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Raus in die Natur.<br />

JUBILÄUMS-SONDERAUSGABE<br />

AUF GUTEN WEGEN<br />

Sauerländischer<br />

Gebirgsverein<br />

Rein ins Erlebnis.<br />

KREUZ&QUER <strong>03</strong>/<strong>2016</strong><br />

K6074<br />

© fotolia.de / Jürgen Fälchle<br />

1891 – <strong>2016</strong>


19098FS1607


Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

liebe Wanderfreundinnen, liebe Wanderfreunde,<br />

wie angekündigt, halten Sie heute eine ganz besondere Ausgabe unseres Mitgliedermagazins<br />

„Kreuz&Quer“ in Ihren Händen. Ein Magazin, das – unter dem Arbeitstitel „History“ – in<br />

den letzten Monaten vom bewährten Redaktionsteam mit viel Elan und Kraft recherchiert,<br />

konzipiert und gestaltet wurde. An dieser Stelle möchte ich – sicherlich auch in Ihrem<br />

Namen – ein großes Lob und ein noch größeres Dankeschön an das Team um Chefredakteur<br />

Thomas Reunert für diese gelungene Ausgabe aussprechen. Ein besonderes Dankeschön<br />

geht an Dr. Peter Kracht, der als Hauptfachwart für Kultur die inhaltliche Konzeption des<br />

Heftes maßgeblich gesteuert hat.<br />

Uns, die das Heft von der ersten Idee bis zum Korrekturlesen begleitet haben, ist beim<br />

Schreiben und Lesen immer wieder der Gedanke gekommen: Das alles ist der <strong>SGV</strong>! Das<br />

alles sind wir! Ein tolles Gefühl, das hoffentlich auch Sie bei der Lektüre erleben. Wir hoffen<br />

zudem, dass diese spezielle Ausgabe einen ganz besonderen Platz in Ihrem Bücherschrank<br />

finden wird und Sie immer wieder zum Nachschlagen und Schmökern anregt. Für den Fall,<br />

dass Sie Ihre Freunde und Bekannten an der Freude teilhaben lassen wollen, senden wir<br />

Ihnen gern kostenfrei weitere Exemplare zu.<br />

Mit der Herausgabe dieses besonderen Magazins bewegen wir uns langsam auf das Ende<br />

unserer zweijährigen Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen des <strong>SGV</strong> zu. Der <strong>SGV</strong> hat<br />

einmal mehr gezeigt, wie viel Leben und Kraft in ihm steckt. Diese Energie, die besonders<br />

durch das große ehrenamtliche Engagement an der Basis getragen wird, zeigte und zeigt<br />

sich in voller Stärke bei den vielen tollen Jubiläumsveranstaltungen in den Abteilungen<br />

sowie beim 68. Gebirgsfest mit Festakt Anfang Juni in Bochum. Mit der Mitmach-Kampagne<br />

„Mein <strong>SGV</strong> …“ konnte die Geschäftsstelle zudem viele bleibende Eindrücke und Aussagen<br />

aus der <strong>SGV</strong>-Familie sammeln, die unseren Verein so besonders machen.<br />

Nun wünsche wir Ihnen viel Spaß mit der Ausgabe „<strong>SGV</strong>-History“ (oft sind es ja die Arbeitstitel,<br />

die eine ungeahnte Beständigkeit haben). Sie werden sehen, wie spannend und<br />

kurzweilig Geschichte vermittelt werden kann und welche Themen und Menschen den <strong>SGV</strong><br />

in seinen 125 Jahren zu dem gemacht haben, was er heute ist. Nämlich eine feste Säule<br />

in unserem gesellschaftlichen Leben und ein starkes Stück Heimat!<br />

Der <strong>SGV</strong> bedankt sich bei der NRW-Stiftung für die freundliche Unterstützung und Förderung,<br />

ohne die die Herausgabe dieses Magazins nicht möglich gewesen wäre.<br />

PS: Die uns vorliegenden Berichte aus den Abteilungen und Bezirken, die ein zentraler<br />

Baustein unseres Mitgliedermagazins „Kreuz&Quer“ sind, werden selbstverständlich in der<br />

kommenden Ausgabe ihre Berücksichtigung finden.<br />

Mit einem herzlichen „Frisch auf“<br />

Ihr<br />

Christian Schmidt, <strong>SGV</strong>-Geschäftsführer<br />

Zahlreiche Organisationen, Verbände, Partner und weitere<br />

liebe Menschen haben unserem <strong>SGV</strong> zum 125-jährigen gratuliert.<br />

Uns bleibt, Danke zu sagen für die ausgedrückte Verbundenheit, die bekundeten Partnerschaften<br />

und die ausschließliche Bereitschaft, auch zukünftig eng mit dem <strong>SGV</strong> verbunden zu bleiben<br />

und zusammenzuarbeiten. Diese Vielzahl der Glückwünsche hat uns beeindruckt und auch ein<br />

wenig mit Stolz erfüllt. Das positive Grußwort der Ministerpräsidentin des Landes NRW, Hannelore<br />

Kraft, zum Jubiläum und zum ehrenamtlichen <strong>SGV</strong>-Engagement mündet in der Feststellung:<br />

„Sie kümmern sich! In meinen Augen sind sie die wahren Vorbilder unserer Zeit. Das sage ich<br />

mit großem Dank und Respekt. Der <strong>SGV</strong> macht`s möglich, immer und immer wieder.“ All die<br />

vielen positiven Aussagen zur Arbeit des <strong>SGV</strong>, gepaart mit der so ehrlich bekundeten Verbundenheit,<br />

ist für uns Ansporn und Motivation, den beschrittenen Weg weiterzugehen – versprochen.<br />

Einige Glückwünsche haben wir in dieser Kreuz&Quer-Ausgabe-History veröffentlicht und die<br />

übrigen auf der <strong>SGV</strong>-Internetseite dargestellt – leicht zu finden unter <strong>www</strong>.sgv.de/Kreuz&Quer.<br />

Danke, Danke, Danke… sagt das <strong>SGV</strong>-Präsidium im Namen aller <strong>SGV</strong>-Mitglieder!<br />

<strong>SGV</strong>-PARTNER<br />

UND UNTERSTÜTZER<br />

Grußworte ..................................... 4 – 5<br />

<strong>SGV</strong> GESCHICHTE<br />

1890 – 1914 .................................. 6 – 11<br />

1914 – 1945 ................................. 12 – 13<br />

1945 – 2000 ................................. 14 – 17<br />

Das neue Jahrtausend .......................... 18 – 19<br />

Die Hauptvorsitzenden des <strong>SGV</strong><br />

Die Hauptgeschäftsführer des <strong>SGV</strong><br />

Das <strong>SGV</strong>-Präsidium im Interview.. .................. 20 – 21<br />

Nicht jedem Trend hinterher laufen, aber ganz vorn dabei sein!<br />

Menschen im <strong>SGV</strong> ................................. 22<br />

Wandern und Wege – Herzstücke des <strong>SGV</strong> .............. 23<br />

<strong>SGV</strong> PARTNER Naturpark Arnsberg .................... 24<br />

<strong>SGV</strong> JUGENDHOF „Wilhelm Münker" .................... 25<br />

Stärken zeigen und die Zukunft im Blick<br />

<strong>SGV</strong> PARTNER Paderborner Land . ..................... 26<br />

<strong>SGV</strong> Wanderakademie ............................... 27<br />

Wandern bildet und der <strong>SGV</strong> hilft dabei<br />

<strong>SGV</strong> und Naturschutz:<br />

Gute Freunde kann niemand trennen! ............... 28 – 29<br />

<strong>SGV</strong> PARTNER Brilon/Olsberg ......................... 30<br />

Menschen im <strong>SGV</strong> ................................. 31<br />

Wanderheime und Hütten im <strong>SGV</strong>-Vereinsgebiet ....... 32 – 33<br />

Türme und Baudenkmäler des <strong>SGV</strong> ................ 34 – 35<br />

Langeweile? Wer hat hier Langeweile?! ............. 36 – 37<br />

Feiern und Feste im <strong>SGV</strong><br />

Sauerland trifft Ruhrgebiet ............................ 38<br />

Zum Jubiläum ein tolles Gebirgsfest ganz ohne Grenzen<br />

Mein <strong>SGV</strong> / Mitglied werden . ......................... 39<br />

Ein kleines ABC der Jubiläums-Aktivitäten<br />

der <strong>SGV</strong>-Abteilungen... .......................... 40-44<br />

Bekannte Persönlichkeiten im <strong>SGV</strong> ..................... 45<br />

<strong>SGV</strong>, Schmallenberg und Winterberg<br />

Ausrichter des 119. Deutschen Wandertags 2019 .......... 46<br />

Ein starkes Duo: <strong>SGV</strong> und Tourismus ................... 47<br />

<strong>SGV</strong> PARTNER VRR ................................ 48<br />

Menschen im <strong>SGV</strong> ................................ 49<br />

Termine / Veranstaltungen ........................... 50<br />

Gutschein TourNatur <strong>2016</strong> ........................... 51<br />

<strong>SGV</strong>-Partner NWL .................................. 52<br />

Gefördert mit freundlicher Unterstützung:<br />

Wilhelm Münker Stiftung<br />

Dr. Karl-Heinz Spiegel Stiftung<br />

Für Naturschutz, Umweltschutz,<br />

Brauchtum und Heimatgedanken/-Geschichte<br />

3


GRUSSWORTE<br />

„Wir sind ein<br />

unverwechselbares<br />

Stück Heimat!"<br />

„Trotz Blasen!<br />

Wandern<br />

ist wieder Kult!"<br />

Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde,<br />

es ist in diesem Augenblick an dieser Stelle wahrlich keine leichte, wenn nicht<br />

sogar unmögliche Aufgabe, die 125-jährige, überaus facettenreiche Geschichte<br />

unseres <strong>SGV</strong> in umfassender Weise nach jedem Geschmack hinreichend zu<br />

würdigen, sie in einen zeitlichen Kontext zu stellen, Geleistetes hervorzuheben<br />

und vor allem auch Wünschenswertes, Machbares und eben sogar Hoffnungen<br />

daraus abzuleiten und zu formulieren. Ich könnte es mir ja einfach machen<br />

und es mit Albert Einstein halten, der für sich einst die überaus pragmatische<br />

Lösung fand: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn<br />

in ihr gedenke ich zu leben.“ Das würde jedoch unserem Verein und vor allem<br />

auch seinen Mitgliedern und ihren großen und kleinen Leistungen, ihrem<br />

unermüdlichen Engagement für den Verein, aber eben auch für die Sache des<br />

Wanderns, für die Gemeinschaft und für die Natur in keiner Weise gerecht.<br />

Da könnte ich mich dann schon eher mit Dietrich Bonhoeffer anfreunden, der<br />

sagte: Die „Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber<br />

der Zukunft geben fürs Leben die richtige Haltung.“ Denn mit genau dieser Haltung<br />

sind wir alle ja alle dabei, den Staffelstab, den die Mitglieder in unser aller<br />

Hände gelegt haben, in die Zukunft zu tragen. In eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Wenn in diesen Tagen viele Geschichten über den <strong>SGV</strong> mit einem „Weißt<br />

Du noch…?“ beginnen, dann sollte uns das nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass wir kalendarisch in der Tat vielleicht schon auf ein langes Vereinsleben<br />

zurückblicken können, dass wir aber auf der anderen Seite gerade jetzt zeigen<br />

und nahezu tagtäglich und auf allen Ebenen unter Beweis stellen, dass wir ein<br />

wahrlich junger Verein sind. Mit frischen Ideen für Inhalte und Strukturen. Ohne<br />

dabei unsere nach wie vor aktuellen Kernziele aus den Augen zu verlieren.<br />

Wir sind aber nach wie vor ein ganz unverwechselbares „Stück Heimat“, sind<br />

ein wichtiger Baustein zur Schaffung und zum Erhalt des Wanderwege-Netzes,<br />

sind Garanten für die Förderung des Naturschutzes und letztlich auch der Geselligkeit<br />

und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Der <strong>SGV</strong> ist ein leuchtendes<br />

Beispiel dafür, dass sich Begriffe wie „Tradition“ und „Heimat“ trotz Globalisierung<br />

eben nicht überlebt haben. Wir alle müssen einfach dafür die richtigen<br />

Übersetzungen in die Gegenwart und Zukunft finden.<br />

Dazu gehören Wille, Mut, Kreativität und eine Portion Beharrlichkeit. Aber eben<br />

auch die Erfahrung und die Kraft aus einer 125-jährigen Geschichte. Die wollen<br />

wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiterhin unter Beweis stellen.<br />

Allen Mitgliedern, Freunden und Unterstützern unseres <strong>SGV</strong>, aber auch allen<br />

Interessenten und zukünftigen Sympathisanten ein herzliches<br />

Schon Goethe wusste, dass man nur dort wirklich gewesen ist, wo<br />

man zu Fuß war. Ich selber bin häufig im Sauerland unterwegs und<br />

kenne seine Schönheit durch zahlreiche Wanderurlaube sehr gut. Und<br />

wenn auch (noch) nicht alle Wege ins Sauerland führen, zu seinen<br />

Gebirgen und Flüssen, Höhlen und Seen, Städten und Dörfern, so führt<br />

für Wanderer und Spaziergänger doch kein Weg am Sauerländischen<br />

Gebirgsverein vorbei. Überall findet man das Logo des <strong>SGV</strong>, an Hütten<br />

und Schautafeln, Wegweisern und Broschüren, die dazu ermuntern,<br />

unser schönes Sauerland auf Schusters Rappen zu entdecken.<br />

ln diesem Jahr, in dem Nordrhein-Westfalen auf eine 70-jährige<br />

Geschichte zurückblicken kann, feiert der <strong>SGV</strong> sein 125-jähriges<br />

Bestehen. Dazu gratuliere ich herzlich und mit den allerbesten Wünschen!<br />

ln seinem Gründungsjahr 1891 gehörten zum Sauerländischen<br />

Gebirgsverein lediglich 44 Ortsgruppen. Heute ist er mit 242 Abteilungen<br />

der größte Freizeit- und Wanderverein unseres Landes mit 35.000<br />

Mitgliedern. Sein Aktionsradius beschränkt sich längst nicht mehr auf<br />

das Land zwischen dem früheren Herzogtum Westfalen und der alten<br />

Grafschaft Mark, sondern reicht vom Rhein bis zur Diemel und von<br />

der Lippe bis zur Sieg. Der unermüdliche Einsatz des Sauerländischen<br />

Gebirgsvereins für unsere Heimat und unser Brauchtum hat Nordrhein-<br />

Westfalen sichtbar gutgetan. Die vorbildliche Gestaltung und Pflege<br />

der Wege und Schutzhütten und die naturkundlichen Führungen wären<br />

ohne die zahlreichen Ehrenamtlichen und Förderer des <strong>SGV</strong> nicht denkbar.<br />

Sie übernehmen so ganz persönlich und ganz selbstverständlich<br />

Verantwortung für unsere Heimat, für unsere Natur und ihre Bewahrung.<br />

Kurz: Sie kümmern sich! ln meinen Augen sind sie die wahren<br />

Vorbilder unserer Zeit. Das sage ich mit großem Dank und Respekt.<br />

Wie sich die Zeiten doch ändern: Vor wenigen Jahrzehnten noch wurde<br />

Wandern von den meisten mit Bommelmütze, Butterbroten und Blasen<br />

an den Füßen in Verbindung gebracht. Heute ist Wandern Kult, und<br />

selbst die bei Ungeübten noch immer unvermeidlichen Blasen an den<br />

Füßen schrecken nicht länger vor ausgedehnten Touren durch Wälder<br />

und Felder, Höhen und Täler ab. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Da<br />

helfen nur Blasenpflaster und „Weiterlaufen!“, und das lohnt sich immer!<br />

Hier kann man ohne Umwege allein oder in der Gruppe gemütlich<br />

spazieren, sportlich wandern oder in luftigen Höhen klettern. Wie auch<br />

immer: Der <strong>SGV</strong> macht's möglich, immer und immer wieder.<br />

Herzlichen Dank auch dafür!<br />

Frisch auf!<br />

Hannelore Kraft<br />

Dr. Andreas Hollstein, <strong>SGV</strong>-Präsident<br />

4 KREUZ&QUER 3/16


GRUSSWORTE<br />

„Dieser Verein<br />

nimmt seine<br />

Mitglieder ernst!"<br />

„Wir brauchen<br />

das Gefühl,<br />

geerdet zu sein!"<br />

Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde,<br />

im Namen des Deutschen Wanderverbandes (DWV) mit seinen 58<br />

Mitgliedsorganisationen und rund 600.000 Mitgliedern gratuliere ich dem<br />

Sauerländischen Gebirgsverein (<strong>SGV</strong>) zum 125-jährigen Geburtstag. Der<br />

Verein hat allen Grund, sein Jubiläum ausgiebig zu feiern.<br />

Schon allein die Zahl seiner Mitglieder sowie das vom <strong>SGV</strong> betreute<br />

Gebiet können sich sehen lassen. In fast ganz Nordrhein-Westfalen leben<br />

rund 38.000 Menschen „ihren“ <strong>SGV</strong>.<br />

Der <strong>SGV</strong> feiert seinen Geburtstag unter dem Motto „Raus in die Natur.<br />

Rein ins Erlebnis“ und bietet dafür die besten Voraussetzungen: Über<br />

43.000 Kilometer abwechslungsreiche und ehrenamtlich gepflegte<br />

Wanderwege sowie über 80 <strong>SGV</strong>-Heime und -Hütten sowie jede Menge<br />

organisierte Wander- und Radwandertouren bieten wahrlich viele Erlebnisse<br />

in der Natur.<br />

Dabei legt der Verein Wert auf Qualität. Mit über 1.000 Kilometern<br />

„Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ und bundesweit der ersten<br />

„Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ im <strong>SGV</strong>-Gebiet ist der Verein<br />

Vorbild für viele andere in Deutschland. Wegweisend ist sicher auch<br />

die Ausbildung zum zertifizierten Gesundheitswanderführer der <strong>SGV</strong>-<br />

Wanderakademie. Hier arbeitete der Verein von Beginn an eng mit dem<br />

DWV zusammen. Das gilt auch für das größte Wanderfest Deutschlands,<br />

für dessen Ausrichtung der <strong>SGV</strong> gemeinsam mit den Städten Schmallenberg<br />

und Winterberg für 2019 berufen ist. Damit macht der Deutsche<br />

Wandertag zum wiederholten Mal im Sauerland Halt.<br />

Ein Grund für sein erfolgreiches Vereinsleben ist sicher, dass der Verein<br />

die Interessen und Wünsche all seiner Mitglieder ernst nimmt. Bester<br />

Beweis dafür ist die Aktion „Mein <strong>SGV</strong>…“, die über Befragungen<br />

die Interessen und Wünsche der Menschen untersucht, die dem <strong>SGV</strong><br />

verbunden sind. Zusammen mit Portraitfotos der Befragten ist die Aktion<br />

zugleich eine sehr persönliche Image-Kampagne, mit der der Verein um<br />

neue Mitglieder wirbt.<br />

Das Engagement des Sauerländischen Gebirgsvereins zeigt, wie zukunftweisend<br />

ein Verein arbeiten kann. Damit bereichert er nicht zuletzt<br />

den Deutschen Wanderverband, der nur so stark sein kann wie seine<br />

Mitglieder. Dafür danke ich dem <strong>SGV</strong> aus vollem Herzen. Ich wünsche<br />

dem Verein weiterhin viel Erfolg.<br />

Frisch auf!<br />

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß<br />

Präsident des Deutschen Wanderverbandes<br />

Für einen modernen Menschen ist der einfache und unkomplizierte Zugang zur<br />

Natur ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Lebens. In einer Gesellschaft<br />

mit Stress, Spitzentechnologie und Inflexibilität braucht man Zeit zur Reflektion<br />

und das Gefühl, mit beiden Beinen fest auf der Erde zu stehen. Die Möglichkeit,<br />

Freiheit zu erfahren, indem man durch die Natur wandert, die Natur selber zu<br />

fühlen und sich an den Jahreszeiten zu erfreuen, ist sehr wichtig.<br />

Wandern ist eine Aktivität, die man alleine oder auch mit mehreren ausüben<br />

kann. Es benötigt keine teure Ausrüstung und die Bühne befindet sich direkt vor<br />

der Haustür.<br />

Wandern ist nicht nur von A nach B zu laufen – für mich ist viel interessanter,<br />

was ich auf der Wanderung erlebe. Der Weg ist das Ziel. Grundsätzlich ist<br />

es egal, wo ich hin laufe, denn es geht um viel mehr. Ich wandere gerne in<br />

schönen und besonderen Umgebungen, um die verschiedenen Landschaften zu<br />

genießen und Menschen auf den Wegen zu treffen.<br />

Auf einer Wanderung tauschen die Teilnehmer häufig Erfahrungen aus und erzählen<br />

sich über ihre tollsten Wanderungen. Es sind nicht immer die gewaltigsten<br />

Ausflugsziele mit sensationellen Aussichten, die einen Preis gewinnen – die<br />

Gewinner sind viel öfter die kleinen Wege mit lebhafter lokaler Atmosphäre.<br />

Ich bin bereits in den meisten europäischen Ländern gewandert und habe so<br />

viele verschiedene Orte gesehen: Europa hat so viel zu bieten, mehr als es für<br />

ein Leben reicht.<br />

Individualwanderer und Gruppen, die ihre Informationen im Internet finden, realisieren<br />

nicht, dass hinter den Seiten und Pfaden ein Verein steht. Sie vergessen<br />

ebenfalls, dass es Ihnen nur durch die große Anzahl an Ehrenamtlichen möglich<br />

ist, ihre Wanderungen zu machen.<br />

Die Art und Weise, wie der <strong>SGV</strong> es über 125 Jahre geschafft hat, Generationen<br />

von Wanderern raus in die Natur zu bringen, ist beeindruckend. Die Ehrenamtlichen<br />

haben kilometerlange Wege entwickelt und haben dafür gesorgt, dass die<br />

Wege richtig markiert sind, um die Wanderer sicher durch die Natur zu führen<br />

und zurück. Gut ausgebildete Wanderführer, ausgebildet in der <strong>SGV</strong>-eigenen<br />

Wanderakademie, sorgen für sichere und schöne Erlebnisse der Teilnehmer.<br />

Neue Generationen müssen lernen, wie man sich an Aktivitäten in der Natur<br />

erfreut, aber sie müssen auch lernen, wie man sie schützt und wie man auf sie<br />

Acht gibt. Die Initiativen des <strong>SGV</strong> für junge Wanderer sind ein gutes Beispiel,<br />

welchem andere Organisationen folgen sollten.<br />

Der <strong>SGV</strong> ist eines der ältesten Mitglieder des EWV und ist immer ein sehr<br />

aktives Mitglied gewesen, welches Wissen und Ideen mit anderen europäischen<br />

Wanderorganisationen geteilt hat.<br />

Der <strong>SGV</strong> ist über sehr, sehr viele Jahre mit sehr aktiven Mitgliedern im EWV-<br />

Präsidium vertreten gewesen. Vielen Dank dafür.<br />

Herzlichen Glückwunsch an den <strong>SGV</strong> zu den ersten 125 Jahren. Ich wünsche<br />

dem <strong>SGV</strong> alles Gute für die Zukunft mit vielen großartigen Aktivitäten und<br />

fantastischen Wandererfahrungen für die Mitglieder.<br />

Lis Nielsen<br />

Lis Nielsen<br />

Präsidentin der Europäischen Wandervereinigung<br />

(Den englischen Originaltext finden Sie unter <strong>www</strong>.sgv.de/125jahre)<br />

5


Als Geburtshilfe noch reine Männersache war<br />

„Es ist wohl nicht mehr bezweifelt, dass die bestehenden Touristenvereine,<br />

wie z. B. der Schwarzwaldverein, der Vogesenclub, der Touristenverein für<br />

das Riesengebirge, der Alpenclub u. a. m.<br />

ganz wesentlich günstig auf den Fremdenverkehr<br />

einwirken, indem sie den Besuch der<br />

Gebirge erheblich erleichtert und bequem<br />

gemacht haben.“ So beginnt die „Aufforderung<br />

zur Bildung eines Sauerländischen<br />

Touristen-Vereins“, die im August 1890<br />

im Regierungsbezirk Arnsberg die Runde<br />

machte und mit Fug und Recht als „Geburtshelfer“<br />

des <strong>SGV</strong> gelten darf.<br />

Regierungspräsident Winzer und weitere<br />

Honoratioren aus dem Sauerland machten<br />

in ihrer „Bekanntmachung“ deutlich, was ihnen<br />

vorschwebte: „Durch die Errichtung von<br />

Schutzhütten, die Anlegung von Fußwegen<br />

mit passender Steigung, Anbringung von<br />

Wegweisern ist mancher schöne Punkt zugänglich<br />

gemacht worden. Doch nicht allein<br />

für die Bewohner der Gebirgsgegenden ist<br />

die leichtere Zugänglichkeit schöner Aussichtspunkte von Werth, sondern im<br />

Hinblick auf die bestehenden Eisenbahnverbindungen auch für die Bewohner<br />

der Ebene. Sie haben daher ein besonderes Interesse an den Touristenvereinen<br />

und bringen anderswo denselben erhebliche Opfer.“<br />

Die „amtliche“ Aufforderung, die offenbar an alle Landräte zur Weiterverteilung<br />

an die Bürgermeister im gesamten Regierungsbezirk Arnsberg verschickt<br />

worden war, endet mit der Bitte an „diejenigen Herren, welche die Bildung<br />

von Sectionen gütigst übernommen haben, die Sache zu fördern und den<br />

Forstmeister Ehmsen in Arnsberg, der jede weitere Auskunft gern ertheilen<br />

wirde unter Bezeichnung des Vorsitzenden der gebildeten Section Mitheilung<br />

zugehen zu lassen.“<br />

Noch kein Platz für „Wanderfreundinnen“<br />

Aus der „Aufforderung zur Bildung eines Sauerländischen Touristen-Vereins“<br />

lässt sich festhalten, dass sich diese in erster Linie, wenn nicht ausschließlich,<br />

an die Honoratioren der jeweiligen Orte wendet – und dass Frauen keine<br />

Erwähnung finden. „Wanderfreundinnen“ gab es erst einige Jahre später.<br />

Der Aufruf der wackeren Wanderfreunde um Regierungspräsident Winzer,<br />

Forstrat Ehmsen und Lehrer de Lacroix traf auf großes Interesse – aber<br />

nicht überall: So musste Kamens Bürgermeister von Basse dem Landrat<br />

des damaligen Kreises Hamm melden, „daß es mir bis jetzt nicht gelungen<br />

ist, hier für den Sauerländischen Touristenclub Interesse zu wecken.“<br />

Anders im benachbarten Unna. Der Hammer Landrat konnte mit Freude an<br />

Forstrat Ehmsen vermelden, dass sich<br />

Unnas Bürgermeister Adolf Eichholz und<br />

Amtsgerichtsrat Friedrich Seidenstücker<br />

„für die Sache interessieren und einer<br />

Einladung nach dort zur Berathung der<br />

Angelegenheit folgen werden.“<br />

Einen ersten Aufruf zur Gründung eines<br />

„Touristen-Vereins“ hatte das Komitee<br />

bereits im Juni 1890 verfasst, offenbar<br />

aber nur mit mäßigem Erfolg. Erst die<br />

„Aufforderung zur Bildung eines Sauerländischen<br />

Touristen-Vereins“ gab der<br />

ganzen Sache den nötigen Auftrieb.<br />

In allen Orten des Sauerlandes und<br />

der angrenzenden Gebiete in der Ebene<br />

waren es angesehene Persönlich-<br />

6 KREUZ&QUER 3/16<br />

Das größte Glück des Wanderers sind die Aussichten – das war auch schon<br />

so, als es nur Schwarz-Weiß-Filme gab…<br />

Nach getaner Arbeit stellt sich ein Trupp von <strong>SGV</strong>-Wegezeichnern<br />

für den Fotografen in Positur (undatiert).<br />

keiten des öffentlichen Lebens, Apotheker, Mediziner, Kaufleute, Direktoren,<br />

Mühlenbesitzer, Rechtsanwälte, Richter, Pastöre und Lehrer, die sich für das<br />

Thema „Tourismus im Sauerland“<br />

interessierten und dann auch engagierten.<br />

Der Name „Sauerländischer<br />

Touristen-Verein“ war wohl<br />

nur als „Arbeitstitel“ zu verstehen,<br />

denn in der Gründungsurkunde der<br />

<strong>SGV</strong>-Abteilung Grevenbrück vom 21.<br />

Juli 1890 heißt es „sauerländischer<br />

Touristen-Club“…<br />

Die ersten Jahresbeiträge betrugen in<br />

Grevenbrück und Soest je 3 Mark, in<br />

Unna 1,50 Mark pro Person. Nicht<br />

alle Mitglieder waren aber emsige<br />

Zahler: Am 22. Juni 1892 inserierte<br />

die <strong>SGV</strong>-Abteilung Unna: „Es wird<br />

gebeten, die noch nicht entrichteten<br />

Beiträge an den Herren Hotelier Ulmcke<br />

zu zahlen.“ Ein besonderer „Fall“<br />

aus Soest soll nicht verschwiegen<br />

werden: Dort hatte offenbar die Frau eines Apothekers seinen Aufnahmeantrag<br />

unterschieben. Als nun der Jahresbeitrag eingesammelt werden sollte, erklärt<br />

der Herr des Hauses, dass er die Unterschrift seiner Frau nicht als für ihn<br />

verbindlich betrachte …<br />

Apotheker aus Soest will nicht zahlen …<br />

Nicht von ungefähr war Arnsberg Ausgangspunkt der „Tourismus-Initiative“<br />

– denn eine solche war es in der Tat: Der Gymnasiallehrer Karl Féaux de<br />

Lacroix hatte hier einen Kreis naturbegeisterter Schüler und Kollegen um sich<br />

versammelt, der regelmäßig im Arnsberger Wald auf Wanderschaft war – und<br />

im wahrsten Sinn des Wortes nach neuen Wegen suchte. Die „Initialzündung“<br />

zur Vereinsgründung sollte allerdings ein glückliches Spiel des Zufalls werden:<br />

Geistiger Vater und Spiritus Rector des Unternehmens war der 1833 in Rendsburg<br />

geborene Forstrat Ernst Ehmsen, der über mehrere berufliche Stationen,<br />

unter anderem im Elsass und in Hannover, schließlich nach Arnsberg versetzt<br />

wurde.<br />

Der Forstrat begeisterte mit seiner Idee der Gründung eines Sauerländischen<br />

Touristen-Vereins nicht nur den Wanderkreis des Gymnasiums, sondern traf,<br />

wenn man so will, haargenau den „Zeitgeist“: Zwischenzeitlich hatten sich<br />

nämlich anderenorts in Deutschland bereits Verschönerungs- oder Wandervereine<br />

gegründet, so etwa im Spessart, in der Rhön und im Taunus, und 1883<br />

war der Startschuss für den „Verband Deutscher Touristen-Vereine“ gefallen,<br />

aus dem später der „Deutsche Wanderverband“ werden sollte.<br />

Die „Wander-Wellen“ erreichten<br />

bald auch das Sauerland und Forstrat<br />

Ehmsen war der richtige Mann –<br />

zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen<br />

Stelle: Er kanalisierte die aufkommende<br />

Wander-Begeisterung<br />

und nutzte seine häufigen Dienstreisen<br />

dazu, allerorts zu Gründungen<br />

von lokalen Wandervereinen<br />

aufzurufen, die unter einem Dach<br />

zusammengefasst werden sollten.<br />

Die erste Gründung einer „<strong>SGV</strong>-<br />

Section“ soll in Medebach erfolgt<br />

sein, Ehmsen selbst bezeichnete<br />

sie als „aelteste Abteilung“. Es<br />

folgten nur kurze Zeit später, noch


1890 – 1914<br />

im Sommer 1890, Arnsberg und Attendorn – und in den nächsten Monaten<br />

ging es fast Schlag auf Schlag weiter: Der umtriebige Forstrat sorgte dafür,<br />

dass sich noch im Jahr 1890 insgesamt 44 Abteilungen gebildet hatten, von<br />

denen 27 bereits Beiträge an den Hauptverein abführten. Unterstützt wurde er<br />

insbesondere vom Arnsberger Historiker und Lehrer Karl Féaux de Lacroix, der<br />

1893 erster Schriftleiter des „Sauerländischen Gebirgsboten“ werden sollte.<br />

Zu den Gründern des <strong>SGV</strong> dürfen sich die folgenden Abteilungen zählen: Altena,<br />

Altenhundem, Arnsberg, Attendorn, Balve, Bilstein, Bochum, Calle, Dortmund,<br />

Gelsenkirchen, Hamm, Haspe, Herscheid, Medebach, Menden, Meschede,<br />

Neheim, Neuenrade, Oberkirchen, Schalke, Schmallenberg, Schwerte, Unna,<br />

Warschau-Grodzisk, Warstein, Winterberg, Witten.<br />

Erste Abteilungsgründung in Medebach?<br />

Die Gründung der ersten 27 <strong>SGV</strong>-Abteilungen im Jahr 1890 war nur der Anfang,<br />

das Wirken des Forstrates Ernst Ehmsen hatte überall positive Wirkung gezeigt:<br />

Am 25. Januar 1891 trafen sich die Vertreter von 44 bereits bestehenden Abteilungen<br />

im Hotel „Kaiserhof“ in Hagen zur ersten Delegiertenversammlung<br />

und gründeten den Verein unter dem Namen „Sauerländischer Gebirgsverein“.<br />

Die Vertreter jener 44 Abteilungen repräsentierten immerhin schon 2.100<br />

Mitglieder.<br />

Bei dieser Versammlung wurde selbstredend auch eine Satzung beschlossen,<br />

in der die Aufgaben und Ziele des <strong>SGV</strong> beschrieben und definiert werden.<br />

Dort heißt es unter anderem: „Der Sauerländische Gebirgsverein bezweckt, die<br />

Zugänglichkeit und die Bereisung der Berge des Regierungsbezirks Arnsberg<br />

zu erleichtern, sowie die Kenntnis derselben in geschichtlicher, naturwissenschaftlicher<br />

und geographischer Beziehung zu erweitern. Insbesondere soll<br />

dieser Zweck erreicht werden durch Herstellung und Verbesserung der Verkehrsmittel,<br />

Wegweiser, Aussichtspunkte, Schutzhütten, Bänke, Fassung von<br />

Quellen, gesellige Zusammenkünfte, gemeinschaftliche Ausflüge, Vorträge,<br />

durch Verbreitung bildlicher Darstellung schöner …“<br />

So mancher ist erstaunt, findet sich hier doch kein Wort, dass man sich zu<br />

Fuß auf den Weg machen soll, dass man wandernd die Sauerländer Bergewelt<br />

entdecken soll. Dieser erste Eindruck relativiert sich rasch, denn unter „Bereisung“<br />

ist angesichts kaum vorhandener Infrastruktur zweifelsohne die Vorwärtsbewegung<br />

mit Wanderschuhen gemeint. Überhaupt sollte die erste große<br />

Aufgabe für den jungen Verein der Aufbau eines Wegenetzes werden – und<br />

selbstredend auch die „Werbung“ für die Region zu machen. Es ist nicht übertrieben:<br />

Der <strong>SGV</strong> wirkt in seinen Anfangsjahren quasi als „Tourismusverband“.<br />

In der Tat entwickelte sich der Tourismus allmählich im Land der tausend Berge<br />

– allerdings wahrhaftig nur gemächlich. Aber es gibt auch frühe Beispiele, wie<br />

man Gäste anlockt: So warb der „in nächster Nähe des Bahnhofs Westig und<br />

Hemer, des Felsenmeeres und der Sundwiger Höhle gelegene Gasthof zum<br />

Felsenmeer“ schon im Sommer 1890 in mehreren Annoncen damit „Führer<br />

stets zur Hand zu haben.“ Und die Königliche Eisenbahn-Direktion Elberfeld<br />

riet den geneigten Zeitungslesern zum Besuch der „an der Eisenbahnstrecke<br />

Letmathe-Iserlohn gelegenen Dechenhöhle … Die zwischen Letmathe und<br />

Iserlohn verkehrenden Personenzüge halten an der Dechenhöhle.“ Auch nicht<br />

unwichtig: „Die Beleuchtung der Höhle erfolgt durch elektrisches Licht …“<br />

Mit dem Zug zur beleuchteten Dechenhöhle<br />

Im ersten Halbjahr des Jahres 1891 gründeten sich weitere Abteilungen und<br />

die Mitgliederzahl stieg stetig an. Bei der ersten Mitgliederversammlung am<br />

19. Juli 1891 in Arnsberg gab es bereits 54 Abteilungen, von denen 38 bei<br />

der Sitzung vertreten waren. Neue Abteilungen gab es nun in Berleburg, Berlin,<br />

Bestwig, Bödefeld, Brilon, Duisburg, Eslohe, Fredeburg, Grevenbrück, Hagen,<br />

Hemer, Hilchenbach, Hohenlimburg, Halver, Iserlohn, Kirchhundem, Letmathe,<br />

Lippstadt, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Münster, Nachrodt, Olpe, Olsberg,<br />

Plettenberg, Soest, Siedlinghausen, Volmarstein und Werdohl. In der Liste<br />

von 1891 fehlen Schalke und Warschau, deren Gründung für 1890 gemeldet<br />

worden war, sich aber verzögert hatte. Die 54 Abteilungen zählten insgesamt<br />

bereits mehr als 2.900 Mitglieder.<br />

Menschen im <strong>SGV</strong><br />

Wichtigste Aufgabe der Generalversammlung am 19. Juli 1891 war die Wahl<br />

des Vorstandes. Zum Vorsitzenden bestimmte die Versammlung Forstrat Ehmsen.<br />

Als stellvertretender Vorsitzender amtierte Landgerichtsrat Wiethaut aus<br />

Hagen. Als Beisitzer wurden Dr. Kneebusch, Dortmund, O. Schütte, Oberkirchen<br />

und Rektor Dr. Rebling aus Altena gewählt. Das Amt des Schriftführers<br />

ging an Gymnasiallehrer Karl Féaux de Lacroix, um die Finanzen kümmerte<br />

sich fortan Amtsgerichtsrat Müller aus Arnsberg.<br />

Interessant ist natürlich, warum gerade in Berlin eine <strong>SGV</strong>-Abteilung gegründet<br />

wurde – wobei zu sagen ist, dass 1895 eine zweite und 1896 sogar eine dritte<br />

<strong>SGV</strong>-Abteilung in der Hauptstadt gegründet wurden. Im Falle der ersten Grün-<br />

Ernst Ehmsen<br />

geb. 15. Dezember 1833 in Rendsburg;<br />

gest. 19. März 1893 in Göttingen<br />

Ernst Ehmsen gilt zu Recht als Gründungsvater<br />

des <strong>SGV</strong>. In der Tat war der Forstrat<br />

der „Spiritus rector“ jenes Projektes, das<br />

1890 zunächst unter dem Namen „Sauerländischer<br />

Touristenverein“ ins Licht<br />

der Geschichte trat. Ehmsen wurde in Rendsburg, im Herzogtum<br />

Schleswig-Holstein, geboren, das seinerzeit zu Dänemark gehörte.<br />

So studierte er an der Forstakademie in Kopenhagen. Nach<br />

Abschluss des Studiums trat er 1859 in den dänischen Staatsdienst.<br />

1864, nach dem Deutsch-Dänischen Krieg, fiel Schleswig-Holstein<br />

an Preußen. Ehmsen wurde Oberförster in Ostpreußen, danach<br />

wurde er ins Elsass versetzt. Nach einem Abstecher nach Hannover<br />

kam er schließlich als Forstrat nach Arnsberg – und begeisterte<br />

nicht nur den Wanderkreis des Gymnasiums mit seiner Idee eines<br />

großen Wander- und Naturvereins.<br />

Ernst Ehmsen machte sich mit seinen Mitstreitern Gedanken um die<br />

Infrastruktur im Sauerland, um die Wege, die Werbung, kurz: Er war<br />

der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle.<br />

1891 wurde er zum ersten Vorsitzenden des <strong>SGV</strong> gewählt. Aber nur<br />

zwei Jahre später starb er in Göttingen, wo er sich einer Operation<br />

unterziehen musste. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof von<br />

