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Kranich-03-2016

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Geschwaderzeitung<br />

Taktisches Luftwaffengeschwader 73<br />

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n Inhalt n<br />

n Aus dem Geschwader<br />

Kommodore’s Corner .............................................................................................................. 3<br />

Mission Laage ........................................................................................................................ 4<br />

Parallelgesellschaften ............................................................................................................ 5<br />

Schärfplatte ............................................................................................................................ 6<br />

Sport- und Familienfest <strong>2016</strong> .................................................................................................. 7<br />

Neue Führung bei den ''Steinhoffs''........................................................................................ 14<br />

Wieder zum Leben erweckt! .................................................................................................... 16<br />

Vorgestellt: Neuer Staffelchef FlBtrbStff.................................................................................. 18<br />

Zurück in der Heimat .............................................................................................................. 19<br />

Abheben zum Sommerfest am Flughafen .............................................................................. 21<br />

Ein Learjet übt mit dem TaktLwG 73 ''S'' ................................................................................ 23<br />

Migration des WaSys EUROFIGHTER .................................................................................... 25<br />

Maintanance Resource Management (MRM) .......................................................................... 29<br />

CRM im TaktLwG 73 ''S'' ........................................................................................................ 30<br />

Flugstundenjubiläen ................................................................................................................ 33<br />

10. nationale Bergeübung ''Elephant Recovery'' .................................................................... 35<br />

Neuer ''Spieß'' in der Technischen Gruppe ............................................................................ 36<br />

Sie sind der Anführer .............................................................................................................. 37<br />

ASTA News - Visual Upgrade .................................................................................................. 40<br />

Jagd und Flugsicherheit .......................................................................................................... 42<br />

Spende an das Bundeswehr-Sozialwerk ................................................................................ 43<br />

Monatsaktion Juni <strong>2016</strong> .......................................................................................................... 46<br />

Verbessert................................................................................................................................ 48<br />

HeimLICHT .............................................................................................................................. 50<br />

Du rechnest Dich kaputt.......................................................................................................... 51<br />

n Laage - Zentrum der Welt<br />

Tag der Bundeswehr - Der Zweite .......................................................................................... 52<br />

Hinter den Kulissen der ILA <strong>2016</strong>............................................................................................ 54<br />

Stresstest für den Fliegerhorst Laage .................................................................................... 56<br />

''Meeting de l’air d’Avord'' ...................................................................................................... 57<br />

Geschwader ''Steinhoff'' auf dem MV-Tag.............................................................................. 60<br />

Zwölfter Mecklenburg-Vorpommern-Tag ................................................................................ 61<br />

Besuch des MFC Salzgitter .................................................................................................... 62<br />

Luftwaffe hautnah.................................................................................................................... 64<br />

n Wissenswertes<br />

Tag der Bundeswehr - Rendsburg/Hohn ................................................................................ 66<br />

DANISH AIRSHOW <strong>2016</strong> ........................................................................................................ 70<br />

Auf den ''Leonberger''-Hund gekommen................................................................................ 73<br />

Das SanVersZ Laage in Berlin ................................................................................................ 77<br />

n Sport, Info und Betreuung<br />

Startschuss zum Sportwochenende! ...................................................................................... 80<br />

Internationales Militärschießen in Hesborn ............................................................................ 81<br />

6. Solidaritätslauf in Hamburg ................................................................................................ 83<br />

Wtg/WaStff beim Monte-Kali-Pokal <strong>2016</strong> .............................................................................. 84<br />

60 Jahre Deutscher BundeswehrVerband .............................................................................. 87<br />

ILA <strong>2016</strong>, die Fach- und Publikumspresse ............................................................................ 88<br />

Ein Warnemünder Erfinder und Techniker .............................................................................. 90<br />

Amerikanische Auszeichnungen ............................................................................................ 91<br />

Zeitreise ins Herz Güstrows .................................................................................................... 91<br />

Verband der Arbeitnehmer der Bundeswehr e.V. .................................................................... 92<br />

Wir gratulieren zur Beförderung .............................................................................................. 93<br />

Verabschiedungen, Versetzungen und Jubiläen...................................................................... 94<br />

Nussknacker............................................................................................................................ 95<br />

Impressum .............................................................................................................................. 96<br />

Titelbild: Bürgermeisterin von Laage, Ilka Lochner-Borst und Kommodore Oberstleutnant Gero von Fritschen bei der<br />

Eröffnung der sportlichen 800-Jahrfeier. Vielen Dank an Hauptfeldwebel Hans Hensel.<br />

Mittelseite: Oberstlt d. Res Dr. Stefan Petersen<br />

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n Aus dem Geschwader n<br />

