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als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

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HOOLIGANS<br />

Hilflosigkeit im Fußball-Osten<br />

Blankes Entsetzen im Fußball-<br />

Osten: Trotz greifender Sicherheitskonzepte<br />

in den Stadien,<br />

angeschobener Fanprojekte<br />

und der Unterstützung durch den<br />

Deutschen Fußball-Bund (DFB)<br />

steht man der Gewalt der Hooligans<br />

gerade in den unteren Klassen<br />

fast hilflos gegenüber. Nur ein halbes<br />

Jahr nach den schweren Ausschreitungen<br />

in <strong>Leipzig</strong> kam es am<br />

Rande des Landesligaspiels zwischen<br />

Dynamo Dresden II und dem<br />

1. FC Lok <strong>Leipzig</strong> erneut zu heftigen<br />

Krawallen. 1300 Polizeibeamte<br />

nahmen insgesamt 240 Randalierer<br />

in Gewahrsam. Zehn Menschen,<br />

darunter vier Polizisten,<br />

wurden verletzt. „Das ist unfassbar,<br />

wenn man sich überlegt, in welcher<br />

Liga wir uns bewegen und welcher<br />

Aufwand betrieben werden muss“,<br />

sagte Hans-Georg Moldenhauer,<br />

Präsident des Nordostdeutschen<br />

Fußball-Verbandes (NOFV).<br />

Die Umsetzung des massiven Sicherheitskonzeptes<br />

in der Elbestadt<br />

hat den Steuerzahler nach<br />

Schätzung des „Fanprojekts Dresden“<br />

rund zwei Millionen Euro gekostet.<br />

Darin enthalten ist auch das<br />

ebenfalls in der höchsten Gefahren-<br />

Kategorie eingestufte Regionalligaspiel<br />

zwischen Dynamo und dem 1.<br />

FC Union Berlin. „Mehr Sicherheit<br />

ist nicht zu machen“, sagte der Präsident<br />

des Sächsischen Fußball-<br />

Verbandes (SFV), Klaus Reichenbach,<br />

und verwies darauf, dass es<br />

während der Partie im Stadion keine<br />

Zwischenfälle gegeben hatte.<br />

„Es ist nicht mehr der klassische<br />

Hooliganismus, der dort stattfindet.<br />

Es sind gescheiterte Integrationsmaßnahmen.<br />

Die können sich im-<br />

mer wieder entzünden. Heile Welt<br />

werden wir nie sein“, hatte DFB-<br />

Präsident Theo Zwanziger erst vor<br />

kurzem betont. Zugleich forderte<br />

Zwanziger „mehr intensive soziale<br />

Arbeit mit den Fans“.<br />

Die Funktionäre nahmen die Vereine<br />

aber ausdrücklich in Schutz.<br />

„Man muss auch anerkennen, wie<br />

man sich bei Dynamo bemüht, die<br />

Kurve zu bekommen. Das muss<br />

man honorieren und nicht nur<br />

bestrafen“, sagte Reichenbach. „Ich<br />

wehre mich dagegen, dass Vereine<br />

wie Lok <strong>Leipzig</strong> und Dynamo Dres-<br />

den <strong>als</strong> Haupttäter dastehen und<br />

der Vereinsname in Misskredit gezogen<br />

wird. Es sind vielmehr 30 bis<br />

40 Leute, die sich in der Masse verstecken“,<br />

meinte Moldenhauer.<br />

Aus sportrechtlicher Sicht kann im<br />

Dresdner Fall vom Fachverband<br />

keine Strafe verhängt werden. „Außer<br />

ein paar Feuerwerkskörpern<br />

war es im Stadion friedlich“, sagte<br />

Reichenbach. Die immensen Kosten<br />

für den Einsatz von Polizei und<br />

Bundespolizei gehen immer zu Lasten<br />

des Steuerzahlers. „Für Steine<br />

werfende Hooligans kann der Verein<br />

nicht herangezogen werden.<br />

Für die Kostengeltendmachung<br />

braucht man eine gesetzliche<br />

WELTVERBAND PEKING 2008<br />

Grundlage. Es gibt aber keinen<br />

Kostenersatz nach dem sächsischen<br />

Polizeigesetz“, sagte Dr. Ralf<br />

Brinktrine von der Universität <strong>Leipzig</strong>.<br />

Obwohl die Politiker und die Polizei-Gewerkschaften<br />

