08.12.2012 Aufrufe

als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KLINIKUM 2007 7<br />

SPENDE<br />

„Forschung ist eine Sache, für die sich jeder Euro lohnt“<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Spenderin Helga Reifert aus Regensburg brachte im Namen der gleichnamigen Stiftung einen Scheck über 2500 Euro mit in die alte Heimat. Prof Joachim Mössner, Direktor<br />

der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Uniklinik <strong>Leipzig</strong> , Dr. Marcus Wiedmann und Herr Reifert freuen sich ebenso (v.l.) Foto: ukl<br />

Bescheidenheit ist eine<br />

Zier: „Es sind zwar nur<br />

2500 Euro, aber ich hoffe,<br />

dass es trotzdem für Ihre<br />

Forschungen von Nutzen ist.“<br />

Helga Reifert war extra aus Regensburg<br />

nach <strong>Leipzig</strong> gekommen,<br />

um ihre Spende persönlich<br />

an Prof. Dr. Joachim Mössner,<br />

Direktor der Medizinischen<br />

Klinik und Poliklinik II<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong>, und Dr. Marcus Wiedmann,<br />

Leiter des Labors für<br />

Gallenwegsforschung, zu übergeben.<br />

Die beiden <strong>Leipzig</strong>er<br />

Mediziner waren natürlich<br />

sehr erfreut. „Diese finanzielle<br />

Unterstützung ist wichtig und<br />

hoch willkommen“, sagte Prof.<br />

Mössner. „So kann unser Team<br />

die Forschungen zum Gallenwegskarzinom<br />

erfolgreich weiterführen“,<br />

ergänzte Dr. Wiedmann.<br />

Die 77-jährige Regensburgerin<br />

hatte 2002 die Helga-Reifert-<br />

Stiftung ins Leben gerufen, mit<br />

der sie die Krebsforschung finanziell<br />

unterstützt. „Und weil<br />

ich eine alte <strong>Leipzig</strong>erin bin,<br />

spende ich nicht nur für wis-<br />

senschaftliche Arbeiten in Regensburg,<br />

sondern auch in<br />

<strong>Leipzig</strong>“, erklärte Helga Reifert<br />

ihre Gabe. „Es gibt Menschen,<br />

die haben genügend Geld zu<br />

ihrem Auskommen. Und die<br />

Krebsforschung ist doch eine<br />

wichtige Sache, für die sich jeder<br />

Euro lohnt.“<br />

Bis 1954 wohnte Helga Reifert<br />

in der <strong>Leipzig</strong>er Südvorstadt.<br />

Dann zog sie nach Bayern.<br />

„Meine Mutter und ich hielten<br />

es nicht mehr aus“, blickt die<br />

alte Dame zurück. „Mein Vater<br />

war 1950 von den Russen verhaftet<br />

und in ein Umerziehungslager<br />

gebracht worden.<br />

Lange wussten wir nicht, was<br />

mit ihm geschehen war. Dann<br />

kam die Nachricht, dass er gestorben<br />

ist, und wir flüchteten<br />

zu Verwandten in den Westen.“<br />

In Bayern schuf sich Helga Reifert<br />

eine neue Existenz, war<br />

jahrelang Chefin eines Baustoffgroßhandels.<br />

„Aber meine<br />

alte Heimat habe ich nie vergessen“,<br />

sagt sie. „Nach der<br />

Wende habe ich in <strong>Leipzig</strong> in-<br />

vestiert. Die Stadt sah so<br />

schlimm aus, da musste doch<br />

etwas unternommen werden.“<br />

Etwas unternehmen – das bedeutet<br />

für sie auch, mit den Erträgen<br />

ihrer Stiftung jedes Jahr<br />

konkrete Krebsforschungen zu<br />

unterstützen. „Es gab in meinem<br />

Familien- und Bekanntenkreis<br />

viele Menschen, die leider<br />

an Krebs erkrankt und gestorben<br />

sind“, so Helga Reifert.<br />

„Nur durch intensive Forschungen<br />

wird es möglich sein,<br />

dieser heimtückischen Krankheit<br />

Einhalt zu gebieten. Deshalb<br />

sehe ich meine Aufgabe<br />

darin, mein Vermögen – und<br />

nach meinem Ableben auch<br />

die Immobilien in Regensburg<br />

und <strong>Leipzig</strong> – in diese Stiftung<br />

einzubringen, damit Wissenschaft<br />

und Forschung im Bereich<br />

der Onkologie weiter vorankommen.“<br />

Nach der Spendenübergabe<br />

fuhr die 77-Jährige wieder<br />

nach Regensburg zurück –<br />

höchstselbst am Steuer ihres<br />

Mercedes 190, Baujahr 1990.<br />

„Der fährt doch noch gut“, so<br />

die resolute Ur-<strong>Leipzig</strong>erin.<br />

„Und ehe ich mir ein neues Auto<br />

kaufe, spende ich das Geld<br />

lieber der Wissenschaft.“<br />

Sagt’s – und gibt Gas.<br />

Uwe Niemann<br />

ANZEIGE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!