Kommodore's Corner<br />

Es ist mir eine<br />

Freude, mich an<br />

dieser Stelle<br />

zum ersten Mal<br />

an Sie wenden<br />

zu können. Die<br />

Geschwaderübergabe<br />

ist<br />

zwar erst zwei<br />

Monate her,<br />

aber dank der<br />

guten Arbeit in<br />

allen Bereichen<br />

des Verbandes<br />

konnte ich meine<br />

Nachschulung<br />

auf dem<br />

EUROFIGHTER erfolgreich absolvieren und<br />

schnell eine gute Übersicht gewinnen über die<br />

Themen, die unseren Verband bewegen.<br />

Nach einer Vielzahl von Besprechungen, noch<br />

mehr Kaffee und vielen geduldigen Vortragenden<br />

fühle ich mich wieder im Leben des Verbandes<br />

angekommen. Zu diesem Leben gehört<br />

unter anderem das alljährliche Sportfest, das<br />

uns in diesem Jahr in besonderer Weise mit unserer<br />

Garnisonstadt Laage verbunden hat. Vom<br />

Charakter und Programm her beinahe ein Familienfest,<br />

hat die Stadt Laage gezeigt, warum<br />

es sich lohnt, dort zu leben. Das Geschwader<br />

hat durch sein Auftreten viel Sympathie gewonnen<br />

und bewiesen, dass die Bundeswehr ein<br />

integraler Bestandteil unserer Gesellschaft ist.<br />

Den Organisatoren und allen Teilnehmern danke<br />

ich für einen gelungenen Tag!<br />

Gefühlt sind die letzten zwei Monate wie im<br />

Fluge vergangen, die großen Ferien sind vorbei,<br />

der Sommer fiel scheinbar auf einen Mittwoch<br />

und ein Großereignis wie die ILA ist<br />

schon wieder fast in Vergessenheit geraten.<br />

Unsere Aufgaben bleiben jedoch - und es<br />

kommen neue Herausforderungen hinzu.<br />

Die Indienststellung der 1.Staffel als Einsatzstaffel<br />

läutet in unserem Geschwader eine<br />

neue Ära ein. Wir sind nun keine reine "Schule"<br />

mehr, sondern nehmen unseren Platz in der<br />

Reihe der EUROFIGHTER-Einsatzverbände<br />

ein. Erste Aufgabe wird es sein, eine zeitlich<br />

befristete QRA am Flugplatz Laage mit eigenen<br />

Ressourcen stellen zu können. Dazu brauchen<br />

wir die notwendige Infrastruktur, etablierte<br />

Verfahren und ausgebildete Besatzungen<br />

und Techniker. Die Infrastruktur ist hergestellt<br />

und letzte Arbeiten kommen zum Abschluss.<br />

Die Verfahren sind in der Abstimmung und die<br />

Planungen für eine Vorübung und scharfe QRA<br />

in diesem Jahr laufen. Dazu gilt es parallel den<br />

Schulungsbetrieb unverändert und qualitativ<br />

auf hohem Niveau fortzuführen. Vor uns liegt<br />

eine spannende Zeit, die wir gemeinsam gestalten<br />

und in die Sie Ihre Professionalität einbringen<br />

werden.<br />

So hoffe und wünsche ich, dass alle erholt<br />

und mit frischen Kräften aus dem Sommerurlaub<br />

zurückgekehrt sind, und ich freue mich<br />

auf die vielfältigen Aufgaben der zweiten Jahreshälfte.<br />

Und da unser Verbandsleben nicht<br />

nur aus der täglichen Arbeit besteht, möchte<br />

ich an dieser Stelle nochmals auf unseren<br />

Geschwaderball als gesellschaftlichen Höhepunkt<br />

des Geschwaderjahres verweisen. Ich<br />

hoffe Sie dort zahlreich und aus allen Teilen<br />

des Geschwaders begrüßen zu können!<br />

Last but not least möchte ich auch an unsere<br />

Frauen und Männer im Auslandseinsatz erinnern,<br />

die von Südasien bis nach Afrika ihren<br />

Dienst in unterschiedlichen Operationen und<br />

Missionen leisten. Ich danke jedem Einzelnen<br />

für die Einsatzbereitschaft und den Willen, die<br />

Entbehrungen vor Ort und die lange Trennung<br />

von der Heimat auf sich zu nehmen. Sie leisten<br />

einen wichtigen Dienst und repräsentieren das<br />

Taktische Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />

in besonderer Weise. Hals- und Beinbruch!<br />

3


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Mission Laage<br />

Dabeisein ist…<br />

Liebe <strong>Kranich</strong>leser!<br />

Zum Glück hatte ich im<br />

August ein paar Tage<br />

Urlaub. So konnte ich<br />

viele Wettkämpfe der<br />

Olympiade live im Fernsehen<br />

verfolgen.<br />

Wobei meine Frau nicht<br />

begeistert war, dass ich<br />

in der Nacht vorm Fernseher<br />

hockte und morgens<br />

nicht so früh aufstehen wollte. Ich sagte<br />

ihr zwar: "Du weißt doch was in der Bibel<br />

steht: Die Letzten werden die Ersten sein!"<br />

Aber das kam nicht so gut an. Doch zum<br />

Motto der Olympiade passt das dann wieder.<br />

War es nicht so, dass es einmal hieß:<br />

Dabeisein ist alles!?<br />

Was ist Erfolg? Was ist Misserfolg? Hand in<br />

Hand als Zwillingsschwesternpaar auf den<br />

Plätzen 81 und 82 durchs Ziel des Marathonlaufes?<br />

Die Goldmedaille im Diskuswerfen<br />

im letzten Versuch? Das Verpassen der<br />

Bronzemedaille um wenige Ringe beim<br />

Schießen? Das verlorene Elfmeterschießen<br />

im Finale gegen den Gastgeber? Aber nicht<br />

nur im Sport stellen sich diese Fragen. Nach<br />

dem Urlaub wieder im Dienst, hatten wir<br />

gleich einige Soldaten zu einem Tagesseminar<br />

bei uns zu Besuch im Pfarramt. Und da<br />

wurde darüber gesprochen, was es im<br />

dienstlichen Bereich bedeutet, wenn jemand<br />

mit dem Motto: "Dabeisein ist alles!" in den<br />

Dienst geht. Unweigerlich kamen wir auf die<br />

Frage: Ist die Arbeit in der Bundeswehr ein<br />

Job wie jeder andere? Oder ist es wirklich<br />

ein Dienst, dessen Aufgabe im Slogan "Wir.<br />

Dienen. Deutschland." richtig wiedergegeben<br />

wird? Wir kamen zu dem Ergebnis: Dabeisein<br />

ist… manchmal nicht alles!<br />

Für die kommende Herbstzeit wünsche ich<br />

allen vor allem Ausgewogenheit. Und zwar<br />

zwischen Dabeisein und Dienen, zwischen<br />

Anspruch und Wirklichkeit, zwischen Dienst<br />

und Privatem, zwischen Wissen und Glauben…<br />

Bleiben Sie gesund und behütet!<br />

Ihr "StOPf" Johannes Wolf<br />

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n Aus dem Geschwader n<br />

