SGV_KQ_03_2016_www
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Raus in die Natur.<br />
JUBILÄUMS-SONDERAUSGABE<br />
AUF GUTEN WEGEN<br />
Sauerländischer<br />
Gebirgsverein<br />
Rein ins Erlebnis.<br />
KREUZ&QUER <strong>03</strong>/<strong>2016</strong><br />
K6074<br />
© fotolia.de / Jürgen Fälchle<br />
1891 – <strong>2016</strong>
19098FS1607
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
liebe Wanderfreundinnen, liebe Wanderfreunde,<br />
wie angekündigt, halten Sie heute eine ganz besondere Ausgabe unseres Mitgliedermagazins<br />
„Kreuz&Quer“ in Ihren Händen. Ein Magazin, das – unter dem Arbeitstitel „History“ – in<br />
den letzten Monaten vom bewährten Redaktionsteam mit viel Elan und Kraft recherchiert,<br />
konzipiert und gestaltet wurde. An dieser Stelle möchte ich – sicherlich auch in Ihrem<br />
Namen – ein großes Lob und ein noch größeres Dankeschön an das Team um Chefredakteur<br />
Thomas Reunert für diese gelungene Ausgabe aussprechen. Ein besonderes Dankeschön<br />
geht an Dr. Peter Kracht, der als Hauptfachwart für Kultur die inhaltliche Konzeption des<br />
Heftes maßgeblich gesteuert hat.<br />
Uns, die das Heft von der ersten Idee bis zum Korrekturlesen begleitet haben, ist beim<br />
Schreiben und Lesen immer wieder der Gedanke gekommen: Das alles ist der <strong>SGV</strong>! Das<br />
alles sind wir! Ein tolles Gefühl, das hoffentlich auch Sie bei der Lektüre erleben. Wir hoffen<br />
zudem, dass diese spezielle Ausgabe einen ganz besonderen Platz in Ihrem Bücherschrank<br />
finden wird und Sie immer wieder zum Nachschlagen und Schmökern anregt. Für den Fall,<br />
dass Sie Ihre Freunde und Bekannten an der Freude teilhaben lassen wollen, senden wir<br />
Ihnen gern kostenfrei weitere Exemplare zu.<br />
Mit der Herausgabe dieses besonderen Magazins bewegen wir uns langsam auf das Ende<br />
unserer zweijährigen Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen des <strong>SGV</strong> zu. Der <strong>SGV</strong> hat<br />
einmal mehr gezeigt, wie viel Leben und Kraft in ihm steckt. Diese Energie, die besonders<br />
durch das große ehrenamtliche Engagement an der Basis getragen wird, zeigte und zeigt<br />
sich in voller Stärke bei den vielen tollen Jubiläumsveranstaltungen in den Abteilungen<br />
sowie beim 68. Gebirgsfest mit Festakt Anfang Juni in Bochum. Mit der Mitmach-Kampagne<br />
„Mein <strong>SGV</strong> …“ konnte die Geschäftsstelle zudem viele bleibende Eindrücke und Aussagen<br />
aus der <strong>SGV</strong>-Familie sammeln, die unseren Verein so besonders machen.<br />
Nun wünsche wir Ihnen viel Spaß mit der Ausgabe „<strong>SGV</strong>-History“ (oft sind es ja die Arbeitstitel,<br />
die eine ungeahnte Beständigkeit haben). Sie werden sehen, wie spannend und<br />
kurzweilig Geschichte vermittelt werden kann und welche Themen und Menschen den <strong>SGV</strong><br />
in seinen 125 Jahren zu dem gemacht haben, was er heute ist. Nämlich eine feste Säule<br />
in unserem gesellschaftlichen Leben und ein starkes Stück Heimat!<br />
Der <strong>SGV</strong> bedankt sich bei der NRW-Stiftung für die freundliche Unterstützung und Förderung,<br />
ohne die die Herausgabe dieses Magazins nicht möglich gewesen wäre.<br />
PS: Die uns vorliegenden Berichte aus den Abteilungen und Bezirken, die ein zentraler<br />
Baustein unseres Mitgliedermagazins „Kreuz&Quer“ sind, werden selbstverständlich in der<br />
kommenden Ausgabe ihre Berücksichtigung finden.<br />
Mit einem herzlichen „Frisch auf“<br />
Ihr<br />
Christian Schmidt, <strong>SGV</strong>-Geschäftsführer<br />
Zahlreiche Organisationen, Verbände, Partner und weitere<br />
liebe Menschen haben unserem <strong>SGV</strong> zum 125-jährigen gratuliert.<br />
Uns bleibt, Danke zu sagen für die ausgedrückte Verbundenheit, die bekundeten Partnerschaften<br />
und die ausschließliche Bereitschaft, auch zukünftig eng mit dem <strong>SGV</strong> verbunden zu bleiben<br />
und zusammenzuarbeiten. Diese Vielzahl der Glückwünsche hat uns beeindruckt und auch ein<br />
wenig mit Stolz erfüllt. Das positive Grußwort der Ministerpräsidentin des Landes NRW, Hannelore<br />
Kraft, zum Jubiläum und zum ehrenamtlichen <strong>SGV</strong>-Engagement mündet in der Feststellung:<br />
„Sie kümmern sich! In meinen Augen sind sie die wahren Vorbilder unserer Zeit. Das sage ich<br />
mit großem Dank und Respekt. Der <strong>SGV</strong> macht`s möglich, immer und immer wieder.“ All die<br />
vielen positiven Aussagen zur Arbeit des <strong>SGV</strong>, gepaart mit der so ehrlich bekundeten Verbundenheit,<br />
ist für uns Ansporn und Motivation, den beschrittenen Weg weiterzugehen – versprochen.<br />
Einige Glückwünsche haben wir in dieser Kreuz&Quer-Ausgabe-History veröffentlicht und die<br />
übrigen auf der <strong>SGV</strong>-Internetseite dargestellt – leicht zu finden unter <strong>www</strong>.sgv.de/Kreuz&Quer.<br />
Danke, Danke, Danke… sagt das <strong>SGV</strong>-Präsidium im Namen aller <strong>SGV</strong>-Mitglieder!<br />
<strong>SGV</strong>-PARTNER<br />
UND UNTERSTÜTZER<br />
Grußworte ..................................... 4 – 5<br />
<strong>SGV</strong> GESCHICHTE<br />
1890 – 1914 .................................. 6 – 11<br />
1914 – 1945 ................................. 12 – 13<br />
1945 – 2000 ................................. 14 – 17<br />
Das neue Jahrtausend .......................... 18 – 19<br />
Die Hauptvorsitzenden des <strong>SGV</strong><br />
Die Hauptgeschäftsführer des <strong>SGV</strong><br />
Das <strong>SGV</strong>-Präsidium im Interview.. .................. 20 – 21<br />
Nicht jedem Trend hinterher laufen, aber ganz vorn dabei sein!<br />
Menschen im <strong>SGV</strong> ................................. 22<br />
Wandern und Wege – Herzstücke des <strong>SGV</strong> .............. 23<br />
<strong>SGV</strong> PARTNER Naturpark Arnsberg .................... 24<br />
<strong>SGV</strong> JUGENDHOF „Wilhelm Münker" .................... 25<br />
Stärken zeigen und die Zukunft im Blick<br />
<strong>SGV</strong> PARTNER Paderborner Land . ..................... 26<br />
<strong>SGV</strong> Wanderakademie ............................... 27<br />
Wandern bildet und der <strong>SGV</strong> hilft dabei<br />
<strong>SGV</strong> und Naturschutz:<br />
Gute Freunde kann niemand trennen! ............... 28 – 29<br />
<strong>SGV</strong> PARTNER Brilon/Olsberg ......................... 30<br />
Menschen im <strong>SGV</strong> ................................. 31<br />
Wanderheime und Hütten im <strong>SGV</strong>-Vereinsgebiet ....... 32 – 33<br />
Türme und Baudenkmäler des <strong>SGV</strong> ................ 34 – 35<br />
Langeweile? Wer hat hier Langeweile?! ............. 36 – 37<br />
Feiern und Feste im <strong>SGV</strong><br />
Sauerland trifft Ruhrgebiet ............................ 38<br />
Zum Jubiläum ein tolles Gebirgsfest ganz ohne Grenzen<br />
Mein <strong>SGV</strong> / Mitglied werden . ......................... 39<br />
Ein kleines ABC der Jubiläums-Aktivitäten<br />
der <strong>SGV</strong>-Abteilungen... .......................... 40-44<br />
Bekannte Persönlichkeiten im <strong>SGV</strong> ..................... 45<br />
<strong>SGV</strong>, Schmallenberg und Winterberg<br />
Ausrichter des 119. Deutschen Wandertags 2019 .......... 46<br />
Ein starkes Duo: <strong>SGV</strong> und Tourismus ................... 47<br />
<strong>SGV</strong> PARTNER VRR ................................ 48<br />
Menschen im <strong>SGV</strong> ................................ 49<br />
Termine / Veranstaltungen ........................... 50<br />
Gutschein TourNatur <strong>2016</strong> ........................... 51<br />
<strong>SGV</strong>-Partner NWL .................................. 52<br />
Gefördert mit freundlicher Unterstützung:<br />
Wilhelm Münker Stiftung<br />
Dr. Karl-Heinz Spiegel Stiftung<br />
Für Naturschutz, Umweltschutz,<br />
Brauchtum und Heimatgedanken/-Geschichte<br />
3
GRUSSWORTE<br />
„Wir sind ein<br />
unverwechselbares<br />
Stück Heimat!"<br />
„Trotz Blasen!<br />
Wandern<br />
ist wieder Kult!"<br />
Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde,<br />
es ist in diesem Augenblick an dieser Stelle wahrlich keine leichte, wenn nicht<br />
sogar unmögliche Aufgabe, die 125-jährige, überaus facettenreiche Geschichte<br />
unseres <strong>SGV</strong> in umfassender Weise nach jedem Geschmack hinreichend zu<br />
würdigen, sie in einen zeitlichen Kontext zu stellen, Geleistetes hervorzuheben<br />
und vor allem auch Wünschenswertes, Machbares und eben sogar Hoffnungen<br />
daraus abzuleiten und zu formulieren. Ich könnte es mir ja einfach machen<br />
und es mit Albert Einstein halten, der für sich einst die überaus pragmatische<br />
Lösung fand: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn<br />
in ihr gedenke ich zu leben.“ Das würde jedoch unserem Verein und vor allem<br />
auch seinen Mitgliedern und ihren großen und kleinen Leistungen, ihrem<br />
unermüdlichen Engagement für den Verein, aber eben auch für die Sache des<br />
Wanderns, für die Gemeinschaft und für die Natur in keiner Weise gerecht.<br />
Da könnte ich mich dann schon eher mit Dietrich Bonhoeffer anfreunden, der<br />
sagte: Die „Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber<br />
der Zukunft geben fürs Leben die richtige Haltung.“ Denn mit genau dieser Haltung<br />
sind wir alle ja alle dabei, den Staffelstab, den die Mitglieder in unser aller<br />
Hände gelegt haben, in die Zukunft zu tragen. In eine erfolgreiche Zukunft.<br />
Wenn in diesen Tagen viele Geschichten über den <strong>SGV</strong> mit einem „Weißt<br />
Du noch…?“ beginnen, dann sollte uns das nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass wir kalendarisch in der Tat vielleicht schon auf ein langes Vereinsleben<br />
zurückblicken können, dass wir aber auf der anderen Seite gerade jetzt zeigen<br />
und nahezu tagtäglich und auf allen Ebenen unter Beweis stellen, dass wir ein<br />
wahrlich junger Verein sind. Mit frischen Ideen für Inhalte und Strukturen. Ohne<br />
dabei unsere nach wie vor aktuellen Kernziele aus den Augen zu verlieren.<br />
Wir sind aber nach wie vor ein ganz unverwechselbares „Stück Heimat“, sind<br />
ein wichtiger Baustein zur Schaffung und zum Erhalt des Wanderwege-Netzes,<br />
sind Garanten für die Förderung des Naturschutzes und letztlich auch der Geselligkeit<br />
und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Der <strong>SGV</strong> ist ein leuchtendes<br />
Beispiel dafür, dass sich Begriffe wie „Tradition“ und „Heimat“ trotz Globalisierung<br />
eben nicht überlebt haben. Wir alle müssen einfach dafür die richtigen<br />
Übersetzungen in die Gegenwart und Zukunft finden.<br />
Dazu gehören Wille, Mut, Kreativität und eine Portion Beharrlichkeit. Aber eben<br />
auch die Erfahrung und die Kraft aus einer 125-jährigen Geschichte. Die wollen<br />
wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiterhin unter Beweis stellen.<br />
Allen Mitgliedern, Freunden und Unterstützern unseres <strong>SGV</strong>, aber auch allen<br />
Interessenten und zukünftigen Sympathisanten ein herzliches<br />
Schon Goethe wusste, dass man nur dort wirklich gewesen ist, wo<br />
man zu Fuß war. Ich selber bin häufig im Sauerland unterwegs und<br />
kenne seine Schönheit durch zahlreiche Wanderurlaube sehr gut. Und<br />
wenn auch (noch) nicht alle Wege ins Sauerland führen, zu seinen<br />
Gebirgen und Flüssen, Höhlen und Seen, Städten und Dörfern, so führt<br />
für Wanderer und Spaziergänger doch kein Weg am Sauerländischen<br />
Gebirgsverein vorbei. Überall findet man das Logo des <strong>SGV</strong>, an Hütten<br />
und Schautafeln, Wegweisern und Broschüren, die dazu ermuntern,<br />
unser schönes Sauerland auf Schusters Rappen zu entdecken.<br />
ln diesem Jahr, in dem Nordrhein-Westfalen auf eine 70-jährige<br />
Geschichte zurückblicken kann, feiert der <strong>SGV</strong> sein 125-jähriges<br />
Bestehen. Dazu gratuliere ich herzlich und mit den allerbesten Wünschen!<br />
ln seinem Gründungsjahr 1891 gehörten zum Sauerländischen<br />
Gebirgsverein lediglich 44 Ortsgruppen. Heute ist er mit 242 Abteilungen<br />
der größte Freizeit- und Wanderverein unseres Landes mit 35.000<br />
Mitgliedern. Sein Aktionsradius beschränkt sich längst nicht mehr auf<br />
das Land zwischen dem früheren Herzogtum Westfalen und der alten<br />
Grafschaft Mark, sondern reicht vom Rhein bis zur Diemel und von<br />
der Lippe bis zur Sieg. Der unermüdliche Einsatz des Sauerländischen<br />
Gebirgsvereins für unsere Heimat und unser Brauchtum hat Nordrhein-<br />
Westfalen sichtbar gutgetan. Die vorbildliche Gestaltung und Pflege<br />
der Wege und Schutzhütten und die naturkundlichen Führungen wären<br />
ohne die zahlreichen Ehrenamtlichen und Förderer des <strong>SGV</strong> nicht denkbar.<br />
Sie übernehmen so ganz persönlich und ganz selbstverständlich<br />
Verantwortung für unsere Heimat, für unsere Natur und ihre Bewahrung.<br />
Kurz: Sie kümmern sich! ln meinen Augen sind sie die wahren<br />
Vorbilder unserer Zeit. Das sage ich mit großem Dank und Respekt.<br />
Wie sich die Zeiten doch ändern: Vor wenigen Jahrzehnten noch wurde<br />
Wandern von den meisten mit Bommelmütze, Butterbroten und Blasen<br />
an den Füßen in Verbindung gebracht. Heute ist Wandern Kult, und<br />
selbst die bei Ungeübten noch immer unvermeidlichen Blasen an den<br />
Füßen schrecken nicht länger vor ausgedehnten Touren durch Wälder<br />
und Felder, Höhen und Täler ab. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Da<br />
helfen nur Blasenpflaster und „Weiterlaufen!“, und das lohnt sich immer!<br />
Hier kann man ohne Umwege allein oder in der Gruppe gemütlich<br />
spazieren, sportlich wandern oder in luftigen Höhen klettern. Wie auch<br />
immer: Der <strong>SGV</strong> macht's möglich, immer und immer wieder.<br />
Herzlichen Dank auch dafür!<br />
Frisch auf!<br />
Hannelore Kraft<br />
Dr. Andreas Hollstein, <strong>SGV</strong>-Präsident<br />
4 KREUZ&QUER 3/16
GRUSSWORTE<br />
„Dieser Verein<br />
nimmt seine<br />
Mitglieder ernst!"<br />
„Wir brauchen<br />
das Gefühl,<br />
geerdet zu sein!"<br />
Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde,<br />
im Namen des Deutschen Wanderverbandes (DWV) mit seinen 58<br />
Mitgliedsorganisationen und rund 600.000 Mitgliedern gratuliere ich dem<br />
Sauerländischen Gebirgsverein (<strong>SGV</strong>) zum 125-jährigen Geburtstag. Der<br />
Verein hat allen Grund, sein Jubiläum ausgiebig zu feiern.<br />
Schon allein die Zahl seiner Mitglieder sowie das vom <strong>SGV</strong> betreute<br />
Gebiet können sich sehen lassen. In fast ganz Nordrhein-Westfalen leben<br />
rund 38.000 Menschen „ihren“ <strong>SGV</strong>.<br />
Der <strong>SGV</strong> feiert seinen Geburtstag unter dem Motto „Raus in die Natur.<br />
Rein ins Erlebnis“ und bietet dafür die besten Voraussetzungen: Über<br />
43.000 Kilometer abwechslungsreiche und ehrenamtlich gepflegte<br />
Wanderwege sowie über 80 <strong>SGV</strong>-Heime und -Hütten sowie jede Menge<br />
organisierte Wander- und Radwandertouren bieten wahrlich viele Erlebnisse<br />
in der Natur.<br />
Dabei legt der Verein Wert auf Qualität. Mit über 1.000 Kilometern<br />
„Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ und bundesweit der ersten<br />
„Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ im <strong>SGV</strong>-Gebiet ist der Verein<br />
Vorbild für viele andere in Deutschland. Wegweisend ist sicher auch<br />
die Ausbildung zum zertifizierten Gesundheitswanderführer der <strong>SGV</strong>-<br />
Wanderakademie. Hier arbeitete der Verein von Beginn an eng mit dem<br />
DWV zusammen. Das gilt auch für das größte Wanderfest Deutschlands,<br />
für dessen Ausrichtung der <strong>SGV</strong> gemeinsam mit den Städten Schmallenberg<br />
und Winterberg für 2019 berufen ist. Damit macht der Deutsche<br />
Wandertag zum wiederholten Mal im Sauerland Halt.<br />
Ein Grund für sein erfolgreiches Vereinsleben ist sicher, dass der Verein<br />
die Interessen und Wünsche all seiner Mitglieder ernst nimmt. Bester<br />
Beweis dafür ist die Aktion „Mein <strong>SGV</strong>…“, die über Befragungen<br />
die Interessen und Wünsche der Menschen untersucht, die dem <strong>SGV</strong><br />
verbunden sind. Zusammen mit Portraitfotos der Befragten ist die Aktion<br />
zugleich eine sehr persönliche Image-Kampagne, mit der der Verein um<br />
neue Mitglieder wirbt.<br />
Das Engagement des Sauerländischen Gebirgsvereins zeigt, wie zukunftweisend<br />
ein Verein arbeiten kann. Damit bereichert er nicht zuletzt<br />
den Deutschen Wanderverband, der nur so stark sein kann wie seine<br />
Mitglieder. Dafür danke ich dem <strong>SGV</strong> aus vollem Herzen. Ich wünsche<br />
dem Verein weiterhin viel Erfolg.<br />
Frisch auf!<br />
Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß<br />
Präsident des Deutschen Wanderverbandes<br />
Für einen modernen Menschen ist der einfache und unkomplizierte Zugang zur<br />
Natur ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Lebens. In einer Gesellschaft<br />
mit Stress, Spitzentechnologie und Inflexibilität braucht man Zeit zur Reflektion<br />
und das Gefühl, mit beiden Beinen fest auf der Erde zu stehen. Die Möglichkeit,<br />
Freiheit zu erfahren, indem man durch die Natur wandert, die Natur selber zu<br />
fühlen und sich an den Jahreszeiten zu erfreuen, ist sehr wichtig.<br />
Wandern ist eine Aktivität, die man alleine oder auch mit mehreren ausüben<br />
kann. Es benötigt keine teure Ausrüstung und die Bühne befindet sich direkt vor<br />
der Haustür.<br />
Wandern ist nicht nur von A nach B zu laufen – für mich ist viel interessanter,<br />
was ich auf der Wanderung erlebe. Der Weg ist das Ziel. Grundsätzlich ist<br />
es egal, wo ich hin laufe, denn es geht um viel mehr. Ich wandere gerne in<br />
schönen und besonderen Umgebungen, um die verschiedenen Landschaften zu<br />
genießen und Menschen auf den Wegen zu treffen.<br />
Auf einer Wanderung tauschen die Teilnehmer häufig Erfahrungen aus und erzählen<br />
sich über ihre tollsten Wanderungen. Es sind nicht immer die gewaltigsten<br />
Ausflugsziele mit sensationellen Aussichten, die einen Preis gewinnen – die<br />
Gewinner sind viel öfter die kleinen Wege mit lebhafter lokaler Atmosphäre.<br />
Ich bin bereits in den meisten europäischen Ländern gewandert und habe so<br />
viele verschiedene Orte gesehen: Europa hat so viel zu bieten, mehr als es für<br />
ein Leben reicht.<br />
Individualwanderer und Gruppen, die ihre Informationen im Internet finden, realisieren<br />
nicht, dass hinter den Seiten und Pfaden ein Verein steht. Sie vergessen<br />
ebenfalls, dass es Ihnen nur durch die große Anzahl an Ehrenamtlichen möglich<br />
ist, ihre Wanderungen zu machen.<br />
Die Art und Weise, wie der <strong>SGV</strong> es über 125 Jahre geschafft hat, Generationen<br />
von Wanderern raus in die Natur zu bringen, ist beeindruckend. Die Ehrenamtlichen<br />
haben kilometerlange Wege entwickelt und haben dafür gesorgt, dass die<br />
Wege richtig markiert sind, um die Wanderer sicher durch die Natur zu führen<br />
und zurück. Gut ausgebildete Wanderführer, ausgebildet in der <strong>SGV</strong>-eigenen<br />
Wanderakademie, sorgen für sichere und schöne Erlebnisse der Teilnehmer.<br />
Neue Generationen müssen lernen, wie man sich an Aktivitäten in der Natur<br />
erfreut, aber sie müssen auch lernen, wie man sie schützt und wie man auf sie<br />
Acht gibt. Die Initiativen des <strong>SGV</strong> für junge Wanderer sind ein gutes Beispiel,<br />
welchem andere Organisationen folgen sollten.<br />
Der <strong>SGV</strong> ist eines der ältesten Mitglieder des EWV und ist immer ein sehr<br />
aktives Mitglied gewesen, welches Wissen und Ideen mit anderen europäischen<br />
Wanderorganisationen geteilt hat.<br />
Der <strong>SGV</strong> ist über sehr, sehr viele Jahre mit sehr aktiven Mitgliedern im EWV-<br />
Präsidium vertreten gewesen. Vielen Dank dafür.<br />
Herzlichen Glückwunsch an den <strong>SGV</strong> zu den ersten 125 Jahren. Ich wünsche<br />
dem <strong>SGV</strong> alles Gute für die Zukunft mit vielen großartigen Aktivitäten und<br />
fantastischen Wandererfahrungen für die Mitglieder.<br />
Lis Nielsen<br />
Lis Nielsen<br />
Präsidentin der Europäischen Wandervereinigung<br />
(Den englischen Originaltext finden Sie unter <strong>www</strong>.sgv.de/125jahre)<br />
5
Als Geburtshilfe noch reine Männersache war<br />
„Es ist wohl nicht mehr bezweifelt, dass die bestehenden Touristenvereine,<br />
wie z. B. der Schwarzwaldverein, der Vogesenclub, der Touristenverein für<br />
das Riesengebirge, der Alpenclub u. a. m.<br />
ganz wesentlich günstig auf den Fremdenverkehr<br />
einwirken, indem sie den Besuch der<br />
Gebirge erheblich erleichtert und bequem<br />
gemacht haben.“ So beginnt die „Aufforderung<br />
zur Bildung eines Sauerländischen<br />
Touristen-Vereins“, die im August 1890<br />
im Regierungsbezirk Arnsberg die Runde<br />
machte und mit Fug und Recht als „Geburtshelfer“<br />
des <strong>SGV</strong> gelten darf.<br />
Regierungspräsident Winzer und weitere<br />
Honoratioren aus dem Sauerland machten<br />
in ihrer „Bekanntmachung“ deutlich, was ihnen<br />
vorschwebte: „Durch die Errichtung von<br />
Schutzhütten, die Anlegung von Fußwegen<br />
mit passender Steigung, Anbringung von<br />
Wegweisern ist mancher schöne Punkt zugänglich<br />
gemacht worden. Doch nicht allein<br />
für die Bewohner der Gebirgsgegenden ist<br />
die leichtere Zugänglichkeit schöner Aussichtspunkte von Werth, sondern im<br />
Hinblick auf die bestehenden Eisenbahnverbindungen auch für die Bewohner<br />
der Ebene. Sie haben daher ein besonderes Interesse an den Touristenvereinen<br />
und bringen anderswo denselben erhebliche Opfer.“<br />
Die „amtliche“ Aufforderung, die offenbar an alle Landräte zur Weiterverteilung<br />
an die Bürgermeister im gesamten Regierungsbezirk Arnsberg verschickt<br />
worden war, endet mit der Bitte an „diejenigen Herren, welche die Bildung<br />
von Sectionen gütigst übernommen haben, die Sache zu fördern und den<br />
Forstmeister Ehmsen in Arnsberg, der jede weitere Auskunft gern ertheilen<br />
wirde unter Bezeichnung des Vorsitzenden der gebildeten Section Mitheilung<br />
zugehen zu lassen.“<br />
Noch kein Platz für „Wanderfreundinnen“<br />
Aus der „Aufforderung zur Bildung eines Sauerländischen Touristen-Vereins“<br />
lässt sich festhalten, dass sich diese in erster Linie, wenn nicht ausschließlich,<br />
an die Honoratioren der jeweiligen Orte wendet – und dass Frauen keine<br />
Erwähnung finden. „Wanderfreundinnen“ gab es erst einige Jahre später.<br />
Der Aufruf der wackeren Wanderfreunde um Regierungspräsident Winzer,<br />
Forstrat Ehmsen und Lehrer de Lacroix traf auf großes Interesse – aber<br />
nicht überall: So musste Kamens Bürgermeister von Basse dem Landrat<br />
des damaligen Kreises Hamm melden, „daß es mir bis jetzt nicht gelungen<br />
ist, hier für den Sauerländischen Touristenclub Interesse zu wecken.“<br />
Anders im benachbarten Unna. Der Hammer Landrat konnte mit Freude an<br />
Forstrat Ehmsen vermelden, dass sich<br />
Unnas Bürgermeister Adolf Eichholz und<br />
Amtsgerichtsrat Friedrich Seidenstücker<br />
„für die Sache interessieren und einer<br />
Einladung nach dort zur Berathung der<br />
Angelegenheit folgen werden.“<br />
Einen ersten Aufruf zur Gründung eines<br />
„Touristen-Vereins“ hatte das Komitee<br />
bereits im Juni 1890 verfasst, offenbar<br />
aber nur mit mäßigem Erfolg. Erst die<br />
„Aufforderung zur Bildung eines Sauerländischen<br />
Touristen-Vereins“ gab der<br />
ganzen Sache den nötigen Auftrieb.<br />
In allen Orten des Sauerlandes und<br />
der angrenzenden Gebiete in der Ebene<br />
waren es angesehene Persönlich-<br />
6 KREUZ&QUER 3/16<br />
Das größte Glück des Wanderers sind die Aussichten – das war auch schon<br />
so, als es nur Schwarz-Weiß-Filme gab…<br />
Nach getaner Arbeit stellt sich ein Trupp von <strong>SGV</strong>-Wegezeichnern<br />
für den Fotografen in Positur (undatiert).<br />
keiten des öffentlichen Lebens, Apotheker, Mediziner, Kaufleute, Direktoren,<br />
Mühlenbesitzer, Rechtsanwälte, Richter, Pastöre und Lehrer, die sich für das<br />
Thema „Tourismus im Sauerland“<br />
interessierten und dann auch engagierten.<br />
Der Name „Sauerländischer<br />
Touristen-Verein“ war wohl<br />
nur als „Arbeitstitel“ zu verstehen,<br />
denn in der Gründungsurkunde der<br />
<strong>SGV</strong>-Abteilung Grevenbrück vom 21.<br />
Juli 1890 heißt es „sauerländischer<br />
Touristen-Club“…<br />
Die ersten Jahresbeiträge betrugen in<br />
Grevenbrück und Soest je 3 Mark, in<br />
Unna 1,50 Mark pro Person. Nicht<br />
alle Mitglieder waren aber emsige<br />
Zahler: Am 22. Juni 1892 inserierte<br />
die <strong>SGV</strong>-Abteilung Unna: „Es wird<br />
gebeten, die noch nicht entrichteten<br />
Beiträge an den Herren Hotelier Ulmcke<br />
zu zahlen.“ Ein besonderer „Fall“<br />
aus Soest soll nicht verschwiegen<br />
werden: Dort hatte offenbar die Frau eines Apothekers seinen Aufnahmeantrag<br />
unterschieben. Als nun der Jahresbeitrag eingesammelt werden sollte, erklärt<br />
der Herr des Hauses, dass er die Unterschrift seiner Frau nicht als für ihn<br />
verbindlich betrachte …<br />
Apotheker aus Soest will nicht zahlen …<br />
Nicht von ungefähr war Arnsberg Ausgangspunkt der „Tourismus-Initiative“<br />
– denn eine solche war es in der Tat: Der Gymnasiallehrer Karl Féaux de<br />
Lacroix hatte hier einen Kreis naturbegeisterter Schüler und Kollegen um sich<br />
versammelt, der regelmäßig im Arnsberger Wald auf Wanderschaft war – und<br />
im wahrsten Sinn des Wortes nach neuen Wegen suchte. Die „Initialzündung“<br />
zur Vereinsgründung sollte allerdings ein glückliches Spiel des Zufalls werden:<br />
Geistiger Vater und Spiritus Rector des Unternehmens war der 1833 in Rendsburg<br />
geborene Forstrat Ernst Ehmsen, der über mehrere berufliche Stationen,<br />
unter anderem im Elsass und in Hannover, schließlich nach Arnsberg versetzt<br />
wurde.<br />
Der Forstrat begeisterte mit seiner Idee der Gründung eines Sauerländischen<br />
Touristen-Vereins nicht nur den Wanderkreis des Gymnasiums, sondern traf,<br />
wenn man so will, haargenau den „Zeitgeist“: Zwischenzeitlich hatten sich<br />
nämlich anderenorts in Deutschland bereits Verschönerungs- oder Wandervereine<br />
gegründet, so etwa im Spessart, in der Rhön und im Taunus, und 1883<br />
war der Startschuss für den „Verband Deutscher Touristen-Vereine“ gefallen,<br />
aus dem später der „Deutsche Wanderverband“ werden sollte.<br />
Die „Wander-Wellen“ erreichten<br />
bald auch das Sauerland und Forstrat<br />
Ehmsen war der richtige Mann –<br />
zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen<br />
Stelle: Er kanalisierte die aufkommende<br />
Wander-Begeisterung<br />
und nutzte seine häufigen Dienstreisen<br />
dazu, allerorts zu Gründungen<br />
von lokalen Wandervereinen<br />
aufzurufen, die unter einem Dach<br />
zusammengefasst werden sollten.<br />
Die erste Gründung einer „<strong>SGV</strong>-<br />
Section“ soll in Medebach erfolgt<br />
sein, Ehmsen selbst bezeichnete<br />
sie als „aelteste Abteilung“. Es<br />
folgten nur kurze Zeit später, noch
1890 – 1914<br />
im Sommer 1890, Arnsberg und Attendorn – und in den nächsten Monaten<br />
ging es fast Schlag auf Schlag weiter: Der umtriebige Forstrat sorgte dafür,<br />
dass sich noch im Jahr 1890 insgesamt 44 Abteilungen gebildet hatten, von<br />
denen 27 bereits Beiträge an den Hauptverein abführten. Unterstützt wurde er<br />
insbesondere vom Arnsberger Historiker und Lehrer Karl Féaux de Lacroix, der<br />
1893 erster Schriftleiter des „Sauerländischen Gebirgsboten“ werden sollte.<br />
Zu den Gründern des <strong>SGV</strong> dürfen sich die folgenden Abteilungen zählen: Altena,<br />
Altenhundem, Arnsberg, Attendorn, Balve, Bilstein, Bochum, Calle, Dortmund,<br />
Gelsenkirchen, Hamm, Haspe, Herscheid, Medebach, Menden, Meschede,<br />
Neheim, Neuenrade, Oberkirchen, Schalke, Schmallenberg, Schwerte, Unna,<br />
Warschau-Grodzisk, Warstein, Winterberg, Witten.<br />
Erste Abteilungsgründung in Medebach?<br />
Die Gründung der ersten 27 <strong>SGV</strong>-Abteilungen im Jahr 1890 war nur der Anfang,<br />
das Wirken des Forstrates Ernst Ehmsen hatte überall positive Wirkung gezeigt:<br />
Am 25. Januar 1891 trafen sich die Vertreter von 44 bereits bestehenden Abteilungen<br />
im Hotel „Kaiserhof“ in Hagen zur ersten Delegiertenversammlung<br />
und gründeten den Verein unter dem Namen „Sauerländischer Gebirgsverein“.<br />
Die Vertreter jener 44 Abteilungen repräsentierten immerhin schon 2.100<br />
Mitglieder.<br />
Bei dieser Versammlung wurde selbstredend auch eine Satzung beschlossen,<br />
in der die Aufgaben und Ziele des <strong>SGV</strong> beschrieben und definiert werden.<br />
Dort heißt es unter anderem: „Der Sauerländische Gebirgsverein bezweckt, die<br />
Zugänglichkeit und die Bereisung der Berge des Regierungsbezirks Arnsberg<br />
zu erleichtern, sowie die Kenntnis derselben in geschichtlicher, naturwissenschaftlicher<br />
und geographischer Beziehung zu erweitern. Insbesondere soll<br />
dieser Zweck erreicht werden durch Herstellung und Verbesserung der Verkehrsmittel,<br />
Wegweiser, Aussichtspunkte, Schutzhütten, Bänke, Fassung von<br />
Quellen, gesellige Zusammenkünfte, gemeinschaftliche Ausflüge, Vorträge,<br />
durch Verbreitung bildlicher Darstellung schöner …“<br />
So mancher ist erstaunt, findet sich hier doch kein Wort, dass man sich zu<br />
Fuß auf den Weg machen soll, dass man wandernd die Sauerländer Bergewelt<br />
entdecken soll. Dieser erste Eindruck relativiert sich rasch, denn unter „Bereisung“<br />
ist angesichts kaum vorhandener Infrastruktur zweifelsohne die Vorwärtsbewegung<br />
mit Wanderschuhen gemeint. Überhaupt sollte die erste große<br />
Aufgabe für den jungen Verein der Aufbau eines Wegenetzes werden – und<br />
selbstredend auch die „Werbung“ für die Region zu machen. Es ist nicht übertrieben:<br />
Der <strong>SGV</strong> wirkt in seinen Anfangsjahren quasi als „Tourismusverband“.<br />
In der Tat entwickelte sich der Tourismus allmählich im Land der tausend Berge<br />
– allerdings wahrhaftig nur gemächlich. Aber es gibt auch frühe Beispiele, wie<br />
man Gäste anlockt: So warb der „in nächster Nähe des Bahnhofs Westig und<br />
Hemer, des Felsenmeeres und der Sundwiger Höhle gelegene Gasthof zum<br />
Felsenmeer“ schon im Sommer 1890 in mehreren Annoncen damit „Führer<br />
stets zur Hand zu haben.“ Und die Königliche Eisenbahn-Direktion Elberfeld<br />
riet den geneigten Zeitungslesern zum Besuch der „an der Eisenbahnstrecke<br />
Letmathe-Iserlohn gelegenen Dechenhöhle … Die zwischen Letmathe und<br />
Iserlohn verkehrenden Personenzüge halten an der Dechenhöhle.“ Auch nicht<br />
unwichtig: „Die Beleuchtung der Höhle erfolgt durch elektrisches Licht …“<br />
Mit dem Zug zur beleuchteten Dechenhöhle<br />
Im ersten Halbjahr des Jahres 1891 gründeten sich weitere Abteilungen und<br />
die Mitgliederzahl stieg stetig an. Bei der ersten Mitgliederversammlung am<br />
19. Juli 1891 in Arnsberg gab es bereits 54 Abteilungen, von denen 38 bei<br />
der Sitzung vertreten waren. Neue Abteilungen gab es nun in Berleburg, Berlin,<br />
Bestwig, Bödefeld, Brilon, Duisburg, Eslohe, Fredeburg, Grevenbrück, Hagen,<br />
Hemer, Hilchenbach, Hohenlimburg, Halver, Iserlohn, Kirchhundem, Letmathe,<br />
Lippstadt, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Münster, Nachrodt, Olpe, Olsberg,<br />
Plettenberg, Soest, Siedlinghausen, Volmarstein und Werdohl. In der Liste<br />
von 1891 fehlen Schalke und Warschau, deren Gründung für 1890 gemeldet<br />
worden war, sich aber verzögert hatte. Die 54 Abteilungen zählten insgesamt<br />
bereits mehr als 2.900 Mitglieder.<br />
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
Wichtigste Aufgabe der Generalversammlung am 19. Juli 1891 war die Wahl<br />
des Vorstandes. Zum Vorsitzenden bestimmte die Versammlung Forstrat Ehmsen.<br />
Als stellvertretender Vorsitzender amtierte Landgerichtsrat Wiethaut aus<br />
Hagen. Als Beisitzer wurden Dr. Kneebusch, Dortmund, O. Schütte, Oberkirchen<br />
