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80 Zur Vollendung des 80. Lebensjahres - Tiroler Jägerverband

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22<br />

Kinder auf der Pirsch<br />

Reportage<br />

Liebe Kinder!<br />

In der Sommerausgabe der Jagdzeitschrift wird in einer Almsage erzählt, dass man mit den Tieren einen feinen Umgang haben soll.<br />

Und für einen sonnigen Tag in den Ferien findet ihr hier einen Wandervorschlag auf die Tillfußalm, die viel mit der Jagd zu tun hat.<br />

Schönen Wanderausflug! ■<br />

Birgit Kluibenschädl<br />

Almsage<br />

Der kugelfeste Hase<br />

Ein Jäger vom Gaistal in der Leutasch war schon<br />

den ganzen Tag auf der Pirsch, ohne ein einziges<br />

Stück Wild vor die Flinte zu kriegen. Gegen<br />

Abend jedoch stöberte er endlich einen großen<br />

Hasen auf. Der Jäger legte an, zielte und schickte<br />

dem Hasen eine Kugel nach. Aber dieser zog nur<br />

flink seine Löffel ein, hüpfte unverletzt davon<br />

und ließ sich auch von acht weiteren<br />

Kugeln nicht weiter stören. Der<br />

Informationen zum<br />

Ganghoferhaus<br />

Viele Wochen <strong>des</strong> Jahres verbrachte Ludwig<br />

Ganghofer (Verfasser von Berg- u. Heimatromanen)<br />

in seinem Jagdhaus „Hubertus“ bei der<br />

Tillfußalm im Gaistal. Ludwig Ganghofer war ein<br />

begeisterter Jäger. Die Einnahmen aus seinen<br />

Romanen erlaubten es ihm, eine der größten<br />

Jagden der Nordalpen, die Gaistaljagd, zu pachten.<br />

Offensichtlich liebte er die Bequemlichkeit,<br />

da er sich zahlreiche Reitsteige anlegen ließ, die<br />

zum Teil noch erhalten sind.<br />

arme Weidmann konnte sein Jagdpech kaum<br />

fassen.<br />

„Das darf doch nicht wahr sein!“, schimpfte er<br />

mit sich selbst. „Ich bin doch sonst ein so guter<br />

und sicherer Schütze! Und jetzt kann ich das verdammte<br />

Vieh auf neun Mal nicht treffen, obwohl<br />

es mir direkt vor der Flinte herumhüpft?“ Er verstand<br />

die Welt nicht mehr. Als die Nacht hereinbrach,<br />

dachte der Jäger immer noch über diesen<br />

sonderbaren Hasen nach. Missmutig quartierte<br />

er sich in einer verlassenen Almhütte ein. „Ich<br />

mag heute gar nicht mehr ins Tal hinuntersteigen<br />

und von meinen Fehlschüssen erzählen“,<br />

dachte er sich. „Vielleicht hab ich ja morgen mehr<br />

Glück!“<br />

Doch während der Jäger noch nachdenklich<br />

am Esstisch saß und sein<br />

Wandervorschlag<br />

Der Ganghofer-Weg im Gaistal<br />

Auf den Spuren <strong>des</strong> berühmten Jagdherren<br />

› Ausgangspunkt: Parkplatz Salzachbrücke<br />

im Gaistal (Leutasch)<br />

› Ziel: Tillfußalm (1.382 m)<br />

› Höhenunterschied: 150 hm<br />

› Gehzeit: ca. 3,5 h (hin und zurück)<br />

› Schwierigkeit: leichte Wanderung, am Forstweg<br />

auch mit Kinderwagen begehbar<br />

Zu Ehren von Ludwig Ganghofer wurde der Wanderweg<br />

zur ehemaligen Jagdhütte im Gaistal<br />

benannt. Leider ist das Ganghoferhaus öffentlich<br />

nicht zugänglich. Trotzdem stellen der Ganghofer-<br />

Weg und die dabei erreichbaren Almen im Gaistal<br />

ein beliebtes Ausflugsziel dar.<br />

Die Wanderung beginnt am Parkplatz Salzbachbrücke<br />

und führt zur Tillfußalm, die sich gleich unter<br />

der Jagdhütte befindet. Nach einem anfangs<br />

leichten Anstieg folgt ein gemächlicher Pfad.<br />

Vorbei unterhalb der Hämmermoosalm (45 min)<br />

Abendbrot aß, flog mit einem Mal die Tür auf<br />

und der verflixte Hase hoppelte herein. Sofort<br />

griff der Jäger nach seiner Büchse, aber der wunderliche<br />

Hase setzte sich auf die Hinterpfoten<br />

und wuchs dann vor seinen Augen in die Höhe.<br />

Als er endlich mannsgroß war, verwandelte er<br />

sich plötzlich in einen Hirten, der aber eigenartig<br />

blass und geisterhaft aussah.<br />

Der arme Jäger zitterte vor Schreck, doch der<br />

Geisterhirte sprach ihn freundlich an: „Zu meinen<br />

Lebzeiten habe ich im Übermut neun Steine auf<br />

eine Kuh geworfen und ihr dabei ein Auge ausgeschossen.<br />

<strong>Zur</strong> Strafe musste ich nach meinem<br />

Tod so lange als Hase umgehen, bis mir ein Jäger<br />

neun Schüsse auf den Pelz brannte. Das hast du<br />

heute getan. Ich danke dir sehr. Jetzt bin ich<br />

endlich erlöst!“<br />

führt der Weg bis zur Gaistalalm (1,5 h) und weiter<br />

durch einen schönen Waldweg zur Tillfußalm<br />

(1 3/4 h). Von hier kann man das Ganghoferhaus<br />

sehen. Wer möchte, kann nun den Nordalpenweg<br />

(Nr. 7) entlang der Leutascher Ache zurück nehmen<br />

oder auf demselben Rückweg die Hämmermoosalm<br />

aufsuchen.<br />

Wandervorschlag aus http://www.seefeld-wandern.<br />

at/wandern/ganghoferweg.php, Juni 2012<br />

JagD in TiRol 07-08/2012

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