Großenaspe bei Neumünster.<br />

dung von 1891 ist natürlich ein Sauerländer im Spiel – nämlich der aus Bödefeld<br />

stammende, aber in Berlin wohnende Regierungsbaumeister Gerlach. Der<br />

hatte selbstredend von der Vereinsgründung in der alten Heimat gehört und<br />

aktivierte die Mitglieder des früheren „Westfalen-Stammtisches“ in der alten<br />

„Victoria-Brauerei.“ Sein Einladungsschreiben ist fast schon Poesie: „Auch in<br />

der deutschen Landeshauptstadt befinden sich so viele, welche den schönen<br />

Bergen und Tälern des Sauerlandes in treuer Liebe und Anhänglichkeit zugetan<br />

sind, und es bedarf wohl nur dieser Anregung, um auch hier Landsleute zu<br />

sammeln und durch die Gründung einer Abteilung Berlin des <strong>SGV</strong> unseren<br />

Freunden im fernen Westen zu beweisen, daß wir inmitten des Getriebes der<br />

Großstadt Herz und Sinn für die Interessen unseres westfälischen Vaterlandes<br />

nicht verloren haben.“<br />

Weitere Abteilungen gründeten sich, die Mitgliederzahl wuchs entsprechend.<br />

Doch nur zwei Jahre nach der Vereinsgründung gab es einen herben Rückschlag,<br />

ein Ereignis, das den jungen Verein zunächst lähmte: Der „Macher“<br />

und Vorsitzende Ernst Ehmsen starb am 19. März 1893! Karl Feaux de Lacroix<br />

hatte die traurige Pflicht, in seiner ersten Ausgabe als verantwortlicher Redaktionsleiter<br />

der neuen Vereinszeitschrift „Der Sauerländische Gebirgsbote“ einen<br />

Nachruf zu veröffentlichen: „Eine schmerzliche Aufgabe ist dem Gebirgsboten<br />

><br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

7


Gebirgsbote contra „Die absonderlichen Anschauung<br />

bei seinem ersten Erscheinen zugefallen. Der Bote, welcher der frischen, kräftigen<br />

Lebenslust Diener sein will, muss gleich an die erschütternde Allgewalt<br />

des Todes erinnern. Am 19. März morgens schied der hochverdiente Gründer<br />

und Vorsitzende des Vereins, Herr Regierungs- und Forstrat Ehmsen aus dem<br />

Leben. Er hatte sich zur Kur nach Göttingen begeben und sollte nicht wieder<br />

von dort zurückkehren. Sein von langer Krankheit geschwächter Körper war<br />

nicht mehr imstande, die Folgen einer notwendigen Operation zu ertragen.<br />

Gross ist die Zahl derer, die an seinem Grabe trauern … Unter allen Mitgliedern<br />

ist nur eine Stimme darüber: Herr Forstrat Ehmsen ist unersetzlich.“<br />

Ehmsendenkmal erinnert an früh<br />

verstorbenen Gründer<br />

Der Schock saß tief bei<br />

den Mitgliedern des neuen<br />

Vereins. In der Tat hatte das<br />

Sauerland mit Ehmsens<br />

Tod einen Protagonisten<br />

verloren, der zu Recht eine<br />

besondere Popularität besaß,<br />

der ein großes Werk<br />

angestoßen hatte, sein Das Ehmsendenkmal – restauriert im Herbst 2012<br />

„Name wird mit dem dieses<br />

Landes immer verbunden sein, wenngleich es nicht einmal seine Heimat<br />

war.“ Der <strong>SGV</strong> ehrte seinen Gründer mit einem Denkmal, das während des<br />

Gebirgsfestes am 11. Juli 1897 im Eichholz bei Arnsberg feierlich eröffnet.<br />

Das Vereinsleben musste weitergehen. Am 25. Juni 1893 fand die Generalversammlung<br />

in Olsberg statt, auf der der bisherige stellvertretende Vorsitzende<br />

Amtsgerichtsrat Müller aus Arnsberg zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde.<br />

„Frisch auf nach Olsberg!“ stand in der zweiten Ausgabe des „Gebirgsboten“<br />

zu lesen – und eine wahre Hymne lud die <strong>SGV</strong>-Wanderfamilie in die Stadt<br />

an der Ruhr ein: „Wo der sauerländische Hauptfluss, die raschfliessende<br />

Ruhr, den höheren Regionen des Gebirges flüchtig enteilt, und zwischen<br />

zwei hochragenden Anhöhen, dem Olsberg rechts und dem vielgipfeligen<br />

Olenberg links, hervortritt, um ihre nördliche Laufrichtung in eine westliche<br />

zu verwandeln und so den Vater der deutschen Ströme zu erreichen, - da liegt<br />

in einer ebenso eigenartig schönen wie grossartigen Natur, auf duftenden<br />

grünen Matten gebettet, umkränzt von waldigen, steil und hoch ansteigenden<br />

Berghöhen, das freundliche Dorf Olsberg, eine Perle des Sauerland.“<br />

Mit der Ausgabe im März 1894 vollendete der „Gebirgsbote“ seinen ersten<br />

Jahrgang. Schriftleiter Karl Féaux de Lacroix wandte sich aus diesem Anlass<br />

an seine Leserinnen und Leser: „Der Gebirgsbote vollendet mit der vorliegenden<br />

Nummer seinen ersten Jahrgang. Wenn die verehrlichen Mitglieder des<br />

S. G.-V. an der Errichtung des Blattes Gefallen gefunden haben sollten, so<br />

dürfen wir uns wohl der Hoffnung hingeben, dass wir im begonnenen Jahre<br />

mit reichlich Zuschriften bedacht werden, damit unser Vereinsorgan neben<br />

seinen praktischen Zielen seiner idealen Aufgabe mehr und mehr gerecht<br />

werde, der schönen Aufgabe, ein treuer Spiegel der Eigenart des Sauerlandes<br />

zu werden und durch Vorführung der thatsächlichen Verhältnisse die Vorurteile<br />

und absonderlichen Anschauungen zu zerstreuen, die draussen noch vielfach<br />

über unser schönes Gebirgsland verbreitet sind.“<br />

„Der Sauerländer ist ungemein<br />

groß und wohlgebaut …“<br />

Das Sauerland-Bild jener Jahre war immer noch bestimmt von den Beschreibungen<br />

Ferdinand Freiligraths und Levin Schückings durch das „malerische<br />

und romantische Westphalen“ – und natürlich hatte das Wort der großen<br />

westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff immer noch Gewicht.<br />

„Der Sauerländer“, so schrieb die Droste, „ist ungemein groß und wohlgebaut,<br />

vielleicht der größte Menschenschlag in Deutschland, aber von wenig geschmeidigen<br />

Formen; kolossale Körperkraft ist bei ihm gewöhnlicher als Behendigkeit<br />

anzutreffen… Übrigens besitzt der Sauerländer manche anziehende<br />

Menschen im <strong>SGV</strong><br />

Seite; er ist mutig, besonnen, von scharfem, aber kühlem Verstande; obwohl<br />

im allgemeinen berechnend, doch aus Ehrgefühl bedeutender Aufopferung<br />

fähig; und selbst der Geringste besitzt einen Anflug ritterlicher Galanterie und<br />

einen naiven Humor, der seine Unterhaltung äußerst angenehm für diejenigen<br />

macht, dessen Ohren nicht allzu zart sind.“<br />

Ein Besuch im Hönnetal hatte der Dichterin aus dem Münsterland doch einiges<br />

abverlangt: „und die Bergschlucht unter der Schloßruine und der bekannten<br />

Tropfsteinhöhle Klusenstein dürfen ungezweifelt einen ehrenvollen Platz im Gebiete<br />

des Wildromantischen ansprechen, sonderlich das Letzte, und eben diese<br />

starr gegeneinander rückenden Felswände, an denen sich der kaum fußbreite<br />

Ziegenpfad windet – oben das alte Gemäuer, in der Mitte der schwarze Höllenschlund,<br />

unten im Kessel das Getöse und Geschäum der Mühle, zu der man<br />

nur vermittelst Planken und Stege gelangt, und wo es immer dämmert – sollen<br />

dem weiland vielgelesenen Spies den Rahmen zu einem seiner schlimmsten<br />

Schauerromane geliefert haben …“<br />

Mit dem „Kneebusch“ ins „Land der<br />

tausend Berge“…<br />

Schon vor der Gründung des <strong>SGV</strong> gab es einen ersten touristischen Führer<br />

durch das Sauerland. Dr. Karl Kneebusch, Beisitzer im ersten <strong>SGV</strong>-Vorstand,<br />

hatte bereits 1884 einen „Baedecker“ über das Land der tausend Berge<br />

verfasst, der zahlreiche Neuauflagen erlebte und bis heute ein „Klassiker“<br />

ist. Dabei beschrieb Kneebusch keineswegs nur das Sauerland – so lautet<br />

der Untertitel der Ausgabe von 1914 „Siegerland, Waldeck, Niederhessen,<br />

Bergisches Land, Ruhrgebiet und Industriebezirk“. Im Anhang finden sich die<br />

Hauptwanderstrecken des <strong>SGV</strong>, verzeichnet sind auch die Wintersportplätze,<br />

Talsperren, Studenten-, Schüler- und Jugendherbergen des Sauerlandes,<br />

Sonderzüge und Sonntagskarten ins Sauerland.<br />

Kneebusch stammte wie Ehmsen nicht aus dem Sauerland, hatte aber, wohnhaft<br />

in Dortmund, das Land der tausend Berge immer mehr ans Herz geschlossen<br />

und seine auf zahlreichen Wanderungen gemachten Beobachtungen und<br />

Eindrücke schließlich zu Papier gebracht. „Und ein Erholungsgebiet ersten<br />

Ranges bilden die Sauerländischen Berge in Wirklichkeit. Seine Sommer-<br />

Robert Kolb<br />

geb. 18. Januar 1867 in Dortmund;<br />

gest. 30. September 1909 in Hagen)<br />

Robert Kolb ist der „Ahnherr“ des <strong>SGV</strong>-<br />

Wegenetzes: Er wurde nach dem Tod<br />

von Dr. Karl Kneebusch Vorsitzender der<br />

Wegekommission und erarbeitete eine neue<br />

Systematik des geplanten <strong>SGV</strong>-Wegenetzes,<br />

das bis heute in groben Zügen noch Gültigkeit besitzt. Er ersann als<br />

Markierung für die künftigen Hauptwanderstrecken ein weißes Andreaskreuz<br />

und weitere einfache, weiße Geometrien für die untergeordneten<br />

Wanderwege. Schon im Jahr 1906 waren 3.000 Kilometer<br />

Hauptwanderwege und ca. 3.000 km „Nebenstrecken“ gekennzeichnet<br />

– ein wahrhaft herausragendes Werk! Überdies war Robert Kolb<br />

von 1901 bis 1909 Vorsitzender der <strong>SGV</strong>-Abteilung Hagen. Sein<br />

früher Tod am 30. September 1909 erschütterte den <strong>SGV</strong> zutiefst.<br />

Der „Wege-Papst“ aus Hagen wurde nicht einmal 43 Jahre alt.<br />

Ihm zu Ehren wurde 1913 der Robert-Kolb-Turm auf der 663 Meter<br />

hohen Nordhelle errichtet. Mehr als 4.000 Menschen kamen damals<br />

zur Einweihungsfeier. Der Zahn der Zeit nagte in den folgenden<br />

Jahrzehnten kräftig und beharrlich an dem Bauwerk. 2010/2011<br />

wurde der Robert-Kolb-Turm Euro aufwändig renoviert und am 26.<br />

Juni 2011 feierlich wiedereröffnet. Auch die völlig zugewachsene<br />

Aussicht vom Turm wurde teilweise wieder freigeschnitten.<br />

8 KREUZ&QUER 3/16


en über unser schönes Gebirgsland" 1890 – 1914<br />

Immer im Einsatz: Die Wegezeichner des <strong>SGV</strong> sorgen bis heute für<br />

den richtigen „Durchblick“.<br />

frischen sind unübertroffen, sie bieten<br />

jedem Geschmack etwas, Man findet<br />

sie einsam im Gebirge inmitten meilenweiter<br />

Hochwälder, in freundlichen<br />

Dörfern, an forellenreichen Flüssen und<br />

Bächen, an stillen Talsperren in lieblichen<br />

Städten und Tälern.“<br />

Apropos Talsperren: Nach den Plänen<br />

von Prof. Otto Intze (Technische Hochschule<br />

Aachen) entstanden zwischen<br />

1894 und 1896 die Fuelbecke- und<br />

Heilenbecke-Talsperre, die ersten kleinen<br />

Sammelbecken im Niederschlagsbereich<br />

der Ruhr. 1913 wurde die<br />

Möhnetalsperre eröffnet – ein wahrer<br />

Glücksfall für den Tourismus im Sauerland:<br />

Die Gäste der Einweihungsfeier waren am 12. Juli 1913 mit einem Sonderzug<br />

der Ruhr-Lippe-Kleinbahn angereist, direkt bis kurz vor die Sperrmauer,<br />

deren riesenhaftes und architektonisch imposant wirkendes Bauwerk zur Feier<br />

des Tags im Flaggen- und Blumenschmuck prangte.” Die Eisenbahn sorgte<br />

fortan dafür, dass das bis dahin kaum erschlossene Sauerland immer mehr in<br />

den Fokus von Touristen geriet – sowohl der „Sommerfrischler“ wie auch der<br />

Wintersportler. Der Tourismus nahm fortan deutlich zu – und bald schon gab<br />

es erste „Fremdenzimmer“.<br />

Nicht alle Abteilungsgründungen waren<br />

erfolgreich, aus unterschiedlichen<br />

Gründen. Meistens waren die schon<br />

bestehenden Verschönerungsvereine im<br />

Sauerland und im Ruhrgebiet Bundesgenossen<br />

der Abteilungen – und oftmals<br />

waren die Mitglieder auch identisch.<br />

Einige Abteilungen verschwanden ganz<br />

aus den Annalen, andere „schliefen“ nur<br />

ein paar Jahre, wie das Beispiel der <strong>SGV</strong><br />

Abteilung Unna zeigt: Hier endete das<br />

junge Vereinsleben schon im Jahr 1900,<br />

um 1913 erneut aufzublühen: Bei der<br />

„Wiederbelebung“ hatte die Abteilung<br />

bereits 110 Mitglieder. Im August des<br />

Jahres führte ein Ausflug nach Wildewiese: Auf dem Weg dorthin, in Glinge,<br />

legten die Wanderer eine längere Rast ein, „im kühlen Schatten am Rande des<br />

klaren Bächleins, welches auch das Wasser zum allgemeinen Abkochen lieferte.<br />

Die Lagerung mußte hier etwas lange und die Befriedigung des Magens<br />

Chic mit Hut: Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Winterberg beim Ausflug, um 1905.<br />

recht gründlich vorgenommen werden, galt<br />

es doch die schwerste Aufgabe des Tages,<br />

den Aufstieg zur Wildewiese, das bedeutete<br />

einen Höhenunterschied von ca. 420 Metern<br />

in 1 ½ Stunden Wanderung zu überwinden<br />

…, doch fand dieses reichen Lohn in der<br />

Aussicht, die dort geboten wurde.“<br />

Vor dem Aufstieg noch<br />

einmal ordentlich Kraft<br />

tanken<br />

Es ist nicht bekannt, ob die Unnaer Wanderfreunde<br />

ihren „Kneebusch“ dabeihatten<br />

– der schwärmt ebenso und zu Recht in<br />

höchsten Tönen von der Aussicht vom damals<br />

dort stehenden Wiethautturms, den der <strong>SGV</strong> Hagen errichtet hatte: „Der<br />

Rundblick übertrifft den vom Kahlen Astenberg an Mannigfaltigkeit.“<br />

Der von Karl Feaux de Lacroix betreute „Sauerländische Gebirgsbote“ entwickelte<br />

sich rasch zum „Sprachrohr“ des <strong>SGV</strong>. Hier wurden selbstredend in<br />

erster Linie vereinsinterne Dinge wie die jeweiligen Jahresberichte vermeldet,<br />

die sämtliche Vereinsmitglieder und Abteilungen betrafen, aber auch interessante<br />

Dinge aus „aller Welt“ gepaart mit Beschreibungen eigener Ausflüge und<br />

Ortsbeschreibungen sowie einer bunten Palette von Anzeigen. So findet sich<br />

etwa in der April-Ausgabe des Jahres 1894,<br />

dem damaligen Zeitgeist entsprechend,<br />

folgende Anzeige: „Aussichtstürme, ganz<br />

in Eisenconstruction, in jeder beliebigen<br />

Höhe, schön, stabil, leicht und sicher besteigbar.<br />

Referenzen und Kostenanschläge<br />

stehen zu Diensten – Fabrik für Dampfkessel<br />

und Eisenkonstrutionen Heinr. Stähler<br />

Weidenau a. d. Sieg.“<br />

So manche Meldung jener Tage des späten<br />

19. Jahrhunderts hat durchaus Bezug zur<br />

Jetztzeit: „Um vor Beschädigungen der vom<br />

S. G.-V. geschaffenen Anlagen (Wegetafeln,<br />

Schutzhütten, Türme etc.) abzuschrecken,<br />

setzt der Vorstand eine Prämie bis zu zehn<br />

Mark in jedem Falle für die erfolgreiche<br />

Anzeige solcher Personen fest, welche Beschädigungen verübt haben. Die<br />

Presse wird ersucht, diesen Beschluss zu verbreiten und eine Reichsgerichts-<br />

Entscheidung über folgendes Vorkommnis beizufügen: Letzten Sommer hatte<br />

ein junger Mann in der Sächsischen Schweiz einen Wegweiser abgerissen<br />

><br />

Sauerland-Rothaargebirge<br />

Der neue Naturpark Sauerland-Rothaargebirge gratuliert im Namen<br />

des Vorstands und der Geschäftsstelle dem Sauerländischen<br />

Gebirgsverein zum 125-jährigen Bestehen!<br />

Wir freuen uns auf die kommende partnerschaftliche Zusammenarbeit!<br />

<strong>www</strong>.npsr.de<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

9


Robert Kolb: Ein Hagener sagt, wo es im Sauerland<br />

und denselben an dem dazu gehörigen Pfahle so wieder angebracht, dass<br />

der Pfeil nach dem Erdboden zeigte. Der junge Mann wurde als der Thäter<br />

ermittelt und von dem zuständigen Gerichte mit acht Tagen Gefängnis wegen<br />

Sachbeschädigung bestraft, obgleich die Verteidigung die Sache als groben<br />

Unfug hinzustellen bemüht war. Der Angeklagte legte Revision ein und beantragte<br />

auch eventuelle Umwandlung der Gefängnisstrafe in eine Geldstrafe.<br />

Das Reichsgericht in Leipzig als letzte Instanz hat nunmehr eine Entscheidung<br />

dahin getroffen, dass das Vergehen nicht als grober Unfug, sondern als<br />

Sachbeschädigung aufzufassen sei und es bei dem ersten Urteil verbleiben<br />

müsse. Eine Umwandlung der Gefängnisstrafe in eine Geldstrafe sei in einem<br />

solchen Falle unzulässig.“<br />

Finger weg von unseren Wanderzeichen!<br />

Schon früh befasste sich der <strong>SGV</strong>-Zentralvorstand mit der Frage, wie das<br />

große Vereinsgebiet organisatorisch gegliedert werden könne. Schon 1895<br />

wurde deshalb erstmals intensiv über „Bezirke“ beraten, ein Jahr später gab<br />

es eine erste Einteilung in „Lüdenscheid, Olsberg, Winterberg, Grevenbrück,<br />

Attendorn, Altenhundem, Plettenberg und Arnsberg“, die allerdings nicht<br />

lange Bestand hatte und bereits 1898 durch eine Neuregelung mit nunmehr<br />

insgesamt 15 Bezirke abgelöst wurde.<br />

Ein wichtiges verbindendes Glied und ein lebendiger Treffpunkt war (und ist es<br />

bis heute) schon in der Frühzeit das zunächst jährlich stattfindende Gebirgsfest.<br />

1891 trafen sich die Wanderfreunde in Arnsberg, 1892 in Altena, 1893 in<br />

Olsberg, 1894 in Herdecke. Die meisten dieser Treffen fanden im Sauerland,<br />

im Siegerland oder in Wittgenstein statt, ab und an ging es aber auch in Orte<br />

außerhalb der südwestfälischen Gebirgsregion: 1901 war zum Beispiel Lippstadt<br />

an der Reihe, 1913 Essen, 1926 Steele und 1950 Wuppertal. Aber schon<br />

beim Fest in Herdecke 1894 wurde leidenschaftlich darüber diskutiert, ob man<br />

das Vereinsfest überhaupt außerhalb des gebirgigen Teils des Vereinsgebiets<br />

begehen könnte. Das Fest in Herdecke war gleichwohl wohlgelungen – wie die<br />

erhaltene Tischrede von Rektor Dr. Reblin aus Altena beweist:<br />

„Wir sind hier versammelt zum fröhlichen Feste,<br />

Es klirren die Gläser, es jauchzen die Gäste.<br />

Es strotzen vor dampfenden Speisen die Teller.<br />

Es spendet die schäumenden Schätze der Keller,<br />

Es klappern die Gabeln, es rasseln die Messer:<br />

Hei, wie sie reinhauen die tapferen Esser.“<br />

Die Wiedersehensfreude war jedes Jahr groß, obwohl das Wetter nicht immer<br />

mitspielte: Schon beim ersten Gebirgsfest in Arnsberg hatte Petrus kein<br />

Einsehen: „Die Züge brachten uns zahlreiche Gäste, Herren und Damen, aber<br />

auch einen Regenguß, der unsere schön gelegene Stadt als in einem Aquarium<br />

gelegen erscheinen ließ und der, so schien es, kein Ende nehmen wollte.<br />

Manchmal regnet’s auch im Sauerland …<br />

Wandern setzt immer Wege voraus. Daran hat sich in 125 Jahren nichts geändert.<br />

Wege, die mit entsprechenden Wanderzeichen ausgestattet sind, damit<br />

sich der Wanderer orientieren kann und nicht verläuft. Schon Ernst Ehmsen<br />

hatte in seinem ersten Jahresbericht auf die Beschilderung der neu einzurichten<br />

Wege hingewiesen – 1897 wurde eine „Wegebaukommission“ eingesetzt,<br />

die sich auch gleich ans Werk machte, wie Dr. Kneebusch sechs Jahre später<br />

konstatierte: „Die schönsten Wege durch schattige Wälder, anmutige Täler und<br />

über luftige Höhen sind ausfindig gemacht, zum Teil geebnet und mit Wegweiser<br />

und Farbe versehen, damit der Wanderer sicher zum Ziele geleitet werde.“<br />

Doch die Freude über das Erreichte war nicht unbegrenzt, denn es gab nach wie<br />

vor Orte im Sauerland, in denen es keine <strong>SGV</strong>-Abteilung gab – und somit auch<br />

keine Wegezeichner! Im Klartext: Hier gab es somit auch keine Wanderzeichen,<br />

kurz: „Es fehlen deshalb fast überall fortlaufende Touristenwege, die den<br />

Fremden von wichtigen Ausgangspunkten des Vereinsgebietes zu Hauptzielen<br />

führen.“ Mit anderen Worten: Hier gab es gehörigen „Nachholbedarf“. Da trat<br />

zum Glück Robert Kolb auf den Plan…<br />

Menschen im <strong>SGV</strong><br />

Nach Jahren des abwartenden Planens übernahm Robert Kolb, Vorsitzender<br />

der Abteilung Hagen und stellvertretender <strong>SGV</strong>-Vorsitzender, 1905 auch<br />

den Vorsitz des Wegeausschusses. Kolb war kein Mann des Schreibtisches,<br />

sondern der Tat. Unter seiner Leitung entstand das Hauptwegenetz des <strong>SGV</strong>,<br />

das bis heute maßgebend ist und in jeder Hinsicht richtungsweisend für alle<br />

deutschen Wandervereine. Mit wahrem Herzblut ging der Ingenieur Kolb mit<br />

seiner „Wegezeichner-Mannschaft“ die wahrhaft schwierige Sache an – und<br />

rasch stellte sich der Erfolg ein, wenngleich mancher seiner Begleiter schwer<br />

daran zu tragen hatte: „In den ersten Jahren zogen wir mit einer Klappleiter<br />

und schweren Holzschildern aus. Oft waren die Rücken wund vom vielen<br />

langen Schleppen. Was mußte auch im Rucksack nicht alles verstaut werden:<br />

Schilder, Holzunterlagen, schwarze und weiße Farbe, Hammer, Rebschere und<br />

Säge. Benzin und Terpentin durften nicht fehlen. Erstens war dies nötig, um<br />

die geronnenen Farben zu verdünnen, und zum anderen, um die Flecken aus<br />

dem Anzuge zu vertreiben.“<br />

6.000 Kilometer Wanderwege<br />

locken in die Natur<br />

Bereits 1906 waren die ersten zehn Wanderstrecken fertiggestellt. Kolb und<br />

seine Mitstreiter schafften es, in 1 ½ Jahren 3.000 Kilometer Hauptwanderwege<br />

und 3.000 Kilometer Nebenstrecken mit Wanderzeichen zu versehen. Eine<br />

grandiose Leistung! In der Kolb’schen Wegekommission trafen sich übrigens<br />

auch Richard Schirrmann und Wilhelm Münker, die Gründer des Deutschen<br />

Jugendherbergswerkes. Schirrmann richtete 1914 auf der Burg Altena die erste<br />

Jugendherberge der Welt ein.<br />

Das Werk Robert Kolbs war noch nicht vollendet, als er Mitte 1909 erkrankte<br />

und am 30. September jenes Jahres starb – noch nicht einmal 43 Jahre alt.<br />

Ihm zu Ehren wurde auf der Nordhelle der Kolbturm erbaut. Bei der offiziellen<br />

Einweihung im Jahr 1913 kamen hier 4.000 Wanderfreunde zusammen, um<br />

Robert Kolb zu gedenken. Der „Sauerländische Gebirgsbote“ veröffentlichte<br />

zu seinem Tod unter dem Titel „Unserm Kolb!“ ein anrührendes Gedicht von<br />

W. Crone:<br />

Richard Schirrmann<br />

geb. 15. Mai 1874 in Grunenfeld,<br />

Ostpreußen, gest. 14. Dezember 1961<br />

in Grävenwiesbach, Taunus<br />

Eng mit dem <strong>SGV</strong> verbunden ist Richard<br />

Schirrmann, der Gründer des Deutschen<br />

Jugendherbergswerkes. Er war zunächst<br />

als Volksschullehrer in Gelsenkirchen tätig.<br />

19<strong>03</strong> wurde er nach Altena versetzt, wo der begeisterte Wanderer<br />

Mitglied im <strong>SGV</strong> wurde. Schirrmann setzte sich nachdrücklich<br />

für das Schulwandern ein – und schon bald entwickelte er seine<br />

Idee eines flächendeckenden Netzes von Herbergen, die nicht nur<br />

Schülern und Studenten oder bestimmten Vereinen offen stehen<br />

sollten, sondern der gesamten wandernden Jugend. Die Anfänge<br />

sind bescheiden: Im damaligen Hotel Gobrecht, am Markt in Altena,<br />

wurden ihm drei Betten zur Verfügung gestellt! Doch Schirrmann<br />

gab nicht auf: 1910 stellte er sein Projekt in der Kölnischen Zeitung<br />

vor – Zuspruch und Unterstützung folgen auf dem Fuße.<br />

Im Jahr 1914 war er am Ziel: Auf der Burg Altena eröffnete die erste<br />

ständige Jugendherberge der Welt, die heute noch im Originalzustand<br />

erhalten ist. Dort wurde er auch erster Herbergsvater. Im Jahr<br />

1922 ließ er sich vom Schuldienst beurlauben, um sich ganz dem<br />

Aufbau des Jugendherbergswerks widmen zu können. Die Stadt<br />

Altena ehrte ihn 1954 mit der Ehrenbürgerschaft.<br />

10 KREUZ&QUER 3/16


lang geht! 1890 – 1914<br />

Ein weißes Liegekreuz auf grauem Borkengrunde,<br />

Vom abgesägten Ast die halbvernarbte Wunde,<br />

Da, dort ein Wegschild mit zwei Nägeln festgeschlagen<br />

Hör, Wanderer, ihr stumm-beredtes Klagen:<br />

Ein Herz, das treu, das innigtreu bisher<br />

Dem Sauerlande schlug, es schlägt nicht mehr!“<br />

Karl Ewald führte nach das Kolb’sche Werk als Vorsitzender der Hauptwegekommission<br />

bis 1924 weiter. In seiner Amtszeit kamen zehn weitere Hauptwanderstrecken<br />

des <strong>SGV</strong> hinzu.<br />

Um die Jahrhundertwende gab es bereits zahlreiche Türme und Hütten im<br />

Sauerland. Der „Gebirgsbote“ listete im Jahr 1895 insgesamt 25 Türme<br />

auf, von denen 24 dem <strong>SGV</strong> gehörten, die meisten waren in Holzbauweise<br />

errichtet. Türme entsprachen seinerzeit der patriotischen Gesinnung und waren<br />

nur sekundär auch als Aussichtspunkte gedacht. Lediglich der Turm auf dem<br />

Kahlen Asten gehörte nicht dem <strong>SGV</strong>. Er sah seinerzeit aber deutlich anders<br />

aus als heute, glich eher einer mittelalterlichen Burganlage. Ein erster Turm<br />

auf dem zweithöchsten Berg Nordrhein-Westfalens stürzte noch als Rohbau<br />

in sich zusammen – „Pfusch am Bau“ ist nicht auszuschließen, aber nicht<br />

aktenkundig …<br />

„Pfusch am Bau“ auf dem Kahlen Asten?<br />

Um die Jahrhundertwende sollte auch der Wintersport im Sauerland Einzug<br />

halten. Auch in dieser Hinsicht wurde der <strong>SGV</strong> aktiv. Im „Gebirgsbote“ stand<br />

schon 1894 zu lesen: „Wir möchten allen Beteiligten den Rat geben: Laßt<br />

auch zur Winterzeit, wenn alles von Schnee überdeckt ist, die Gebirge nicht<br />

veröden! Das Mittel, es durchführen zu können, Gebirge aufzusuchen, ist in<br />

den Schneeschuhen gegeben! Wanderungen zur Winterzeit sind, wie der<br />

Wintersport wohl überhaupt, noch etwas Ungewohntes.“<br />

Diese Meldung wirft fast zwangsläufig die Frage auf, wie denn der Skisport<br />

überhaupt ins Sauerland gelangt ist. Glaubt man der Überlieferung, so soll ein<br />

Förster aus Jagdhaus mit Namen Herber den Skilauf im Sauerland eingeführt<br />

haben. Jener Förster erhielt, so heißt es, von seinem Jagdherrn, der auch<br />

eine Jagd in Norwegen hatte, ein Paar Norweger-Ski. Der Jagdherr hatte im<br />

norwegischen Winter gesehen, wie rasch man auf den Brettern an das Wild<br />

herankommen konnte – das war genau das Richtige für seinen Förster im<br />

Rothaargebirge! Was der zu seinen neuen „Brettern“ gesagt hat, ist leider<br />

nicht überliefert …<br />

Menschen im <strong>SGV</strong><br />

Prof. Dr.<br />

Karl Kneebusch<br />

geb. 3. April 1849 in Neukloster;<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

gest. 17. Dezember 1902 in Dortmund<br />

Wie viele „große“ <strong>SGV</strong>er stammte auch<br />

Karl Kneebusch nicht aus dem Sauerland:<br />

Gebürtig aus Neukloster war er als Lehrer für Geschichte und Erdkunde<br />

an mehreren Schulen tätig, ehe er schließlich 1880 an die Gewerbeschule<br />

Dortmund kam. 1897 wurde ihm der Professorentitel verliehen.<br />

Karl Kneebusch war dem <strong>SGV</strong> zunächst um einige Jahre voraus: Bereits<br />

1883 hatte er den ersten Sauerlandführer verfasst, der die Schönheiten<br />

der Region ebenso aufzeigte wie praktische Hinweise vermittelte. Der<br />

„Kneebusch“ sollte der „Baedecker“ fürs Land der tausend Berge werden!<br />

Als der <strong>SGV</strong> gegründet wurde, erschien gerade die dritte Auflage<br />

– und die Zusammenarbeit war rasch besiegelt: Die frisch gegründeten<br />

<strong>SGV</strong>-Abteilungen sammelten Material für das Buch, das im Gegenzug<br />

zum offiziellen Vereinswanderbuch wurde. In Dortmund war Karl<br />

Kneebusch Gründer der <strong>SGV</strong>-Abteilung. Aufgrund seiner Ortskenntnisse<br />

wurde er mit der Bildung der <strong>SGV</strong>-Wegekommission beauftragt, die ein<br />

Netz von markierten Wanderwegen im Sauerland schaffen sollte. Das<br />

Gelingen des großen Werkes erlebte er nicht mehr – er starb bereits<br />

1902. Karl Kneebusch wurde auf dem Dortmunder Ostfriedhof bestattet.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem <strong>SGV</strong> ist geprägt durch jahrelangen gemeinsamen<br />

Einsatz für die Region Westfalen. Die Jakobspilgerwege sind ein<br />

hervorragendes Beispiel für diese Kooperation. Wir gratulieren dem <strong>SGV</strong> und<br />

freuen uns auf viele weitere Projekte für die Menschen in Westfalen-Lippe.<br />

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125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

11


Vom Krieg und einer „neuen“ Zeit<br />

Die Entwicklung des <strong>SGV</strong> verlief ruhig weiter, bis der Erste Weltkrieg für eine<br />

Zäsur sorgte: Der Wanderbetrieb wurde zwar je nach Lage der Dinge in vielen<br />

Abteilungen aufrechterhalten, aber so manche Abteilung stellte ihre Arbeit<br />

ganz ein oder löste sich gar auf. Überdies schickten manche Abteilungen keine<br />

Jahresberichte mehr und zahlten nicht mehr ihren Beitrag an den Hauptverein.<br />

Entsprechend hatte der Hauptverein auch keine klare Übersicht mehr über<br />

die Zahl der Mitglieder. Vor dem Ausbruch des Krieges hatte der <strong>SGV</strong> etwa<br />

23.500 Mitglieder. 1918 erschien der „Gebirgsbote“ in einer Auflage von<br />

nur noch 17.600 Exemplaren. So mancher<br />

Wanderfreund blieb auf dem Schlachtfeld.<br />

Nach Kriegsende wurde die Satzung „modernisiert“,<br />

die Rolle der Bezirke präzisiert<br />

– und ein neuer Vorsitzender gewählt:<br />

„Lieblings-Kandidat“ war der Altenaer<br />

Landrat Fritz Thomée, der aber durch seine<br />

Aufgaben beim Westfälischen Heimatbund<br />

und beim Märkischen Burgenverein schon<br />

ehrenamtlich engagiert war. So wählte die<br />

Hauptversammlung des Jahres 1919 den<br />

Hagener Stadtrat Waldemar Perker zum<br />

neuen <strong>SGV</strong>-Vorsitzenden. Zu seinem Stellvertreter<br />

bestimmte die Versammlung Hugo<br />

Kracht.<br />

Die Versammlung wählte überdies erst-mals<br />

einen hauptamtlichen Geschäftsführer, nämlich<br />

Julius Schult, der dieses Amt vier Jahrzehnte<br />

ausfüllen sollte. In seiner Ära wuchs der <strong>SGV</strong> von 17.000 auf 48.000<br />

Mitglieder in der Spitze und er gilt als „Vater“ des Kohlberghauses. Mit dem<br />

Amt des Geschäftsführers übernahm Julius Schult auch die Redaktion des<br />

„Sauerländischen Gebirgsboten“. Die Geschäftsstelle fand zunächst Platz in<br />

seiner Wohnung in Iserlohn.<br />

Gebirgsfeste werden zu wahren<br />

Höhepunkten<br />

In den Jahren der Weimarer Republik<br />

stand das Thema „Beiträge“ einige Male<br />

auf der Tagesordnung der Hauptversammlungen.<br />

Neu eingesetzt wurde ein<br />

Ausschuss für Natur- und Heimatschutz.<br />

Das Thema „Finanzierung des Kohlberghauses“<br />

und damit zusammenhängend<br />

die Frage, ob hier Alkohol ausgeschenkt<br />

werden dürfe<br />

Das Kohlberghaus bei Altena-Dahle wurde im August 1925 eingeweiht.<br />

Die Eisenbahn sorgte dafür, dass immer mehr Wanderfreundinnen und<br />

Wanderfreunde den Weg ins Sauerland fanden.<br />

oder nicht, sorgten für manche<br />

heftige Diskussion. Am 2.<br />

August 1925 wurde das Kohlberghaus<br />

eröffnet, die Waldweihestätte<br />

am 9. Oktober 1938.<br />

1921 fand das erste Gebirgsfest<br />

nach dem Ersten Weltkrieg statt<br />

und zwar in Iserlohn. In den folgenden<br />

Jahren wurden die Gebirgsfeste zu den Höhepunkten im Wanderjahr.<br />

Hier stand „gehaltvolle“ Unterhaltung im Vordergrund – und keine ernsten,<br />

hitzigen und langatmigen Diskussionen wie bei den Hauptversammlungen.<br />

Absoluter „Renner“ war nach glaubhaften Augenzeugenberichten das Gebirgsfest<br />

1927 in Altena: Im Burghof wurde das Stück „Die Rose von Altena“<br />

aufgeführt – und ein Riesenfeuerwerk stellte die Beschießung der Burg dar.<br />

Das Jahr 1933 brachte auch dem <strong>SGV</strong> die Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten.<br />

Zu Jahresbeginn hatte der <strong>SGV</strong> 224 Abteilungen und 21.000<br />

Mitglieder, die fällige Jahreshauptversammlung<br />

fand, eingebunden<br />

ins Gebirgsfest, im Juni 1933 in<br />

Lüdenscheid statt. Hugo Kracht<br />

leitete diese als stellvertretender<br />

Hauptvorsitzender. 117 Abteilungen<br />

waren vertreten. Im „Gebirgsboten“<br />

las sich der Anbruch einer neuen<br />

Zeit so: „Dann gedachte der Leiter<br />

der Tatsache, daß dies die erste<br />

Hauptversammlung im neu erwachten<br />

Deutschland sei. Drei Wünsche<br />

hege er für den <strong>SGV</strong>: daß der neue<br />

Geist auch in unseren Reihen immer<br />

mehr Platz greife, daß Tausende von<br />

Frauen und Männern sich die hohe<br />

Pflichterfüllung unseres greisen<br />

Reichspräsidenten und zum dritten<br />

die heilige Liebe unseres Reichskanzlers zu Heimat und Vaterland als Vorbild<br />

nehmen möchten. Der echt vaterländische Geist sei schon von Anfang an im<br />

<strong>SGV</strong> vorhanden gewesen. Da ja alle Arbeiten unseres Vereins Heimat und<br />

Vaterland galten.“<br />

Aus dem Vorsitzenden wird der „<strong>SGV</strong>-Führer“<br />

Die deutschen Wandervereine wurden dem neuen Reichssportkommissar unterstellt.<br />