und Rektor Dr. Rebling aus Altena gewählt. Das Amt des Schriftführers<br />
ging an Gymnasiallehrer Karl Féaux de Lacroix, um die Finanzen kümmerte<br />
sich fortan Amtsgerichtsrat Müller aus Arnsberg.<br />
Interessant ist natürlich, warum gerade in Berlin eine <strong>SGV</strong>-Abteilung gegründet<br />
wurde – wobei zu sagen ist, dass 1895 eine zweite und 1896 sogar eine dritte<br />
<strong>SGV</strong>-Abteilung in der Hauptstadt gegründet wurden. Im Falle der ersten Grün-<br />
Ernst Ehmsen<br />
geb. 15. Dezember 1833 in Rendsburg;<br />
gest. 19. März 1893 in Göttingen<br />
Ernst Ehmsen gilt zu Recht als Gründungsvater<br />
des <strong>SGV</strong>. In der Tat war der Forstrat<br />
der „Spiritus rector“ jenes Projektes, das<br />
1890 zunächst unter dem Namen „Sauerländischer<br />
Touristenverein“ ins Licht<br />
der Geschichte trat. Ehmsen wurde in Rendsburg, im Herzogtum<br />
Schleswig-Holstein, geboren, das seinerzeit zu Dänemark gehörte.<br />
So studierte er an der Forstakademie in Kopenhagen. Nach<br />
Abschluss des Studiums trat er 1859 in den dänischen Staatsdienst.<br />
1864, nach dem Deutsch-Dänischen Krieg, fiel Schleswig-Holstein<br />
an Preußen. Ehmsen wurde Oberförster in Ostpreußen, danach<br />
wurde er ins Elsass versetzt. Nach einem Abstecher nach Hannover<br />
kam er schließlich als Forstrat nach Arnsberg – und begeisterte<br />
nicht nur den Wanderkreis des Gymnasiums mit seiner Idee eines<br />
großen Wander- und Naturvereins.<br />
Ernst Ehmsen machte sich mit seinen Mitstreitern Gedanken um die<br />
Infrastruktur im Sauerland, um die Wege, die Werbung, kurz: Er war<br />
der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle.<br />
1891 wurde er zum ersten Vorsitzenden des <strong>SGV</strong> gewählt. Aber nur<br />
zwei Jahre später starb er in Göttingen, wo er sich einer Operation<br />
unterziehen musste. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof von<br />
Großenaspe bei Neumünster.<br />
dung von 1891 ist natürlich ein Sauerländer im Spiel – nämlich der aus Bödefeld<br />
stammende, aber in Berlin wohnende Regierungsbaumeister Gerlach. Der<br />
hatte selbstredend von der Vereinsgründung in der alten Heimat gehört und<br />
aktivierte die Mitglieder des früheren „Westfalen-Stammtisches“ in der alten<br />
„Victoria-Brauerei.“ Sein Einladungsschreiben ist fast schon Poesie: „Auch in<br />
der deutschen Landeshauptstadt befinden sich so viele, welche den schönen<br />
Bergen und Tälern des Sauerlandes in treuer Liebe und Anhänglichkeit zugetan<br />
sind, und es bedarf wohl nur dieser Anregung, um auch hier Landsleute zu<br />
sammeln und durch die Gründung einer Abteilung Berlin des <strong>SGV</strong> unseren<br />
Freunden im fernen Westen zu beweisen, daß wir inmitten des Getriebes der<br />
Großstadt Herz und Sinn für die Interessen unseres westfälischen Vaterlandes<br />
nicht verloren haben.“<br />
Weitere Abteilungen gründeten sich, die Mitgliederzahl wuchs entsprechend.<br />
Doch nur zwei Jahre nach der Vereinsgründung gab es einen herben Rückschlag,<br />
ein Ereignis, das den jungen Verein zunächst lähmte: Der „Macher“<br />
und Vorsitzende Ernst Ehmsen starb am 19. März 1893! Karl Feaux de Lacroix<br />
hatte die traurige Pflicht, in seiner ersten Ausgabe als verantwortlicher Redaktionsleiter<br />
der neuen Vereinszeitschrift „Der Sauerländische Gebirgsbote“ einen<br />
Nachruf zu veröffentlichen: „Eine schmerzliche Aufgabe ist dem Gebirgsboten<br />
><br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
7
Gebirgsbote contra „Die absonderlichen Anschauung<br />
bei seinem ersten Erscheinen zugefallen. Der Bote, welcher der frischen, kräftigen<br />
Lebenslust Diener sein will, muss gleich an die erschütternde Allgewalt<br />
des Todes erinnern. Am 19. März morgens schied der hochverdiente Gründer<br />
und Vorsitzende des Vereins, Herr Regierungs- und Forstrat Ehmsen aus dem<br />
Leben. Er hatte sich zur Kur nach Göttingen begeben und sollte nicht wieder<br />
von dort zurückkehren. Sein von langer Krankheit geschwächter Körper war<br />
nicht mehr imstande, die Folgen einer notwendigen Operation zu ertragen.<br />
Gross ist die Zahl derer, die an seinem Grabe trauern … Unter allen Mitgliedern<br />
ist nur eine Stimme darüber: Herr Forstrat Ehmsen ist unersetzlich.“<br />
Ehmsendenkmal erinnert an früh<br />
verstorbenen Gründer<br />
Der Schock saß tief bei<br />
den Mitgliedern des neuen<br />
Vereins. In der Tat hatte das<br />
Sauerland mit Ehmsens<br />
Tod einen Protagonisten<br />
verloren, der zu Recht eine<br />
besondere Popularität besaß,<br />
der ein großes Werk<br />
angestoßen hatte, sein Das Ehmsendenkmal – restauriert im Herbst 2012<br />
„Name wird mit dem dieses<br />
Landes immer verbunden sein, wenngleich es nicht einmal seine Heimat<br />
war.“ Der <strong>SGV</strong> ehrte seinen Gründer mit einem Denkmal, das während des<br />
Gebirgsfestes am 11. Juli 1897 im Eichholz bei Arnsberg feierlich eröffnet.<br />
Das Vereinsleben musste weitergehen. Am 25. Juni 1893 fand die Generalversammlung<br />
in Olsberg statt, auf der der bisherige stellvertretende Vorsitzende<br />
Amtsgerichtsrat Müller aus Arnsberg zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde.<br />
„Frisch auf nach Olsberg!“ stand in der zweiten Ausgabe des „Gebirgsboten“<br />
zu lesen – und eine wahre Hymne lud die <strong>SGV</strong>-Wanderfamilie in die Stadt<br />
an der Ruhr ein: „Wo der sauerländische Hauptfluss, die raschfliessende<br />
Ruhr, den höheren Regionen des Gebirges flüchtig enteilt, und zwischen<br />
zwei hochragenden Anhöhen, dem Olsberg rechts und dem vielgipfeligen<br />
Olenberg links, hervortritt, um ihre nördliche Laufrichtung in eine westliche<br />
zu verwandeln und so den Vater der deutschen Ströme zu erreichen, - da liegt<br />
in einer ebenso eigenartig schönen wie grossartigen Natur, auf duftenden<br />
grünen Matten gebettet, umkränzt von waldigen, steil und hoch ansteigenden<br />
Berghöhen, das freundliche Dorf Olsberg, eine Perle des Sauerland.“<br />
Mit der Ausgabe im März 1894 vollendete der „Gebirgsbote“ seinen ersten<br />
Jahrgang. Schriftleiter Karl Féaux de Lacroix wandte sich aus diesem Anlass<br />
an seine Leserinnen und Leser: „Der Gebirgsbote vollendet mit der vorliegenden<br />
Nummer seinen ersten Jahrgang. Wenn die verehrlichen Mitglieder des<br />
S. G.-V. an der Errichtung des Blattes Gefallen gefunden haben sollten, so<br />
dürfen wir uns wohl der Hoffnung hingeben, dass wir im begonnenen Jahre<br />
mit reichlich Zuschriften bedacht werden, damit unser Vereinsorgan neben<br />
seinen praktischen Zielen seiner idealen Aufgabe mehr und mehr gerecht<br />
werde, der schönen Aufgabe, ein treuer Spiegel der Eigenart des Sauerlandes<br />
zu werden und durch Vorführung der thatsächlichen Verhältnisse die Vorurteile<br />
und absonderlichen Anschauungen zu zerstreuen, die draussen noch vielfach<br />
über unser schönes Gebirgsland verbreitet sind.“<br />
„Der Sauerländer ist ungemein<br />
groß und wohlgebaut …“<br />
Das Sauerland-Bild jener Jahre war immer noch bestimmt von den Beschreibungen<br />
Ferdinand Freiligraths und Levin Schückings durch das „malerische<br />
und romantische Westphalen“ – und natürlich hatte das Wort der großen<br />
westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff immer noch Gewicht.<br />
„Der Sauerländer“, so schrieb die Droste, „ist ungemein groß und wohlgebaut,<br />
vielleicht der größte Menschenschlag in Deutschland, aber von wenig geschmeidigen<br />
Formen; kolossale Körperkraft ist bei ihm gewöhnlicher als Behendigkeit<br />
anzutreffen… Übrigens besitzt der Sauerländer manche anziehende<br />
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
Seite; er ist mutig, besonnen, von scharfem, aber kühlem Verstande; obwohl<br />
im allgemeinen berechnend, doch aus Ehrgefühl bedeutender Aufopferung<br />
fähig; und selbst der Geringste besitzt einen Anflug ritterlicher Galanterie und<br />
einen naiven Humor, der seine Unterhaltung äußerst angenehm für diejenigen<br />
macht, dessen Ohren nicht allzu zart sind.“<br />
Ein Besuch im Hönnetal hatte der Dichterin aus dem Münsterland doch einiges<br />
abverlangt: „und die Bergschlucht unter der Schloßruine und der bekannten<br />
Tropfsteinhöhle Klusenstein dürfen ungezweifelt einen ehrenvollen Platz im Gebiete<br />
des Wildromantischen ansprechen, sonderlich das Letzte, und eben diese<br />
starr gegeneinander rückenden Felswände, an denen sich der kaum fußbreite<br />
Ziegenpfad windet – oben das alte Gemäuer, in der Mitte der schwarze Höllenschlund,<br />
unten im Kessel das Getöse und Geschäum der Mühle, zu der man<br />
nur vermittelst Planken und Stege gelangt, und wo es immer dämmert – sollen<br />
dem weiland vielgelesenen Spies den Rahmen zu einem seiner schlimmsten<br />
Schauerromane geliefert haben …“<br />
Mit dem „Kneebusch“ ins „Land der<br />
tausend Berge“…<br />
Schon vor der Gründung des <strong>SGV</strong> gab es einen ersten touristischen Führer<br />
durch das Sauerland. Dr. Karl Kneebusch, Beisitzer im ersten <strong>SGV</strong>-Vorstand,<br />
hatte bereits 1884 einen „Baedecker“ über das Land der tausend Berge<br />
verfasst, der zahlreiche Neuauflagen erlebte und bis heute ein „Klassiker“<br />
ist. Dabei beschrieb Kneebusch keineswegs nur das Sauerland – so lautet<br />
der Untertitel der Ausgabe von 1914 „Siegerland, Waldeck, Niederhessen,<br />
Bergisches Land, Ruhrgebiet und Industriebezirk“. Im Anhang finden sich die<br />
Hauptwanderstrecken des <strong>SGV</strong>, verzeichnet sind auch die Wintersportplätze,<br />
Talsperren, Studenten-, Schüler- und Jugendherbergen des Sauerlandes,<br />
Sonderzüge und Sonntagskarten ins Sauerland.<br />
Kneebusch stammte wie Ehmsen nicht aus dem Sauerland, hatte aber, wohnhaft<br />
in Dortmund, das Land der tausend Berge immer mehr ans Herz geschlossen<br />
und seine auf zahlreichen Wanderungen gemachten Beobachtungen und<br />
Eindrücke schließlich zu Papier gebracht. „Und ein Erholungsgebiet ersten<br />
Ranges bilden die Sauerländischen Berge in Wirklichkeit. Seine Sommer-<br />
Robert Kolb<br />
geb. 18. Januar 1867 in Dortmund;<br />
gest. 30. September 1909 in Hagen)<br />
Robert Kolb ist der „Ahnherr“ des <strong>SGV</strong>-<br />
Wegenetzes: Er wurde nach dem Tod<br />
von Dr. Karl Kneebusch Vorsitzender der<br />
Wegekommission und erarbeitete eine neue<br />
Systematik des geplanten <strong>SGV</strong>-Wegenetzes,<br />
das bis heute in groben Zügen noch Gültigkeit besitzt. Er ersann als<br />
Markierung für die künftigen Hauptwanderstrecken ein weißes Andreaskreuz<br />
und weitere einfache, weiße Geometrien für die untergeordneten<br />
Wanderwege. Schon im Jahr 1906 waren 3.000 Kilometer<br />
Hauptwanderwege und ca. 3.000 km „Nebenstrecken“ gekennzeichnet<br />
– ein wahrhaft herausragendes Werk! Überdies war Robert Kolb<br />
von 1901 bis 1909 Vorsitzender der <strong>SGV</strong>-Abteilung Hagen. Sein<br />
früher Tod am 30. September 1909 erschütterte den <strong>SGV</strong> zutiefst.<br />
Der „Wege-Papst“ aus Hagen wurde nicht einmal 43 Jahre alt.<br />
Ihm zu Ehren wurde 1913 der Robert-Kolb-Turm auf der 663 Meter<br />
hohen Nordhelle errichtet. Mehr als 4.000 Menschen kamen damals<br />
zur Einweihungsfeier. Der Zahn der Zeit nagte in den folgenden<br />
Jahrzehnten kräftig und beharrlich an dem Bauwerk. 2010/2011<br />
wurde der Robert-Kolb-Turm Euro aufwändig renoviert und am 26.<br />
Juni 2011 feierlich wiedereröffnet. Auch die völlig zugewachsene<br />
Aussicht vom Turm wurde teilweise wieder freigeschnitten.<br />
8 KREUZ&QUER 3/16
en über unser schönes Gebirgsland" 1890 – 1914<br />
Immer im Einsatz: Die Wegezeichner des <strong>SGV</strong> sorgen bis heute für<br />
den richtigen „Durchblick“.<br />
frischen sind unübertroffen, sie bieten<br />
jedem Geschmack etwas, Man findet<br />
sie einsam im Gebirge inmitten meilenweiter<br />
Hochwälder, in freundlichen<br />
Dörfern, an forellenreichen Flüssen und<br />
Bächen, an stillen Talsperren in lieblichen<br />
Städten und Tälern.“<br />
Apropos Talsperren: Nach den Plänen<br />
von Prof. Otto Intze (Technische Hochschule<br />
Aachen) entstanden zwischen<br />
1894 und 1896 die Fuelbecke- und<br />
Heilenbecke-Talsperre, die ersten kleinen<br />
Sammelbecken im Niederschlagsbereich<br />
der Ruhr. 1913 wurde die<br />
Möhnetalsperre eröffnet – ein wahrer<br />
Glücksfall für den Tourismus im Sauerland:<br />
Die Gäste der Einweihungsfeier waren am 12. Juli 1913 mit einem Sonderzug<br />
der Ruhr-Lippe-Kleinbahn angereist, direkt bis kurz vor die Sperrmauer,<br />
deren riesenhaftes und architektonisch imposant wirkendes Bauwerk zur Feier<br />
des Tags im Flaggen- und Blumenschmuck prangte.” Die Eisenbahn sorgte<br />
fortan dafür, dass das bis dahin kaum erschlossene Sauerland immer mehr in<br />
den Fokus von Touristen geriet – sowohl der „Sommerfrischler“ wie auch der<br />
Wintersportler. Der Tourismus nahm fortan deutlich zu – und bald schon gab<br />
es erste „Fremdenzimmer“.<br />
Nicht alle Abteilungsgründungen waren<br />
erfolgreich, aus unterschiedlichen<br />
Gründen. Meistens waren die schon<br />
bestehenden Verschönerungsvereine im<br />
Sauerland und im Ruhrgebiet Bundesgenossen<br />
der Abteilungen – und oftmals<br />
waren die Mitglieder auch identisch.<br />
Einige Abteilungen verschwanden ganz<br />
aus den Annalen, andere „schliefen“ nur<br />
ein paar Jahre, wie das Beispiel der <strong>SGV</strong><br />
Abteilung Unna zeigt: Hier endete das<br />
junge Vereinsleben schon im Jahr 1900,<br />
um 1913 erneut aufzublühen: Bei der<br />
„Wiederbelebung“ hatte die Abteilung<br />
bereits 110 Mitglieder. Im August des<br />
Jahres führte ein Ausflug nach Wildewiese: Auf dem Weg dorthin, in Glinge,<br />
legten die Wanderer eine längere Rast ein, „im kühlen Schatten am Rande des<br />
klaren Bächleins, welches auch das Wasser zum allgemeinen Abkochen lieferte.<br />
Die Lagerung mußte hier etwas lange und die Befriedigung des Magens<br />
Chic mit Hut: Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Winterberg beim Ausflug, um 1905.<br />
recht gründlich vorgenommen werden, galt<br />
es doch die schwerste Aufgabe des Tages,<br />
den Aufstieg zur Wildewiese, das bedeutete<br />
einen Höhenunterschied von ca. 420 Metern<br />
in 1 ½ Stunden Wanderung zu überwinden<br />
…, doch fand dieses reichen Lohn in der<br />
Aussicht, die dort geboten wurde.“<br />
Vor dem Aufstieg noch<br />
einmal ordentlich Kraft<br />
tanken<br />
Es ist nicht bekannt, ob die Unnaer Wanderfreunde<br />
ihren „Kneebusch“ dabeihatten<br />
– der schwärmt ebenso und zu Recht in<br />
höchsten Tönen von der Aussicht vom damals<br />
dort stehenden Wiethautturms, den der <strong>SGV</strong> Hagen errichtet hatte: „Der<br />
Rundblick übertrifft den vom Kahlen Astenberg an Mannigfaltigkeit.“<br />
Der von Karl Feaux de Lacroix betreute „Sauerländische Gebirgsbote“ entwickelte<br />
sich rasch zum „Sprachrohr“ des <strong>SGV</strong>. Hier wurden selbstredend in<br />
erster Linie vereinsinterne Dinge wie die jeweiligen Jahresberichte vermeldet,<br />
die sämtliche Vereinsmitglieder und Abteilungen betrafen, aber auch interessante<br />
Dinge aus „aller Welt“ gepaart mit Beschreibungen eigener Ausflüge und<br />
Ortsbeschreibungen sowie einer bunten Palette von Anzeigen. So findet sich<br />
etwa in der April-Ausgabe des Jahres 1894,<br />
dem damaligen Zeitgeist entsprechend,<br />
folgende Anzeige: „Aussichtstürme, ganz<br />
in Eisenconstruction, in jeder beliebigen<br />
Höhe, schön, stabil, leicht und sicher besteigbar.<br />
Referenzen und Kostenanschläge<br />
stehen zu Diensten – Fabrik für Dampfkessel<br />
und Eisenkonstrutionen Heinr. Stähler<br />
Weidenau a. d. Sieg.“<br />
So manche Meldung jener Tage des späten<br />
19. Jahrhunderts hat durchaus Bezug zur<br />
Jetztzeit: „Um vor Beschädigungen der vom<br />
S. G.-V. geschaffenen Anlagen (Wegetafeln,<br />
Schutzhütten, Türme etc.) abzuschrecken,<br />
setzt der Vorstand eine Prämie bis zu zehn<br />
Mark in jedem Falle für die erfolgreiche<br />
Anzeige solcher Personen fest, welche Beschädigungen verübt haben. Die<br />
Presse wird ersucht, diesen Beschluss zu verbreiten und eine Reichsgerichts-<br />
Entscheidung über folgendes Vorkommnis beizufügen: Letzten Sommer hatte<br />
ein junger Mann in der Sächsischen Schweiz einen Wegweiser abgerissen<br />
><br />
Sauerland-Rothaargebirge<br />
Der neue Naturpark Sauerland-Rothaargebirge gratuliert im Namen<br />
des Vorstands und der Geschäftsstelle dem Sauerländischen<br />
Gebirgsverein zum 125-jährigen Bestehen!<br />
Wir freuen uns auf die kommende partnerschaftliche Zusammenarbeit!<br />
<strong>www</strong>.npsr.de<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
9
Robert Kolb: Ein Hagener sagt, wo es im Sauerland<br />
und denselben an dem dazu gehörigen Pfahle so wieder angebracht, dass<br />
der Pfeil nach dem Erdboden zeigte. Der junge Mann wurde als der Thäter<br />
ermittelt und von dem zuständigen Gerichte mit acht Tagen Gefängnis wegen<br />
Sachbeschädigung bestraft, obgleich die Verteidigung die Sache als groben<br />
Unfug hinzustellen bemüht war. Der Angeklagte legte Revision ein und beantragte<br />
auch eventuelle Umwandlung der Gefängnisstrafe in eine Geldstrafe.<br />
Das Reichsgericht in Leipzig als letzte Instanz hat nunmehr eine Entscheidung<br />
dahin getroffen, dass das Vergehen nicht als grober Unfug, sondern als<br />
Sachbeschädigung aufzufassen sei und es bei dem ersten Urteil verbleiben<br />
müsse. Eine Umwandlung der Gefängnisstrafe in eine Geldstrafe sei in einem<br />
solchen Falle unzulässig.“<br />
Finger weg von unseren Wanderzeichen!<br />
Schon früh befasste sich der <strong>SGV</strong>-Zentralvorstand mit der Frage, wie das<br />
große Vereinsgebiet organisatorisch gegliedert werden könne. Schon 1895<br />
wurde deshalb erstmals intensiv über „Bezirke“ beraten, ein Jahr später gab<br />
es eine erste Einteilung in „Lüdenscheid, Olsberg, Winterberg, Grevenbrück,<br />
Attendorn, Altenhundem, Plettenberg und Arnsberg“, die allerdings nicht<br />
lange Bestand hatte und bereits 1898 durch eine Neuregelung mit nunmehr<br />
insgesamt 15 Bezirke abgelöst wurde.<br />
Ein wichtiges verbindendes Glied und ein lebendiger Treffpunkt war (und ist es<br />
bis heute) schon in der Frühzeit das zunächst jährlich stattfindende Gebirgsfest.<br />
1891 trafen sich die Wanderfreunde in Arnsberg, 1892 in Altena, 1893 in<br />
Olsberg, 1894 in Herdecke. Die meisten dieser Treffen fanden im Sauerland,<br />
im Siegerland oder in Wittgenstein statt, ab und an ging es aber auch in Orte<br />
außerhalb der südwestfälischen Gebirgsregion: 1901 war zum Beispiel Lippstadt<br />
an der Reihe, 1913 Essen, 1926 Steele und 1950 Wuppertal. Aber schon<br />
beim Fest in Herdecke 1894 wurde leidenschaftlich darüber diskutiert, ob man<br />
das Vereinsfest überhaupt außerhalb des gebirgigen Teils des Vereinsgebiets<br />
begehen könnte. Das Fest in Herdecke war gleichwohl wohlgelungen – wie die<br />
erhaltene Tischrede von Rektor Dr. Reblin aus Altena beweist:<br />
„Wir sind hier versammelt zum fröhlichen Feste,<br />
Es klirren die Gläser, es jauchzen die Gäste.<br />
Es strotzen vor dampfenden Speisen die Teller.<br />
Es spendet die schäumenden Schätze der Keller,<br />
Es klappern die Gabeln, es rasseln die Messer:<br />
Hei, wie sie reinhauen die tapferen Esser.“<br />
Die Wiedersehensfreude war jedes Jahr groß, obwohl das Wetter nicht immer<br />
mitspielte: Schon beim ersten Gebirgsfest in Arnsberg hatte Petrus kein<br />
Einsehen: „Die Züge brachten uns zahlreiche Gäste, Herren und Damen, aber<br />
auch einen Regenguß, der unsere schön gelegene Stadt als in einem Aquarium<br />
gelegen erscheinen ließ und der, so schien es, kein Ende nehmen wollte.<br />
Manchmal regnet’s auch im Sauerland …<br />
Wandern setzt immer Wege voraus. Daran hat sich in 125 Jahren nichts geändert.<br />
Wege, die mit entsprechenden Wanderzeichen ausgestattet sind, damit<br />
sich der Wanderer orientieren kann und nicht verläuft. Schon Ernst Ehmsen<br />
hatte in seinem ersten Jahresbericht auf die Beschilderung der neu einzurichten<br />
Wege hingewiesen – 1897 wurde eine „Wegebaukommission“ eingesetzt,<br />
die sich auch gleich ans Werk machte, wie Dr. Kneebusch sechs Jahre später<br />
konstatierte: „Die schönsten Wege durch schattige Wälder, anmutige Täler und<br />
über luftige Höhen sind ausfindig gemacht, zum Teil geebnet und mit Wegweiser<br />
und Farbe versehen, damit der Wanderer sicher zum Ziele geleitet werde.“<br />
Doch die Freude über das Erreichte war nicht unbegrenzt, denn es gab nach wie<br />
vor Orte im Sauerland, in denen es keine <strong>SGV</strong>-Abteilung gab – und somit auch<br />
keine Wegezeichner! Im Klartext: Hier gab es somit auch keine Wanderzeichen,<br />
kurz: „Es fehlen deshalb fast überall fortlaufende Touristenwege, die den<br />
Fremden von wichtigen Ausgangspunkten des Vereinsgebietes zu Hauptzielen<br />
führen.“ Mit anderen Worten: Hier gab es gehörigen „Nachholbedarf“. Da trat<br />
zum Glück Robert Kolb auf den Plan…<br />
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
Nach Jahren des abwartenden Planens übernahm Robert Kolb, Vorsitzender<br />
der Abteilung Hagen und stellvertretender <strong>SGV</strong>-Vorsitzender, 1905 auch<br />
den Vorsitz des Wegeausschusses. Kolb war kein Mann des Schreibtisches,<br />
sondern der Tat. Unter seiner Leitung entstand das Hauptwegenetz des <strong>SGV</strong>,<br />
das bis heute maßgebend ist und in jeder Hinsicht richtungsweisend für alle<br />
deutschen Wandervereine. Mit wahrem Herzblut ging der Ingenieur Kolb mit<br />
seiner „Wegezeichner-Mannschaft“ die wahrhaft schwierige Sache an – und<br />
rasch stellte sich der Erfolg ein, wenngleich mancher seiner Begleiter schwer<br />
daran zu tragen hatte: „In den ersten Jahren zogen wir mit einer Klappleiter<br />
und schweren Holzschildern aus. Oft waren die Rücken wund vom vielen<br />
langen Schleppen. Was mußte auch im Rucksack nicht alles verstaut werden:<br />
Schilder, Holzunterlagen, schwarze und weiße Farbe, Hammer, Rebschere und<br />
Säge. Benzin und Terpentin durften nicht fehlen. Erstens war dies nötig, um<br />
die geronnenen Farben zu verdünnen, und zum anderen, um die Flecken aus<br />
dem Anzuge zu vertreiben.“<br />
6.000 Kilometer Wanderwege<br />
locken in die Natur<br />
Bereits 1906 waren die ersten zehn Wanderstrecken fertiggestellt. Kolb und<br />
seine Mitstreiter schafften es, in 1 ½ Jahren 3.000 Kilometer Hauptwanderwege<br />
und 3.000 Kilometer Nebenstrecken mit Wanderzeichen zu versehen. Eine<br />
grandiose Leistung! In der Kolb’schen Wegekommission trafen sich übrigens<br />
auch Richard Schirrmann und Wilhelm Münker, die Gründer des Deutschen<br />
Jugendherbergswerkes. Schirrmann richtete 1914 auf der Burg Altena die erste<br />
Jugendherberge der Welt ein.<br />
Das Werk Robert Kolbs war noch nicht vollendet, als er Mitte 1909 erkrankte<br />
und am 30. September jenes Jahres starb – noch nicht einmal 43 Jahre alt.<br />
Ihm zu Ehren wurde auf der Nordhelle der Kolbturm erbaut. Bei der offiziellen<br />
Einweihung im Jahr 1913 kamen hier 4.000 Wanderfreunde zusammen, um<br />
Robert Kolb zu gedenken. Der „Sauerländische Gebirgsbote“ veröffentlichte<br />
zu seinem Tod unter dem Titel „Unserm Kolb!“ ein anrührendes Gedicht von<br />
W. Crone:<br />
Richard Schirrmann<br />
geb. 15. Mai 1874 in Grunenfeld,<br />
Ostpreußen, gest. 14. Dezember 1961<br />
in Grävenwiesbach, Taunus<br />
Eng mit dem <strong>SGV</strong> verbunden ist Richard<br />
Schirrmann, der Gründer des Deutschen<br />
Jugendherbergswerkes. Er war zunächst<br />
als Volksschullehrer in Gelsenkirchen tätig.<br />
19<strong>03</strong> wurde er nach Altena versetzt, wo der begeisterte Wanderer<br />
Mitglied im <strong>SGV</strong> wurde. Schirrmann setzte sich nachdrücklich<br />
für das Schulwandern ein – und schon bald entwickelte er seine<br />
Idee eines flächendeckenden Netzes von Herbergen, die nicht nur<br />
Schülern und Studenten oder bestimmten Vereinen offen stehen<br />
sollten, sondern der gesamten wandernden Jugend. Die Anfänge<br />
sind bescheiden: Im damaligen Hotel Gobrecht, am Markt in Altena,<br />
wurden ihm drei Betten zur Verfügung gestellt! Doch Schirrmann<br />
gab nicht auf: 1910 stellte er sein Projekt in der Kölnischen Zeitung<br />
vor – Zuspruch und Unterstützung folgen auf dem Fuße.<br />
Im Jahr 1914 war er am Ziel: Auf der Burg Altena eröffnete die erste<br />
ständige Jugendherberge der Welt, die heute noch im Originalzustand<br />
erhalten ist. Dort wurde er auch erster Herbergsvater. Im Jahr<br />
1922 ließ er sich vom Schuldienst beurlauben, um sich ganz dem<br />
Aufbau des Jugendherbergswerks widmen zu können. Die Stadt<br />
Altena ehrte ihn 1954 mit der Ehrenbürgerschaft.<br />
10 KREUZ&QUER 3/16
lang geht! 1890 – 1914<br />
Ein weißes Liegekreuz auf grauem Borkengrunde,<br />
Vom abgesägten Ast die halbvernarbte Wunde,<br />
Da, dort ein Wegschild mit zwei Nägeln festgeschlagen<br />
Hör, Wanderer, ihr stumm-beredtes Klagen:<br />
Ein Herz, das treu, das innigtreu bisher<br />
Dem Sauerlande schlug, es schlägt nicht mehr!“<br />
Karl Ewald führte nach das Kolb’sche Werk als Vorsitzender der Hauptwegekommission<br />
bis 1924 weiter. In seiner Amtszeit kamen zehn weitere Hauptwanderstrecken<br />
des <strong>SGV</strong> hinzu.<br />
Um die Jahrhundertwende gab es bereits zahlreiche Türme und Hütten im<br />
Sauerland. Der „Gebirgsbote“ listete im Jahr 1895 insgesamt 25 Türme<br />
auf, von denen 24 dem <strong>SGV</strong> gehörten, die meisten waren in Holzbauweise<br />
errichtet. Türme entsprachen seinerzeit der patriotischen Gesinnung und waren<br />
nur sekundär auch als Aussichtspunkte gedacht. Lediglich der Turm auf dem<br />
Kahlen Asten gehörte nicht dem <strong>SGV</strong>. Er sah seinerzeit aber deutlich anders<br />
aus als heute, glich eher einer mittelalterlichen Burganlage. Ein erster Turm<br />
auf dem zweithöchsten Berg Nordrhein-Westfalens stürzte noch als Rohbau<br />
in sich zusammen – „Pfusch am Bau“ ist nicht auszuschließen, aber nicht<br />
aktenkundig …<br />
„Pfusch am Bau“ auf dem Kahlen Asten?<br />
Um die Jahrhundertwende sollte auch der Wintersport im Sauerland Einzug<br />
halten. Auch in dieser Hinsicht wurde der <strong>SGV</strong> aktiv. Im „Gebirgsbote“ stand<br />
schon 1894 zu lesen: „Wir möchten allen Beteiligten den Rat geben: Laßt<br />
auch zur Winterzeit, wenn alles von Schnee überdeckt ist, die Gebirge nicht<br />
veröden! Das Mittel, es durchführen zu können, Gebirge aufzusuchen, ist in<br />
den Schneeschuhen gegeben! Wanderungen zur Winterzeit sind, wie der<br />
Wintersport wohl überhaupt, noch etwas Ungewohntes.“<br />
Diese Meldung wirft fast zwangsläufig die Frage auf, wie denn der Skisport<br />
überhaupt ins Sauerland gelangt ist. Glaubt man der Überlieferung, so soll ein<br />
Förster aus Jagdhaus mit Namen Herber den Skilauf im Sauerland eingeführt<br />
haben. Jener Förster erhielt, so heißt es, von seinem Jagdherrn, der auch<br />
eine Jagd in Norwegen hatte, ein Paar Norweger-Ski. Der Jagdherr hatte im<br />
norwegischen Winter gesehen, wie rasch man auf den Brettern an das Wild<br />
herankommen konnte – das war genau das Richtige für seinen Förster im<br />
Rothaargebirge! Was der zu seinen neuen „Brettern“ gesagt hat, ist leider<br />
nicht überliefert …<br />
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
Prof. Dr.<br />
Karl Kneebusch<br />
geb. 3. April 1849 in Neukloster;<br />
Mecklenburg-Vorpommern,<br />
gest. 17. Dezember 1902 in Dortmund<br />
Wie viele „große“ <strong>SGV</strong>er stammte auch<br />
Karl Kneebusch nicht aus dem Sauerland:<br />
Gebürtig aus Neukloster war er als Lehrer für Geschichte und Erdkunde<br />
an mehreren Schulen tätig, ehe er schließlich 1880 an die Gewerbeschule<br />
Dortmund kam. 1897 wurde ihm der Professorentitel verliehen.<br />
Karl Kneebusch war dem <strong>SGV</strong> zunächst um einige Jahre voraus: Bereits<br />
1883 hatte er den ersten Sauerlandführer verfasst, der die Schönheiten<br />
der Region ebenso aufzeigte wie praktische Hinweise vermittelte. Der<br />
„Kneebusch“ sollte der „Baedecker“ fürs Land der tausend Berge werden!<br />
Als der <strong>SGV</strong> gegründet wurde, erschien gerade die dritte Auflage<br />
– und die Zusammenarbeit war rasch besiegelt: Die frisch gegründeten<br />
<strong>SGV</strong>-Abteilungen sammelten Material für das Buch, das im Gegenzug<br />
zum offiziellen Vereinswanderbuch wurde. In Dortmund war Karl<br />
Kneebusch Gründer der <strong>SGV</strong>-Abteilung. Aufgrund seiner Ortskenntnisse<br />
wurde er mit der Bildung der <strong>SGV</strong>-Wegekommission beauftragt, die ein<br />
Netz von markierten Wanderwegen im Sauerland schaffen sollte. Das<br />
Gelingen des großen Werkes erlebte er nicht mehr – er starb bereits<br />
1902. Karl Kneebusch wurde auf dem Dortmunder Ostfriedhof bestattet.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem <strong>SGV</strong> ist geprägt durch jahrelangen gemeinsamen<br />
Einsatz für die Region Westfalen. Die Jakobspilgerwege sind ein<br />
hervorragendes Beispiel für diese Kooperation. Wir gratulieren dem <strong>SGV</strong> und<br />
freuen uns auf viele weitere Projekte für die Menschen in Westfalen-Lippe.<br />
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125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
11
Vom Krieg und einer „neuen“ Zeit<br />
Die Entwicklung des <strong>SGV</strong> verlief ruhig weiter, bis der Erste Weltkrieg für eine<br />
Zäsur sorgte: Der Wanderbetrieb wurde zwar je nach Lage der Dinge in vielen<br />
Abteilungen aufrechterhalten, aber so manche Abteilung stellte ihre Arbeit<br />
ganz ein oder löste sich gar auf. Überdies schickten manche Abteilungen keine<br />
Jahresberichte mehr und zahlten nicht mehr ihren Beitrag an den Hauptverein.<br />
Entsprechend hatte der Hauptverein auch keine klare Übersicht mehr über<br />
die Zahl der Mitglieder. Vor dem Ausbruch des Krieges hatte der <strong>SGV</strong> etwa<br />
23.500 Mitglieder. 1918 erschien der „Gebirgsbote“ in einer Auflage von<br />
nur noch 17.600 Exemplaren. So mancher<br />
Wanderfreund blieb auf dem Schlachtfeld.<br />
Nach Kriegsende wurde die Satzung „modernisiert“,<br />
die Rolle der Bezirke präzisiert<br />
– und ein neuer Vorsitzender gewählt:<br />
„Lieblings-Kandidat“ war der Altenaer<br />
Landrat Fritz Thomée, der aber durch seine<br />
Aufgaben beim Westfälischen Heimatbund<br />
und beim Märkischen Burgenverein schon<br />
ehrenamtlich engagiert war. So wählte die<br />
Hauptversammlung des Jahres 1919 den<br />
Hagener Stadtrat Waldemar Perker zum<br />
neuen <strong>SGV</strong>-Vorsitzenden. Zu seinem Stellvertreter<br />
bestimmte die Versammlung Hugo<br />
Kracht.<br />
Die Versammlung wählte überdies erst-mals<br />
einen hauptamtlichen Geschäftsführer, nämlich<br />
Julius Schult, der dieses Amt vier Jahrzehnte<br />
ausfüllen sollte. In seiner Ära wuchs der <strong>SGV</strong> von 17.000 auf 48.000<br />
Mitglieder in der Spitze und er gilt als „Vater“ des Kohlberghauses. Mit dem<br />
Amt des Geschäftsführers übernahm Julius Schult auch die Redaktion des<br />
„Sauerländischen Gebirgsboten“. Die Geschäftsstelle fand zunächst Platz in<br />
seiner Wohnung in Iserlohn.<br />
Gebirgsfeste werden zu wahren<br />
Höhepunkten<br />
In den Jahren der Weimarer Republik<br />
stand das Thema „Beiträge“ einige Male<br />
auf der Tagesordnung der Hauptversammlungen.<br />
Neu eingesetzt wurde ein<br />
Ausschuss für Natur- und Heimatschutz.<br />
Das Thema „Finanzierung des Kohlberghauses“<br />
und damit zusammenhängend<br />
die Frage, ob hier Alkohol ausgeschenkt<br />
werden dürfe<br />
Das Kohlberghaus bei Altena-Dahle wurde im August 1925 eingeweiht.<br />
Die Eisenbahn sorgte dafür, dass immer mehr Wanderfreundinnen und<br />
Wanderfreunde den Weg ins Sauerland fanden.<br />
oder nicht, sorgten für manche<br />
heftige Diskussion. Am 2.<br />
August 1925 wurde das Kohlberghaus<br />
eröffnet, die Waldweihestätte<br />
am 9. Oktober 1938.<br />
1921 fand das erste Gebirgsfest<br />
nach dem Ersten Weltkrieg statt<br />
und zwar in Iserlohn. In den folgenden<br />
Jahren wurden die Gebirgsfeste zu den Höhepunkten im Wanderjahr.<br />