Parallelgesellschaften<br />

Dieses Wort löst bei<br />

vielen Menschen Vorbehalte<br />

und Ängste<br />

aus. Reflexartig denkt<br />

man an die Themen Migration<br />

und Integration.<br />

Schnell wird ein Gespräch<br />

hierzu von den<br />

Themen Scheitern oder<br />

Zurückfallen hinter gesetzte<br />

Zielvorgaben bestimmt<br />

sein. Bestimmt<br />

haben Sie solche Gesprächsverläufe auch in<br />

Erinnerung.<br />

Doch eines scheint völlig vergessen. Ich<br />

denke an einen Ausspruch von Bade, der im<br />

Wesentlichen die Existenz von Parallelgesellschaften<br />

verneint. Begründet wird dies<br />

durch das Fehlen entscheidender Merkmale.<br />

Dies sind unter anderem:<br />

- monokulturelle Identität: Wer mit offenen<br />

Augen und Geist versucht sich ein Bild unserer<br />

Gesellschaft zu machen, der merkt<br />

sehr schnell, wie vielgestaltig, vielfältig und<br />

bunt unser Zusammenleben ist. In Deutschland<br />

pflegt man dies ja auch gerne, indem<br />

man betont, dass Föderalismus und kulturelle<br />

Vielfalt der Regionen zu Deutschland gehören.<br />

- freiwilliger und bewusster sozialer Rückzug<br />

in Siedlung und Lebensalltag: Wie freiwillig<br />

sich Menschen in ein eigenes Milieu zurückziehen,<br />

bleibt fraglich. Wenn man erlebt, wie<br />

sehr der Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

in die Nachbarschaft häufig<br />

unerwünscht ist, versteht man, dass diesen<br />

meist nur der Zuzug in für sie offenstehende<br />

Viertel bleibt. Mit Freiwilligkeit und bewusster<br />

Abgrenzung hat das in den seltensten<br />

Fällen zu tun.<br />

- wirtschaftliche Abgrenzung: Ich erlebe<br />

auch hier meist eine differente Wirklichkeit.<br />

Vor allem die wirtschaftliche und soziale Situation<br />

dieser Menschen macht ihnen eine<br />

entsprechende, zum Mittel der anderen<br />

Menschen ähnliche Lebensweise schwer.<br />

Das verbindet diese mit jenen Menschen,<br />

die aus anderen, oft finanziellen Gründen zurückstecken<br />

müssen. Das allerdings macht<br />

diese Herausforderung nicht geringer.<br />

Was unsere deutsche Gesellschaft betrifft,<br />

so scheint der Begriff immer dort aufzutauchen,<br />

wo Menschen, die sich selbst als "Mitte"<br />

und als "normal" bezeichnen, durch die<br />

Begegnung mit anderen herausgefordert sehen<br />

und dies nicht als Chance, sondern als<br />

Bedrohung deuten.<br />

Daher hat es mich ebenso irritiert wie irgendwie<br />

auch amüsiert, als ich hier im UNIFIL-<br />

Einsatz Soldaten hörte, die von Parallelgesellschaften<br />

im Einsatzkontingent sprachen.<br />

Es gäbe zum einen die SUG, die System-<br />

Unterstützungs-Gruppe.<br />

Dann die Gruppe der Einsatzwehrverwaltung,<br />

in der unter anderem Menschen Dienst<br />

leisten, die im normalen Grundbetrieb zu<br />

Hause als Zivilisten dienen. Der Stab war eine<br />

weitere Gruppe und letztlich sei da ja<br />

auch noch die Gruppe der "Seefahrer", die<br />

sich sowieso zu keiner der andern Gruppen<br />

hinzugesellen könnten - die seien ja nochmals<br />

ganz eigen. Es gäbe noch weitere<br />

Gruppen: Den Sicherungszug, die Soldaten<br />

im Libanon, etc.<br />

Es ist wahr: Hier gibt es Gruppen, deren Erscheinungsbild<br />

und Dienstleitung von deren<br />

gemeinsamen Herausforderung oder den ihnen<br />

gestellten Aufgaben mitbestimmt wird.<br />

Die einen beispielsweise fahren halt zur See<br />

und die anderen bezwingen eine Flut von<br />

Papier. Bedenklich wird es aber, wenn daraus<br />

eine unterschiedliche Wertigkeit oder<br />

Wichtigkeit der Kameraden und Mitarbeiter<br />

abgeleitet wird und all das, was gemeinsam<br />

ist und verbindet, in Vergessenheit zu geraten<br />

scheint.<br />

Dabei ist es wie mit unserer Nation: Es gibt<br />

eben nicht nur Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Ohne Bayern und andere wäre es nicht unser<br />

gemeinsames Deutschland! Unserer<br />

Identität - auch als Bundeswehrangehörige -<br />

ist nur in Vielgestaltigkeit und im Zusammenwirken<br />

aller denkbar.<br />

Ich wünsche uns allen, als Angehörige der<br />

5


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Bundeswehr - ob zivil oder militärisch, als<br />