Die „neue Zeit“ brachte auch eine neue Terminologie mit sich: Statt<br />

des „Vorsitzenden“ sollte es fortan<br />

einen „<strong>SGV</strong>-Führer“ geben. Der<br />

noch amtierende Hauptvorsitzende<br />

Dr. Schneider stellte sein Amt zur<br />

Verfügung, sodass auf einer außerordentlichen<br />

Hauptversammlung<br />

der Arnsberger Vize-Regierungspräsident<br />

Karl Eugen Dellenbusch<br />

einstimmig und ohne Aussprache<br />

zum <strong>SGV</strong>-Führer gewählt wurde.<br />

Der nahm die Wahl an, berief<br />

dann aber den ausgeschiedenen<br />

Dr. Schneider zum geschäftsführenden<br />

Hauptvorsitzenden, da er<br />

selber dienstlich nicht die Zeit<br />

aufbringen könne, die Geschäfte<br />

zu führen.<br />

Die Gebirgsfeste waren fortan politische<br />

Veranstaltungen der Nazi-<br />

Diktatur: 1934 in Fredeburg beherrschten Fahnen des Dritten Reiches das<br />

Ortsbild, die SA-Kapelle von Schmallenberg lieferte das musikalische Rahmenprogramm,<br />

die Wanderideale wurden in die Blut-und-Boden-Ideologie<br />

verbrämt – und so mancher Redner ließ die neue Zeit hochleben: „Wir mit der<br />

Heimatscholle so eng verbundenen Wanderer im Lande der roten Erde und im<br />

Reiche der schwarzen Schätze unter der Erde marschieren unter der weißen,<br />

hell und sieghaft leuchtenden Sonne, deren Speichen nunmehr Sinnbild des<br />

neuen Deutschlands sind, im festen Schritt und Tritt …, damit Deutschland<br />

12 KREUZ&QUER 3/16


Menschen im <strong>SGV</strong><br />

Karl Féaux<br />

de Lacroix<br />

geb. 5. August 1860 in Paderborn;<br />

gest. 12. November 1927 in Arnsberg<br />

Zu den Mitgründern des Sauerländischen<br />

Gebirgsvereins zählt zu Recht Karl Féaux<br />

de Lacroix. Er wurde in Paderborn geboren,<br />

machte aber in Arnsberg das Abitur und<br />

kam schließlich nach seinem Examen und<br />

einigen Stationen im Jahr 1886 als Lehrer ans Gymnasium Laurentianum<br />

in Arnsberg. Dort begeisterte er über die Jahre Schüler und<br />

Kollegen für das Wandern im Arnsberger Wald – er war sozusagen<br />

das pädagogische „Pendant“ zu Forstrat Ernst Ehmsen. Gemeinsam<br />

mit dem Forstrat strebte er nachdrücklich und beharrlich die Gründung<br />

eines „Sauerländischen Touristenvereins“ an – und übernahm<br />

nach der Gründung des <strong>SGV</strong> die Redaktion des „Sauerländischen<br />

Gebirgsboten“. Der Start war wahrlich nicht einfach: Gleich in<br />

der ersten Ausgabe musste er den Tod des umtriebigen Forstrats<br />

Ehmsen vermelden.<br />

Neben seiner Tätigkeit im <strong>SGV</strong> war er auch als Autor tätig: So<br />

stammen von ihm mehrere Werke zur Lokal- und Regionalgeschichte,<br />

darunter ein Führer durch Arnsberg, der 1895 erstmals erschien.<br />

Wegen seiner Verdienste um die Regionalgeschichte wurde er<br />

Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen. Doch nicht nur<br />

das: 1926 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Arnsberg.<br />

bald wieder auf die Sonnenseite des Weltgeschehens gelangt und unser aller<br />

Arbeit für das Gemeinwohl letzten und allerhöchsten Sinn gewinnt.“<br />

Im Mai 1934 brachte der „Sauerländische Gebirgsbote“ unter der Überschrift<br />

„Wir steigen wieder!“ einen Rückblick auf das 1. Vereinsjahr im nationalsozialistischen<br />

Deutschland. Demnach betrug die Mitgliederzahl zu Anfang des<br />

Jahres 1934 fast 22.000 – ein Plus von 1.000 gegenüber dem Vorjahr. Die<br />

größte <strong>SGV</strong>-Abteilung war Hagen (1.542 Mitglieder), es folgten Bochum mit<br />

885 und Dortmund mit 773 Mitgliedern. Für das Jahr 1936 liegt eine Auflistung<br />

der Mitglieder nach Geschlechtern vor: 85 Prozent der <strong>SGV</strong>-Mitglieder<br />

waren demnach männlich, 15 Prozent weiblich.<br />

Die Mitgliederwerbung blieb auch in der NS-Zeit ein wichtiges Thema für<br />

den <strong>SGV</strong>. Der „Gebirgsbote“ startete in seiner Ausgabe vom Februar 1937<br />

den folgenden Aufruf: „Der beste Werber des Jahres 1936<br />

erbrachte dem S.G.V. 88, der zweitbeste 57 neue Mitglieder.<br />

Lieber Wanderkamerad! Wir sind auch mit weniger zufrieden,<br />

nur hilf auch Du uns 1937, die Reihe unserer Wanderfreunde<br />

erheblich zu verstärken. Es kann gewiss nicht jeder ein ,Großwerber‘<br />

sein, aber jedes unserer Mitglieder vermag sehr wohl<br />

ein neues zu werben. Wir rechnen bestimmt mit Deiner Hilfe<br />

im laufenden Jahre!“<br />

Der „Gebirgsbote“ stellt sein<br />

Erscheinen ein<br />

1914 – 1945<br />

Der Zweite Weltkrieg sorgte für eine dramatische Zäsur, von<br />

der sich der <strong>SGV</strong> nur schwerlich erholen konnte. In den Jahren<br />

1940 und 1941 wurden noch Hauptversammlungen abgehalten.<br />

Am 8. Juni 1941 trafen sich überdies 500 Ehrengäste<br />

zum 50. Geburtstag des Vereins im Kammermusiksaal der<br />

Stadthalle Hagen, die stolze Zahlen vernahmen: So seien im<br />

Jahr 1940 insgesamt 4.000 Wanderfahrten unternommen<br />

worden, an denen 47.000 Wanderer teilgenommen hatten.<br />

Im Mai 1942 hatte der <strong>SGV</strong> 35.700 Mitglieder. Ab 1942<br />

fand keine Hauptversammlung mehr statt, der Krieg forderte<br />

seinen Tribut. 6.000 Wanderfreunde waren eingezogen, 1.200<br />

von ihnen blieben auf den Schlachtfeldern. Der „Sauerländische<br />

Gebirgsbote“ erschien<br />

noch bis 1943 – mit dem<br />

Heft 3 jenes Jahres stellte er<br />

sein Erscheinen ein. Der Redakteur<br />

verabschiedete sich<br />

mit markigen Worten: „Die<br />

Kriegswirtschaft erfordert<br />

stärkste Zusammenfassung<br />

aller Kräfte. Dies macht notwendig,<br />

daß unsere Zeitschrift<br />

mit dieser Nummer ihr Erscheinen<br />

einstellt, um Menschen und<br />

Material für andere kriegswichtige<br />

Ziele freizumachen. … Auf<br />

Wiedersehen nach glücklich beendetem<br />

Krieg! Einstweilen heißt<br />

unser aller Ziel: Deutschland den<br />

Sieg zu sichern.“<br />

Schon seit 1939 bestimmte der<br />

Krieg selbstredend die Themen<br />

und die Wortwahl des „Gebirgsboten“:<br />

In Heft 1 vom Januar 1940<br />

wünschte der „Deutsche Wanderführer“ Ferdinand Werner zum neuen Jahr<br />

„Glück und Heil allewege! Dem deutschen Wandertum ein frohes Jahr! Dem<br />

deutschen Heer ein sieghaftes Schwert! Dem Deutschen Führer Gesundheit<br />

und Kraft! Dem deutschen Vaterland Ehre und Ruhm!“<br />

<strong>SGV</strong>-Führer Karl Eugen Dellenbusch schreibt an gleicher Stelle an seine Wanderkameraden<br />

und Wanderkameradinnen: „An der Wende schicksalschwerer<br />

Jahre blick unser Volk mit Stolz auf die Taten seiner Soldaten und erwartet<br />

es in Entschlossenheit und Siegeszuversicht die kommenden Jahre. Front<br />

und Heimat sind gleichermaßen von der Erkenntnis durchdrungen, daß es<br />

in diesem Kampfe um unseres Volkes Zukunft geht, und daß uns im festen<br />

Zusammenhalten nichts umbringen kann. Diese verschworene Gemeinschaft<br />

in der Heimat zu stärken und die Verbundenheit mit unseren eingezogenen Kameraden<br />

zu pflegen, wird auch unsere vornehmste Aufgabe im Gebirgsverein<br />

sein. … Aus den Briefen unserer Soldaten von der Front wird uns die Gewißheit,<br />

daß ihnen die in der Wandergemeinschaft erlebte Heimat nun auch im<br />

Felde das Bewußtsein schenkt, ein schönes Vaterland verteidigen zu dürfen.“<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

13


Jugend, Naturschutz, Skigilden – im Trend<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sollte es noch gut ein Jahr dauern, ehe<br />

der <strong>SGV</strong>-Hauptverein wieder seine Arbeit aufnehmen konnte. Schirmherr des<br />

<strong>SGV</strong> wurde Landeshauptmann Bernhard Salzmann, der aus dem Siegerland<br />

stammte und in letzter Konsequenz dafür gesorgt hat, dass die Selbstständigkeit<br />

Westfalens durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe gewahrt blieb.<br />

Der neue <strong>SGV</strong>-Vorstand wurde am 21. Mai 1947 gewählt, Hauptvorsitzender<br />

wurde Stadtrat Dr. Guttmann aus Hagen, Bernhard Salzmann blieb als Beisitzer<br />

dem <strong>SGV</strong> erhalten. Ein eigens eingesetzter<br />

Ausschuss übernahm die Aufgabe, eine<br />

neue Satzung auszuarbeiten. In einem Rundschreiben<br />

wandte sich Landeshauptmann<br />

Salzmann an die Vereinsmitglieder – und an<br />

solche, die es werden wollten: „An unsere<br />

Mitglieder! Erstmals nach langer Zeit ist es<br />

wieder möglich, allen unseren Abteilungen<br />

und Mitgliedern eine Nachricht zukommen<br />

zu lassen. … Jeder, der seine Heimat liebt<br />

und in der alten, im <strong>SGV</strong> bewährten Weise<br />

unserem Volk und Land zu dienen bereit<br />

ist, ist uns als Freund und Wanderkamerad<br />

herzlich willkommen ohne Unterschied des<br />

Standes, der Art der politischen Einstellung<br />

und Konfession.“<br />

Die erste Hauptversammlung nach dem<br />

Krieg fand am 12. Juni 1948 in Hagen statt – 400 Wanderer aus rund 180<br />

Abteilungen, dazu der Innen- und Kultusminister von Nordrhein-Westfalen<br />

nahmen daran teil. Die Versammlung stand unter dem immer noch aktuellen<br />

Thema „Hilfe für den heimischen Wald“.<br />

Der Hauptvorsitzende stellte fest, „es seien<br />

die besten, durch ihre Liebe zur Heimat und<br />

Natur geläuterten, verinnerlichten Menschen<br />

mit hohem Pflichtgefühl, mit stark ausgeprägter<br />

Kameradschaft und mit einer im Grunde<br />

festgewurzelten demokratischen Haltung gewesen,<br />

die sich von Anfang an immer und<br />

immer wieder im <strong>SGV</strong> zusammenfanden. So<br />

habe der Nazismus unsere Organisation und<br />

ihr Wesen wohl äußerlich berührt, doch im innersten<br />

Kern nicht erfassen können.“ Der Vorsitzende<br />

erklärte der Versammlung, dass die<br />

14 KREUZ&QUER 3/16<br />

Mitgliedszahl<br />

des <strong>SGV</strong> auf<br />

47.000 gestiegen<br />

sei – die höchste bis dahin erreichte<br />

Zahl in der Vereinsgeschichte! Neuer Hauptgeschäftsführer<br />

wurde Herbert Schult, ein<br />

Neffe von Julius Schult. Er amtierte bis<br />

1956, sein Nachfolger wurde Karl Juckenack,<br />

der aus Essen stammte. Die Geschäftsstelle<br />

wurde 1964 in aller Stille<br />

von Iserlohn in den Neubau an der Emster<br />

Straße 104 in Hagen verlegt. Das Wegenetz<br />

war seit dem Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges verändert worden, neue<br />

Streckenführungen wurden aus verschiedensten<br />

Gründen nötig. In Absprache<br />

mit dem ADAC wurden erste<br />

Parkplätze angelegt, von denen die<br />

Automobilisten gekennzeichnete<br />

Rundwanderwege nutzen konnten.<br />

Der „Kneebusch“ ist der<br />

„Baedeker“ fürs Sauerland...<br />

Im Vordergrund steht nicht das<br />

„Kilometerfressen“<br />

Im Wanderheim wurde und wird gesungen und gefeiert – auch das<br />

macht den <strong>SGV</strong> aus.<br />

Aus der Gulaschkanone schmeckt die Erbsensuppe immer noch am<br />

besten…<br />

Zu einem wichtigen Aufgabengebiet des <strong>SGV</strong> entwickelte sich in den 1950erund<br />

1960er-Jahren die Jugendarbeit, wenngleich es nicht immer reibungslos<br />

über die Bühne ging: Querelen blieben nicht aus, wurden aber gemeistert und<br />

schließlich wurde die Basis gelegt, auf der heute noch die Jugendarbeit im<br />

<strong>SGV</strong> ruht: „Die gesamte Jugendarbeit des<br />

<strong>SGV</strong> ist durch eine Fortführung und Weiterentwicklung<br />

des Geistes der Deutschen<br />

Jugendbewegung des Wandervogels bestimmt<br />

und trägt daher auch ihren Charakter“.<br />

Schon 1949 forderten die Jugendwarte:<br />

„Nicht Wetzen und Kilometerfressen,<br />

sondern seelisches Erleben“ – das Motto<br />

trifft bis heute den Kern der Wandersache.<br />

Nicht zu vergessen: Die Jugendarbeit<br />

des <strong>SGV</strong> war und ist stets mit der Arbeit<br />

des Verbandes Deutscher Gebirgs- und<br />

Wandervereine (heute „Deutscher Wanderverband,<br />

DWV“) verknüpft. Man darf<br />

konstatieren: Als Verbandspräsident Georg<br />

Fahrbach 1952 auf dem Deutschen<br />

Wandertag in Bad Berneck die „Deutsche<br />

Wanderjugend“ gründete, war es nicht zuletzt die <strong>SGV</strong>-Jugend, die künftig das<br />

Bild der Deutschen Wanderjugend prägen sollte.<br />

Jugend braucht Heimat – und ein Domizil, einen Jugendhof. Schon 1952<br />

wurde der Wunsch nach einer Schulungsstätte<br />

geäußert. Zunächst war der Sümmerberg<br />

im Landkreis Iserlohn für einen<br />

neuen Jugendhof im Gespräch, doch es<br />

kam anders: Die 1907 erbaute Villa Seibertz<br />

am Hasenwinkel in Arnsberg wurde<br />

frei und stand zum Verkauf. Es gab mehrere<br />

potente Interessenten, doch der <strong>SGV</strong><br />

bekam den Zuschlag für eine „kulturelle<br />

Mitte unserer jungen Gemeinschaft, zu der<br />

auch die älteren Wanderfreunde gehören<br />

sollen, die mit uns jugendgemäß leben<br />

wollen.“ Dazu gehörte der Verzicht auf<br />

Alkohol und Nikotin. Am 11. September<br />

1955 wurde der Jugendhof feierlich eröffnet<br />

– im Beisein zahlreicher Prominenz,<br />

darunter auch der Mann, der immer an der Seite der Jugend stand und nach<br />

dem das <strong>SGV</strong>-Domizil bis heute benannt ist: Wilhelm Münker! In der ersten<br />

„Arbeitswoche“ kreisten die Gedanken der jungen wie auch älteren Teilnehmer<br />

um aktuelle Fragen wie etwa: „Hat der Hymnus auf die Natur im Zeitalter des<br />

Motors noch einen Sinn?“ Aus der Rückschau können wir diese Frage heute<br />

mit einem eindeutigen und nachdrücklichen „Ja“ beantworten. Nach zwei<br />

Jahren verzeichnete der Jugendhof bereits 18.500 Übernachtungen, 1960<br />

war diese Zahl schon auf fast 53.000 gestiegen. Schon 1956 hatte der <strong>SGV</strong><br />

durch Zukäufe das Gelände rund um den Jugendhof erweitert, so dass heute<br />

insgesamt 35.000 Quadratmeter zur Verfügung stehen.<br />

Der Jugendhof wird zum Domizil<br />

Zum Jahresprogramm gehörten weiterhin die <strong>SGV</strong>-Gebirgsfeste. Besonders<br />

dasjenige 1951 in Arnsberg blieb so manchem in bester Erinnerung. Im<br />

Hellweger Anzeiger (Unna) stand über das Gebirgsfest folgender Bericht, der<br />

auch nachdrücklich Bezug nimmt auf die NS-Zeit, in der viel „marschiert“<br />

wurde: „Diese Alten und Jungen, Männer und Frauen, Jungen und Mädchen


der Zeit 1945 – 2000<br />

marschierten nicht, sie wanderten auch nicht hier. Sie hatten nicht die Merkmale<br />

einer ,Bewegung‘, aber sie waren offenbar innerlich bewegt, und darum<br />

bewegten sie selbst die Menschen, die ihnen an den Straßen und Plätzen nur<br />

zusahen.“ Man bedenke: Der Zweite Weltkrieg war gerade erst einmal seit<br />

sechs Jahren vorbei.<br />

Im Jahr 1982 wanderte Bundespräsident Prof. Karl Carstens mit dem <strong>SGV</strong>.<br />

Der Festzug beim Gebirgsfest 1961 in Plettenberg schlug alle Rekorde: 6.000<br />

Wanderfreundinnen und Wanderfreunde beteiligten sich. Interessanterweise<br />

kam bei der Fachwarte-Tagung (vor nunmehr 55 Jahren) schon der Wunsch<br />

auf, Querverbindungen zwischen einzelnen Arbeitsgebieten herzustellen. Heute<br />

würde man sagen: Netzwerke bilden und gemeinsame Tagungen durchführen!<br />

Der Naturschutz war und ist bis heute eine wichtige Stütze der Arbeit des<br />

<strong>SGV</strong>. Der Krieg hatte nicht nur die meisten Städte zerstört, sondern auch in<br />

den Tälern und auf den Höhen des Sauerlandes dramatische Spuren hinterlassen.<br />

Sie durch Wiederaufforstungen zu beseitigen war ein erstes großes<br />

Ziel – neben der Rettung der Balver Höhle, die während der Kriegszeit (mit<br />

Zwangsarbeitern) als Produktionsstätte für Kriegsmaterial genutzt worden war<br />

und von den Engländern gesprengt werden sollte. Es ist insbesondere auch<br />

dem <strong>SGV</strong> zu verdanken, dass die Höhle erhalten blieb.<br />

Zum Wandern gehören<br />

auch Kultur und<br />

Heimatpflege<br />

Schon früh engagierte sich der <strong>SGV</strong> gegen<br />

den Ausstoß riesiger Mengen von<br />

Schwefeldioxyd aus den Schornsteinen<br />

im Ruhrgebiet, kämpfte aber auch<br />

gegen die ausufernde, stadtbildverschandelnde<br />

Außenreklame und gegen<br />

Strommasten, die das Landschaftsbild<br />

zerstören. Schon vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg hatte der <strong>SGV</strong> eigene Naturschutzgebiete<br />

angekauft – heute ist er<br />

größte nicht-staatliche Eigentümer von<br />

Naturschutzgebieten in ganz NRW! Das<br />

wird in so mancher Diskussion häufig<br />

vergessen. Dass der Kampf für den Naturschutz<br />

oftmals Jahrzehnte dauert, erfuhr der <strong>SGV</strong> bei der Hochheide „Neuer<br />

Hagen“: Schon 1927 wurde der erste Versuch unternommen, den „Neuen<br />

Hagen“ unter Naturschutz zu stellen, doch 1942, also mitten im Zweiten<br />

Weltkrieg, kam dann vom Reichsforstamt der unselige Plan auf, die Hochheide<br />

Menschen im <strong>SGV</strong><br />

Auch das „Skiwandern“ fand beim <strong>SGV</strong> zahlreiche Anhänger.<br />

Wilhelm Münker<br />

geb. 29. November 1874 in Hilchenbach;<br />

gest. 20. September 1970 in Hilchenbach<br />

Wilhelm Münker war in vielen Bereichen<br />

ehrenamtlich aktiv. Gemeinsam mit Richard<br />

Schirrmann kümmerte er sich um die Gründung<br />

des Deutschen Jugendherbergswerkes<br />

– und sorgte vor allem für einen steten<br />

Spendenfluss …<br />

1896 trat der Fabrikant in den <strong>SGV</strong> ein und leitete von 19<strong>03</strong> bis<br />

1921 die Abteilung Hilchenbach. Ein weiteres Anliegen neben dem<br />

Wandern war ihm der Erhalt der Heimat und ihrer Natur. So wurde<br />

er 1918 zum Leiter des Heimat- und Naturschutzausschusses des<br />

<strong>SGV</strong>-Hauptvereins berufen. Schon im Jahr 1911 hatte er auf eigene<br />

Kosten ein Areal gekauft, um es als Naturschutzfläche zu erhalten.<br />

Der <strong>SGV</strong> übernahm sein Konzept – und ist heute größter Eigentümer<br />

von Naturschutzflächen in ganz NRW.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte Wilhelm Münker zu den Mitbegründern<br />

der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, zudem war er<br />

auch Leiter des „Ausschusses zur Rettung des Laubwaldes“. Er<br />

wollte das Wandern zur Volkssache machen – und kämpfte vehement<br />

gegen stadtbildzerstörende Außenreklame.<br />

1958 gründete der Hilchenbacher Ehrenbürger die Wilhelm-Münker-<br />

Stiftung für Gesundheit, Wandern, Naturschutz und Heimatpflege<br />

– und der <strong>SGV</strong>-Jugendhof in Arnsberg ist nach Wilhelm Münker<br />

benannt.<br />

in Ackerland umzuwandeln. Dieses Ansinnen konnte zum Glück abgewehrt<br />

werden und so gelang es schließlich im Jahr 1955, den „Neuen Hagen“ als<br />

Naturschutzgebiet auszuweisen.<br />

Neben dem Wandern und damit verbunden den Wegen widmete sich der <strong>SGV</strong><br />

auch der Heimatpflege und der Kultur. Dazu zählt insbesondere der Denkmalschutz<br />

als Pflege der Vergangenheit, die Ortsbildpflege und die Landschaftsgestaltung<br />

sowie die Mitarbeit bei der Raum-, Orts- und Bauplanung. Auch<br />

bei den schon in den 1960er-Jahren eingerichteten Naturparken war der <strong>SGV</strong><br />

federführend beteiligt.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten<br />

auch die Skigilden im <strong>SGV</strong><br />

wieder auf. Schon in den 1930er-<br />

Jahren waren erste Skigilden<br />

in den Abteilungen gegründet<br />

worden. So gehörten 1933 der<br />

Skigilde Dortmund bereits 80<br />

Mitglieder an – und 1950 zählte<br />

der <strong>SGV</strong> 45 Skigilden mit etwa<br />

1.000 aktiven Skiläufern. Zahlreiche<br />

Kurse sorgten für Pistenspaß<br />

und auch die Langläufer kamen<br />

auf ihre Kosten. In Niedersfeld<br />

fanden die Skifans schließlich ihr<br />

festes Domizil: 1963 wurde das<br />

Ski- und Wanderheim eröffnet unter<br />

dem Leitbild: „Wanderern und<br />

Skiläufern soll dieses Heim ein Stützpunkt sein und damit an seinem Teil eine<br />

Hilfe zur Menschenbildung und Naturerziehung.“<br />

><br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

15


16 KREUZ&QUER 3/16<br />

Regionalverband Ruhr


Das Wechselspiel der Rekorde<br />

und knappen Kassen 1945 – 2000<br />

Menschen im <strong>SGV</strong><br />

In den 1960er-Jahren tauchte angesichts des zunehmenden<br />

Autoverkehrs die Frage auf, ob denn Wandern<br />

überhaupt noch zeitgemäß sei, ob also der <strong>SGV</strong><br />

überhaupt noch eine „Daseinsberechtigung“ habe.<br />

Manche heiße Diskussion wurde zu diesem Thema<br />

geführt, nicht immer sachlich, sondern durchaus<br />

auch polemisch und so mancher Einwurf und mancher<br />

Diskussionsbeitrag war durch fehlende Sachkenntnis<br />

getrübt…<br />

Die Mitgliederzahl erreicht<br />

53.650 – Rekord!<br />

Doch dem immer weiter um sich greifenden Verkehrsmittel<br />

Auto zum Trotz – der <strong>SGV</strong> entwickelte<br />

sich weiter und blieb das, was er immer schon<br />

war: der größte Wanderverein in Nordrhein-Westfalen!<br />

Als der <strong>SGV</strong> 1966 seinen 75. Geburtstag<br />

feierte, lag die Mitgliederzahl bei 35.000. Im<br />

Jahr <strong>2016</strong> hat der <strong>SGV</strong> ebenfalls 35.000 Mitglieder.<br />

In den fünf Jahrzehnten dazwischen gibt<br />

es deutliche Schwankungen bis auf 53.650 Mitglieder<br />

im Jahr 1988. Die drei mitgliederstärksten<br />

Abteilungen waren im Jahr 1965 Wuppertal<br />

mit 1.095 Mitgliedern, gefolgt von Lüdenscheid<br />

(1.082) und Hagen (982). Zehn Jahre später<br />

sah die Sache anders aus: Lüdenscheid lag unangefochten<br />

auf Platz eins mit 1.790 Mitgliedern vor Hagen (1.254) und<br />

Wuppertal (1.088). Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990<br />

lag Lüdenscheid wieder mit 1.679 Mitgliedern an der Spitze, Arnsberg folgte<br />

auf Platz zwei mit 1.064 Mitgliedern von Hagen (1.043). Im Jahr 2005 ergab<br />

Hugo Kracht<br />

geb. 16. März 1870 in Gelsenkirchen;<br />

gest. 23. September 1953 in Bad Laasphe<br />

In vielfältigen Funktionen und an wichtigen<br />

Stellen wirkte Hugo Kracht für den <strong>SGV</strong>: Er<br />

begann seine „Berufslaufbahn“ als Lehrer<br />

in (Essen-)Katernberg-Stoppenberg. 1893<br />

trat er dem <strong>SGV</strong> bei und gründete acht Jahre<br />

später die Abteilung Katernberg-Stoppenberg. Von 1919 bis 1933<br />

bekleidete er das Amt des stellvertretenden Hauptvorsitzenden des<br />

<strong>SGV</strong>-Gesamtvereins. In diesen Jahren betreute er auch den Bau des<br />

Kohlberghauses. Er engagierte sich beim Jugendherbergswerk – und<br />

war treibende Kraft für den Bau einer Herberge an der Hasper Talsperre.<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm Hugo Kracht<br />

kommissarisch den Vorsitz des <strong>SGV</strong>, bevor im Laufe des Jahres<br />

1946 Josef Heidbüchel als neuer <strong>SGV</strong>-Vorsitzender gewählt wurde.<br />

Neben seiner intensiven Vereinsarbeit fand er Zeit, 1907 ein „Sommerfrischen-<br />

und Gasthofverzeichnis des Sauerlandes“ herauszugeben.<br />

Sein Wanderführer „Sauerländisches Wanderbuch“ erschien<br />

bis zu seiner Vereinigung mit dem „Sauerlandführer“ von Dr. Karl<br />

Kneebusch 1928 in sieben Auflagen. Der „Gebirgsbote“ fasste sein<br />

Lebenswerk kurz und prägnant zusammen: „Er war die wandernde<br />

Werbung für den <strong>SGV</strong>“. Bestattet wurde Hugo Kracht in Bad Laasphe,<br />

wo er im Alter lebte.<br />

Die Volkstanzgruppe der Abteilung Grafschaft im Jahr 1972.<br />

Nach der Wanderung zusammensitzen, gemeinsam essen, trinken<br />

und erzählen – das ist gute <strong>SGV</strong>-Tradition bis heute!<br />

sich das folgende Bild: Lüdenscheid vorn<br />

mit 1.133 Mitgliedern vor Arnsberg (914)<br />

und Dortmund (693).<br />

Im Laufe der Jahre erfolgten selbstredend<br />

mehrere Satzungsänderungen, um das<br />

Vereinsleben der Zeit anzupassen. Höchstes<br />

Gremium blieb natürlich die jährlich<br />

stattfindende Hauptversammlung, auf denen<br />

manchmal, das liegt in der Natur der<br />

Sache, auch heftigst diskutiert wurde und<br />

so manche Abstimmung ziemlich knapp<br />

ausging. In den meisten Fällen ging es<br />

dabei um Geld – wie könnte es anders<br />

sein: So mussten etwa 1972 in Attendorn,<br />

1982 in Lindlar sowie 1986 in<br />

Bad Laasphe Beitragserhöhungen von<br />

den Delegierten gebilligt werden, was<br />

1993 in Kierspe nicht gelang! Noch im<br />

gleichen Jahr fand aber in Bad Laasphe<br />

eine weitere Versammlung statt, auf der<br />

die Beitragserhöhung dann beschlossen<br />

wurde.<br />

Weitreichende Entscheidungen für die<br />

Zukunft (aber für so manchen <strong>SGV</strong>er<br />

auch schmerzhaft) fielen auf der Hauptversammlung<br />

1988 in Brilon, nämlich<br />

der Verkauf des Ski- und Wanderheims in Niedersfeld, des Kohlberghauses<br />

sowie der Hauptgeschäftsstelle in Hagen. Auf der Hauptversammlung 1989 in<br />

Duisburg wurde der „Vollzug“ der Beschlüsse bekannt gegeben.<br />

1990 freuten sich Arnsberg und der gesamte <strong>SGV</strong> über den Deutschen Wandertag,<br />

der Tausende Wanderfreundinnen und Wanderfreunde ins Sauerland<br />

führte. 1995 stand in Arnsberg wiederum eine turbulente Hauptversammlung<br />

an: Eine eigens eingesetzte Strukturkommission hatte etliche Themen vorbereitet<br />

und zur Diskussion gestellt, darunter die Frage nach dem Erhalt oder<br />

dem Verkauf des <strong>SGV</strong>-Jugendhofs, der Verlegung der Hautgeschäftsstelle<br />

nach Arnsberg und auch, ob das Naturschutzzentrum weitergeführt werden<br />

sollte. Eine knappe Mehrheit der Delegierten beschloss das „Aus“ für das<br />

Naturschutzzentrum, eine Entscheidung, die viele nicht mittragen wollten,<br />

zählt doch der Naturschutz zu den wichtigsten satzungsgemäßen Aufgaben<br />

des <strong>SGV</strong>! Ein Jahr später, bei der Umsetzung des Beschlusses über das „Aus“<br />

für das Naturschutzzentrum in die Satzung, entschied sich die überwältigende<br />

Mehrheit für den Erhalt des Satzungsauftrages „Betrieb eines Naturschutzzentrums“.<br />

Wandern und Wege sind naturgemäß die wichtigsten Kompetenzfelder des<br />

<strong>SGV</strong>. Wie beschrieben, sind aber auch der Naturschutz und neuerdings auch<br />

die Wanderführerausbildung zu wichtigen, tragenden Pfeilern des <strong>SGV</strong>-Hauses<br />

geworden. Die Kultur hat wie auch der Fachbereich „Familie“ schon in den<br />

1990er-Jahren immer wieder Angebote wie Exkursionen und Tagungen mit<br />

Erfolg durchgeführt. Doch was macht einen Wanderverein wie den <strong>SGV</strong> noch<br />

aus? Natürlich: Heime und Hütten! 1970 verfügten <strong>SGV</strong>-Abteilungen über 29<br />

Wanderheime mit 545 Betten, im Jahr 2005 gab es noch 26 Wanderheime<br />

mit 471 Betten, dazu 63 Wanderheime und Hütten ohne Übernachtungsmöglichkeit.<br />

Auch sind sechs Aussichtstürme im Besitz des <strong>SGV</strong>. Die dauerhafte<br />

Erhaltung der Wanderheime und Hütten ist eine der dringlichsten Aufgabe des<br />

zuständigen Fachbereiches für die Zukunft.<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

17


<strong>SGV</strong>-Jugendhof<br />

Schicht auf der Zeche Knirps<br />

Freilichtmuseum Lindlar<br />

Gelsenkirchen 2007<br />

66. Gebirgsfest August 2010<br />

66. Gebirgsfest August 2010<br />

Die Hauptvorsitzenden des <strong>SGV</strong><br />

Ernst Ehmsen (1891-1893)<br />

Wilhelm Müller (1893-19<strong>03</strong>)<br />

Max Löcke (19<strong>03</strong>-1919)<br />

Waldemar Perker (1919-1923)<br />

Dr. Paul Schneider (1923-1933)<br />

Karl Eugen Dellenbusch (1933-1945)<br />

Hugo Kracht (1945-1946)<br />

Josef Heidbüchel (1946-1947)<br />

Dr. Karl Guttmann (1947-1953)<br />

Karl Eugen Dellenbusch (1953-1958)<br />

Karl Jellinghaus (1958-1971)<br />

Ernst Schlensker (1971-1975)<br />

Walter Hoffmann (1975-1979)<br />

Dr. Günter Cronau (1979-1991)<br />

Eberhard Schüle (1991-2006)<br />

Aloys Steppuhn (2007-2013)<br />

Dr. Andreas Hollstein (ab 2013)<br />

Die Hauptgeschäftsführer des <strong>SGV</strong><br />

Julius Schult (1919-1948)<br />

Herbert Schult (1948-1956)<br />

Karl Juckenack (1957-1965)<br />

Heinrich Greiling (1966-1971)<br />

Hermann Mühlinghaus (1971-1984)<br />

Heinz Engels (1984-1991)<br />

Benno Wolfgang Ecker (1991-2012)<br />

Frank Rosenkranz (2012-2014)<br />

Christian Schmidt (ab 2014)<br />

18 KREUZ&QUER 3/16<br />

2000<br />

Das neue Jahrtausend<br />

- Prägung des Mottos: "Erlebnis <strong>SGV</strong>"<br />

- Flächenkauf: Naturschutzgebiete Dollenbruch (0,4<br />

ha) und Gleyer (1,1 ha)<br />

- Markierung des Hauptweges des Rothaarsteiges<br />

- 105. Hauptversammlung, Attendorn<br />

- 61. Gebirgsfest, Attendorn<br />

- 18. Ruhrgebietswandertag,<br />

Revierpark Nienhausen, Gelsenkichen<br />

2001<br />

- Eröffnung des Rothaarsteiges<br />

- 101. Deutscher Wandertag in Iserlohn<br />

- EURO-RANDO - Europäische Stafettenwanderung<br />

nach Straßburg<br />

- Abschluss eines Rahmenvertrages mit der GEMA<br />

- 106. <strong>SGV</strong>-Hauptversammlung, Essen<br />

- 19. Ruhrgebietswandertag, Marktplatz Haltern<br />

2002<br />

- Einführung der Wanderverein-Verbundversicherung<br />

für alle Mitglieder<br />

- 20 Jahre <strong>SGV</strong>-Bildungwerk<br />

- 107. Hauptversammlung, Schmallenberg<br />

- 62. Gebirgsfest, Schmallenberg<br />

- 20. Ruhrgebietswandertag, Zeche Zollverein, Essen<br />

20<strong>03</strong><br />

- Hauptvorsitzender Eberhard Schüle wird<br />

zum Vizepräsidenten der Europäischen<br />

Wandervereinigung gewählt.<br />

- 108. Hauptversammlung, Soest<br />

- 21. Ruhrgebietswandertag, Hattingen<br />

- 1. Märkischer Wandertag - Burg Altena<br />

- 1. Teilnahme an der 1. TourNatur, Düsseldorf<br />

2004<br />

- <strong>SGV</strong> Marketing GmbH und <strong>SGV</strong>-Wanderakademie<br />

gehen an den Start<br />

- RWE-Stafettenwanderung führt auf fünf Routen<br />

nach Dortmund<br />

- Der <strong>SGV</strong> richtet die 35. Konferenz der<br />

Europäischen Wandervereinigung in Brilon aus.<br />

- 25. Wintersportfest der Deutschen Wanderjugend<br />

- 109. Hauptversammlung, Menden<br />

- 63. Gebirgsfest, Menden<br />

- 22. Ruhrgebietswandertag, Lünen<br />

2005<br />

- 50 Jahre <strong>SGV</strong> Jugendhof "Wilhelm Münker",<br />

Arnsberg<br />

- Neubeschilderung der Fernwanderwege im Ruhrgebiet<br />

mit Hilfe des Regionalverbandes Ruhr<br />

- Beginn des Zertifizierungsverfahrens für<br />

<strong>SGV</strong>-Hauptwanderwege - mit Unterstützung der<br />

NRW-Stiftung<br />

- Planung Sauerland Waldroute und Sauerland<br />

Höhenflug<br />

- Präsident Eberhard Schüle wird Vizepräsident des<br />

Deutschen Wanderverbandes<br />

- 50 Jahre <strong>SGV</strong>-Arbeitskreis Wanderferien<br />

im <strong>SGV</strong>-Hauptwanderausschuss<br />

- 110. Hauptversammlung in Bochum-Wattenscheid<br />

- neue Struktur und Satzung verabschiedet<br />

- 23. Ruhrgebietswandertag, Duisburg<br />

2006<br />

- Erste <strong>SGV</strong>-Wege (Ehmsenweg und Hochsauerland-Kammweg)<br />

zertifiziert als "Qualitätsweg<br />

Wanderbares Deutschland" des Deutschen<br />

Wanderverbandes<br />

- <strong>SGV</strong>-Vizepräsident Jörg Haase wird Vizepräsident<br />

der Europäischen Wandervereinigung<br />

- 19. Oktober - Der <strong>SGV</strong> trauert um seinen<br />

Präsidenten Eberhard Schüle<br />

- Umfangreiche Brandschutzauflagen im<br />

<strong>SGV</strong>-Jugendhof "Wilhelm Münker"<br />

- 111. Hauptversammlung, Nümbrecht<br />

- 64. Gebirgsfest, Nümbrecht


Ruhrgebietswandertag 2009<br />

Adventure-Hike 2014<br />

Adventure-Hike 2014<br />

Schulklasse Marienberghausen<br />

66. Gebirgsfest August 2010<br />

31. Ruhrgebietswandertag Hamm<br />

2000 – <strong>2016</strong><br />

- 24. Ruhrgebietswandertag, Recklinghausen<br />

- 2. Märkischer Wandertag,<br />

Luisenhütte Balve Wocklumg<br />

2007<br />

- Der Orkan Kyrill (19.01.) vernichtet die Markierung<br />

des <strong>SGV</strong>-Wegenetzes auf ca. 2.000 km<br />

- Das 100jährige Bestehen des <strong>SGV</strong>-Wegenetzes<br />

wird am Robert-Kolb-Turm gefeiert<br />

- <strong>SGV</strong>-Schulwandern erfährt eine Renaissance<br />

- <strong>SGV</strong>-Vizepräsident Jörg Haase wird Vizepräsident<br />

des Deutschen Wanderverbandes<br />

- Aloys Steppuhn wird neuer <strong>SGV</strong>-Präsident<br />

- 112. Hauptversammlung, Arnsberg<br />

- 25. Ruhrgebietswandertag, Schloss Berge,<br />

Gelsenkirchen<br />

2008<br />

- Digitalisierung des Wegenetzes und Aufarbeitung<br />

Kyrill abgeschlossen<br />

- Eröffnung Sauerland Höhenflug und Sauerland<br />

Waldroute<br />

- Neue Leitung <strong>SGV</strong>-Jugendhof "Wilhelm Münker":<br />

Bettina Stiegel-Aßmann<br />

- Erster hauptamtlicher Fachreferent für Wege des<br />

<strong>SGV</strong>: Jürgen Scheele<br />

- Einbruch in die <strong>SGV</strong>-Hauptgeschäfsstelle<br />

- 113. Hauptversammlung, Arnsberg<br />

- 65. Gebirgsfest, Unna<br />

- 26. Ruhrgebietswandertag, Unna<br />

2009<br />

- Gründung des Arbeitskreises "<strong>SGV</strong>-Zukunft"<br />

- Einführung eines neuen Internet CMS-Systems<br />

für den Hauptverein mit speziellem CMS für<br />

<strong>SGV</strong>-Abteilungen<br />

- <strong>SGV</strong>-Marktforschungsstudie mit der BITS,<br />

Iserlohn<br />

- Start umfangreicher Renovierungsarbeiten im<br />

<strong>SGV</strong>-Jugendhof "Wilhelm Münker"<br />

- 114. Hauptversammlung, Arnsberg<br />

- 27. Ruhrgebietswandertag, Gevelsberg<br />

- 3. Märkischer Wandertag, Danzturm, Iserlohn<br />

2010<br />

- Abschluss der <strong>SGV</strong>-Wegeinventur<br />

- Sanierung des Robert-Kolb-Turmes<br />

- Kooperationsvereinbarung mit dem Sauerland<br />

Tourismus und dem Sauerländer Heimatbund<br />

- Einführung des Deutschen Wanderabzeichens /<br />

Wander-Fitness-Passes des Deutschen Wanderverbandes<br />

- 115. Hauptversammlung, Arnsberg<br />

- 66. Gebirgsfest, Bad Sassendorf<br />

- 28. Ruhrgebietswandertag, Unna<br />

2011<br />

- S`Ourland - geht als junge Marke des <strong>SGV</strong><br />

an den Start<br />

- 1. S`Ourland Fun Contest, Seilersee, Iserlohn<br />

- Wegenetzreform 2:1<br />

- Sanierung Ehmsendenkmal, Arnsberg<br />

- 116. Hauptversammlung, Arnsberg<br />

- 29. Ruhrgebietswandertag, Heidhof, Bottrop<br />

2012<br />

- Hauptgeschäftsführer Benno Wolfgang Ecker<br />

verlässt nach 21 Jahren den <strong>SGV</strong><br />

- neuer Hauptgeschäftsführer: Frank Rosenkranz<br />

- außerordentliche Hauptversammlung zum Thema<br />

Zukunft des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes "Wilhelm Münker"<br />