Hier stand „gehaltvolle“ Unterhaltung im Vordergrund – und keine ernsten,<br />
hitzigen und langatmigen Diskussionen wie bei den Hauptversammlungen.<br />
Absoluter „Renner“ war nach glaubhaften Augenzeugenberichten das Gebirgsfest<br />
1927 in Altena: Im Burghof wurde das Stück „Die Rose von Altena“<br />
aufgeführt – und ein Riesenfeuerwerk stellte die Beschießung der Burg dar.<br />
Das Jahr 1933 brachte auch dem <strong>SGV</strong> die Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten.<br />
Zu Jahresbeginn hatte der <strong>SGV</strong> 224 Abteilungen und 21.000<br />
Mitglieder, die fällige Jahreshauptversammlung<br />
fand, eingebunden<br />
ins Gebirgsfest, im Juni 1933 in<br />
Lüdenscheid statt. Hugo Kracht<br />
leitete diese als stellvertretender<br />
Hauptvorsitzender. 117 Abteilungen<br />
waren vertreten. Im „Gebirgsboten“<br />
las sich der Anbruch einer neuen<br />
Zeit so: „Dann gedachte der Leiter<br />
der Tatsache, daß dies die erste<br />
Hauptversammlung im neu erwachten<br />
Deutschland sei. Drei Wünsche<br />
hege er für den <strong>SGV</strong>: daß der neue<br />
Geist auch in unseren Reihen immer<br />
mehr Platz greife, daß Tausende von<br />
Frauen und Männern sich die hohe<br />
Pflichterfüllung unseres greisen<br />
Reichspräsidenten und zum dritten<br />
die heilige Liebe unseres Reichskanzlers zu Heimat und Vaterland als Vorbild<br />
nehmen möchten. Der echt vaterländische Geist sei schon von Anfang an im<br />
<strong>SGV</strong> vorhanden gewesen. Da ja alle Arbeiten unseres Vereins Heimat und<br />
Vaterland galten.“<br />
Aus dem Vorsitzenden wird der „<strong>SGV</strong>-Führer“<br />
Die deutschen Wandervereine wurden dem neuen Reichssportkommissar unterstellt.<br />
Die „neue Zeit“ brachte auch eine neue Terminologie mit sich: Statt<br />
des „Vorsitzenden“ sollte es fortan<br />
einen „<strong>SGV</strong>-Führer“ geben. Der<br />
noch amtierende Hauptvorsitzende<br />
Dr. Schneider stellte sein Amt zur<br />
Verfügung, sodass auf einer außerordentlichen<br />
Hauptversammlung<br />
der Arnsberger Vize-Regierungspräsident<br />
Karl Eugen Dellenbusch<br />
einstimmig und ohne Aussprache<br />
zum <strong>SGV</strong>-Führer gewählt wurde.<br />
Der nahm die Wahl an, berief<br />
dann aber den ausgeschiedenen<br />
Dr. Schneider zum geschäftsführenden<br />
Hauptvorsitzenden, da er<br />
selber dienstlich nicht die Zeit<br />
aufbringen könne, die Geschäfte<br />
zu führen.<br />
Die Gebirgsfeste waren fortan politische<br />
Veranstaltungen der Nazi-<br />
Diktatur: 1934 in Fredeburg beherrschten Fahnen des Dritten Reiches das<br />
Ortsbild, die SA-Kapelle von Schmallenberg lieferte das musikalische Rahmenprogramm,<br />
die Wanderideale wurden in die Blut-und-Boden-Ideologie<br />
verbrämt – und so mancher Redner ließ die neue Zeit hochleben: „Wir mit der<br />
Heimatscholle so eng verbundenen Wanderer im Lande der roten Erde und im<br />
Reiche der schwarzen Schätze unter der Erde marschieren unter der weißen,<br />
hell und sieghaft leuchtenden Sonne, deren Speichen nunmehr Sinnbild des<br />
neuen Deutschlands sind, im festen Schritt und Tritt …, damit Deutschland<br />
12 KREUZ&QUER 3/16
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
Karl Féaux<br />
de Lacroix<br />
geb. 5. August 1860 in Paderborn;<br />
gest. 12. November 1927 in Arnsberg<br />
Zu den Mitgründern des Sauerländischen<br />
Gebirgsvereins zählt zu Recht Karl Féaux<br />
de Lacroix. Er wurde in Paderborn geboren,<br />
machte aber in Arnsberg das Abitur und<br />
kam schließlich nach seinem Examen und<br />
einigen Stationen im Jahr 1886 als Lehrer ans Gymnasium Laurentianum<br />
in Arnsberg. Dort begeisterte er über die Jahre Schüler und<br />
Kollegen für das Wandern im Arnsberger Wald – er war sozusagen<br />
das pädagogische „Pendant“ zu Forstrat Ernst Ehmsen. Gemeinsam<br />
mit dem Forstrat strebte er nachdrücklich und beharrlich die Gründung<br />
eines „Sauerländischen Touristenvereins“ an – und übernahm<br />
nach der Gründung des <strong>SGV</strong> die Redaktion des „Sauerländischen<br />
Gebirgsboten“. Der Start war wahrlich nicht einfach: Gleich in<br />
der ersten Ausgabe musste er den Tod des umtriebigen Forstrats<br />
Ehmsen vermelden.<br />
Neben seiner Tätigkeit im <strong>SGV</strong> war er auch als Autor tätig: So<br />
stammen von ihm mehrere Werke zur Lokal- und Regionalgeschichte,<br />
darunter ein Führer durch Arnsberg, der 1895 erstmals erschien.<br />
Wegen seiner Verdienste um die Regionalgeschichte wurde er<br />
Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen. Doch nicht nur<br />
das: 1926 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Arnsberg.<br />
bald wieder auf die Sonnenseite des Weltgeschehens gelangt und unser aller<br />
Arbeit für das Gemeinwohl letzten und allerhöchsten Sinn gewinnt.“<br />
Im Mai 1934 brachte der „Sauerländische Gebirgsbote“ unter der Überschrift<br />
„Wir steigen wieder!“ einen Rückblick auf das 1. Vereinsjahr im nationalsozialistischen<br />
Deutschland. Demnach betrug die Mitgliederzahl zu Anfang des<br />
Jahres 1934 fast 22.000 – ein Plus von 1.000 gegenüber dem Vorjahr. Die<br />
größte <strong>SGV</strong>-Abteilung war Hagen (1.542 Mitglieder), es folgten Bochum mit<br />
885 und Dortmund mit 773 Mitgliedern. Für das Jahr 1936 liegt eine Auflistung<br />
der Mitglieder nach Geschlechtern vor: 85 Prozent der <strong>SGV</strong>-Mitglieder<br />
waren demnach männlich, 15 Prozent weiblich.<br />
Die Mitgliederwerbung blieb auch in der NS-Zeit ein wichtiges Thema für<br />
den <strong>SGV</strong>. Der „Gebirgsbote“ startete in seiner Ausgabe vom Februar 1937<br />
den folgenden Aufruf: „Der beste Werber des Jahres 1936<br />
erbrachte dem S.G.V. 88, der zweitbeste 57 neue Mitglieder.<br />
Lieber Wanderkamerad! Wir sind auch mit weniger zufrieden,<br />
nur hilf auch Du uns 1937, die Reihe unserer Wanderfreunde<br />
erheblich zu verstärken. Es kann gewiss nicht jeder ein ,Großwerber‘<br />
sein, aber jedes unserer Mitglieder vermag sehr wohl<br />
ein neues zu werben. Wir rechnen bestimmt mit Deiner Hilfe<br />
im laufenden Jahre!“<br />
Der „Gebirgsbote“ stellt sein<br />
Erscheinen ein<br />
1914 – 1945<br />
Der Zweite Weltkrieg sorgte für eine dramatische Zäsur, von<br />
der sich der <strong>SGV</strong> nur schwerlich erholen konnte. In den Jahren<br />
1940 und 1941 wurden noch Hauptversammlungen abgehalten.<br />
Am 8. Juni 1941 trafen sich überdies 500 Ehrengäste<br />
zum 50. Geburtstag des Vereins im Kammermusiksaal der<br />
Stadthalle Hagen, die stolze Zahlen vernahmen: So seien im<br />
Jahr 1940 insgesamt 4.000 Wanderfahrten unternommen<br />
worden, an denen 47.000 Wanderer teilgenommen hatten.<br />
Im Mai 1942 hatte der <strong>SGV</strong> 35.700 Mitglieder. Ab 1942<br />
fand keine Hauptversammlung mehr statt, der Krieg forderte<br />
seinen Tribut. 6.000 Wanderfreunde waren eingezogen, 1.200<br />
von ihnen blieben auf den Schlachtfeldern. Der „Sauerländische<br />
Gebirgsbote“ erschien<br />
noch bis 1943 – mit dem<br />
Heft 3 jenes Jahres stellte er<br />
sein Erscheinen ein. Der Redakteur<br />
verabschiedete sich<br />
mit markigen Worten: „Die<br />
Kriegswirtschaft erfordert<br />
stärkste Zusammenfassung<br />
aller Kräfte. Dies macht notwendig,<br />
daß unsere Zeitschrift<br />
mit dieser Nummer ihr Erscheinen<br />
einstellt, um Menschen und<br />
Material für andere kriegswichtige<br />
Ziele freizumachen. … Auf<br />
Wiedersehen nach glücklich beendetem<br />
Krieg! Einstweilen heißt<br />
unser aller Ziel: Deutschland den<br />
Sieg zu sichern.“<br />
Schon seit 1939 bestimmte der<br />
Krieg selbstredend die Themen<br />
und die Wortwahl des „Gebirgsboten“:<br />
In Heft 1 vom Januar 1940<br />
wünschte der „Deutsche Wanderführer“ Ferdinand Werner zum neuen Jahr<br />
„Glück und Heil allewege! Dem deutschen Wandertum ein frohes Jahr! Dem<br />
deutschen Heer ein sieghaftes Schwert! Dem Deutschen Führer Gesundheit<br />
und Kraft! Dem deutschen Vaterland Ehre und Ruhm!“<br />
<strong>SGV</strong>-Führer Karl Eugen Dellenbusch schreibt an gleicher Stelle an seine Wanderkameraden<br />
und Wanderkameradinnen: „An der Wende schicksalschwerer<br />
Jahre blick unser Volk mit Stolz auf die Taten seiner Soldaten und erwartet<br />
es in Entschlossenheit und Siegeszuversicht die kommenden Jahre. Front<br />
und Heimat sind gleichermaßen von der Erkenntnis durchdrungen, daß es<br />
in diesem Kampfe um unseres Volkes Zukunft geht, und daß uns im festen<br />
Zusammenhalten nichts umbringen kann. Diese verschworene Gemeinschaft<br />
in der Heimat zu stärken und die Verbundenheit mit unseren eingezogenen Kameraden<br />
zu pflegen, wird auch unsere vornehmste Aufgabe im Gebirgsverein<br />
sein. … Aus den Briefen unserer Soldaten von der Front wird uns die Gewißheit,<br />
daß ihnen die in der Wandergemeinschaft erlebte Heimat nun auch im<br />
Felde das Bewußtsein schenkt, ein schönes Vaterland verteidigen zu dürfen.“<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
13
Jugend, Naturschutz, Skigilden – im Trend<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sollte es noch gut ein Jahr dauern, ehe<br />
der <strong>SGV</strong>-Hauptverein wieder seine Arbeit aufnehmen konnte. Schirmherr des<br />
<strong>SGV</strong> wurde Landeshauptmann Bernhard Salzmann, der aus dem Siegerland<br />
stammte und in letzter Konsequenz dafür gesorgt hat, dass die Selbstständigkeit<br />
Westfalens durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe gewahrt blieb.<br />
Der neue <strong>SGV</strong>-Vorstand wurde am 21. Mai 1947 gewählt, Hauptvorsitzender<br />
wurde Stadtrat Dr. Guttmann aus Hagen, Bernhard Salzmann blieb als Beisitzer<br />
dem <strong>SGV</strong> erhalten. Ein eigens eingesetzter<br />
Ausschuss übernahm die Aufgabe, eine<br />
neue Satzung auszuarbeiten. In einem Rundschreiben<br />
wandte sich Landeshauptmann<br />
Salzmann an die Vereinsmitglieder – und an<br />
solche, die es werden wollten: „An unsere<br />
Mitglieder! Erstmals nach langer Zeit ist es<br />
wieder möglich, allen unseren Abteilungen<br />
und Mitgliedern eine Nachricht zukommen<br />
zu lassen. … Jeder, der seine Heimat liebt<br />
und in der alten, im <strong>SGV</strong> bewährten Weise<br />
unserem Volk und Land zu dienen bereit<br />
ist, ist uns als Freund und Wanderkamerad<br />
herzlich willkommen ohne Unterschied des<br />
Standes, der Art der politischen Einstellung<br />
und Konfession.“<br />
Die erste Hauptversammlung nach dem<br />
Krieg fand am 12. Juni 1948 in Hagen statt – 400 Wanderer aus rund 180<br />
Abteilungen, dazu der Innen- und Kultusminister von Nordrhein-Westfalen<br />
nahmen daran teil. Die Versammlung stand unter dem immer noch aktuellen<br />
Thema „Hilfe für den heimischen Wald“.<br />
Der Hauptvorsitzende stellte fest, „es seien<br />
die besten, durch ihre Liebe zur Heimat und<br />
Natur geläuterten, verinnerlichten Menschen<br />
mit hohem Pflichtgefühl, mit stark ausgeprägter<br />
Kameradschaft und mit einer im Grunde<br />
festgewurzelten demokratischen Haltung gewesen,<br />
die sich von Anfang an immer und<br />
immer wieder im <strong>SGV</strong> zusammenfanden. So<br />
habe der Nazismus unsere Organisation und<br />
ihr Wesen wohl äußerlich berührt, doch im innersten<br />
Kern nicht erfassen können.“ Der Vorsitzende<br />
erklärte der Versammlung, dass die<br />
14 KREUZ&QUER 3/16<br />
Mitgliedszahl<br />
des <strong>SGV</strong> auf<br />
47.000 gestiegen<br />
sei – die höchste bis dahin erreichte<br />
Zahl in der Vereinsgeschichte! Neuer Hauptgeschäftsführer<br />
wurde Herbert Schult, ein<br />
Neffe von Julius Schult. Er amtierte bis<br />
1956, sein Nachfolger wurde Karl Juckenack,<br />
der aus Essen stammte. Die Geschäftsstelle<br />
wurde 1964 in aller Stille<br />
von Iserlohn in den Neubau an der Emster<br />
Straße 104 in Hagen verlegt. Das Wegenetz<br />
war seit dem Ende des Zweiten<br />
Weltkrieges verändert worden, neue<br />
Streckenführungen wurden aus verschiedensten<br />
Gründen nötig. In Absprache<br />
mit dem ADAC wurden erste<br />
Parkplätze angelegt, von denen die<br />
Automobilisten gekennzeichnete<br />
Rundwanderwege nutzen konnten.<br />
Der „Kneebusch“ ist der<br />
„Baedeker“ fürs Sauerland...<br />
Im Vordergrund steht nicht das<br />
„Kilometerfressen“<br />
Im Wanderheim wurde und wird gesungen und gefeiert – auch das<br />
macht den <strong>SGV</strong> aus.<br />
Aus der Gulaschkanone schmeckt die Erbsensuppe immer noch am<br />
besten…<br />
Zu einem wichtigen Aufgabengebiet des <strong>SGV</strong> entwickelte sich in den 1950erund<br />
1960er-Jahren die Jugendarbeit, wenngleich es nicht immer reibungslos<br />
über die Bühne ging: Querelen blieben nicht aus, wurden aber gemeistert und<br />
schließlich wurde die Basis gelegt, auf der heute noch die Jugendarbeit im<br />
<strong>SGV</strong> ruht: „Die gesamte Jugendarbeit des<br />
<strong>SGV</strong> ist durch eine Fortführung und Weiterentwicklung<br />
des Geistes der Deutschen<br />
Jugendbewegung des Wandervogels bestimmt<br />
und trägt daher auch ihren Charakter“.<br />
Schon 1949 forderten die Jugendwarte:<br />
„Nicht Wetzen und Kilometerfressen,<br />
sondern seelisches Erleben“ – das Motto<br />
trifft bis heute den Kern der Wandersache.<br />
Nicht zu vergessen: Die Jugendarbeit<br />
des <strong>SGV</strong> war und ist stets mit der Arbeit<br />
des Verbandes Deutscher Gebirgs- und<br />
Wandervereine (heute „Deutscher Wanderverband,<br />
DWV“) verknüpft. Man darf<br />
konstatieren: Als Verbandspräsident Georg<br />
Fahrbach 1952 auf dem Deutschen<br />
Wandertag in Bad Berneck die „Deutsche<br />
Wanderjugend“ gründete, war es nicht zuletzt die <strong>SGV</strong>-Jugend, die künftig das<br />
Bild der Deutschen Wanderjugend prägen sollte.<br />
Jugend braucht Heimat – und ein Domizil, einen Jugendhof. Schon 1952<br />
wurde der Wunsch nach einer Schulungsstätte<br />
geäußert. Zunächst war der Sümmerberg<br />
im Landkreis Iserlohn für einen<br />
neuen Jugendhof im Gespräch, doch es<br />
kam anders: Die 1907 erbaute Villa Seibertz<br />
am Hasenwinkel in Arnsberg wurde<br />
frei und stand zum Verkauf. Es gab mehrere<br />
potente Interessenten, doch der <strong>SGV</strong><br />
bekam den Zuschlag für eine „kulturelle<br />
Mitte unserer jungen Gemeinschaft, zu der<br />
auch die älteren Wanderfreunde gehören<br />
sollen, die mit uns jugendgemäß leben<br />
wollen.“ Dazu gehörte der Verzicht auf<br />
Alkohol und Nikotin. Am 11. September<br />
1955 wurde der Jugendhof feierlich eröffnet<br />
– im Beisein zahlreicher Prominenz,<br />
darunter auch der Mann, der immer an der Seite der Jugend stand und nach<br />
dem das <strong>SGV</strong>-Domizil bis heute benannt ist: Wilhelm Münker! In der ersten<br />
„Arbeitswoche“ kreisten die Gedanken der jungen wie auch älteren Teilnehmer<br />
um aktuelle Fragen wie etwa: „Hat der Hymnus auf die Natur im Zeitalter des<br />
Motors noch einen Sinn?“ Aus der Rückschau können wir diese Frage heute<br />
mit einem eindeutigen und nachdrücklichen „Ja“ beantworten. Nach zwei<br />
Jahren verzeichnete der Jugendhof bereits 18.500 Übernachtungen, 1960<br />
war diese Zahl schon auf fast 53.000 gestiegen. Schon 1956 hatte der <strong>SGV</strong><br />
durch Zukäufe das Gelände rund um den Jugendhof erweitert, so dass heute<br />
insgesamt 35.000 Quadratmeter zur Verfügung stehen.<br />
Der Jugendhof wird zum Domizil<br />
Zum Jahresprogramm gehörten weiterhin die <strong>SGV</strong>-Gebirgsfeste. Besonders<br />
dasjenige 1951 in Arnsberg blieb so manchem in bester Erinnerung. Im<br />
Hellweger Anzeiger (Unna) stand über das Gebirgsfest folgender Bericht, der<br />
auch nachdrücklich Bezug nimmt auf die NS-Zeit, in der viel „marschiert“<br />
wurde: „Diese Alten und Jungen, Männer und Frauen, Jungen und Mädchen
der Zeit 1945 – 2000<br />
marschierten nicht, sie wanderten auch nicht hier. Sie hatten nicht die Merkmale<br />
einer ,Bewegung‘, aber sie waren offenbar innerlich bewegt, und darum<br />
bewegten sie selbst die Menschen, die ihnen an den Straßen und Plätzen nur<br />
zusahen.“ Man bedenke: Der Zweite Weltkrieg war gerade erst einmal seit<br />
sechs Jahren vorbei.<br />
Im Jahr 1982 wanderte Bundespräsident Prof. Karl Carstens mit dem <strong>SGV</strong>.<br />
Der Festzug beim Gebirgsfest 1961 in Plettenberg schlug alle Rekorde: 6.000<br />
Wanderfreundinnen und Wanderfreunde beteiligten sich. Interessanterweise<br />
kam bei der Fachwarte-Tagung (vor nunmehr 55 Jahren) schon der Wunsch<br />
auf, Querverbindungen zwischen einzelnen Arbeitsgebieten herzustellen. Heute<br />
würde man sagen: Netzwerke bilden und gemeinsame Tagungen durchführen!<br />
Der Naturschutz war und ist bis heute eine wichtige Stütze der Arbeit des<br />
<strong>SGV</strong>. Der Krieg hatte nicht nur die meisten Städte zerstört, sondern auch in<br />
den Tälern und auf den Höhen des Sauerlandes dramatische Spuren hinterlassen.<br />
Sie durch Wiederaufforstungen zu beseitigen war ein erstes großes<br />
Ziel – neben der Rettung der Balver Höhle, die während der Kriegszeit (mit<br />
Zwangsarbeitern) als Produktionsstätte für Kriegsmaterial genutzt worden war<br />
und von den Engländern gesprengt werden sollte. Es ist insbesondere auch<br />
dem <strong>SGV</strong> zu verdanken, dass die Höhle erhalten blieb.<br />
Zum Wandern gehören<br />
auch Kultur und<br />
Heimatpflege<br />
Schon früh engagierte sich der <strong>SGV</strong> gegen<br />
den Ausstoß riesiger Mengen von<br />
Schwefeldioxyd aus den Schornsteinen<br />
im Ruhrgebiet, kämpfte aber auch<br />
gegen die ausufernde, stadtbildverschandelnde<br />
Außenreklame und gegen<br />
Strommasten, die das Landschaftsbild<br />
zerstören. Schon vor dem Zweiten<br />
Weltkrieg hatte der <strong>SGV</strong> eigene Naturschutzgebiete<br />
angekauft – heute ist er<br />
größte nicht-staatliche Eigentümer von<br />
Naturschutzgebieten in ganz NRW! Das<br />
wird in so mancher Diskussion häufig<br />
vergessen. Dass der Kampf für den Naturschutz<br />
oftmals Jahrzehnte dauert, erfuhr der <strong>SGV</strong> bei der Hochheide „Neuer<br />
Hagen“: Schon 1927 wurde der erste Versuch unternommen, den „Neuen<br />
Hagen“ unter Naturschutz zu stellen, doch 1942, also mitten im Zweiten<br />
Weltkrieg, kam dann vom Reichsforstamt der unselige Plan auf, die Hochheide<br />
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
Auch das „Skiwandern“ fand beim <strong>SGV</strong> zahlreiche Anhänger.<br />
Wilhelm Münker<br />
geb. 29. November 1874 in Hilchenbach;<br />
gest. 20. September 1970 in Hilchenbach<br />
Wilhelm Münker war in vielen Bereichen<br />
ehrenamtlich aktiv. Gemeinsam mit Richard<br />
Schirrmann kümmerte er sich um die Gründung<br />
des Deutschen Jugendherbergswerkes<br />
– und sorgte vor allem für einen steten<br />
Spendenfluss …<br />
1896 trat der Fabrikant in den <strong>SGV</strong> ein und leitete von 19<strong>03</strong> bis<br />
1921 die Abteilung Hilchenbach. Ein weiteres Anliegen neben dem<br />
Wandern war ihm der Erhalt der Heimat und ihrer Natur. So wurde<br />
er 1918 zum Leiter des Heimat- und Naturschutzausschusses des<br />
<strong>SGV</strong>-Hauptvereins berufen. Schon im Jahr 1911 hatte er auf eigene<br />
Kosten ein Areal gekauft, um es als Naturschutzfläche zu erhalten.<br />
Der <strong>SGV</strong> übernahm sein Konzept – und ist heute größter Eigentümer<br />
von Naturschutzflächen in ganz NRW.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte Wilhelm Münker zu den Mitbegründern<br />
der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, zudem war er<br />
auch Leiter des „Ausschusses zur Rettung des Laubwaldes“. Er<br />
wollte das Wandern zur Volkssache machen – und kämpfte vehement<br />
gegen stadtbildzerstörende Außenreklame.<br />
1958 gründete der Hilchenbacher Ehrenbürger die Wilhelm-Münker-<br />
Stiftung für Gesundheit, Wandern, Naturschutz und Heimatpflege<br />
– und der <strong>SGV</strong>-Jugendhof in Arnsberg ist nach Wilhelm Münker<br />
benannt.<br />
in Ackerland umzuwandeln. Dieses Ansinnen konnte zum Glück abgewehrt<br />
werden und so gelang es schließlich im Jahr 1955, den „Neuen Hagen“ als<br />
Naturschutzgebiet auszuweisen.<br />
Neben dem Wandern und damit verbunden den Wegen widmete sich der <strong>SGV</strong><br />
auch der Heimatpflege und der Kultur. Dazu zählt insbesondere der Denkmalschutz<br />
als Pflege der Vergangenheit, die Ortsbildpflege und die Landschaftsgestaltung<br />
sowie die Mitarbeit bei der Raum-, Orts- und Bauplanung. Auch<br />
bei den schon in den 1960er-Jahren eingerichteten Naturparken war der <strong>SGV</strong><br />
federführend beteiligt.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten<br />
auch die Skigilden im <strong>SGV</strong><br />
wieder auf. Schon in den 1930er-<br />
Jahren waren erste Skigilden<br />
in den Abteilungen gegründet<br />
worden. So gehörten 1933 der<br />
Skigilde Dortmund bereits 80<br />
Mitglieder an – und 1950 zählte<br />
der <strong>SGV</strong> 45 Skigilden mit etwa<br />
1.000 aktiven Skiläufern. Zahlreiche<br />
Kurse sorgten für Pistenspaß<br />
und auch die Langläufer kamen<br />
auf ihre Kosten. In Niedersfeld<br />
fanden die Skifans schließlich ihr<br />
festes Domizil: 1963 wurde das<br />
Ski- und Wanderheim eröffnet unter<br />
dem Leitbild: „Wanderern und<br />
Skiläufern soll dieses Heim ein Stützpunkt sein und damit an seinem Teil eine<br />
Hilfe zur Menschenbildung und Naturerziehung.“<br />
><br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
15
16 KREUZ&QUER 3/16<br />
Regionalverband Ruhr
Das Wechselspiel der Rekorde<br />
und knappen Kassen 1945 – 2000<br />
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
In den 1960er-Jahren tauchte angesichts des zunehmenden<br />
Autoverkehrs die Frage auf, ob denn Wandern<br />
überhaupt noch zeitgemäß sei, ob also der <strong>SGV</strong><br />
überhaupt noch eine „Daseinsberechtigung“ habe.<br />
Manche heiße Diskussion wurde zu diesem Thema<br />
geführt, nicht immer sachlich, sondern durchaus<br />
auch polemisch und so mancher Einwurf und mancher<br />
Diskussionsbeitrag war durch fehlende Sachkenntnis<br />
getrübt…<br />
Die Mitgliederzahl erreicht<br />
53.650 – Rekord!<br />
Doch dem immer weiter um sich greifenden Verkehrsmittel<br />
Auto zum Trotz – der <strong>SGV</strong> entwickelte<br />
sich weiter und blieb das, was er immer schon<br />
war: der größte Wanderverein in Nordrhein-Westfalen!<br />
Als der <strong>SGV</strong> 1966 seinen 75. Geburtstag<br />
feierte, lag die Mitgliederzahl bei 35.000. Im<br />
Jahr <strong>2016</strong> hat der <strong>SGV</strong> ebenfalls 35.000 Mitglieder.<br />
In den fünf Jahrzehnten dazwischen gibt<br />
es deutliche Schwankungen bis auf 53.650 Mitglieder<br />
im Jahr 1988. Die drei mitgliederstärksten<br />
Abteilungen waren im Jahr 1965 Wuppertal<br />
mit 1.095 Mitgliedern, gefolgt von Lüdenscheid<br />
(1.082) und Hagen (982). Zehn Jahre später<br />
sah die Sache anders aus: Lüdenscheid lag unangefochten<br />
auf Platz eins mit 1.790 Mitgliedern vor Hagen (1.254) und<br />
Wuppertal (1.088). Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990<br />
lag Lüdenscheid wieder mit 1.679 Mitgliedern an der Spitze, Arnsberg folgte<br />
auf Platz zwei mit 1.064 Mitgliedern von Hagen (1.043). Im Jahr 2005 ergab<br />
Hugo Kracht<br />
geb. 16. März 1870 in Gelsenkirchen;<br />
gest. 23. September 1953 in Bad Laasphe<br />
In vielfältigen Funktionen und an wichtigen<br />
Stellen wirkte Hugo Kracht für den <strong>SGV</strong>: Er<br />
begann seine „Berufslaufbahn“ als Lehrer<br />
in (Essen-)Katernberg-Stoppenberg. 1893<br />
trat er dem <strong>SGV</strong> bei und gründete acht Jahre<br />
später die Abteilung Katernberg-Stoppenberg. Von 1919 bis 1933<br />
bekleidete er das Amt des stellvertretenden Hauptvorsitzenden des<br />
<strong>SGV</strong>-Gesamtvereins. In diesen Jahren betreute er auch den Bau des<br />
Kohlberghauses. Er engagierte sich beim Jugendherbergswerk – und<br />
war treibende Kraft für den Bau einer Herberge an der Hasper Talsperre.<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm Hugo Kracht<br />
kommissarisch den Vorsitz des <strong>SGV</strong>, bevor im Laufe des Jahres<br />
1946 Josef Heidbüchel als neuer <strong>SGV</strong>-Vorsitzender gewählt wurde.<br />
Neben seiner intensiven Vereinsarbeit fand er Zeit, 1907 ein „Sommerfrischen-<br />
und Gasthofverzeichnis des Sauerlandes“ herauszugeben.<br />
Sein Wanderführer „Sauerländisches Wanderbuch“ erschien<br />
bis zu seiner Vereinigung mit dem „Sauerlandführer“ von Dr. Karl<br />
Kneebusch 1928 in sieben Auflagen. Der „Gebirgsbote“ fasste sein<br />
Lebenswerk kurz und prägnant zusammen: „Er war die wandernde<br />
Werbung für den <strong>SGV</strong>“. Bestattet wurde Hugo Kracht in Bad Laasphe,<br />
wo er im Alter lebte.<br />
Die Volkstanzgruppe der Abteilung Grafschaft im Jahr 1972.<br />
Nach der Wanderung zusammensitzen, gemeinsam essen, trinken<br />
und erzählen – das ist gute <strong>SGV</strong>-Tradition bis heute!<br />
sich das folgende Bild: Lüdenscheid vorn<br />
mit 1.133 Mitgliedern vor Arnsberg (914)<br />
und Dortmund (693).<br />
Im Laufe der Jahre erfolgten selbstredend<br />
mehrere Satzungsänderungen, um das<br />
Vereinsleben der Zeit anzupassen. Höchstes<br />
Gremium blieb natürlich die jährlich<br />
stattfindende Hauptversammlung, auf denen<br />
manchmal, das liegt in der Natur der<br />
Sache, auch heftigst diskutiert wurde und<br />
so manche Abstimmung ziemlich knapp<br />
ausging. In den meisten Fällen ging es<br />
dabei um Geld – wie könnte es anders<br />
sein: So mussten etwa 1972 in Attendorn,<br />
1982 in Lindlar sowie 1986 in<br />
Bad Laasphe Beitragserhöhungen von<br />
den Delegierten gebilligt werden, was<br />
1993 in Kierspe nicht gelang! Noch im<br />
gleichen Jahr fand aber in Bad Laasphe<br />
eine weitere Versammlung statt, auf der<br />
die Beitragserhöhung dann beschlossen<br />
wurde.<br />
Weitreichende Entscheidungen für die<br />
Zukunft (aber für so manchen <strong>SGV</strong>er<br />
auch schmerzhaft) fielen auf der Hauptversammlung<br />
1988 in Brilon, nämlich<br />
der Verkauf des Ski- und Wanderheims in Niedersfeld, des Kohlberghauses<br />
sowie der Hauptgeschäftsstelle in Hagen. Auf der Hauptversammlung 1989 in<br />
Duisburg wurde der „Vollzug“ der Beschlüsse bekannt gegeben.<br />
1990 freuten sich Arnsberg und der gesamte <strong>SGV</strong> über den Deutschen Wandertag,<br />
der Tausende Wanderfreundinnen und Wanderfreunde ins Sauerland<br />
führte. 1995 stand in Arnsberg wiederum eine turbulente Hauptversammlung<br />
an: Eine eigens eingesetzte Strukturkommission hatte etliche Themen vorbereitet<br />
und zur Diskussion gestellt, darunter die Frage nach dem Erhalt oder<br />
dem Verkauf des <strong>SGV</strong>-Jugendhofs, der Verlegung der Hautgeschäftsstelle<br />
nach Arnsberg und auch, ob das Naturschutzzentrum weitergeführt werden<br />
sollte. Eine knappe Mehrheit der Delegierten beschloss das „Aus“ für das<br />
Naturschutzzentrum, eine Entscheidung, die viele nicht mittragen wollten,<br />
zählt doch der Naturschutz zu den wichtigsten satzungsgemäßen Aufgaben<br />
des <strong>SGV</strong>! Ein Jahr später, bei der Umsetzung des Beschlusses über das „Aus“<br />
für das Naturschutzzentrum in die Satzung, entschied sich die überwältigende<br />
Mehrheit für den Erhalt des Satzungsauftrages „Betrieb eines Naturschutzzentrums“.<br />
Wandern und Wege sind naturgemäß die wichtigsten Kompetenzfelder des<br />
<strong>SGV</strong>. Wie beschrieben, sind aber auch der Naturschutz und neuerdings auch<br />
die Wanderführerausbildung zu wichtigen, tragenden Pfeilern des <strong>SGV</strong>-Hauses<br />
geworden. Die Kultur hat wie auch der Fachbereich „Familie“ schon in den<br />
1990er-Jahren immer wieder Angebote wie Exkursionen und Tagungen mit<br />
Erfolg durchgeführt. Doch was macht einen Wanderverein wie den <strong>SGV</strong> noch<br />
aus? Natürlich: Heime und Hütten! 1970 verfügten <strong>SGV</strong>-Abteilungen über 29<br />
Wanderheime mit 545 Betten, im Jahr 2005 gab es noch 26 Wanderheime<br />
mit 471 Betten, dazu 63 Wanderheime und Hütten ohne Übernachtungsmöglichkeit.<br />
Auch sind sechs Aussichtstürme im Besitz des <strong>SGV</strong>. Die dauerhafte<br />
Erhaltung der Wanderheime und Hütten ist eine der dringlichsten Aufgabe des<br />
zuständigen Fachbereiches für die Zukunft.<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
17
<strong>SGV</strong>-Jugendhof<br />
Schicht auf der Zeche Knirps<br />
Freilichtmuseum Lindlar<br />
Gelsenkirchen 2007<br />
66. Gebirgsfest August 2010<br />
66. Gebirgsfest August 2010<br />
Die Hauptvorsitzenden des <strong>SGV</strong><br />
Ernst Ehmsen (1891-1893)<br />
Wilhelm Müller (1893-19<strong>03</strong>)<br />
Max Löcke (19<strong>03</strong>-1919)<br />
Waldemar Perker (1919-1923)<br />
Dr. Paul Schneider (1923-1933)<br />
Karl Eugen Dellenbusch (1933-1945)<br />
Hugo Kracht (1945-1946)<br />
Josef Heidbüchel (1946-1947)<br />
Dr. Karl Guttmann (1947-1953)<br />
Karl Eugen Dellenbusch (1953-1958)<br />
Karl Jellinghaus (1958-1971)<br />
Ernst Schlensker (1971-1975)<br />
Walter Hoffmann (1975-1979)<br />
Dr. Günter Cronau (1979-1991)<br />
Eberhard Schüle (1991-2006)<br />
Aloys Steppuhn (2007-2013)<br />
Dr. Andreas Hollstein (ab 2013)<br />
Die Hauptgeschäftsführer des <strong>SGV</strong><br />
Julius Schult (1919-1948)<br />
Herbert Schult (1948-1956)<br />
Karl Juckenack (1957-1965)<br />
Heinrich Greiling (1966-1971)<br />
Hermann Mühlinghaus (1971-1984)<br />
Heinz Engels (1984-1991)<br />
Benno Wolfgang Ecker (1991-2012)<br />
Frank Rosenkranz (2012-2014)<br />
Christian Schmidt (ab 2014)<br />
18 KREUZ&QUER 3/16<br />
2000<br />
Das neue Jahrtausend<br />
- Prägung des Mottos: "Erlebnis <strong>SGV</strong>"<br />
- Flächenkauf: Naturschutzgebiete Dollenbruch (0,4<br />
ha) und Gleyer (1,1 ha)<br />
- Markierung des Hauptweges des Rothaarsteiges<br />
- 105. Hauptversammlung, Attendorn<br />
- 61. Gebirgsfest, Attendorn<br />
- 18. Ruhrgebietswandertag,<br />
Revierpark Nienhausen, Gelsenkichen<br />
2001<br />
- Eröffnung des Rothaarsteiges<br />
- 101. Deutscher Wandertag in Iserlohn<br />
- EURO-RANDO - Europäische Stafettenwanderung<br />
nach Straßburg<br />
- Abschluss eines Rahmenvertrages mit der GEMA<br />
- 106. <strong>SGV</strong>-Hauptversammlung, Essen<br />
- 19. Ruhrgebietswandertag, Marktplatz Haltern<br />
2002<br />
- Einführung der Wanderverein-Verbundversicherung<br />
für alle Mitglieder<br />
- 20 Jahre <strong>SGV</strong>-Bildungwerk<br />
- 107. Hauptversammlung, Schmallenberg<br />
- 62. Gebirgsfest, Schmallenberg<br />
- 20. Ruhrgebietswandertag, Zeche Zollverein, Essen<br />
20<strong>03</strong><br />
- Hauptvorsitzender Eberhard Schüle wird<br />
zum Vizepräsidenten der Europäischen<br />
Wandervereinigung gewählt.<br />
- 108. Hauptversammlung, Soest<br />
- 21. Ruhrgebietswandertag, Hattingen<br />
- 1. Märkischer Wandertag - Burg Altena<br />
- 1. Teilnahme an der 1. TourNatur, Düsseldorf<br />
2004<br />
- <strong>SGV</strong> Marketing GmbH und <strong>SGV</strong>-Wanderakademie<br />
gehen an den Start<br />
- RWE-Stafettenwanderung führt auf fünf Routen<br />
nach Dortmund<br />
- Der <strong>SGV</strong> richtet die 35. Konferenz der<br />
Europäischen Wandervereinigung in Brilon aus.<br />
- 25. Wintersportfest der Deutschen Wanderjugend<br />
- 109. Hauptversammlung, Menden<br />
- 63. Gebirgsfest, Menden<br />
- 22. Ruhrgebietswandertag, Lünen<br />
2005<br />
- 50 Jahre <strong>SGV</strong> Jugendhof "Wilhelm Münker",<br />
Arnsberg<br />
- Neubeschilderung der Fernwanderwege im Ruhrgebiet<br />
mit Hilfe des Regionalverbandes Ruhr<br />
- Beginn des Zertifizierungsverfahrens für<br />
<strong>SGV</strong>-Hauptwanderwege - mit Unterstützung der<br />
NRW-Stiftung<br />
- Planung Sauerland Waldroute und Sauerland<br />
Höhenflug<br />
- Präsident Eberhard Schüle wird Vizepräsident des<br />
Deutschen Wanderverbandes<br />
- 50 Jahre <strong>SGV</strong>-Arbeitskreis Wanderferien<br />
im <strong>SGV</strong>-Hauptwanderausschuss<br />
- 110. Hauptversammlung in Bochum-Wattenscheid<br />
- neue Struktur und Satzung verabschiedet<br />
