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SOZIALES 19<br />

KOALITION<br />

Schutz vor Zwangsverrentung<br />

Die große Koalition sucht<br />

nach Auswegen, um die<br />

„Zwangsverrentung“ von<br />

älteren Langzeitarbeitslosen<br />

grundsätzlich zu verhindern.<br />

Im Gespräch sind Schonfristen<br />

und Ausnahmen nach dem<br />

Auslaufen der so genannten<br />

58er-Regelung Ende dieses<br />

Jahres. Das bestätigten Koalitionskreise<br />

in Berlin. Damit solle<br />

verhindert werden, dass solche<br />

Arbeitslose frühzeitig mit finanziellen<br />

Abschlägen in Rente gehen<br />

müssen. Die Änderungen<br />

sollten „zeitnah“ umgesetzt<br />

werden, hieß es.<br />

Die 58er-Regelung sieht vor, dass<br />

Arbeitslose von einem Alter von<br />

58 Jahren an weiter Arbeitslosengeld<br />

beziehen können, ohne<br />

beim Arbeitsamt zur Job-Suche<br />

vorstellig zu werden. Sie müssen<br />

sich aber verpflichten, zum frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt in Rente<br />

zu gehen, von dem an sie Altersbezüge<br />

ohne Abschläge erhalten<br />

können.<br />

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Die Gewerkschaft Verdi und der<br />

Sozialverband SoVD warnten<br />

erneut vor drohender Altersarmut<br />

von Langzeitarbeitslosen.<br />

Sie forderten rasche gesetzliche<br />

Änderungen. Ansonsten drohe<br />

von Januar 2008 an Zehntausenden<br />

älteren Empfängern<br />

Die Angst vor Altersarmut nimmt zu – auch vor einer Zwangsverrentung<br />

von Alg-II-Empfängern. Foto: vario-images<br />

von Arbeitslosengeld II eine<br />

quasi „Zwangsverrentung“ mit<br />

Abschlägen von ihrem Einkommen<br />

bis zu 18 Prozent.<br />

SPD-Arbeitsmarktexperte Klaus<br />

Brandner erklärte: „Wer arbeiten<br />

kann und will, darf nicht in<br />

die Rente geschickt werden.“<br />

Es dürfe keinen Zwang geben,<br />

dass ältere Arbeitslose gegen<br />

ihren Willen und ohne Angebot<br />

in Rente müssen. Nach bisherigen<br />

Erfahrungen der Bundesagentur<br />

für Arbeit beantragten<br />

aber schon heute die meisten<br />

Menschen lieber Rente <strong>als</strong> Arbeitslosengeld<br />

II (ALG II), weil<br />

die Altersbezüge häufig höher<br />

seien. Viele ALG-II-Bezieher erfüllten<br />

die rentenrechtlichen<br />

Voraussetzungen auch nicht.<br />

Die Sorgen würden aber ernst<br />

genommen.<br />

Nach Angaben des Experten<br />

Ralf Brauksiepe (CDU) werden<br />

Ausnahmen geprüft. Auch er<br />

gab in den Medien zu bedenken,<br />

dass es in aller Regel für<br />

Betroffene besser sei, in Rente<br />

zu gehen – auch mit Abschlägen<br />

- <strong>als</strong> in Hartz IV zu bleiben<br />

und vom Alg II zu leben. dpa<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Sozialverband will<br />

Nachbesserung<br />

Der Sozialverband Deutschland<br />

(SoVD) hat von der<br />

Bundesregierung Nachbesserungen<br />

an der geplanten Pflegereform<br />

verlangt. Er sehe die<br />

Reform insgesamt zwar positiv,<br />

allerdings dürfe sie nicht das<br />

Ende der Bemühungen sein,<br />

sagte SoVD-Präsident Adolf<br />

Bauer. „Es müssen weitere<br />

Schritte folgen.“ So sei eine erhebliche<br />

Schwachstelle der Reform,<br />

dass „nach wie vor die Interessen<br />

der Pflegeheime über<br />

die der Pflegebedürftigen gestellt<br />

werden“. Bauer kritisierte<br />

auch, dass die Pflegeeinrichtungen<br />

bei der Veröffentlichung<br />

der Prüfberichte mitwirken dürfen:<br />

„Man lässt ja auch nicht<br />

den Tüv ein Auto prüfen und<br />

hinterher die Hersteller bestimmen,<br />

dass die Funktion der<br />

Bremsen aber aus dem Wertungsmaßstabherausgenommen<br />

wird“, betonte der Verbandspräsident.<br />

dpa

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