- 117. Hauptversammlung, Arnsberg<br />

- 30. Ruhrgebietswandertag, Haus Ripshorst,<br />

Oberhausen<br />

- 4. Märkischer Wandertag, Lüdenscheid<br />

2013<br />

- Präsident Aloys Steppuhn sowie die Vizepräsidenten<br />

Hermann-Josef Goebel und Klaus Lomnitz<br />

treten zurück.<br />

- Dr. Andreas Hollstein (BM Altena) als neuer<br />

Präsident sowie Jörg Haase, Harald Kahlert,<br />

Edgar Rüther (Vizepräsidenten) und Schatzmeister<br />

Martin Stoltefuß bilden das neue geschäftsführende<br />

Präsidium.<br />

- 100 Jahre Robert Kolb Turm, Nordhelle<br />

- 118. Hauptversammlung, Arnsberg<br />

- 31. Ruhrgebietswandertag, Kurpark Hamm<br />

2014<br />

- Neuer <strong>SGV</strong>-Geschäftsführer: Christian Schmidt<br />

- 119. Hauptversammlung, Arnsberg<br />

- 67. Gebirgsfest, Sundern<br />

- 32. Ruhrgebietswandertag, Witten<br />

2015<br />

- Beginn der Feierlichkeiten zum 125jährigen<br />

Bestehen des <strong>SGV</strong><br />

- Gründung Kompetenzzentrum Vereinsentwicklung<br />

- 120. Hauptversammlung, Arnsberg<br />

- 33. Ruhrgebietswandertag, Bochum<br />

<strong>2016</strong><br />

- 125 Jahre <strong>SGV</strong> - Jubiläumsgala im Rahmen<br />

des Gebirgsfestes<br />

- Kreuz&Quer-Sonderausgabe <strong>SGV</strong>-Historie<br />

(K&Q <strong>03</strong>-<strong>2016</strong>)<br />

- Neue kommissarische Hausleitung des <strong>SGV</strong>-<br />

Jugendhofes "Wilhelm Münker": Barbara Klein<br />

- 121. Hauptversammlung, Neuenrade<br />

- 68. Gebirgsfest, Bochum<br />

- 34. Ruhrgebietswandertag, Lünen/Selm<br />

2019<br />

- Der <strong>SGV</strong> richtet vom 3.-8.Juli mit seinen Partner,<br />

den Städten Schmallenberg und Winterberg, den<br />

119. Deutschen Wandertag aus<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

19


Nicht jedem Trend hinterher laufen,<br />

Ein ganz schön „präsidiales“ Gespräch über persönliche Wand<br />

Natürlich kann und muss man mit dem Präsidenten sprechen, wenn für<br />

„Kreuz&Quer“ die Aufgabe einer rück- und ausblickenden <strong>SGV</strong>-Geburtstags-Betrachtung<br />

zu lösen ist. Man kann den Gesprächs- oder Interviewkreis allerdings<br />

auch auf (mit ihm) vier Präsidiumsmitglieder ausweiten, um vielleicht ein etwas<br />

dichteres oder breiteres Meinungsspektrum zu erhalten. Also sitzen Dr. Andreas<br />

Hollstein (52), <strong>SGV</strong>-Präsident seit 2013 und im Hauptberuf Bürgermeister von<br />

Altena, zusammen mit dem Bankdirektor a.D. und Vizepräsidenten Harald Kahlert<br />

(69), dem Leiter des Regionalforstamtes Sauer-/Siegerland Edgar Rüther (55),<br />

Vizepräsident seit 2013 und Claudia Schmitz (44), Betriebswirtin und seit 2015<br />

als Vizepräsidentin im Präsidium des <strong>SGV</strong>, am „Kreuz&Quer“-Redaktions-Tisch,<br />

um über Vereinsleistungen, Zustände und vor allem mögliche und notwendige<br />

Entwicklungen zu sprechen.<br />

Um mit der vielleicht spannendsten Frage, eigentlich ursprünglich eher als<br />

Schlussfrage an die drei gedacht, zu beginnen: Wie ist Ihre persönliche Prognose<br />

zum 150. Geburtstag? Wie wird der <strong>SGV</strong> in 25 Jahren beschaffen sein? Edgar<br />

Rüther: „Ausgelöst durch Katastrophen erwarte ich eine Rückbesinnung auf die<br />

Bedeutung von Natur und Umwelt. Hierdurch kann der <strong>SGV</strong> profitieren, wenn er<br />

seine Kompetenz in Sachen Naturschutz und naturverträglicher Freizeitgestaltung<br />

herausstellt.“ „Dass es den Verein auch in 25 Jahren noch geben wird“,<br />

ist sich auch Claudia Schmitz völlig sicher. Allerdings werde sich ebenfalls „mit<br />

Sicherheit die Größe und die Fläche des Vereins nachhaltig verändern.“ Über<br />

die Notwendigkeit, zeitgemäße Strukturüberarbeitungen – „wie auch schon in<br />

der Vergangenheit“ – vorzunehmen, spricht auch Harald Kahlert. Sein dennoch<br />

deutlich positives, vorgezogenes Schluss-Statement: „Den <strong>SGV</strong> wird es auch in<br />

25 Jahren geben. Gewandert wird auch noch in 25 Jahren.“ Noch pragmatischrealistischer<br />

formuliert es dann auch Dr. Hollstein, wenn er sagt: „Ich bin nur<br />

Präsident, kein Zukunftsforscher.“ Allerdings hoffe er, dass der <strong>SGV</strong> auch dann<br />

noch die Menschen bewegt und begeistert „und dass viele Persönlichkeiten<br />

noch für den Verein arbeiten“.<br />

„Habe als Bürgermeister gesehen,<br />

was der <strong>SGV</strong> im Ehrenamt leistet"<br />

In Gesprächen mit Mitgliedern ist natürlich immer wieder von unterschiedlichen<br />

Beweggründen die Rede, sich dem <strong>SGV</strong> angeschlossen zu haben. Wie<br />

beschreibt Harald Kahlert seine Initialzündung, sich dem Verein zu nähern: „Die<br />

Arbeit in den jungen Familien, sowohl an der Abteilungsbasis, aber auch im<br />

Gesamtverein. Bereits kurz nach meinem Eintritt in die Abteilung Iserlohn (1972)<br />

fand ich im Arnsberger Jugendhof viele neue gleichgesinnte Freunde, die mich<br />

auch motivierten, familiengerechte Angebote an der Basis zu konzipieren.“ Und<br />

wie war das bei Claudia Schmitz? Sie sei damals in einer Lebensphase des<br />

persönlichen Umbruchs gewesen, erzählt sie, habe nach neuen Lebensfeldern<br />

Ausschau gehalten, sei schließlich – allerdings bereits auch mit dem Hobby<br />

‚Wandern“ im Gepäck – beim <strong>SGV</strong> gelandet und habe sich in der Gemeinschaft<br />

sofort wohlgefühlt. Einen konkreten Anlass gibt dann auch Präsident Dr. Hollstein<br />

als Hauptbeweggrund an: „Meine Initialzündung war die Eröffnung des<br />

Drahthandelsweges im Rahmen des deutschen Wandertages in Iserlohn. Ich<br />

habe als Bürgermeister im Vorfeld gesehen, was der <strong>SGV</strong> mit dem Ehrenamt<br />

alles leistet und habe gedacht: Das musst du unterstützen!“ Auch Edgar Rüther<br />

wollte auf seine Art die ehrenamtliche Leistung des <strong>SGV</strong> würdigen. Er sei seit<br />

seiner Kindheit gewandert und habe dabei immer auf die Infrastruktur zurückgegriffen,<br />

„für die die Ehrenamtler des <strong>SGV</strong> verantwortlich zeichnen“. Und:<br />

„Mit der Berufung ins Präsidium kann ich dem <strong>SGV</strong> etwas für seine Leistungen<br />

zurückgeben.“<br />

Haben sich nach Einschätzung der drei Gesprächspartner die Gründe in der<br />

heutigen Gesellschaft verändert, sich einer Gemeinschaft wie dem <strong>SGV</strong> anzuschließen.<br />

Claudia Schmitz und Dr. Hollstein sind sich eigentlich einig, dass<br />

es grundlegende Motivationsänderungen nicht gegeben hat. Danach stehe das<br />

„Sich-Wiederfinden in der Gruppe und das Gemeinschaftserlebnis“ nach wie<br />

vor als zentraler Baustein ganz oben auf der Entscheidungsliste. Etwas differenzierter<br />

ist da Edgar Rüther unterwegs: „Wir leben in einer Gesellschaft, die<br />

zunehmend von Individualität geprägt ist. Viele suchen maximale Freiheit und<br />

20 KREUZ&QUER 3/16<br />

Mit guter Laune ran an die frischen Ideen auf Basis einer erfolgreiche Tradition - Zum<br />

Schmitz, Edgar Rüther mit Präsident Dr. Andreas Hollstein und Geschäftsführer Christian<br />

wollen sich nicht an Vereine binden. Gemeinschaften bilden sich fallweise.<br />

Ich könnte mir vorstellen, dass Sport und Fitness gegenüber der Geselligkeit<br />

und Tradition mehr an Bedeutung gewonnen haben.“ Und auch Harald Kahlert<br />

glaubt durchaus daran, dass es in der Gesellschaft neue Denk- und Handlungsansätze<br />

gibt: „Die Vielfalt der heutigen Freizeitangebote erfordern keine<br />

Vereinsbindung, heute nutze ich dieses Angebot und morgen ein gänzlich<br />

anderes. Abwechslung scheint heute gefragt zu sein.“<br />

Dass die Besinnung auf und das Erhalten von Traditionen und Werten durchaus<br />

auch etwas Beruhigendes haben kann, ist sich übrigens Claudia Schmitz<br />

sicher, wenn es um die Frage geht, ob denn auch der <strong>SGV</strong> sein Angebot grundsätzlich<br />

und durchgreifend überarbeiten müsse. „Wir sind doch dermaßen vielen<br />

Reizen und Neuerungen ausgesetzt, dass sich der Mensch doch eigentlich<br />

nach was Beständigem sehnen müsste.“ Dr. Holsten geht gedanklich da eher<br />

durch die Mitte, wenn er sagt, dass man sich durchaus auf die Vergangenheit<br />

stützen müsse, um sich einer erfolgreichen Zukunft zuzuwenden. „Natur zu<br />

Fuß oder per Rad zu erleben, ist immer noch modern und zeitgemäß. Genauso<br />

wie der Schutz der Natur“. Dass Veranstaltungen mit Eventcharakter (wie der<br />

Deutsche Wandertag) mehr sportliche Elemente bekommen müssten, ist für<br />

Edgar Rüther ein Ansatzpunkt.<br />

Unterschiedlich stark ausgeprägt sind dann auch die Vorstellungen, ob auch<br />

ein Verein wie der <strong>SGV</strong> sich zukünftig jedem neuen Trend anschließen oder<br />

auch neue Trends kreieren müsse. Dr. Hollstein: „Der <strong>SGV</strong> gehört zu den<br />

Traditionsvereinen in NRW. Das sollte man pflegen. Dennoch muss die Marke<br />

„<strong>SGV</strong>“ natürlich immer wieder vor Ort mit Leben erfüllt und gelebt werden.“<br />

Während Claudia Schmitz – mit einem erkennbaren Schmunzeln – aus einer<br />

„gewissen Verstaubtheit“ sogar „eine Form von Attraktivität“ herleitet, hat Ed-


aber immer ganz vorn dabei sein!<br />

er-Motive, einschneidende Erlebnisse und gute Hoffnungen<br />

Die Liste der möglichen Themen, über die mit den vier Aktiven zu sprechen<br />

wäre, ist natürlich lang. Zu lang. Aber auf jeden Fall sollte noch die Frage<br />

nach dem „Ehrenamt und seiner Bedeutung und dem daran schwindenden<br />

Interesse“ Berücksichtigung in der Runde finden. Auch da hat Edgar Rüther<br />

eine klare Position: „Wenn die Herausforderung die Menschen anspricht,<br />

engagieren sie sich auch ehrenamtlich, siehe Flüchtlingshilfe. Wir müssen<br />

eben vermitteln, warum es den <strong>SGV</strong> braucht.“ Dass verbesserte und leistungsstärkere<br />

Teamstrukturen und zielgerichtete Projektarbeit helfen können<br />

das Engagement interessierter Mitglieder zu erhöhen und herauszufordern,<br />

glaubt auch Dr. Hollstein. Claudia Schmitz weist allerdings auch noch einmal<br />

auf die sich schwieriger gestaltenden Rahmenbedingungen hin. „Da ist zum<br />

einen eine allseits erwartete Präzision und Perfektion in der Ausführung. Und<br />

auch gesetzliche Vorschriften machen die Arbeit nicht gerade leichter. Wer<br />

heute das Ehrenamt betreibt, steht doch oftmals schon mit einem Bein im<br />

Gefängnis.“ Dennoch ist am Ende auch Harald Kahlert optimistisch: „Meine<br />

Erfahrung zeigt, dass hier eine persönliche gezielte Ansprache Wanderinteressierter<br />

am ehesten zum Ziel führt.“<br />

Und da ist natürlich noch die Frage nach dem – soweit persönlich nachvollziehbar<br />

– wohl einschneidendsten Ereignis der <strong>SGV</strong>-Geschichte. Alle drei<br />

Gesprächspartner kommen nach kurzer Überlegung hier auf die Auseinandersetzungen<br />

um eine potentielle Schließung bzw. Veräußerung des Jugendhofes<br />

und den damit verbundenen Erschütterungen in den unterschiedlichsten Gremien<br />

bis hin zur Basis. Harald Kahlert, der „Herr der Zahlen“, ergänzt noch mit<br />

einer etwas „trockeneren“ Betrachtung: „Nach Mitgliederboom in den 70er bis<br />

Mitte der achtziger Jahre der kontinuierliche Rückgang der Mitgliederzahlen<br />

aufgrund eines Generationenwechsels bei zeitgemäßen guten Angeboten.“<br />

Allerdings klingt auch aus allen Wortmeldungen die Zufriedenheit, diesen<br />

Teil aufgrund seines Drehens in die positiv-hoffnungsvolle Richtung offenbar<br />

als Teil der <strong>SGV</strong>-Geschichte und Beleg der Wandlungsfähigkeit abhaken zu<br />

können. Auf die nächsten – wenigstens – 25 Jahre!<br />

Thomas Reunert<br />

Geburtstags-Sommergespräch trafen sich die Vizepräsidenten Harald Kahlert, Claudia<br />

Schmidt (v.r.n.l) sowie Schatzmeister Martin Stoltefuß (2. v.r.)<br />

gar Rüther da eine klare Vorstellung: „Stillstand ist Rückschritt!“, sagt er. Man<br />

müsse sich vielleicht nicht jedem Trend anschließen, aber zeitgemäße Angebote<br />

seien aus seiner Sicht schon zwingend. Und Harald Kahlert ergänzt: „Wir<br />

müssen uns nicht jedem Trend anpassen, aber das Thema ‚Gesundheit‘ findet<br />

heute wesentlich mehr Ansprechpartner. Mit dem Deutschen Wanderabzeichen<br />

kann man bei den Krankenkassen ‚punkten‘ dank Prämien oder Bonuspunkten.“<br />

Der Mensch kam im Naturschutz<br />

doch lange Zeit gar nicht vor!<br />

Und die Natur? Braucht sie überhaupt eine künstliche Attraktivierung, um die<br />

Menschen wieder für sich zu interessieren? Harald Kahler erinnert sich: „Die<br />

heute ältere Generation, zu der ich mich auch schon zählen muss, hat über<br />

das Elternhaus und die Schule (Schulwandern! – keine Skifreizeiten) die Natur<br />

nähergebracht bekommen. Die damals ‚jungen‘ Familien nutzten – auch in<br />

Ermangelung anderer preisgünstiger Freizeitangebote – das Wandern in der<br />

Gemeinschaft (z.B. Freundeskreis oder im Verein). Den heutigen Eltern und<br />

somit auch den Kindern wurde und wird dieses Erlebnis nur sporadisch vermittelt.“<br />

„Man muss die Geheimnisse der Natur erkennen, um sie als Faszination<br />

zu erleben“, ist Edgar Rüther sicher, dass die Natur von sich aus ausreichend<br />

attraktiv ist und keine künstlichen Event-Elemente braucht. Für Dr. Hollstein<br />

muss der Mensch zudem deutlicher in die Natur und Naturschutzüberlegungen<br />

einbezogen werden. „Wir haben den Naturschutz über Jahrzehnte doch so<br />

gestaltet, dass der Mensch darin gar nicht vorkam. Das muss sich nachhaltiger<br />

ändern. Und auch da leistet der <strong>SGV</strong> ja eine wichtige Arbeit.“ „Die Natur<br />

einfach mal wirken lassen“, fordert dann auch Claudia Schmitz, die darin einen<br />

Beitrag sieht, der bereits von ihr angesprochenen Reizüberflutung nachhaltig<br />

Paroli bieten zu können.<br />

Das <strong>SGV</strong>-Präsidium im Jubiläumsjahr:<br />

Geschäftsführendes Präsident Dr. Andreas Hollstein<br />

Präsidium Vizepräsident Harald Kahlert<br />

Vizepräsident Edgar Rüther<br />

Vizepräsidentin Claudia Schmitz<br />

Schatzmeister Martin Stoltefuß<br />

Regionalvertreter Mittleres Sauerland Helmutheinz Welke<br />

Märkisches Sauerland<br />

Klaus Eckmann<br />

Südsauerland<br />

Fritz Gräbener<br />

Bezirk Möhne<br />

Gabi Otten<br />

Ruhrgebiet West/ Münsterland Martin Velling<br />

Ruhrgebiet West/Münsterland Klaus-Dieter Lauterhahn<br />

Ruhrgebiet Ost<br />

Uwe Kühn<br />

Bergisches Land/ Rheinland Bernd Meiser<br />

Siegerland/ Wittgenstein Anton Schmitt<br />

Hochsauerland<br />

Dieter Schmidt<br />

Hauptfachreferenten<br />

Ehrenmitglied<br />

Wandern & Freizeit Dr. Wolfgang Eckel<br />

Wege<br />

Hubert Prange<br />

Kultur<br />

Dr. Peter Kracht<br />

DWJ im <strong>SGV</strong> Carsten Schreiber<br />

Familie<br />

Claudia Weber<br />

Heime & Hütten Manfred Küchler<br />

Naturschutz &<br />

Landschaftspflege Fritz Schröder<br />

Jörg Haase<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

21


Jörg Haase<br />

geb. 1943<br />

<strong>SGV</strong>er mit Leib und Seele. Es schlagen<br />

viele Herzen für den <strong>SGV</strong>. Eines, das besonders<br />

kräftig im <strong>SGV</strong>-Takt schlägt und nie<br />

müde wird, ist das von Jörg Haase. Am 1.<br />

April 1960 ist er in den <strong>SGV</strong>-Bochum-Süd<br />

eingetreten. Damals hatte er sich bestimmt<br />

nicht vorgestellt, dass er am Ende seiner Laufbahn das bisher<br />

einzige Ehrenmitglied des <strong>SGV</strong> und außerdem Ehrenmitglied der<br />

Europäischen Wandervereinigung (EWV) sein wird. Eine ganz schön<br />

intensive Zeit liegt dazwischen, gefüllt, ja häufig überfüllt mit Familie,<br />

Beruf und Ehrenamt. Seine dreifache Vize-Präsidentschaft (<strong>SGV</strong>,<br />

DWV und EWV) sagt aus, wie sehr er in den letzten Jahrzehnten die<br />

Entwicklung des nationalen und internationalen Wandergeschehens<br />

mitgeprägt hat. Immer noch aktiv, nun schon fast 50 Jahre lang,<br />

ist er beim Deutschen Wanderverband heute als Vize-Präsident.<br />

Ewr stellt sich in den Dienst der Öffentlichkeit, engagiert sich und<br />

begeistert mit viel Überzeugung, Wissen und vor allen Dingen mit<br />

Herzblut. Für den <strong>SGV</strong> gilt das bis in die heutige Zeit. Er hat motiviert<br />

und zur Gemeinschaft aufgerufen, diskutiert und Probleme gelöst,<br />

geschlichtet und vor allen Dingen den <strong>SGV</strong> nach außen hin immer<br />

positiv dargestellt und präsentiert. Positiv denken und sich nicht<br />

entmutigen lassen ist eben sein Charakter und den zeigt er aktuell bei<br />

seiner Mitarbeit im Redaktions-Team Kreuz&Quer.<br />

Wilfried Schmidt<br />

geb. 1934<br />

Wandern als Lebensphilosophie, so seine<br />

Devise und es gibt nicht viele Menschen,<br />

die die Freude an der Bewegung in freier<br />

Natur so erlebt und durchlebt haben wie<br />

Wilfried Schmidt. 1934 in Wuppertal geboren,<br />

trat der Lehrer am 01.01.1958 in den<br />

<strong>SGV</strong> ein. Als enthusiastischer Wanderer und ruheloser Praktiker<br />

legt er keinen Wert auf Jahreskilometer oder Geschwindigkeitsrekorde,<br />

sondern für ihn war und ist Wandern Lebensphilosophie,<br />

verkörpert Wandern gesundheitliche Werte, ist eine ästhetische<br />

Ausdrucksform, beinhaltet sportliche Momente und macht<br />

Geschichte erlebbar. Wilfried Schmidt stellte seine Erfahrungen<br />

und sein Wissen in den Dienst Gleichmotivierter. In mehr als 50<br />

Wanderführer-Lehrgängen hat er sein Wissen weitergegeben und<br />

wurde von seinen Schülern als wortgewandter und kenntnisreicher<br />

Lehrer geschätzt. Als Hauptfachwart für Wandern hat er sowohl<br />

beim <strong>SGV</strong> wie beim Deutschen Wanderband (DWV) unvergessene<br />

Akzente gesetzt und wurde für seine Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

ausgezeichnet. Eines seiner Markenzeichen sind<br />

akribisch aufbereitete Wandertipps und <strong>2016</strong> veröffentlichte die<br />

WP die 1.0000ste von Wilfried Schmidt ausgearbeitete Wanderung.<br />

Auch heute noch ist der „Ruhelose“ gemeinsam mit seiner Frau<br />

Marianne ständig auf Achse.<br />

Menschen im <strong>SGV</strong><br />

Es sind einige tausend Ehrenamtliche, die für die ehrenamtliche Arbeit des <strong>SGV</strong> Pate stehen. Viele könnten<br />

und sollten mit ihren Verdiensten an dieser Stelle stehen. Somit zeugen die Ausgewählten für die Arbeit aller<br />

Engagierten, denn ihnen gebürt Dank und Anerkennung in gleichem Maße.<br />

Elke Lumpe<br />

geb. 1940<br />

Wandern ist Lebensqualität und bei Elke<br />

Lumpe ein wesentlicher Teil ihrer persönlichen<br />

Lebensgestaltung. Wandern bedeutete<br />

für Sie, die 1975 beim <strong>SGV</strong>-Hamm anheuerte,<br />

Vielfalt, Erweiterung des Horizontes,<br />

Kontakt mit Menschen und Landschaften.<br />

Ihr Schlüsselerlebnis war der Wanderführer-Lehrgang 1980, bei<br />

der ihr bewusst wurde, wie Wandern und ihr geschichtliches<br />

Interesse zusammenpassen. Ihre Tages- und Mehrtageswanderungen<br />

standen fortan unter dem Generalthema Kultur und Natur,<br />

wobei ihr die menschlichen Kontakte stets sehr wichtig waren<br />

und sind. Wen wundert, dass Elke Lumpe mit ihrer Einstellung in<br />

die <strong>SGV</strong>-Administration hineinwuchs. Die Aus- und Fortbildung<br />

von Wanderführern lag ihr am Herzen und dabei war sie bemüht<br />

Ehrenamtlichkeit mit Professionalität zu vereinen. So war ihr Werk<br />

das jährlich stattfindende <strong>SGV</strong>-Forum, in dem unterschiedliche<br />

Themen zum Fachgebiet Wandern und zur Arbeit des <strong>SGV</strong> von<br />

Fachleuten behandelt werden. Viele Jahre prägte sie als Hauptfachreferentin<br />

für Wandern diesen Bereich mit ihrer Leidenschaft,<br />

ihrer Kompetenz, realem Sachverstand und ihrem Gespür für die<br />

Bedürfnisse der Menschen.<br />

Harald Kahlert<br />

geb. 1947<br />

Das Wandern ist seine Leidenschaft, der<br />

<strong>SGV</strong> seine Heimat. Wer Harald Kahlert<br />

kennt, weiß, es verbirgt sich ein gutes Herz<br />

hinter rau erscheinender Schale. 1972 kam<br />

der Bankdirektor a.D. nach Iserlohn und<br />

direkt in die Vorstandsarbeit der Iserlohner<br />

<strong>SGV</strong>-Abteilung. Nach dem Werbewart war er bald Abteilungsvorsitzender<br />

und engagierte sich im Hauptverein. Über 25 Jahre zeichnete<br />

er als Schatzmeister verantwortlich für den monetären Teil im<br />

<strong>SGV</strong>-Präsidium. Verantwortung und Pflichtbewusstsein, Leidenschaft<br />

und Kreativität, diese Attribute bringt er seit über 40 Jahren<br />

in den <strong>SGV</strong> ein. Heute, als <strong>SGV</strong>-Vize-Präsident und als Vorsitzender<br />

der Stiftung Deutsche Wanderjugend, zeigt Harald Kahlert keine<br />

Verschleißerscheinungen. Ungebrochen sein Engagement und sein<br />

Elan Dinge anzupacken und durchzuführen. Und sein Abteilungsengagement<br />

ist ebenfalls ungebrochen. Auf der einen Seite steht die<br />

Erhaltung der Partnerschaft zu den polnischen Wanderfreunden aus<br />

Ratibor, zu denen er auch so manchen Konvoi mit Hilfsgütern auf<br />

den Weg brachte, und auf der anderen Seite die jährlich von ihm<br />

organisierten Wanderungen.<br />

22 KREUZ&QUER 3/16


Wandern und Wege – Herzstücke des <strong>SGV</strong><br />

– 43.000 km Wanderwege<br />

„Die Zugängigkeit und die Bereisung der Berge zu erleichtern“ war der Kernsatz der <strong>SGV</strong>-Vereinsphilosophie<br />

vor nunmehr 125 Jahren. Seit dieser Zeit haben die verschiedenen <strong>SGV</strong>-Generationen an der Erfüllung dieser<br />

Vorgabe gefeilt und das Wandern sowie die Konzipierung von Wanderwegen ständig weiterentwickelt. Dabei<br />

haben die verantwortlichen <strong>SGV</strong>er immer ein Auge darauf, welche Wege für den Wanderer attraktiv sind<br />

und welche weniger. So ist ein langsamer, aber stetiger Qualitätsabgleich gewährleistet getreu dem Motto:<br />

Qualität vor Quantität.<br />

43.000 km umfasst das heutige digitale <strong>SGV</strong>-Wegekataster und die nebenstehende Grafik zeigt, das <strong>SGV</strong>-<br />

Vereinsgebiet ist durchzogen von schier unzähligen Wanderwegen. „Ob <strong>SGV</strong>-Hauptwanderweg, Rund-,<br />

Orts- oder Bezirkswanderweg, nationale oder internationale Fernwanderwege, Qualitätswege Wanderbares<br />

Deutschland oder auch Pilgerwege - das Wegemanagement unterliegt immer einer sich ständig ändernden<br />

und erneuernden Struktur“, weiß Hubert Prange, <strong>SGV</strong>-Hauptfachreferent für Wege zu berichten. Zwar werden<br />

auch zukünftig die Wegemarkierungen in Form von Folien oder Maltechnikern weiter Bestand haben, jedoch<br />

beschäftigen wir uns immer mehr damit, zukünftig auch auf die neuen digitalen Medien zurückzugreifen. Das<br />

bedeutet, dass Apps, QR-Codes, GPS-Daten und Smartphone-Handling bald zum Alltag gehören, also z.B.<br />

QR-Codes auf Wegemarkierungszeichen zu finden sind.“<br />

Land NRW und DWV<br />

– ein partnerschaftliches Miteinander<br />

Harmonisiert ist zwischenzeitlich die Markierung der Wanderwege mit<br />

dem Deutschen Wanderverband (DWV), dessen Kriterien mittlerweile als<br />

Markierungsgrundlage in ganz Deutschland anerkannt sind. Und erfreulich<br />

hat sich auch die Zusammenarbeit mit dem Land NRW entwickelt.<br />

Geo-Basis NRW - früher Landesvermessungsamt – ist verantwortlich<br />

für das Wegekataster und der <strong>SGV</strong> liefert halbjährlich aktualisierte und<br />

digitalisierte Daten zur Sicherstellung des Wander-Wege-Katasters.<br />

Alles das wäre nicht möglich, wenn nicht mehr als 1.000 ausgebildete<br />

Wegemarkierer und dazu noch über 2.700 qualifizierte Wanderführer<br />

ehrenamtlich unterwegs wären.<br />

<strong>SGV</strong> allein berechtigt<br />

– 821 Markierungszeichen<br />

Nach wie vor ist der <strong>SGV</strong> durch die Bezirksregierungen (Köln,<br />

Münster, Arnsberg, Detmold, Düsseldorf) allein berechtigt und<br />

ermächtigt zur Markierung von Wanderwegen im <strong>SGV</strong>-Vereinsgebiet.<br />

Der Markierungskatalog der amtlich anerkannten Markierungszeichen<br />

umfasst per Juli <strong>2016</strong> insgesamt 821 Symbole.<br />

Doch wofür stehen die Buchstaben<br />

Zahlen und Zeichen eigentlich?<br />

Woran erkenne ich als Wanderer die<br />

Unterschiede?<br />

Nachstehend eine kleine Einführung<br />

in unsere Markierungszeichen...<br />

Die weißen Markierungen zeigen, wie dicht das <strong>SGV</strong><br />

Wegenetz im gesamten Vereinsgebiet ist.<br />

Sondermarkierungszeichen<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

23


Naturpark Arnsberger Wald<br />

Naturpark Arnsberger Wald<br />

… das ist Natur und Kultur<br />

zum Entdecken und Anfassen!<br />

In unmittelbarer Nähe zum Ruhrgebiet erfüllt der Naturpark<br />

vielfältige Aufgaben im Natur- und Landschaftsschutz, in der<br />

Erholungsvorsorge und der Umweltbildung.<br />

Auf einer Fläche von 482 qkm finden sich Berge und Täler, Bachläufe<br />

und Seen, fantastische Weitsichten und urige, dichte Wälder.<br />

Wanderfreunden bietet sich ein hervorragendes Netz von Rundwanderwegen<br />

sowie der Qualitätswanderweg „Sauerland-Waldroute“.<br />

Zauberhaft mystisch ...<br />

So lautet das Markenzeichen der „Sauerland-Waldrote“, die von Iserlohn<br />

über Arnsberg bis nach Marsberg verläuft und dem Wanderer auf einer<br />

Strecke von 240 Kilometern tiefe Einblicke in mystische Orte mit einzigartiger<br />

Tier- und Pflanzenwelt verschafft.<br />

Besondere Highlights sind der Lörmecketurm und der Möhneseeturm.<br />

Zwei aus dem westfälischen Waldmeer ragende Aussichtstürme,<br />

die auf einer Waldrouten-Tour natürlich nicht fehlen dürfen.<br />

Weltmarktführer aus...<br />

Unserem Partner <strong>SGV</strong> gratulieren<br />

wir ganz herzlich zum 125jährigen Bestehen.<br />

Wir sind sicher, auch zukünftig gemeinsame Akzente zu setzen wenn es darum<br />

geht, Landschafts- und Naturschutz zu fördern sowie die Wanderstruktur<br />

des Sauerlandes attraktiv und zeitgemäß zu gestalten, Menschen zu aktivieren<br />

und bei ihnen mehr Interesse an Flora und Fauna zu entwickeln.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie:<br />

Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald, Hoher Weg 1-3, 59494 Soest<br />

Telefon: 02921 30-2252, <strong>www</strong>.naturpark-arnsberger-wald.de<br />

Sauerland-Waldroute, Johannes-Hummel-Weg 1, 57392 Schmallenberg<br />

Servicehotline: 02974 202199, täglich von 08:00 - 20:00 Uhr, <strong>www</strong>.sauerland-waldroute.de<br />

Weltmarktführer aus...<br />

aus...<br />

aus...<br />

24 KREUZ&QUER 3/16


Stärken zeigen und<br />

die Zukunft im Blick<br />

Ihr Erlebnis-Gastgeber<br />

im Sauerland<br />

Der Arnsberger <strong>SGV</strong>-Jugendhof<br />

richtet sich neu aus: Mehr Familienreisen,<br />

Gruppen und internationale<br />

Gäste. Der Jugendhof<br />

will seine Alleinstellungsmerkmale<br />

stärker ausspielen.<br />

2015 kam der Prozess der Neupositionierung<br />

des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes<br />

richtig in Schwung. Ein Arbeitskreis<br />

unterstützt die Geschäftsführung<br />

und die Hausleitung. Bei einer<br />

Klausurtagung in Brilon wurde das<br />

Profil des Hauses geschärft und<br />

die Zielgruppen standen im Mittelpunkt.<br />

Dabei wurden auch die<br />

Alleinstellungsmerkmale des fast 110 Jahre alten Hauses herausgearbeitet:<br />

Gemeinschaft, Natur, Erlebnis und Aktivität sollen in Zukunft die Zugpferde<br />

des Jugendhofes sein. Die Umgebung und das rund vier Hektar große Gelände<br />

sind neben dem Charme des Hauses seine Trümpfe.<br />

„Wichtig ist auch zu wissen, was<br />

man nicht ist“ – betont <strong>SGV</strong>-Geschäftsführer<br />

Christian Schmidt.<br />

So seien zum Beispiel Wellnessund<br />

Kulturangebote nicht die<br />

Stärken des Jugendhofes. „Wir<br />

müssen uns fokussieren statt uns<br />

zu verzetteln“, erklärt Schmidt.<br />

Es gebe eine Zweckbindung als<br />

Jugendbildungsstätte. Sie sichere<br />

auch die Gemeinnützigkeit<br />

der Einrichtung. Durch die <strong>SGV</strong>-<br />

Wanderakademie kommen auch<br />

mehr Seminargäste ins Haus. Die<br />

Seminarräume werden intensiver<br />

genutzt.<br />

Jugend und<br />

Familie verstärkt<br />

im Fokus<br />

In Zukunft will der <strong>SGV</strong>-Jugendhof<br />

selbst stärker als Anbieter<br />

auftreten und auch Angebote für<br />

Nicht-Mitglieder machen. Neue<br />

Zielgruppe sind Familienreisen.<br />

Dadurch soll das Haus vor allem<br />

in den Ferien besser ausgelastet<br />

werden. Allerdings brauchen solche<br />

Entwicklungen Zeit. 2015 haben<br />

rund 100 Menschen die neuen<br />

Der Jugendhof ist 1907 ursprünglich als Sommerresidenz einer Architekten-Familie<br />

gebaut worden.<br />

Ein Blick aus dem Fenster unter dem Dach des Jugendhofes. Er geht weit über<br />

Alt-Arnsberg und die umliegenden Wälder. Arnsberg liegt in einem der größten<br />

zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland.<br />

Angebote genutzt. Es kommen aber auch<br />

wieder mehr <strong>SGV</strong>-Abteilungen, die ihre<br />

Wanderfreizeiten in Arnsberg verbringen.<br />

Treue <strong>SGV</strong>-Kunden sind zum Beispiel die<br />

Abteilungen Moers, Sassendorf, Iserlohn<br />

und Lehnhausen. Die Abteilungen<br />

aus Duisburg und Unterruhr kommen<br />

seit dem vergangenen Jahr wieder neu<br />

ins Haus und haben auch für dieses Jahr<br />

schon gebucht.<br />

Um das Angebot noch bekannter zu<br />

machen, wurden auch die Wanderwarte<br />

eingeladen. Dies ist Teil des Ansatzes,<br />

mehr Gruppen zu gewinnen. Vereine<br />

und Chöre sollen angesprochen werden,<br />

denn sie finden im Jugendhof beste<br />

Möglichkeiten für ihre Aktivitäten. Damit die Gruppen das <strong>SGV</strong>-Angebot<br />

besser finden, sollen die Gruppenhäuser im Sauerland unter dem Dach von<br />

Sauerland-Tourismus zusammengefasst werden. Jede zusätzliche Werbung<br />

bringt weitere Kunden.<br />

Auch die Radfahrer auf dem Ruhrtalweg<br />

sind eine Zielgruppe. Und die Kundschaft<br />

soll internationaler werden. Gerade niederländische<br />

Gäste fehlen bisher fast<br />

ganz. Weiter kann das Haus in Arnsberg<br />

auf die Auszubildenden von Wald und<br />

Holz bauen. Rund 3.000 Übernachtungen<br />

pro Jahr garantieren die angehenden<br />

Forstwirte. Einen neuen 3-Jahres-Vertrag<br />

haben Wald und Holz und der <strong>SGV</strong> abgeschlossen.<br />

Investieren und<br />

modernisieren<br />

Um den Betrieb zukunftssicher zu machen,<br />

soll der Anbau modernisiert werden.<br />

Unterdessen entwickeln sich die<br />

Belegungszahlen positiv. Seit zwei Jahren<br />

sind sie stabil. 2015 gab es knapp 11.000<br />

Übernachtungen. In diesem Jahr sind<br />

schon 12.500 Übernachtungen sicher.<br />

Allerdings zählen dazu auch die Übernachtungen<br />

der jugendlichen Flüchtlinge,<br />

die im Jugendhof untergebracht waren.<br />

Christian Schmidt wirbt weiter für das<br />

Haus: „Silvester im Jugendhof ist etwas<br />

ganz Besonders!“ Das <strong>SGV</strong>-Haus hat bis<br />

auf rund drei Wochen das ganze Jahr geöffnet.<br />

Text und Fotos: Torsten Dreyer<br />

Zu dem 110-Betten-Haus gehört ein rund vier Hektar großer Wald und Park.<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