nach den Krawallen<br />

im Februar ein härteres<br />

Vorgehen gegen Randalierer gefordert<br />

hatten, kam es am Spielsonntag<br />

zu keinen Festnahmen. „Wir<br />

prüfen, ob es bei Einzelnen notwendig<br />

ist, Untersuchungshaft zu<br />

beantragen“, sagte Sprecher Christian<br />

Avenarius von der Dresdner<br />

Staatsanwaltschaft. Nach dem Spiel<br />

hatten rund 600 Dresdner versucht,<br />

die etwa 500 abziehenden<br />

<strong>Leipzig</strong>er Fans mit Steinen, Flaschen<br />

und Leuchtraketen zu attackieren.<br />

Sie trafen jedoch Polizeibeamte,<br />

die die <strong>Leipzig</strong>er vom und<br />

zum Bahnhof begleitet hatten.<br />

Der Verein selbst will nun konsequent<br />

bundesweite Stadionverbote<br />

gegen die in Gewahrsam genommenen<br />

Randalierer verhängen.<br />

„Wir werden ohne Ausnahme gegen<br />

alle festgenommenen Randalierer<br />

und auch die, die bereits unser<br />

Sicherheitsdienst vor Spielbeginn<br />

an den Stadiontoren mit Pyrotechnik<br />

und Waffen aus dem Verkehr<br />

gezogen hat, mehrjährige bundesweite<br />

Stadionverbote verhängen.<br />

Wir werden konsequent weitergehen,<br />

solange bis wir alle Chaoten<br />

aus den Reihen von Dynamo endgültig<br />

ausgeschlossen haben“, sagte<br />

der Hauptgeschäftsführer von SG<br />

Dynamo Dresden, Bernd Maas.<br />

Frank Kastner, Tino Meyer<br />

Verluste bei Fifa Ansturm auf Olympia-Tickets<br />

Fifa-Präsident Joseph Blatter<br />

hat einen finanziellen<br />

Schaden für den Fußball-<br />

Weltverband in nahezu<br />

dreistelliger Millionenhöheeingestanden.<br />

Durch die Auflösung<br />

des Sponsoren-<br />

Vertrages mit dem<br />

Kreditkartenunternehmen<br />

Mastercard sei<br />

der Fifa ein Verlust<br />

von 90 Millionen Dollar<br />

(62,4 Millionen Euro)<br />

entstanden.<br />

Der Weltverband war<br />

einen Kontrakt mit<br />

dem Konkurrenzunternehmen<br />

Visa eingegangen,<br />

was zu einem Rechtsstreit mit<br />

dem langjährigen Partner Mastercard<br />

in den USA geführt hatte.<br />

„Das ist eine sehr schmerzliche<br />

Angelegenheit“, sagte Blatter.<br />

Trotz der Einbuße weise die<br />

Prognose für das Jahr 2010 ein<br />

FIFA-Eigenkapital von rund<br />

800 Millionen Dollar auf.<br />

Joseph Blatter<br />

Fotos: afp<br />

Trauriger Alltag im sächsischen Fußball: Dresdner Hooligans gehen<br />

auf <strong>Leipzig</strong>er Fans und die Polizei los. Foto: dpa<br />

Die Fifa hatte sich im Juni von<br />

Gener<strong>als</strong>ekretär Urs Linsi getrennt.<br />

Auch Mediendirektor<br />

Markus Siegler verließ<br />

kürzlich den<br />

Weltverband. Auch<br />

durch diese Personaländerungen<br />

sollen<br />

der Fifa ungeplante<br />

Ausgaben entstanden<br />

sein. Über Höhe von<br />

Abfindungen machte<br />

Blatter aber keine Angaben.<br />

Künftig müssen aber<br />

alle Verträge von<br />

Blatter persönlich<br />

und dem neuen Gener<strong>als</strong>ekretär<br />

Jerome Valcke abgezeichnet<br />

werden. Bislang genügte<br />

neben der Zustimmung<br />

des Gener<strong>als</strong>ekretärs auch das<br />

Einverständnis der Finanzkommission.<br />

Zudem werden externe<br />

Juristen die Verträge für die<br />

Fifa prüfen, um ähnliche Vorfälle<br />

künftig zu verhindern, erklärte<br />

Blatter. dpa<br />

Acht Millionen Klicks und<br />

zwei Millionen Anrufe in<br />

einer Stunde: Die Nachfrage<br />

nach Eintrittskarten für<br />

die Olympischen Sommerspiele<br />

2008 in Peking überstieg zu<br />