Bürger in unserem Deutschland und als Mitglieder<br />

unserer Gesellschaft, dass wir zum<br />

einen unsere eigene Identität kennen und so<br />

zum Dialog mit anderen fähig werden, und<br />

zum anderen, dass wir so viel Selbstbewusstsein<br />

haben, anderes nicht gleich als<br />

bedrohlich wahrnehmen zu müssen.<br />

Erst im Zusammenwirken ist ein funktionierendes<br />

Ganzes möglich. Im Einsatz und zu<br />

Hause.<br />

Es grüßt Sie<br />

Ihr Militärdekan Jürgen Andreas Eckert<br />

Stellvertreter des kath. Leitenden<br />

Militärdekans am Marinekommando<br />

Schärfplatte DER KRANICH<br />

6<br />

Viele von Ihnen werden den Sommer vermissen.<br />

Diesen vielleicht nicht, den besonderen<br />

eben. Er ist kalendarisch auch noch aktiv, nur<br />

irgendwie war es anderswo immer schöner als<br />

bei uns - denken wir. Dabei wird am Ende dieses<br />

Jahres ein "normales Jahr" vergangen<br />

sein. Nun, so normal war es nicht. Gleich zwei<br />

Großereignisse ließen das größere Umfeld auf<br />

uns blicken. Nach gut dreieinhalb Jahren<br />

wechselte die Geschwaderführung. Der neue<br />

Kommodore, Oberstleutnant Gero von Fritschen,<br />

durfte dann auch dem zweiten Ereignis<br />

mit vorstehen: der sportlichen 800-Jahrfeier<br />

unserer Garnisonstadt Laage. Die Feierlichkeiten<br />

werden bis zum Ende dieses Jahres andauern.<br />

Am 21. Juli richteten die Stadt Laage<br />

und unser Geschwader ein Sportfest auf dem<br />

Schulgelände des RecknitzCampus aus, an<br />

dem mehr als eintausend Schüler, Soldaten,<br />

Beschäftigte der Bundeswehr und Bürger der<br />

Stadt teilnahmen. Motivatoren waren die Bürgermeisterin,<br />

Ilka Lochner-Borst, und der neue<br />

Kommodore. Das war auch der Grund für den<br />

Optik-Wandel. Unser Geschwader möchte<br />

seiner Heimatstadt im übertragenen Sinn die<br />

Hand reichen und so zieren die Insignien der<br />

Stadt auch das Titelbild. Liebe Bürger von<br />

Laage, wir gratulieren Ihnen ganz herzlich zum<br />

800-jährigen Bestehen Ihrer Stadt. Wir möchten<br />

Ihnen unsere Bewunderung für die besonnenen<br />

Entscheidungen und Entwicklungen<br />

zum Ausdruck bringen. Ihre Kleinstadt hat sich<br />

zu einem gemütlichen Geheimtipp als Wohnund<br />

Arbeitsort entwickelt und wächst kontinuierlich<br />

aus sich heraus, getragen von aktiven<br />

Vereinen, von engagierten Bürgern und sich<br />

ihrer Rolle bewussten Verantwortlichen in der<br />

Verwaltung. Das könnte, nein, sollte vielerorts<br />

Schule machen.<br />

Wir betätigen uns seit Mitte Juli auf drei Internetplattformen<br />

gleichzeitig. Die Internetseite<br />

www.airshow-laage.de gehört inzwischen der<br />

Redaktion. Unsere eigentliche Seite www.derkranich.de<br />

wurde mit Unterstützung von den<br />

Hauptfeldwebeln Tristan Radike und Andreas<br />

Müller, den Erdenkern der Airshow-Laage-Seite,<br />

modern gestaltet und wird von Hauptfeldwebel<br />

Jan Seemann täglich mit Daten befüllt.<br />

Er war es auch, der den dritten Schritt anregte<br />

und tatkräftig umsetzte: unseren Facebook-<br />

Auftritt. Wir denken, alle drei sind empfehlenswert.<br />