25


Erleben Sie das Paderborner Land!<br />

• Wandern auf ausgezeichneten Wegen<br />

• Radfahren in tollen Landschaften<br />

• Entspannen in Wohlfühloasen<br />

• Spannende Museen und Ausstellungen<br />

• Besuch historischer Städte<br />

• Einladende Gastronomie<br />

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Infobroschüren gratis!<br />

Das Paderborner Land gratuliert!<br />

Das Team der Touristikzentrale Paderborner Land e. V. gratuliert dem Sauerländischen Gebirgsverein<br />

zum 125. Geburtstag! Wir freuen uns, den <strong>SGV</strong> seit vielen Jahrzehnten als kompetenten<br />

und freundschaftlich verbundenen Partner an unserer Seite zu wissen. Wir wünschen dem<br />

großen deutschen Wanderverein alles Gute für die Zukunft und freuen uns auf viele weitere<br />

gemeinsame Wanderaktionen, -erlebnisse und -begegnungen. Frisch auf!<br />

Touristikzentrale Paderborner Land e. V.<br />

Königstr. 16, 33142 Büren<br />

Tel. +49 2951 97<strong>03</strong>00, fax 97<strong>03</strong>04<br />

info@paderborner-land.de<br />

<strong>www</strong>.paderborner-land.de<br />

<strong>www</strong>.facebook.com/paderbornerland<br />

26 KREUZ&QUER 3/16


Wandern bildet und<br />

der <strong>SGV</strong> hilft dabei<br />

Wandern und Bildung – das liegt ganz nah. Der <strong>SGV</strong> lebt diese<br />

Bildungsidee. Die Angebote kommen von den einzelnen kreativen<br />

Abteilungen des Vereins und von der <strong>SGV</strong> Wanderakademie NRW mit<br />

ihrem Naturschutzzentrum in Arnsberg. Dass Wandern und Bildung<br />

zusammengehören, beweist auch schon die Geschichte der Weiterbildungseinrichtung<br />

im <strong>SGV</strong>.<br />

Im <strong>SGV</strong> gab es schon immer Bildungsarbeit<br />

– lange bevor ein<br />

Weiterbildungswerk gegründet<br />

wurde. Die Abteilungen haben<br />

zum Beispiel Ausflüge zum Kölner<br />

Dom oder zum Landtag gemacht.<br />

Bei diesen Exkursionen stand die<br />

Bildung im Mittelpunkt. Außerdem<br />

wurden Wegewarte geschult und<br />

auf Wanderungen Themen besprochen.<br />

Die Bildungseinrichtung des Vereins sollte das Angebot nur bündeln.<br />

Rund 170 Veranstaltungen pro Jahr bietet die Bildungseinrichtung des <strong>SGV</strong> an.<br />

1982 wurde das <strong>SGV</strong>-Weiterbildungswerk nach dem Weiterbildungsgesetz<br />

Nordrhein-Westfalens gegründet. Dadurch sicherte sich der Verein auch finanzielle<br />

Zuschüsse des Landes. Alle Bildungseinrichtungen werden bis heute<br />

gefördert. Neben den Volkshochschulen gibt es in NRW rund 150 Einrichtungen<br />

in anderer Trägerschaft – zum Beispiel von Gewerkschaften, Kirchen und<br />

eben auch vom <strong>SGV</strong>.<br />

Für die staatliche Förderung müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt<br />

sein: Eine bestimmte Zahl an Unterrichtsstunden ist Pflicht. Die Angebote<br />

müssen für jedermann öffentlich zugänglich sein. Die Wanderakademie ist also<br />

für jeden und nicht nur für <strong>SGV</strong>-Mitglieder offen. Das Angebot muss veröffentlicht<br />

werden. Die letzte Voraussetzung ist eigentlich selbstverständlich für<br />

eine Bildungseinrichtung: Bei den Veranstaltungen muss gelehrt und gelernt<br />

werden. Rund 86.000 Euro erhält der <strong>SGV</strong> aktuell für seine Bildungsarbeit.<br />

Davon werden vor allem Lohnkosten bezahlt. Jährlich werden rund 170 Veranstaltungen<br />

angeboten.<br />

Ständige Erweiterung<br />

der Bildungsangebote<br />

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Angebote geändert. „Es gab einmal<br />

ein buntes Bildungsangebot von Sprach- bis zu Kreativkursen, zum Beispiel<br />

Seidenmalerei, beim <strong>SGV</strong>“, erinnert sich die langjährige Leiterin Heike Senger.<br />

Sie war 1991 die erste hauptamtliche Mitarbeiterin. 1996 ist das Bildungswerk<br />

zusammen mit der Hauptgeschäftsstelle von Hagen nach Arnsberg in den<br />

<strong>SGV</strong>-Jugendhof umgezogen. Seither wird dort ein Teil der Veranstaltungen<br />

angeboten. Ansonsten gibt es viele dezentrale Angebote im gesamten Vereinsgebiet.<br />

Das Angebot änderte sich 2005 mit dem Namen der Bildungseinrichtung.<br />

Jetzt wurde stärker auf die Themen „Wandern“ und „Natur- und<br />

Umweltschutz“ gesetzt.<br />

Schon seit 1987 hat der <strong>SGV</strong> dafür auch ein Naturschutzzentrum, das sich auch<br />

für die Umweltbildung stark macht. Daher wurde ein Umweltbildungswerk gegründet.<br />

Dies war eine gute Entscheidung, denn das Land erließ 2000 ein neues<br />

Weiterbildungsgesetz. Kleinere Einrichtungen sollten sich zusammenschließen.<br />

Der <strong>SGV</strong> konnte das elegant lösen. 1999 fusionierten die beiden Bildungseinrichtungen<br />

des <strong>SGV</strong> zum Bildungswerk des Sauerländischen Gebirgsvereins. Dirk<br />

Zimmermann, der zuvor schon Leiter<br />

des <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrums<br />

war, wurde zweiter Leiter des Bildungswerkes.<br />

Ab 2002 begann eine schwierige<br />

Phase in der Weiterbildung in<br />

Nordrhein-Westfalen. Die Landeszuschüsse<br />

wurden stark zusammengestrichen,<br />

so dass viele Bildungseinrichtungen<br />

in ihrer Existenz<br />

bedroht waren. 2004 wurde aus dem<br />

Bildungswerk die Wanderakademie. Nachdem das Land 2006 eine drastische<br />

Mittelkürzung angekündigt hatte, stand die <strong>SGV</strong>-Wanderakademie 20 Jahre nach<br />

ihrer Entstehung kurz vor dem Aus. Proteste der Volkshochschulen und der anderen<br />

Bildungseinrichtungen führten schließlich dazu, dass die Mittelkürzungen<br />

nicht ganz so drastisch ausfielen und die Wanderakademie erhalten blieb.<br />

Weiterbildung – drinnen und draußen<br />

Wer einmal in die glücklichen Augen von Teilnehmern der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie<br />

geschaut hat, ist von ihrem Konzept überzeugt. Es geht vor allem darum, in<br />

Gemeinschaft und so oft wie möglich draußen in der Natur zu lernen. „Weiterbildung<br />

– drinnen und draußen“ lautet das Motto der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie.<br />

Und dieses Motto nehmen die Mitarbeiter und Referenten wörtlich. Bei jedem<br />

Wetter werden Übungen und Prüfungen überwiegend draußen gemacht. Und<br />

die lebenslange Bildung wird großgeschrieben. Die meisten Teilnehmer sind<br />

Erwachsene ab 16 Jahren.<br />

Heute kann das Bildungswerk des <strong>SGV</strong> auf eine fast 35-jährige Geschichte<br />

zurückblicken. Einiges hat sich geändert in der Zeit. Der Name und das Angebot<br />

haben sich gewandelt. Das Weiterbildungswerk ist zur Wanderakademie geworden.<br />

Das Naturschutzzentrum gehört heute mit unter das Dach. Geblieben ist aber<br />

der Wille, den Bildungshunger der Mitmenschen zu stillen.<br />

Die Angebote der Wanderakademie sind dabei heute vor allem auf die Themen<br />

„Wandern“, „Wege“, „Natur und Umwelt“ spezialisiert. Die Wanderakademie<br />

bietet zertifizierte Wanderführer-Lehrgänge an und ist selbst als Weiterbildungseinrichtung<br />

zertifiziert. Außerdem werden die Angebote der Abteilungen finanziell<br />

unterstützt. „Diese Programme sind breiter und bunter“, erklärt die Leiterin der<br />

Wanderakademie Heike Senger. Da werden zum Beispiel auch Angebote zur politischen<br />

Bildung gemacht. Insgesamt haben seit 1982 rund 90.000 Teilnehmer<br />

die Seminare und Bildungsangebote des <strong>SGV</strong> besucht.<br />

Text und Fotos: Torsten Dreyer<br />

Eine Gruppe hat sich eine GPS-Wanderung ausgedacht.<br />

Mit den Navigationsgeräten geht es auf Schatzsuche.<br />

Gerade für Kinder eine reizvolle Verbindung<br />

von Natur und Technik.<br />

Wer zum ersten Mal an diese Stelle auf dem Das Gelände des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes ist für<br />

<strong>SGV</strong>-Gelände kommt, wird sich wundern, wie Wanderführerausbildungen ideal. Es bieten sich<br />

viele Hauptwanderwege („X“) hierher verlaufen. verschiedenste Möglichkeiten für Probewanderungen<br />

an.<br />

Doch es handelt sich um eine Teststrecke für<br />

die Wegemarkierer-Lehrgänge.<br />

Qualität wird bei der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie<br />

groß geschrieben. Seit<br />

2014 trägt sie auch das Gütesiegel<br />

Weiterbildung.<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

27


<strong>SGV</strong> und Naturschutz: Gute Freunde kann<br />

Unzerstörte Natur sichert ungetrübtes Wander-<br />

und Freizeiterlebnis. Auch deshalb setzt<br />

sich der <strong>SGV</strong> seit seiner Gründung vor 125<br />

Jahren für den Naturschutz ein. Aber der Begriff<br />

und die Bedeutung des Naturschutzes<br />

haben sich in den Jahrzehnten gewandelt.<br />

Dennoch gibt es noch immer Naturschutzwarte<br />

in den Abteilungen und der <strong>SGV</strong> kauft<br />

weiter Naturschutzflächen, um Landschaften<br />

zu erhalten. So soll auch in Zukunft ein naturnahes<br />

Wandererlebnis garantiert werden.<br />

Was verbindet den Kölner Dom, den Drachenfels<br />

und den <strong>SGV</strong>? Auf den ersten Blick wahrscheinlich<br />

nichts. Aber am Rhein liegt der Ursprung der<br />

Naturschutzbewegung in Deutschland. Und diese<br />

Ursprünge finden sich auch in der Geschichte<br />

des Naturschutzes im <strong>SGV</strong> wieder. Der Drachenfels<br />

– Wahrzeichen des Siebengebirges – steht im<br />

Mittelpunkt des ersten Naturschutzstreits<br />

in Deutschland. 1823 beginnen die Reparatur-<br />

und Fertigstellungsarbeiten am<br />

Kölner Dom. Dafür werden auch die<br />

Steinbrüche am Drachenfels wieder in<br />

Betrieb genommen. Naturliebhaber laufen<br />

Sturm. Sie fürchten, der Drachenfels<br />

werde zerstört und damit ein Symbol der<br />

Rheinromantik. Es geht also nicht so sehr<br />

um den Naturschutz als vielmehr um den<br />

Erhalt des Landschaftsbildes.<br />

Naturschutzbewegungen<br />

schon vor 1900<br />

„Patriotismus und ein romantisches<br />

Naturverständnis sind die treibenden<br />

Kräfte der entstehenden Heimat- und<br />

Naturschutzbewegung“, betont die Wirtschaftshistorikerin<br />

Dr. Rita Gudermann. Genau in<br />

diese Zeit fällt auch die Gründung des Sauerländischen<br />

Gebirgsvereins. Der Naturschutz steht<br />

schon immer als Ziel in seiner Satzung. Schon<br />

acht Jahre vor dem <strong>SGV</strong>-Start wird 1872 der Yellowstone-Nationalpark<br />

gegründet. Er ist der älteste<br />

Nationalpark der Welt und galt auch deutschen<br />

Naturschützern als Vorbild.<br />

Der erste deutsche Naturschutzpark wird ausschließlich<br />

von Privatleuten initiiert. Zwischen<br />

1910 und 1920 kauft der „Verein Naturschutzpark“<br />

in der Lüneburger Heide etwa 4.000 Hektar<br />

Heideland – Ursprung des ersten deutschen<br />

Naturschutzparkes. Ab 1920 kauft auch Wilhelm<br />

Münker für den <strong>SGV</strong> Naturschutz-Flächen auf.<br />

Dadurch sollen Landschaften erhalten werden.<br />

Früher haben die Mitglieder des <strong>SGV</strong> die Flächen<br />

gepflegt. Inzwischen machen die Arbeit Unternehmer.<br />

Aktuell besitzt der Verein über 100 Hektar<br />

Die Hochheide oberhalb von Winterberg-Niedersfeld ist<br />

ein beliebtes Naherholungsgebiet. Rund die Hälfte des<br />

Naturschutz- und FFH-Gebietes gehört dem <strong>SGV</strong>. Im<br />

August lockt die Heideblüte besonders viele Menschen.<br />

Der Drachenfels am Rhein – hier ist der Naturschutz-Gedanke in Deutschland<br />

entstanden. Der Streit drehte sich um die Reparatur- und Weiterbauarbeiten am<br />

Kölner Dom. Naturliebhaber sahen den Drachenfels in Gefahr, denn von dort<br />

sollten – wie schon früher - die Steine für den Dom kommen.<br />

Hochheide im Winter. Damit eine solche Kulturlandschaft erhalten<br />

bleibt, muss sie regelmäßig gepflegt. Diese Arbeiten<br />

haben früher auch <strong>SGV</strong>er gemacht. Heute werden meistens<br />

Firmen beauftragt.<br />

Naturschutzgebiete und geschützte Landschaftsbestandteile<br />

im Bergischen Land, Hochsauerland,<br />

Märkischen Kreis und in den Kreisen Siegen-Wittgenstein<br />

und Olpe.<br />

Eine der ältesten und größten Flächen des <strong>SGV</strong><br />

liegt bei Winterberg-Niedersfeld. Rund die Hälfte<br />

des Neuen Hagen – auch Niedersfelder Hochheide<br />

genannt – gehört dem Verein. Es ist heute ein<br />

Naturschutz- und FFH-Gebiet, an dessen Rand<br />

unter anderem auch der Rothaarsteig verläuft. Die<br />

Hochheide liegt an der Landesgrenze zu Hessen<br />

und ist ein beliebtes Wander- und Erholungsgebiet.<br />

1965 hat die Bezirksregierung Arnsberg den<br />

Neuen Hagen zum Naturschutzgebiet erklärt. Die<br />

Heide ist durch menschliche Nutzung entstanden.<br />

Damit diese Kulturlandschaft erhalten bleibt, muss<br />

sie regelmäßig geplaggt werden. Dabei wird die<br />

Vegetationsdecke mit so genannten Plagghobeln<br />

oder Baggern flach unterstochen, abgehoben und<br />

entfernt. Dann können sich wieder die typischen<br />

Pflanzenarten wie Besenheide, Preiselbeere<br />

und Blaubeere ausbreiten.<br />

1986 – Gründung<br />

des <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrums<br />

Und es werden immer noch Gebiete<br />

zugekauft – zuletzt noch eine gut 12<br />

Hektar große Fläche auf dem Giebel<br />

in Altena. Die über 200.000 Euro für<br />

den Kauf kamen zum größten Teil<br />

von der NRW-Stiftung. Das dortige<br />

Naturschutzgebiet umfasst unter anderem<br />

Magerwiesen und Wacholder-<br />

Heiden. Sie sollen erhalten werden.<br />

Verwaltet werden die Flächen vom<br />

Naturschutzzentrum in Arnsberg,<br />

das 1986 gegründet wurde. „Wir sind Hüter und<br />

Anwalt der Landschaft, weil die keinen Anwalt<br />

hat“, betont Dirk Zimmermann, Leiter des <strong>SGV</strong>-<br />

Naturschutzzentrums.<br />

Aber der Naturschutz unterliegt auch gesellschaftlichen<br />

Veränderungen. Auch am <strong>SGV</strong> gehen<br />

solche Entwicklungen nicht vorüber. Nachdem es<br />

schon 19<strong>03</strong> im Verein erste Veröffentlichungen<br />

zum Thema „Naturschutz“ gab, ging es zunächst<br />

vor allem um das Landschaftsbild. In der Weimarer<br />

Republik verbanden sich dann viele Bewegungen<br />

unter dem Motto „Zurück zur Natur!“ Die Nazis<br />

vereinnahmten auch die Naturschutzidee und<br />

machten, was sie wollten. So wurde zum Beispiel<br />

mitten in schutzwürdiger Landschaft gebaut. Neue<br />

Autobahnen verliefen mitten durch die Natur.<br />

In der Zeit nach dem Krieg und im Wiederaufbau<br />

spielten Umweltfragen kaum eine Rolle. Erst in<br />

28 KREUZ&QUER 3/16


niemand trennen!<br />

den 1960er-Jahren wurden die Umweltbelastungen<br />

thematisiert. Im Bundestagswahlkampf<br />

1961 forderte Willy Brandt: „Der<br />

Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder<br />

blau werden.“ Den Begriff „Umweltschutz“<br />

prägte 1969 der damalige Innenminister<br />

Hans-Dietrich Genscher (FDP). Er ist<br />

aus dem amerikanischen Sprachgebrauch<br />

entlehnt und erweitert den Begriff „Naturschutz“.<br />

1974 wird das Umweltbundesamt gegründet.<br />

Ein Jahr später entsteht der heutige<br />

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland<br />

e.V. (BUND). 1979 werden die Grünen<br />

zum ersten Mal in ein Landesparlament<br />

gewählt (in Bremen). 1986 wird Walter<br />

Wallmann (CDU) erster Umweltminister der<br />

Bundesrepublik. Themen sind seit 1981<br />

Waldsterben, Chemieunfälle in Seveso<br />

(1976), Bhopal (1984), Basel (1986) und<br />

die Reaktorunfälle in Harrisburg (1979) und<br />

Tschernobyl (1986). Diese Entwicklungen hinterließen<br />

auch ihre Spuren im <strong>SGV</strong> und seinen<br />

Naturschutzaktivitäten. Der Naturschutzgedanke<br />

war in den 1970ern und 1980ern sehr stark<br />

ausgeprägt. Viele Menschen haben sich engagiert<br />

und die Gesellschaft hat sich gewandelt.<br />

Und aktuell? Das <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrum<br />

versucht, die Naturentfremdung einzudämmen.<br />

Rund 1.500 Teilnehmer zählt die Einrichtung<br />

pro Jahr. 99 Prozent sind Schülerinnen und<br />

Schüler, die im Jugendhof eine Schulfreizeit<br />

verbringen. Der Naturschutz-Gedanke sei im<br />

Moment etwas aus den Köpfen raus – berichtet<br />

Dirk Zimmermann. In Zeiten sozialer Probleme<br />

bleibe das wichtige Thema „Naturschutz“<br />

zurück. Stadtkinder seien heute in der Natur<br />

teilweise ängstlich. „Sie haben Angst, im Laub<br />

zu wühlen oder in den Wald zu gehen“, be-<br />

Auf dem Clemensberg oberhalb von Hildfeld im Winter. Über den Berg,<br />

von dem aus man bei klarer Sicht bis zum kahlen Asten schauen kann,<br />

und die umliegenden Flächen verlaufen zahlreiche Wanderwege – unter<br />

anderem auch der Rothaarsteig und die Winterberger Hochtour: Naturschutz<br />

kann auf der Hochheide direkt erlebt werden.<br />

„Der <strong>SGV</strong> betreibt Heimat- und<br />

Brauchtumspflege und trägt dazu bei,<br />

dass die Natur in ihrer Vielfalt, Eigenart<br />

und Schönheit als Lebensgrundlage<br />

und Erholungsraum nachhaltig<br />

gesichert wird. Der <strong>SGV</strong> setzt sich<br />

deshalb für die Verwirklichung von<br />

Natur- und Umweltschutz und für eine<br />

aktive Landschaftspflege und vorausschauende<br />

Landschaftsplanung ein.“<br />

(aus „§ 2 Aufgaben“ der Satzung des Hauptvereins)<br />

richtet Dirk Zimmermann. Aber man könne<br />

Kinder immer noch begeistern – zum<br />

Beispiel mit Bach-Erkundungen. Zunächst<br />

ängstliche Kinder würden dann auf einmal<br />

ganz aufgeschlossen und hätten viel Freude<br />

am Wasser und im Wald. Sie rufen dann zum<br />

Beispiel: „Das hat Spaß gemacht! Das soll<br />

nie aufhören.“<br />

<strong>SGV</strong> betreibt<br />

konservativen Naturschutz<br />

mit Umsicht<br />

Umweltpolitisch beschäftigt den <strong>SGV</strong> das<br />

Thema „Windkraft“ seit Jahren intensiv.<br />

Auch der A-4-Weiterbau war mal ein intensives<br />

Streitthema, das den Verein fast<br />

gespalten hätte. Eigentlich sind die <strong>SGV</strong>er<br />

aber traditionelle Naturschützer. „Wir betreiben<br />

konservativen Naturschutz mit Umsicht“,<br />

betont Zimmermann. Kritiker gebe es<br />

immer, aber sie seien verschwindend gering.<br />

Die Mitglieder vereine, dass sie schöne Natur<br />

wollten. Und man könne nur schützen, was<br />

man kennt. Daher bleibt die Naturschutzerziehung<br />

ein wichtiges Thema.<br />

Die Naturschutzarbeit vor Ort müssen weiter<br />

die Ehrenamtlichen in den Abteilungen machen.<br />

Eigentlich sollte jede <strong>SGV</strong>-Gliederung<br />

einen eigenen Naturschutzwart haben. Mitunter<br />

ist es aber schwer, Freiwillige zu finden.<br />

In den 1970er- und 1980er-Jahren war es<br />

deutlich leichter, denn da war Natur- und Umweltschutz<br />

in aller Munde. Heute wünschen<br />

sich die Naturschützer deutlich mehr Engagement.<br />

Die Bedeutung des Natur- und Umweltschutzes<br />

hat im Moment abgenommen.<br />

Aber der Naturschutz bleibt auch in Zukunft<br />

eine Kernaufgabe des <strong>SGV</strong>.<br />

Text und Fotos: Torsten Dreyer<br />

Seit vielen Jahren schon ist der Wanderbus der Märkischen Verkehrsgesellschaft<br />

(MGV) von Mai bis Oktober unterwegs und bietet vielen Wanderern die Möglichkeit,<br />

das Märkische Sauerland kennenzulernen.<br />

Danke an den <strong>SGV</strong> für die partnerschaftliche Zusammenarbeit bei der<br />

Auswahl adäquater Wanderrouten und herzlichen Glückwunsch<br />

zum 125jährigen Vereins-Jubiläum!<br />

Wir sind sicher, auch zukünftig wird<br />

es uns gemeinsam gelingen,<br />

den Wanderbus mit interessanten<br />

und erlebnisreichen Wanderrouten<br />

an Bord wieder auf die Reise zu schicken.<br />

<strong>www</strong>.mvg-online.de<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

29


<strong>SGV</strong>-PARTNER<br />

Foto: Sauerland-Tourismus, Ketz<br />

Foto: Klaus Peter Kappest<br />

30 KREUZ&QUER 3/16


Otto Buschmann<br />

geb. 1929<br />

2012<br />

Dass auch die Heimat(pflege) einen<br />

hohen Stellenwert im <strong>SGV</strong> hat, zeigt das<br />

Beispiel Otto Buschmann, der 1959 zum<br />

2. stellvertretenden Vorsitzenden gewählt<br />

wurde (und dieses Amt etliche Jahre innehaben sollte), im gleichen<br />

Jahr auch Mitglied des Verwaltungsrates des Westfälischen<br />

Heimatbundes und zehn Jahre später dessen Vorsitzender wurde.<br />

Er lehrte am Dortmunder Stadtgymnasium Geschichte, Erdkunde<br />

und Deutsch. Er war in vielen politischen Gremien tätig (so auch in<br />

der Landschaftsversammlung in Münster), ehe er 1991 alle seine<br />

Ämter niederlegte. Er war der Sache des Wanderns sehr zugetan,<br />

vor allem aber der Heimatpflege – die er auch seinen Schülern vermittelte<br />

nach dem Motto: „Heimatliebe setzt Kenntnis der Heimat<br />

voraus!“ Wie kann man die Heimat besser kennenlernen als zu Fuß!<br />

Menschen im <strong>SGV</strong><br />

Gerlinde Meyer<br />

geb. 1942<br />

<strong>SGV</strong>-Botschafterin im Rheinland. Ideenreichtum<br />

und Frohsinn stehen für die sympathische<br />

Rheinländerin. Nach 43 Jahren<br />

Babcock fand sie den Weg zum <strong>SGV</strong>Oberhausen<br />

und schon bald flossen ihre Ideen<br />

in die Vorstandsarbeit des <strong>SGV</strong>Oberhausen<br />

ein. Der Status „Botschafterin des <strong>SGV</strong>“ belegt sich in ihrer<br />

sympathischen Ausstrahlung, ihrem Frohsinn und ihrem selbstsicheren<br />

Auftreten. Ihrem Mitwirken am „Masterplan Innenstadt<br />

Oberhausen“ entsprang dann auch die Idee, einen Rundweg um<br />

Oberhausen zu schaffen. Im April 2005 erfüllte sich dieser Traum<br />

und seitdem steht das schräge O als Markierungszeichen für<br />

eine exzellente, 55 km lange Rundtour um Oberhausen. Heute ist<br />

Gerlinde Meyer immer noch als Botschafterin der guten Sache<br />

des <strong>SGV</strong> unterwegs.<br />

Joachim Meinhard<br />

Dr. Günter Cronau<br />

geb. 1931<br />

2012<br />

Er war eine bedeutende Persönlichkeit<br />

an der Spitze des <strong>SGV</strong>, dem er seit 1947<br />

angehörte. Als Arnsberger Stadtdirektor<br />

zunächst stellvertretender <strong>SGV</strong>-Vorsitzender,<br />

wurde er 1979 zum Hauptvorsitzenden<br />

gewählt und führte dieses Amt sehr erfolgreich 12 Jahre aus.<br />

Die Bereinigung des <strong>SGV</strong> von Verlustquellen (Kohlberghaus,<br />

Sauerland-Verlag, Ski- und Wanderheim Niedersfeld) waren Teil<br />

seiner Aufgaben. Und er setzte Zeichen für die Zukunft durch die<br />

Gründung des <strong>SGV</strong>-Bildungswerkes und des <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrums.<br />

Die Ausrichtung des deutschen Wandertages 1990 und das<br />

100-jährige <strong>SGV</strong>-Jubiläum 1991 sind weitere Meilensteine seines<br />

Schaffens. In seinem Ruhestand verfasste er die <strong>SGV</strong>-Historie vom<br />

75-jährigen bis zum 100-jährigen Bestehen.<br />

Es sind einige tausend Ehrenamtliche, die für die ehrenamtliche<br />

Arbeit des <strong>SGV</strong> Pate stehen. Viele könnten und sollten<br />

mit ihren Verdiensten an dieser Stelle stehen. Somit zeugen<br />

die Ausgewählten für die Arbeit aller Engagierten, denn<br />

ihnen gebürt Dank und Anerkennung in gleichem Maße.<br />

Ulrich Lange<br />

geb. 1934<br />

Ulrich (Uli) Lange, Lehrer im Un-Ruhestand<br />

und „Vater“ der Winterberger Hochtour“, ist<br />

ehrenamtlich zuständig für die Wanderwege<br />

im Bezirk Astenberg und leitet die <strong>SGV</strong>-<br />

Abteilung Grönebach. Sein Motto lautet:<br />

„Wichtig ist, dass die Wanderer das sichere<br />

Gefühl haben, sich nicht zu verlaufen.“ Nach der Wiedervereinigung<br />

unterstützte er nachhaltig und eindrucksvoll den Wanderweg der<br />

Deutschen Einheit von Görlitz nach Aachen als Betreuer. Besonders<br />

seine „Winterberger Hochtour“ hat’s ihm natürlich angetan. Auf gut<br />

80 Kilometern warten hier vier Achthunderter auf den Wanderer: Der<br />

Kahle Asten, der Clemensberg, der Langenberg (der höchste Berg<br />

Nordrhein-Westfalens!) und die Ziegenhelle.<br />

Irene Scheerer<br />

geb. 1929<br />

Wegearbeit – Hobby und Berufung. Mehr<br />

als 6.000 km Wanderwege hat der Elektromeister<br />

in über 40 Jahren markiert, also<br />

mehr als der 4.900 km lange Europäische<br />

Fernwanderweg E1. Eine Leistung, die<br />

ausdrückt, wie sehr der Siegener, 1973<br />

auch zum 1. Vorsitzenden der <strong>SGV</strong>-Abteilung Weidenau gewählt, mit<br />

dem Wandern und der Wegearbeit verbunden ist. Es gehört eben zu<br />

seinem Charakter, völlig in seinen Aufgaben aufzugehen, Tätigkeiten<br />

akkurat zu dokumentieren und Vorschriften penibel einzuhalten.<br />

Aber nicht nur diese Eigenschaften haben seine 16-jährige Arbeit<br />

als <strong>SGV</strong>-Hauptfachreferent für Wege und damit die Wegearbeit des<br />

<strong>SGV</strong> geprägt, denn in erster Linie ist er ein passionierter Wanderer.<br />

Heute ist der Träger der goldenen Ehrennadeln des <strong>SGV</strong> und des<br />

DWV immer noch unterwegs in seiner Siegener Heimat oder auf<br />

dem 116. Deutschen Wandertag in Sebnitz.<br />

geb. 1912<br />

2004<br />

Die Hauptversammlung des Jahres 1952<br />

bestätigte Irene Scheerer (später Weinhold-<br />

Scheerer) zur Leiterin des „Arbeitskreises<br />

Jugend“ und berief sie kurz darauf zur<br />

Hauptjugendwartin. Sie sorgte dafür, dass<br />

die Jugend ein Domizil bekam: den Jugendhof in Arnsberg. Schon<br />

1955 ging der Plan in Erfüllung, am 11. September jenes Jahres<br />

wurde der Jugendhof offiziell eröffnet. Zum größten Teil war dies<br />

ein Verdienst von Irene Scheerer. Die Jugendarbeit des <strong>SGV</strong> war<br />

immer eng mit der des Deutschen Wanderverbandes (DWV)<br />

verknüpft. Irene Scheerer amtierte als stellvertretende Verbandsjugendwartin<br />

und wurde 1953 in den Vorstand des Deutschen<br />

Wanderverbandes gewählt. 1958 erhielt sie als erste Frau überhaupt<br />

die silberne Ehrennadel des DWV.<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

31


Wanderheime und Hütten im <strong>SGV</strong>-Vereinsgebiet<br />

1 <strong>SGV</strong> Jugendhof<br />

Hasenwinkel 4, 59821 Arnsberg<br />

2 Abt. Bamenohl<br />

Jugend- und Wanderheim Zur Haardt<br />

In der Mark 9, 57413 Finnentrop-Bamenohl<br />

3 Abt. Bracht-Werntrop<br />

Christine-Koch-Wanderheim<br />

Hinter der Wehrscheid<br />

57392 Schmallenberg-Bracht<br />

28<br />

15<br />

69<br />

4 Abt. Brackel<br />

Asbecker Weg 20<br />

58644 Iserlohn-Obergrüne<br />

37<br />

5 Abt. Brilon<br />

Hölsterloh 5, 59929 Brilon<br />

6 Abt. Büren<br />

Ringelsteiner Wald<br />

Buschenbach 177, 33142 Büren<br />

52 81<br />

27<br />

85<br />

13<br />

26<br />

62<br />

7 Abt. Ferndorf-Kreuztal<br />

Wanderheim Irlenhecken<br />

Kindelsbergstraße, 57223 Kreuztal<br />

19<br />

31<br />

4<br />

54<br />

20<br />

8 Abt. Hagen<br />

Wanderheim Kierspe-Linden<br />

Linden bei Grünenbaum (Volmetal)<br />

58566 Kierspe-Grünenbaum<br />

9 Abt. Halver<br />

Stichter Hütte<br />

Sticht 7 bei Halver, 58553 Halver<br />

10 Abt. Hordel<br />

Paul-Berge-Hütte<br />

Jeutmecke 3, 58840 Plettenberg<br />

21<br />

9<br />

33<br />

75<br />

8<br />

14<br />

4<br />

11 Abt. Kamen<br />

Kamener Hütte<br />

Dollenbruch, Brachthausen, Silberg<br />

57399 Kirchhundem-Brachthausen<br />

12 Abt. Langenei<br />

Reinhard-Quint-Hütte<br />

Im Bermketal, 57368 Lennestadt-Langenei<br />

13 Abt. Letmathe<br />

Jugend- u. Wanderheim<br />

Schwerter Straße 87<br />

58642 Iserlohn-Letmathe<br />

14 Abt. Lüdenscheid<br />

Wiehardt, 58840 Plettenberg<br />

15 Abt. Lünen / Selm<br />

Hölterweg 47, Netteberge<br />

bei Schloss Cappenberg, 59379 Selm<br />

Nicht nur für die innere Einkehr...<br />

Was ist schöner als morgens beim Aufbruch schon zu wissen,<br />

wie gut man sich abends bettet. Im gesamten Vereinsgebiet entlang<br />

der Wanderrouten, aber auch abseits des Weges bieten 84<br />

Abteilungen Heime & Hütten an, in denen müde Wanderer sich<br />

erholen, übernachten oder in geselliger Runde zusammensitzen<br />

können. Und noch mehr: sie sind je nach Ausstattung auch geeignet<br />

für Familienfeste und größere Veranstaltungen. Dazu ist<br />

zu zählen der <strong>SGV</strong>-Jugendhof „Ihr Erlebnisgastgeber im Sauerland“,<br />

wunderschön im Arnsberger Süden gelegen – Zentrum für<br />

Erholung, Weiterbildung, Sport und Spiel.<br />

61<br />

36<br />

16 Abt. Meggen, Meggener Hütte<br />

Faulebuttertal<br />

57368 Lennestadt-Meggen<br />

17 Abt. Oberelspe<br />

Im Tiefen Siepen<br />

57368 Lennestadt-Oberelspe<br />

18 Abt. Salzkotten, Luise-Weber-Hütte<br />

Im Dahle, 33154 Salzkotten-Niederntudorf<br />

19 Abt. Scharnhorst<br />

Wanderheim Karl Potthoff<br />

Waldbauer<br />

Voßloh 1, 58135 Hagen<br />

20 Abt. Schwerte<br />

Schwerter Hütte bei Stephanopel<br />

im Balver Wald<br />

58675 Hemer<br />

21 Abt. Wuppertal<br />

Wanderheim Diepmannsbach<br />

Diepmannsbach 4 a<br />

42899 Remscheid-Lennep<br />

22 Abt. Altenhellefeld<br />

Zur Wacholderheide<br />

59846 Sundern-Altenhellefeld<br />

23 Abt. Arnsberg<br />

Hermann-Balkenohl-Hütte<br />

Hellefelder-Bach-Tal, 59821 Arnsberg<br />

24 Abt. Attendorn<br />

Auf der Wane-Ley am Biggesee<br />

57439 Attendorn<br />

25 Abt. Balve<br />

Ewald Hagedorn Wanderheim<br />

Am Hohlen Stein, 58802 Balve-Mellen<br />

26 Abt. Dortmund-Berghofen<br />

Refflingsen bei Schäfer am Ufer<br />

58640 Iserlohn-Refflingsen<br />

27 Abt. Bochum<br />

St. Barbara Heim<br />

Kemnader Straße 524 a<br />

44797 Bochum-Stiepel<br />

28 Abt. Brambauer<br />

Arthur-Theis-Hütte<br />

Am Westpark 18, 44536 Lünen<br />

29 Abt. Bruchhausen<br />

Zum Arnsberger Wald 2<br />

zu erreichen über die Lindenstraße<br />

(am Friedhof vorbei), 59759 Arnsberg<br />

30 Abt. Buschhütten<br />

Im Mattenbachtal, 57223 Kreuztal<br />

31 Abt. Dahl<br />

Walter-Wolff-Hütte<br />

Am Hegenberg, 58091 Hagen-Dahl<br />

32 Abt. Dahlbruch<br />

Jugend- und Wanderheim<br />

Hillnhütten<br />

Im kurzen Seifen 5, 57271 Hilchenbach<br />

33 Abt. Dahlerbrück<br />

Mühlenweg 3, am Friedhof<br />

58579 Schalksmühle<br />

34 Abt. Deuz<br />

Hermannshütte und Saarwaldhütte<br />

Beienbacher Weg und Saarwald<br />

57250 Netphen-Deuz<br />

35 Abt. Dreis-Tiefenbach<br />

Im Seelbachtal<br />

57250 Netphen-Dreis-Tiefenbach<br />

36 Abt. Drolshagen<br />

Am Hofgarten, 57489 Drolshagen<br />

37 Abt. Duisburg<br />

Paul Berger Wanderhütte<br />

Futterstraße 6,<br />

47058 Duisburg-Duissern<br />

38 Abt. Eiringhausen<br />

Bannewerthstr. 34, 58840 Plettenberg<br />

39 Abt. Elsetal<br />

An der Elsemühle 20<br />

58840 Plettenberg-Holthausen<br />

40 Abt. Elspe<br />

Im Hohlberg Grevenbrück<br />

Im Hohlberg, 57368 Lennestadt<br />

41 Abt. Erndtebrück<br />

Am Hachenberg, 57339 Erndtebrück<br />

32 KREUZ&QUER 3/16


61 Abt. Lüdenscheid<br />

Am Homertturm, 58511 Lüdenscheid<br />

45<br />

18<br />

62 Abt. Menden<br />

Zufahrt Vogelsang, Gewerbegebiet Oesewiese<br />

63 Abt. Müschede<br />

Hütte am Heidkamp<br />

Krakeloh 88, 59757 Müschede<br />

64 Abt. Müsen<br />

In der Molzekuhl<br />

57271 Hilchenbach-Müsen<br />

39<br />

65<br />

51<br />

58<br />

53<br />

48<br />

63<br />

29<br />

67<br />

23 1<br />

71<br />

22<br />

80<br />

68<br />

18<br />

6<br />

5<br />

65 Abt. Neheim<br />

Jahnallee<br />

Schwiedinghauser Feld<br />

59759 Arnsberg-Neheim<br />

66 Abt. Netphen<br />

Güldenweg 15, 57250 Netphen<br />

67 Abt. Niedereimer<br />

Stemberghütte<br />

Am Stemberg im Wannebachtal<br />

59823 Arnsberg-Niedereimer<br />

25<br />

10<br />

39 38<br />

9<br />

79<br />

72<br />

59<br />

2<br />

16<br />

17<br />

42<br />

3<br />

44<br />

70<br />

84<br />

76<br />

68 Abt. Nuttlar<br />

Evenkopf-Hütte<br />

Am Roh, 59909 Bestwig<br />

am Hauptwanderweg 10<br />

69 Abt. Oberaden<br />

Rotherbachstraße 62, 59192 Bergkamen<br />

70 Abt. Obersorpe<br />

Schipp Siepen<br />

Im Rehsiepen, Obersorpe<br />

74<br />

24<br />

40 12 47<br />

KARTENLEGENDE<br />

71 Abt. Oeventrop<br />

Zur Hünenburg 73<br />

59823 Arnsberg-Oeventrop<br />

78<br />

83<br />

73<br />

82<br />

60<br />

57<br />

56<br />

30<br />

7<br />

11<br />

46<br />

43 55 77<br />

64 32 50<br />

66<br />

35 34<br />

41<br />

1 – 21<br />

Heime & Hütten<br />

mit Übernachtungsmöglichkeit<br />

22 – 85<br />

Heime & Hütten<br />

ohne Übernachtungsmöglichkeit<br />

Daten von OpenStreetMap<br />

Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0<br />

72 Abt. Ohle<br />

Am Eisenwerk 4, 58840 Plettenberg-Ohle<br />

73 Abt. Olpe<br />

Grube Rhonard<br />

57462 Olpe, Am Hauptwanderweg 3<br />

74 Abt. Repetal<br />

Auf der Ihle, 57439 Attendorn-Helden<br />

75 Abt. Rönsahl<br />

Hauptstraße 55, 58566 Kierspe-Rönsahl<br />

76 Abt. Siedlinghausen<br />

Am Röbbeken<br />

59955 Winterberg-Siedlinghausen<br />

77 Abt. Siegen<br />

Agnesenhofhütte<br />

Winchenbach, 57074 Siegen<br />

78 Abt. Siegtal-Mudersbach<br />

Am Sportplatz, 57555 Mudersbach<br />

42 Abt. Eslohe<br />

An der Helle, 59889 Eslohe<br />

43 Abt. Flammersbach<br />

Auf der Stemmbach, 57234 Wilnsdorf<br />

44 Abt. Bad Fredeburg<br />

Hunau-Hütte<br />

Am Rimberg<br />

57392 Schmallenberg-Fredeburg<br />

45 Abt. Geseke<br />

Im Lenzenhölzchen<br />

Süderfeldmark, 59590 Geseke<br />

46 Abt. Grevenbrück<br />

In der Lohmke am Bennerweg<br />

57368 Lennestadt-Grevenbrück<br />

47 Abt. Heinsberg<br />

Bergstraße / Kindergarten<br />

57399 Kirchhundem-Altenhundem<br />

48 Abt. Herdringen<br />

Bocksnackenhütte<br />

59757 Arnsberg-Neheim<br />

49 Abt. Herscheid<br />

„Zur Grünau“<br />

Pettenberger Straße 9,<br />

58849 Herscheid<br />

50 Abt. Hilchenbach<br />

Wilhelm-Münker-Hütte<br />

In der Insbach<br />

Grunder Straße, 57271 Hilchenbach<br />

51 Abt. Holzen<br />

Am Pingels Köpken,<br />

59757 Arnsberg-Holzen<br />

52 Abt. Hordel<br />

Hordeler Heide 228, 44793 Bochum<br />

53 Abt. Hüsten<br />

Zur Breloheiche<br />

Am Breloh, 59759 Arnsberg-Hüsten<br />

54 Abt. Iserlohn<br />

Forsthaus Löhen<br />

Löhenweg 1, 58644 Iserlohn<br />

55 Abt. Klafeld-Geisweid<br />

Bergstraße<br />

Auf dem Ruhrst, 57078 Siegen-Geisweid<br />

56 Abt. Kredenbach-Lohe<br />

Am Fuße der Lichtenhardt<br />

57223 Kreuztal-Kredenbach<br />

57 Abt. Krombach<br />

Burgseifen<br />

57223 Kreuztal-Krombach<br />

58 Abt. Langscheid<br />

Krähenbrinke-Hütte<br />

Nähe Sportplatz<br />

59846 Sundern-Langscheid<br />

59 Abt. Lenhausen<br />

An der Piene<br />

57413 Finnentrop-Lenhausen<br />

am Hauptwanderweg 22<br />

60 Abt. Littfeld<br />

Waldesheim Struhtwald<br />

Im Struhtwald unterhalb<br />

des Kindelsberges<br />

57223 Kreuztal-Littfeld<br />

79 Abt. Stockum<br />

Am Attenberg, 59846 Sundern-Stockum<br />

80 Abt. Warstein<br />

Rosenegge, 59581 Warstein<br />

81 Abt. Wattenscheid<br />

Kutscherhaus<br />

Reiterweg 18, 44869 Bochum-Höntrop<br />

82 Abt. Welschen<br />

Ennest<br />

Hagenerstr. 10, 57399 Kirchhundem<br />

83 Abt. Wenden<br />

In der Stemmicke, 57482 Wenden<br />

84 Abt. Westfeld-Ohlenbach<br />

In der Deismecke<br />

57392 Schmallenberg-Westfeld<br />

85 Abt. Witten<br />

Steigerhaus<br />

Muttentalstraße 30, 58452 Witten<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

