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Geschäftsbericht 2008 als PDF - Volksbank Montabaur

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> | 30<br />

Mehr <strong>als</strong> 15 Jahrzehnte im Dienste der Kunden:<br />

Mitarbeiter der <strong>Volksbank</strong><br />

Front standen, referiert. Der Mangel an männlichen Arbeitskräften führte zu einem deutlichen Anstieg<br />

der Erwerbstätigkeit von Frauen. Auch musste durch das Einrücken der Betriebsinhaber zum Kriegsdienst<br />

manches Handwerk und Gewerbe stillgelegt werden.<br />

Die anfängliche Begeisterung schlug sich auch in der monetären Unterstützung des Krieges nieder, der<br />

zu einem großen Teil durch festverzinsliche Kriegsanleihen finanziert wurde. Die wichtigste Funktion<br />

der Banken war: Zeichnung dieser Anleihen.<br />

Insgesamt zeichnete die <strong>Volksbank</strong> <strong>Montabaur</strong> 493.500 Mark Kriegsanleihen. Und selbst im Frühjahr<br />

1918 hielt der Vorstand der Bank dies für die zinsgünstigste Art, flüssige Gelder anzulegen.<br />

Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln wurde mehr und mehr erschwert. Der „Hungerwinter“<br />

1916/1917 zermürbte endgültig die physische Widerstandskraft der Bevölkerung. Vielerorts,<br />

auch in <strong>Montabaur</strong>, wurden „Kriegsküchen“ eingerichtet. Hier bekamen Bedürftige für ein geringes<br />

Entgelt überlebensnotwendige Essensrationen.<br />

Im zweiten Kriegsjahr beschloss die Generalversammlung des Vereins die Erhöhung des Geschäftsanteiles<br />

von 120 auf 300 Mark, um – wie es heißt – eine Stärkung des Vereinsvermögens vorzunehmen.<br />

In diesem Jahr wurden in geringem Umfang Vorschüsse gewünscht, das Wechselgeschäft hatte sich<br />

halbiert, nur der Kontokorrent ist wesentlich gesteigert worden. Die Ursachen wurden zum einen in<br />

der Zurückhaltung der Mitglieder, zum anderen in der Finanzierung von Kriegslieferungen durch<br />

Kontoinhaber gesehen.<br />

Der Krieg endete am 11. November 1918.<br />

Es starben insgesamt fast 15 Mio. Menschen, darunter 6 Mio. Zivilisten. Die Folgen für das zivile<br />

Deutschland waren ebenso unmenschlich: Hungersnöte, Arbeitslosigkeit und mit 14 % die höchste<br />

Säuglingssterblichkeit. Hinzu kam eine seit 1914 sich langsam steigernde Inflation, die in der Hyperinflation<br />

des Jahres 1923 zu Zeiten der Weimarer Republik endete. Ihre Ursachen waren in der Art der<br />

Finanzierung des Krieges und deren Folgen zu sehen. Der Staat druckte in großem Umfang Papiergeld,<br />

um zunächst den Krieg und später die Reparationszahlungen finanzieren zu können.

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