Vielen Dank für die Überzeugungsarbeit<br />

und das Engagement. - Übrigens: Die meisten<br />

Stunden haben sie in ihrer Freizeit den Projekten<br />

gewidmet. Tausend Dank!<br />

Noch ein Hinweis dazu: Sollten wir einmal wieder<br />

einen Tag der offenen Tür ausrichten, steht<br />

die Airshow-Seite ausschließlich dem Geschwader<br />

und seinen Gästen zur Verfügung.<br />

Sie ist einfach zu gut, um sie für ein paar Jahre<br />

abzuschalten. Sagen oder schreiben Sie<br />

uns ruhig Ihre Meinung oder "liken" Sie uns<br />

auf der richtigen Seite an der richtigen Stelle -<br />

wir möchten uns einfach nur verbessern. Vielen<br />

Dank. Damit Sie darüber hinaus nicht das<br />

Schreiben verlernen: Sie und wir freuen uns<br />

auf das nächste, das achtzigste Heft, das<br />

auch befüllt werden will. Vielen Dank auch dafür<br />

vorab. Ihnen allen wünschen wir alles Gute<br />

bei allem was Sie sich vornehmen.<br />

Ihre Redaktion DER KRANICH


Sport- und Familienfest <strong>2016</strong><br />

n Aus dem Geschwader n<br />

…und alles war anders.<br />

Es ist bereits zur Tradition geworden, dass<br />

unser Geschwader einmal jährlich ein immer<br />

größer werdendes Sport- und Familienfest<br />

durchführt.<br />

Vor sechs Jahren begannen wir dabei erstmals,<br />

den klassischen Aufbau eines eher<br />

langweiligen Sporttages aufzubrechen und<br />

ein Großevent daraus zu machen. So sollte<br />

es auch in diesem Jahr sein. Die Planungen<br />

für die letzten Jahre noch in der<br />

Schublade liegend kam dennoch alles ein<br />

wenig anders.<br />

Laage 800 - Unter diesem Motto feiert die<br />

Stadt Laage ihr 800-jähriges Stadtjubiläum,<br />

die im Jahr 1216 unter dem Namen Lauena<br />

gegründet wurde. Hierzu sind viele Veranstaltungen<br />

über das ganze Jahr hinweg geplant.<br />

Viele davon wurden bereits erfolgreich<br />

umgesetzt. Das Taktische Luftwaffengeschwader<br />

73 "Steinhoff" ist integraler Bestandteil<br />

und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />

der Stadt Laage. Zudem wohnen viele Soldatinnen<br />

und Soldaten bzw. Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Standortes in der Stadt.<br />

Aufgrund von Vereinszugehörigkeiten, ehrenamtlichen<br />

Tätigkeiten und Unterstützung sozialer<br />

Projekte sind diese und zahlreiche weitere<br />

Geschwaderangehörige fest mit der<br />

Stadt verwurzelt.<br />

Viele der schulpflichtigen Kinder besuchen<br />

dabei den RecknitzCampus der Stadt Laage<br />

- ein campusähnliches Gelände, welches als<br />

Kindergarten, Grund- und weiterführende<br />

Schule dient. Zahlreiche Sportvereine nutzen<br />

ebenfalls die großartige Infrastruktur des<br />

Campus. Mit ihren fast 900 Schülern führen<br />

die Schulen immer am vorletzten Schultag<br />

vor Beginn der Sommerferien einen Sporttag<br />

durch. Daher entstand schnell die Idee, das<br />

traditionell in der Liegenschaft stattfindende<br />

Sport- und Familienfest in diesem Jahr au-<br />

Wie bei den Olympischen Spielen: der Einmarsch der Schulklassen zum Auftakt des Sport- und Spielfestes<br />