33


Türme und Baudenkmäler des <strong>SGV</strong><br />

Gillerturm<br />

Lage: auf dem Giller bei Hilchenbach-Lützel<br />

Höhe: 15 Meter<br />

Baujahr: 1892<br />

Bauweise: Stahlfachwerk<br />

Abteilung: <strong>SGV</strong> Hilchenbach<br />

immer geöffnet<br />

Seine Bauweise erinnert an den Eiffelturm und das ist auch<br />

kein Zufall, denn der <strong>SGV</strong> Hilchenbach ließ den Gillerturm<br />

1892 in Stahlfachwerk-Bauweise errichten. Drei Jahre nach<br />

Eröffnung des Eiffelturms in Paris. In den vergangenen Jahren<br />

ist er mehrfach saniert worden – zuletzt 2014. Dabei wurden<br />

auch neue Geländer zur Sicherheit der Besucher montiert.<br />

Die Aussichtsplattform liegt auf 668 Meter über NN. Davon<br />

kann man weite Teile des Sieger-, Sauer- und Wittgensteiner<br />

Landes übersehren. Bei guter Sicht kann man bis zum<br />

Großen Ölberg im Siebengebirge und Großen Feldberg im<br />

Taunus sehen. Seit 2001 führt der Rothaarsteig am Gillerturm<br />

vorbei. Der Wanderweg wurde in unmittelbarer Nähe auf der<br />

Ginsburg eröffnet.<br />

Geo-Koordinaten: 50° 58' 14'' N, 8° 9' 35'' O<br />

Homert-Turm<br />

Lage: auf dem Berg Homert<br />

bei Lüdenscheid-Homert<br />

Höhe: 22 Meter<br />

Baujahr: 1893/1894<br />

Bauweise: Mauerwerk<br />

Abteilung: <strong>SGV</strong> Lüdenscheid<br />

nur an Wochenenden geöffnet<br />

– Eintritt 0,50 € Erw. 0,20 € Kinder<br />

Wie ein kleiner Burgturm ragt der Homert-Turm aus den<br />

Bäumen empor. Der Lüdenscheider Stadtbaumeister<br />

Falkenroth fertigte die Pläne für den Bau. Der Turm sollte<br />

auch repräsentieren. So hatte er auch Stilelemente des<br />

Historismus. Als besondere Merkmale wurden Zierelemente<br />

aus Rotsandstein angebracht. Der Stein wurde extra nach<br />

Lüdenscheid gebracht.<br />

In den 1960er-Jahren wurde der Turm mit Betonplatten<br />

verkleidet, die bis heute das Bild bestimmen. In den vergangenen<br />

Jahren ist er mehrfach saniert worden – zuletzt 2015.<br />

Dabei wurden auch die Betonplatte der Aussichtsplattform,<br />

die Außenfassade, der Turmsockel und das Treppenhaus<br />

saniert.<br />

Der Aussichtsrundlauf liegt auf 560 Meter über NN. Davon<br />

haben Besucher einen Rundblick über das Märkische Sauerland<br />

bis hinein ins Bergische Land. In der Nachbarschaft sind<br />

A 45 und Versetalsperre zu sehen. Beim Turm gibt es auch<br />

eine Schutzhütte, die zu den Öffnungszeiten auch besetzt ist.<br />

Geo-Koordinaten: 51° 10' 40'' N, 7° 38' 42'' O<br />

<strong>SGV</strong>-Erinnerungsstein<br />

Volkspark Hagen<br />

Der Sauerländische Gebirgsverein feiert in diesem Jahr sein<br />

125-jähriges Bestehen. Die Gründungsversammlung des Gesamtvereins<br />

fand aber erst an jenem 25. Januar 1891 in Hagen statt.<br />

Diesen besonderen Tag nahm der <strong>SGV</strong> Hauptverein mit Präsident Dr.<br />

Andreas Holstein und Geschäftsführer Christian Schmidt jetzt zum<br />

Anlass, den Erinnerungsstein, der zum 100-jährigen Jubiläum im<br />

Volkspark in Hagen aufgestellt wurde, zu besuchen.<br />

Homert-Turm<br />

Schon seit seiner Gründung im Jahr 1891 förderte<br />

der <strong>SGV</strong> den Bau und Erhalt von Aussichtstürmen in<br />

seinem Vereinsgebiet. Derzeit befinden sich 6 Aussichtstürme<br />

im Besitz des Sauerländischen Gebirgsvereins<br />

– hinzu kommen Ehren- und Denkmäler, für<br />

die sich die <strong>SGV</strong>er ehrenamtlich engagieren.<br />

Robert-Kolb-Turm<br />

<strong>SGV</strong>-Ehrenmal<br />

und Kohlberghaus<br />

Pfannenberg-Turm<br />

Kindelsberg-Turm<br />

Lage: auf dem Kindelsberg bei Kreuztal-Littfeld<br />

Höhe: 22 Meter<br />

Baujahr: 1906/1907<br />

Bauweise: Bruchstein-Mauerwerk<br />

Abteilung: <strong>SGV</strong>-Bezirk Siegerland<br />

geöffnet außer montags von 10 bis 21 Uhr<br />

(zu den Öffnungszeiten der Gastwirtschaft)<br />

Der Kindelsberg-Turm dürfte die höchste bildliche Verbreitung<br />

aller <strong>SGV</strong>-Sehenswürdigkeiten haben. Berg und Turm sind<br />

Bestandteil des Krombacher Firmenemblems und daher<br />

allgemein bekannt. Die Idee entstammt der <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />

Krombach. 18.557,44 Mark hat der Turm einst gekostet –<br />

ausschließlich finanziert durch Spenden. Der Turm wird auch<br />

der Leuchtturm des Siegerlandes genannt.<br />

Die Aussichtsplattform liegt auf rund 640 Meter über NN.<br />

Davon kann man über Kreuztal, ins Siegerland, den Westerwald<br />

und hinüber zum Ebbegebirge sehen. Bei klarem Wetter<br />

können Besucher bis zum knapp 65 Kilometer entfernten<br />

Siebengebirge blicken. Direkt am Kindelsberg-Turm liegt die<br />

Kindelsberg-Raststätte im Blockhausstil der Alpen mit einer<br />

Terrasse.<br />

Geo-Koordinaten: 50° 59' 24'' N, 8° 0' 14'' O<br />

Anschrift: Kindelsberg-Turm und Rasthaus Kindelsberg 1,<br />

Grubenstraße, 57223 Kreuztal-Littfeld<br />

Pfannenberg-Turm<br />

Lage: auf dem Pfannenberg bei Siegen-Eiserfeld<br />

Höhe: 20 Meter<br />

Baujahr: 1870<br />

Bauweise: Stahl-Konstruktion<br />

Abteilung: <strong>SGV</strong>-Bezirk Siegerland<br />

immer geöffnet<br />

Ein Aussichtsturm mit einer bewegten Geschichte.<br />

Zunächst war er Förderturm der Grube „Pfannenberger<br />

Einigkeit“. Seit 1870 diente die Stahlkonstruktion der<br />

Erzgrube, die später mit 1.286 Meter zur tiefsten Eisenerzgrube<br />

Europas wurde. Nach dem Ende des Bergbaus<br />

wurde das Gerüst zum Aussichtsturm umgebaut. 1934<br />

wurde der heutige Turm eingeweiht. Anschließend<br />

wurden immer wieder Schäden an der Stahlkonstruktion<br />

festgestellt und der Turm gesperrt. 1979 ging der<br />

Pfannenberg-Turm an den <strong>SGV</strong>. Ende der 1990er-Jahre<br />

wurde der Turm in drei Teile zerlegt und im Westerwald<br />

komplett überholt. 1999 wurden alle drei Teile wieder<br />

aufgerichtet.<br />

Die Aussichtsplattform liegt auf rund 520 Meter über NN.<br />

Davon können weite Teile des Siegerlands im Norden<br />

und Süden sowie des Westerwalds im Süden überblickt<br />

werden. Bei guter Fernsicht ist das Siebengebirge und<br />

dort insbesondere der Drachenfels zu sehen.<br />

Geo-Koordinaten: 50° 48' 56'' N, 8° 0' 7'' O<br />

Rabenhainturm<br />

Lage: auf dem Rabenhain östlich von Siegen<br />

Höhe: 11 Meter<br />

Baujahr: 1896<br />

Bauweise: Stahlfachwerk<br />

Abteilung: <strong>SGV</strong>-Bezirk Siegerland<br />

immer geöffnet<br />

Ein Aussichtsturm ist immer auch ein Wahrzeichen.<br />

Der Rabenhainturm ist sozusagen das Wahrzeichen der<br />

heutigen östlichen Siegener Vororte. Er kann in diesem<br />

Jahr schon auf ein Alter von 120 Jahren zurückblicken<br />

und ist damit fast so alt wie der <strong>SGV</strong>. Ursprünglich<br />

gehörte er zur <strong>SGV</strong>-Abteilung Siegen, aber der Zahn der<br />

Zeit und mutwillige Zerstörungen ließen den Turm so<br />

sanierungsbedürftig werden, dass er zwischenzeitlich<br />

sogar gesperrt werden musste. Schließlich wurde er an<br />

den <strong>SGV</strong>-Bezirk Siegerland übergeben, der sich weiter<br />

um dessen Erhalt bemüht. Der Turm ist auch heute noch<br />

ein beliebtes Ausflugsziel.<br />

Die Aussichtsplattform liegt auf rund 476 Meter über NN.<br />

Von dort aus hat man eine weite Aussicht vor allem in<br />

südöstlicher Richtung über Volnsberg, den Ort Breitenbach<br />

und in das Tal des Breitenbachs.<br />

Geo-Koordinaten: 50° 53' 50,5'' N, 8° 05' 18,2'' O<br />

34 KREUZ&QUER 3/16


<strong>SGV</strong> Jugendhof<br />

Ehmsendenkmal<br />

Gillerturm<br />

<strong>SGV</strong>-Gedenkstein<br />

An der Eröffnungsveranstaltung zum<br />

Tag des Wanderns <strong>2016</strong> haben die Teilnehmer<br />

der kleinen Auftaktwanderung<br />

im Tiergarten in Berlin die „Geschichte“<br />

des <strong>SGV</strong>-Gedenksteins gehört.<br />

Im Bild: Dr. Rauchfuß, Frau MdB Heike<br />

Brehmer, Vorsitzende des Tourismusausschusses<br />

des Deutschen Bundestages,<br />

und Aloys Steppuhn.<br />

<strong>SGV</strong>-Gedenkstein, Berlin<br />

Lage: Berlin-Tiergarten<br />

Baujahr: 1958<br />

Bauweise: Gedenkstein mit Eichelblättern und Inschrift<br />

Abteilung: der gesamte <strong>SGV</strong><br />

frei zugänglich<br />

1957 hatte die <strong>SGV</strong>-Abteilung Berlin dazu aufgerufen, dass sich auch der<br />

<strong>SGV</strong> an der Wiederaufforstung des Berliner Tiergarten beteiligen sollte. Das<br />

ließen sich die Sauerländer nicht zweimal sagen. Im März 1958 sind rund<br />

70 <strong>SGV</strong>-Mitglieder mit 300 Eichenpflanzen mit dem „Interzonenzug“ nach<br />

Berlin gereist und haben sie dem damaligen Regierenden Bürgermeister Willy<br />

Brandt übergeben. Die Bäumchen hatten sie im Handgepäck. Hintergrund<br />

war, dass nach dem Krieg von den ursprünglich 200.000 Bäumen im Tiergarten<br />

nur noch rund 900 standen. Der Tiergarten wurde auch genutzt, um<br />

Kartoffeln und Gemüse anzubauen. Das heutige Aussehen des Tiergartens<br />

fußt auf vielen Baumspenden – unter anderem des <strong>SGV</strong>.<br />

Auf dem Gedenkstein, den der <strong>SGV</strong> zur Erinnerung aufgestellt hat, steht:<br />

„Der Sauerländische Gebirgsverein spendete für den Tiergarten 300 westfälische<br />

Eichen und pflanzte sie zum Tage des Baumes 1958.“ Insgesamt<br />

spendeten Menschen aus ganz Deutschland rund 250.000 Jungbäume für<br />

den Tiergarten.<br />

Geo-Koordinaten: 52° 30' 43'' N, 13° 21' 28'' O<br />

Ehmsendenkmal<br />

Lage: östliche Seite des Eichholzes in Arnsberg<br />

Höhe: 8 Meter<br />

Baujahr: 1897<br />

Bauweise: Ziegelsteinbau – verputzt<br />

Abteilung: <strong>SGV</strong> Hauptverein<br />

frei zugänglich<br />

Schon bei seiner Einweihung 1897 pries der damalige <strong>SGV</strong>-Vorsitzende das<br />

Denkmal als „einfach und anspruchslos, kein Prachtbau, nicht Marmor und<br />

Erz“. Gebaut wurde es zu Ehren des Forstrates und Gründers des <strong>SGV</strong> Ernst<br />

Ehmsen. Es handelt sich um einen pavillonähnlichen Kuppelbau. Aufgrund<br />

seiner besonderen Akustik auf einem Felsvorsprung wird das Denkmal auch<br />

„Flüsterhäuschen“ genannt.<br />

In den Jahren 2011 und 2012 wurde das Ehmsendenkmal umfangreich<br />

saniert. Unter anderem wurden das Bauwerk neu abgestützt, Verstrebungen<br />

erneuert und die alten Farbschichten entfernt. Das Dach wurde überarbeitet<br />

und alles neu angestrichen. Insgesamt haben die Arbeiten rund 150.000<br />

Euro gekostet. Aus dem Denkmal hat man einen guten Ausblick auf die Altund<br />

Neustadt von Arnsberg. Am Ehmsendenkmal führt unter anderem die<br />

Sauerland Waldroute vorbei.<br />

Geo-Koordinaten: 51° 23' 29'' N, 8° 4' 3'' O<br />

Rabenhainturm<br />

Robert-Kolb-Turm<br />

Lage: auf der Nordhelle bei Herscheid<br />

Höhe: 18 Meter<br />

Baujahr: 1912/13<br />

Bauweise: Bruchstein-Mauerwerk – heute größtenteils<br />

verkleidet<br />

Abteilung: <strong>SGV</strong> Herscheid und <strong>SGV</strong> Hauptverein<br />

geöffnet täglich außer montags zu den Öffnungszeiten<br />

der Gaststätte<br />

Den ersten Turm aus Stein ließ Napoleon schon zu<br />

Beginn des 19. Jahrhunderts für seine Kommunikation<br />

errichten. 1912 wurde der Grundstein für den heutigen<br />

Turm gelegt. Der <strong>SGV</strong>-Hauptwegewart Robert Kolb selbst<br />

war ein „Feind der Turmwut, der Sucht, auf jedem dritten<br />

Hügel einen Turm zu errichten, der bald dem Untergang<br />

geweiht ist“. Dennoch wurde dieser Turm nach seinem<br />

überraschenden Tod zur Erinnerung an ihn gebaut und<br />

auch deshalb musste es ein Steinturm sein.<br />

In den Jahren 2010 und 2011 wurde der Robert-Kolb-<br />

Turm für 198.000 Euro aufwändig renoviert. Im Zuge der<br />

Arbeiten wurde die vollständig zugewachsene Aussicht<br />

vom Turm teilweise wieder freigelegt. Heute ermöglicht<br />

die verglaste Aussichtsplattform auf rund 680 Meter über<br />

NN weite Ausblicke nach Norden und Südwesten. An<br />

sonnigen Tagen kann man bis weit über das Siebengebirge<br />

und ins Münsterland schauen. Neben dem Turm<br />

befindet sich eine Gaststätte. Am Robert-Kolb-Turm führt<br />

unter anderem der Sauerland Höhenflug vorbei.<br />

Geo-Koordinaten: 51° 8' 54'' N, 7° 45' 23'' O<br />

Kindelsberg-Turm<br />

<strong>SGV</strong>-Ehrenmal und Kohlberghaus<br />

Lage: auf dem Kohlberg bei Altena<br />

Baujahr: 1924/25 und 1938<br />

Bauweise: Bruchstein und Naturstein-Block<br />

Abteilung: <strong>SGV</strong> Dahle und <strong>SGV</strong> Hauptverein<br />

Das Ehrenmal ist frei zugänglich – das Kohlberghaus<br />

ist heute eine Pflegeeinrichtung<br />

Das Kohlberghaus ist ursprünglich 1926 als Wanderheim<br />

des <strong>SGV</strong> eröffnet worden. Es sollte ein lebendiges<br />

Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges<br />

sein. Als Begegnungsstätte von Jung und Alt wurde<br />

es sehr gut angenommen. Noch heute erinnert zum<br />

Teil die urige Einrichtung und die Wanderstube an die<br />

ehemalige Nutzung.<br />

Das Ehrenmal des <strong>SGV</strong> für die Verstorbenen des <strong>SGV</strong><br />

wurde 1938 oberhalb des Kohlberghauses gebaut und<br />

eingeweiht. Die Verbindung zum Kohlberghaus sollte<br />

allerdings bestehen bleiben. So wurde der Grundbesitz<br />

des <strong>SGV</strong> am Kohlberg erweitert. Das Ehrenmal sollte<br />

ein würdiger Mittelpunkt der bereits seit 1924 am<br />

Kohlberghaus durchgeführten Gedenkfeiern sein. Nach<br />

oben ist das Ehrenmal offen, so dass es wie eine<br />

offene Grabstätte wirkt. Noch immer findet alljährlich<br />

am zweiten Sonntag im Oktober das Kohlbergtreffen<br />

statt. Kohlberghaus und <strong>SGV</strong>-Ehrenmal liegen auf rund<br />

500 Meter Höhe über NN. Am Ehrenmal führt unter<br />

anderem der Sauerland Höhenflug vorbei.<br />

Geo-Koordinaten; Kohlberg: 51° 17' 36'' N, 7° 46' 0'' O<br />

Adresse Kohlberghaus: Kohlberg 1, 58762 Altena<br />

<strong>SGV</strong>-Jugendhof<br />

Lage: Arnsberg<br />

Baujahr: 1907<br />

Bauweise: Steinbau mit Fachwerk<br />

Abteilung: <strong>SGV</strong> Hauptverein<br />

zugänglich – bitte am Empfang melden<br />

Ursprünglich ist der Jugendhof 1907 von einer Architekten-Familie als Sommerresidenz<br />

erbaut worden. Außen und innen gibt es noch viele Details,<br />

die an diese Gründerjahre erinnern. Zu dem 110-Betten-Haus gehören rund<br />

vier Hektar Wald und Park. Für Wanderer und Reisende stehen Einzel- und<br />

Doppelzimmer im Altbau zur Verfügung. Für Gruppen und Schulklassen gibt<br />

es Mehrbettzimmer.<br />

Geo-Koordinaten: 51° 23' 00.6'' N, 8° 04' 43.7'' O<br />

Adresse: Hasenwinkel 4, 59821 Arnsberg<br />

<strong>SGV</strong>-Erinnerungsstein Volkspark Hagen<br />

Lage: in Hagen im Volkspark in der Innenstadt – schräg gegenüber<br />

der<br />

Verbraucherzentrale (Hohenzollernstraße 8)<br />

Baujahr: 1991<br />

Bauweise: Gedenkstein mit Messingtafel mit Inschrift<br />

Abteilung: der gesamte <strong>SGV</strong><br />

frei zugänglich<br />

Am 25. Januar 1891 ist dort im damaligen Hotel Kaiserhof in Hagen der<br />

<strong>SGV</strong>-Gesamtverein gegründet worden. Der Erinnerungsstein wurde zum<br />

100-jährigen Jubiläum im Volkspark Hagen aufgestellt. Gefeiert wurde<br />

damals groß in der Stadthalle Hagen. Ursprünglich hatte auch der Verein<br />

seinen Hauptsitz in Hagen. Die Geschäftsstelle befindet sich aber jetzt in<br />

Arnsberg, woher auch der Forstrat Ernst Ehmsen stammte, der die Gründung<br />

des <strong>SGV</strong> maßgeblich vorangetrieben hat.<br />

Auf dem Gedenkstein stehen die Jahreszahlen „1891“ und „1991“ Außerdem<br />

können Besucher lesen: „Naturverbundene Heimat- und Wanderfreunde<br />

gründeten hier im damaligen Hotel Kaiserhof am 25. Januar 1891 den<br />

Sauerländischen Gebirgsverein. Wer treu und wahr die Heimat liebt, der<br />

muß ein Wanderer sein!“<br />

Geo-Koordinaten: 51° 21' 33'' N, 7° 28' 15'' O<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

35


Langeweile? Wer hat hier Langeweile?!<br />

Feiern und Feste im <strong>SGV</strong><br />

Gebirgsfeste<br />

66.Gebirgsfest Aug 2010 Bad Sassendorf.<br />

Viele fleißige Helfer waren am<br />

Werk – danke!<br />

2014 - Gebirgsfest Sundern.<br />

Buntes Treiben beim Festzug<br />

Bad Sassendorf 2010<br />

Sundern 2014<br />

Unna 2008<br />

Arnsberg. Die Liste der unterschiedlichsten Aufgabenstellungen, die sich der<br />

<strong>SGV</strong> in seiner 125jährigen Vereinsgeschichte auf die Fahnen geschrieben hat,<br />

ist wahrlich lang. Vieles davon passiert manchmal eher (und auch sinnvoller<br />

Weise) im Verborgenen, wird von der Öffentlichkeit dann zwar wohlwollend<br />

und bisweilen dankbar zur Kenntnis genommen (z.B. Wegemarkierung), Grund<br />

oder Anlass für ein wirksames Auftreten in eben dieser Öffentlichkeit sind sie<br />

allerdings eher nicht. Das verhält sich aber zum Glück bei den Großveranstaltungen<br />

im deutschen wie inzwischen auch im aktiven internationalen Wanderleben<br />

anders. Deutsche Wandertage, Gebirgsfeste, Ruhrgebietswandertage,<br />

öffentlich- regionale Angebote bis hin zur Ortsebene machen seit Jahrzehnten<br />

deutlich, wie aktiv und vielseitig ein <strong>SGV</strong> nach innen und nach außen ist.<br />

Da ist zunächst einmal die „Mutter der Wanderfeste“ der „Deutsche Wandertag“<br />

zu nennen. Auch wenn das <strong>SGV</strong>-Gebiet in 225 Jahren „nur“ fünf Mal in<br />

der Liste der Veranstaltungsregionen auftaucht, so haben alle bisherigen 116<br />

Wandertage auch von einer gewaltigen Resonanz in und aus den Reihen des<br />

<strong>SGV</strong> gelebt. Iserlohn (1951/2001), Siegen (1971), Arnsberg (1990)<br />

und Hagen (1900) waren zusammen mit dem Verein großartige Gastgeber,<br />

die mit ihrem Einsatz und auch<br />

mit der Resonanz in der Historie des<br />

Deutschen Wanderverbandes deutliche<br />

Zeichen gesetzt haben. Iserlohn und<br />

Arnsberg schon deshalb, weil in der<br />

Waldstadt der erste Wandertag nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg stattfand<br />

und Arnsberg Gastgeber des ersten<br />

gesamtdeutschen Wandertages sein<br />

durfte.<br />

Nicht minder begeisternd, wenn auch<br />

örtlich etwas begrenzter, ist das Gebirgsfest<br />

des <strong>SGV</strong>, insgesamt 68 Mal bis heute an<br />

unterschiedlichsten Orten innerhalb des<br />

<strong>SGV</strong>-Vereinsgebietes veranstaltet.<br />

Die Luirlinge – hier mit ihren Alphörnern –<br />

Begleiter des <strong>SGV</strong>.<br />

Gebirgsfest 2008 in Unna – mit Musik<br />

geht alles besser.<br />

Wie sagte Präsident Dr. Hollstein <strong>2016</strong> in Bochum, wo Gebirgsfest und<br />

Jubiläums-Gala zusammenfielen, zum Motiv: „Der 125. Geburtstag ist für uns<br />

Aufgabe und Verpflichtung die Idee des Wanderns, der Geselligkeit und der<br />

Nähe zur Natur weiter in die Zukunft zu tragen. Der <strong>SGV</strong> verbindet seit über<br />

125 Jahren Generationen und Menschen unterschiedlicher Herkunft.“<br />

Menden 2004<br />

<strong>SGV</strong>-Gebirgsfest Menden<br />

Tausende Besucher und<br />

Teilnehmer am Festzug,<br />

Diese Feste verbinden eben auch Menschen, die aus unterschiedlichst<br />

strukturierten Gebieten des <strong>SGV</strong> stammen, ob im Naherholungs-Highlight<br />

Sorpesee oder ebenso an der Zeche Nachtigall in Witten.<br />

Insbesondere der Aufschlag in Regionen, die auf den ersten Blick vom Nicht-<br />

Kenner nicht unmittelbar zu Wander-Hochburgen gezählt werden, zeigt wie<br />

man zeitgemäße Angebote mit einer auf ihre Art überaus attraktiven Umgebung<br />

verbinden kann.<br />

Jahreshauptversammlungen<br />

36 KREUZ&QUER 3/16<br />

Jede Stimme zählt!<br />

Bis zu 300 Delegierte geben auf den <strong>SGV</strong>-<br />

Hauptversammlungen den Kurs vor.<br />

Ein Höhepunkt auf der Hauptversammlung<br />

2015 – Jörg Haase wird <strong>SGV</strong>-Ehrenmitglied


Märkische Wandertage<br />

Ruhrgebietswandertage<br />

<strong>SGV</strong> – wo sich jung und Alt treffen<br />

Wanderungen prägen <strong>SGV</strong>-Veranstaltungen.<br />

<strong>SGV</strong>-Präsident Dr. Andreas Hollstein und <strong>SGV</strong>-<br />

Geschsäftsführer Christian Schmidt an der Spitze<br />

einer Wandergruppe im Märkischen Kreis<br />

Genau das haben auch bereits 34 Mal die Macher der „Ruhrgebietswandertage“<br />

bewiesen. In jedem Jahr erkunden Wanderbegeisterte per Pedes<br />

oder mit dem Fahrrad die grünen Oasen, Wälder, Flüsse und Seen des<br />

Reviers und erleben die durch ihre ursprünglich industriellen Ansammlungen<br />

bekannte Metropole Ruhr in einem neuen Licht. Nicht die Industrie steht an<br />

diesem Tag im Fokus, vielmehr gilt der Gedanke der Teilnehmer der Naturerhaltung<br />

und dem Umweltschutz, begleitet von Erstaunen darüber, wie sich<br />

die Metropole Ruhr immer mehr zu einer grünen Oase entwickelt. So haben<br />

auch in diesem Jahr die Besucherzahlen wieder für sich gesprochen.<br />

Ruhrgebietswandertage führen Menschen zusammen - gute<br />

Atmosphäre 2011 in Bottrop-Kirchhellen<br />

Deutsche Wandertage<br />

Kohlbergtreffen<br />

Das „jüngste Kind“ in der Familie der Wandertage<br />

mit unverzichtbarer <strong>SGV</strong>-Beteiligung ist übrigens<br />

der am 14. Mai <strong>2016</strong> vom Deutschen Wanderverband<br />

ins Leben gerufene „Tag des Wanderns“, der<br />

neben der Vielfalt des Themas auch den Wert der<br />

Vereine für ein funktionierendes gesellschaftliches<br />

Leben in den Mittelpunkt stellt. Diverse <strong>SGV</strong>-Gliederungen<br />

haben kreativ und engagiert mit Auftaktveranstaltungen<br />

teilgenommen.<br />

Zwischendurch mal eine auf den ersten Blick eher<br />

bürokratische Zahl: 121 Hauptversammlungen hat<br />

der <strong>SGV</strong> bis heute abgehalten, um die Mitglieder<br />

an den vielfältigsten Vereins- und Personalentscheidungen<br />

teilhaben zu lassen. Nicht nur die<br />

sind jahrelange musikalische<br />

anschließenden medialen Darstellungen zeugten<br />

immer wieder von großem öffentlichem Interesse<br />

an der Arbeit des <strong>SGV</strong>. Das Kohlbergtreffen mit Totenehrung (seit 1927), die<br />

regelmäßigen Bezirks- und Regionenwanderungen, wie z.B. der mittlerweile<br />

schon fünf Mal veranstaltete Märkische Wandertag, die speziellen Angebote<br />

für junge Leute wie Schulwandern oder die Events der jungen <strong>SGV</strong>-Marke<br />

S`Ourland, sind hier zu nennen. Und natürlich all die Aktivitäten auf allen<br />

<strong>SGV</strong>-Ebenen rund um die beiden Jubiläumsjahre 2015/<strong>2016</strong>.<br />

Aber eine Zahl darf einfach zum Schluss nicht fehlen: Der <strong>SGV</strong> bietet alles in<br />

allem in jedem Jahr mehr als 10.000 Angebote rund ums Wandern. Das ist<br />

mehr als eine stolze Leistung.<br />

Thomas Reunert<br />

Sebnitz <strong>2016</strong><br />

Wandertag <strong>2016</strong> - Sebnitz.<br />

Die <strong>SGV</strong>-Delegation Wandertag<br />

2019 bewirbt sich in Sebnitz<br />

und erhält den Zuschlag<br />

24.06.<strong>2016</strong><br />

Iserlohn 2001<br />

50.000 Besucher beim Höhepunkt des<br />

101. Deutschen Wandertages 2001 in<br />

Iserlohn – unvergessen diese Bilder<br />

Deutscher Wandertag 2001 –<br />

Bundespräsident Rau bei seiner<br />

Ansprache am Iserlohner Wahrzeichen,<br />

dem Danzturm<br />

S'Ourland<br />

Outdoor-Funcontest<br />

Platz 1 S'Ourland, die junge<br />

Marke des <strong>SGV</strong> zieht junge<br />

Menschen in ihren Bann –<br />

hier die Siegermannschaft<br />

beim Outdoor-Fun-Contest<br />

2015.<br />

Oktober 2015 – <strong>SGV</strong>-Präsident Dr. Andreas<br />

Hollstein begrüßt zur Ehrung<br />

Kranzniederlegung durch Manfred<br />

Küchler und Edgar Rüther<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

37


Sauerland trifft Ruhrgebiet - Zum Jubiläum<br />

ein tolles Gebirgsfest ganz ohne Grenzen<br />

Am 04. und 05. Juni <strong>2016</strong> feierte der<br />

<strong>SGV</strong> – der drittgrößte Wanderverein<br />

Deutschlands – zum 68. Mal sein<br />

traditionelles Gebirgsfest. In diesem<br />

Jahr fiel die Wahl als Hauptaustragungsort<br />

auf die Stadt Bochum.<br />

„Nicht nur das Sauerland gehört<br />

zu unserm Vereinsgebiet. Wir sind<br />

stolz, auch zahlreiche Abteilungen im<br />

gesamten Ruhrgebiet zu unserer großen<br />

<strong>SGV</strong>-Familie zählen zu dürfen“,<br />

erklärte <strong>SGV</strong>-Präsident Dr. Andreas<br />

Hollstein in seiner Eröffnungsrede am<br />

Samstagabend (1). Mehr als 200 Mitglieder<br />

und Freunde des Vereins hatten<br />

sich zum Jubiläumsfestakt in der Gastronomie<br />

im Stadtpark eingefunden, um<br />

gemeinsam das 125-jährige Jubiläum<br />

des Gesamtvereins und das der Abteilung<br />

Bochum zu feiern. „Nicht nur bei<br />

uns im Sauerland gibt es schöne Natur<br />

und ausgezeichnete Wanderwege zu<br />

entdecken, sondern auch hier bei unseren<br />

Gastgebern im schönen Bochum“,<br />

so Hollstein weiter.<br />

Begonnen hatte das zweitägige Wander- und Familienfest<br />

bereits am Samstagmorgen. Zahlreiche Wanderer aus dem<br />

gesamten Vereinsgebiet, das sich vom Rhein bis zur Diemel<br />

und von der Lippe bis zur Sieg erstreckt, waren in aller Frühe<br />

angereist, um gemeinsam an einer der geführten Wanderungen<br />

und Radtouren teilzunehmen.<br />

„Ich hätte nie gedacht, dass das<br />

Ruhrgebiet so schön sein kann“,<br />

hörte man als Fazit der Wanderer<br />

mehr als einmal. Insgesamt wurden<br />

elf Wanderungen an beiden Tagen<br />

des Festes angeboten. Vielerorts<br />

kerhten die Teilnehmer nach erfolgreicher<br />

Tour in den Heimen und Hütten<br />

des <strong>SGV</strong> ein.<br />

Gegen 17.00 Uhr traf man sich dann<br />

zum großen Galaabend in der Gastronomie<br />

im Stadtpark anlässlich des<br />

125-jährigen Jubiläums, zudem über 200 Gäste gekommen<br />

waren. Eröffnet wurde der Festakt von <strong>SGV</strong>-Präsident Dr.<br />

Andreas Hollstein, der ebenfalls der <strong>SGV</strong>-Abteilung Bochum<br />

zum 125-jährigen Bestehen gratulierte. Zu den geladenen<br />

Gästen zählten NRW-Landtagspräsidentin Carina<br />

Gödecke, Bürgermeisterin Gabriela Schäfer<br />

und Staatssekretär Bernd Neuendorf (2),<br />

die die Gäste im Namen von Stadt und Land<br />

herzlich begrüßten. Besonders freute sich der<br />

Geschäftsführer des <strong>SGV</strong>, Christan Schmidt,<br />

über die Neumitgliedschaft der NRW-Landtagspräsidentin<br />

im Gesamtverein.<br />

5<br />

1<br />

Stellvertretend für den Deutschen Wanderverband und<br />

die Europäische Wandervereinigung waren DWV-Präsident<br />

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß und der 1. EVW- Vize-<br />

Präsident Aloys Steppuhn geladen, die in ihren Ansprachen<br />

ihre Verbundenheit zum <strong>SGV</strong> zum Ausdruck brachten.<br />

<strong>SGV</strong>-Hauptfachreferent für Kultur Dr. Peter Kracht<br />

nahm das Publikum mit einem<br />

Bildervortrag mit auf die<br />

2<br />

Reise durch die 125-jährige<br />

Vereinsgeschichte.<br />

Christian Schmidt begrüßte<br />

stellvertretend für die zahlreichen<br />

Partner und Förderer<br />

des Sauerländischen Gebirgsvereins<br />

Kerstin Raschke von<br />

der Brauerei Veltins, Herrn<br />

Baldus vom Outdoorausstatter<br />

Fifty Five, Herrn Kühlen von der Gothaer<br />

Versicherung und dankte ihnen für die langjährige<br />

Unterstützung und die großartige<br />

Zusammenarbeit.<br />

Neben den vielen festlichen Reden sorgte<br />

Heimatkabarettistin „Hettwich vom Himmelsberg“<br />

(4), die die Wanderer mit einem<br />

Augenzwinkern aufs Korn nahm, für gute<br />

Stimmung. Letzter Programmpunkt<br />

war die „Knallerlesung“ von Wanderpapst<br />

Manuel Andrack (5), der<br />

mit seinen Sprüchen ebenfalls für<br />

eine gute Unterhaltung der Gäste<br />

sorgte.<br />

Der Sonntag, 5. Juni, stand ganz<br />

im Zeichen der Familie. Auf dem<br />

4<br />

Vorplatz der Gastronomie im Stadtpark<br />

Bochum veranstaltete der <strong>SGV</strong><br />

bei schönstem Wetter das große<br />

Wander- und Familienfest. Offiziell eröffnet wurde<br />

das Fest um 12.00 Uhr vom <strong>SGV</strong>-Präsidenten und dem<br />

Oberbürgermeister der Stadt Bochum Thomas Eiskirch.<br />

Letzterer wurde im Rahmen des Gebirgsfestes<br />

offiziell als Mitglied in den <strong>SGV</strong><br />

3<br />

aufgenommen (3). Bei Live-Musik und<br />

vielen Attraktionen für die ganze Familie<br />

verbrachten ca. 2.500 Besucher einen<br />

abwechslungsreichen Tag. Höhepunkt<br />

am Sonntag war der traditionelle Festumzug,<br />

an dem viele Ortsgruppen aus<br />

nah und fern teilnahmen. Im Anschluss<br />

wurde der Gebirgsfest-Wimpel von den<br />

Gästen aus Sundern – die im Jahr 2014<br />

das 67. Gebirgsfest ausgerichtet hatten – an<br />

die Abteilung Bochum überreicht. Diese wird<br />

nun nach zwei Jahren den Wimpel wandernd<br />

zum Austragungsort des 69. Gebirgsfestes<br />

tragen.<br />

38 KREUZ&QUER 3/16


Werden Sie Teil der großen <strong>SGV</strong>-Gemeinschaft<br />

Wo und wie können Sie Mitglied werden? Entscheiden Sie<br />

sich für eine Mitgliedschaft vor Ort (<strong>www</strong>.sgv.de/abteilungen.html)<br />

oder unterstützen Sie den gesamten <strong>SGV</strong> mit<br />

einer Mitgliedschaft im <strong>SGV</strong>-Gesamtverein? Als Mitglied<br />

in einer <strong>SGV</strong>-Ortsabteilung profitieren Sie besonders von<br />

der regionalen Gemeinschaft. Wenn Sie Mitglied werden<br />

möchten, wenden Sie sich bitte direkt an die entsprechende<br />

Abteilung. Viele Abteilungen bieten auch Wanderungen<br />

für Gäste an, damit sie einmal „Probewandern“<br />

können.<br />

Alle Vorteile Ihrer Mitgliedschaft<br />

auf einen Blick<br />

- viele tausend Wanderungen, Radwanderungen,<br />

Naturerlebnisse und sonstige Freizeit-Angebote<br />

- organisierte Wander- und Radwanderurlaube<br />

- Einkaufsvorteile im <strong>SGV</strong>-Shop<br />

- 4x pro Jahr kostenloser Bezug des<br />

<strong>SGV</strong>-Aktiv-Magazins „Kreuz & Quer“<br />

- 43.000 km Wanderwege,<br />

die Jahr für Jahr neu markiert werden<br />

- Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten in über<br />

80 <strong>SGV</strong>-Heimen und -Hütten<br />

- Haftpflicht- und Unfallversicherung bei Veranstaltungen des <strong>SGV</strong><br />

- Nutzung der Angebote des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes,<br />

der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie NRW und des <strong>SGV</strong>-Naturschutzzentrums<br />

(10 Prozent Preisnachlass für <strong>SGV</strong>-Mitglieder)<br />

- bundesweite Vorteilsangebote durch die DWV-Mitgliedskarte<br />

Weitere Informationen<br />

gibt Ihnen gerne:<br />

Birgit Irre<br />

Mitgliederverwaltung<br />

mitglied@sgv.de<br />

Tel. (02931) 5248-17<br />

Ein Verein zum Erleben.<br />

Wir sind der drittgrößte Wander- und Freizeitverein bundesweit und der größte Nordrhein-Westfalens.<br />

Mit 242 Abteilungen sind wir vom Rhein bis zur Diemel und von der Lippe bis zur Sieg vor Ort aktiv.<br />

Über 35.000 Menschen haben sich für eine Mitgliedschaft in unserem Verein entschieden.<br />

Und warum? Weil wir alle die gleiche Leidenschaft teilen – das Wandern und die Freizeitgestaltung<br />

in der Natur.<br />

Mein <strong>SGV</strong> ...<br />

... bietet mir viele schöne<br />

Erlebnisse und einzigartige<br />

Momente mit tollen Menschen<br />

Meine <strong>SGV</strong>-Jugend ist<br />

die Zukunft des Vereins!<br />

in der Natur! Claudia Schmitz<br />

Claudia Schmitz<br />

<strong>SGV</strong>-Vizepräsidentin<br />

BURG ALTENA<br />

Claudia Eisenstein<br />

Geschäftsführerin Deutsche Wanderjugend LV NRW. e.V.<br />

Dr. Andreas Hollstein<br />

<strong>SGV</strong>-Präsident<br />

39<br />

KREUZ&QUER 3/15<br />

... zeigt mir jeden Tag,<br />

wie unverzichtbar Engagement<br />

für Menschen und auch für<br />

unsere Natur und Umwelt ist.<br />

Manfred Küchler<br />

<strong>SGV</strong>-Hauptfachreferent für Heime und Hütten<br />

<strong>SGV</strong>-JUGENDHOF<br />

... gibt mir Gelegenheit, in den<br />

abteilungseigenen Heimen und<br />

Hütten mit Freunden in geselliger<br />

Runde zu sitzen und mich mit<br />

ihnen austauschen zu können.<br />

Liebe Wanderfreundin, lieber Wanderfreund,<br />

und was ist der <strong>SGV</strong> für Dich?<br />

Mitmachen und jeden Monat tolle Preise gewinnen!<br />

Weitere Infos und Teilnahmebedingungen unter<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

39<br />

<strong>www</strong>.sgv.de


So vielfältig wie der <strong>SGV</strong> – so vielfältig sind auch seine Feiern<br />

zum 125-jährigen Bestehen. Am Anfang steht immer<br />

eine Idee. Die Idee von einem Gebirgsverein oder eben die<br />

Idee zu einer Jubiläumsaktion. Unser <strong>SGV</strong> hat einmal mehr<br />

seine bunte Seite gezeigt und viele Feste feste gefeiert.<br />

Hier ein kleiner Rückblick auf die Feiern der vergangenen<br />

Monate (ohne Garantie auf Vollständigkeit):<br />

Altena – der <strong>SGV</strong> feierte am 12. September 2015<br />

sein Jubiläum mit einem fröhlichen Fest in der<br />

Burg Holtzbrinck. Unterhaltung – unter anderem<br />

trat ein Shanty-Chor auf –, Tanz und gemeinsames<br />

Beisammensein mit Essen waren den <strong>SGV</strong>ern wichtiger<br />

als lange Reden. Gesungen wurde auch selbst,<br />

weil der <strong>SGV</strong> Altena einen eigenen Chor hat. Zu<br />

den zahlreichen Gratulanten gehörten der Landrat<br />

des Märkischen Kreises Thomas Gemke und der<br />

<strong>SGV</strong>-Präsident Dr. Andreas Hollstein.<br />

Die Abteilung Altena gehört zu den ältesten in<br />

der <strong>SGV</strong>-Familie. Die Wanderbewegung schloss sich hier noch vor dem<br />

Hauptverein zusammen. Als dieser gegründet wurde, gab es in Altena schon<br />

30 aktive Wanderfreunde. Der Altenaer Lehrer Richard Schirrmann wurde<br />

Ortsvorsitzender und aus dem Wandern entstand auch die Idee der Jugendherbergsbewegung.<br />

.<br />

Arnsberg – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Arnsberg feierte am<br />

Samstag, 16. Januar <strong>2016</strong>, mit rund 70 geladenen<br />

Gästen den Start in ihr Jubiläumsjahr im großen Saal<br />

des <strong>SGV</strong>-Jugendhofes. Nach einem obligatorischen<br />

Sektempfang konnten sich die Arnsberger <strong>SGV</strong>er<br />

besonders über die überbrachten Gratulationen in<br />

Verbindung mit kurzweiligen Ansprachen der „Offiziellen“<br />

freuen. Das Ensemble „Ruhrtaler Doppelquartett“<br />

begleitete das Programm mit klassischen und<br />

modernen Gesangstücken.<br />

Die Arnsberger Abteilung hat rund 720 Mitglieder.<br />

Bei der Feierstunde bezeichnete <strong>SGV</strong>-Präsident Dr.<br />

Andreas Hollstein sie als „<strong>SGV</strong>-Premiumabteilung“.<br />

Ein besonderer Höhepunkt der Abteilung Arnsberg war<br />

der 90. Deutsche Wandertag im Jahre 1990 in Arnsberg.<br />

Assinghausen, Brilon und Olsberg – im Hochsauerland haben sich drei<br />

Abteilungen zusammengetan, um ihr Jubiläum zu feiern. Folgerichtig hatten<br />

sie für ihr Motto die Geburtstage einfach addiert: „375 Jahre <strong>SGV</strong> – Gemeinsam<br />

wandern und gemeinsam feiern“ – das war die<br />

Losung am Samstag, 18. Juni <strong>2016</strong>, beim Fest im<br />

Schinkenwirt in Olsberg. Zunächst gab es geführte<br />

Touren zum Beispiel auf dem Gewerkenweg, der<br />

einem die lange Bergbaugeschichte der Region<br />

vermittelt. Außerdem wurde der insgesamt rund<br />

43 Kilometer lange Kneippweg gezeigt, der gerade<br />

zum schönsten Wanderweg in NRW gewählt<br />

worden ist.<br />

Glückwünsche kamen bei der gemeinsamen Feier<br />

von vielen Seiten. Dabei wurde besonders die<br />

touristische Bedeutung der <strong>SGV</strong>-Abteilungen her-<br />

Die Burg Holtzbinck in Altena war der perfekte Festort.<br />

Wimpelübergabe beim 375-Jahre Jubiläum in Olsberg.<br />

Foto: Andreas Weller<br />

Ein kleines ABC der Jubiläums-Aktivitäten der <strong>SGV</strong>ausgestellt.<br />

Zur Sprache kam auch das Thema Windräder. Hierbei erneuerten<br />

Politiker Kritik an den Plänen, weitere Windräder auf den Sauerländer Bergen<br />

aufzustellen. Zwischenzeitlich wurde das Programm immer wieder aufgelockert<br />

durch musikalische und humoristische Einlagen. Unter anderem spielten<br />

Alphornbläser.<br />

Attendorn – Ein Doppeljubiläum konnte die <strong>SGV</strong>-Abteilung Attendorn am 22.<br />

August 2015 feiern. Vor 125 Jahren wurde die Abteilung gegründet und vor 75<br />

Jahren wurde die <strong>SGV</strong>-Hütte oberhalb des Biggesees errichtet. Die Jubiläen<br />

wurden bei super Wetter gebührend in der der Stadthalle Attendorn gefeiert.<br />

Die Festveranstaltung unter dem Motto „… lass<br />

Dich überraschen! Es wird schon mal etwas lauter<br />

… dann wieder leiser … aber bestimmt unterhaltsam!“<br />

fand dann am Abend in der Stadthalle statt.<br />

Viele waren gekommen und bereuten es nicht. Zum<br />

Jubiläum gab es kurze und knackige Festreden,<br />

aber vor allem viel zu sehen und zu lachen: eine<br />

Kinder-Tanzgruppe, Rock´n´Roll-Tänzerinnen, die<br />

Gassenhauer und ein Bauchredner erfreuten die<br />

Gäste. Zum Schluss gab es Tanzmusik.<br />

Dass es beim Wandern und rund<br />

ums Wandern immer wieder<br />

lustige Erlebnisse gibt, hat die<br />

Abteilung in ihrer Festschrift der besonderen Art in einer<br />

„Dönekensammlung“ dargestellt – mit zahlreichen<br />

Anekdoten und Begebenheiten, die sich bei Wanderungen<br />

der Abteilung zugetragen haben. Abgerundet<br />

wird das Heft durch zehn Wandervorschläge rund<br />

um Attendorn.<br />

.<br />

Bochum – Die <strong>SGV</strong>-<br />

Abteilung Bochum feierte<br />

ihr Jubiläum im Rahmen<br />

des 68. <strong>SGV</strong>-Gebirgsfestes<br />

und der Feier des Gesamtvereins<br />

in Bochum am 4. und 5. Juni<br />

<strong>2016</strong> in Bochum. Siehe auch die Berichterstattung<br />

zum Jubiläumsfest auf Seite<br />

38.<br />

Bunte Farben zum Jubiläum<br />

in Attendorn. Grevenbrück – Die <strong>SGV</strong> Abteilung Grevenbrück<br />

hat ihr Jubiläum gleich zweimal gefeiert: Ein besonderes<br />

Event fand am 8. Juli 2015 auf dem Meilerplatz statt. Dort feierten<br />

die Wanderfreunde mit einem umfangreichen Programm unter dem Motto<br />

„Wandertag 125 Jahre <strong>SGV</strong>“. Für die Unterhaltung sorgten eine Voksliedergruppe,<br />

ein Bläsercorps und eine Band. Das zweite Mal hat die Grevenbrücker<br />

ihr Jubiläum im Rahmen der 875 Jahr Feier von Grevenbrück begangen. Die<br />

Abteilung hat nämlich am 13. September 2015 am historischen Festumzug<br />

mit einem Wagen und einer Fußgruppe teilgenommen.<br />

In Grevenbrück bildete sich noch vor dem Hauptverein<br />

eine <strong>SGV</strong>-Abteilung. Nach nur zwei Jahren<br />

hatte sie schon 87 Mitglieder. Das Jahr 1912 war<br />

mit dem 15. Gebirgsfest ein Höhepunkt im jungen<br />

Vereinsleben der Abteilung Die <strong>SGV</strong> Abteilung<br />

kam durch Kriegseinwirkungen mehrfach zum<br />

Erliegen, die Mitgliedschaft wurde aber aufrecht<br />

erhalten. Heute zählt die Abteilung 140 Mitglieder<br />

im Alter von 2 bis 89 Jahre. Ein weit angelegtes<br />

Wegenetz von 150 km wird von der <strong>SGV</strong> Abteilung<br />

unterhalten.<br />

40 KREUZ&QUER 3/16


Abteilungen...<br />

Hagen – Am Samstag, 4. Juni <strong>2016</strong>, feierte<br />

die <strong>SGV</strong>-Abteilung Hagen – zeitgleich mit der<br />

Gesamtfeier des <strong>SGV</strong> in Bochum – ihr Jubiläum.<br />

Der Geburtstag wurde vor allem im Rahmen<br />

zweier Wanderungen und bei einer Einkehr und<br />

einem Jubiläumsfest im Restaurant Tanneneck<br />

in Hagen-Selbecke gefeiert. Die eine Wanderung<br />

war ein Schnadegang und eine Bezirkswanderung.<br />

Die zweite Wanderung war kürzer<br />

und führte fast direkt zum Ort der Jubiläumsfeier.<br />

Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Hagen hat zur Zeit rund 270<br />

Mitglieder und bietet circa 200 Wanderungen<br />

im Jahr an. Seit 2006 gibt es auch eine Nordic<br />

Walking Gruppe.<br />

Festredner Peter Kracht gab in Grevenbrück einen<br />

Rückblick auf die Vereinsgeschichte.<br />

Hemer – Mehr als 120 Gäste konnte die<br />

<strong>SGV</strong>-Abteilung Hemer am Samstag, 23. Juli<br />

<strong>2016</strong>, im Jugend- und Kulturzentrum begrüßen<br />

- unter ihnen Abordnungen der <strong>SGV</strong>-<br />

Abteilungen Deilinghofen, Frönsberg,<br />

Iserlohn, Letmathe, Menden und<br />

Balve. Landrat Thomas Gemke<br />

betonte, Wandern sei<br />

ein Trendsport, bei dem<br />

man sich auch wunderbar<br />

unterhalten könne.<br />

Der Jubiläumsabend war aber nicht nur von Reden<br />

geprägt, sondern durch fröhliche Einlagen. Dabei<br />

half der Mundwerker aus Sundern, aber vor allem<br />

die humorvoll vorgetragene, detaillierte Chronik der<br />

Abteilung.<br />

Auch in Hemer setzt man auf die Zukunft. So soll<br />

der nächsten Generation vermittelt werden, dass sich<br />

der Reichtum einer Gesellschaft<br />

auch in der Fähigkeit<br />

zeigt, die Natur zu genießen.<br />

Rund 300 Wanderer kamen zum Fest nach Hüsten.<br />

Herdecke – Die Wanderfreunde feierten am<br />

09. April <strong>2016</strong> im Ruhrfestsaal des Zweibrücker<br />

Hofs. Die Abteilung Herdecke wurde am 15.<br />

März 1891 gegründet. Bei der Jubiläumsfeier<br />

mit dabei war auch Anna Pustolla – sie ist seit<br />

fast 45 Jahren Mitglied im <strong>SGV</strong> und mit 101<br />

Jahren das älteste Mitglied in Herdecke. Die<br />

Ansprachen waren kurz, das Essen und die Gespräche<br />

erste Klasse.<br />

In Herdecke wurde schon 1894 das erste Gebirgsfest<br />

veranstaltet. 1912 hatte der Verein schon 80 Mitglieder. 1981 waren<br />

es über 250. Neben Tageswanderungen stehen auch immer mehr Wanderwochen,<br />

Tagesfahrten und Ausflüge auf dem Programm. Durch mehr Öffentlichkeitsarbeit<br />

und durch zwei öffentliche Hundewanderungen konnte dem<br />

Mitgliederschwund entgegengewirkt werden.<br />

Die Abteilung Herdecke feierte im Ruhrfestsaal.<br />

Rammberghalle zu einem Kino: Gezeigt wurde<br />

der Film „125 Jahre <strong>SGV</strong> Abteilung Herscheid“.<br />

Diesen knapp 40-minütigen Film hat der <strong>SGV</strong><br />

in Herscheid extra produzieren lassen. Darin<br />

geht es unter anderem um die Entstehung und<br />

Entwicklung des Vereins und den Tourismus in<br />

Herscheid, die Wanderkarten, die Kennzeichnung<br />

der Wege, die Nordhelle, den Robert-Kolb-Turm,<br />

das Reibekuchen-Backen, Volkswanderungen<br />

und die Zukunftsaussichten. Neben zahlreichen<br />

historischen Dokumenten wurden auch Luftbilder,<br />

Reportage- und Interview-Ausschnitte gezeigt.<br />

In Herscheid schlossen sich vor 125 Jahren 31<br />

Männer zur fünften Abteilung des Sauerländischen<br />

Gebirgsvereins zusammen. Heute betreut<br />

der dortige <strong>SGV</strong> über 200 Kilometer Wanderwege.<br />

Hüsten – Der Festakt am 11. Juni <strong>2016</strong> stand<br />

unter einem guten Stern: Er fand bei gutem Wetter<br />

am <strong>SGV</strong>- Wanderheim „Zur Breloheiche“ statt.<br />

Rund 300 Besucher kamen zu der Jubiläumsfeier.<br />

Nach dem offiziellen Teil sorgte Party-Musik<br />

für gute Laune auf dem Gelände rund um das<br />

<strong>SGV</strong>-Wanderheim. Bis in den späten Abend dauerte<br />

diese gelungene Feier.<br />

Auch für Kinder und Jugendlichen wurde viel geboten. Im Pfadfinderzelt konnten<br />

sie unter anderem an einem Wettbewerb teilnehmen. So sollte ein Name<br />

für das <strong>SGV</strong>-Jubiläumskälbchen gefunden werden, das der Verein angeschafft<br />

hat. Es ist aber kein lebendiges Kalb, sondern vielmehr das Ortssymbol von<br />

Hüsten. Der Clou ist der rote Rucksack auf seinem Rücken und das <strong>SGV</strong>-Logo.<br />

Von der guten Stimmung zeugen auch die über 200 Fotos, die die Abteilung<br />

auf ihre Internet-Seiten gestellt hat. Eben dort findet man auch eine Chronik<br />

der Abteilung von 1891 bis heute.<br />

Iserlohn – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung feierte gleich<br />

drei Tage – vom 18. bis 20. September 2015 –<br />

ihr 125-jähriges Bestehen. Höhepunkt war das<br />

große Fest im Varnhagenhaus am 19. September<br />

2015. Alles begann schon am Freitag mit<br />

einem Volksliedersingen am Forsthaus Löhen.<br />

Daran wirkten drei Chöre bzw. Musikgruppen<br />

mit. Auch der eigene Singkreis des <strong>SGV</strong>-Iserlohn<br />

war natürlich darunter. Am Samstag gab<br />

es dann eine fröhliche Feier zum Jubiläum.<br />

Mit dabei drei Musikgruppen und Künstler.<br />

Das Festwochenende klang am Sonntag aus<br />

mit einem ökumenischen Gottesdienst mit anschließender Wanderung zum<br />

Forsthaus Löhen, wo die Gäste mit Speis` und Trank versorgt wurden.<br />

In Iserlohn hat Prof. Ernst Danz, Lehrer am Iserlohner Realgymnasium, am 22.<br />

September 1890 den Iserlohner <strong>SGV</strong> ins Leben gerufen.<br />

><br />

Herscheid – Die Rammberghalle in Herscheid-Hüinghausen war genau<br />

der richtige Ort für die Jubiläumsfeier der <strong>SGV</strong>-Abteilung Herscheid am 7.<br />

November 2015. Sie war auch in Herscheid der Höhepunkt des <strong>SGV</strong>-Jahres.<br />

Knapp 200 Menschen haben die Feier miterlebt. Krönungen des über vier<br />

Stunden langen Programms mit gutem Essen waren die Auftritte der Four<br />

Valleys und von Änne aus Drüpplingsen. Anschließend verwandelte sich die<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

41


Ein kleines ABC (2): Von der Streuobstwiese bis zur<br />

Letmathe – Die Abteilung Letmathe feierte am<br />

26. Juni <strong>2016</strong> ihr 125-jährige Bestehen zusammen<br />

mit ihrem Sommerfest am <strong>SGV</strong>-Wanderheim Letmathe.<br />

Kein großer Festakt, sondern vielmehr ein<br />

Familienfest. Es gab eine kleine Talkrunde mit Politikern<br />

zum Thema Wandern. Dabei betonten sie<br />

übereinstimmend, der <strong>SGV</strong> repräsentiere ein Stück<br />

Heimat, sorge für die Heimatverbundenheit bei den<br />

Menschen, aber auch für deren Gesundheit und für<br />

den Naturschutz. Außerdem lobten die Politiker den<br />

sehr großen ehrenamtlichen Einsatz des <strong>SGV</strong> bei der<br />

Markierung der Wanderwege. Wichtige Aufgabe für<br />

die Zukunft ist nach Ansicht der Landespolitiker der<br />

Bereich „Schule und Wandern“.<br />

Erinnert wurde auch an Johann Wolfgang von Goethe und sein Zitat: „Nur wo<br />

du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“. Für Unterhaltung sorgte<br />

unter anderem auch der Mundwerker Michael Klute. Für die Kinder gab es<br />

eine Hüpfburg und sie konnten sich an der Torwand austoben.<br />

Lippstadt – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung hat das Jubiläum mehrfach gefeiert: Zunächst<br />

gab es am 27. Juni 2015 im "Kasino" in Lippstadt einen Festakt zum<br />

125-jährigen Bestehen. Für alle Mitglieder der Abteilung gab es im Rahmen<br />

des jährlichen Sommerfestes am 5. Juli 2015 eine Jubiläumsfeier im Pfarrzentrum<br />

in Lippstadt-Cappel.<br />

Von bleibendem Wert für die Bevölkerung der Stadt Lippstadt: In Zusammenarbeit<br />

mit der Stadtverwaltung wurde in Lippstadt-Lipperode eine öffentliche<br />

Streuobstwiese bepflanzt. Außerdem gab es eine<br />

Festschrift. Neben herkömmlichen Wanderungen<br />

gibt es in Lippstadt auch kulturhistorische Wanderungen,<br />

Gesundheitswanderungen, naturkundliche<br />

Exkursionen und auch Wanderungen im gemäßigten<br />

Tempo. Fahrradwanderungen gehören ebenso zum<br />

Programm wie Walking. Knapp 350 Mitglieder hat<br />

die Abteilung und 35 ehrenamtliche Wanderführer.<br />

Medebach – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Medebach hat<br />

am 1. Mai <strong>2016</strong> ein großes Jubiläumsfest gefeiert.<br />

Schon am Freitag wurde eine Winterlinde von<br />

Grundschulkindern gepflanzt und ein Gedenkstein<br />

enthüllt. Am 1. Mai ging es nach dem Gottesdienst<br />

zu Fuß nach Glindfeld zu Lefarth‘s Scheune. Von<br />

dort zur ebenfalls 125-jährigen alten Douglasien (Waldriesen) im Jungholz.<br />

Im Anschluss gab es ein fröhliches Beisammensein in und an der Festscheune<br />

und im extra aufgebauten Festzelt.<br />

Im Vorfeld hat die Abteilung im Medebacher Heimatmuseum eine Sonderausstellung<br />

über die Geschichte des <strong>SGV</strong> zusammengestellt. Sie zeigt von alten<br />

Schriftstücken aus der Gründerzeit bis zu den heutigen Aktivitäten mit vielen<br />

großformatigen Bildern einen Querschnitt durch das Vereinsleben. In Medebach<br />

gründeten Ärzte, Landvermesser und Rechtsanwälte den <strong>SGV</strong>. Damals<br />

trugen sich 34 Mitglieder der besseren Gesellschaft in die Mitgliederliste ein.<br />

Für viele der weitgesteckten Aufgaben des <strong>SGV</strong> hatten<br />

jedoch damals manche Bürger kein Verständnis, da<br />

ihnen das Neue nicht gefiel und ihrem Naturell nicht<br />

entsprach.<br />

Menden – Unter dem Zeltdach des Rathauses in<br />

Menden feierte der dortige <strong>SGV</strong> am 6. September<br />

2015 sein Jubiläum. Es gab natürlich Musik, einen<br />

Festvortrag und selbstverständlich wurde gewandert.<br />

In Letmathe feierte der <strong>SGV</strong> sein Jubiläum zusammen<br />

mit dem Sommerfest.<br />

Sonderausstellung über die <strong>SGV</strong>-Geschichte in<br />

Medebach.<br />

Die musikalische Begleitung der Feier hatte das<br />

Seniorenorchester Münster übernommen.<br />

Mit dabei auch der damalige Bürgermeister Volker<br />

Fleige. Zum Jubiläum ist eine Festschrift<br />

erschienen. Zur Erinnerung an das Jubiläum<br />

haben die <strong>SGV</strong>-Mitglieder in Menden auch zwei<br />

Bäume gepflanzt. Genau am Gründungstag, dem<br />

29. Oktober, wurde eine Traubeneiche – Baum<br />

des Jahres 2014 – und ein Feldahorn – Jahresbaum<br />

2015 – in die Erde gebracht.<br />

Auch der <strong>SGV</strong> in Menden hat mit Nachwuchssorgen<br />

zu kämpfen. Die Mitgliederzahl ist in den<br />

vergangenen Jahren gesunken. Dabei wird viel<br />

getan. Und man ist überzeugt, dass sich bei<br />

22 Euro Jahresbeitrag noch viele Wanderfreunde<br />

finden lassen sollten, die eine Mitgliedschaft vor allem als ihr Dankeschön<br />

für die geleistete Arbeit ansehen. Die Mendener Abteilung ist für rund 64<br />

Kilometer Wald- und Wanderwege im Stadtgebiet zuständig.<br />

Meschede – Rund 140 Menschen – <strong>SGV</strong>er aus der Region Hochsauerland<br />

und Gäste aus Nah und Fern – waren gekommen, um bei herrlichem<br />

Sommerwetter am 30. August 2015 den 125. Geburtstag des<br />

<strong>SGV</strong>-Meschede zu feiern. Ort der Feier war die Schützenhalle<br />

Nord in Meschede. Nach der Begrüßung machten<br />

sich etwa 85 Wanderer in zwei Gruppen auf den Weg.<br />

Die zahlreichen Gäste von anderen Abteilungen, Vereinen<br />

und aus der Politik gratulierten und würdigten<br />

die Verdienste der Abteilung u.a. in den Bereichen<br />

Wandern, Wegezeichnen<br />

und Geselligkeit.<br />

Es gab einen humorvollen<br />

Beitrag über einen<br />

Wanderführer, und<br />

die "Fröhlichen Hausmusikanten"<br />

sangen Wanderlieder<br />

zum Mitsingen. Nach<br />

der Wimpelausgabe und einem<br />

Abschiedslied klang ein schöner Tag<br />

aus. Eine beim Vorstand und den Wanderführern<br />

erhältliche Festschrift, gibt interessante<br />

Rückblicke in die 125jährige Geschichte der<br />

<strong>SGV</strong>-Abteilung Meschede.<br />

Münster – Der <strong>SGV</strong> Münster hat am Samstag, 18. Juni <strong>2016</strong>, sein 125-jähriges<br />

Bestehen gefeiert. Im Bürgerzentrum Hof Hesselmann in Mecklenbeck<br />

gab es für die rund 125 anwesenden Vereinsmitglieder eine anspruchsvolle,<br />

abwechslungsreiche und rundherum gelungene Veranstaltung. Vor Beginn<br />

waren zahlreiche Wanderer und Radler am Festplatz eingetroffen, die an den<br />

drei Sternwanderungen unterschiedlicher Länge und an einer 50 km-Radtour<br />

zum Jubiläum teilnahmen.<br />

Am anschließenden Festakt beteiligten sich viele Akteure des Vorstandes<br />

und externe Gruppen. Die Schwerpunkte des Programms waren neben den<br />

Festrednern eine Leinwand-Präsentation mit<br />

Fotos aus dem Vereinsleben, die Daten und<br />

Fakten der Vereinshistorie, die Musik- und<br />

Liedbegleitung durch das Seniorenorchester<br />

Münster und nicht zuletzt, die Schauspieler<br />

des Improvisationstheaters „RatzFatz“.<br />

Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Münster hat rund 450<br />

Mitglieder und ist damit eine der größeren<br />

Abteilungen in Nordrhein-Westfalen.<br />

42 KREUZ&QUER 3/16


Sorge für den Nachbarn<br />

Neheim – Als die <strong>SGV</strong>-Abteilung ihr Jubiläum am 30. Mai 2015 feierte, hatte<br />

der Himmel kein Einsehen mit den Wanderfreunden. Starkregen, Hagelschauer<br />

und Sturmböen überfielen vorübergehend das Wanderfest zum 125-jährigen<br />

Bestehen, das in Erwartung vieler Gäste auf dem Festplatz am Fresekenhof<br />

stattfand.<br />

Doch die Kapriolen des Wetters konnte die Wanderer nicht schrecken. Abordnungen<br />

von immerhin 20 <strong>SGV</strong>-Abteilungen aus Nah und Fern konnten<br />

die Neheimer schließlich im Anschluss an eine Sternwanderung im Festzelt<br />

begrüßen. Es wurde an die mehr als vier Generationen von Menschen erinnert,<br />

die den Neheimer <strong>SGV</strong> gelebt, geführt und geprägt<br />

haben. Neheim gehörte zu den ersten 27 Touristenvereinen,<br />

die sich sogleich dem Aufruf anschlossen.<br />

In der Stadt Arnsberg und in der Region Mittleres<br />

Sauerland, der mit 4400 Mitgliedern stärksten Region<br />

des <strong>SGV</strong>, war der <strong>SGV</strong> Neheim die erste Abteilung,<br />

die ihr Jubiläum begangen hat. Als Dank und zur<br />

Erinnerung nahmen die Gastabteilungen Fahnenbänder<br />

mit dem Neheimer Jahresmotto „125 Jahre ein<br />

starkes Stück Heimat” für ihre Wimpel mit<br />

nach Hause.<br />

Oberkirchen (Schmallenberg)<br />

– Die Jubiläumsfeier war<br />

am 23. August 2015 in der<br />

Schützenhalle Oberkirchen. Zunächst stand eine gemeinsame<br />

Wanderung mit befreundeten Vereinen<br />

auf dem Programm. Anschließend gab es am Nachmittag<br />

einen Festakt in der Schützenhalle. Dabei<br />

wurden auch die Wimpelbänder ausgegeben. Das<br />

alles bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen<br />

Temperaturen. „Wir sind überglücklich über<br />

das Wetter, den Festverlauf und vor allem die vielen<br />

Besucher, die zu uns gekommen sind“, erklärte der Vorsitzende<br />

Andre Mergheim.<br />

Die Abteilung Oberkirchen wurde schon 1890 gegründet. Heute<br />

hat sie rund 300 Mitglieder. Die Oberkirchener Abteilung erhält<br />

neben den Wegen und Bänken auch Naturschutzflächen – zum Beispiel<br />

die Pütte, legt Streuobstwiesen an und unterhält Vogelnistkästen.<br />

Der <strong>SGV</strong> in Soest zeigte ein Herz für Nachbarn<br />

in Not. Hauptgewinn: ein Fahrrad.<br />

Olpe – Dass man auch seine eigene Hütte als guten Ort für eine Jubiläumsfeier<br />

nutzen kann, hat die <strong>SGV</strong>-Abteilung Olpe bewiesen. Am Wochenende, 19.<br />

und 20. September 2015, wurde an und in der <strong>SGV</strong>-Hütte „Grube Rhonard“<br />

gefeiert. Es begann am Samstag mit einem Frühschoppen. „Die Gassenhauer“<br />

waren mit ihrer volkstümlichen Unterhaltungsmusik, Schlagern und<br />

Partyklassikern dabei.<br />

Am Sonntag startete die offizielle Jubiläumsfeier dann mit zwei geführten<br />

Wanderungen. Ziel war wieder die <strong>SGV</strong>-Hütte. Anschließend gab es wieder<br />

Musik – unter anderem mit Alphornbläsern.<br />

Soest – Die Wanderfreunde der Abteilung Soest feierten<br />

ihr Jubiläum am 10. Oktober 2015 in der Schützenhalle in<br />

Soest-Müllingsen mit einem kurzen Festakt. Anschließend<br />

ging es hinaus in die Natur. Die meisten zu Fuß. Es starteten<br />

aber auch zwei Fahrradwandergruppen. Alles unter dem<br />

Motto „Wandern ist out? Weit gefehlt!“ Die Abteilung Soest<br />

weiß es besser und bilanziert: Wandern erfreut sich immer<br />

größerer Beliebtheit. Im Jahr 1991 zählte der Verein 206<br />

Mitglieder, im Juli 2015 waren es stolze 397. Damals gab<br />

es 17 Wanderführer, heute 50. Vor 24 Jahren wurden 41<br />

geführte Wanderungen gezählt, in diesem Jahr schon 131<br />

und 167 geführte Radtouren. Die Geschichte des <strong>SGV</strong> ist<br />

also eine Erfolgsgeschichte.<br />

Auch in Soest ist eine dicke Festschrift zum Jubiläum erschienen.<br />

Zehn Honoratioren der Stadt waren die Gründungsväter des <strong>SGV</strong> in<br />

Soest. Und dass Wanderer auch ein Herz für Nachbarn in Not haben, zeigten<br />

die Soester im Rahmen ihrer Jubiläumsfeier. Sie veranstalteten eine Tombola<br />

und spendeten 400 Euro an die Aktion „Nachbar in Not“. Hilfe zur Selbsthilfe!<br />

Sundern – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Sundern hat am „Tag des Wanderns“, dem 14.<br />

Mai <strong>2016</strong>, ihr Jubliäum gefeiert. Es gab einen gemütlichen Tag in der Grillhütte<br />

„Zum Alten Sundern“. Zum Jubiläum ist auch eine ausführliche Chronik auf<br />

den Internet-Seiten der Abteilung erschienen.<br />

Das abschließende Fazit lautet: „Das Vereinsleben ging ständig auf und ab.<br />

So gab es ruhige Jahre, ja sogar Stillstand. Aber auch Jahre, wo man dem<br />

Verein „die Bude einlief“. Derzeit läuft der Verein in relativ ruhigem Wasser.<br />

Aber der demographische Wandel und die modernen Zeiten mit verändertem<br />

Freizeitverhalten gehen nicht spurlos am Verein vorbei.“ Auf dem Gebirgsfest<br />

in Bochum am 5. Mai <strong>2016</strong> erhielt die <strong>SGV</strong>-Abteilung Sundern Glückwünsche ><br />

TOURISMUS NRW GRATULIERT...<br />

... dem Sauerländischen Gebirgsverein zum 125-jährigen Jubiläum.<br />

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit für den<br />

Natur- und Aktivtourismus im Reiseland Nordrhein-Westfalen.<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

43<br />

<strong>www</strong>.touristiker-nrw.de I <strong>www</strong>.dein-nrw.de


Eine kleines ABC (3): Balve feiert in Kult(ur)-Höhle<br />

zu ihrem 125-jähriges Bestehen. Im Schreiben<br />

des Präsidenten Dr. Andreas Hollstein und des<br />

Geschäftsführers Christian Schmidt heißt es:<br />

"Anfangen ist oft das Schwerste aber Treubleiben<br />

das Beste."<br />

Unna – Die <strong>SGV</strong>-Abteilung Unna feierte ihr<br />

Jubiläum am 31. Oktober 2015 im Hotel Katharinenhof<br />

in Unna. Mit 140 Gästen wurden die<br />

Erwartungen weit übertroffen, so dass der Saal<br />

aus allen Nähten platzte. Neben den Mitgliedern<br />

und Vertretern des Gesamtvereins konnten etliche<br />

Gäste aus der Politik begrüßt werden. Neben dem Landrat des Kreises Unna die<br />

stellvertrende Bürgermeisterin der Stadt Unna und mehrere Fraktionsvorsitzende<br />

aus dem Rat. Zur Unterhaltung trugen neben einem Fotovortrag zur 125-jährigen<br />

Geschichte von Dr. Peter Kracht auch die Mittwochswanderer mit mehreren<br />

Liedern bei. Pünktlich zum Jubiläum wurde die Geschichte der letzten 25 Jahre<br />

fertiggestellt und an die Gäste verteilt. Die Neugier war so groß, dass viele direkt<br />

mit dem Schmökern begannen.<br />

Warstein – Christi Himmelfahrt, den 14. Mai 2015, hatten sich die Wanderfreunde<br />

aus Warstein für ihre Jubiläumsfeier ausgesucht. Der Festtag startete mit<br />

einer Wanderung. Anschließend folgte eine Plattdeutsche Messe an der Kapelle<br />

Altenwarstein und dann ging es zur Feier an der Vereinshütte Haus Rosenegge.<br />

Winterberg – die Ortsgruppe hätte sich vor eineinhalb Jahren fast aufgelöst,<br />

weil sie kein Vorsitzender mehr fand. Jetzt haben sich vier Menschen bereit<br />

erklärt, den Verein weiterzuführen. Es gibt wieder ein Programm mit Wandern und<br />