Beginn der zweiten Verkaufsphase<br />

die Erwartungen der<br />

Veranstalter. „Wir versuchen,<br />

unser System zu verbessern.<br />

Wir bitten Sie um Geduld und<br />

einen späteren Versuch“, ließ<br />

das Organisationskomitee BO-<br />

COG auf seiner Internetseite<br />

verbreiten, nachdem die Technik<br />

wegen des enormen Ansturms<br />

mehrfach zusammengebrochen<br />

war.<br />

Seit dem Morgen des 30. Oktobers<br />

sind 1,85 Millionen weitere<br />

Tickets im Angebot, nachdem in<br />

der ersten Phase rund zwei Millionen<br />

Karten nach dem Zufallsprinzip<br />

weltweit verkauft worden<br />

waren. In der zweiten Runde,<br />

die spätestens Ende Januar endet,<br />

bleibt das Ausland dagegen<br />

ausgeschlossen.<br />

Karten sind nach Bedarf auch für<br />

spezielle Wettkämpfe erhältlich.<br />

Während in Phase eins alle Be-<br />

werber gleiche Chancen hatten,<br />

ist in Runde zwei Schnelligkeit<br />

gefragt. Deshalb versuchten die<br />

meisten Interessenten gleich<br />

nach Beginn des Vorverkaufs ihr<br />

Glück, um an Karten für die von<br />

ihnen favorisierten Veranstaltungen<br />

zu kommen.<br />

21<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Frauen-WM<br />

in Deutschland<br />

Die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft<br />

findet im Jahr 2011 in<br />

Deutschland statt. „The winner is<br />

Deutschland“, verkündete FIFA-<br />

Präsident Joseph Blatter in Zürich.<br />

Mit diesen Worten löste er<br />

großen Jubel beim Deutschen<br />

Fußball-Bund (DFB) aus, der sich<br />

in der Abstimmung gegen den einzigen<br />

Mitbewerber Kanada durchsetzte.<br />

dpa<br />

WM 2014<br />

in Brasilien<br />

Brasilien ist Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2014.<br />

Der Rekordchampion erhielt in Zürich<br />

vom Exekutivkomitee der FIFA<br />

den Zuschlag zur Ausrichtung der<br />

übernächsten Titelkämpfe. Die<br />

Südamerikaner waren wegen des<br />

bislang gültigen Rotationsprinzips<br />

einziger Bewerber. Zuletzt hatte<br />

dort im Jahr 1950 eine Fußball-<br />

WM stattgefunden. dpa<br />

Hamilton zieht<br />

in die Schweiz<br />

Lewis Hamilton, britischer Formel-1-Fahrer,<br />

will künftig in<br />

der Schweiz leben. Das kündigte<br />

der McLaren-Mercedes-Pilot an.<br />

Der WM-Zweite sagte, dass er<br />

sich von dem Umzug einen besseren<br />

Schutz seiner Privatsphäre<br />

erhoffe. Bislang wohnte der<br />

22-Jährige nördlich von London<br />

in Stevenage. dpa<br />

Neben der Bestellung per Telefon<br />

und Internet sind Karten auch<br />

bei rund 1000 Banken im ganzen<br />

Land erhältlich. In Peking bildeten<br />

sich vor einigen Geldinstituten<br />

bereits in der Nacht Menschenschlangen<br />

vor den Eingängen,<br />

wo die Chinesen bewiesen,<br />

dass sich nicht immer drängeln.<br />

Karten für die Eröffnungs- und<br />

Abschlussfeier waren bereits<br />

nach Phase eins restlos vergriffen.<br />

Wegen des durchschnittlichen<br />

Nettoeinkommens eines chinesischen<br />

Stadtbewohners von umgerechnet<br />

gut 1100 Euro jährlich<br />

liegen 58 Prozent der Ticketpreise<br />

unter 100 Yuan (10 Euro). Die<br />

höchsten Preise liegen bei 1000<br />

Yuan (100 Euro). Nur die Tickets<br />

für die Eröffnungsfeier rangieren<br />

mit Preisen bis zu 5000 Yuan<br />

(500 Euro) über dieser Marke.<br />

Insgesamt rechnet das Organisationskomitee<br />

BOCOG mit Einnahmen<br />

aus dem Ticketverkauf von<br />

rund 100 Millionen Euro. sid

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