in Laage<br />

7


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

ßerhalb des Zauns und in Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt Laage und dem RecknitzCampus<br />

durchzuführen. Nachdem erste Gespräche<br />

geführt wurden und die Vertreter des<br />

RecknitzCampus von der Idee überrascht<br />

aber dennoch sehr angetan waren, wurde<br />

uns als Organisationsteam sehr schnell klar,<br />

dass dies eine weitaus größere Aufgabe werden<br />

würde als in den Jahren zuvor.<br />

Im Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum<br />

und der Rückendeckung durch die Bürgermeisterin<br />

der Stadt Laage, Frau Ilka Lochner-<br />

Borst, wurde so der 21. Juli <strong>2016</strong> benannt,<br />

um das bisher größte Sport- und Familienfest<br />

des Geschwaders durchzuführen. Es<br />

sollte die perfekte Möglichkeit bieten, die<br />

Verbundenheit des Geschwaders, des RecknitzCampus<br />

und der Stadt Laage zu verdeutlichen.<br />

Dies sollte bis dahin einmalig sein und<br />

keiner der Beteiligten konnte den Erfolg garantieren.<br />

Es galt immerhin, Erwachsene,<br />

Soldaten und Schulkinder gleichermaßen<br />

sportlich zu fordern und ihnen die Möglichkeit<br />

zum Erwerb des Deutschen Sportabzeichens<br />

(DSA) zu geben.<br />

Und bereits der Einmarsch durch die Schulklassen<br />

eins bis sechs versprach Großes.<br />

Fast schon den Olympischen Sommerspielen<br />

gleichkommend, zogen die Klassen über<br />

die 400-Meter-Runbahn auf den Sportplatz<br />

ein. Von Musik und bunten Luftballons begleitet<br />

erkannten auch die Soldaten schnell,<br />

dass in diesem Jahr alles anders sein würde.<br />

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Bürgermeisterin,<br />

die Schulleitung und den Kommodore<br />

folgte eine überwältigende Eröffnungsfeier.<br />

Die Akrobatikgruppe der Schule führte durch<br />

die Geschichte und die Entwicklung der<br />

Stadt Laage. 800 Jahre Zeitgeschehen in 15<br />

Minuten. Waghalsige Akrobatik gepaart mit<br />

abwechslungsreicher Musik und zeitgeschichtlicher<br />

Moderation waren ein gelungener<br />

und würdevoller Auftakt für diesen Tag.<br />

Gefolgt von einer kurzen Erwärmung, bei der<br />

Groß und Klein gemeinsam auf dem Sportplatz<br />

standen und bei Hampelmann, Kniebeuge<br />

und Liegestütz die ersten Schweißtropfen<br />

bildeten, begannen um 9:00 Uhr die<br />

zahlreichen Stationen. Neben den klassischen<br />

Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens,<br />

welches alle 600 Schüler der Klassen<br />

eins bis sechs an diesem Vormittag<br />

ablegten, stand vor allem die allgemeine Bewegung<br />

und der Spaß im Vordergrund. Wie<br />

auf einem Festivalgelände erstreckten sich<br />

zahlreiche Stationen und Informationsstände<br />

über das gesamte Campusareal. Vor allem<br />

8<br />

Die Akrobatikgruppe führte in ihrer Choreografie durch die 800-jährige Stadtgeschichte