- 23. Ruhrgebietswandertag, Duisburg<br />
2006<br />
- Erste <strong>SGV</strong>-Wege (Ehmsenweg und Hochsauerland-Kammweg)<br />
zertifiziert als "Qualitätsweg<br />
Wanderbares Deutschland" des Deutschen<br />
Wanderverbandes<br />
- <strong>SGV</strong>-Vizepräsident Jörg Haase wird Vizepräsident<br />
der Europäischen Wandervereinigung<br />
- 19. Oktober - Der <strong>SGV</strong> trauert um seinen<br />
Präsidenten Eberhard Schüle<br />
- Umfangreiche Brandschutzauflagen im<br />
<strong>SGV</strong>-Jugendhof "Wilhelm Münker"<br />
- 111. Hauptversammlung, Nümbrecht<br />
- 64. Gebirgsfest, Nümbrecht
Ruhrgebietswandertag 2009<br />
Adventure-Hike 2014<br />
Adventure-Hike 2014<br />
Schulklasse Marienberghausen<br />
66. Gebirgsfest August 2010<br />
31. Ruhrgebietswandertag Hamm<br />
2000 – <strong>2016</strong><br />
- 24. Ruhrgebietswandertag, Recklinghausen<br />
- 2. Märkischer Wandertag,<br />
Luisenhütte Balve Wocklumg<br />
2007<br />
- Der Orkan Kyrill (19.01.) vernichtet die Markierung<br />
des <strong>SGV</strong>-Wegenetzes auf ca. 2.000 km<br />
- Das 100jährige Bestehen des <strong>SGV</strong>-Wegenetzes<br />
wird am Robert-Kolb-Turm gefeiert<br />
- <strong>SGV</strong>-Schulwandern erfährt eine Renaissance<br />
- <strong>SGV</strong>-Vizepräsident Jörg Haase wird Vizepräsident<br />
des Deutschen Wanderverbandes<br />
- Aloys Steppuhn wird neuer <strong>SGV</strong>-Präsident<br />
- 112. Hauptversammlung, Arnsberg<br />
- 25. Ruhrgebietswandertag, Schloss Berge,<br />
Gelsenkirchen<br />
2008<br />
- Digitalisierung des Wegenetzes und Aufarbeitung<br />
Kyrill abgeschlossen<br />
- Eröffnung Sauerland Höhenflug und Sauerland<br />
Waldroute<br />
- Neue Leitung <strong>SGV</strong>-Jugendhof "Wilhelm Münker":<br />
Bettina Stiegel-Aßmann<br />
- Erster hauptamtlicher Fachreferent für Wege des<br />
<strong>SGV</strong>: Jürgen Scheele<br />
- Einbruch in die <strong>SGV</strong>-Hauptgeschäfsstelle<br />
- 113. Hauptversammlung, Arnsberg<br />
- 65. Gebirgsfest, Unna<br />
- 26. Ruhrgebietswandertag, Unna<br />
2009<br />
- Gründung des Arbeitskreises "<strong>SGV</strong>-Zukunft"<br />
- Einführung eines neuen Internet CMS-Systems<br />
für den Hauptverein mit speziellem CMS für<br />
<strong>SGV</strong>-Abteilungen<br />
- <strong>SGV</strong>-Marktforschungsstudie mit der BITS,<br />
Iserlohn<br />
- Start umfangreicher Renovierungsarbeiten im<br />
<strong>SGV</strong>-Jugendhof "Wilhelm Münker"<br />
- 114. Hauptversammlung, Arnsberg<br />
- 27. Ruhrgebietswandertag, Gevelsberg<br />
- 3. Märkischer Wandertag, Danzturm, Iserlohn<br />
2010<br />
- Abschluss der <strong>SGV</strong>-Wegeinventur<br />
- Sanierung des Robert-Kolb-Turmes<br />
- Kooperationsvereinbarung mit dem Sauerland<br />
Tourismus und dem Sauerländer Heimatbund<br />
- Einführung des Deutschen Wanderabzeichens /<br />
Wander-Fitness-Passes des Deutschen Wanderverbandes<br />
- 115. Hauptversammlung, Arnsberg<br />
- 66. Gebirgsfest, Bad Sassendorf<br />
- 28. Ruhrgebietswandertag, Unna<br />
2011<br />
- S`Ourland - geht als junge Marke des <strong>SGV</strong><br />
an den Start<br />
- 1. S`Ourland Fun Contest, Seilersee, Iserlohn<br />
- Wegenetzreform 2:1<br />
- Sanierung Ehmsendenkmal, Arnsberg<br />
- 116. Hauptversammlung, Arnsberg<br />
- 29. Ruhrgebietswandertag, Heidhof, Bottrop<br />
2012<br />
- Hauptgeschäftsführer Benno Wolfgang Ecker<br />
verlässt nach 21 Jahren den <strong>SGV</strong><br />
- neuer Hauptgeschäftsführer: Frank Rosenkranz<br />
- außerordentliche Hauptversammlung zum Thema<br />
Zukunft des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes "Wilhelm Münker"<br />
- 117. Hauptversammlung, Arnsberg<br />
- 30. Ruhrgebietswandertag, Haus Ripshorst,<br />
Oberhausen<br />
- 4. Märkischer Wandertag, Lüdenscheid<br />
2013<br />
- Präsident Aloys Steppuhn sowie die Vizepräsidenten<br />
Hermann-Josef Goebel und Klaus Lomnitz<br />
treten zurück.<br />
- Dr. Andreas Hollstein (BM Altena) als neuer<br />
Präsident sowie Jörg Haase, Harald Kahlert,<br />
Edgar Rüther (Vizepräsidenten) und Schatzmeister<br />
Martin Stoltefuß bilden das neue geschäftsführende<br />
Präsidium.<br />
- 100 Jahre Robert Kolb Turm, Nordhelle<br />
- 118. Hauptversammlung, Arnsberg<br />
- 31. Ruhrgebietswandertag, Kurpark Hamm<br />
2014<br />
- Neuer <strong>SGV</strong>-Geschäftsführer: Christian Schmidt<br />
- 119. Hauptversammlung, Arnsberg<br />
- 67. Gebirgsfest, Sundern<br />
- 32. Ruhrgebietswandertag, Witten<br />
2015<br />
- Beginn der Feierlichkeiten zum 125jährigen<br />
Bestehen des <strong>SGV</strong><br />
- Gründung Kompetenzzentrum Vereinsentwicklung<br />
- 120. Hauptversammlung, Arnsberg<br />
- 33. Ruhrgebietswandertag, Bochum<br />
<strong>2016</strong><br />
- 125 Jahre <strong>SGV</strong> - Jubiläumsgala im Rahmen<br />
des Gebirgsfestes<br />
- Kreuz&Quer-Sonderausgabe <strong>SGV</strong>-Historie<br />
(K&Q <strong>03</strong>-<strong>2016</strong>)<br />
- Neue kommissarische Hausleitung des <strong>SGV</strong>-<br />
Jugendhofes "Wilhelm Münker": Barbara Klein<br />
- 121. Hauptversammlung, Neuenrade<br />
- 68. Gebirgsfest, Bochum<br />
- 34. Ruhrgebietswandertag, Lünen/Selm<br />
2019<br />
- Der <strong>SGV</strong> richtet vom 3.-8.Juli mit seinen Partner,<br />
den Städten Schmallenberg und Winterberg, den<br />
119. Deutschen Wandertag aus<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
19
Nicht jedem Trend hinterher laufen,<br />
Ein ganz schön „präsidiales“ Gespräch über persönliche Wand<br />
Natürlich kann und muss man mit dem Präsidenten sprechen, wenn für<br />
„Kreuz&Quer“ die Aufgabe einer rück- und ausblickenden <strong>SGV</strong>-Geburtstags-Betrachtung<br />
zu lösen ist. Man kann den Gesprächs- oder Interviewkreis allerdings<br />
auch auf (mit ihm) vier Präsidiumsmitglieder ausweiten, um vielleicht ein etwas<br />
dichteres oder breiteres Meinungsspektrum zu erhalten. Also sitzen Dr. Andreas<br />
Hollstein (52), <strong>SGV</strong>-Präsident seit 2013 und im Hauptberuf Bürgermeister von<br />
Altena, zusammen mit dem Bankdirektor a.D. und Vizepräsidenten Harald Kahlert<br />
(69), dem Leiter des Regionalforstamtes Sauer-/Siegerland Edgar Rüther (55),<br />
Vizepräsident seit 2013 und Claudia Schmitz (44), Betriebswirtin und seit 2015<br />
als Vizepräsidentin im Präsidium des <strong>SGV</strong>, am „Kreuz&Quer“-Redaktions-Tisch,<br />
um über Vereinsleistungen, Zustände und vor allem mögliche und notwendige<br />
Entwicklungen zu sprechen.<br />
Um mit der vielleicht spannendsten Frage, eigentlich ursprünglich eher als<br />
Schlussfrage an die drei gedacht, zu beginnen: Wie ist Ihre persönliche Prognose<br />
zum 150. Geburtstag? Wie wird der <strong>SGV</strong> in 25 Jahren beschaffen sein? Edgar<br />
Rüther: „Ausgelöst durch Katastrophen erwarte ich eine Rückbesinnung auf die<br />
Bedeutung von Natur und Umwelt. Hierdurch kann der <strong>SGV</strong> profitieren, wenn er<br />
seine Kompetenz in Sachen Naturschutz und naturverträglicher Freizeitgestaltung<br />
herausstellt.“ „Dass es den Verein auch in 25 Jahren noch geben wird“,<br />
ist sich auch Claudia Schmitz völlig sicher. Allerdings werde sich ebenfalls „mit<br />
Sicherheit die Größe und die Fläche des Vereins nachhaltig verändern.“ Über<br />
die Notwendigkeit, zeitgemäße Strukturüberarbeitungen – „wie auch schon in<br />
der Vergangenheit“ – vorzunehmen, spricht auch Harald Kahlert. Sein dennoch<br />
deutlich positives, vorgezogenes Schluss-Statement: „Den <strong>SGV</strong> wird es auch in<br />
25 Jahren geben. Gewandert wird auch noch in 25 Jahren.“ Noch pragmatischrealistischer<br />
formuliert es dann auch Dr. Hollstein, wenn er sagt: „Ich bin nur<br />
Präsident, kein Zukunftsforscher.“ Allerdings hoffe er, dass der <strong>SGV</strong> auch dann<br />
noch die Menschen bewegt und begeistert „und dass viele Persönlichkeiten<br />
noch für den Verein arbeiten“.<br />
„Habe als Bürgermeister gesehen,<br />
was der <strong>SGV</strong> im Ehrenamt leistet"<br />
In Gesprächen mit Mitgliedern ist natürlich immer wieder von unterschiedlichen<br />
Beweggründen die Rede, sich dem <strong>SGV</strong> angeschlossen zu haben. Wie<br />
beschreibt Harald Kahlert seine Initialzündung, sich dem Verein zu nähern: „Die<br />
Arbeit in den jungen Familien, sowohl an der Abteilungsbasis, aber auch im<br />
Gesamtverein. Bereits kurz nach meinem Eintritt in die Abteilung Iserlohn (1972)<br />
fand ich im Arnsberger Jugendhof viele neue gleichgesinnte Freunde, die mich<br />
auch motivierten, familiengerechte Angebote an der Basis zu konzipieren.“ Und<br />
wie war das bei Claudia Schmitz? Sie sei damals in einer Lebensphase des<br />
persönlichen Umbruchs gewesen, erzählt sie, habe nach neuen Lebensfeldern<br />
Ausschau gehalten, sei schließlich – allerdings bereits auch mit dem Hobby<br />
‚Wandern“ im Gepäck – beim <strong>SGV</strong> gelandet und habe sich in der Gemeinschaft<br />
sofort wohlgefühlt. Einen konkreten Anlass gibt dann auch Präsident Dr. Hollstein<br />
als Hauptbeweggrund an: „Meine Initialzündung war die Eröffnung des<br />
Drahthandelsweges im Rahmen des deutschen Wandertages in Iserlohn. Ich<br />
habe als Bürgermeister im Vorfeld gesehen, was der <strong>SGV</strong> mit dem Ehrenamt<br />
alles leistet und habe gedacht: Das musst du unterstützen!“ Auch Edgar Rüther<br />
wollte auf seine Art die ehrenamtliche Leistung des <strong>SGV</strong> würdigen. Er sei seit<br />
seiner Kindheit gewandert und habe dabei immer auf die Infrastruktur zurückgegriffen,<br />
„für die die Ehrenamtler des <strong>SGV</strong> verantwortlich zeichnen“. Und:<br />
„Mit der Berufung ins Präsidium kann ich dem <strong>SGV</strong> etwas für seine Leistungen<br />
zurückgeben.“<br />
Haben sich nach Einschätzung der drei Gesprächspartner die Gründe in der<br />
heutigen Gesellschaft verändert, sich einer Gemeinschaft wie dem <strong>SGV</strong> anzuschließen.<br />
Claudia Schmitz und Dr. Hollstein sind sich eigentlich einig, dass<br />
es grundlegende Motivationsänderungen nicht gegeben hat. Danach stehe das<br />
„Sich-Wiederfinden in der Gruppe und das Gemeinschaftserlebnis“ nach wie<br />
vor als zentraler Baustein ganz oben auf der Entscheidungsliste. Etwas differenzierter<br />
ist da Edgar Rüther unterwegs: „Wir leben in einer Gesellschaft, die<br />
zunehmend von Individualität geprägt ist. Viele suchen maximale Freiheit und<br />
20 KREUZ&QUER 3/16<br />
Mit guter Laune ran an die frischen Ideen auf Basis einer erfolgreiche Tradition - Zum<br />
Schmitz, Edgar Rüther mit Präsident Dr. Andreas Hollstein und Geschäftsführer Christian<br />
wollen sich nicht an Vereine binden. Gemeinschaften bilden sich fallweise.<br />
Ich könnte mir vorstellen, dass Sport und Fitness gegenüber der Geselligkeit<br />
und Tradition mehr an Bedeutung gewonnen haben.“ Und auch Harald Kahlert<br />
glaubt durchaus daran, dass es in der Gesellschaft neue Denk- und Handlungsansätze<br />
gibt: „Die Vielfalt der heutigen Freizeitangebote erfordern keine<br />
Vereinsbindung, heute nutze ich dieses Angebot und morgen ein gänzlich<br />
anderes. Abwechslung scheint heute gefragt zu sein.“<br />
Dass die Besinnung auf und das Erhalten von Traditionen und Werten durchaus<br />
auch etwas Beruhigendes haben kann, ist sich übrigens Claudia Schmitz<br />
sicher, wenn es um die Frage geht, ob denn auch der <strong>SGV</strong> sein Angebot grundsätzlich<br />
und durchgreifend überarbeiten müsse. „Wir sind doch dermaßen vielen<br />
Reizen und Neuerungen ausgesetzt, dass sich der Mensch doch eigentlich<br />
nach was Beständigem sehnen müsste.“ Dr. Holsten geht gedanklich da eher<br />
durch die Mitte, wenn er sagt, dass man sich durchaus auf die Vergangenheit<br />
stützen müsse, um sich einer erfolgreichen Zukunft zuzuwenden. „Natur zu<br />
Fuß oder per Rad zu erleben, ist immer noch modern und zeitgemäß. Genauso<br />
wie der Schutz der Natur“. Dass Veranstaltungen mit Eventcharakter (wie der<br />
Deutsche Wandertag) mehr sportliche Elemente bekommen müssten, ist für<br />
Edgar Rüther ein Ansatzpunkt.<br />
Unterschiedlich stark ausgeprägt sind dann auch die Vorstellungen, ob auch<br />
ein Verein wie der <strong>SGV</strong> sich zukünftig jedem neuen Trend anschließen oder<br />
auch neue Trends kreieren müsse. Dr. Hollstein: „Der <strong>SGV</strong> gehört zu den<br />
Traditionsvereinen in NRW. Das sollte man pflegen. Dennoch muss die Marke<br />
„<strong>SGV</strong>“ natürlich immer wieder vor Ort mit Leben erfüllt und gelebt werden.“<br />
Während Claudia Schmitz – mit einem erkennbaren Schmunzeln – aus einer<br />
„gewissen Verstaubtheit“ sogar „eine Form von Attraktivität“ herleitet, hat Ed-
aber immer ganz vorn dabei sein!<br />
er-Motive, einschneidende Erlebnisse und gute Hoffnungen<br />
Die Liste der möglichen Themen, über die mit den vier Aktiven zu sprechen<br />
wäre, ist natürlich lang. Zu lang. Aber auf jeden Fall sollte noch die Frage<br />
nach dem „Ehrenamt und seiner Bedeutung und dem daran schwindenden<br />
Interesse“ Berücksichtigung in der Runde finden. Auch da hat Edgar Rüther<br />
eine klare Position: „Wenn die Herausforderung die Menschen anspricht,<br />
engagieren sie sich auch ehrenamtlich, siehe Flüchtlingshilfe. Wir müssen<br />
eben vermitteln, warum es den <strong>SGV</strong> braucht.“ Dass verbesserte und leistungsstärkere<br />
Teamstrukturen und zielgerichtete Projektarbeit helfen können<br />
das Engagement interessierter Mitglieder zu erhöhen und herauszufordern,<br />
glaubt auch Dr. Hollstein. Claudia Schmitz weist allerdings auch noch einmal<br />
auf die sich schwieriger gestaltenden Rahmenbedingungen hin. „Da ist zum<br />
einen eine allseits erwartete Präzision und Perfektion in der Ausführung. Und<br />
auch gesetzliche Vorschriften machen die Arbeit nicht gerade leichter. Wer<br />
heute das Ehrenamt betreibt, steht doch oftmals schon mit einem Bein im<br />
Gefängnis.“ Dennoch ist am Ende auch Harald Kahlert optimistisch: „Meine<br />
Erfahrung zeigt, dass hier eine persönliche gezielte Ansprache Wanderinteressierter<br />
am ehesten zum Ziel führt.“<br />
Und da ist natürlich noch die Frage nach dem – soweit persönlich nachvollziehbar<br />
– wohl einschneidendsten Ereignis der <strong>SGV</strong>-Geschichte. Alle drei<br />
Gesprächspartner kommen nach kurzer Überlegung hier auf die Auseinandersetzungen<br />
um eine potentielle Schließung bzw. Veräußerung des Jugendhofes<br />
und den damit verbundenen Erschütterungen in den unterschiedlichsten Gremien<br />
bis hin zur Basis. Harald Kahlert, der „Herr der Zahlen“, ergänzt noch mit<br />
einer etwas „trockeneren“ Betrachtung: „Nach Mitgliederboom in den 70er bis<br />
Mitte der achtziger Jahre der kontinuierliche Rückgang der Mitgliederzahlen<br />
aufgrund eines Generationenwechsels bei zeitgemäßen guten Angeboten.“<br />
Allerdings klingt auch aus allen Wortmeldungen die Zufriedenheit, diesen<br />
Teil aufgrund seines Drehens in die positiv-hoffnungsvolle Richtung offenbar<br />
als Teil der <strong>SGV</strong>-Geschichte und Beleg der Wandlungsfähigkeit abhaken zu<br />
können. Auf die nächsten – wenigstens – 25 Jahre!<br />
Thomas Reunert<br />
Geburtstags-Sommergespräch trafen sich die Vizepräsidenten Harald Kahlert, Claudia<br />
Schmidt (v.r.n.l) sowie Schatzmeister Martin Stoltefuß (2. v.r.)<br />
gar Rüther da eine klare Vorstellung: „Stillstand ist Rückschritt!“, sagt er. Man<br />
müsse sich vielleicht nicht jedem Trend anschließen, aber zeitgemäße Angebote<br />
seien aus seiner Sicht schon zwingend. Und Harald Kahlert ergänzt: „Wir<br />
müssen uns nicht jedem Trend anpassen, aber das Thema ‚Gesundheit‘ findet<br />
heute wesentlich mehr Ansprechpartner. Mit dem Deutschen Wanderabzeichen<br />
kann man bei den Krankenkassen ‚punkten‘ dank Prämien oder Bonuspunkten.“<br />
Der Mensch kam im Naturschutz<br />
doch lange Zeit gar nicht vor!<br />
Und die Natur? Braucht sie überhaupt eine künstliche Attraktivierung, um die<br />
Menschen wieder für sich zu interessieren? Harald Kahler erinnert sich: „Die<br />
heute ältere Generation, zu der ich mich auch schon zählen muss, hat über<br />
das Elternhaus und die Schule (Schulwandern! – keine Skifreizeiten) die Natur<br />
nähergebracht bekommen. Die damals ‚jungen‘ Familien nutzten – auch in<br />
Ermangelung anderer preisgünstiger Freizeitangebote – das Wandern in der<br />
Gemeinschaft (z.B. Freundeskreis oder im Verein). Den heutigen Eltern und<br />
somit auch den Kindern wurde und wird dieses Erlebnis nur sporadisch vermittelt.“<br />
„Man muss die Geheimnisse der Natur erkennen, um sie als Faszination<br />
zu erleben“, ist Edgar Rüther sicher, dass die Natur von sich aus ausreichend<br />
attraktiv ist und keine künstlichen Event-Elemente braucht. Für Dr. Hollstein<br />
muss der Mensch zudem deutlicher in die Natur und Naturschutzüberlegungen<br />
einbezogen werden. „Wir haben den Naturschutz über Jahrzehnte doch so<br />
gestaltet, dass der Mensch darin gar nicht vorkam. Das muss sich nachhaltiger<br />
ändern. Und auch da leistet der <strong>SGV</strong> ja eine wichtige Arbeit.“ „Die Natur<br />
einfach mal wirken lassen“, fordert dann auch Claudia Schmitz, die darin einen<br />
Beitrag sieht, der bereits von ihr angesprochenen Reizüberflutung nachhaltig<br />
Paroli bieten zu können.<br />
Das <strong>SGV</strong>-Präsidium im Jubiläumsjahr:<br />
Geschäftsführendes Präsident Dr. Andreas Hollstein<br />
Präsidium Vizepräsident Harald Kahlert<br />
Vizepräsident Edgar Rüther<br />
Vizepräsidentin Claudia Schmitz<br />
Schatzmeister Martin Stoltefuß<br />
Regionalvertreter Mittleres Sauerland Helmutheinz Welke<br />
Märkisches Sauerland<br />
Klaus Eckmann<br />
Südsauerland<br />
Fritz Gräbener<br />
Bezirk Möhne<br />
Gabi Otten<br />
Ruhrgebiet West/ Münsterland Martin Velling<br />
Ruhrgebiet West/Münsterland Klaus-Dieter Lauterhahn<br />
Ruhrgebiet Ost<br />
Uwe Kühn<br />
Bergisches Land/ Rheinland Bernd Meiser<br />
Siegerland/ Wittgenstein Anton Schmitt<br />
Hochsauerland<br />
Dieter Schmidt<br />
Hauptfachreferenten<br />
Ehrenmitglied<br />
Wandern & Freizeit Dr. Wolfgang Eckel<br />
Wege<br />
Hubert Prange<br />
Kultur<br />
Dr. Peter Kracht<br />
DWJ im <strong>SGV</strong> Carsten Schreiber<br />
Familie<br />
Claudia Weber<br />
Heime & Hütten Manfred Küchler<br />
Naturschutz &<br />
Landschaftspflege Fritz Schröder<br />
Jörg Haase<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
21
Jörg Haase<br />
geb. 1943<br />
<strong>SGV</strong>er mit Leib und Seele. Es schlagen<br />
viele Herzen für den <strong>SGV</strong>. Eines, das besonders<br />
kräftig im <strong>SGV</strong>-Takt schlägt und nie<br />
müde wird, ist das von Jörg Haase. Am 1.<br />
April 1960 ist er in den <strong>SGV</strong>-Bochum-Süd<br />
eingetreten. Damals hatte er sich bestimmt<br />
nicht vorgestellt, dass er am Ende seiner Laufbahn das bisher<br />
einzige Ehrenmitglied des <strong>SGV</strong> und außerdem Ehrenmitglied der<br />
Europäischen Wandervereinigung (EWV) sein wird. Eine ganz schön<br />
intensive Zeit liegt dazwischen, gefüllt, ja häufig überfüllt mit Familie,<br />
Beruf und Ehrenamt. Seine dreifache Vize-Präsidentschaft (<strong>SGV</strong>,<br />
DWV und EWV) sagt aus, wie sehr er in den letzten Jahrzehnten die<br />
Entwicklung des nationalen und internationalen Wandergeschehens<br />
mitgeprägt hat. Immer noch aktiv, nun schon fast 50 Jahre lang,<br />
ist er beim Deutschen Wanderverband heute als Vize-Präsident.<br />
Ewr stellt sich in den Dienst der Öffentlichkeit, engagiert sich und<br />
begeistert mit viel Überzeugung, Wissen und vor allen Dingen mit<br />
Herzblut. Für den <strong>SGV</strong> gilt das bis in die heutige Zeit. Er hat motiviert<br />
und zur Gemeinschaft aufgerufen, diskutiert und Probleme gelöst,<br />
geschlichtet und vor allen Dingen den <strong>SGV</strong> nach außen hin immer<br />
positiv dargestellt und präsentiert. Positiv denken und sich nicht<br />
entmutigen lassen ist eben sein Charakter und den zeigt er aktuell bei<br />
seiner Mitarbeit im Redaktions-Team Kreuz&Quer.<br />
Wilfried Schmidt<br />
geb. 1934<br />
Wandern als Lebensphilosophie, so seine<br />
Devise und es gibt nicht viele Menschen,<br />
die die Freude an der Bewegung in freier<br />
Natur so erlebt und durchlebt haben wie<br />
Wilfried Schmidt. 1934 in Wuppertal geboren,<br />
trat der Lehrer am 01.01.1958 in den<br />
<strong>SGV</strong> ein. Als enthusiastischer Wanderer und ruheloser Praktiker<br />
legt er keinen Wert auf Jahreskilometer oder Geschwindigkeitsrekorde,<br />
sondern für ihn war und ist Wandern Lebensphilosophie,<br />
verkörpert Wandern gesundheitliche Werte, ist eine ästhetische<br />
Ausdrucksform, beinhaltet sportliche Momente und macht<br />
Geschichte erlebbar. Wilfried Schmidt stellte seine Erfahrungen<br />
und sein Wissen in den Dienst Gleichmotivierter. In mehr als 50<br />
Wanderführer-Lehrgängen hat er sein Wissen weitergegeben und<br />
wurde von seinen Schülern als wortgewandter und kenntnisreicher<br />
Lehrer geschätzt. Als Hauptfachwart für Wandern hat er sowohl<br />
beim <strong>SGV</strong> wie beim Deutschen Wanderband (DWV) unvergessene<br />
Akzente gesetzt und wurde für seine Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
ausgezeichnet. Eines seiner Markenzeichen sind<br />
akribisch aufbereitete Wandertipps und <strong>2016</strong> veröffentlichte die<br />
WP die 1.0000ste von Wilfried Schmidt ausgearbeitete Wanderung.<br />
Auch heute noch ist der „Ruhelose“ gemeinsam mit seiner Frau<br />
Marianne ständig auf Achse.<br />
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
Es sind einige tausend Ehrenamtliche, die für die ehrenamtliche Arbeit des <strong>SGV</strong> Pate stehen. Viele könnten<br />
und sollten mit ihren Verdiensten an dieser Stelle stehen. Somit zeugen die Ausgewählten für die Arbeit aller<br />
Engagierten, denn ihnen gebürt Dank und Anerkennung in gleichem Maße.<br />
Elke Lumpe<br />
geb. 1940<br />
Wandern ist Lebensqualität und bei Elke<br />
Lumpe ein wesentlicher Teil ihrer persönlichen<br />
Lebensgestaltung. Wandern bedeutete<br />
für Sie, die 1975 beim <strong>SGV</strong>-Hamm anheuerte,<br />
Vielfalt, Erweiterung des Horizontes,<br />
Kontakt mit Menschen und Landschaften.<br />
Ihr Schlüsselerlebnis war der Wanderführer-Lehrgang 1980, bei<br />
der ihr bewusst wurde, wie Wandern und ihr geschichtliches<br />
Interesse zusammenpassen. Ihre Tages- und Mehrtageswanderungen<br />
standen fortan unter dem Generalthema Kultur und Natur,<br />
wobei ihr die menschlichen Kontakte stets sehr wichtig waren<br />
und sind. Wen wundert, dass Elke Lumpe mit ihrer Einstellung in<br />
die <strong>SGV</strong>-Administration hineinwuchs. Die Aus- und Fortbildung<br />
von Wanderführern lag ihr am Herzen und dabei war sie bemüht<br />
Ehrenamtlichkeit mit Professionalität zu vereinen. So war ihr Werk<br />
das jährlich stattfindende <strong>SGV</strong>-Forum, in dem unterschiedliche<br />
Themen zum Fachgebiet Wandern und zur Arbeit des <strong>SGV</strong> von<br />
Fachleuten behandelt werden. Viele Jahre prägte sie als Hauptfachreferentin<br />
für Wandern diesen Bereich mit ihrer Leidenschaft,<br />
ihrer Kompetenz, realem Sachverstand und ihrem Gespür für die<br />
Bedürfnisse der Menschen.<br />
Harald Kahlert<br />
geb. 1947<br />
Das Wandern ist seine Leidenschaft, der<br />
<strong>SGV</strong> seine Heimat. Wer Harald Kahlert<br />
kennt, weiß, es verbirgt sich ein gutes Herz<br />
hinter rau erscheinender Schale. 1972 kam<br />
der Bankdirektor a.D. nach Iserlohn und<br />
direkt in die Vorstandsarbeit der Iserlohner<br />
<strong>SGV</strong>-Abteilung. Nach dem Werbewart war er bald Abteilungsvorsitzender<br />
und engagierte sich im Hauptverein. Über 25 Jahre zeichnete<br />
er als Schatzmeister verantwortlich für den monetären Teil im<br />
<strong>SGV</strong>-Präsidium. Verantwortung und Pflichtbewusstsein, Leidenschaft<br />
und Kreativität, diese Attribute bringt er seit über 40 Jahren<br />
in den <strong>SGV</strong> ein. Heute, als <strong>SGV</strong>-Vize-Präsident und als Vorsitzender<br />
der Stiftung Deutsche Wanderjugend, zeigt Harald Kahlert keine<br />
Verschleißerscheinungen. Ungebrochen sein Engagement und sein<br />
Elan Dinge anzupacken und durchzuführen. Und sein Abteilungsengagement<br />
ist ebenfalls ungebrochen. Auf der einen Seite steht die<br />
Erhaltung der Partnerschaft zu den polnischen Wanderfreunden aus<br />
Ratibor, zu denen er auch so manchen Konvoi mit Hilfsgütern auf<br />
den Weg brachte, und auf der anderen Seite die jährlich von ihm<br />
organisierten Wanderungen.<br />
22 KREUZ&QUER 3/16
Wandern und Wege – Herzstücke des <strong>SGV</strong><br />
– 43.000 km Wanderwege<br />
„Die Zugängigkeit und die Bereisung der Berge zu erleichtern“ war der Kernsatz der <strong>SGV</strong>-Vereinsphilosophie<br />
vor nunmehr 125 Jahren. Seit dieser Zeit haben die verschiedenen <strong>SGV</strong>-Generationen an der Erfüllung dieser<br />
Vorgabe gefeilt und das Wandern sowie die Konzipierung von Wanderwegen ständig weiterentwickelt. Dabei<br />
haben die verantwortlichen <strong>SGV</strong>er immer ein Auge darauf, welche Wege für den Wanderer attraktiv sind<br />
und welche weniger. So ist ein langsamer, aber stetiger Qualitätsabgleich gewährleistet getreu dem Motto:<br />
Qualität vor Quantität.<br />
43.000 km umfasst das heutige digitale <strong>SGV</strong>-Wegekataster und die nebenstehende Grafik zeigt, das <strong>SGV</strong>-<br />
Vereinsgebiet ist durchzogen von schier unzähligen Wanderwegen. „Ob <strong>SGV</strong>-Hauptwanderweg, Rund-,<br />
Orts- oder Bezirkswanderweg, nationale oder internationale Fernwanderwege, Qualitätswege Wanderbares<br />
Deutschland oder auch Pilgerwege - das Wegemanagement unterliegt immer einer sich ständig ändernden<br />
und erneuernden Struktur“, weiß Hubert Prange, <strong>SGV</strong>-Hauptfachreferent für Wege zu berichten. Zwar werden<br />
auch zukünftig die Wegemarkierungen in Form von Folien oder Maltechnikern weiter Bestand haben, jedoch<br />
beschäftigen wir uns immer mehr damit, zukünftig auch auf die neuen digitalen Medien zurückzugreifen. Das<br />
bedeutet, dass Apps, QR-Codes, GPS-Daten und Smartphone-Handling bald zum Alltag gehören, also z.B.<br />
QR-Codes auf Wegemarkierungszeichen zu finden sind.“<br />
Land NRW und DWV<br />
– ein partnerschaftliches Miteinander<br />
Harmonisiert ist zwischenzeitlich die Markierung der Wanderwege mit<br />
dem Deutschen Wanderverband (DWV), dessen Kriterien mittlerweile als<br />
Markierungsgrundlage in ganz Deutschland anerkannt sind. Und erfreulich<br />
hat sich auch die Zusammenarbeit mit dem Land NRW entwickelt.<br />
Geo-Basis NRW - früher Landesvermessungsamt – ist verantwortlich<br />
für das Wegekataster und der <strong>SGV</strong> liefert halbjährlich aktualisierte und<br />
digitalisierte Daten zur Sicherstellung des Wander-Wege-Katasters.<br />
Alles das wäre nicht möglich, wenn nicht mehr als 1.000 ausgebildete<br />
Wegemarkierer und dazu noch über 2.700 qualifizierte Wanderführer<br />
ehrenamtlich unterwegs wären.<br />
<strong>SGV</strong> allein berechtigt<br />
– 821 Markierungszeichen<br />
Nach wie vor ist der <strong>SGV</strong> durch die Bezirksregierungen (Köln,<br />
Münster, Arnsberg, Detmold, Düsseldorf) allein berechtigt und<br />
ermächtigt zur Markierung von Wanderwegen im <strong>SGV</strong>-Vereinsgebiet.<br />
Der Markierungskatalog der amtlich anerkannten Markierungszeichen<br />
umfasst per Juli <strong>2016</strong> insgesamt 821 Symbole.<br />
Doch wofür stehen die Buchstaben<br />
Zahlen und Zeichen eigentlich?<br />
Woran erkenne ich als Wanderer die<br />
Unterschiede?<br />
Nachstehend eine kleine Einführung<br />
in unsere Markierungszeichen...<br />
Die weißen Markierungen zeigen, wie dicht das <strong>SGV</strong><br />
Wegenetz im gesamten Vereinsgebiet ist.<br />
Sondermarkierungszeichen<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
23
Naturpark Arnsberger Wald<br />
Naturpark Arnsberger Wald<br />
… das ist Natur und Kultur<br />
zum Entdecken und Anfassen!<br />
In unmittelbarer Nähe zum Ruhrgebiet erfüllt der Naturpark<br />
vielfältige Aufgaben im Natur- und Landschaftsschutz, in der<br />
Erholungsvorsorge und der Umweltbildung.<br />
Auf einer Fläche von 482 qkm finden sich Berge und Täler, Bachläufe<br />
und Seen, fantastische Weitsichten und urige, dichte Wälder.<br />
Wanderfreunden bietet sich ein hervorragendes Netz von Rundwanderwegen<br />
sowie der Qualitätswanderweg „Sauerland-Waldroute“.<br />
Zauberhaft mystisch ...<br />
So lautet das Markenzeichen der „Sauerland-Waldrote“, die von Iserlohn<br />
über Arnsberg bis nach Marsberg verläuft und dem Wanderer auf einer<br />
Strecke von 240 Kilometern tiefe Einblicke in mystische Orte mit einzigartiger<br />
Tier- und Pflanzenwelt verschafft.<br />
Besondere Highlights sind der Lörmecketurm und der Möhneseeturm.<br />
Zwei aus dem westfälischen Waldmeer ragende Aussichtstürme,<br />
die auf einer Waldrouten-Tour natürlich nicht fehlen dürfen.<br />
Weltmarktführer aus...<br />
Unserem Partner <strong>SGV</strong> gratulieren<br />
wir ganz herzlich zum 125jährigen Bestehen.<br />
Wir sind sicher, auch zukünftig gemeinsame Akzente zu setzen wenn es darum<br />
geht, Landschafts- und Naturschutz zu fördern sowie die Wanderstruktur<br />
des Sauerlandes attraktiv und zeitgemäß zu gestalten, Menschen zu aktivieren<br />
und bei ihnen mehr Interesse an Flora und Fauna zu entwickeln.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie:<br />
Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Hoher Weg 1-3, 59494 Soest<br />
Telefon: 02921 30-2252, <strong>www</strong>.naturpark-arnsberger-wald.de<br />
Sauerland-Waldroute, Johannes-Hummel-Weg 1, 57392 Schmallenberg<br />
Servicehotline: 02974 202199, täglich von 08:00 - 20:00 Uhr, <strong>www</strong>.sauerland-waldroute.de<br />
Weltmarktführer aus...<br />
aus...<br />
aus...<br />
24 KREUZ&QUER 3/16
Stärken zeigen und<br />
die Zukunft im Blick<br />
Ihr Erlebnis-Gastgeber<br />
im Sauerland<br />
Der Arnsberger <strong>SGV</strong>-Jugendhof<br />
richtet sich neu aus: Mehr Familienreisen,<br />
Gruppen und internationale<br />
Gäste. Der Jugendhof<br />
will seine Alleinstellungsmerkmale<br />
stärker ausspielen.<br />
2015 kam der Prozess der Neupositionierung<br />
des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes<br />
richtig in Schwung. Ein Arbeitskreis<br />
unterstützt die Geschäftsführung<br />
und die Hausleitung. Bei einer<br />
Klausurtagung in Brilon wurde das<br />
Profil des Hauses geschärft und<br />
die Zielgruppen standen im Mittelpunkt.<br />
Dabei wurden auch die<br />
Alleinstellungsmerkmale des fast 110 Jahre alten Hauses herausgearbeitet:<br />
Gemeinschaft, Natur, Erlebnis und Aktivität sollen in Zukunft die Zugpferde<br />
des Jugendhofes sein. Die Umgebung und das rund vier Hektar große Gelände<br />
sind neben dem Charme des Hauses seine Trümpfe.<br />
„Wichtig ist auch zu wissen, was<br />
man nicht ist“ – betont <strong>SGV</strong>-Geschäftsführer<br />
Christian Schmidt.<br />
So seien zum Beispiel Wellnessund<br />
Kulturangebote nicht die<br />
Stärken des Jugendhofes. „Wir<br />
müssen uns fokussieren statt uns<br />
zu verzetteln“, erklärt Schmidt.<br />
Es gebe eine Zweckbindung als<br />
Jugendbildungsstätte. Sie sichere<br />
auch die Gemeinnützigkeit<br />
der Einrichtung. Durch die <strong>SGV</strong>-<br />
Wanderakademie kommen auch<br />
mehr Seminargäste ins Haus. Die<br />
Seminarräume werden intensiver<br />
genutzt.<br />
Jugend und<br />
Familie verstärkt<br />
im Fokus<br />
In Zukunft will der <strong>SGV</strong>-Jugendhof<br />
selbst stärker als Anbieter<br />
auftreten und auch Angebote für<br />
Nicht-Mitglieder machen. Neue<br />
Zielgruppe sind Familienreisen.<br />
Dadurch soll das Haus vor allem<br />
in den Ferien besser ausgelastet<br />
werden. Allerdings brauchen solche<br />
Entwicklungen Zeit. 2015 haben<br />
rund 100 Menschen die neuen<br />
Der Jugendhof ist 1907 ursprünglich als Sommerresidenz einer Architekten-Familie<br />
gebaut worden.<br />
Ein Blick aus dem Fenster unter dem Dach des Jugendhofes. Er geht weit über<br />
Alt-Arnsberg und die umliegenden Wälder. Arnsberg liegt in einem der größten<br />
zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland.<br />
Angebote genutzt. Es kommen aber auch<br />
wieder mehr <strong>SGV</strong>-Abteilungen, die ihre<br />
Wanderfreizeiten in Arnsberg verbringen.<br />
Treue <strong>SGV</strong>-Kunden sind zum Beispiel die<br />
Abteilungen Moers, Sassendorf, Iserlohn<br />
und Lehnhausen. Die Abteilungen<br />
aus Duisburg und Unterruhr kommen<br />
seit dem vergangenen Jahr wieder neu<br />
ins Haus und haben auch für dieses Jahr<br />
schon gebucht.<br />
Um das Angebot noch bekannter zu<br />
machen, wurden auch die Wanderwarte<br />
eingeladen. Dies ist Teil des Ansatzes,<br />
mehr Gruppen zu gewinnen. Vereine<br />
und Chöre sollen angesprochen werden,<br />
denn sie finden im Jugendhof beste<br />
Möglichkeiten für ihre Aktivitäten. Damit die Gruppen das <strong>SGV</strong>-Angebot<br />
besser finden, sollen die Gruppenhäuser im Sauerland unter dem Dach von<br />
Sauerland-Tourismus zusammengefasst werden. Jede zusätzliche Werbung<br />
bringt weitere Kunden.<br />
Auch die Radfahrer auf dem Ruhrtalweg<br />
sind eine Zielgruppe. Und die Kundschaft<br />
soll internationaler werden. Gerade niederländische<br />
Gäste fehlen bisher fast<br />
ganz. Weiter kann das Haus in Arnsberg<br />
auf die Auszubildenden von Wald und<br />
Holz bauen. Rund 3.000 Übernachtungen<br />
pro Jahr garantieren die angehenden<br />
Forstwirte. Einen neuen 3-Jahres-Vertrag<br />
haben Wald und Holz und der <strong>SGV</strong> abgeschlossen.<br />
Investieren und<br />
modernisieren<br />
Um den Betrieb zukunftssicher zu machen,<br />
soll der Anbau modernisiert werden.<br />
Unterdessen entwickeln sich die<br />
Belegungszahlen positiv. Seit zwei Jahren<br />
sind sie stabil. 2015 gab es knapp 11.000<br />
Übernachtungen. In diesem Jahr sind<br />
schon 12.500 Übernachtungen sicher.<br />
Allerdings zählen dazu auch die Übernachtungen<br />
der jugendlichen Flüchtlinge,<br />
die im Jugendhof untergebracht waren.<br />
Christian Schmidt wirbt weiter für das<br />
Haus: „Silvester im Jugendhof ist etwas<br />
ganz Besonders!“ Das <strong>SGV</strong>-Haus hat bis<br />
auf rund drei Wochen das ganze Jahr geöffnet.<br />
Text und Fotos: Torsten Dreyer<br />
Zu dem 110-Betten-Haus gehört ein rund vier Hektar großer Wald und Park.<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
25
Erleben Sie das Paderborner Land!<br />
• Wandern auf ausgezeichneten Wegen<br />
• Radfahren in tollen Landschaften<br />
• Entspannen in Wohlfühloasen<br />
• Spannende Museen und Ausstellungen<br />
• Besuch historischer Städte<br />
• Einladende Gastronomie<br />
Bestellen Sie Ihre<br />
Infobroschüren gratis!<br />
Das Paderborner Land gratuliert!<br />
Das Team der Touristikzentrale Paderborner Land e. V. gratuliert dem Sauerländischen Gebirgsverein<br />
zum 125. Geburtstag! Wir freuen uns, den <strong>SGV</strong> seit vielen Jahrzehnten als kompetenten<br />
und freundschaftlich verbundenen Partner an unserer Seite zu wissen. Wir wünschen dem<br />
großen deutschen Wanderverein alles Gute für die Zukunft und freuen uns auf viele weitere<br />
gemeinsame Wanderaktionen, -erlebnisse und -begegnungen. Frisch auf!<br />
Touristikzentrale Paderborner Land e. V.<br />
Königstr. 16, 33142 Büren<br />
Tel. +49 2951 97<strong>03</strong>00, fax 97<strong>03</strong>04<br />
info@paderborner-land.de<br />
<strong>www</strong>.paderborner-land.de<br />
<strong>www</strong>.facebook.com/paderbornerland<br />
26 KREUZ&QUER 3/16
Wandern bildet und<br />
der <strong>SGV</strong> hilft dabei<br />
Wandern und Bildung – das liegt ganz nah. Der <strong>SGV</strong> lebt diese<br />
Bildungsidee. Die Angebote kommen von den einzelnen kreativen<br />
Abteilungen des Vereins und von der <strong>SGV</strong> Wanderakademie NRW mit<br />
ihrem Naturschutzzentrum in Arnsberg. Dass Wandern und Bildung<br />
zusammengehören, beweist auch schon die Geschichte der Weiterbildungseinrichtung<br />
im <strong>SGV</strong>.<br />
Im <strong>SGV</strong> gab es schon immer Bildungsarbeit<br />
– lange bevor ein<br />
Weiterbildungswerk gegründet<br />
wurde. Die Abteilungen haben<br />
zum Beispiel Ausflüge zum Kölner<br />
Dom oder zum Landtag gemacht.<br />
Bei diesen Exkursionen stand die<br />
Bildung im Mittelpunkt. Außerdem<br />
wurden Wegewarte geschult und<br />
auf Wanderungen Themen besprochen.<br />
Die Bildungseinrichtung des Vereins sollte das Angebot nur bündeln.<br />
Rund 170 Veranstaltungen pro Jahr bietet die Bildungseinrichtung des <strong>SGV</strong> an.<br />
1982 wurde das <strong>SGV</strong>-Weiterbildungswerk nach dem Weiterbildungsgesetz<br />
Nordrhein-Westfalens gegründet. Dadurch sicherte sich der Verein auch finanzielle<br />
Zuschüsse des Landes. Alle Bildungseinrichtungen werden bis heute<br />
gefördert. Neben den Volkshochschulen gibt es in NRW rund 150 Einrichtungen<br />
in anderer Trägerschaft – zum Beispiel von Gewerkschaften, Kirchen und<br />
eben auch vom <strong>SGV</strong>.<br />
Für die staatliche Förderung müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt<br />
sein: Eine bestimmte Zahl an Unterrichtsstunden ist Pflicht. Die Angebote<br />
müssen für jedermann öffentlich zugänglich sein. Die Wanderakademie ist also<br />
für jeden und nicht nur für <strong>SGV</strong>-Mitglieder offen. Das Angebot muss veröffentlicht<br />
werden. Die letzte Voraussetzung ist eigentlich selbstverständlich für<br />
eine Bildungseinrichtung: Bei den Veranstaltungen muss gelehrt und gelernt<br />
werden. Rund 86.000 Euro erhält der <strong>SGV</strong> aktuell für seine Bildungsarbeit.<br />
Davon werden vor allem Lohnkosten bezahlt. Jährlich werden rund 170 Veranstaltungen<br />
angeboten.<br />
Ständige Erweiterung<br />
der Bildungsangebote<br />
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Angebote geändert. „Es gab einmal<br />
ein buntes Bildungsangebot von Sprach- bis zu Kreativkursen, zum Beispiel<br />
Seidenmalerei, beim <strong>SGV</strong>“, erinnert sich die langjährige Leiterin Heike Senger.<br />
Sie war 1991 die erste hauptamtliche Mitarbeiterin. 1996 ist das Bildungswerk<br />
zusammen mit der Hauptgeschäftsstelle von Hagen nach Arnsberg in den<br />
<strong>SGV</strong>-Jugendhof umgezogen. Seither wird dort ein Teil der Veranstaltungen<br />
angeboten. Ansonsten gibt es viele dezentrale Angebote im gesamten Vereinsgebiet.<br />
Das Angebot änderte sich 2005 mit dem Namen der Bildungseinrichtung.<br />
Jetzt wurde stärker auf die Themen „Wandern“ und „Natur- und<br />
Umweltschutz“ gesetzt.<br />
Schon seit 1987 hat der <strong>SGV</strong> dafür auch ein Naturschutzzentrum, das sich auch<br />
für die Umweltbildung stark macht. Daher wurde ein Umweltbildungswerk gegründet.<br />
Dies war eine gute Entscheidung, denn das Land erließ 2000 ein neues<br />
Weiterbildungsgesetz. Kleinere Einrichtungen sollten sich zusammenschließen.<br />
Der <strong>SGV</strong> konnte das elegant lösen. 1999 fusionierten die beiden Bildungseinrichtungen<br />
des <strong>SGV</strong> zum Bildungswerk des Sauerländischen Gebirgsvereins. Dirk<br />
Zimmermann, der zuvor schon Leiter<br />
des <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrums<br />
war, wurde zweiter Leiter des Bildungswerkes.<br />
Ab 2002 begann eine schwierige<br />
Phase in der Weiterbildung in<br />
Nordrhein-Westfalen. Die Landeszuschüsse<br />
wurden stark zusammengestrichen,<br />
so dass viele Bildungseinrichtungen<br />
in ihrer Existenz<br />
bedroht waren. 2004 wurde aus dem<br />
Bildungswerk die Wanderakademie. Nachdem das Land 2006 eine drastische<br />
Mittelkürzung angekündigt hatte, stand die <strong>SGV</strong>-Wanderakademie 20 Jahre nach<br />
ihrer Entstehung kurz vor dem Aus. Proteste der Volkshochschulen und der anderen<br />
Bildungseinrichtungen führten schließlich dazu, dass die Mittelkürzungen<br />
nicht ganz so drastisch ausfielen und die Wanderakademie erhalten blieb.<br />
Weiterbildung – drinnen und draußen<br />
Wer einmal in die glücklichen Augen von Teilnehmern der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie<br />
geschaut hat, ist von ihrem Konzept überzeugt. Es geht vor allem darum, in<br />
Gemeinschaft und so oft wie möglich draußen in der Natur zu lernen. „Weiterbildung<br />
– drinnen und draußen“ lautet das Motto der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie.<br />
Und dieses Motto nehmen die Mitarbeiter und Referenten wörtlich. Bei jedem<br />
Wetter werden Übungen und Prüfungen überwiegend draußen gemacht. Und<br />
die lebenslange Bildung wird großgeschrieben. Die meisten Teilnehmer sind<br />
Erwachsene ab 16 Jahren.<br />
Heute kann das Bildungswerk des <strong>SGV</strong> auf eine fast 35-jährige Geschichte<br />
zurückblicken. Einiges hat sich geändert in der Zeit. Der Name und das Angebot<br />
haben sich gewandelt. Das Weiterbildungswerk ist zur Wanderakademie geworden.<br />
Das Naturschutzzentrum gehört heute mit unter das Dach. Geblieben ist aber<br />
der Wille, den Bildungshunger der Mitmenschen zu stillen.<br />
Die Angebote der Wanderakademie sind dabei heute vor allem auf die Themen<br />
„Wandern“, „Wege“, „Natur und Umwelt“ spezialisiert. Die Wanderakademie<br />
bietet zertifizierte Wanderführer-Lehrgänge an und ist selbst als Weiterbildungseinrichtung<br />
zertifiziert. Außerdem werden die Angebote der Abteilungen finanziell<br />
unterstützt. „Diese Programme sind breiter und bunter“, erklärt die Leiterin der<br />
Wanderakademie Heike Senger. Da werden zum Beispiel auch Angebote zur politischen<br />
Bildung gemacht. Insgesamt haben seit 1982 rund 90.000 Teilnehmer<br />
die Seminare und Bildungsangebote des <strong>SGV</strong> besucht.<br />
Text und Fotos: Torsten Dreyer<br />
Eine Gruppe hat sich eine GPS-Wanderung ausgedacht.<br />
Mit den Navigationsgeräten geht es auf Schatzsuche.<br />
Gerade für Kinder eine reizvolle Verbindung<br />
von Natur und Technik.<br />
Wer zum ersten Mal an diese Stelle auf dem Das Gelände des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes ist für<br />
<strong>SGV</strong>-Gelände kommt, wird sich wundern, wie Wanderführerausbildungen ideal. Es bieten sich<br />
viele Hauptwanderwege („X“) hierher verlaufen. verschiedenste Möglichkeiten für Probewanderungen<br />
an.<br />
Doch es handelt sich um eine Teststrecke für<br />
die Wegemarkierer-Lehrgänge.<br />
Qualität wird bei der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie<br />
groß geschrieben. Seit<br />
2014 trägt sie auch das Gütesiegel<br />
Weiterbildung.<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
27
<strong>SGV</strong> und Naturschutz: Gute Freunde kann<br />
Unzerstörte Natur sichert ungetrübtes Wander-<br />
und Freizeiterlebnis. Auch deshalb setzt<br />
sich der <strong>SGV</strong> seit seiner Gründung vor 125<br />
Jahren für den Naturschutz ein. Aber der Begriff<br />
und die Bedeutung des Naturschutzes<br />
haben sich in den Jahrzehnten gewandelt.<br />
Dennoch gibt es noch immer Naturschutzwarte<br />
in den Abteilungen und der <strong>SGV</strong> kauft<br />
weiter Naturschutzflächen, um Landschaften<br />
zu erhalten. So soll auch in Zukunft ein naturnahes<br />
Wandererlebnis garantiert werden.<br />
Was verbindet den Kölner Dom, den Drachenfels<br />
und den <strong>SGV</strong>? Auf den ersten Blick wahrscheinlich<br />
nichts. Aber am Rhein liegt der Ursprung der<br />
Naturschutzbewegung in Deutschland. Und diese<br />
Ursprünge finden sich auch in der Geschichte<br />
des Naturschutzes im <strong>SGV</strong> wieder. Der Drachenfels<br />
– Wahrzeichen des Siebengebirges – steht im<br />
Mittelpunkt des ersten Naturschutzstreits<br />
in Deutschland. 1823 beginnen die Reparatur-<br />
und Fertigstellungsarbeiten am<br />
Kölner Dom. Dafür werden auch die<br />
Steinbrüche am Drachenfels wieder in<br />
Betrieb genommen. Naturliebhaber laufen<br />
Sturm. Sie fürchten, der Drachenfels<br />
werde zerstört und damit ein Symbol der<br />
Rheinromantik. Es geht also nicht so sehr<br />
um den Naturschutz als vielmehr um den<br />
Erhalt des Landschaftsbildes.<br />
Naturschutzbewegungen<br />
schon vor 1900<br />
„Patriotismus und ein romantisches<br />
Naturverständnis sind die treibenden<br />
Kräfte der entstehenden Heimat- und<br />
Naturschutzbewegung“, betont die Wirtschaftshistorikerin<br />
Dr. Rita Gudermann. Genau in<br />
diese Zeit fällt auch die Gründung des Sauerländischen<br />
Gebirgsvereins. Der Naturschutz steht<br />
schon immer als Ziel in seiner Satzung. Schon<br />
acht Jahre vor dem <strong>SGV</strong>-Start wird 1872 der Yellowstone-Nationalpark<br />
gegründet. Er ist der älteste<br />
Nationalpark der Welt und galt auch deutschen<br />
Naturschützern als Vorbild.<br />
Der erste deutsche Naturschutzpark wird ausschließlich<br />
von Privatleuten initiiert. Zwischen<br />
1910 und 1920 kauft der „Verein Naturschutzpark“<br />
in der Lüneburger Heide etwa 4.000 Hektar<br />
Heideland – Ursprung des ersten deutschen<br />
Naturschutzparkes. Ab 1920 kauft auch Wilhelm<br />
Münker für den <strong>SGV</strong> Naturschutz-Flächen auf.<br />
Dadurch sollen Landschaften erhalten werden.<br />
Früher haben die Mitglieder des <strong>SGV</strong> die Flächen<br />
gepflegt. Inzwischen machen die Arbeit Unternehmer.<br />
Aktuell besitzt der Verein über 100 Hektar<br />
Die Hochheide oberhalb von Winterberg-Niedersfeld ist<br />
ein beliebtes Naherholungsgebiet. Rund die Hälfte des<br />
Naturschutz- und FFH-Gebietes gehört dem <strong>SGV</strong>. Im<br />
August lockt die Heideblüte besonders viele Menschen.<br />
Der Drachenfels am Rhein – hier ist der Naturschutz-Gedanke in Deutschland<br />
entstanden. Der Streit drehte sich um die Reparatur- und Weiterbauarbeiten am<br />
Kölner Dom. Naturliebhaber sahen den Drachenfels in Gefahr, denn von dort<br />
sollten – wie schon früher - die Steine für den Dom kommen.<br />
Hochheide im Winter. Damit eine solche Kulturlandschaft erhalten<br />
bleibt, muss sie regelmäßig gepflegt. Diese Arbeiten<br />
haben früher auch <strong>SGV</strong>er gemacht. Heute werden meistens<br />
Firmen beauftragt.<br />
Naturschutzgebiete und geschützte Landschaftsbestandteile<br />
im Bergischen Land, Hochsauerland,<br />
Märkischen Kreis und in den Kreisen Siegen-Wittgenstein<br />
und Olpe.<br />
Eine der ältesten und größten Flächen des <strong>SGV</strong><br />
liegt bei Winterberg-Niedersfeld. Rund die Hälfte<br />
des Neuen Hagen – auch Niedersfelder Hochheide<br />
genannt – gehört dem Verein. Es ist heute ein<br />
Naturschutz- und FFH-Gebiet, an dessen Rand<br />
unter anderem auch der Rothaarsteig verläuft. Die<br />
Hochheide liegt an der Landesgrenze zu Hessen<br />
und ist ein beliebtes Wander- und Erholungsgebiet.<br />
1965 hat die Bezirksregierung Arnsberg den<br />
Neuen Hagen zum Naturschutzgebiet erklärt. Die<br />
Heide ist durch menschliche Nutzung entstanden.<br />
Damit diese Kulturlandschaft erhalten bleibt, muss<br />
sie regelmäßig geplaggt werden. Dabei wird die<br />
Vegetationsdecke mit so genannten Plagghobeln<br />
oder Baggern flach unterstochen, abgehoben und<br />
entfernt. Dann können sich wieder die typischen<br />
Pflanzenarten wie Besenheide, Preiselbeere<br />
und Blaubeere ausbreiten.<br />
1986 – Gründung<br />
des <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrums<br />
Und es werden immer noch Gebiete<br />
zugekauft – zuletzt noch eine gut 12<br />
Hektar große Fläche auf dem Giebel<br />
in Altena. Die über 200.000 Euro für<br />
den Kauf kamen zum größten Teil<br />
von der NRW-Stiftung. Das dortige<br />
Naturschutzgebiet umfasst unter anderem<br />
Magerwiesen und Wacholder-<br />
Heiden. Sie sollen erhalten werden.<br />
Verwaltet werden die Flächen vom<br />
Naturschutzzentrum in Arnsberg,<br />
das 1986 gegründet wurde. „Wir sind Hüter und<br />
Anwalt der Landschaft, weil die keinen Anwalt<br />
hat“, betont Dirk Zimmermann, Leiter des <strong>SGV</strong>-<br />
Naturschutzzentrums.<br />
Aber der Naturschutz unterliegt auch gesellschaftlichen<br />
Veränderungen. Auch am <strong>SGV</strong> gehen<br />
solche Entwicklungen nicht vorüber. Nachdem es<br />
schon 19<strong>03</strong> im Verein erste Veröffentlichungen<br />
zum Thema „Naturschutz“ gab, ging es zunächst<br />
vor allem um das Landschaftsbild. In der Weimarer<br />
Republik verbanden sich dann viele Bewegungen<br />
unter dem Motto „Zurück zur Natur!“ Die Nazis<br />
vereinnahmten auch die Naturschutzidee und<br />
machten, was sie wollten. So wurde zum Beispiel<br />
mitten in schutzwürdiger Landschaft gebaut. Neue<br />
Autobahnen verliefen mitten durch die Natur.<br />
In der Zeit nach dem Krieg und im Wiederaufbau<br />
spielten Umweltfragen kaum eine Rolle. Erst in<br />
28 KREUZ&QUER 3/16
niemand trennen!<br />
den 1960er-Jahren wurden die Umweltbelastungen<br />
thematisiert. Im Bundestagswahlkampf<br />
1961 forderte Willy Brandt: „Der<br />
Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder<br />
blau werden.“ Den Begriff „Umweltschutz“<br />
prägte 1969 der damalige Innenminister<br />
Hans-Dietrich Genscher (FDP). Er ist<br />
aus dem amerikanischen Sprachgebrauch<br />
entlehnt und erweitert den Begriff „Naturschutz“.<br />
1974 wird das Umweltbundesamt gegründet.<br />
Ein Jahr später entsteht der heutige<br />
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland<br />
e.V. (BUND). 1979 werden die Grünen<br />
zum ersten Mal in ein Landesparlament<br />
gewählt (in Bremen). 1986 wird Walter<br />
Wallmann (CDU) erster Umweltminister der<br />
Bundesrepublik. Themen sind seit 1981<br />
Waldsterben, Chemieunfälle in Seveso<br />
(1976), Bhopal (1984), Basel (1986) und<br />
die Reaktorunfälle in Harrisburg (1979) und<br />
Tschernobyl (1986). Diese Entwicklungen hinterließen<br />
auch ihre Spuren im <strong>SGV</strong> und seinen<br />
Naturschutzaktivitäten. Der Naturschutzgedanke<br />
war in den 1970ern und 1980ern sehr stark<br />
ausgeprägt. Viele Menschen haben sich engagiert<br />
und die Gesellschaft hat sich gewandelt.<br />
Und aktuell? Das <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrum<br />
versucht, die Naturentfremdung einzudämmen.<br />
Rund 1.500 Teilnehmer zählt die Einrichtung<br />
pro Jahr. 99 Prozent sind Schülerinnen und<br />
Schüler, die im Jugendhof eine Schulfreizeit<br />
verbringen. Der Naturschutz-Gedanke sei im<br />
Moment etwas aus den Köpfen raus – berichtet<br />
Dirk Zimmermann. In Zeiten sozialer Probleme<br />
bleibe das wichtige Thema „Naturschutz“<br />
zurück. Stadtkinder seien heute in der Natur<br />
teilweise ängstlich. „Sie haben Angst, im Laub<br />
zu wühlen oder in den Wald zu gehen“, be-<br />
Auf dem Clemensberg oberhalb von Hildfeld im Winter. Über den Berg,<br />
von dem aus man bei klarer Sicht bis zum kahlen Asten schauen kann,<br />
und die umliegenden Flächen verlaufen zahlreiche Wanderwege – unter<br />
anderem auch der Rothaarsteig und die Winterberger Hochtour: Naturschutz<br />
kann auf der Hochheide direkt erlebt werden.<br />
„Der <strong>SGV</strong> betreibt Heimat- und<br />
Brauchtumspflege und trägt dazu bei,<br />
dass die Natur in ihrer Vielfalt, Eigenart<br />
und Schönheit als Lebensgrundlage<br />
und Erholungsraum nachhaltig<br />
gesichert wird. Der <strong>SGV</strong> setzt sich<br />
deshalb für die Verwirklichung von<br />
Natur- und Umweltschutz und für eine<br />
aktive Landschaftspflege und vorausschauende<br />
Landschaftsplanung ein.“<br />
(aus „§ 2 Aufgaben“ der Satzung des Hauptvereins)<br />
richtet Dirk Zimmermann. Aber man könne<br />
Kinder immer noch begeistern – zum<br />
Beispiel mit Bach-Erkundungen. Zunächst<br />
ängstliche Kinder würden dann auf einmal<br />
ganz aufgeschlossen und hätten viel Freude<br />
am Wasser und im Wald. Sie rufen dann zum<br />
Beispiel: „Das hat Spaß gemacht! Das soll<br />
nie aufhören.“<br />
<strong>SGV</strong> betreibt<br />
konservativen Naturschutz<br />
mit Umsicht<br />
Umweltpolitisch beschäftigt den <strong>SGV</strong> das<br />
Thema „Windkraft“ seit Jahren intensiv.<br />
Auch der A-4-Weiterbau war mal ein intensives<br />
Streitthema, das den Verein fast<br />
gespalten hätte. Eigentlich sind die <strong>SGV</strong>er<br />
aber traditionelle Naturschützer. „Wir betreiben<br />
konservativen Naturschutz mit Umsicht“,<br />
betont Zimmermann. Kritiker gebe es<br />
immer, aber sie seien verschwindend gering.<br />
Die Mitglieder vereine, dass sie schöne Natur<br />
wollten. Und man könne nur schützen, was<br />
man kennt. Daher bleibt die Naturschutzerziehung<br />
ein wichtiges Thema.<br />
Die Naturschutzarbeit vor Ort müssen weiter<br />
die Ehrenamtlichen in den Abteilungen machen.<br />
Eigentlich sollte jede <strong>SGV</strong>-Gliederung<br />
einen eigenen Naturschutzwart haben. Mitunter<br />
ist es aber schwer, Freiwillige zu finden.<br />
In den 1970er- und 1980er-Jahren war es<br />
deutlich leichter, denn da war Natur- und Umweltschutz<br />
in aller Munde. Heute wünschen<br />
sich die Naturschützer deutlich mehr Engagement.<br />
Die Bedeutung des Natur- und Umweltschutzes<br />
hat im Moment abgenommen.<br />
Aber der Naturschutz bleibt auch in Zukunft<br />
eine Kernaufgabe des <strong>SGV</strong>.<br />
Text und Fotos: Torsten Dreyer<br />
Seit vielen Jahren schon ist der Wanderbus der Märkischen Verkehrsgesellschaft<br />
(MGV) von Mai bis Oktober unterwegs und bietet vielen Wanderern die Möglichkeit,<br />
das Märkische Sauerland kennenzulernen.<br />
Danke an den <strong>SGV</strong> für die partnerschaftliche Zusammenarbeit bei der<br />
Auswahl adäquater Wanderrouten und herzlichen Glückwunsch<br />
zum 125jährigen Vereins-Jubiläum!<br />
Wir sind sicher, auch zukünftig wird<br />
es uns gemeinsam gelingen,<br />
den Wanderbus mit interessanten<br />
und erlebnisreichen Wanderrouten<br />
an Bord wieder auf die Reise zu schicken.<br />
<strong>www</strong>.mvg-online.de<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
29
<strong>SGV</strong>-PARTNER<br />
Foto: Sauerland-Tourismus, Ketz<br />
Foto: Klaus Peter Kappest<br />
30 KREUZ&QUER 3/16
Otto Buschmann<br />
geb. 1929<br />
2012<br />
Dass auch die Heimat(pflege) einen<br />
hohen Stellenwert im <strong>SGV</strong> hat, zeigt das<br />
Beispiel Otto Buschmann, der 1959 zum<br />
2. stellvertretenden Vorsitzenden gewählt<br />
wurde (und dieses Amt etliche Jahre innehaben sollte), im gleichen<br />
Jahr auch Mitglied des Verwaltungsrates des Westfälischen<br />
Heimatbundes und zehn Jahre später dessen Vorsitzender wurde.<br />
Er lehrte am Dortmunder Stadtgymnasium Geschichte, Erdkunde<br />
und Deutsch. Er war in vielen politischen Gremien tätig (so auch in<br />
der Landschaftsversammlung in Münster), ehe er 1991 alle seine<br />
Ämter niederlegte. Er war der Sache des Wanderns sehr zugetan,<br />
vor allem aber der Heimatpflege – die er auch seinen Schülern vermittelte<br />
nach dem Motto: „Heimatliebe setzt Kenntnis der Heimat<br />
voraus!“ Wie kann man die Heimat besser kennenlernen als zu Fuß!<br />
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
Gerlinde Meyer<br />
geb. 1942<br />
<strong>SGV</strong>-Botschafterin im Rheinland. Ideenreichtum<br />
und Frohsinn stehen für die sympathische<br />
Rheinländerin. Nach 43 Jahren<br />
Babcock fand sie den Weg zum <strong>SGV</strong>Oberhausen<br />
und schon bald flossen ihre Ideen<br />
in die Vorstandsarbeit des <strong>SGV</strong>Oberhausen<br />
ein. Der Status „Botschafterin des <strong>SGV</strong>“ belegt sich in ihrer<br />
sympathischen Ausstrahlung, ihrem Frohsinn und ihrem selbstsicheren<br />
Auftreten. Ihrem Mitwirken am „Masterplan Innenstadt<br />
Oberhausen“ entsprang dann auch die Idee, einen Rundweg um<br />
Oberhausen zu schaffen. Im April 2005 erfüllte sich dieser Traum<br />
und seitdem steht das schräge O als Markierungszeichen für<br />
eine exzellente, 55 km lange Rundtour um Oberhausen. Heute ist<br />
Gerlinde Meyer immer noch als Botschafterin der guten Sache<br />
des <strong>SGV</strong> unterwegs.<br />
Joachim Meinhard<br />
Dr. Günter Cronau<br />
geb. 1931<br />
2012<br />
Er war eine bedeutende Persönlichkeit<br />
an der Spitze des <strong>SGV</strong>, dem er seit 1947<br />
angehörte. Als Arnsberger Stadtdirektor<br />
zunächst stellvertretender <strong>SGV</strong>-Vorsitzender,<br />
wurde er 1979 zum Hauptvorsitzenden<br />
gewählt und führte dieses Amt sehr erfolgreich 12 Jahre aus.<br />
Die Bereinigung des <strong>SGV</strong> von Verlustquellen (Kohlberghaus,<br />
Sauerland-Verlag, Ski- und Wanderheim Niedersfeld) waren Teil<br />
seiner Aufgaben. Und er setzte Zeichen für die Zukunft durch die<br />
Gründung des <strong>SGV</strong>-Bildungswerkes und des <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrums.<br />
Die Ausrichtung des deutschen Wandertages 1990 und das<br />
100-jährige <strong>SGV</strong>-Jubiläum 1991 sind weitere Meilensteine seines<br />
Schaffens. In seinem Ruhestand verfasste er die <strong>SGV</strong>-Historie vom<br />
75-jährigen bis zum 100-jährigen Bestehen.<br />
Es sind einige tausend Ehrenamtliche, die für die ehrenamtliche<br />
Arbeit des <strong>SGV</strong> Pate stehen. Viele könnten und sollten<br />
mit ihren Verdiensten an dieser Stelle stehen. Somit zeugen<br />
die Ausgewählten für die Arbeit aller Engagierten, denn<br />
ihnen gebürt Dank und Anerkennung in gleichem Maße.<br />
Ulrich Lange<br />
geb. 1934<br />
Ulrich (Uli) Lange, Lehrer im Un-Ruhestand<br />
und „Vater“ der Winterberger Hochtour“, ist<br />
ehrenamtlich zuständig für die Wanderwege<br />
im Bezirk Astenberg und leitet die <strong>SGV</strong>-<br />
Abteilung Grönebach. Sein Motto lautet:<br />
„Wichtig ist, dass die Wanderer das sichere<br />
Gefühl haben, sich nicht zu verlaufen.“ Nach der Wiedervereinigung<br />
unterstützte er nachhaltig und eindrucksvoll den Wanderweg der<br />
Deutschen Einheit von Görlitz nach Aachen als Betreuer. Besonders<br />
seine „Winterberger Hochtour“ hat’s ihm natürlich angetan. Auf gut<br />
80 Kilometern warten hier vier Achthunderter auf den Wanderer: Der<br />
Kahle Asten, der Clemensberg, der Langenberg (der höchste Berg<br />
Nordrhein-Westfalens!) und die Ziegenhelle.<br />
Irene Scheerer<br />
geb. 1929<br />
Wegearbeit – Hobby und Berufung. Mehr<br />
als 6.000 km Wanderwege hat der Elektromeister<br />
in über 40 Jahren markiert, also<br />
mehr als der 4.900 km lange Europäische<br />
Fernwanderweg E1. Eine Leistung, die<br />
ausdrückt, wie sehr der Siegener, 1973<br />
auch zum 1. Vorsitzenden der <strong>SGV</strong>-Abteilung Weidenau gewählt, mit<br />
dem Wandern und der Wegearbeit verbunden ist. Es gehört eben zu<br />
seinem Charakter, völlig in seinen Aufgaben aufzugehen, Tätigkeiten<br />
akkurat zu dokumentieren und Vorschriften penibel einzuhalten.<br />
Aber nicht nur diese Eigenschaften haben seine 16-jährige Arbeit<br />
als <strong>SGV</strong>-Hauptfachreferent für Wege und damit die Wegearbeit des<br />
<strong>SGV</strong> geprägt, denn in erster Linie ist er ein passionierter Wanderer.<br />
Heute ist der Träger der goldenen Ehrennadeln des <strong>SGV</strong> und des<br />
DWV immer noch unterwegs in seiner Siegener Heimat oder auf<br />
dem 116. Deutschen Wandertag in Sebnitz.<br />
geb. 1912<br />
2004<br />
Die Hauptversammlung des Jahres 1952<br />
bestätigte Irene Scheerer (später Weinhold-<br />
Scheerer) zur Leiterin des „Arbeitskreises<br />
Jugend“ und berief sie kurz darauf zur<br />
Hauptjugendwartin. Sie sorgte dafür, dass<br />
die Jugend ein Domizil bekam: den Jugendhof in Arnsberg. Schon<br />
1955 ging der Plan in Erfüllung, am 11. September jenes Jahres<br />
wurde der Jugendhof offiziell eröffnet. Zum größten Teil war dies<br />
ein Verdienst von Irene Scheerer. Die Jugendarbeit des <strong>SGV</strong> war<br />
immer eng mit der des Deutschen Wanderverbandes (DWV)<br />
verknüpft. Irene Scheerer amtierte als stellvertretende Verbandsjugendwartin<br />
und wurde 1953 in den Vorstand des Deutschen<br />
Wanderverbandes gewählt. 1958 erhielt sie als erste Frau überhaupt<br />
die silberne Ehrennadel des DWV.<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
31
Wanderheime und Hütten im <strong>SGV</strong>-Vereinsgebiet<br />
1 <strong>SGV</strong> Jugendhof<br />
Hasenwinkel 4, 59821 Arnsberg<br />
2 Abt. Bamenohl<br />
Jugend- und Wanderheim Zur Haardt<br />
In der Mark 9, 57413 Finnentrop-Bamenohl<br />
3 Abt. Bracht-Werntrop<br />
Christine-Koch-Wanderheim<br />
Hinter der Wehrscheid<br />
57392 Schmallenberg-Bracht<br />
28<br />
15<br />
69<br />
4 Abt. Brackel<br />
Asbecker Weg 20<br />
58644 Iserlohn-Obergrüne<br />
37<br />
5 Abt. Brilon<br />
Hölsterloh 5, 59929 Brilon<br />
6 Abt. Büren<br />
Ringelsteiner Wald<br />
Buschenbach 177, 33142 Büren<br />
52 81<br />
27<br />
85<br />
13<br />
26<br />
62<br />
7 Abt. Ferndorf-Kreuztal<br />
Wanderheim Irlenhecken<br />
Kindelsbergstraße, 57223 Kreuztal<br />
19<br />
31<br />
4<br />
54<br />
20<br />
8 Abt. Hagen<br />
Wanderheim Kierspe-Linden<br />
Linden bei Grünenbaum (Volmetal)<br />
58566 Kierspe-Grünenbaum<br />
9 Abt. Halver<br />
Stichter Hütte<br />
Sticht 7 bei Halver, 58553 Halver<br />
10 Abt. Hordel<br />
Paul-Berge-Hütte<br />
Jeutmecke 3, 58840 Plettenberg<br />
21<br />
9<br />
33<br />
75<br />
8<br />
14<br />
4<br />
11 Abt. Kamen<br />
Kamener Hütte<br />
Dollenbruch, Brachthausen, Silberg<br />
57399 Kirchhundem-Brachthausen<br />
12 Abt. Langenei<br />
Reinhard-Quint-Hütte<br />
Im Bermketal, 57368 Lennestadt-Langenei<br />
13 Abt. Letmathe<br />
Jugend- u. Wanderheim<br />
Schwerter Straße 87<br />
58642 Iserlohn-Letmathe<br />
14 Abt. Lüdenscheid<br />
Wiehardt, 58840 Plettenberg<br />
15 Abt. Lünen / Selm<br />
Hölterweg 47, Netteberge<br />
bei Schloss Cappenberg, 59379 Selm<br />
Nicht nur für die innere Einkehr...<br />
Was ist schöner als morgens beim Aufbruch schon zu wissen,<br />
wie gut man sich abends bettet. Im gesamten Vereinsgebiet entlang<br />
der Wanderrouten, aber auch abseits des Weges bieten 84<br />
Abteilungen Heime & Hütten an, in denen müde Wanderer sich<br />
erholen, übernachten oder in geselliger Runde zusammensitzen<br />
können. Und noch mehr: sie sind je nach Ausstattung auch geeignet<br />
für Familienfeste und größere Veranstaltungen. Dazu ist<br />
zu zählen der <strong>SGV</strong>-Jugendhof „Ihr Erlebnisgastgeber im Sauerland“,<br />
wunderschön im Arnsberger Süden gelegen – Zentrum für<br />
Erholung, Weiterbildung, Sport und Spiel.<br />
61<br />
36<br />
16 Abt. Meggen, Meggener Hütte<br />
Faulebuttertal<br />
57368 Lennestadt-Meggen<br />
17 Abt. Oberelspe<br />
Im Tiefen Siepen<br />
57368 Lennestadt-Oberelspe<br />
18 Abt. Salzkotten, Luise-Weber-Hütte<br />
Im Dahle, 33154 Salzkotten-Niederntudorf<br />
19 Abt. Scharnhorst<br />
Wanderheim Karl Potthoff<br />
Waldbauer<br />
Voßloh 1, 58135 Hagen<br />
20 Abt. Schwerte<br />
Schwerter Hütte bei Stephanopel<br />
im Balver Wald<br />
58675 Hemer<br />
21 Abt. Wuppertal<br />
Wanderheim Diepmannsbach<br />
Diepmannsbach 4 a<br />
42899 Remscheid-Lennep<br />
22 Abt. Altenhellefeld<br />
Zur Wacholderheide<br />
59846 Sundern-Altenhellefeld<br />
23 Abt. Arnsberg<br />
Hermann-Balkenohl-Hütte<br />
Hellefelder-Bach-Tal, 59821 Arnsberg<br />
24 Abt. Attendorn<br />
Auf der Wane-Ley am Biggesee<br />
57439 Attendorn<br />
25 Abt. Balve<br />
Ewald Hagedorn Wanderheim<br />
Am Hohlen Stein, 58802 Balve-Mellen<br />
26 Abt. Dortmund-Berghofen<br />
Refflingsen bei Schäfer am Ufer<br />
58640 Iserlohn-Refflingsen<br />
27 Abt. Bochum<br />
St. Barbara Heim<br />
Kemnader Straße 524 a<br />
44797 Bochum-Stiepel<br />
28 Abt. Brambauer<br />
Arthur-Theis-Hütte<br />
Am Westpark 18, 44536 Lünen<br />
29 Abt. Bruchhausen<br />
Zum Arnsberger Wald 2<br />
zu erreichen über die Lindenstraße<br />
(am Friedhof vorbei), 59759 Arnsberg<br />
30 Abt. Buschhütten<br />
Im Mattenbachtal, 57223 Kreuztal<br />
31 Abt. Dahl<br />
Walter-Wolff-Hütte<br />
Am Hegenberg, 58091 Hagen-Dahl<br />
32 Abt. Dahlbruch<br />
Jugend- und Wanderheim<br />
Hillnhütten<br />
Im kurzen Seifen 5, 57271 Hilchenbach<br />
33 Abt. Dahlerbrück<br />
Mühlenweg 3, am Friedhof<br />
58579 Schalksmühle<br />
34 Abt. Deuz<br />
Hermannshütte und Saarwaldhütte<br />
Beienbacher Weg und Saarwald<br />
57250 Netphen-Deuz<br />
35 Abt. Dreis-Tiefenbach<br />
