die Sanierungsarbeiten<br />

dieser bedeutenden Zeugen der Geschichte finanziell<br />

unterstützt.<br />

EIN MODERNER PARK MIT EINER MODERNEN KOMMUNIKA-<br />

TION, WO DIE BEVÖLKERUNG IM MITTELPUNKT STEHT<br />

Der Parc Adula kommuniziert auf mehreren Ebenen: Podiums-<br />

und Stammtischdiskussionen, öffentliche Anlässe,<br />

« Parc Adula »-Zeitschrift, Artikel in regionalen und nationalen<br />

Medien, Onlinekommunikation mit der Webseite, Facebook<br />

und Twitter.<br />

Peter Meile ist Wildtierbiologe und hat fürs Projekt<br />

Parc Adula das «Konzept für minimale jagdliche Eingriffe<br />

in der Kernzone des Parc Adula» geschrieben.<br />

Martin Hilfiker ist seit August 2014 Direktor des Projekts<br />

Parc Adula.<br />

71


P O R T R Ä T<br />

GEHEIMTIPP FÜR GENIESSER<br />

Vor knapp fünf Monaten hat das legendäre<br />

Hotel «The Alpina Mountain<br />

Resort & Spa » im kleinen Bergdorf<br />

Tschier tschen in <strong>Graubünden</strong> <strong>–</strong> zehn<br />

Kilometer von Chur <strong>–</strong> nach der umfassenden<br />

Restauration glanzvoll wiedereröffnet.<br />

Das Haus aus dem Jahr 1897 <strong>–</strong><br />

mit 27 Zimmern und Suiten, zwei<br />

Restaurants, einer stilvollen Bar und<br />

einem exklusiven Spa <strong>–</strong> wurde im Stil<br />

der goldenen Zwanzigerjahre, in denen<br />

das Hotel seinerzeit die Blütezeit erlebt<br />

hatte, liebevoll restauriert. Die Innenräumlichkeiten<br />

strahlen heute im<br />

glanzvollen Ambiente von damals.<br />

ZUFRIEDENE GÄSTE<br />

Kenner der Branche bezeichnen das<br />

Haus schon jetzt als neuen Stern am<br />

Bündner Hotelhimmel. So sieht es<br />

auch der renommierte « Connoisseur<br />

Circle », der jährlich die besten Hotels<br />

der Schweiz kürt. Das Hotel «The Alpina<br />

Mountain Resort & Spa » erreichte<br />

bereits Platz 7 in der Kategorie<br />

Newcomer. Direktor Michael Gehring<br />

meint dazu: « Besonders stolz sind wir<br />

auf unser Team, das mit ihrem Einsatz<br />

und der hohen Servicequalität massgeblich<br />

zum Erfolg und zur Zufriedenheit<br />

der Gäste beigetragen hat. Diese<br />

Auszeichnung nur wenige Monaten<br />

nach Eröffnung zu erhalten, zeigt uns,<br />

dass wir auf dem richtigen Weg sind<br />

und das Genusskonzept, sowohl kulinarisch<br />

als auch im Bereich Wellness<br />

und Natur, gepaart mit ehrlicher Gastfreundschaft,<br />

den Wünschen unserer<br />

Gäste entspricht.»<br />

GOURMETKREATIONEN<br />

UND REGIONALE PRODUKTE<br />

Man geniesst die Gourmetkreationen<br />

von 15 Punkten <strong>–</strong> Haubenkoch Antoni-<br />

72


no Messina und Slow-Food-Ambassador<br />

Lukas Pfaff zaubern im Panoramarestaurant<br />

mit herrlichem Blick auf die<br />

Bergwelt oder im stilvollen Gourmetrestaurant<br />

« La Belle Époque ». Basis ist<br />

die traditionelle Schweizer Küche mit<br />

ausgesuchten Produkten aus der Region,<br />

die mit einem Hauch mediterraner<br />

Lebensfreude verfeinert wird. Eine<br />

Spezialität des Hauses ist neben aussergewöhnlichen<br />

Dry-Aged-Fleischgerichten<br />

auch das Angebot asiatischer<br />

Gerichte.<br />

SCHON DAS «GNUSSKÄSCHTLI»<br />

PROBIERT ?<br />

Ein echter kulinarischer Geheimtipp<br />

ist das « Alpina Gnusskäschtli », gefüllt<br />

mit regionalen Bündner Produkten<br />

wie Bündnerfleisch, Salsiz, Bergkäse<br />

und Aufstriche, schmeckt ganz besonders<br />

gut nach einer Wanderung oder<br />

einer Radtour durch die traumhafte<br />

Bergwelt rund um Tschiertschen.<br />

JEDE WOCHE KULTURGENUSS<br />

UND MEHR<br />

Auch das Veranstaltungsprogramm<br />

kann sich sehen lassen. Jeden Mittwoch<br />

um 17 Uhr gibt es im hauseigenen<br />

Weinkeller eine Weindegustation,<br />

die immer unter einem anderen Weinmotto<br />

steht. Dazu passend werden<br />

kleine Spezialitäten serviert. Auch findet<br />

die erfolgreiche Serie Jazz & Dine<br />

ihre Fortsetzung. Internationale Jazzgrössen<br />

geben in stilvollem Rahmen<br />

unvergessliche Konzerte, begleitet von<br />

einem dreigängigen Genuss menü. Ein<br />

echtes Highlight im Veranstal tungs -<br />

kalender ist das Full Moon Dinner.<br />

Immer zu Vollmond wird ein viergängiges<br />

Menü mit Champagnerbegleitung<br />

aus dem Hause Roederer zum<br />

echten Erlebnis. Romantik pur ! An jedem<br />

letzten Sonntag des Monats überrascht<br />

die Küche mit einem Brunch,<br />

den man auf der Sonnenterrasse des<br />

Panoramarestaurants geniessen kann.<br />

«ALPINA»-GENUSSTAG<br />

Für jene, die sich für einen Tag eine<br />

Auszeit nehmen möchten, ist der «Alpina<br />

»-Genusstag genau das Richtige:<br />

Zuerst das Frühstück auf der Sonnenterrasse<br />

einnehmen, dann eine Massage<br />

im Shan Spa geniessen und sich<br />

im Anschluss einen ausgiebigen Lunch<br />

mit feinen Gourmetspezialitäten gönnen.<br />

THE ALPINA MOUNTAIN RESORT & SPA<br />

CH-7064 Tschiertschen | www.the-alpina.com<br />

Telefon + 41 81 868 80 88 | welcome @ the-alpina.com<br />

73


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Bleicherweg 41 · 8002 Zürich<br />

Telefon: 044 403 41 10<br />

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