n Aus dem Geschwader n<br />

die Soldaten, Zivilbeschäftigten und Eltern<br />

konnten so selbstgesteuert den Tag nach ihren<br />

Wünschen gestalten. Und das Angebot<br />

war nahezu grenzenlos:<br />

Neben den erwähnten Disziplinen des Deutschen<br />

Sportabzeichens wurden unter anderem<br />

verschiedene Gruppenkurse angeboten.<br />

Bekannte und im Geschwader bereits fest integrierte<br />

Kurse wie Rückentraining, Gesundheitssport<br />

und Bokwa wurden und werden<br />

dabei ja ohnehin wöchentlich im Rahmen<br />

des Dienstsports angeboten. Darüber hinaus<br />

wurden auch Kurse aus den Bereichen<br />

Blackroll-Training (ein Mobilitäts- und Kräftigungstraining<br />

mit Hilfe einer Faszienrolle),<br />

TRX-Training (= Schlingentraining), Beweglichkeitstraining<br />

(aus dem Yoga-Bereich) und<br />

Crossfit angeboten. Letzteres ist eine aus<br />

den USA stammende Sportart, bei der Übungen<br />

aus dem Gewichtheben, Turnen und der<br />

Athletik kombiniert werden. Nicht nur für<br />

starke Kerle werden so Trainings kreiert, die<br />

vielseitig, fordernd und sehr effektiv sind.<br />

Treu dem Motto "minimaler Zeitaufwand -<br />

maximaler Trainingserfolg" wird hier dennoch<br />

Wert auf das Thema Beweglichkeit gelegt. In<br />

Zusammenarbeit mit Sturmflut Elite Fitness<br />

GmbH Rostock waren so ganztägig Ansprechpartner<br />

vor Ort, um sich über diese<br />

Sportart zu informieren und einzelne Übungen<br />

bzw. ganze Workouts auszuprobieren.<br />

Ein wesentliches Highlight dessen stellte die<br />

Crossfit Hero Challenge dar, welche wir am<br />

späten Vormittag starteten. Unter Leitung<br />

von Frau Hauptmann Wiebke Fischer traten<br />

vier Mannschaften gegen einander an. Über<br />

eine gute halbe Stunde hinweg wurden hier<br />

sportliche Leistungen der gesamten Mannschaft<br />

verlangt: 400-Meter-Lauf, Sit-Ups,<br />

Burpees und Partner-Kreuzheben waren dabei<br />

die sich alle vier Minuten wiederholenden<br />

Übungen. Ein sehr schweißtreibender Wettkampf<br />

mit einer schönen Symbolik zu Ehren<br />

der sich in den Einsätzen befindenden und<br />

durch kriegerische Handlungen verwundeten<br />

bzw. zu Schaden gekommenen Soldaten.<br />

Weitere Team-Wettkämpfe waren das Fußballtennis-Turnier<br />

und das Tischkicker-Turnier.<br />

Sowohl Schüler als auch Soldaten und<br />

Zivilbeschäftige kamen hier zum gemeinsamen<br />

Sporttreiben und Sich-Messen zusammen.<br />

Wer sich darüber hinaus auch als Einzelperson<br />

beweisen wollte, suchte die<br />

Station "The Avengers" von Herrn Oberleutnant<br />

Tim Giese auf. In den Disziplinen Rudern,<br />

Klimmzug und Burpees wurden die fittesten<br />

Teilnehmer des Sportfestes gesucht<br />

und gefunden. Selbst der Kommodore, Herr<br />

Gemeinsames Aufwärmtraining der über 1000 Sportler<br />

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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