Im Seelbachtal<br />
57250 Netphen-Dreis-Tiefenbach<br />
36 Abt. Drolshagen<br />
Am Hofgarten, 57489 Drolshagen<br />
37 Abt. Duisburg<br />
Paul Berger Wanderhütte<br />
Futterstraße 6,<br />
47058 Duisburg-Duissern<br />
38 Abt. Eiringhausen<br />
Bannewerthstr. 34, 58840 Plettenberg<br />
39 Abt. Elsetal<br />
An der Elsemühle 20<br />
58840 Plettenberg-Holthausen<br />
40 Abt. Elspe<br />
Im Hohlberg Grevenbrück<br />
Im Hohlberg, 57368 Lennestadt<br />
41 Abt. Erndtebrück<br />
Am Hachenberg, 57339 Erndtebrück<br />
32 KREUZ&QUER 3/16
61 Abt. Lüdenscheid<br />
Am Homertturm, 58511 Lüdenscheid<br />
45<br />
18<br />
62 Abt. Menden<br />
Zufahrt Vogelsang, Gewerbegebiet Oesewiese<br />
63 Abt. Müschede<br />
Hütte am Heidkamp<br />
Krakeloh 88, 59757 Müschede<br />
64 Abt. Müsen<br />
In der Molzekuhl<br />
57271 Hilchenbach-Müsen<br />
39<br />
65<br />
51<br />
58<br />
53<br />
48<br />
63<br />
29<br />
67<br />
23 1<br />
71<br />
22<br />
80<br />
68<br />
18<br />
6<br />
5<br />
65 Abt. Neheim<br />
Jahnallee<br />
Schwiedinghauser Feld<br />
59759 Arnsberg-Neheim<br />
66 Abt. Netphen<br />
Güldenweg 15, 57250 Netphen<br />
67 Abt. Niedereimer<br />
Stemberghütte<br />
Am Stemberg im Wannebachtal<br />
59823 Arnsberg-Niedereimer<br />
25<br />
10<br />
39 38<br />
9<br />
79<br />
72<br />
59<br />
2<br />
16<br />
17<br />
42<br />
3<br />
44<br />
70<br />
84<br />
76<br />
68 Abt. Nuttlar<br />
Evenkopf-Hütte<br />
Am Roh, 59909 Bestwig<br />
am Hauptwanderweg 10<br />
69 Abt. Oberaden<br />
Rotherbachstraße 62, 59192 Bergkamen<br />
70 Abt. Obersorpe<br />
Schipp Siepen<br />
Im Rehsiepen, Obersorpe<br />
74<br />
24<br />
40 12 47<br />
KARTENLEGENDE<br />
71 Abt. Oeventrop<br />
Zur Hünenburg 73<br />
59823 Arnsberg-Oeventrop<br />
78<br />
83<br />
73<br />
82<br />
60<br />
57<br />
56<br />
30<br />
7<br />
11<br />
46<br />
43 55 77<br />
64 32 50<br />
66<br />
35 34<br />
41<br />
1 – 21<br />
Heime & Hütten<br />
mit Übernachtungsmöglichkeit<br />
22 – 85<br />
Heime & Hütten<br />
ohne Übernachtungsmöglichkeit<br />
Daten von OpenStreetMap<br />
Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0<br />
72 Abt. Ohle<br />
Am Eisenwerk 4, 58840 Plettenberg-Ohle<br />
73 Abt. Olpe<br />
Grube Rhonard<br />
57462 Olpe, Am Hauptwanderweg 3<br />
74 Abt. Repetal<br />
Auf der Ihle, 57439 Attendorn-Helden<br />
75 Abt. Rönsahl<br />
Hauptstraße 55, 58566 Kierspe-Rönsahl<br />
76 Abt. Siedlinghausen<br />
Am Röbbeken<br />
59955 Winterberg-Siedlinghausen<br />
77 Abt. Siegen<br />
Agnesenhofhütte<br />
Winchenbach, 57074 Siegen<br />
78 Abt. Siegtal-Mudersbach<br />
Am Sportplatz, 57555 Mudersbach<br />
42 Abt. Eslohe<br />
An der Helle, 59889 Eslohe<br />
43 Abt. Flammersbach<br />
Auf der Stemmbach, 57234 Wilnsdorf<br />
44 Abt. Bad Fredeburg<br />
Hunau-Hütte<br />
Am Rimberg<br />
57392 Schmallenberg-Fredeburg<br />
45 Abt. Geseke<br />
Im Lenzenhölzchen<br />
Süderfeldmark, 59590 Geseke<br />
46 Abt. Grevenbrück<br />
In der Lohmke am Bennerweg<br />
57368 Lennestadt-Grevenbrück<br />
47 Abt. Heinsberg<br />
Bergstraße / Kindergarten<br />
57399 Kirchhundem-Altenhundem<br />
48 Abt. Herdringen<br />
Bocksnackenhütte<br />
59757 Arnsberg-Neheim<br />
49 Abt. Herscheid<br />
„Zur Grünau“<br />
Pettenberger Straße 9,<br />
58849 Herscheid<br />
50 Abt. Hilchenbach<br />
Wilhelm-Münker-Hütte<br />
In der Insbach<br />
Grunder Straße, 57271 Hilchenbach<br />
51 Abt. Holzen<br />
Am Pingels Köpken,<br />
59757 Arnsberg-Holzen<br />
52 Abt. Hordel<br />
Hordeler Heide 228, 44793 Bochum<br />
53 Abt. Hüsten<br />
Zur Breloheiche<br />
Am Breloh, 59759 Arnsberg-Hüsten<br />
54 Abt. Iserlohn<br />
Forsthaus Löhen<br />
Löhenweg 1, 58644 Iserlohn<br />
55 Abt. Klafeld-Geisweid<br />
Bergstraße<br />
Auf dem Ruhrst, 57078 Siegen-Geisweid<br />
56 Abt. Kredenbach-Lohe<br />
Am Fuße der Lichtenhardt<br />
57223 Kreuztal-Kredenbach<br />
57 Abt. Krombach<br />
Burgseifen<br />
57223 Kreuztal-Krombach<br />
58 Abt. Langscheid<br />
Krähenbrinke-Hütte<br />
Nähe Sportplatz<br />
59846 Sundern-Langscheid<br />
59 Abt. Lenhausen<br />
An der Piene<br />
57413 Finnentrop-Lenhausen<br />
am Hauptwanderweg 22<br />
60 Abt. Littfeld<br />
Waldesheim Struhtwald<br />
Im Struhtwald unterhalb<br />
des Kindelsberges<br />
57223 Kreuztal-Littfeld<br />
79 Abt. Stockum<br />
Am Attenberg, 59846 Sundern-Stockum<br />
80 Abt. Warstein<br />
Rosenegge, 59581 Warstein<br />
81 Abt. Wattenscheid<br />
Kutscherhaus<br />
Reiterweg 18, 44869 Bochum-Höntrop<br />
82 Abt. Welschen<br />
Ennest<br />
Hagenerstr. 10, 57399 Kirchhundem<br />
83 Abt. Wenden<br />
In der Stemmicke, 57482 Wenden<br />
84 Abt. Westfeld-Ohlenbach<br />
In der Deismecke<br />
57392 Schmallenberg-Westfeld<br />
85 Abt. Witten<br />
Steigerhaus<br />
Muttentalstraße 30, 58452 Witten<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
33
Türme und Baudenkmäler des <strong>SGV</strong><br />
Gillerturm<br />
Lage: auf dem Giller bei Hilchenbach-Lützel<br />
Höhe: 15 Meter<br />
Baujahr: 1892<br />
Bauweise: Stahlfachwerk<br />
Abteilung: <strong>SGV</strong> Hilchenbach<br />
immer geöffnet<br />
Seine Bauweise erinnert an den Eiffelturm und das ist auch<br />
kein Zufall, denn der <strong>SGV</strong> Hilchenbach ließ den Gillerturm<br />
1892 in Stahlfachwerk-Bauweise errichten. Drei Jahre nach<br />
Eröffnung des Eiffelturms in Paris. In den vergangenen Jahren<br />
ist er mehrfach saniert worden – zuletzt 2014. Dabei wurden<br />
auch neue Geländer zur Sicherheit der Besucher montiert.<br />
Die Aussichtsplattform liegt auf 668 Meter über NN. Davon<br />
kann man weite Teile des Sieger-, Sauer- und Wittgensteiner<br />
Landes übersehren. Bei guter Sicht kann man bis zum<br />
Großen Ölberg im Siebengebirge und Großen Feldberg im<br />
Taunus sehen. Seit 2001 führt der Rothaarsteig am Gillerturm<br />
vorbei. Der Wanderweg wurde in unmittelbarer Nähe auf der<br />
Ginsburg eröffnet.<br />
Geo-Koordinaten: 50° 58' 14'' N, 8° 9' 35'' O<br />
Homert-Turm<br />
Lage: auf dem Berg Homert<br />
bei Lüdenscheid-Homert<br />
Höhe: 22 Meter<br />
Baujahr: 1893/1894<br />
Bauweise: Mauerwerk<br />
Abteilung: <strong>SGV</strong> Lüdenscheid<br />
nur an Wochenenden geöffnet<br />
– Eintritt 0,50 € Erw. 0,20 € Kinder<br />
Wie ein kleiner Burgturm ragt der Homert-Turm aus den<br />
Bäumen empor. Der Lüdenscheider Stadtbaumeister<br />
Falkenroth fertigte die Pläne für den Bau. Der Turm sollte<br />
auch repräsentieren. So hatte er auch Stilelemente des<br />
Historismus. Als besondere Merkmale wurden Zierelemente<br />
aus Rotsandstein angebracht. Der Stein wurde extra nach<br />
Lüdenscheid gebracht.<br />
In den 1960er-Jahren wurde der Turm mit Betonplatten<br />
verkleidet, die bis heute das Bild bestimmen. In den vergangenen<br />
Jahren ist er mehrfach saniert worden – zuletzt 2015.<br />
Dabei wurden auch die Betonplatte der Aussichtsplattform,<br />
die Außenfassade, der Turmsockel und das Treppenhaus<br />
saniert.<br />
Der Aussichtsrundlauf liegt auf 560 Meter über NN. Davon<br />
haben Besucher einen Rundblick über das Märkische Sauerland<br />
bis hinein ins Bergische Land. In der Nachbarschaft sind<br />
A 45 und Versetalsperre zu sehen. Beim Turm gibt es auch<br />
eine Schutzhütte, die zu den Öffnungszeiten auch besetzt ist.<br />
Geo-Koordinaten: 51° 10' 40'' N, 7° 38' 42'' O<br />
<strong>SGV</strong>-Erinnerungsstein<br />
Volkspark Hagen<br />
Der Sauerländische Gebirgsverein feiert in diesem Jahr sein<br />
125-jähriges Bestehen. Die Gründungsversammlung des Gesamtvereins<br />
fand aber erst an jenem 25. Januar 1891 in Hagen statt.<br />
Diesen besonderen Tag nahm der <strong>SGV</strong> Hauptverein mit Präsident Dr.<br />
Andreas Holstein und Geschäftsführer Christian Schmidt jetzt zum<br />
Anlass, den Erinnerungsstein, der zum 100-jährigen Jubiläum im<br />
Volkspark in Hagen aufgestellt wurde, zu besuchen.<br />
Homert-Turm<br />
Schon seit seiner Gründung im Jahr 1891 förderte<br />
der <strong>SGV</strong> den Bau und Erhalt von Aussichtstürmen in<br />
seinem Vereinsgebiet. Derzeit befinden sich 6 Aussichtstürme<br />
im Besitz des Sauerländischen Gebirgsvereins<br />
– hinzu kommen Ehren- und Denkmäler, für<br />
die sich die <strong>SGV</strong>er ehrenamtlich engagieren.<br />
Robert-Kolb-Turm<br />
<strong>SGV</strong>-Ehrenmal<br />
und Kohlberghaus<br />
Pfannenberg-Turm<br />
Kindelsberg-Turm<br />
Lage: auf dem Kindelsberg bei Kreuztal-Littfeld<br />
Höhe: 22 Meter<br />
Baujahr: 1906/1907<br />
Bauweise: Bruchstein-Mauerwerk<br />
Abteilung: <strong>SGV</strong>-Bezirk Siegerland<br />
geöffnet außer montags von 10 bis 21 Uhr<br />
(zu den Öffnungszeiten der Gastwirtschaft)<br />
Der Kindelsberg-Turm dürfte die höchste bildliche Verbreitung<br />
aller <strong>SGV</strong>-Sehenswürdigkeiten haben. Berg und Turm sind<br />
Bestandteil des Krombacher Firmenemblems und daher<br />
allgemein bekannt. Die Idee entstammt der <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />
Krombach. 18.557,44 Mark hat der Turm einst gekostet –<br />
ausschließlich finanziert durch Spenden. Der Turm wird auch<br />
der Leuchtturm des Siegerlandes genannt.<br />
Die Aussichtsplattform liegt auf rund 640 Meter über NN.<br />
Davon kann man über Kreuztal, ins Siegerland, den Westerwald<br />
und hinüber zum Ebbegebirge sehen. Bei klarem Wetter<br />
können Besucher bis zum knapp 65 Kilometer entfernten<br />
Siebengebirge blicken. Direkt am Kindelsberg-Turm liegt die<br />
Kindelsberg-Raststätte im Blockhausstil der Alpen mit einer<br />
Terrasse.<br />
Geo-Koordinaten: 50° 59' 24'' N, 8° 0' 14'' O<br />
Anschrift: Kindelsberg-Turm und Rasthaus Kindelsberg 1,<br />
Grubenstraße, 57223 Kreuztal-Littfeld<br />
Pfannenberg-Turm<br />
Lage: auf dem Pfannenberg bei Siegen-Eiserfeld<br />
Höhe: 20 Meter<br />
Baujahr: 1870<br />
Bauweise: Stahl-Konstruktion<br />
Abteilung: <strong>SGV</strong>-Bezirk Siegerland<br />
immer geöffnet<br />
Ein Aussichtsturm mit einer bewegten Geschichte.<br />
Zunächst war er Förderturm der Grube „Pfannenberger<br />
Einigkeit“. Seit 1870 diente die Stahlkonstruktion der<br />
Erzgrube, die später mit 1.286 Meter zur tiefsten Eisenerzgrube<br />
Europas wurde. Nach dem Ende des Bergbaus<br />
wurde das Gerüst zum Aussichtsturm umgebaut. 1934<br />
wurde der heutige Turm eingeweiht. Anschließend<br />
wurden immer wieder Schäden an der Stahlkonstruktion<br />
festgestellt und der Turm gesperrt. 1979 ging der<br />
Pfannenberg-Turm an den <strong>SGV</strong>. Ende der 1990er-Jahre<br />
wurde der Turm in drei Teile zerlegt und im Westerwald<br />
komplett überholt. 1999 wurden alle drei Teile wieder<br />
aufgerichtet.<br />
Die Aussichtsplattform liegt auf rund 520 Meter über NN.<br />
Davon können weite Teile des Siegerlands im Norden<br />
und Süden sowie des Westerwalds im Süden überblickt<br />
werden. Bei guter Fernsicht ist das Siebengebirge und<br />
dort insbesondere der Drachenfels zu sehen.<br />
Geo-Koordinaten: 50° 48' 56'' N, 8° 0' 7'' O<br />
Rabenhainturm<br />
Lage: auf dem Rabenhain östlich von Siegen<br />
Höhe: 11 Meter<br />
Baujahr: 1896<br />
Bauweise: Stahlfachwerk<br />
Abteilung: <strong>SGV</strong>-Bezirk Siegerland<br />
immer geöffnet<br />
Ein Aussichtsturm ist immer auch ein Wahrzeichen.<br />
Der Rabenhainturm ist sozusagen das Wahrzeichen der<br />
heutigen östlichen Siegener Vororte. Er kann in diesem<br />
Jahr schon auf ein Alter von 120 Jahren zurückblicken<br />
und ist damit fast so alt wie der <strong>SGV</strong>. Ursprünglich<br />
gehörte er zur <strong>SGV</strong>-Abteilung Siegen, aber der Zahn der<br />
Zeit und mutwillige Zerstörungen ließen den Turm so<br />
sanierungsbedürftig werden, dass er zwischenzeitlich<br />
sogar gesperrt werden musste. Schließlich wurde er an<br />
den <strong>SGV</strong>-Bezirk Siegerland übergeben, der sich weiter<br />
um dessen Erhalt bemüht. Der Turm ist auch heute noch<br />
ein beliebtes Ausflugsziel.<br />
Die Aussichtsplattform liegt auf rund 476 Meter über NN.<br />
Von dort aus hat man eine weite Aussicht vor allem in<br />
südöstlicher Richtung über Volnsberg, den Ort Breitenbach<br />
und in das Tal des Breitenbachs.<br />
Geo-Koordinaten: 50° 53' 50,5'' N, 8° 05' 18,2'' O<br />
34 KREUZ&QUER 3/16
<strong>SGV</strong> Jugendhof<br />
Ehmsendenkmal<br />
Gillerturm<br />
<strong>SGV</strong>-Gedenkstein<br />
An der Eröffnungsveranstaltung zum<br />
Tag des Wanderns <strong>2016</strong> haben die Teilnehmer<br />
der kleinen Auftaktwanderung<br />
im Tiergarten in Berlin die „Geschichte“<br />
des <strong>SGV</strong>-Gedenksteins gehört.<br />
Im Bild: Dr. Rauchfuß, Frau MdB Heike<br />
Brehmer, Vorsitzende des Tourismusausschusses<br />
des Deutschen Bundestages,<br />
und Aloys Steppuhn.<br />
<strong>SGV</strong>-Gedenkstein, Berlin<br />
Lage: Berlin-Tiergarten<br />
Baujahr: 1958<br />
Bauweise: Gedenkstein mit Eichelblättern und Inschrift<br />
Abteilung: der gesamte <strong>SGV</strong><br />
frei zugänglich<br />
1957 hatte die <strong>SGV</strong>-Abteilung Berlin dazu aufgerufen, dass sich auch der<br />
<strong>SGV</strong> an der Wiederaufforstung des Berliner Tiergarten beteiligen sollte. Das<br />
ließen sich die Sauerländer nicht zweimal sagen. Im März 1958 sind rund<br />
70 <strong>SGV</strong>-Mitglieder mit 300 Eichenpflanzen mit dem „Interzonenzug“ nach<br />
Berlin gereist und haben sie dem damaligen Regierenden Bürgermeister Willy<br />
Brandt übergeben. Die Bäumchen hatten sie im Handgepäck. Hintergrund<br />
war, dass nach dem Krieg von den ursprünglich 200.000 Bäumen im Tiergarten<br />
nur noch rund 900 standen. Der Tiergarten wurde auch genutzt, um<br />
Kartoffeln und Gemüse anzubauen. Das heutige Aussehen des Tiergartens<br />
fußt auf vielen Baumspenden – unter anderem des <strong>SGV</strong>.<br />
Auf dem Gedenkstein, den der <strong>SGV</strong> zur Erinnerung aufgestellt hat, steht:<br />
„Der Sauerländische Gebirgsverein spendete für den Tiergarten 300 westfälische<br />
Eichen und pflanzte sie zum Tage des Baumes 1958.“ Insgesamt<br />
spendeten Menschen aus ganz Deutschland rund 250.000 Jungbäume für<br />
den Tiergarten.<br />
Geo-Koordinaten: 52° 30' 43'' N, 13° 21' 28'' O<br />
Ehmsendenkmal<br />
Lage: östliche Seite des Eichholzes in Arnsberg<br />
Höhe: 8 Meter<br />
Baujahr: 1897<br />
Bauweise: Ziegelsteinbau – verputzt<br />
Abteilung: <strong>SGV</strong> Hauptverein<br />
frei zugänglich<br />
Schon bei seiner Einweihung 1897 pries der damalige <strong>SGV</strong>-Vorsitzende das<br />
Denkmal als „einfach und anspruchslos, kein Prachtbau, nicht Marmor und<br />
Erz“. Gebaut wurde es zu Ehren des Forstrates und Gründers des <strong>SGV</strong> Ernst<br />
Ehmsen. Es handelt sich um einen pavillonähnlichen Kuppelbau. Aufgrund<br />
seiner besonderen Akustik auf einem Felsvorsprung wird das Denkmal auch<br />
„Flüsterhäuschen“ genannt.<br />
In den Jahren 2011 und 2012 wurde das Ehmsendenkmal umfangreich<br />
saniert. Unter anderem wurden das Bauwerk neu abgestützt, Verstrebungen<br />
erneuert und die alten Farbschichten entfernt. Das Dach wurde überarbeitet<br />
und alles neu angestrichen. Insgesamt haben die Arbeiten rund 150.000<br />
Euro gekostet. Aus dem Denkmal hat man einen guten Ausblick auf die Altund<br />
Neustadt von Arnsberg. Am Ehmsendenkmal führt unter anderem die<br />
Sauerland Waldroute vorbei.<br />
Geo-Koordinaten: 51° 23' 29'' N, 8° 4' 3'' O<br />
Rabenhainturm<br />
Robert-Kolb-Turm<br />
Lage: auf der Nordhelle bei Herscheid<br />
Höhe: 18 Meter<br />
Baujahr: 1912/13<br />
Bauweise: Bruchstein-Mauerwerk – heute größtenteils<br />
verkleidet<br />
Abteilung: <strong>SGV</strong> Herscheid und <strong>SGV</strong> Hauptverein<br />
geöffnet täglich außer montags zu den Öffnungszeiten<br />
der Gaststätte<br />
Den ersten Turm aus Stein ließ Napoleon schon zu<br />
Beginn des 19. Jahrhunderts für seine Kommunikation<br />
errichten. 1912 wurde der Grundstein für den heutigen<br />
Turm gelegt. Der <strong>SGV</strong>-Hauptwegewart Robert Kolb selbst<br />
war ein „Feind der Turmwut, der Sucht, auf jedem dritten<br />
Hügel einen Turm zu errichten, der bald dem Untergang<br />
geweiht ist“. Dennoch wurde dieser Turm nach seinem<br />
überraschenden Tod zur Erinnerung an ihn gebaut und<br />
auch deshalb musste es ein Steinturm sein.<br />
In den Jahren 2010 und 2011 wurde der Robert-Kolb-<br />
Turm für 198.000 Euro aufwändig renoviert. Im Zuge der<br />
Arbeiten wurde die vollständig zugewachsene Aussicht<br />
vom Turm teilweise wieder freigelegt. Heute ermöglicht<br />
die verglaste Aussichtsplattform auf rund 680 Meter über<br />
NN weite Ausblicke nach Norden und Südwesten. An<br />
sonnigen Tagen kann man bis weit über das Siebengebirge<br />
und ins Münsterland schauen. Neben dem Turm<br />
befindet sich eine Gaststätte. Am Robert-Kolb-Turm führt<br />
unter anderem der Sauerland Höhenflug vorbei.<br />
Geo-Koordinaten: 51° 8' 54'' N, 7° 45' 23'' O<br />
Kindelsberg-Turm<br />
<strong>SGV</strong>-Ehrenmal und Kohlberghaus<br />
Lage: auf dem Kohlberg bei Altena<br />
Baujahr: 1924/25 und 1938<br />
Bauweise: Bruchstein und Naturstein-Block<br />
Abteilung: <strong>SGV</strong> Dahle und <strong>SGV</strong> Hauptverein<br />
Das Ehrenmal ist frei zugänglich – das Kohlberghaus<br />
ist heute eine Pflegeeinrichtung<br />
Das Kohlberghaus ist ursprünglich 1926 als Wanderheim<br />
des <strong>SGV</strong> eröffnet worden. Es sollte ein lebendiges<br />
Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges<br />
sein. Als Begegnungsstätte von Jung und Alt wurde<br />
es sehr gut angenommen. Noch heute erinnert zum<br />
Teil die urige Einrichtung und die Wanderstube an die<br />
ehemalige Nutzung.<br />
Das Ehrenmal des <strong>SGV</strong> für die Verstorbenen des <strong>SGV</strong><br />
wurde 1938 oberhalb des Kohlberghauses gebaut und<br />
eingeweiht. Die Verbindung zum Kohlberghaus sollte<br />
allerdings bestehen bleiben. So wurde der Grundbesitz<br />
des <strong>SGV</strong> am Kohlberg erweitert. Das Ehrenmal sollte<br />
ein würdiger Mittelpunkt der bereits seit 1924 am<br />
Kohlberghaus durchgeführten Gedenkfeiern sein. Nach<br />
oben ist das Ehrenmal offen, so dass es wie eine<br />
offene Grabstätte wirkt. Noch immer findet alljährlich<br />
am zweiten Sonntag im Oktober das Kohlbergtreffen<br />
statt. Kohlberghaus und <strong>SGV</strong>-Ehrenmal liegen auf rund<br />
500 Meter Höhe über NN. Am Ehrenmal führt unter<br />
anderem der Sauerland Höhenflug vorbei.<br />
Geo-Koordinaten; Kohlberg: 51° 17' 36'' N, 7° 46' 0'' O<br />
Adresse Kohlberghaus: Kohlberg 1, 58762 Altena<br />
<strong>SGV</strong>-Jugendhof<br />
Lage: Arnsberg<br />
Baujahr: 1907<br />
Bauweise: Steinbau mit Fachwerk<br />
Abteilung: <strong>SGV</strong> Hauptverein<br />
zugänglich – bitte am Empfang melden<br />
Ursprünglich ist der Jugendhof 1907 von einer Architekten-Familie als Sommerresidenz<br />
erbaut worden. Außen und innen gibt es noch viele Details,<br />
die an diese Gründerjahre erinnern. Zu dem 110-Betten-Haus gehören rund<br />
vier Hektar Wald und Park. Für Wanderer und Reisende stehen Einzel- und<br />
Doppelzimmer im Altbau zur Verfügung. Für Gruppen und Schulklassen gibt<br />
es Mehrbettzimmer.<br />
Geo-Koordinaten: 51° 23' 00.6'' N, 8° 04' 43.7'' O<br />
Adresse: Hasenwinkel 4, 59821 Arnsberg<br />
<strong>SGV</strong>-Erinnerungsstein Volkspark Hagen<br />
Lage: in Hagen im Volkspark in der Innenstadt – schräg gegenüber<br />
der<br />
Verbraucherzentrale (Hohenzollernstraße 8)<br />
Baujahr: 1991<br />
Bauweise: Gedenkstein mit Messingtafel mit Inschrift<br />
Abteilung: der gesamte <strong>SGV</strong><br />
frei zugänglich<br />
Am 25. Januar 1891 ist dort im damaligen Hotel Kaiserhof in Hagen der<br />
<strong>SGV</strong>-Gesamtverein gegründet worden. Der Erinnerungsstein wurde zum<br />
100-jährigen Jubiläum im Volkspark Hagen aufgestellt. Gefeiert wurde<br />
damals groß in der Stadthalle Hagen. Ursprünglich hatte auch der Verein<br />
seinen Hauptsitz in Hagen. Die Geschäftsstelle befindet sich aber jetzt in<br />
Arnsberg, woher auch der Forstrat Ernst Ehmsen stammte, der die Gründung<br />
des <strong>SGV</strong> maßgeblich vorangetrieben hat.<br />
Auf dem Gedenkstein stehen die Jahreszahlen „1891“ und „1991“ Außerdem<br />
können Besucher lesen: „Naturverbundene Heimat- und Wanderfreunde<br />
gründeten hier im damaligen Hotel Kaiserhof am 25. Januar 1891 den<br />
Sauerländischen Gebirgsverein. Wer treu und wahr die Heimat liebt, der<br />
muß ein Wanderer sein!“<br />
Geo-Koordinaten: 51° 21' 33'' N, 7° 28' 15'' O<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
35
Langeweile? Wer hat hier Langeweile?!<br />
Feiern und Feste im <strong>SGV</strong><br />
Gebirgsfeste<br />
66.Gebirgsfest Aug 2010 Bad Sassendorf.<br />
Viele fleißige Helfer waren am<br />
Werk – danke!<br />
2014 - Gebirgsfest Sundern.<br />
Buntes Treiben beim Festzug<br />
Bad Sassendorf 2010<br />
Sundern 2014<br />
Unna 2008<br />
Arnsberg. Die Liste der unterschiedlichsten Aufgabenstellungen, die sich der<br />
<strong>SGV</strong> in seiner 125jährigen Vereinsgeschichte auf die Fahnen geschrieben hat,<br />
ist wahrlich lang. Vieles davon passiert manchmal eher (und auch sinnvoller<br />
Weise) im Verborgenen, wird von der Öffentlichkeit dann zwar wohlwollend<br />
und bisweilen dankbar zur Kenntnis genommen (z.B. Wegemarkierung), Grund<br />
oder Anlass für ein wirksames Auftreten in eben dieser Öffentlichkeit sind sie<br />
allerdings eher nicht. Das verhält sich aber zum Glück bei den Großveranstaltungen<br />
im deutschen wie inzwischen auch im aktiven internationalen Wanderleben<br />
anders. Deutsche Wandertage, Gebirgsfeste, Ruhrgebietswandertage,<br />
öffentlich- regionale Angebote bis hin zur Ortsebene machen seit Jahrzehnten<br />
deutlich, wie aktiv und vielseitig ein <strong>SGV</strong> nach innen und nach außen ist.<br />
Da ist zunächst einmal die „Mutter der Wanderfeste“ der „Deutsche Wandertag“<br />
zu nennen. Auch wenn das <strong>SGV</strong>-Gebiet in 225 Jahren „nur“ fünf Mal in<br />
der Liste der Veranstaltungsregionen auftaucht, so haben alle bisherigen 116<br />
Wandertage auch von einer gewaltigen Resonanz in und aus den Reihen des<br />
<strong>SGV</strong> gelebt. Iserlohn (1951/2001), Siegen (1971), Arnsberg (1990)<br />
und Hagen (1900) waren zusammen mit dem Verein großartige Gastgeber,<br />
die mit ihrem Einsatz und auch<br />
mit der Resonanz in der Historie des<br />
Deutschen Wanderverbandes deutliche<br />
Zeichen gesetzt haben. Iserlohn und<br />
Arnsberg schon deshalb, weil in der<br />
Waldstadt der erste Wandertag nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg stattfand<br />
und Arnsberg Gastgeber des ersten<br />
gesamtdeutschen Wandertages sein<br />
durfte.<br />
Nicht minder begeisternd, wenn auch<br />
örtlich etwas begrenzter, ist das Gebirgsfest<br />
des <strong>SGV</strong>, insgesamt 68 Mal bis heute an<br />
unterschiedlichsten Orten innerhalb des<br />
<strong>SGV</strong>-Vereinsgebietes veranstaltet.<br />
Die Luirlinge – hier mit ihren Alphörnern –<br />
Begleiter des <strong>SGV</strong>.<br />
Gebirgsfest 2008 in Unna – mit Musik<br />
geht alles besser.<br />
Wie sagte Präsident Dr. Hollstein <strong>2016</strong> in Bochum, wo Gebirgsfest und<br />
Jubiläums-Gala zusammenfielen, zum Motiv: „Der 125. Geburtstag ist für uns<br />
Aufgabe und Verpflichtung die Idee des Wanderns, der Geselligkeit und der<br />
Nähe zur Natur weiter in die Zukunft zu tragen. Der <strong>SGV</strong> verbindet seit über<br />
125 Jahren Generationen und Menschen unterschiedlicher Herkunft.“<br />
Menden 2004<br />
<strong>SGV</strong>-Gebirgsfest Menden<br />
Tausende Besucher und<br />
Teilnehmer am Festzug,<br />
Diese Feste verbinden eben auch Menschen, die aus unterschiedlichst<br />
strukturierten Gebieten des <strong>SGV</strong> stammen, ob im Naherholungs-Highlight<br />
Sorpesee oder ebenso an der Zeche Nachtigall in Witten.<br />
Insbesondere der Aufschlag in Regionen, die auf den ersten Blick vom Nicht-<br />
Kenner nicht unmittelbar zu Wander-Hochburgen gezählt werden, zeigt wie<br />
man zeitgemäße Angebote mit einer auf ihre Art überaus attraktiven Umgebung<br />
verbinden kann.<br />
Jahreshauptversammlungen<br />
36 KREUZ&QUER 3/16<br />
Jede Stimme zählt!<br />
Bis zu 300 Delegierte geben auf den <strong>SGV</strong>-<br />
Hauptversammlungen den Kurs vor.<br />
Ein Höhepunkt auf der Hauptversammlung<br />
2015 – Jörg Haase wird <strong>SGV</strong>-Ehrenmitglied
Märkische Wandertage<br />
Ruhrgebietswandertage<br />
<strong>SGV</strong> – wo sich jung und Alt treffen<br />
Wanderungen prägen <strong>SGV</strong>-Veranstaltungen.<br />
<strong>SGV</strong>-Präsident Dr. Andreas Hollstein und <strong>SGV</strong>-<br />
Geschsäftsführer Christian Schmidt an der Spitze<br />
einer Wandergruppe im Märkischen Kreis<br />
Genau das haben auch bereits 34 Mal die Macher der „Ruhrgebietswandertage“<br />
bewiesen. In jedem Jahr erkunden Wanderbegeisterte per Pedes<br />
oder mit dem Fahrrad die grünen Oasen, Wälder, Flüsse und Seen des<br />
Reviers und erleben die durch ihre ursprünglich industriellen Ansammlungen<br />
bekannte Metropole Ruhr in einem neuen Licht. Nicht die Industrie steht an<br />
diesem Tag im Fokus, vielmehr gilt der Gedanke der Teilnehmer der Naturerhaltung<br />
und dem Umweltschutz, begleitet von Erstaunen darüber, wie sich<br />
die Metropole Ruhr immer mehr zu einer grünen Oase entwickelt. So haben<br />
auch in diesem Jahr die Besucherzahlen wieder für sich gesprochen.<br />
Ruhrgebietswandertage führen Menschen zusammen - gute<br />
Atmosphäre 2011 in Bottrop-Kirchhellen<br />
Deutsche Wandertage<br />
Kohlbergtreffen<br />
Das „jüngste Kind“ in der Familie der Wandertage<br />
mit unverzichtbarer <strong>SGV</strong>-Beteiligung ist übrigens<br />
der am 14. Mai <strong>2016</strong> vom Deutschen Wanderverband<br />
ins Leben gerufene „Tag des Wanderns“, der<br />
neben der Vielfalt des Themas auch den Wert der<br />
Vereine für ein funktionierendes gesellschaftliches<br />
Leben in den Mittelpunkt stellt. Diverse <strong>SGV</strong>-Gliederungen<br />
haben kreativ und engagiert mit Auftaktveranstaltungen<br />
teilgenommen.<br />
Zwischendurch mal eine auf den ersten Blick eher<br />
bürokratische Zahl: 121 Hauptversammlungen hat<br />
der <strong>SGV</strong> bis heute abgehalten, um die Mitglieder<br />
an den vielfältigsten Vereins- und Personalentscheidungen<br />
teilhaben zu lassen. Nicht nur die<br />
sind jahrelange musikalische<br />
anschließenden medialen Darstellungen zeugten<br />
immer wieder von großem öffentlichem Interesse<br />
an der Arbeit des <strong>SGV</strong>. Das Kohlbergtreffen mit Totenehrung (seit 1927), die<br />
regelmäßigen Bezirks- und Regionenwanderungen, wie z.B. der mittlerweile<br />
schon fünf Mal veranstaltete Märkische Wandertag, die speziellen Angebote<br />
für junge Leute wie Schulwandern oder die Events der jungen <strong>SGV</strong>-Marke<br />
S`Ourland, sind hier zu nennen. Und natürlich all die Aktivitäten auf allen<br />
<strong>SGV</strong>-Ebenen rund um die beiden Jubiläumsjahre 2015/<strong>2016</strong>.<br />
Aber eine Zahl darf einfach zum Schluss nicht fehlen: Der <strong>SGV</strong> bietet alles in<br />
allem in jedem Jahr mehr als 10.000 Angebote rund ums Wandern. Das ist<br />
mehr als eine stolze Leistung.<br />
Thomas Reunert<br />
Sebnitz <strong>2016</strong><br />
Wandertag <strong>2016</strong> - Sebnitz.<br />
Die <strong>SGV</strong>-Delegation Wandertag<br />
2019 bewirbt sich in Sebnitz<br />
und erhält den Zuschlag<br />
24.06.<strong>2016</strong><br />
Iserlohn 2001<br />
50.000 Besucher beim Höhepunkt des<br />
101. Deutschen Wandertages 2001 in<br />
Iserlohn – unvergessen diese Bilder<br />
Deutscher Wandertag 2001 –<br />
Bundespräsident Rau bei seiner<br />
Ansprache am Iserlohner Wahrzeichen,<br />
dem Danzturm<br />
S'Ourland<br />
Outdoor-Funcontest<br />
Platz 1 S'Ourland, die junge<br />
Marke des <strong>SGV</strong> zieht junge<br />
Menschen in ihren Bann –<br />
hier die Siegermannschaft<br />
beim Outdoor-Fun-Contest<br />
2015.<br />
Oktober 2015 – <strong>SGV</strong>-Präsident Dr. Andreas<br />
Hollstein begrüßt zur Ehrung<br />
Kranzniederlegung durch Manfred<br />
Küchler und Edgar Rüther<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
37
Sauerland trifft Ruhrgebiet - Zum Jubiläum<br />
ein tolles Gebirgsfest ganz ohne Grenzen<br />
Am 04. und 05. Juni <strong>2016</strong> feierte der<br />
<strong>SGV</strong> – der drittgrößte Wanderverein<br />
Deutschlands – zum 68. Mal sein<br />
traditionelles Gebirgsfest. In diesem<br />
Jahr fiel die Wahl als Hauptaustragungsort<br />
auf die Stadt Bochum.<br />
„Nicht nur das Sauerland gehört<br />
zu unserm Vereinsgebiet. Wir sind<br />
stolz, auch zahlreiche Abteilungen im<br />
gesamten Ruhrgebiet zu unserer großen<br />
<strong>SGV</strong>-Familie zählen zu dürfen“,<br />
erklärte <strong>SGV</strong>-Präsident Dr. Andreas<br />
Hollstein in seiner Eröffnungsrede am<br />
Samstagabend (1). Mehr als 200 Mitglieder<br />
und Freunde des Vereins hatten<br />
sich zum Jubiläumsfestakt in der Gastronomie<br />
im Stadtpark eingefunden, um<br />
gemeinsam das 125-jährige Jubiläum<br />
des Gesamtvereins und das der Abteilung<br />
Bochum zu feiern. „Nicht nur bei<br />
uns im Sauerland gibt es schöne Natur<br />
und ausgezeichnete Wanderwege zu<br />
entdecken, sondern auch hier bei unseren<br />
Gastgebern im schönen Bochum“,<br />
so Hollstein weiter.<br />
Begonnen hatte das zweitägige Wander- und Familienfest<br />
bereits am Samstagmorgen. Zahlreiche Wanderer aus dem<br />
gesamten Vereinsgebiet, das sich vom Rhein bis zur Diemel<br />
und von der Lippe bis zur Sieg erstreckt, waren in aller Frühe<br />
angereist, um gemeinsam an einer der geführten Wanderungen<br />
und Radtouren teilzunehmen.<br />
„Ich hätte nie gedacht, dass das<br />
Ruhrgebiet so schön sein kann“,<br />
hörte man als Fazit der Wanderer<br />
mehr als einmal. Insgesamt wurden<br />
elf Wanderungen an beiden Tagen<br />
des Festes angeboten. Vielerorts<br />
kerhten die Teilnehmer nach erfolgreicher<br />
Tour in den Heimen und Hütten<br />
des <strong>SGV</strong> ein.<br />
Gegen 17.00 Uhr traf man sich dann<br />
zum großen Galaabend in der Gastronomie<br />
im Stadtpark anlässlich des<br />
125-jährigen Jubiläums, zudem über 200 Gäste gekommen<br />
waren. Eröffnet wurde der Festakt von <strong>SGV</strong>-Präsident Dr.<br />
Andreas Hollstein, der ebenfalls der <strong>SGV</strong>-Abteilung Bochum<br />
zum 125-jährigen Bestehen gratulierte. Zu den geladenen<br />
Gästen zählten NRW-Landtagspräsidentin Carina<br />
Gödecke, Bürgermeisterin Gabriela Schäfer<br />
und Staatssekretär Bernd Neuendorf (2),<br />
die die Gäste im Namen von Stadt und Land<br />
herzlich begrüßten. Besonders freute sich der<br />
Geschäftsführer des <strong>SGV</strong>, Christan Schmidt,<br />
über die Neumitgliedschaft der NRW-Landtagspräsidentin<br />
im Gesamtverein.<br />
5<br />
1<br />
Stellvertretend für den Deutschen Wanderverband und<br />
die Europäische Wandervereinigung waren DWV-Präsident<br />
Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß und der 1. EVW- Vize-<br />
Präsident Aloys Steppuhn geladen, die in ihren Ansprachen<br />
ihre Verbundenheit zum <strong>SGV</strong> zum Ausdruck brachten.<br />
<strong>SGV</strong>-Hauptfachreferent für Kultur Dr. Peter Kracht<br />
nahm das Publikum mit einem<br />
Bildervortrag mit auf die<br />
2<br />
Reise durch die 125-jährige<br />
Vereinsgeschichte.<br />
Christian Schmidt begrüßte<br />
stellvertretend für die zahlreichen<br />
Partner und Förderer<br />
des Sauerländischen Gebirgsvereins<br />
Kerstin Raschke von<br />
der Brauerei Veltins, Herrn<br />
Baldus vom Outdoorausstatter<br />
Fifty Five, Herrn Kühlen von der Gothaer<br />
Versicherung und dankte ihnen für die langjährige<br />
Unterstützung und die großartige<br />
Zusammenarbeit.<br />
Neben den vielen festlichen Reden sorgte<br />
Heimatkabarettistin „Hettwich vom Himmelsberg“<br />
(4), die die Wanderer mit einem<br />
Augenzwinkern aufs Korn nahm, für gute<br />
Stimmung. Letzter Programmpunkt<br />
war die „Knallerlesung“ von Wanderpapst<br />
Manuel Andrack (5), der<br />
