80 Zur Vollendung des 80. Lebensjahres - Tiroler Jägerverband
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Kinder auf der Pirsch<br />
Reportage<br />
Liebe Kinder!<br />
In der Sommerausgabe der Jagdzeitschrift wird in einer Almsage erzählt, dass man mit den Tieren einen feinen Umgang haben soll.<br />
Und für einen sonnigen Tag in den Ferien findet ihr hier einen Wandervorschlag auf die Tillfußalm, die viel mit der Jagd zu tun hat.<br />
Schönen Wanderausflug! ■<br />
Birgit Kluibenschädl<br />
Almsage<br />
Der kugelfeste Hase<br />
Ein Jäger vom Gaistal in der Leutasch war schon<br />
den ganzen Tag auf der Pirsch, ohne ein einziges<br />
Stück Wild vor die Flinte zu kriegen. Gegen<br />
Abend jedoch stöberte er endlich einen großen<br />
Hasen auf. Der Jäger legte an, zielte und schickte<br />
dem Hasen eine Kugel nach. Aber dieser zog nur<br />
flink seine Löffel ein, hüpfte unverletzt davon<br />
und ließ sich auch von acht weiteren<br />
Kugeln nicht weiter stören. Der<br />
Informationen zum<br />
Ganghoferhaus<br />
Viele Wochen <strong>des</strong> Jahres verbrachte Ludwig<br />
Ganghofer (Verfasser von Berg- u. Heimatromanen)<br />
in seinem Jagdhaus „Hubertus“ bei der<br />
Tillfußalm im Gaistal. Ludwig Ganghofer war ein<br />
begeisterter Jäger. Die Einnahmen aus seinen<br />
Romanen erlaubten es ihm, eine der größten<br />
Jagden der Nordalpen, die Gaistaljagd, zu pachten.<br />
Offensichtlich liebte er die Bequemlichkeit,<br />
da er sich zahlreiche Reitsteige anlegen ließ, die<br />
zum Teil noch erhalten sind.<br />
arme Weidmann konnte sein Jagdpech kaum<br />
fassen.<br />
„Das darf doch nicht wahr sein!“, schimpfte er<br />
mit sich selbst. „Ich bin doch sonst ein so guter<br />
und sicherer Schütze! Und jetzt kann ich das verdammte<br />
Vieh auf neun Mal nicht treffen, obwohl<br />
es mir direkt vor der Flinte herumhüpft?“ Er verstand<br />
die Welt nicht mehr. Als die Nacht hereinbrach,<br />
dachte der Jäger immer noch über diesen<br />
sonderbaren Hasen nach. Missmutig quartierte<br />
er sich in einer verlassenen Almhütte ein. „Ich<br />
mag heute gar nicht mehr ins Tal hinuntersteigen<br />
und von meinen Fehlschüssen erzählen“,<br />
dachte er sich. „Vielleicht hab ich ja morgen mehr<br />
Glück!“<br />
Doch während der Jäger noch nachdenklich<br />
am Esstisch saß und sein<br />
Wandervorschlag<br />
Der Ganghofer-Weg im Gaistal<br />
Auf den Spuren <strong>des</strong> berühmten Jagdherren<br />
› Ausgangspunkt: Parkplatz Salzachbrücke<br />
im Gaistal (Leutasch)<br />
› Ziel: Tillfußalm (1.382 m)<br />
› Höhenunterschied: 150 hm<br />
› Gehzeit: ca. 3,5 h (hin und zurück)<br />
› Schwierigkeit: leichte Wanderung, am Forstweg<br />
auch mit Kinderwagen begehbar<br />
Zu Ehren von Ludwig Ganghofer wurde der Wanderweg<br />
zur ehemaligen Jagdhütte im Gaistal<br />
benannt. Leider ist das Ganghoferhaus öffentlich<br />
nicht zugänglich. Trotzdem stellen der Ganghofer-<br />
Weg und die dabei erreichbaren Almen im Gaistal<br />
ein beliebtes Ausflugsziel dar.<br />
Die Wanderung beginnt am Parkplatz Salzbachbrücke<br />
und führt zur Tillfußalm, die sich gleich unter<br />
der Jagdhütte befindet. Nach einem anfangs<br />
leichten Anstieg folgt ein gemächlicher Pfad.<br />
Vorbei unterhalb der Hämmermoosalm (45 min)<br />
Abendbrot aß, flog mit einem Mal die Tür auf<br />
und der verflixte Hase hoppelte herein. Sofort<br />
griff der Jäger nach seiner Büchse, aber der wunderliche<br />
Hase setzte sich auf die Hinterpfoten<br />
und wuchs dann vor seinen Augen in die Höhe.<br />
Als er endlich mannsgroß war, verwandelte er<br />
sich plötzlich in einen Hirten, der aber eigenartig<br />
blass und geisterhaft aussah.<br />
Der arme Jäger zitterte vor Schreck, doch der<br />
Geisterhirte sprach ihn freundlich an: „Zu meinen<br />
Lebzeiten habe ich im Übermut neun Steine auf<br />
eine Kuh geworfen und ihr dabei ein Auge ausgeschossen.<br />
<strong>Zur</strong> Strafe musste ich nach meinem<br />
Tod so lange als Hase umgehen, bis mir ein Jäger<br />
neun Schüsse auf den Pelz brannte. Das hast du<br />
heute getan. Ich danke dir sehr. Jetzt bin ich<br />
endlich erlöst!“<br />
führt der Weg bis zur Gaistalalm (1,5 h) und weiter<br />
durch einen schönen Waldweg zur Tillfußalm<br />
(1 3/4 h). Von hier kann man das Ganghoferhaus<br />
sehen. Wer möchte, kann nun den Nordalpenweg<br />
(Nr. 7) entlang der Leutascher Ache zurück nehmen<br />
oder auf demselben Rückweg die Hämmermoosalm<br />
aufsuchen.<br />
Wandervorschlag aus http://www.seefeld-wandern.<br />
at/wandern/ganghoferweg.php, Juni 2012<br />
JagD in TiRol 07-08/2012