Mountain-Bike-Touren. In diesem Jahr steht sogar eine mehrtägige Wanderung<br />

auf dem Programm und es gibt schon wieder neue Mitglieder. Allerdings hat<br />

es die Abteilung bei der ganzen Neuausrichtung nicht geschafft, auch noch<br />

eine Jubiläumsfeier auszurichten. Dafür wandern die Winterberger zu anderen<br />

Feiern – unter anderem zum <strong>SGV</strong> Medebach. Der <strong>SGV</strong> in Winterberg hat zur Zeit<br />

86 Mitglieder. Zwei Mal im Monat werden geführte Wanderungen angeboten.<br />

Außerdem versucht die Abteilung eine weitere<br />

Vernetzung der Angebote der Vereine untereinander<br />

zu fördern.<br />

Scheckübergabe zum Jubiläum an die <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />

Sundern<br />

Winterberg: Es geht wieder aufwärts! Statt eigener<br />

Jubiläumsfeier ging´s zu den Nachbarn.<br />

Witten – Die Zeche Nachtigall im Muttental<br />

ist nicht nur die Wiege des Ruhrbergbaus, sie<br />

war auch der ideale Ort für die Jubiläumsfeier<br />

der Wittener Wanderfreunde. Rund 300 Besucher<br />

aus ganz NRW kamen zu dem Fest am<br />

17. Mai 2015, hörten zu und schunkelten mit.<br />

Die Wittener Wanderfreunde hatten ihr Jubiläum<br />

gemeinsam mit den traditionellen Freundschaftssingen<br />

gefeiert. Wanderschuhe brauchen<br />

die Gäste auf dem Gelände des Industriemuseums<br />

in unmittelbarer Nähe der Ruhr nicht. Stattdessen<br />

wurde viel gesungen. Dabei halfen auch die Kutscherhausjungen<br />

aus Wattenscheid. Für die Zukunft<br />

wünscht sich die Abteilung Witten vor allem, dass<br />

diese schöne Stimmung im Verein erhalten bleibt<br />

und wir weiterhin viele Menschen für das Wandern<br />

begeistern können.<br />

Der <strong>SGV</strong> Witten hat heute rund 160 Mitglieder.<br />

Einige davon sind für die Wegezeichnung zuständig.<br />

Immerhin 240 Kilometer Wanderwegstrecke werden<br />

von ihnen betreut. Neben dem Spaß am Wandern stehen auch die Themen Umwelt-<br />

und Naturschutz ganz oben auf dem Zettel. Der <strong>SGV</strong> Witten unterhält mit<br />

der Steigerhütte auch ein eigenes Vereinsheim im Muttental.<br />

Zukunft – Am 27. August <strong>2016</strong> will die <strong>SGV</strong>-Abteilung Siedlinghausen ihr<br />

125-jähriges Bestehen mit Kartoffelbraten an der <strong>SGV</strong> Hütte feiern.<br />

Zeitgleich nutzt die <strong>SGV</strong>-Abteilung Oberhundem das Wochenende für ihre Jubiläumsfeier.<br />

Sie beginnt am Samstag, 27. August <strong>2016</strong>, mit einem ökumenischen<br />

Gottesdienst im „Haus des Gastes“. Anschließend werden die anderen <strong>SGV</strong>-<br />

Abteilungen begrüßt. Es gibt eine Stärkung vom Grill und danach geht es auf<br />

eine Jubiläumswanderung.<br />

In Neuenrade will die <strong>SGV</strong>-Abteilung das Jubiläum am 10. September <strong>2016</strong><br />

feiern. Die Abteilung hat aktuell gut 100 Mitglieder.<br />

Die Balver Höhle ist am 17. September <strong>2016</strong> der Ort für die große Jubiläumsfeier<br />

der <strong>SGV</strong>-Abteilung Balve. In die größte Kultur-Höhle Deutschlands passen bis zu<br />

2.000 Menschen.<br />

Am nächsten Tag, den 18. September <strong>2016</strong>, feiert dann die <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />

Halver ihr 125-jähriges Jubiläum im Kulturbahnhof Halver. Die <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />

Halver wurde 1891 gegründet. Sie bestand zunächst aus 40 Mitgliedern – heute<br />

sind es gut 320.<br />

Auch am Sonntag, 18. September <strong>2016</strong>, feiert die Abteilung Allendorf ihr Jubiläum<br />

mit einem großen Volkswandertag. Es gibt Strecken von 10 bis 30 Kilometern.<br />

Gestartet wird von 7 bis 11 Uhr an der Schützenhalle<br />

Allendorf und genau dort wird am Ende auch noch<br />

gefeiert.<br />

Im Oktober – genauer gesagt am Samstag, 22.10.<strong>2016</strong>,<br />

feiert noch die <strong>SGV</strong>-Abteilung Hörde ihr 125-jähriges<br />

Bestehen mit einer Matinee in ihrem Vereinslokal, dem<br />

evangelischen Gemeindehaus Hörde. Neben Redebeiträgen<br />

und einem Buffet ist der Auftritt des Schwerter<br />

Chores Clamott´ als Höhepunkt geplant. Der <strong>SGV</strong><br />

Hörde hat über 200 Mitglieder.<br />

Damit endet vorerst die Festreihe. Alle Angaben<br />

ohne Gewähr.<br />

Vertrauensvolle Partnerschaften entwickeln sich über Jahre<br />

und bestätigen sich in jeder Stunde gemeinsamen Handelns.<br />

Wir gratulieren dem <strong>SGV</strong> und allen Wander- & Naturfreunden...<br />

...und wünschen auch in Zukunft erfolg- und erlebnisreiche Wege!<br />

44 KREUZ&QUER 3/16


BEKANNTE PERSÖNLICHKEITEN IM <strong>SGV</strong><br />

Carina Gödecke<br />

„Von der Vielfalt des Vereinslebens bin ich<br />

– seit ich mich als Neumitglied damit intensiver<br />

auseinandergesetzt habe – wirklich<br />

fasziniert und beeindruckt.“ So beschreibt<br />

die NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke<br />

ihre aktuelle Einschätzung des <strong>SGV</strong>.<br />

Dass „ihr neuer Verein“ auch in der Zukunft<br />

eine gute Chance hat, ein attraktiver<br />

Partner unterschiedlichster Gesellschaftsschichten<br />

zu sein, ist für die Sozialdemokratin,<br />

die für die SPD seit 1995 Abgeordnete im nordrhein-westfälischen<br />

Landtag ist und dessen Vorsitz sie seit 2012 inne hat, keine Frage: „Der<br />

<strong>SGV</strong> hat es immer geschafft“, sagt sie, „mit der Zeit zu gehen und mit<br />

seinem Vereinsleben attraktiv für nachfolgende Generationen zu bleiben“.<br />

Dazu passe eben ja auch das gelebte Motto: „Der Tradition verpflichtet,<br />

dem Neuen aufgeschlossen.“ Carina Gödecke nutzt das Jubiläums-Gespräch<br />

auch noch für ein leidenschaftliches Plädoyer für das Ehrenamt:<br />

„Das Ehrenamt ist ohne Frage der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält.“<br />

Und sie fügt hinzu: „Überall dort, wo Menschen mit Menschen<br />

zusammenkommen und sich Menschen für eine gute Sache einsetzen,<br />

ist das Ehrenamt in unserem Land einfach unersetzlich.“<br />

Bernhard Halbe<br />

„Ich nenne es das ,Hochgefühl einer schönen<br />

Welt‘“. Bernhard Halbe, langjähriger<br />

Bürgermeister der Stadt Schmallenberg,<br />

die zusammen mit dem <strong>SGV</strong> als Ausrichter<br />

des Deutschen Wandertages 2019<br />

gerade nominiert wurde, gerät regelrecht<br />

ins Schwärmen, wenn er nach den guten<br />

Gründen für das Wandern und somit auch<br />

nach dem Sinn des <strong>SGV</strong> gefragt wird. Er<br />

selbst stelle bei sich fest, dass er oftmals<br />

bei Freizeit- und Freiluftaktivitäten insbesondere in der heimischen Region<br />

denke: „Mein Gott, was ist das schön hier.“ Allerdings ist er auch<br />

der der Meinung, dass alle Verantwortlichen, ob Touristiker oder <strong>SGV</strong>-<br />

Vereinsvorstände, immer wieder nach Angeboten suchen müssten, „um<br />

in einer sich verändernden Zeit modern zu bleiben“. Man müsse und solle<br />

zwar nicht auf jeden Trendzug aufspringen, aber man dürfe auch nicht<br />

nachlassen, „immer wieder einen leisen, versteckten Zeitgeist zu suchen<br />

und zu finden.“ Und Bernhard Halbe betont es noch einmal ausdrücklich,<br />

dass er sich gerade vor diesem Hintergrund in den nächsten Jahren auf<br />

eine interessante, kreative Zusammenarbeit mit dem <strong>SGV</strong> freut.<br />

Aloys Steppuhn<br />

Aloys Steppuhn (66) ist ein Überzeugungstäter.<br />

Auf gleich mehreren Ebenen.<br />

Das war er schon, als er noch Landrat des<br />

Märkischen Kreises war, das ist er aber<br />

insbesondere, seit er sich 2001 beim<br />

Deutschen Wandertag in Iserlohn mit dem<br />

„Wander-Virus infizierte“. „Ich glaube, ich<br />

hatte vorher noch nie eine dermaßen große<br />

Menge aus fröhlichen und freundlichen<br />

Menschen gesehen und erlebt. Da wusste<br />

ich, dass ich den Weg mit dem und für den <strong>SGV</strong> gehen wollte.“ Über die<br />

sich anschließende Präsidentschaft im <strong>SGV</strong> und Tätigkeiten im Deutschen<br />

Wanderverband führte Steppuhns Engagement schließlich auch auf den<br />

Stuhl des 1. Vizepräsidenten der Europäischen Wandervereinigung (EWV).<br />

Fragt man ihn nach einer Grußbotschaft zum <strong>SGV</strong>-Jubiläum, so stellt<br />

Steppuhn dann auch seine Gedanken durchaus in einen größeren Zusammenhang.<br />

Das Wandern und die dabei erlebbare Gemeinschaft seien<br />

durchaus geeignet, die Sinne immer auch wieder für größere, freie Gedankenansätze<br />

zu öffnen. „Ob Sie mir es glauben oder nicht – wer auf einem<br />

europäischen Wanderweg unterwegs ist, stellt schnell fest, dass sich der<br />

Geist in ganz andere Richtungen befreit. Das ist ein besonderes Erlebnis.<br />

Man kommt dabei gar nicht drumherum, sich einem gemeinsamen Europa<br />

zu öffnen, Grenzen im Kopf zu überwinden.“<br />

Dass es auch in 25 Jahren und danach noch einen starken, facettenreichen<br />

<strong>SGV</strong> geben wird, ist für Aloys Steppuhn schon heute eine beschlossene<br />

Sache. „Wenn auf der einen Seite die Tradition gepflegt und<br />

dem Menschen eine Heimat gegeben wird und auf der anderen Seite der<br />

<strong>SGV</strong> sich weiterhin so kreativ und engagiert der Zukunft stellt, ist mir um<br />

seinen Erfolg nicht bang.“<br />

Dann sei er eben auch weiterhin ein Sehr Guter Verein.<br />

Thomas Gemke<br />

Zum einen seien gute Freunde von ihm im<br />

<strong>SGV</strong>, zum anderen habe gerade auch seine<br />

Heimatabteilung Balve ein tolles Klima zu<br />

bieten und vor allem – entgegen vieler<br />

Trends an anderen Orten – viele junge<br />

Leute und junge Familien in ihren Reihen.<br />

Thomas Gemke, seit 2009 amtierender<br />

Landrat des Märkischen Kreises, fühlt<br />

sich in der Gemeinschaft des <strong>SGV</strong> sichtlich<br />

wohl und gut aufgehoben. Und auch<br />

er macht nach eigenem Erleben deutlich<br />

aus, dass Wandern derzeit im Trend liege. Aber Thomas Gemke weiß<br />

auch, dass eine Stärkung des Ehrenamtes und der Vereinsarbeit in den<br />

nächsten Jahren großer gesellschaftlicher Anstrengungen bedarf. „Die<br />

Schwierigkeiten, engagierte Mitstreiter zu finden, sind ja in vielen Bereichen<br />

über den <strong>SGV</strong> hinaus anzutreffen. Zu viele Menschen sitzen einfach<br />

lieber auf der Tribüne und schauen zu, was die anderen so machen.“<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

45


Ein Schritt in die Zukunft<br />

Der <strong>SGV</strong>, mit seinen Partnern, den Städten Schmallenberg und<br />

Winterberg, ist Ausrichter des 119. Deutschen Wandertages 2019<br />

Dr. Andreas Hollstein (<strong>SGV</strong>-Präsident), Bernhard<br />

Halbe (Bürgermeister Stadt Schmallenberg) und<br />

Michael Beckmann (Geschäftsführer Ferienwelt<br />

Winterberg) hatten sich mit einer neunköpfigen<br />

Delegation auf den Weg nach Sebnitz gemacht,<br />

um die Bewerbung für die Ausrichtung des 119.<br />

Deutschen Wandertages noch einmal nachhaltig<br />

vorzustellen. Das gelang unmittelbar vor der Abstimmung<br />

der Mitgliederversammlung des DWV<br />

mit einer eindrucksvollen Präsentation, die einstimmte<br />

auf das Sauerland, auf die Wanderregion<br />

Schmallenberg/Winterberg. Die dann folgende<br />

Entscheidung war einstimmig:<br />

Der 119. Deutsche Wandertag findet, mit<br />

Unterstützung der Landesregierung NRW,<br />

vom 3. – 8. Juli 2019 im Sauerland statt.<br />

Große Freude empfanden die vielen in Sebnitz<br />

anwesenden <strong>SGV</strong>-Ehrenamtler und die Mitglieder<br />

der Delegation. „Wir sind schon sehr zuversichtlich<br />

in die Versammlung gegangen, aber nun ist<br />

es endgültig und ich bin erleichtert“, so äußerte sich spontan <strong>SGV</strong>-Präsident<br />

Dr. Andreas Hollstein. „Nun können wir uns auf die Planung konzentrieren, denn<br />

immerhin werden einige 10.000 Gäste zu uns ins Sauerland kommen. Wir sind<br />

stolz darauf, diesen Zuschlag erhalten zu haben.“ Und Schmallenbergs BM<br />

Bernhard Halbe reagierte: „Ich freue mich über die Zustimmung und dass unsere<br />

Bewerbungsbemühungen belohnt worden sind.“ Michael Beckmann blickt zu-<br />

Der Präsident des Deutschen Wanderverbandes, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, übergibt dem <strong>SGV</strong>-Präsidenten,<br />

Dr. Andreas Hollstein, und an die Hauptverantwortlichen des Organisationskomitees die Checkliste, den „Pflichtenkatalog“<br />

wie er es nannte, mit den Grunddienstbarkeiten, die bei der Ausrichtung eines Deutschen Wandertages von<br />

Seiten des DWV zu erfüllen sind. Von links: Bernhard Halbe, Bürgermeister Schmallenberg; Dr. Andreas Hollstein, <strong>SGV</strong>-<br />

Präsident; Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident Deutscher Wanderverband, Christian Schmidt, <strong>SGV</strong>-Geschäftsführer;<br />

Michael Beckmann, Geschäftsführer Ferienwelt Winterberg; Hubertus Schmidt, Tourismusdirektor Schmallenberg<br />

versichtlich auf das, was nun an Vorbereitung auf das Organisations-Komitee<br />

zukommt: „Das Grundkonzept steht, die Eckpfeiler unserer Organisation sind<br />

eingeschlagen! Nun können wir durchstarten, den vielen kreativen Ansätzen<br />

und Ideen einen Feinschliff zu geben. Schließlich gilt es, das in uns<br />

gesetzte Vertrauen zu bestätigen und auch zu beweisen: Die Auszeichnung<br />

‚1. Qualitätsregion Deutschlands‘ trägt dieser Teil des Sauerlandes zu Recht.“<br />

Als langjährige Partner des <strong>SGV</strong> sagen die Städte Schmallenberg und Winterberg<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum 125jährigen Vereinsjubiläum<br />

119. Deutscher Wandertag<br />

3. – 8. Juli 2019<br />

Wir freuen uns darauf, im Rahmen dieser Partnerschaft<br />

mit dem <strong>SGV</strong> den 119. Deutschen Wandertag auszurichten.<br />

46 KREUZ&QUER 3/16


Ein starkes Duo: <strong>SGV</strong> und Tourismus<br />

Partnerschaften schaffen Qualität und Vielfalt<br />

Der <strong>SGV</strong> und der Tourismus sind heute ein starkes Duo – und es steht zweifelsfrei<br />

fest, dass die großen touristischen Wanderrouten, der Rothaarsteig, der<br />

Sauerland Höhenflug und die Sauerland Waldroute ohne die Unterstützung durch<br />

den <strong>SGV</strong> nicht realisiert worden wären.<br />

Der <strong>SGV</strong> war bekanntermaßen zunächst als „Sauerländischer Touristen-Verein“<br />

am Start, ehe sich der Vereinsname in „Sauerländischer Gebirgsverein“ änderte.<br />

Eine enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Tourismuseinrichtungen und<br />

-organisationen im Vereinsgebiet bestand aber weiterhin, bis in die heutige Zeit,<br />

in der der Wandertourismus einen ständig steigenden Stellenwert einnimmt.<br />

Und die Themen „Wege“ und „Wandern“ sind ja das herausragende Kompetenzfeld<br />

des <strong>SGV</strong> – und das Wichtigste für jede Wanderin und jeden Wanderer.<br />

Im Klartext: Ohne markierte Wanderwege gäbe es keinen Wander-Tourismus im<br />

Sauerland. Diesen ständig wachsenden Anspruch an Qualität und Ausstattung<br />

zu erfüllen, bedarf es starker Partnerschaften. So erscheint es selbstverständlich,<br />

dass der <strong>SGV</strong> einen Vorstandssitz im Sauerland Tourismus (derzeit <strong>SGV</strong>-<br />

Geschäftsführer Christian Schmidt) innehat oder dass <strong>SGV</strong>-Marketingleiterin<br />

Anna Rösch mit am Tisch sitzt, wenn beim Rothaarsteig-Management Pläne<br />

geschmiedet werden.<br />

Kurz gesagt: Der <strong>SGV</strong> ist ein aktiver Partner, wenn es um die Entwicklung<br />

des Wander-Tourismus geht. Und das nicht nur im Sauerland, sondern auch<br />

in der Region Siegerland-Wittgenstein, dem Bergischen Land und dem<br />

Ruhrgebiet.<br />

Und vielleicht gibt es gerade deshalb nirgends in Deutschland eine Region<br />

mit mehr „Qualitätswegen Wanderbares Deutschland“, also Wanderwegen,<br />

die nach den Qualitäts-Kriterien des Deutschen Wanderverbandes zertifiziert<br />

sind, als im Land der 1000 Berge.<br />

Um das Wohl des Sauerlands insgesamt zu befördern, haben der <strong>SGV</strong>,<br />

der Sauerländer Heimatbund und der Sauerland Tourismus vor einigen<br />

Jahren eine Partnerschaftsvereinbarung geschlossen, sich gemeinsam und<br />

nachdrücklich dafür einzusetzen, das Sauerland nach außen wie nach innen<br />

zu stärken, Traditionen und Kultur zu erhalten und den Tourismus weiter<br />

nach vorn zu bringen. Dass dem <strong>SGV</strong> hierbei eine wichtige, wenn nicht die<br />

wichtigste Aufgabe zukommt, steht außer Frage: Wanderwege und Tourismus<br />

bedingen sich ja geradezu zwangsläufig!<br />

Denn, wie gesagt: Ohne gepflegte Wanderwege kein Wander-Tourismus…<br />

Alle Welt<br />

kennt<br />

Südwestfalen<br />

(noch nicht)*<br />

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über die starken Branchen in Südwestfalen.<br />

24 KREUZ&QUER 3/16<br />

Südwestfalen steht für Engagement, Bodenständigkeit und<br />

echte Erlebnisse. Seit 125 Jahren lebt der <strong>SGV</strong> genau das.<br />

Danke dafür!<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

47


Unterwegs mit der VRR-App<br />

Wanderfans aufgepasst! Wer sich über die Anreise zum Ausgangspunkt<br />

beziehungsweise über die Abreise vom Endpunkt einer Wanderung mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln informieren möchte, für den ist die VRR-App<br />

genau das Richtige. Damit können sich Naturfreunde unterwegs ganz einfach<br />

und kostenlos Fahrplanauskünfte auf ihr Smartphone laden. Und das Beste:<br />

Ausflügler, die ein Smartphone besitzen und ihre Fahrt mit Bus und Bahn<br />

zurücklegen, können ab sofort EinzelTickets und auch das günstige 10er-<br />

Ticket z.B. für die Kurzstrecke direkt in der VRR-App kaufen.<br />

Die Verwendung der VRR-App bietet viele Vorteile: Erstens erhalten<br />

Wanderfreunde neben aktuellen Meldungen auch Meldungen zu eventuellen<br />

Störungen im Betriebsablauf. Zweitens erkennt die VRR-App über die<br />

DIE APP<br />

VON A NACH B<br />

Jetzt laden und<br />

neue Funktionen entdecken<br />

GPS-Ortung des Gerätes den eigenen Standort und zeigt Haltestellen in der<br />

Umgebung sowie die dort verkehrenden Linien an. Drittens merkt sich die<br />

App vorherige Eingaben und bietet dank des hinterlegten Kartenmaterials<br />

sinnvolle Orientierungshilfen vor Ort an. Zudem kann die Verbindungssuche<br />

per Spracheingabe unterstützt werden. Wer ein Smartphone besitzt, hat<br />

über die integrierte Shop-Funktionalität die Möglichkeit, sein Ticket direkt<br />

in der VRR-App zu kaufen. Einmal registrieren und danach direkt unterwegs<br />

das passende Ticket kaufen. Sehr praktisch ist zu guter Letzt die „Teilen“-<br />

Funktion. So können Sie Ihrer Wanderbegleitung die recherchierte Verbindung<br />

via E-Mail, SMS und WhatsApp schicken oder direkt als Termin im<br />

Smartphone-Kalender speichern.<br />

Alles Wichtige im Blick<br />

mit OpenStreetMap<br />

Bus- und Bahn-Nutzer profitieren in der VRR-App zusätzlich von dem qualitativ<br />

hochwertigen Kartenmaterial. Wanderfans können mithilfe der OpenStreet-<br />

Map-Karten auf den ersten Blick sehen, welche Nahverkehrsverbindungen<br />

es gibt, wo eine Fahrt beginnt, wie die Linie verläuft und wo sie endet. Ein<br />

weiteres Plus ist, dass OpenStreetMap alle ÖPNV-relevanten Einrichtungen<br />

wie Bahnhöfe, Bushaltestellen und Gebäude anzeigt und neben Straßen auch<br />

Rad-, Fuß- und Wanderwege berücksichtigt. So behalten Sie beispielsweise<br />

beim Umstieg an großen Haltestellen mit mehreren Gleisen, Bahn- und<br />

Bussteigen besser den Überblick und können sich leichter orientieren.<br />

Kurzstrecke jetzt über die VRR-App kaufen!<br />

Auch wer bei seiner Wandertour nur kurze Distanzen mit Bus und Bahn zurücklegt,<br />

darf sich freuen. Seit Juni <strong>2016</strong> wird neben den Preisstufen A bis D<br />

auch die Kurzstrecke in der VRR-App angezeigt. Zudem kann das Ticket für<br />

die Kurzstrecke jetzt auch direkt in der App erworben werden. Die Kurzstrecke<br />

umfasst im Regelfall drei Haltestellen und maximal 1,5 Kilometer ab der<br />

Einstiegshaltestelle. Die Kurzstrecke ist linienbezogen und nur für Direktfahrten<br />

in Bussen sowie Straßen- und U-Bahnen gültig.<br />

Neu eingeführt wurde zum 1. Juni <strong>2016</strong> auch das 10er-Ticket für die<br />

Kurzstrecke. Es ist ausschließlich online erhältlich und gegenüber dem<br />

Kurzstrecken-EinzelTicket 15 Prozent günstiger. So kostet eine Kurzstreckenfahrt<br />

mit dem 10er-Ticket nur 1,36 Euro gegenüber 1,60 Euro mit dem EinzelTicket.<br />

Verbesserung des digitalen Angebots durch neue App<br />

Wie hilfreich die VRR-App insgesamt für Bus- und Bahn-Nutzer im Verbundgebiet<br />

ist, zeigen die mittlerweile drei Millionen Downloads in den verschiedenen App-<br />

Stores. Um sein digitales Angebot noch weiter zu verbessern, entwickelt der VRR<br />

derzeit eine neue App. Sie soll im Herbst <strong>2016</strong> an den Start gehen und über eine<br />

intuitive Bedienführung für den Bereich Information und den Kauf von Tickets auf<br />

mobilen Endgeräten verfügen.<br />

48 KREUZ&QUER 3/16


Anni Kuhler<br />

geb. 1942<br />

„Wenn Augen strahlen, dann weiß ich, dass<br />

die Leute Spaß haben, dass sie sich wohlfühlen“,<br />

sagt Anni Kuhler, die Vorsitzende der<br />

<strong>SGV</strong>-Abteilung Medebach und sie hat das Talent,<br />

dieses zu bewirken. Über zehn Jahre ist<br />

sie nun Vorsitzende der <strong>SGV</strong>-Abteilung Medebach und seitdem ist die<br />

Abteilung zahlenmäßig gewachsen, nicht zuletzt, weil das Programm<br />

attraktiver geworden ist und mittlerweile über 90 Veranstaltungen im<br />

Jahr umfasst. Die Erfahrung, dass Kinder häufig nur wenig über die<br />

Natur wissen, hat sie zudem zu einer Pionierin des Schulwanderns<br />

gemacht. Füreinander dasein und sich umeinander kümmern, diese<br />

Empathie lebt Anni Kuhler vor. Sie ist sinnbildlich Botschafterin der<br />

<strong>SGV</strong>-Philosophie von Gemeinschaft und Miteinander.<br />

Ursula Renzing<br />

geb. 1943<br />

1989<br />

Ein erster Schritt zur „Frauenquote“ war<br />

1987 die Wahl der Wanderfreundin Ursula<br />

Renzing (Abteilung Hohenlimburg) an die<br />

Spitze des <strong>SGV</strong>-Bezirks Mark. Gemeinsam<br />

mit Henrich Streich, Vorsitzender des<br />

Bezirks Unterlenne, amtierte sie als stellvertretende Vorsitzende der<br />

Arbeitsgemeinschaft der <strong>SGV</strong>-Bezirke im Märkischen Kreis. Doch<br />

eine lange Amtszeit war ihr leider nicht beschieden. In einem Nachruf<br />

wird sie als „tatkräftige Frau“ beschrieben, die bei der „Sauerland-<br />

Zeitung“ mitwirkte und auch mehrere Aufsätze zu historischen<br />

Themen, etwa über das Kloster Oelinghausen, zu Papier brachte.<br />

Überdies hatte sie im Bezirk Mark regelmäßige Frauentreffen initiiert.<br />

Menschen im <strong>SGV</strong><br />

Es sind einige tausend Ehrenamtliche, die für die ehrenamtliche Arbeit des <strong>SGV</strong> Pate stehen. Viele könnten<br />

und sollten mit ihren Verdiensten an dieser Stelle stehen. Somit zeugen die Ausgewählten für die Arbeit aller<br />

Engagierten, denn ihnen gebürt Dank und Anerkennung in gleichem Maße.<br />

Dietmar Kühn<br />

geb. 1943<br />

2010<br />

Seine Klampfe hatte er immer dabei –<br />

beim Wandern oder im Wanderheim, dem<br />

Kutscherhaus. Dietmar Kühn übernahm<br />

1976 den Vorsitz der <strong>SGV</strong>-Abteilung<br />

Wattenscheid, das war ein wahrer Glücksgriff,<br />

denn der gebürtige Dresdner steckte seinen Vorstandskollegen<br />

mit seiner Lebensfreude und seiner Begeisterung rasch an und es<br />

ging ein Ruck und eine Welle der Begeisterung durch die seinerzeit<br />

„schwächelnde“ Abteilung Wattenscheid. 1976 wurde eine Musikgruppe<br />

gegründet, die auf so manchem deutschen Wandertag für<br />

Furore sorgte. Dietmar Kühn war mittendrin und immer dabei, umso<br />

größer war die Trauer, als er plötzlich und unerwartet 2010 verstarb.<br />

Dietmar Kühn war über die Jahre und Jahrzehnte ein „Botschafter<br />

des <strong>SGV</strong>“ im besten Sinne.<br />

Klaus Thorwarth<br />

geb. 1937<br />

Mit 11 Jahren kam Klaus Thorwarth zum<br />

<strong>SGV</strong>. Das war 1948 bei einem Zeltlager des<br />

Jung-<strong>SGV</strong> bei Kloster-Brunnen. Seitdem erlebteund<br />

gestaltete er viele <strong>SGV</strong>-Aktivitäten.<br />

1991 wurde er zum Abteilungs-Vorsitzenden<br />

gewählt. Er blieb es 20 Jahre lang.<br />

Seine Apotheke in der Fußgängerzone war idealer Anlaufpunkt für<br />

den <strong>SGV</strong>. Über 20 Jahre lang gestaltete er die stets gut besuchte<br />

Aktion „Unna wandert“ und „sein“ Rundweg „Alt-Unna“ ist zu einem<br />

wahren Klassiker geworden. Im Jahr 2000 „erfand“ Klaus Thorwarth<br />

eine monatliche, kulturell anspruchsvolle Vortragsreihe, die bis jetzt<br />

auf große Resonanz stößt. Im Jahr 2015 feierte der <strong>SGV</strong> Unna sein<br />

125-jähriges Jubiläum. Mit der Schriftwartin Thora Henning verfasste<br />

der jetzige Kulturwart dazu eine attraktive Festschrift.<br />

Dr. Christoph Meyer<br />

geb. 1940<br />

2013<br />

Als Dr. Christoph Meyer 1995 beim Max-<br />

Planck-Institut in Köln in den Ruhestand<br />

verabschiedet wurde an, war für den<br />

leidenschaftlichen Wanderer klar: Er muss<br />

umziehen ins <strong>SGV</strong>-Land! Seine Wahl fiel auf Erndtebrück, wo er<br />

1998 in den <strong>SGV</strong> eintrat. Später war er mehrere Jahre im Vorstand<br />

des Bezirks Wittgenstein als Bezirkswanderwart tätig. In diesem<br />

Zeitraum hatte er maßgeblichen Anteil an der Digitalisierung der<br />

Wanderwegeführung des Rothaarsteigs. Diese Mitarbeit ließ bei ihm<br />

die Überlegung reifen, dass gesamte <strong>SGV</strong>-Wanderwegenetz von ca.<br />

40.000 km zu digitalisieren. Zu diesem Zweck wurde der Arbeitskreis<br />

„Digitale Wegeverwaltung“ gegründet und Christoph Meyer übernahm<br />

spontan dessen Leitung. Durch sein persönliches Engagement<br />

hat er die <strong>SGV</strong>-Wegedigitalisierung zu einem qualitativ hochwertigen<br />

Instrument der Wegebetreuung in zeitgerechter Form entwickelt.<br />

André Dorn<br />

geb. 1981<br />

Mit der Natur eins sein ist sein Metier.<br />

Diesen Hauch von Freiheit weiter zu geben<br />

erfüllt sich für ihn in seinem <strong>SGV</strong>-Engagement<br />

im Bereich des Schulwanderns.<br />

Hier hat er seinen Platz gefunden und leitet<br />

mittlerweile im Zusammenspiel mit der <strong>SGV</strong>-Wanderakademie und<br />

der Waldschule des Märkischen Kreises die Schulwanderführerausbildung.<br />

Mit seinem ehrenamtlichen Engagement beim <strong>SGV</strong> hat er die<br />

Palette seiner Hobbys (Sport, Bienen Betrieb einer Wassermühle)<br />

um die wundervolle Aufgabe erweitert, Kinder für die Natur und<br />

ihre Geheimnisse zu sensibilisieren.<br />

125 JAHRE <strong>SGV</strong><br />

49


9.<br />

125 Jahre <strong>SGV</strong><br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Upländer<br />

Wandertag<br />

18. September <strong>2016</strong><br />

Start & Ziel: Schützenhalle Usseln<br />

Sportstraße 7 · 34508 Willingen<br />

Start: von 9.00 bis 10.30 Uhr<br />

Um 10.00 Uhr:<br />

Geführte<br />

Wanderung<br />

auf der 14 km Strecke<br />

mit dem Willinger<br />

Wanderoriginal<br />

Hansi Figge<br />

14 km Wanderstrecke und 7 km Familien-Bildersuch-Wanderung<br />

Wanderpin für jeden Teilnehmer<br />

Wanderpokal für die größte Wandergruppe<br />

Infos: Tel. (05632) 52 02 · <strong>www</strong>.usseln.de<br />

Kohlbergtreffen in Altena-Dahle<br />

Sonntag, 9. Oktober <strong>2016</strong><br />

Das Kohlbergtreffen findet, wie 1927 bereits festgelegt, jährlich am zweiten<br />

Sonntag im Oktober statt. In diesem Jahr ist dies der 9. Oktober.<br />

Im Anschluss an das Totengedenken beginnt das gesellige Beisammensein<br />

direkt vor der Kulisse des Ehrenmals. Der <strong>SGV</strong>-Gesamtverein und die<br />

<strong>SGV</strong>-Abteilung Dahle richten wiederholt als Veranstaltergemeinschaft das<br />

Fest auf dem Kohlberg aus.<br />

Beginn 11.30 Uhr<br />

Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz<br />

unterhalb des Quitmannsturms<br />

Für weitere Informationen, Nachfragen, Interview-Wünsche oder<br />

Programm-Details wenden Sie sich bitte an:<br />

<strong>SGV</strong> Marketing GmbH · 59821 Arnsberg · Telefon: 02931 / 5248-22<br />

marketing@sgv.de · <strong>www</strong>.sgv.de<br />

WDR-Wandertour mit dem <strong>SGV</strong><br />

zum Siegener Ufer-Fest am 3.9.<br />

Wenn die Stadt Siegen am <strong>03</strong>.09.<strong>2016</strong> die neugestaltete Innenstadt und freigelegte<br />

Sieg feiert, wird das auch ein Fest für Wanderer. Die WDR-Lokalzeit<br />

Südwestfalen und der <strong>SGV</strong> wollen mit Ihnen einen Teil des historischen<br />

Rundwegs Siegen-Achenbach entdecken. Die rund zehn Kilometer lange<br />

Strecke verspricht viele Kultur- und Naturerlebnisse, und wir erleben, warum<br />

Siegen die „grünste Stadt Deutschlands“ ist.<br />

Der Erfinder des Wanderweges, Dieter Solms vom Heimatverein Achenbach,<br />

führt die Wandergruppe durch Bachtäler und grüne Wälder. Es geht<br />

vorbei an einem alten Rennofen, einer Friedenskirche und einem ehemaligen<br />

Panzer-Schießplatz, der heute eine Spiel- und Sportstätte ist. WDR-Reporter<br />

Markus Krczal begleitet die Wandergruppe mit der Kamera. Der Archäologe<br />

Manuel Zeiler hat unterwegs Spannendes zur Siegener Bergbaugeschichte<br />

zu erzählen.<br />

DIE NR.1 MESSE FÜR WANDERN<br />

UND TREKKING<br />

Bei Online-Einlösung<br />

ist das eTicket<br />

personengebunden<br />

2 Tage gültig!<br />

Los geht es am Samstag, 3. September, um 10 Uhr ab Heimathaus/Alte<br />

Schule Achenbach. Ab 9:30 Uhr fährt vom Hauptbahnhof Siegen ein Shuttlebus.<br />

Ziel am Nachmittag ist die WDR-Bühne beim Siegener Ufer-Fest.<br />

Wenn Sie auch dabei sein möchten, sollten Sie sich schnell anmelden:<br />

unter marketing@sgv.de oder telefonisch unter 02931 / 5248-22.<br />

Fotos: © WDR<br />

<strong>www</strong>.tournatur.com<br />

Sie sparen für zwei Erwachsene 8 €<br />

Sichern Sie sich Ihr vergünstigtes eTicket zur TourNatur <strong>2016</strong>:<br />

• Ihre Daten und Gutscheincode 000093we9763 auf<br />

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• Bis zu 2 eTickets für Erwachsene zum Preis von jeweils 10 €<br />

statt 14 € erwerben.<br />

• eTicket ausdrucken und als Eintrittskarte am Tag Ihres Messebesuchs<br />

mitbringen. Sie erhalten zur Sicherheit das eTicket auch als E-Mail.<br />

• Achtung: Bei Einlösung vor Ort an der Kasse ist das Ticket<br />

personengebunden nur 1 Tag gültig.<br />

Ihr zusätzlicher Vorteil: Ihr eTicket berechtigt zur kostenlosen Hinund<br />

Rückfahrt zum und vom Messegelände am Tage des Messebesuchs<br />

mit allen Verkehrsmitteln des VRR in der Preisstufe D<br />

(DB 2. Klasse, nur zuschlagfreie Züge).<br />

PRO-WVER<br />

Herausgeber:<br />

Sauerländischer Gebirgsverein,<br />

Hasenwinkel 4, 59821 Arnsberg<br />

Telefon (02931) 52 48-13,<br />

Telefax (02931) 5248-15<br />

Internet: <strong>www</strong>.sgv.de, E-Mail: info@sgv.de<br />

Verantwortlich: Präsident: Dr. Andreas Hollstein<br />

Vizepräsidenten: Claudia Schmitz, Harald Kahlert, Edgar Rüther<br />

impressum<br />

Kreuz&Quer Produktion<br />

gefördert durch:<br />

Koordination:<br />

<strong>SGV</strong> Marketing GmbH, Hasenwinkel 4, 59821 Arnsberg<br />

Telefon (02931) 52 48-22, Telefax (02931) 52 48-15, E-Mail: marketing@sgv.de<br />

Geschäftsführer: Christian Schmidt<br />

Chefredakteur: Thomas Reunert<br />

Redaktion: Torsten Dreyer, Jörg Haase, Manfred Kipp, Dr. Peter Kracht,<br />

Heike Senger, Christian Schmidt, Wilfried Schmidt<br />

Anzeigenservice: MASAK,<br />

Marketing-Service-Agentur Manfred Kipp, Tel. (0157) 89 68 77 27, E-Mail: m.kipp@sgv.de<br />

Gestaltung & Druckvorstufe: IDEENpool GmbH, Thomas Gebehenne, <strong>www</strong>.ideenpool.de<br />

Der Bezugspreis dieses Magazins ist im Mitgliedsbeitrag des <strong>SGV</strong> enthalten.<br />

Abo-Preis für Nicht-Mitglieder:<br />

4 Ausgaben 12 EUR inkl. Versandkosten (2,25 EUR pro Ausgabe zzgl. Versandkosten)<br />

Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Bilder wird keinerlei Gewähr übernommen.<br />

Bild- und Texthonorare werden nicht gewährt.<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe<br />

ist der 10. Oktober <strong>2016</strong>.<br />

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Informationen und kostenloses<br />

Abonnement unter<br />

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JETZT<br />

mit Kolumne<br />

von Manni<br />

Breuckmann!<br />

Der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und die<br />

EXTRAZEIT-Redaktion gratulieren zum 125-jährigen<br />

Jubiläum. Wir danken für das vielfältige ehrenamtliche<br />

Engagement und die enge Zusammenarbeit bei der<br />

Hebung touristischer Potenziale in der Region.<br />

Unterhaltung.<br />

Lifestyle.<br />

News rund um Bus & Bahn.<br />

<strong>www</strong>.nwl-info.de<br />

52 KREUZ&QUER 3/16

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