mit seinen Sprüchen ebenfalls für<br />
eine gute Unterhaltung der Gäste<br />
sorgte.<br />
Der Sonntag, 5. Juni, stand ganz<br />
im Zeichen der Familie. Auf dem<br />
4<br />
Vorplatz der Gastronomie im Stadtpark<br />
Bochum veranstaltete der <strong>SGV</strong><br />
bei schönstem Wetter das große<br />
Wander- und Familienfest. Offiziell eröffnet wurde<br />
das Fest um 12.00 Uhr vom <strong>SGV</strong>-Präsidenten und dem<br />
Oberbürgermeister der Stadt Bochum Thomas Eiskirch.<br />
Letzterer wurde im Rahmen des Gebirgsfestes<br />
offiziell als Mitglied in den <strong>SGV</strong><br />
3<br />
aufgenommen (3). Bei Live-Musik und<br />
vielen Attraktionen für die ganze Familie<br />
verbrachten ca. 2.500 Besucher einen<br />
abwechslungsreichen Tag. Höhepunkt<br />
am Sonntag war der traditionelle Festumzug,<br />
an dem viele Ortsgruppen aus<br />
nah und fern teilnahmen. Im Anschluss<br />
wurde der Gebirgsfest-Wimpel von den<br />
Gästen aus Sundern – die im Jahr 2014<br />
das 67. Gebirgsfest ausgerichtet hatten – an<br />
die Abteilung Bochum überreicht. Diese wird<br />
nun nach zwei Jahren den Wimpel wandernd<br />
zum Austragungsort des 69. Gebirgsfestes<br />
tragen.<br />
38 KREUZ&QUER 3/16
Werden Sie Teil der großen <strong>SGV</strong>-Gemeinschaft<br />
Wo und wie können Sie Mitglied werden? Entscheiden Sie<br />
sich für eine Mitgliedschaft vor Ort (<strong>www</strong>.sgv.de/abteilungen.html)<br />
oder unterstützen Sie den gesamten <strong>SGV</strong> mit<br />
einer Mitgliedschaft im <strong>SGV</strong>-Gesamtverein? Als Mitglied<br />
in einer <strong>SGV</strong>-Ortsabteilung profitieren Sie besonders von<br />
der regionalen Gemeinschaft. Wenn Sie Mitglied werden<br />
möchten, wenden Sie sich bitte direkt an die entsprechende<br />
Abteilung. Viele Abteilungen bieten auch Wanderungen<br />
für Gäste an, damit sie einmal „Probewandern“<br />
können.<br />
Alle Vorteile Ihrer Mitgliedschaft<br />
auf einen Blick<br />
- viele tausend Wanderungen, Radwanderungen,<br />
Naturerlebnisse und sonstige Freizeit-Angebote<br />
- organisierte Wander- und Radwanderurlaube<br />
- Einkaufsvorteile im <strong>SGV</strong>-Shop<br />
- 4x pro Jahr kostenloser Bezug des<br />
<strong>SGV</strong>-Aktiv-Magazins „Kreuz & Quer“<br />
- 43.000 km Wanderwege,<br />
die Jahr für Jahr neu markiert werden<br />
- Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten in über<br />
80 <strong>SGV</strong>-Heimen und -Hütten<br />
- Haftpflicht- und Unfallversicherung bei Veranstaltungen des <strong>SGV</strong><br />
- Nutzung der Angebote des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes,<br />
der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie NRW und des <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrums<br />
(10 Prozent Preisnachlass für <strong>SGV</strong>-Mitglieder)<br />
- bundesweite Vorteilsangebote durch die DWV-Mitgliedskarte<br />
Weitere Informationen<br />
gibt Ihnen gerne:<br />
Birgit Irre<br />
Mitgliederverwaltung<br />
mitglied@sgv.de<br />
Tel. (02931) 5248-17<br />
Ein Verein zum Erleben.<br />
Wir sind der drittgrößte Wander- und Freizeitverein bundesweit und der größte Nordrhein-Westfalens.<br />
Mit 242 Abteilungen sind wir vom Rhein bis zur Diemel und von der Lippe bis zur Sieg vor Ort aktiv.<br />
Über 35.000 Menschen haben sich für eine Mitgliedschaft in unserem Verein entschieden.<br />
Und warum? Weil wir alle die gleiche Leidenschaft teilen – das Wandern und die Freizeitgestaltung<br />
in der Natur.<br />
Mein <strong>SGV</strong> ...<br />
... bietet mir viele schöne<br />
Erlebnisse und einzigartige<br />
Momente mit tollen Menschen<br />
Meine <strong>SGV</strong>-Jugend ist<br />
die Zukunft des Vereins!<br />
in der Natur! Claudia Schmitz<br />
Claudia Schmitz<br />
<strong>SGV</strong>-Vizepräsidentin<br />
BURG ALTENA<br />
Claudia Eisenstein<br />
Geschäftsführerin Deutsche Wanderjugend LV NRW. e.V.<br />
Dr. Andreas Hollstein<br />
<strong>SGV</strong>-Präsident<br />
39<br />
KREUZ&QUER 3/15<br />
... zeigt mir jeden Tag,<br />
wie unverzichtbar Engagement<br />
für Menschen und auch für<br />
unsere Natur und Umwelt ist.<br />
Manfred Küchler<br />
<strong>SGV</strong>-Hauptfachreferent für Heime und Hütten<br />
<strong>SGV</strong>-JUGENDHOF<br />
... gibt mir Gelegenheit, in den<br />
abteilungseigenen Heimen und<br />
Hütten mit Freunden in geselliger<br />
Runde zu sitzen und mich mit<br />
ihnen austauschen zu können.<br />
Liebe Wanderfreundin, lieber Wanderfreund,<br />
und was ist der <strong>SGV</strong> für Dich?<br />
Mitmachen und jeden Monat tolle Preise gewinnen!<br />
Weitere Infos und Teilnahmebedingungen unter<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
39<br />
<strong>www</strong>.sgv.de
So vielfältig wie der <strong>SGV</strong> – so vielfältig sind auch seine Feiern<br />
zum 125-jährigen Bestehen. Am Anfang steht immer<br />
eine Idee. Die Idee von einem Gebirgsverein oder eben die<br />
Idee zu einer Jubiläumsaktion. Unser <strong>SGV</strong> hat einmal mehr<br />
seine bunte Seite gezeigt und viele Feste feste gefeiert.<br />
Hier ein kleiner Rückblick auf die Feiern der vergangenen<br />
Monate (ohne Garantie auf Vollständigkeit):<br />
Altena – der <strong>SGV</strong> feierte am 12. September 2015<br />
sein Jubiläum mit einem fröhlichen Fest in der<br />
Burg Holtzbrinck. Unterhaltung – unter anderem<br />
trat ein Shanty-Chor auf –, Tanz und gemeinsames<br />
Beisammensein mit Essen waren den <strong>SGV</strong>ern wichtiger<br />
als lange Reden. Gesungen wurde auch selbst,<br />
weil der <strong>SGV</strong> Altena einen eigenen Chor hat. Zu<br />
den zahlreichen Gratulanten gehörten der Landrat<br />
des Märkischen Kreises Thomas Gemke und der<br />
<strong>SGV</strong>-Präsident Dr. Andreas Hollstein.<br />
Die Abteilung Altena gehört zu den ältesten in<br />
der <strong>SGV</strong>-Familie. Die Wanderbewegung schloss sich hier noch vor dem<br />
Hauptverein zusammen. Als dieser gegründet wurde, gab es in Altena schon<br />
30 aktive Wanderfreunde. Der Altenaer Lehrer Richard Schirrmann wurde<br />
Ortsvorsitzender und aus dem Wandern entstand auch die Idee der Jugendherbergsbewegung.<br />
.<br />
Arnsberg – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Arnsberg feierte am<br />
Samstag, 16. Januar <strong>2016</strong>, mit rund 70 geladenen<br />
Gästen den Start in ihr Jubiläumsjahr im großen Saal<br />
des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes. Nach einem obligatorischen<br />
Sektempfang konnten sich die Arnsberger <strong>SGV</strong>er<br />
besonders über die überbrachten Gratulationen in<br />
Verbindung mit kurzweiligen Ansprachen der „Offiziellen“<br />
freuen. Das Ensemble „Ruhrtaler Doppelquartett“<br />
begleitete das Programm mit klassischen und<br />
modernen Gesangstücken.<br />
Die Arnsberger Abteilung hat rund 720 Mitglieder.<br />
Bei der Feierstunde bezeichnete <strong>SGV</strong>-Präsident Dr.<br />
Andreas Hollstein sie als „<strong>SGV</strong>-Premiumabteilung“.<br />
Ein besonderer Höhepunkt der Abteilung Arnsberg war<br />
der 90. Deutsche Wandertag im Jahre 1990 in Arnsberg.<br />
Assinghausen, Brilon und Olsberg – im Hochsauerland haben sich drei<br />
Abteilungen zusammengetan, um ihr Jubiläum zu feiern. Folgerichtig hatten<br />
sie für ihr Motto die Geburtstage einfach addiert: „375 Jahre <strong>SGV</strong> – Gemeinsam<br />
wandern und gemeinsam feiern“ – das war die<br />
Losung am Samstag, 18. Juni <strong>2016</strong>, beim Fest im<br />
Schinkenwirt in Olsberg. Zunächst gab es geführte<br />
Touren zum Beispiel auf dem Gewerkenweg, der<br />
einem die lange Bergbaugeschichte der Region<br />
vermittelt. Außerdem wurde der insgesamt rund<br />
43 Kilometer lange Kneippweg gezeigt, der gerade<br />
zum schönsten Wanderweg in NRW gewählt<br />
worden ist.<br />
Glückwünsche kamen bei der gemeinsamen Feier<br />
von vielen Seiten. Dabei wurde besonders die<br />
touristische Bedeutung der <strong>SGV</strong>-Abteilungen her-<br />
Die Burg Holtzbinck in Altena war der perfekte Festort.<br />
Wimpelübergabe beim 375-Jahre Jubiläum in Olsberg.<br />
Foto: Andreas Weller<br />
Ein kleines ABC der Jubiläums-Aktivitäten der <strong>SGV</strong>ausgestellt.<br />
Zur Sprache kam auch das Thema Windräder. Hierbei erneuerten<br />
Politiker Kritik an den Plänen, weitere Windräder auf den Sauerländer Bergen<br />
aufzustellen. Zwischenzeitlich wurde das Programm immer wieder aufgelockert<br />
durch musikalische und humoristische Einlagen. Unter anderem spielten<br />
Alphornbläser.<br />
Attendorn – Ein Doppeljubiläum konnte die <strong>SGV</strong>-Abteilung Attendorn am 22.<br />
August 2015 feiern. Vor 125 Jahren wurde die Abteilung gegründet und vor 75<br />
Jahren wurde die <strong>SGV</strong>-Hütte oberhalb des Biggesees errichtet. Die Jubiläen<br />
wurden bei super Wetter gebührend in der der Stadthalle Attendorn gefeiert.<br />
Die Festveranstaltung unter dem Motto „… lass<br />
Dich überraschen! Es wird schon mal etwas lauter<br />
… dann wieder leiser … aber bestimmt unterhaltsam!“<br />
fand dann am Abend in der Stadthalle statt.<br />
Viele waren gekommen und bereuten es nicht. Zum<br />
Jubiläum gab es kurze und knackige Festreden,<br />
aber vor allem viel zu sehen und zu lachen: eine<br />
Kinder-Tanzgruppe, Rock´n´Roll-Tänzerinnen, die<br />
Gassenhauer und ein Bauchredner erfreuten die<br />
Gäste. Zum Schluss gab es Tanzmusik.<br />
Dass es beim Wandern und rund<br />
ums Wandern immer wieder<br />
lustige Erlebnisse gibt, hat die<br />
Abteilung in ihrer Festschrift der besonderen Art in einer<br />
„Dönekensammlung“ dargestellt – mit zahlreichen<br />
Anekdoten und Begebenheiten, die sich bei Wanderungen<br />
der Abteilung zugetragen haben. Abgerundet<br />
wird das Heft durch zehn Wandervorschläge rund<br />
um Attendorn.<br />
.<br />
Bochum – Die <strong>SGV</strong>-<br />
Abteilung Bochum feierte<br />
ihr Jubiläum im Rahmen<br />
des 68. <strong>SGV</strong>-Gebirgsfestes<br />
und der Feier des Gesamtvereins<br />
in Bochum am 4. und 5. Juni<br />
<strong>2016</strong> in Bochum. Siehe auch die Berichterstattung<br />
zum Jubiläumsfest auf Seite<br />
38.<br />
Bunte Farben zum Jubiläum<br />
in Attendorn. Grevenbrück – Die <strong>SGV</strong> Abteilung Grevenbrück<br />
hat ihr Jubiläum gleich zweimal gefeiert: Ein besonderes<br />
Event fand am 8. Juli 2015 auf dem Meilerplatz statt. Dort feierten<br />
die Wanderfreunde mit einem umfangreichen Programm unter dem Motto<br />
„Wandertag 125 Jahre <strong>SGV</strong>“. Für die Unterhaltung sorgten eine Voksliedergruppe,<br />
ein Bläsercorps und eine Band. Das zweite Mal hat die Grevenbrücker<br />
ihr Jubiläum im Rahmen der 875 Jahr Feier von Grevenbrück begangen. Die<br />
Abteilung hat nämlich am 13. September 2015 am historischen Festumzug<br />
mit einem Wagen und einer Fußgruppe teilgenommen.<br />
In Grevenbrück bildete sich noch vor dem Hauptverein<br />
eine <strong>SGV</strong>-Abteilung. Nach nur zwei Jahren<br />
hatte sie schon 87 Mitglieder. Das Jahr 1912 war<br />
mit dem 15. Gebirgsfest ein Höhepunkt im jungen<br />
Vereinsleben der Abteilung Die <strong>SGV</strong> Abteilung<br />
kam durch Kriegseinwirkungen mehrfach zum<br />
Erliegen, die Mitgliedschaft wurde aber aufrecht<br />
erhalten. Heute zählt die Abteilung 140 Mitglieder<br />
im Alter von 2 bis 89 Jahre. Ein weit angelegtes<br />
Wegenetz von 150 km wird von der <strong>SGV</strong> Abteilung<br />
unterhalten.<br />
40 KREUZ&QUER 3/16
Abteilungen...<br />
Hagen – Am Samstag, 4. Juni <strong>2016</strong>, feierte<br />
die <strong>SGV</strong>-Abteilung Hagen – zeitgleich mit der<br />
Gesamtfeier des <strong>SGV</strong> in Bochum – ihr Jubiläum.<br />
Der Geburtstag wurde vor allem im Rahmen<br />
zweier Wanderungen und bei einer Einkehr und<br />
einem Jubiläumsfest im Restaurant Tanneneck<br />
in Hagen-Selbecke gefeiert. Die eine Wanderung<br />
war ein Schnadegang und eine Bezirkswanderung.<br />
Die zweite Wanderung war kürzer<br />
und führte fast direkt zum Ort der Jubiläumsfeier.<br />
Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Hagen hat zur Zeit rund 270<br />
Mitglieder und bietet circa 200 Wanderungen<br />
im Jahr an. Seit 2006 gibt es auch eine Nordic<br />
Walking Gruppe.<br />
Festredner Peter Kracht gab in Grevenbrück einen<br />
Rückblick auf die Vereinsgeschichte.<br />
Hemer – Mehr als 120 Gäste konnte die<br />
<strong>SGV</strong>-Abteilung Hemer am Samstag, 23. Juli<br />
<strong>2016</strong>, im Jugend- und Kulturzentrum begrüßen<br />
- unter ihnen Abordnungen der <strong>SGV</strong>-<br />
Abteilungen Deilinghofen, Frönsberg,<br />
Iserlohn, Letmathe, Menden und<br />
Balve. Landrat Thomas Gemke<br />
betonte, Wandern sei<br />
ein Trendsport, bei dem<br />
man sich auch wunderbar<br />
unterhalten könne.<br />
Der Jubiläumsabend war aber nicht nur von Reden<br />
geprägt, sondern durch fröhliche Einlagen. Dabei<br />
half der Mundwerker aus Sundern, aber vor allem<br />
die humorvoll vorgetragene, detaillierte Chronik der<br />
Abteilung.<br />
Auch in Hemer setzt man auf die Zukunft. So soll<br />
der nächsten Generation vermittelt werden, dass sich<br />
der Reichtum einer Gesellschaft<br />
auch in der Fähigkeit<br />
zeigt, die Natur zu genießen.<br />
Rund 300 Wanderer kamen zum Fest nach Hüsten.<br />
Herdecke – Die Wanderfreunde feierten am<br />
09. April <strong>2016</strong> im Ruhrfestsaal des Zweibrücker<br />
Hofs. Die Abteilung Herdecke wurde am 15.<br />
März 1891 gegründet. Bei der Jubiläumsfeier<br />
mit dabei war auch Anna Pustolla – sie ist seit<br />
fast 45 Jahren Mitglied im <strong>SGV</strong> und mit 101<br />
Jahren das älteste Mitglied in Herdecke. Die<br />
Ansprachen waren kurz, das Essen und die Gespräche<br />
erste Klasse.<br />
In Herdecke wurde schon 1894 das erste Gebirgsfest<br />
veranstaltet. 1912 hatte der Verein schon 80 Mitglieder. 1981 waren<br />
es über 250. Neben Tageswanderungen stehen auch immer mehr Wanderwochen,<br />
Tagesfahrten und Ausflüge auf dem Programm. Durch mehr Öffentlichkeitsarbeit<br />
und durch zwei öffentliche Hundewanderungen konnte dem<br />
Mitgliederschwund entgegengewirkt werden.<br />
Die Abteilung Herdecke feierte im Ruhrfestsaal.<br />
Rammberghalle zu einem Kino: Gezeigt wurde<br />
der Film „125 Jahre <strong>SGV</strong> Abteilung Herscheid“.<br />
Diesen knapp 40-minütigen Film hat der <strong>SGV</strong><br />
in Herscheid extra produzieren lassen. Darin<br />
geht es unter anderem um die Entstehung und<br />
Entwicklung des Vereins und den Tourismus in<br />
Herscheid, die Wanderkarten, die Kennzeichnung<br />
der Wege, die Nordhelle, den Robert-Kolb-Turm,<br />
das Reibekuchen-Backen, Volkswanderungen<br />
und die Zukunftsaussichten. Neben zahlreichen<br />
historischen Dokumenten wurden auch Luftbilder,<br />
Reportage- und Interview-Ausschnitte gezeigt.<br />
In Herscheid schlossen sich vor 125 Jahren 31<br />
Männer zur fünften Abteilung des Sauerländischen<br />
Gebirgsvereins zusammen. Heute betreut<br />
der dortige <strong>SGV</strong> über 200 Kilometer Wanderwege.<br />
Hüsten – Der Festakt am 11. Juni <strong>2016</strong> stand<br />
unter einem guten Stern: Er fand bei gutem Wetter<br />
am <strong>SGV</strong>- Wanderheim „Zur Breloheiche“ statt.<br />
Rund 300 Besucher kamen zu der Jubiläumsfeier.<br />
Nach dem offiziellen Teil sorgte Party-Musik<br />
für gute Laune auf dem Gelände rund um das<br />
<strong>SGV</strong>-Wanderheim. Bis in den späten Abend dauerte<br />
diese gelungene Feier.<br />
Auch für Kinder und Jugendlichen wurde viel geboten. Im Pfadfinderzelt konnten<br />
sie unter anderem an einem Wettbewerb teilnehmen. So sollte ein Name<br />
für das <strong>SGV</strong>-Jubiläumskälbchen gefunden werden, das der Verein angeschafft<br />
hat. Es ist aber kein lebendiges Kalb, sondern vielmehr das Ortssymbol von<br />
Hüsten. Der Clou ist der rote Rucksack auf seinem Rücken und das <strong>SGV</strong>-Logo.<br />
Von der guten Stimmung zeugen auch die über 200 Fotos, die die Abteilung<br />
auf ihre Internet-Seiten gestellt hat. Eben dort findet man auch eine Chronik<br />
der Abteilung von 1891 bis heute.<br />
Iserlohn – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung feierte gleich<br />
drei Tage – vom 18. bis 20. September 2015 –<br />
ihr 125-jähriges Bestehen. Höhepunkt war das<br />
große Fest im Varnhagenhaus am 19. September<br />
2015. Alles begann schon am Freitag mit<br />
einem Volksliedersingen am Forsthaus Löhen.<br />
Daran wirkten drei Chöre bzw. Musikgruppen<br />
mit. Auch der eigene Singkreis des <strong>SGV</strong>-Iserlohn<br />
war natürlich darunter. Am Samstag gab<br />
es dann eine fröhliche Feier zum Jubiläum.<br />
Mit dabei drei Musikgruppen und Künstler.<br />
Das Festwochenende klang am Sonntag aus<br />
mit einem ökumenischen Gottesdienst mit anschließender Wanderung zum<br />
Forsthaus Löhen, wo die Gäste mit Speis` und Trank versorgt wurden.<br />
In Iserlohn hat Prof. Ernst Danz, Lehrer am Iserlohner Realgymnasium, am 22.<br />
September 1890 den Iserlohner <strong>SGV</strong> ins Leben gerufen.<br />
><br />
Herscheid – Die Rammberghalle in Herscheid-Hüinghausen war genau<br />
der richtige Ort für die Jubiläumsfeier der <strong>SGV</strong>-Abteilung Herscheid am 7.<br />
November 2015. Sie war auch in Herscheid der Höhepunkt des <strong>SGV</strong>-Jahres.<br />
Knapp 200 Menschen haben die Feier miterlebt. Krönungen des über vier<br />
Stunden langen Programms mit gutem Essen waren die Auftritte der Four<br />
Valleys und von Änne aus Drüpplingsen. Anschließend verwandelte sich die<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
41
Ein kleines ABC (2): Von der Streuobstwiese bis zur<br />
Letmathe – Die Abteilung Letmathe feierte am<br />
26. Juni <strong>2016</strong> ihr 125-jährige Bestehen zusammen<br />
mit ihrem Sommerfest am <strong>SGV</strong>-Wanderheim Letmathe.<br />
Kein großer Festakt, sondern vielmehr ein<br />
Familienfest. Es gab eine kleine Talkrunde mit Politikern<br />
zum Thema Wandern. Dabei betonten sie<br />
übereinstimmend, der <strong>SGV</strong> repräsentiere ein Stück<br />
Heimat, sorge für die Heimatverbundenheit bei den<br />
Menschen, aber auch für deren Gesundheit und für<br />
den Naturschutz. Außerdem lobten die Politiker den<br />
sehr großen ehrenamtlichen Einsatz des <strong>SGV</strong> bei der<br />
Markierung der Wanderwege. Wichtige Aufgabe für<br />
die Zukunft ist nach Ansicht der Landespolitiker der<br />
Bereich „Schule und Wandern“.<br />
Erinnert wurde auch an Johann Wolfgang von Goethe und sein Zitat: „Nur wo<br />
du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“. Für Unterhaltung sorgte<br />
unter anderem auch der Mundwerker Michael Klute. Für die Kinder gab es<br />
eine Hüpfburg und sie konnten sich an der Torwand austoben.<br />
Lippstadt – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung hat das Jubiläum mehrfach gefeiert: Zunächst<br />
gab es am 27. Juni 2015 im "Kasino" in Lippstadt einen Festakt zum<br />
125-jährigen Bestehen. Für alle Mitglieder der Abteilung gab es im Rahmen<br />
des jährlichen Sommerfestes am 5. Juli 2015 eine Jubiläumsfeier im Pfarrzentrum<br />
in Lippstadt-Cappel.<br />
Von bleibendem Wert für die Bevölkerung der Stadt Lippstadt: In Zusammenarbeit<br />
mit der Stadtverwaltung wurde in Lippstadt-Lipperode eine öffentliche<br />
Streuobstwiese bepflanzt. Außerdem gab es eine<br />
Festschrift. Neben herkömmlichen Wanderungen<br />
gibt es in Lippstadt auch kulturhistorische Wanderungen,<br />
Gesundheitswanderungen, naturkundliche<br />
Exkursionen und auch Wanderungen im gemäßigten<br />
Tempo. Fahrradwanderungen gehören ebenso zum<br />
Programm wie Walking. Knapp 350 Mitglieder hat<br />
die Abteilung und 35 ehrenamtliche Wanderführer.<br />
Medebach – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Medebach hat<br />
am 1. Mai <strong>2016</strong> ein großes Jubiläumsfest gefeiert.<br />
Schon am Freitag wurde eine Winterlinde von<br />
Grundschulkindern gepflanzt und ein Gedenkstein<br />
enthüllt. Am 1. Mai ging es nach dem Gottesdienst<br />
zu Fuß nach Glindfeld zu Lefarth‘s Scheune. Von<br />
dort zur ebenfalls 125-jährigen alten Douglasien (Waldriesen) im Jungholz.<br />
Im Anschluss gab es ein fröhliches Beisammensein in und an der Festscheune<br />
und im extra aufgebauten Festzelt.<br />
Im Vorfeld hat die Abteilung im Medebacher Heimatmuseum eine Sonderausstellung<br />
über die Geschichte des <strong>SGV</strong> zusammengestellt. Sie zeigt von alten<br />
Schriftstücken aus der Gründerzeit bis zu den heutigen Aktivitäten mit vielen<br />
großformatigen Bildern einen Querschnitt durch das Vereinsleben. In Medebach<br />
gründeten Ärzte, Landvermesser und Rechtsanwälte den <strong>SGV</strong>. Damals<br />
trugen sich 34 Mitglieder der besseren Gesellschaft in die Mitgliederliste ein.<br />
Für viele der weitgesteckten Aufgaben des <strong>SGV</strong> hatten<br />
jedoch damals manche Bürger kein Verständnis, da<br />
ihnen das Neue nicht gefiel und ihrem Naturell nicht<br />
entsprach.<br />
Menden – Unter dem Zeltdach des Rathauses in<br />
Menden feierte der dortige <strong>SGV</strong> am 6. September<br />
2015 sein Jubiläum. Es gab natürlich Musik, einen<br />
Festvortrag und selbstverständlich wurde gewandert.<br />
In Letmathe feierte der <strong>SGV</strong> sein Jubiläum zusammen<br />
mit dem Sommerfest.<br />
Sonderausstellung über die <strong>SGV</strong>-Geschichte in<br />
Medebach.<br />
Die musikalische Begleitung der Feier hatte das<br />
Seniorenorchester Münster übernommen.<br />
Mit dabei auch der damalige Bürgermeister Volker<br />
Fleige. Zum Jubiläum ist eine Festschrift<br />
erschienen. Zur Erinnerung an das Jubiläum<br />
haben die <strong>SGV</strong>-Mitglieder in Menden auch zwei<br />
Bäume gepflanzt. Genau am Gründungstag, dem<br />
29. Oktober, wurde eine Traubeneiche – Baum<br />
des Jahres 2014 – und ein Feldahorn – Jahresbaum<br />
2015 – in die Erde gebracht.<br />
Auch der <strong>SGV</strong> in Menden hat mit Nachwuchssorgen<br />
zu kämpfen. Die Mitgliederzahl ist in den<br />
vergangenen Jahren gesunken. Dabei wird viel<br />
getan. Und man ist überzeugt, dass sich bei<br />
22 Euro Jahresbeitrag noch viele Wanderfreunde<br />
finden lassen sollten, die eine Mitgliedschaft vor allem als ihr Dankeschön<br />
für die geleistete Arbeit ansehen. Die Mendener Abteilung ist für rund 64<br />
Kilometer Wald- und Wanderwege im Stadtgebiet zuständig.<br />
Meschede – Rund 140 Menschen – <strong>SGV</strong>er aus der Region Hochsauerland<br />
und Gäste aus Nah und Fern – waren gekommen, um bei herrlichem<br />
Sommerwetter am 30. August 2015 den 125. Geburtstag des<br />
<strong>SGV</strong>-Meschede zu feiern. Ort der Feier war die Schützenhalle<br />
Nord in Meschede. Nach der Begrüßung machten<br />
sich etwa 85 Wanderer in zwei Gruppen auf den Weg.<br />
Die zahlreichen Gäste von anderen Abteilungen, Vereinen<br />
und aus der Politik gratulierten und würdigten<br />
die Verdienste der Abteilung u.a. in den Bereichen<br />
Wandern, Wegezeichnen<br />
und Geselligkeit.<br />
Es gab einen humorvollen<br />
Beitrag über einen<br />
Wanderführer, und<br />
die "Fröhlichen Hausmusikanten"<br />
sangen Wanderlieder<br />
zum Mitsingen. Nach<br />
der Wimpelausgabe und einem<br />
Abschiedslied klang ein schöner Tag<br />
aus. Eine beim Vorstand und den Wanderführern<br />
erhältliche Festschrift, gibt interessante<br />
Rückblicke in die 125jährige Geschichte der<br />
<strong>SGV</strong>-Abteilung Meschede.<br />
Münster – Der <strong>SGV</strong> Münster hat am Samstag, 18. Juni <strong>2016</strong>, sein 125-jähriges<br />
Bestehen gefeiert. Im Bürgerzentrum Hof Hesselmann in Mecklenbeck<br />
gab es für die rund 125 anwesenden Vereinsmitglieder eine anspruchsvolle,<br />
abwechslungsreiche und rundherum gelungene Veranstaltung. Vor Beginn<br />
waren zahlreiche Wanderer und Radler am Festplatz eingetroffen, die an den<br />
drei Sternwanderungen unterschiedlicher Länge und an einer 50 km-Radtour<br />
zum Jubiläum teilnahmen.<br />
Am anschließenden Festakt beteiligten sich viele Akteure des Vorstandes<br />
und externe Gruppen. Die Schwerpunkte des Programms waren neben den<br />
Festrednern eine Leinwand-Präsentation mit<br />
Fotos aus dem Vereinsleben, die Daten und<br />
Fakten der Vereinshistorie, die Musik- und<br />
Liedbegleitung durch das Seniorenorchester<br />
Münster und nicht zuletzt, die Schauspieler<br />
des Improvisationstheaters „RatzFatz“.<br />
Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Münster hat rund 450<br />
Mitglieder und ist damit eine der größeren<br />
Abteilungen in Nordrhein-Westfalen.<br />
42 KREUZ&QUER 3/16
Sorge für den Nachbarn<br />
Neheim – Als die <strong>SGV</strong>-Abteilung ihr Jubiläum am 30. Mai 2015 feierte, hatte<br />
der Himmel kein Einsehen mit den Wanderfreunden. Starkregen, Hagelschauer<br />
und Sturmböen überfielen vorübergehend das Wanderfest zum 125-jährigen<br />
Bestehen, das in Erwartung vieler Gäste auf dem Festplatz am Fresekenhof<br />
stattfand.<br />
Doch die Kapriolen des Wetters konnte die Wanderer nicht schrecken. Abordnungen<br />
von immerhin 20 <strong>SGV</strong>-Abteilungen aus Nah und Fern konnten<br />
die Neheimer schließlich im Anschluss an eine Sternwanderung im Festzelt<br />
begrüßen. Es wurde an die mehr als vier Generationen von Menschen erinnert,<br />
die den Neheimer <strong>SGV</strong> gelebt, geführt und geprägt<br />
haben. Neheim gehörte zu den ersten 27 Touristenvereinen,<br />
die sich sogleich dem Aufruf anschlossen.<br />
In der Stadt Arnsberg und in der Region Mittleres<br />
Sauerland, der mit 4400 Mitgliedern stärksten Region<br />
des <strong>SGV</strong>, war der <strong>SGV</strong> Neheim die erste Abteilung,<br />
die ihr Jubiläum begangen hat. Als Dank und zur<br />
Erinnerung nahmen die Gastabteilungen Fahnenbänder<br />
mit dem Neheimer Jahresmotto „125 Jahre ein<br />
starkes Stück Heimat” für ihre Wimpel mit<br />
nach Hause.<br />
Oberkirchen (Schmallenberg)<br />
– Die Jubiläumsfeier war<br />
am 23. August 2015 in der<br />
Schützenhalle Oberkirchen. Zunächst stand eine gemeinsame<br />
Wanderung mit befreundeten Vereinen<br />
auf dem Programm. Anschließend gab es am Nachmittag<br />
einen Festakt in der Schützenhalle. Dabei<br />
wurden auch die Wimpelbänder ausgegeben. Das<br />
alles bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen<br />
Temperaturen. „Wir sind überglücklich über<br />
das Wetter, den Festverlauf und vor allem die vielen<br />
Besucher, die zu uns gekommen sind“, erklärte der Vorsitzende<br />
Andre Mergheim.<br />
Die Abteilung Oberkirchen wurde schon 1890 gegründet. Heute<br />
hat sie rund 300 Mitglieder. Die Oberkirchener Abteilung erhält<br />
neben den Wegen und Bänken auch Naturschutzflächen – zum Beispiel<br />
die Pütte, legt Streuobstwiesen an und unterhält Vogelnistkästen.<br />
Der <strong>SGV</strong> in Soest zeigte ein Herz für Nachbarn<br />
in Not. Hauptgewinn: ein Fahrrad.<br />
Olpe – Dass man auch seine eigene Hütte als guten Ort für eine Jubiläumsfeier<br />
nutzen kann, hat die <strong>SGV</strong>-Abteilung Olpe bewiesen. Am Wochenende, 19.<br />
und 20. September 2015, wurde an und in der <strong>SGV</strong>-Hütte „Grube Rhonard“<br />
gefeiert. Es begann am Samstag mit einem Frühschoppen. „Die Gassenhauer“<br />
waren mit ihrer volkstümlichen Unterhaltungsmusik, Schlagern und<br />
Partyklassikern dabei.<br />
Am Sonntag startete die offizielle Jubiläumsfeier dann mit zwei geführten<br />
Wanderungen. Ziel war wieder die <strong>SGV</strong>-Hütte. Anschließend gab es wieder<br />
Musik – unter anderem mit Alphornbläsern.<br />
Soest – Die Wanderfreunde der Abteilung Soest feierten<br />
ihr Jubiläum am 10. Oktober 2015 in der Schützenhalle in<br />
Soest-Müllingsen mit einem kurzen Festakt. Anschließend<br />
ging es hinaus in die Natur. Die meisten zu Fuß. Es starteten<br />
aber auch zwei Fahrradwandergruppen. Alles unter dem<br />
Motto „Wandern ist out? Weit gefehlt!“ Die Abteilung Soest<br />
weiß es besser und bilanziert: Wandern erfreut sich immer<br />
größerer Beliebtheit. Im Jahr 1991 zählte der Verein 206<br />
Mitglieder, im Juli 2015 waren es stolze 397. Damals gab<br />
es 17 Wanderführer, heute 50. Vor 24 Jahren wurden 41<br />
geführte Wanderungen gezählt, in diesem Jahr schon 131<br />
und 167 geführte Radtouren. Die Geschichte des <strong>SGV</strong> ist<br />
also eine Erfolgsgeschichte.<br />
Auch in Soest ist eine dicke Festschrift zum Jubiläum erschienen.<br />
Zehn Honoratioren der Stadt waren die Gründungsväter des <strong>SGV</strong> in<br />
Soest. Und dass Wanderer auch ein Herz für Nachbarn in Not haben, zeigten<br />
die Soester im Rahmen ihrer Jubiläumsfeier. Sie veranstalteten eine Tombola<br />
und spendeten 400 Euro an die Aktion „Nachbar in Not“. Hilfe zur Selbsthilfe!<br />
Sundern – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Sundern hat am „Tag des Wanderns“, dem 14.<br />
Mai <strong>2016</strong>, ihr Jubliäum gefeiert. Es gab einen gemütlichen Tag in der Grillhütte<br />
„Zum Alten Sundern“. Zum Jubiläum ist auch eine ausführliche Chronik auf<br />
den Internet-Seiten der Abteilung erschienen.<br />
Das abschließende Fazit lautet: „Das Vereinsleben ging ständig auf und ab.<br />
So gab es ruhige Jahre, ja sogar Stillstand. Aber auch Jahre, wo man dem<br />
Verein „die Bude einlief“. Derzeit läuft der Verein in relativ ruhigem Wasser.<br />
Aber der demographische Wandel und die modernen Zeiten mit verändertem<br />
Freizeitverhalten gehen nicht spurlos am Verein vorbei.“ Auf dem Gebirgsfest<br />
in Bochum am 5. Mai <strong>2016</strong> erhielt die <strong>SGV</strong>-Abteilung Sundern Glückwünsche ><br />
TOURISMUS NRW GRATULIERT...<br />
... dem Sauerländischen Gebirgsverein zum 125-jährigen Jubiläum.<br />
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit für den<br />
Natur- und Aktivtourismus im Reiseland Nordrhein-Westfalen.<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
43<br />
<strong>www</strong>.touristiker-nrw.de I <strong>www</strong>.dein-nrw.de
Eine kleines ABC (3): Balve feiert in Kult(ur)-Höhle<br />
zu ihrem 125-jähriges Bestehen. Im Schreiben<br />
des Präsidenten Dr. Andreas Hollstein und des<br />
Geschäftsführers Christian Schmidt heißt es:<br />
"Anfangen ist oft das Schwerste aber Treubleiben<br />
das Beste."<br />
Unna – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Unna feierte ihr<br />
Jubiläum am 31. Oktober 2015 im Hotel Katharinenhof<br />
in Unna. Mit 140 Gästen wurden die<br />
Erwartungen weit übertroffen, so dass der Saal<br />
aus allen Nähten platzte. Neben den Mitgliedern<br />
und Vertretern des Gesamtvereins konnten etliche<br />
Gäste aus der Politik begrüßt werden. Neben dem Landrat des Kreises Unna die<br />
stellvertrende Bürgermeisterin der Stadt Unna und mehrere Fraktionsvorsitzende<br />
aus dem Rat. Zur Unterhaltung trugen neben einem Fotovortrag zur 125-jährigen<br />
Geschichte von Dr. Peter Kracht auch die Mittwochswanderer mit mehreren<br />
Liedern bei. Pünktlich zum Jubiläum wurde die Geschichte der letzten 25 Jahre<br />
fertiggestellt und an die Gäste verteilt. Die Neugier war so groß, dass viele direkt<br />
mit dem Schmökern begannen.<br />
Warstein – Christi Himmelfahrt, den 14. Mai 2015, hatten sich die Wanderfreunde<br />
aus Warstein für ihre Jubiläumsfeier ausgesucht. Der Festtag startete mit<br />
einer Wanderung. Anschließend folgte eine Plattdeutsche Messe an der Kapelle<br />
Altenwarstein und dann ging es zur Feier an der Vereinshütte Haus Rosenegge.<br />
Winterberg – die Ortsgruppe hätte sich vor eineinhalb Jahren fast aufgelöst,<br />
weil sie kein Vorsitzender mehr fand. Jetzt haben sich vier Menschen bereit<br />
erklärt, den Verein weiterzuführen. Es gibt wieder ein Programm mit Wandern und<br />
Mountain-Bike-Touren. In diesem Jahr steht sogar eine mehrtägige Wanderung<br />
auf dem Programm und es gibt schon wieder neue Mitglieder. Allerdings hat<br />
es die Abteilung bei der ganzen Neuausrichtung nicht geschafft, auch noch<br />
eine Jubiläumsfeier auszurichten. Dafür wandern die Winterberger zu anderen<br />
