Geschäftsbericht 2008 als PDF - Volksbank Montabaur
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In dieser Zeit steigender Inflationsraten beschäftigte sich der Vorstand der <strong>Volksbank</strong> „mit dem Gedanken<br />
eines geeigneten Hauses für die Zwecke der <strong>Volksbank</strong> oder Neubau“. Das Projekt „Neubau“<br />
wurde wegen der damaligen außergewöhnlich hohen Preise aufgegeben. Am 29. Mai 1919 wurde<br />
beschlossen, das Haus Ecke Bahnhofstraße/Wallstraße in <strong>Montabaur</strong> für 53.000 Mark zu erwerben.<br />
Nachdem die Bank bisher ihre Geschäfte in dem Haus des jeweiligen Kassierers abgewickelt hatte,<br />
war sie nunmehr Eigentümerin ihres ersten Geschäftsgebäudes.<br />
Nach Räumung durch den bisherigen Mieter und Durchführung von Umbau und Verschönerungsarbeiten<br />
wurde am 23. November 1920 das neue Bankhaus bezogen.<br />
Der Umfang der in Umlauf befindlichen Geldmenge nahm drastisch zu. Der verfügbaren Geldmenge<br />
stand keine entsprechende Gütermenge gegenüber. Im September 1923 war ein 5 Millionen-Mark-<br />
Schein noch 20 Pfennige, im Oktober nur noch 3 Pfennige an Kaufkraft wert.<br />
Bereits im August 1923 gab die Kreisverwaltung Notgeld in Verkehr, das bis 1924 <strong>als</strong> Zahlungsmittel<br />
angenommen wurde. Die Papierflut führte auch bei der <strong>Volksbank</strong> zu außerordentlichen Schwierigkeiten<br />
im Ablauf. „Erste Hilfe“ erhoffte man sich von der Ausgabe der „Rentenmark“, die am 15. November<br />
1923 erfolgte. 1924 setzte die wirtschaftliche Gesundung ein.<br />
Die sogenannten „Goldenen Zwanziger Jahre“ veranschaulichen den weltweiten Aufschwung.<br />
Sie bezeichnen aber vor allem die Blütezeit der deutschen Kunst, Kultur und Wissenschaft.<br />
Inmitten dieser „goldenen“ Zeiten gibt es 1926 Belege für Schwierigkeiten in der <strong>Volksbank</strong>. Trotz<br />
wiederholten Einspruchs des Aufsichtsrates waren „Gelder in großen Beträgen ohne jegliche Sicherheit<br />
hergegeben“ worden. Der Schaden war nicht unerheblich, und es sollte einige Jahre dauern, bis er<br />
behoben war. In 1927 wurde zwar zunächst von Seiten der Verbandsrevision „das außerordentliche<br />
Wachsen und die gute Entwicklung“ der Bank gelobt, aber Monate später zeigten sich Fehler in der<br />
Abwicklung der Geschäfte mit den Gläubigerbanken. Daher hatte man sich nach nur kurzer Zeit von<br />
dem ersten hauptamtlichen Geschäftsführer getrennt.<br />
31 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong>