Geschäftsbericht 2008 als PDF - Volksbank Montabaur

In zwei Kriegen auf dem Balkan wird der weitere Grundstein zum Ersten Weltkrieg gelegt. Als am
28. Juni 1914 der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand ermordet wird, löst dies den Ersten
Weltkrieg aus.
Diese Zeit des gesamtwirtschaftlichen Aufschwungs geht zwar an Montabaur nicht in Gänze vorbei,
wirkt sich aber bedeutend schwächer aus als in den wirtschaftlich gut entwickelten Orten wie Höhr,
Grenzhausen, Selters, Ransbach und Baumbach. Diese Ortschaften werden mehr und mehr zu
wirtschaftlichen Zentren. Hieran partizipieren naturgemäß die jeweiligen Vorschuß-Vereine. Auch die
Bevölkerungsentwicklung ist ein Spiegelbild der Vorschuß-Vereine. Während in den Orten des
Kannenbäckerlandes die Einwohnerzahl um bis zu 43 % steigt, sind es in der Stadt Montabaur nur
rund 11 %. Die Solidität des Vorschuß-Vereins Montabaur bleibt jedoch, trotz niedrigerer Zuwachsraten,
auf hohem Niveau und wird von den umliegenden Orten nicht erreicht. „Sicherheit vor Risiko“
dürfte die Maxime des Vorschuß-Vereins Montabaur gewesen sein.
Um so verständlicher ist es, dass schon ab 1904 Stimmen laut werden, die in der unbeschränkten
Haftpflicht der Vereinsmitglieder ein Hemmnis für die Steigerung der Mitgliederzahl und der Geschäftstätigkeit
sahen. Aber erst 1917 wurde die Änderung zu einer Volksbank Montabaur mit
beschränkter Haftpflicht vollzogen. Trotz der doch vorhandenen soliden Rahmendaten des Vereins
ist es auffällig, dass das 50-jährige Jubiläum scheinbar nicht das Interesse der staatlichen und auch
genossenschaftlichen Institutionen fand.
Der Beginn des Krieges 1914 wurde von Teilen der Bevölkerung mit erkennbarer Begeisterung
aufgenommen. Hierzu hat sicher auch das Versprechen Wilhelms II. bei der Verabschiedung der
Soldaten beigetragen: „...ehe noch die Blätter fallen, seid ihr wieder zu Hause.“ Es kam jedoch ganz
anders.
Der Krieg spielte zunächst beim Vorschuß-Verein eine untergeordnete Rolle. Noch in den Anfangsjahren
wurde von einem „erfreulichen Bild für den Verein“ gesprochen. Doch im Frühjahr 1915 wurde
vom Bankvorstand über die Möglichkeit der Vollmachterteilung an Ehefrauen, deren Männer an der
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