Feiern – unter anderem zum <strong>SGV</strong> Medebach. Der <strong>SGV</strong> in Winterberg hat zur Zeit<br />
86 Mitglieder. Zwei Mal im Monat werden geführte Wanderungen angeboten.<br />
Außerdem versucht die Abteilung eine weitere<br />
Vernetzung der Angebote der Vereine untereinander<br />
zu fördern.<br />
Scheckübergabe zum Jubiläum an die <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />
Sundern<br />
Winterberg: Es geht wieder aufwärts! Statt eigener<br />
Jubiläumsfeier ging´s zu den Nachbarn.<br />
Witten – Die Zeche Nachtigall im Muttental<br />
ist nicht nur die Wiege des Ruhrbergbaus, sie<br />
war auch der ideale Ort für die Jubiläumsfeier<br />
der Wittener Wanderfreunde. Rund 300 Besucher<br />
aus ganz NRW kamen zu dem Fest am<br />
17. Mai 2015, hörten zu und schunkelten mit.<br />
Die Wittener Wanderfreunde hatten ihr Jubiläum<br />
gemeinsam mit den traditionellen Freundschaftssingen<br />
gefeiert. Wanderschuhe brauchen<br />
die Gäste auf dem Gelände des Industriemuseums<br />
in unmittelbarer Nähe der Ruhr nicht. Stattdessen<br />
wurde viel gesungen. Dabei halfen auch die Kutscherhausjungen<br />
aus Wattenscheid. Für die Zukunft<br />
wünscht sich die Abteilung Witten vor allem, dass<br />
diese schöne Stimmung im Verein erhalten bleibt<br />
und wir weiterhin viele Menschen für das Wandern<br />
begeistern können.<br />
Der <strong>SGV</strong> Witten hat heute rund 160 Mitglieder.<br />
Einige davon sind für die Wegezeichnung zuständig.<br />
Immerhin 240 Kilometer Wanderwegstrecke werden<br />
von ihnen betreut. Neben dem Spaß am Wandern stehen auch die Themen Umwelt-<br />
und Naturschutz ganz oben auf dem Zettel. Der <strong>SGV</strong> Witten unterhält mit<br />
der Steigerhütte auch ein eigenes Vereinsheim im Muttental.<br />
Zukunft – Am 27. August <strong>2016</strong> will die <strong>SGV</strong>-Abteilung Siedlinghausen ihr<br />
125-jähriges Bestehen mit Kartoffelbraten an der <strong>SGV</strong> Hütte feiern.<br />
Zeitgleich nutzt die <strong>SGV</strong>-Abteilung Oberhundem das Wochenende für ihre Jubiläumsfeier.<br />
Sie beginnt am Samstag, 27. August <strong>2016</strong>, mit einem ökumenischen<br />
Gottesdienst im „Haus des Gastes“. Anschließend werden die anderen <strong>SGV</strong>-<br />
Abteilungen begrüßt. Es gibt eine Stärkung vom Grill und danach geht es auf<br />
eine Jubiläumswanderung.<br />
In Neuenrade will die <strong>SGV</strong>-Abteilung das Jubiläum am 10. September <strong>2016</strong><br />
feiern. Die Abteilung hat aktuell gut 100 Mitglieder.<br />
Die Balver Höhle ist am 17. September <strong>2016</strong> der Ort für die große Jubiläumsfeier<br />
der <strong>SGV</strong>-Abteilung Balve. In die größte Kultur-Höhle Deutschlands passen bis zu<br />
2.000 Menschen.<br />
Am nächsten Tag, den 18. September <strong>2016</strong>, feiert dann die <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />
Halver ihr 125-jähriges Jubiläum im Kulturbahnhof Halver. Die <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />
Halver wurde 1891 gegründet. Sie bestand zunächst aus 40 Mitgliedern – heute<br />
sind es gut 320.<br />
Auch am Sonntag, 18. September <strong>2016</strong>, feiert die Abteilung Allendorf ihr Jubiläum<br />
mit einem großen Volkswandertag. Es gibt Strecken von 10 bis 30 Kilometern.<br />
Gestartet wird von 7 bis 11 Uhr an der Schützenhalle<br />
Allendorf und genau dort wird am Ende auch noch<br />
gefeiert.<br />
Im Oktober – genauer gesagt am Samstag, 22.10.<strong>2016</strong>,<br />
feiert noch die <strong>SGV</strong>-Abteilung Hörde ihr 125-jähriges<br />
Bestehen mit einer Matinee in ihrem Vereinslokal, dem<br />
evangelischen Gemeindehaus Hörde. Neben Redebeiträgen<br />
und einem Buffet ist der Auftritt des Schwerter<br />
Chores Clamott´ als Höhepunkt geplant. Der <strong>SGV</strong><br />
Hörde hat über 200 Mitglieder.<br />
Damit endet vorerst die Festreihe. Alle Angaben<br />
ohne Gewähr.<br />
Vertrauensvolle Partnerschaften entwickeln sich über Jahre<br />
und bestätigen sich in jeder Stunde gemeinsamen Handelns.<br />
Wir gratulieren dem <strong>SGV</strong> und allen Wander- & Naturfreunden...<br />
...und wünschen auch in Zukunft erfolg- und erlebnisreiche Wege!<br />
44 KREUZ&QUER 3/16
BEKANNTE PERSÖNLICHKEITEN IM <strong>SGV</strong><br />
Carina Gödecke<br />
„Von der Vielfalt des Vereinslebens bin ich<br />
– seit ich mich als Neumitglied damit intensiver<br />
auseinandergesetzt habe – wirklich<br />
fasziniert und beeindruckt.“ So beschreibt<br />
die NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke<br />
ihre aktuelle Einschätzung des <strong>SGV</strong>.<br />
Dass „ihr neuer Verein“ auch in der Zukunft<br />
eine gute Chance hat, ein attraktiver<br />
Partner unterschiedlichster Gesellschaftsschichten<br />
zu sein, ist für die Sozialdemokratin,<br />
die für die SPD seit 1995 Abgeordnete im nordrhein-westfälischen<br />
Landtag ist und dessen Vorsitz sie seit 2012 inne hat, keine Frage: „Der<br />
<strong>SGV</strong> hat es immer geschafft“, sagt sie, „mit der Zeit zu gehen und mit<br />
seinem Vereinsleben attraktiv für nachfolgende Generationen zu bleiben“.<br />
Dazu passe eben ja auch das gelebte Motto: „Der Tradition verpflichtet,<br />
dem Neuen aufgeschlossen.“ Carina Gödecke nutzt das Jubiläums-Gespräch<br />
auch noch für ein leidenschaftliches Plädoyer für das Ehrenamt:<br />
„Das Ehrenamt ist ohne Frage der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält.“<br />
Und sie fügt hinzu: „Überall dort, wo Menschen mit Menschen<br />
zusammenkommen und sich Menschen für eine gute Sache einsetzen,<br />
ist das Ehrenamt in unserem Land einfach unersetzlich.“<br />
Bernhard Halbe<br />
„Ich nenne es das ,Hochgefühl einer schönen<br />
Welt‘“. Bernhard Halbe, langjähriger<br />
Bürgermeister der Stadt Schmallenberg,<br />
die zusammen mit dem <strong>SGV</strong> als Ausrichter<br />
des Deutschen Wandertages 2019<br />
gerade nominiert wurde, gerät regelrecht<br />
ins Schwärmen, wenn er nach den guten<br />
Gründen für das Wandern und somit auch<br />
nach dem Sinn des <strong>SGV</strong> gefragt wird. Er<br />
selbst stelle bei sich fest, dass er oftmals<br />
bei Freizeit- und Freiluftaktivitäten insbesondere in der heimischen Region<br />
denke: „Mein Gott, was ist das schön hier.“ Allerdings ist er auch<br />
der der Meinung, dass alle Verantwortlichen, ob Touristiker oder <strong>SGV</strong>-<br />
Vereinsvorstände, immer wieder nach Angeboten suchen müssten, „um<br />
in einer sich verändernden Zeit modern zu bleiben“. Man müsse und solle<br />
zwar nicht auf jeden Trendzug aufspringen, aber man dürfe auch nicht<br />
nachlassen, „immer wieder einen leisen, versteckten Zeitgeist zu suchen<br />
und zu finden.“ Und Bernhard Halbe betont es noch einmal ausdrücklich,<br />
dass er sich gerade vor diesem Hintergrund in den nächsten Jahren auf<br />
eine interessante, kreative Zusammenarbeit mit dem <strong>SGV</strong> freut.<br />
Aloys Steppuhn<br />
Aloys Steppuhn (66) ist ein Überzeugungstäter.<br />
Auf gleich mehreren Ebenen.<br />
Das war er schon, als er noch Landrat des<br />
Märkischen Kreises war, das ist er aber<br />
insbesondere, seit er sich 2001 beim<br />
Deutschen Wandertag in Iserlohn mit dem<br />
„Wander-Virus infizierte“. „Ich glaube, ich<br />
hatte vorher noch nie eine dermaßen große<br />
Menge aus fröhlichen und freundlichen<br />
Menschen gesehen und erlebt. Da wusste<br />
ich, dass ich den Weg mit dem und für den <strong>SGV</strong> gehen wollte.“ Über die<br />
sich anschließende Präsidentschaft im <strong>SGV</strong> und Tätigkeiten im Deutschen<br />
Wanderverband führte Steppuhns Engagement schließlich auch auf den<br />
Stuhl des 1. Vizepräsidenten der Europäischen Wandervereinigung (EWV).<br />
Fragt man ihn nach einer Grußbotschaft zum <strong>SGV</strong>-Jubiläum, so stellt<br />
Steppuhn dann auch seine Gedanken durchaus in einen größeren Zusammenhang.<br />
Das Wandern und die dabei erlebbare Gemeinschaft seien<br />
durchaus geeignet, die Sinne immer auch wieder für größere, freie Gedankenansätze<br />
zu öffnen. „Ob Sie mir es glauben oder nicht – wer auf einem<br />
europäischen Wanderweg unterwegs ist, stellt schnell fest, dass sich der<br />
Geist in ganz andere Richtungen befreit. Das ist ein besonderes Erlebnis.<br />
Man kommt dabei gar nicht drumherum, sich einem gemeinsamen Europa<br />
zu öffnen, Grenzen im Kopf zu überwinden.“<br />
Dass es auch in 25 Jahren und danach noch einen starken, facettenreichen<br />
<strong>SGV</strong> geben wird, ist für Aloys Steppuhn schon heute eine beschlossene<br />
Sache. „Wenn auf der einen Seite die Tradition gepflegt und<br />
dem Menschen eine Heimat gegeben wird und auf der anderen Seite der<br />
<strong>SGV</strong> sich weiterhin so kreativ und engagiert der Zukunft stellt, ist mir um<br />
seinen Erfolg nicht bang.“<br />
Dann sei er eben auch weiterhin ein Sehr Guter Verein.<br />
Thomas Gemke<br />
Zum einen seien gute Freunde von ihm im<br />
<strong>SGV</strong>, zum anderen habe gerade auch seine<br />
Heimatabteilung Balve ein tolles Klima zu<br />
bieten und vor allem – entgegen vieler<br />
Trends an anderen Orten – viele junge<br />
Leute und junge Familien in ihren Reihen.<br />
Thomas Gemke, seit 2009 amtierender<br />
Landrat des Märkischen Kreises, fühlt<br />
sich in der Gemeinschaft des <strong>SGV</strong> sichtlich<br />
wohl und gut aufgehoben. Und auch<br />
er macht nach eigenem Erleben deutlich<br />
aus, dass Wandern derzeit im Trend liege. Aber Thomas Gemke weiß<br />
auch, dass eine Stärkung des Ehrenamtes und der Vereinsarbeit in den<br />
nächsten Jahren großer gesellschaftlicher Anstrengungen bedarf. „Die<br />
Schwierigkeiten, engagierte Mitstreiter zu finden, sind ja in vielen Bereichen<br />
über den <strong>SGV</strong> hinaus anzutreffen. Zu viele Menschen sitzen einfach<br />
lieber auf der Tribüne und schauen zu, was die anderen so machen.“<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
45
Ein Schritt in die Zukunft<br />
Der <strong>SGV</strong>, mit seinen Partnern, den Städten Schmallenberg und<br />
Winterberg, ist Ausrichter des 119. Deutschen Wandertages 2019<br />
Dr. Andreas Hollstein (<strong>SGV</strong>-Präsident), Bernhard<br />
Halbe (Bürgermeister Stadt Schmallenberg) und<br />
Michael Beckmann (Geschäftsführer Ferienwelt<br />
Winterberg) hatten sich mit einer neunköpfigen<br />
Delegation auf den Weg nach Sebnitz gemacht,<br />
um die Bewerbung für die Ausrichtung des 119.<br />
Deutschen Wandertages noch einmal nachhaltig<br />
vorzustellen. Das gelang unmittelbar vor der Abstimmung<br />
der Mitgliederversammlung des DWV<br />
mit einer eindrucksvollen Präsentation, die einstimmte<br />
auf das Sauerland, auf die Wanderregion<br />
Schmallenberg/Winterberg. Die dann folgende<br />
Entscheidung war einstimmig:<br />
Der 119. Deutsche Wandertag findet, mit<br />
Unterstützung der Landesregierung NRW,<br />
vom 3. – 8. Juli 2019 im Sauerland statt.<br />
Große Freude empfanden die vielen in Sebnitz<br />
anwesenden <strong>SGV</strong>-Ehrenamtler und die Mitglieder<br />
der Delegation. „Wir sind schon sehr zuversichtlich<br />
in die Versammlung gegangen, aber nun ist<br />
es endgültig und ich bin erleichtert“, so äußerte sich spontan <strong>SGV</strong>-Präsident<br />
Dr. Andreas Hollstein. „Nun können wir uns auf die Planung konzentrieren, denn<br />
immerhin werden einige 10.000 Gäste zu uns ins Sauerland kommen. Wir sind<br />
stolz darauf, diesen Zuschlag erhalten zu haben.“ Und Schmallenbergs BM<br />
Bernhard Halbe reagierte: „Ich freue mich über die Zustimmung und dass unsere<br />
Bewerbungsbemühungen belohnt worden sind.“ Michael Beckmann blickt zu-<br />
Der Präsident des Deutschen Wanderverbandes, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, übergibt dem <strong>SGV</strong>-Präsidenten,<br />
Dr. Andreas Hollstein, und an die Hauptverantwortlichen des Organisationskomitees die Checkliste, den „Pflichtenkatalog“<br />
wie er es nannte, mit den Grunddienstbarkeiten, die bei der Ausrichtung eines Deutschen Wandertages von<br />
Seiten des DWV zu erfüllen sind. Von links: Bernhard Halbe, Bürgermeister Schmallenberg; Dr. Andreas Hollstein, <strong>SGV</strong>-<br />
Präsident; Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident Deutscher Wanderverband, Christian Schmidt, <strong>SGV</strong>-Geschäftsführer;<br />
Michael Beckmann, Geschäftsführer Ferienwelt Winterberg; Hubertus Schmidt, Tourismusdirektor Schmallenberg<br />
versichtlich auf das, was nun an Vorbereitung auf das Organisations-Komitee<br />
zukommt: „Das Grundkonzept steht, die Eckpfeiler unserer Organisation sind<br />
eingeschlagen! Nun können wir durchstarten, den vielen kreativen Ansätzen<br />
und Ideen einen Feinschliff zu geben. Schließlich gilt es, das in uns<br />
gesetzte Vertrauen zu bestätigen und auch zu beweisen: Die Auszeichnung<br />
‚1. Qualitätsregion Deutschlands‘ trägt dieser Teil des Sauerlandes zu Recht.“<br />
Als langjährige Partner des <strong>SGV</strong> sagen die Städte Schmallenberg und Winterberg<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zum 125jährigen Vereinsjubiläum<br />
119. Deutscher Wandertag<br />
3. – 8. Juli 2019<br />
Wir freuen uns darauf, im Rahmen dieser Partnerschaft<br />
mit dem <strong>SGV</strong> den 119. Deutschen Wandertag auszurichten.<br />
46 KREUZ&QUER 3/16
Ein starkes Duo: <strong>SGV</strong> und Tourismus<br />
Partnerschaften schaffen Qualität und Vielfalt<br />
Der <strong>SGV</strong> und der Tourismus sind heute ein starkes Duo – und es steht zweifelsfrei<br />
fest, dass die großen touristischen Wanderrouten, der Rothaarsteig, der<br />
Sauerland Höhenflug und die Sauerland Waldroute ohne die Unterstützung durch<br />
den <strong>SGV</strong> nicht realisiert worden wären.<br />
Der <strong>SGV</strong> war bekanntermaßen zunächst als „Sauerländischer Touristen-Verein“<br />
am Start, ehe sich der Vereinsname in „Sauerländischer Gebirgsverein“ änderte.<br />
Eine enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Tourismuseinrichtungen und<br />
-organisationen im Vereinsgebiet bestand aber weiterhin, bis in die heutige Zeit,<br />
in der der Wandertourismus einen ständig steigenden Stellenwert einnimmt.<br />
Und die Themen „Wege“ und „Wandern“ sind ja das herausragende Kompetenzfeld<br />
des <strong>SGV</strong> – und das Wichtigste für jede Wanderin und jeden Wanderer.<br />
Im Klartext: Ohne markierte Wanderwege gäbe es keinen Wander-Tourismus im<br />
Sauerland. Diesen ständig wachsenden Anspruch an Qualität und Ausstattung<br />
zu erfüllen, bedarf es starker Partnerschaften. So erscheint es selbstverständlich,<br />
dass der <strong>SGV</strong> einen Vorstandssitz im Sauerland Tourismus (derzeit <strong>SGV</strong>-<br />
Geschäftsführer Christian Schmidt) innehat oder dass <strong>SGV</strong>-Marketingleiterin<br />
Anna Rösch mit am Tisch sitzt, wenn beim Rothaarsteig-Management Pläne<br />
geschmiedet werden.<br />
Kurz gesagt: Der <strong>SGV</strong> ist ein aktiver Partner, wenn es um die Entwicklung<br />
des Wander-Tourismus geht. Und das nicht nur im Sauerland, sondern auch<br />
in der Region Siegerland-Wittgenstein, dem Bergischen Land und dem<br />
Ruhrgebiet.<br />
Und vielleicht gibt es gerade deshalb nirgends in Deutschland eine Region<br />
mit mehr „Qualitätswegen Wanderbares Deutschland“, also Wanderwegen,<br />
die nach den Qualitäts-Kriterien des Deutschen Wanderverbandes zertifiziert<br />
sind, als im Land der 1000 Berge.<br />
Um das Wohl des Sauerlands insgesamt zu befördern, haben der <strong>SGV</strong>,<br />
der Sauerländer Heimatbund und der Sauerland Tourismus vor einigen<br />
Jahren eine Partnerschaftsvereinbarung geschlossen, sich gemeinsam und<br />
nachdrücklich dafür einzusetzen, das Sauerland nach außen wie nach innen<br />
zu stärken, Traditionen und Kultur zu erhalten und den Tourismus weiter<br />
nach vorn zu bringen. Dass dem <strong>SGV</strong> hierbei eine wichtige, wenn nicht die<br />
wichtigste Aufgabe zukommt, steht außer Frage: Wanderwege und Tourismus<br />
bedingen sich ja geradezu zwangsläufig!<br />
Denn, wie gesagt: Ohne gepflegte Wanderwege kein Wander-Tourismus…<br />
Alle Welt<br />
kennt<br />
Südwestfalen<br />
(noch nicht)*<br />
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über die starken Branchen in Südwestfalen.<br />
24 KREUZ&QUER 3/16<br />
Südwestfalen steht für Engagement, Bodenständigkeit und<br />
echte Erlebnisse. Seit 125 Jahren lebt der <strong>SGV</strong> genau das.<br />
Danke dafür!<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
47
Unterwegs mit der VRR-App<br />
Wanderfans aufgepasst! Wer sich über die Anreise zum Ausgangspunkt<br />
beziehungsweise über die Abreise vom Endpunkt einer Wanderung mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln informieren möchte, für den ist die VRR-App<br />
genau das Richtige. Damit können sich Naturfreunde unterwegs ganz einfach<br />
und kostenlos Fahrplanauskünfte auf ihr Smartphone laden. Und das Beste:<br />
Ausflügler, die ein Smartphone besitzen und ihre Fahrt mit Bus und Bahn<br />
zurücklegen, können ab sofort EinzelTickets und auch das günstige 10er-<br />
Ticket z.B. für die Kurzstrecke direkt in der VRR-App kaufen.<br />
Die Verwendung der VRR-App bietet viele Vorteile: Erstens erhalten<br />
Wanderfreunde neben aktuellen Meldungen auch Meldungen zu eventuellen<br />
Störungen im Betriebsablauf. Zweitens erkennt die VRR-App über die<br />
DIE APP<br />
VON A NACH B<br />
Jetzt laden und<br />
neue Funktionen entdecken<br />
GPS-Ortung des Gerätes den eigenen Standort und zeigt Haltestellen in der<br />
Umgebung sowie die dort verkehrenden Linien an. Drittens merkt sich die<br />
App vorherige Eingaben und bietet dank des hinterlegten Kartenmaterials<br />
sinnvolle Orientierungshilfen vor Ort an. Zudem kann die Verbindungssuche<br />
per Spracheingabe unterstützt werden. Wer ein Smartphone besitzt, hat<br />
über die integrierte Shop-Funktionalität die Möglichkeit, sein Ticket direkt<br />
in der VRR-App zu kaufen. Einmal registrieren und danach direkt unterwegs<br />
das passende Ticket kaufen. Sehr praktisch ist zu guter Letzt die „Teilen“-<br />
Funktion. So können Sie Ihrer Wanderbegleitung die recherchierte Verbindung<br />
via E-Mail, SMS und WhatsApp schicken oder direkt als Termin im<br />
Smartphone-Kalender speichern.<br />
Alles Wichtige im Blick<br />
mit OpenStreetMap<br />
Bus- und Bahn-Nutzer profitieren in der VRR-App zusätzlich von dem qualitativ<br />
hochwertigen Kartenmaterial. Wanderfans können mithilfe der OpenStreet-<br />
Map-Karten auf den ersten Blick sehen, welche Nahverkehrsverbindungen<br />
es gibt, wo eine Fahrt beginnt, wie die Linie verläuft und wo sie endet. Ein<br />
weiteres Plus ist, dass OpenStreetMap alle ÖPNV-relevanten Einrichtungen<br />
wie Bahnhöfe, Bushaltestellen und Gebäude anzeigt und neben Straßen auch<br />
Rad-, Fuß- und Wanderwege berücksichtigt. So behalten Sie beispielsweise<br />
beim Umstieg an großen Haltestellen mit mehreren Gleisen, Bahn- und<br />
Bussteigen besser den Überblick und können sich leichter orientieren.<br />
Kurzstrecke jetzt über die VRR-App kaufen!<br />
Auch wer bei seiner Wandertour nur kurze Distanzen mit Bus und Bahn zurücklegt,<br />
darf sich freuen. Seit Juni <strong>2016</strong> wird neben den Preisstufen A bis D<br />
auch die Kurzstrecke in der VRR-App angezeigt. Zudem kann das Ticket für<br />
die Kurzstrecke jetzt auch direkt in der App erworben werden. Die Kurzstrecke<br />
umfasst im Regelfall drei Haltestellen und maximal 1,5 Kilometer ab der<br />
Einstiegshaltestelle. Die Kurzstrecke ist linienbezogen und nur für Direktfahrten<br />
in Bussen sowie Straßen- und U-Bahnen gültig.<br />
Neu eingeführt wurde zum 1. Juni <strong>2016</strong> auch das 10er-Ticket für die<br />
Kurzstrecke. Es ist ausschließlich online erhältlich und gegenüber dem<br />
Kurzstrecken-EinzelTicket 15 Prozent günstiger. So kostet eine Kurzstreckenfahrt<br />
mit dem 10er-Ticket nur 1,36 Euro gegenüber 1,60 Euro mit dem EinzelTicket.<br />
Verbesserung des digitalen Angebots durch neue App<br />
Wie hilfreich die VRR-App insgesamt für Bus- und Bahn-Nutzer im Verbundgebiet<br />
ist, zeigen die mittlerweile drei Millionen Downloads in den verschiedenen App-<br />
Stores. Um sein digitales Angebot noch weiter zu verbessern, entwickelt der VRR<br />
derzeit eine neue App. Sie soll im Herbst <strong>2016</strong> an den Start gehen und über eine<br />
intuitive Bedienführung für den Bereich Information und den Kauf von Tickets auf<br />
mobilen Endgeräten verfügen.<br />
48 KREUZ&QUER 3/16
Anni Kuhler<br />
geb. 1942<br />
„Wenn Augen strahlen, dann weiß ich, dass<br />
die Leute Spaß haben, dass sie sich wohlfühlen“,<br />
sagt Anni Kuhler, die Vorsitzende der<br />
<strong>SGV</strong>-Abteilung Medebach und sie hat das Talent,<br />
dieses zu bewirken. Über zehn Jahre ist<br />
sie nun Vorsitzende der <strong>SGV</strong>-Abteilung Medebach und seitdem ist die<br />
Abteilung zahlenmäßig gewachsen, nicht zuletzt, weil das Programm<br />
attraktiver geworden ist und mittlerweile über 90 Veranstaltungen im<br />
Jahr umfasst. Die Erfahrung, dass Kinder häufig nur wenig über die<br />
Natur wissen, hat sie zudem zu einer Pionierin des Schulwanderns<br />
gemacht. Füreinander dasein und sich umeinander kümmern, diese<br />
Empathie lebt Anni Kuhler vor. Sie ist sinnbildlich Botschafterin der<br />
<strong>SGV</strong>-Philosophie von Gemeinschaft und Miteinander.<br />
Ursula Renzing<br />
geb. 1943<br />
1989<br />
Ein erster Schritt zur „Frauenquote“ war<br />
1987 die Wahl der Wanderfreundin Ursula<br />
Renzing (Abteilung Hohenlimburg) an die<br />
Spitze des <strong>SGV</strong>-Bezirks Mark. Gemeinsam<br />
mit Henrich Streich, Vorsitzender des<br />
Bezirks Unterlenne, amtierte sie als stellvertretende Vorsitzende der<br />
Arbeitsgemeinschaft der <strong>SGV</strong>-Bezirke im Märkischen Kreis. Doch<br />
eine lange Amtszeit war ihr leider nicht beschieden. In einem Nachruf<br />
wird sie als „tatkräftige Frau“ beschrieben, die bei der „Sauerland-<br />
Zeitung“ mitwirkte und auch mehrere Aufsätze zu historischen<br />
Themen, etwa über das Kloster Oelinghausen, zu Papier brachte.<br />
Überdies hatte sie im Bezirk Mark regelmäßige Frauentreffen initiiert.<br />
Menschen im <strong>SGV</strong><br />
Es sind einige tausend Ehrenamtliche, die für die ehrenamtliche Arbeit des <strong>SGV</strong> Pate stehen. Viele könnten<br />
und sollten mit ihren Verdiensten an dieser Stelle stehen. Somit zeugen die Ausgewählten für die Arbeit aller<br />
Engagierten, denn ihnen gebürt Dank und Anerkennung in gleichem Maße.<br />
Dietmar Kühn<br />
geb. 1943<br />
2010<br />
Seine Klampfe hatte er immer dabei –<br />
beim Wandern oder im Wanderheim, dem<br />
Kutscherhaus. Dietmar Kühn übernahm<br />
1976 den Vorsitz der <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />
Wattenscheid, das war ein wahrer Glücksgriff,<br />
denn der gebürtige Dresdner steckte seinen Vorstandskollegen<br />
mit seiner Lebensfreude und seiner Begeisterung rasch an und es<br />
ging ein Ruck und eine Welle der Begeisterung durch die seinerzeit<br />
„schwächelnde“ Abteilung Wattenscheid. 1976 wurde eine Musikgruppe<br />
gegründet, die auf so manchem deutschen Wandertag für<br />
Furore sorgte. Dietmar Kühn war mittendrin und immer dabei, umso<br />
größer war die Trauer, als er plötzlich und unerwartet 2010 verstarb.<br />
Dietmar Kühn war über die Jahre und Jahrzehnte ein „Botschafter<br />
des <strong>SGV</strong>“ im besten Sinne.<br />
Klaus Thorwarth<br />
geb. 1937<br />
Mit 11 Jahren kam Klaus Thorwarth zum<br />
<strong>SGV</strong>. Das war 1948 bei einem Zeltlager des<br />
Jung-<strong>SGV</strong> bei Kloster-Brunnen. Seitdem erlebteund<br />
gestaltete er viele <strong>SGV</strong>-Aktivitäten.<br />
1991 wurde er zum Abteilungs-Vorsitzenden<br />
gewählt. Er blieb es 20 Jahre lang.<br />
Seine Apotheke in der Fußgängerzone war idealer Anlaufpunkt für<br />
den <strong>SGV</strong>. Über 20 Jahre lang gestaltete er die stets gut besuchte<br />
Aktion „Unna wandert“ und „sein“ Rundweg „Alt-Unna“ ist zu einem<br />
wahren Klassiker geworden. Im Jahr 2000 „erfand“ Klaus Thorwarth<br />
eine monatliche, kulturell anspruchsvolle Vortragsreihe, die bis jetzt<br />
auf große Resonanz stößt. Im Jahr 2015 feierte der <strong>SGV</strong> Unna sein<br />
125-jähriges Jubiläum. Mit der Schriftwartin Thora Henning verfasste<br />
der jetzige Kulturwart dazu eine attraktive Festschrift.<br />
Dr. Christoph Meyer<br />
geb. 1940<br />
2013<br />
Als Dr. Christoph Meyer 1995 beim Max-<br />
Planck-Institut in Köln in den Ruhestand<br />
verabschiedet wurde an, war für den<br />
leidenschaftlichen Wanderer klar: Er muss<br />
umziehen ins <strong>SGV</strong>-Land! Seine Wahl fiel auf Erndtebrück, wo er<br />
1998 in den <strong>SGV</strong> eintrat. Später war er mehrere Jahre im Vorstand<br />
des Bezirks Wittgenstein als Bezirkswanderwart tätig. In diesem<br />
Zeitraum hatte er maßgeblichen Anteil an der Digitalisierung der<br />
Wanderwegeführung des Rothaarsteigs. Diese Mitarbeit ließ bei ihm<br />
die Überlegung reifen, dass gesamte <strong>SGV</strong>-Wanderwegenetz von ca.<br />
40.000 km zu digitalisieren. Zu diesem Zweck wurde der Arbeitskreis<br />
„Digitale Wegeverwaltung“ gegründet und Christoph Meyer übernahm<br />
spontan dessen Leitung. Durch sein persönliches Engagement<br />
hat er die <strong>SGV</strong>-Wegedigitalisierung zu einem qualitativ hochwertigen<br />
Instrument der Wegebetreuung in zeitgerechter Form entwickelt.<br />
André Dorn<br />
geb. 1981<br />
Mit der Natur eins sein ist sein Metier.<br />
Diesen Hauch von Freiheit weiter zu geben<br />
erfüllt sich für ihn in seinem <strong>SGV</strong>-Engagement<br />
im Bereich des Schulwanderns.<br />
Hier hat er seinen Platz gefunden und leitet<br />
mittlerweile im Zusammenspiel mit der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie und<br />
der Waldschule des Märkischen Kreises die Schulwanderführerausbildung.<br />
Mit seinem ehrenamtlichen Engagement beim <strong>SGV</strong> hat er die<br />
Palette seiner Hobbys (Sport, Bienen Betrieb einer Wassermühle)<br />
um die wundervolle Aufgabe erweitert, Kinder für die Natur und<br />
ihre Geheimnisse zu sensibilisieren.<br />
125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />
49
9.<br />
125 Jahre <strong>SGV</strong><br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Upländer<br />
Wandertag<br />
18. September <strong>2016</strong><br />
Start & Ziel: Schützenhalle Usseln<br />
Sportstraße 7 · 34508 Willingen<br />
Start: von 9.00 bis 10.30 Uhr<br />
Um 10.00 Uhr:<br />
Geführte<br />
Wanderung<br />
auf der 14 km Strecke<br />
mit dem Willinger<br />
Wanderoriginal<br />
Hansi Figge<br />
14 km Wanderstrecke und 7 km Familien-Bildersuch-Wanderung<br />
Wanderpin für jeden Teilnehmer<br />
Wanderpokal für die größte Wandergruppe<br />
Infos: Tel. (05632) 52 02 · <strong>www</strong>.usseln.de<br />
Kohlbergtreffen in Altena-Dahle<br />
Sonntag, 9. Oktober <strong>2016</strong><br />
Das Kohlbergtreffen findet, wie 1927 bereits festgelegt, jährlich am zweiten<br />
Sonntag im Oktober statt. In diesem Jahr ist dies der 9. Oktober.<br />
Im Anschluss an das Totengedenken beginnt das gesellige Beisammensein<br />
direkt vor der Kulisse des Ehrenmals. Der <strong>SGV</strong>-Gesamtverein und die<br />
<strong>SGV</strong>-Abteilung Dahle richten wiederholt als Veranstaltergemeinschaft das<br />
Fest auf dem Kohlberg aus.<br />
Beginn 11.30 Uhr<br />
Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz<br />
unterhalb des Quitmannsturms<br />
Für weitere Informationen, Nachfragen, Interview-Wünsche oder<br />
Programm-Details wenden Sie sich bitte an:<br />
<strong>SGV</strong> Marketing GmbH · 59821 Arnsberg · Telefon: 02931 / 5248-22<br />
marketing@sgv.de · <strong>www</strong>.sgv.de<br />
WDR-Wandertour mit dem <strong>SGV</strong><br />
zum Siegener Ufer-Fest am 3.9.<br />
Wenn die Stadt Siegen am <strong>03</strong>.09.<strong>2016</strong> die neugestaltete Innenstadt und freigelegte<br />
Sieg feiert, wird das auch ein Fest für Wanderer. Die WDR-Lokalzeit<br />
Südwestfalen und der <strong>SGV</strong> wollen mit Ihnen einen Teil des historischen<br />
Rundwegs Siegen-Achenbach entdecken. Die rund zehn Kilometer lange<br />
Strecke verspricht viele Kultur- und Naturerlebnisse, und wir erleben, warum<br />
Siegen die „grünste Stadt Deutschlands“ ist.<br />
Der Erfinder des Wanderweges, Dieter Solms vom Heimatverein Achenbach,<br />
führt die Wandergruppe durch Bachtäler und grüne Wälder. Es geht<br />
vorbei an einem alten Rennofen, einer Friedenskirche und einem ehemaligen<br />
Panzer-Schießplatz, der heute eine Spiel- und Sportstätte ist. WDR-Reporter<br />
Markus Krczal begleitet die Wandergruppe mit der Kamera. Der Archäologe<br />
Manuel Zeiler hat unterwegs Spannendes zur Siegener Bergbaugeschichte<br />
zu erzählen.<br />
DIE NR.1 MESSE FÜR WANDERN<br />
UND TREKKING<br />
Bei Online-Einlösung<br />
ist das eTicket<br />
personengebunden<br />
2 Tage gültig!<br />
Los geht es am Samstag, 3. September, um 10 Uhr ab Heimathaus/Alte<br />
Schule Achenbach. Ab 9:30 Uhr fährt vom Hauptbahnhof Siegen ein Shuttlebus.<br />
Ziel am Nachmittag ist die WDR-Bühne beim Siegener Ufer-Fest.<br />
Wenn Sie auch dabei sein möchten, sollten Sie sich schnell anmelden:<br />
unter marketing@sgv.de oder telefonisch unter 02931 / 5248-22.<br />
Fotos: © WDR<br />
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• Ihre Daten und Gutscheincode 000093we9763 auf<br />
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statt 14 € erwerben.<br />
• eTicket ausdrucken und als Eintrittskarte am Tag Ihres Messebesuchs<br />
mitbringen. Sie erhalten zur Sicherheit das eTicket auch als E-Mail.<br />
• Achtung: Bei Einlösung vor Ort an der Kasse ist das Ticket<br />
personengebunden nur 1 Tag gültig.<br />
Ihr zusätzlicher Vorteil: Ihr eTicket berechtigt zur kostenlosen Hinund<br />
Rückfahrt zum und vom Messegelände am Tage des Messebesuchs<br />
mit allen Verkehrsmitteln des VRR in der Preisstufe D<br />
(DB 2. Klasse, nur zuschlagfreie Züge).<br />
PRO-WVER<br />
Herausgeber:<br />
Sauerländischer Gebirgsverein,<br />
Hasenwinkel 4, 59821 Arnsberg<br />
Telefon (02931) 52 48-13,<br />
Telefax (02931) 5248-15<br />
Internet: <strong>www</strong>.sgv.de, E-Mail: info@sgv.de<br />
Verantwortlich: Präsident: Dr. Andreas Hollstein<br />
Vizepräsidenten: Claudia Schmitz, Harald Kahlert, Edgar Rüther<br />
impressum<br />
Kreuz&Quer Produktion<br />
gefördert durch:<br />
Koordination:<br />
<strong>SGV</strong> Marketing GmbH, Hasenwinkel 4, 59821 Arnsberg<br />
Telefon (02931) 52 48-22, Telefax (02931) 52 48-15, E-Mail: marketing@sgv.de<br />
Geschäftsführer: Christian Schmidt<br />
Chefredakteur: Thomas Reunert<br />
Redaktion: Torsten Dreyer, Jörg Haase, Manfred Kipp, Dr. Peter Kracht,<br />
Heike Senger, Christian Schmidt, Wilfried Schmidt<br />
Anzeigenservice: MASAK,<br />
Marketing-Service-Agentur Manfred Kipp, Tel. (0157) 89 68 77 27, E-Mail: m.kipp@sgv.de<br />
Gestaltung & Druckvorstufe: IDEENpool GmbH, Thomas Gebehenne, <strong>www</strong>.ideenpool.de<br />
Der Bezugspreis dieses Magazins ist im Mitgliedsbeitrag des <strong>SGV</strong> enthalten.<br />
Abo-Preis für Nicht-Mitglieder:<br />
4 Ausgaben 12 EUR inkl. Versandkosten (2,25 EUR pro Ausgabe zzgl. Versandkosten)<br />
Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Bilder wird keinerlei Gewähr übernommen.<br />
Bild- und Texthonorare werden nicht gewährt.<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe<br />
ist der 10. Oktober <strong>2016</strong>.<br />
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Abonnement unter<br />
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JETZT<br />
mit Kolumne<br />
von Manni<br />
Breuckmann!<br />
Der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und die<br />
EXTRAZEIT-Redaktion gratulieren zum 125-jährigen<br />
Jubiläum. Wir danken für das vielfältige ehrenamtliche<br />
Engagement und die enge Zusammenarbeit bei der<br />
Hebung touristischer Potenziale in der Region.<br />
Unterhaltung.<br />
Lifestyle.<br />
News rund um Bus & Bahn.<br />
<strong>www</strong>.nwl-info.de<br />
52 KREUZ&QUER 3/16