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Starnberger Bote 8 Titelthema<br />

Starnberg – Lage super … leider auf der falschen Seite<br />

Wenn es um Immobilien geht zählt: die<br />

Lage, die Lage, die Lage. Da hat Starnberg<br />

schlechte Karten. Erst kam 1854 die<br />

Bahnlinie ins Fischerdorf, dann rückte die<br />

Stadt nach. Bahnhof und Gleise saßen da<br />

bereits in der ersten Reihe und trennten<br />

sie von See und Alpenpanorama.<br />

Visuell nach Süden abgeschottet ist die<br />

Stadt durch das Bahnhofsgebäude (Bild 2)<br />

in der Sichtachse der Maximilianstrasse<br />

und durch „bahnaffine“ Nutzbauten. Von<br />

der DB nicht mehr benötigt, wurden sie<br />

an dynamische Mittelständler verpachtet.<br />

In der Achse der Kaiser-Wilhelm-Strasse<br />

zerschellt das fernblicklüsterne Auge am<br />

möbelbesetzten „Freiraum“ (Bild 3) während<br />

am Ende der Wittelsbacherstrasse<br />

das Taschenparadies „bagbord“ (Bild<br />

4) Touristen und Einheimischen den<br />

himmlischen Blick auf Zugspitze und<br />

Wettersteingebirge verwehrt.<br />

Die Sichthindernisse, über die das Auge<br />

stolpert, sollen nun durch das Jahrhundertprojekt<br />

der sog. Seeanbindung<br />

beseitigt werden…<br />

Bild 1 - Der „Schlüssellochblick“ zum See<br />

Wo bitte, geht’s zum See?<br />

Bild 2 - Bahnhof See, Maximilianstrasse Bild 3 - „Freiraum“, Kaiser - Wilhelm - Strasse Bild 4 - „bagbord“, Wittelsbacherstrasse<br />

Als sicher gilt, dass nur im Konsens mit<br />

der DB diese Bauten im Rahmen der<br />

geplanten Seeanbindung beseitigt werden<br />

können. Über die Finalisierung der<br />

teilweise erfüllten Verträge mit der Bahn<br />

wird in Starnberg so heftig gestritten und<br />

polemisiert, daß es dem Gemeinwohl nicht<br />

gut tut. Bevor die angekündigte „große<br />

Lösung“ kommt, um die Öffnung der Stadt<br />

zum See zu erreichen, könnte es hilfreich<br />

sein, sich den Ist-Zustand des sogenannten<br />

„Bahnhofplatzes“ genauer anzusehen.<br />

Was lehrt uns Tancredi Falconeri in Tomasi<br />

di Lampedusas Roman „Der Leopard“,<br />

als durch die italienischen Einigungsbewegung<br />

die Fremdherrschaft der<br />

Bourbonen abgeschüttelt werden sollte:<br />

"Wenn alles so bleiben soll wie es ist (die<br />

Stadt am See), muss sich alles verändern.<br />

Habe ich mich deutlich ausgedrückt?“<br />

Bild 5 - Starnberg südliche Innenstadt<br />

Lageplan

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