10<br />

Zuschauer und Teilnehmer nutzten den großzügigen<br />

Rang mit Blick auf die Sportstätten<br />

Eine von zahlreichen Betätigungen: Walken<br />

Oberstleutnant Gero von Fritschen, ließ es<br />

sich nicht nehmen, hier anzutreten.<br />

Schade bleibt dennoch, dass das traditionelle<br />

Tauziehen, bei dem die Staffeln gegen einander<br />

antreten, in diesem Jahr aufgrund<br />

mangelnder Beteiligung kurzfristig abgesagt<br />

werden musste. Hier hoffen wir jedoch darauf,<br />

dass die Staffelchefs zumindest im<br />

nächsten Jahr wieder motivierte Mannschaften<br />

zusammenstellen, um die Geschwadertradition<br />

am Leben zu halten.<br />

Doch auch für die Kleinsten wurde einiges<br />

geboten. Neben einem großflächig angelegten<br />

Kids-Fun-Park, bei dem mehrere Hüpfburgen,<br />

eine Kletterwand, Torwandschießen,<br />

Bobbycars und Kinderschminken zur Verfügung<br />

standen, konnten die Schüler sich auch<br />

beim Ponyreiten oder Bogenschießen ausprobieren.<br />

Vor allem diese beiden Stationen<br />

sind dank der großen Eigeninitiative von<br />

Stabsfeldwebel Andreas Armster und Stabsfeldwebel<br />

Jürgen Prüger jedes Mal einer der<br />

Hauptmagnetpunkte für Klein und Groß. Wer<br />

darüber hinaus noch weitere Sportarten kennenlernen<br />

und ausprobieren wollte, konnte<br />

dies beim Infostand Skike tun. Eine Mischung<br />

aus Inlineskating und Skilanglauf<br />

bringt nicht nur jahreszeitenunabhängigen<br />

Spaß sondern sorgt auch für jede Menge<br />

Suchtpotenzial. Gleiches gilt wohl für die<br />

durch TV und YouTube bekannte Sportart<br />

"Parcours", bei der künstlich erbaute oder<br />

sich durch das Gelände ergebende Hindernisse<br />

möglichst elegant überwunden werden.<br />

Eine Schnupperstunde konnte hier in einer<br />

der beiden Sporthallen in Anspruch<br />

genommen werden. Einer der Lehrer des<br />

RecknitzCampus hat eigens dazu einen Parcours<br />

aufgebaut und unter Anleitung gezeigt,<br />

wie viel Freude diese Art der Bewegung machen<br />

kann.<br />

Die gesamte Fläche des Campus wurde<br />

demnach ausgiebig genutzt, um ein möglichst<br />

breites Sport- und Wettkampfangebot<br />

abzubilden. Selbst der ansässige Kindergarten<br />

hat kurzerhand die Kinderbetreuung auf<br />

das stattfindende Sport- und Familienfest<br />

verlegt. Ein schöner Event bei dem Jung und<br />

Alt, Groß und Klein zusammenkamen und<br />

sich austauschen konnten. Dank der sommerlich<br />

warmen Temperaturen und dem damit<br />

verbundenen Sonnenschein war eine tolle<br />

und entspannte Stimmung vor Ort. Selbst<br />

ein kurzer Regenschauer konnte dem keinen<br />

Abbruch tun. Hauptaktionsradius blieb jedoch<br />

der Sportplatz und dessen Tribüne.<br />

Hier wurde die Stimmung zusätzlich durch<br />

Herrn Oberfeldwebel Holger Hauschild am<br />

DJ-Pult aufgeheizt. Mit sommerlichen Klängen<br />

verging die Zeit nahezu im Flug.<br />

Doch auch für das leibliche Wohl wurde vor<br />

Ort gesorgt. Getreu dem Motto "von Laage<br />

für Laage" wurde bereits im Vorfeld durch<br />

das Organisationsteam von Soldaten und<br />

Lehrern dafür gesorgt, dass möglichst regional<br />

ansässige Betriebe die Möglichkeit erhielten,<br />

diesen Event zu nutzen, um die Teil-


n Aus dem Geschwader n<br />

nehmer und Gäste vor Ort mit Leckereien zu<br />

verköstigen. Neben italienischen Kaffeespezialitäten,<br />

vertrieben durch Maltobenno aus<br />

Rostock, sorgten vor allem die Eisvariationen<br />

der Eiswerkstatt GbR für eine höchst willkommene<br />

Ablenkung. Darüber hinaus durften<br />

wir den Getränkemarkt Hinnah und die<br />

Bäckerei Stern aus Laage sowie die Lunchbox<br />

eat fresher UG und die GreenBox live<br />

fresh UG begrüßen. Letztere überzeugten vor<br />

allem mit ihren leckeren und frisch zubereiteten<br />

Smoothies, Wraps und Pastagerichten.<br />

Doch auch der zukünftige Abiturjahrgang des<br />

RecknitzCampus sollte eine kleine Finanzspritze<br />

für den geplanten Abiball erhalten.<br />

Die Schüler der Klasse elf verkauften daher<br />

zusätzlich Bratwürste, die ebenfalls frisch vor<br />

Ort gegrillt wurden. Durch den Verzicht auf<br />

eine wie in den letzten Jahren stattgefundene<br />

zentrale Mittagsverpflegung durch die Truppenküche<br />

des Standortes konnte insgesamt<br />

ein sehr vielfältiges Verpflegungsangebot zu<br />

dennoch attraktiven Preisen angeboten werden,<br />

welches darüber hinaus den gesamten<br />

Tag lang zur Verfügung stand.<br />

Das dennoch größte Highlight war wohl die<br />

um 12:00 Uhr gestartete 800x800-Meter-<br />

Staffel. Mit einer Wette wollte der Recknitz-<br />

Campus der Bürgermeisterin beweisen, dass<br />

sie es schaffen, in Anlehnung an das 800-<br />

jährige Stadtjubiläum, mit 800 Schülern jeweils<br />

800 Meter zu laufen. Und so machten<br />

sich zunächst die Erstklässler, teilweise<br />

durch die Klassenlehrer begleitet, auf den<br />

Weg und liefen zwei volle Stadionrunden.<br />

Geleitet von lautem Beifall, guter Musik und<br />

immer noch strahlendem Sonnenschein folgten<br />

schließlich die Schüler der Klassenstufe<br />

zwei, dann drei, vier, fünf bis elf. Zu guter<br />

Letzt sorgten sogar zahlreiche Soldaten, unter<br />

ihnen auch hier der Kommodore, für weitere<br />

Teilnehmerzahlen, sodass schlussendlich<br />

801 Teilnehmer die Distanz von 800<br />

Metern absolvierten. Wette geglückt. Bei der<br />

Siegerehrung am Ende des Tages gab die<br />

Bürgermeisterin jedoch bekannt, dass sie nie<br />

Auf dem gesamten Laager Sportplatz waren Sportstätten aufgebaut<br />

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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

am Erfolg dieser Wette gezweifelt habe.<br />

Ebenso sportlich sollte auch der Nachmittag<br />

weitergehen: Während die Soldaten und<br />

Schüler der Klassen sieben bis zehn weiterhin<br />

die Möglichkeit hatten, ihr DSA abzulegen,<br />

konnten darüber hinaus auch das gesamte<br />

Sport- und Informationsangebot<br />

wahrgenommen werden. Selbst Vertreter des<br />

Rostocker Fitnessstudios Clever-Fit waren<br />

vor Ort. Hier konnte man neben einer Körperfettanalyse<br />

auch an kleineren Workouts teilnehmen<br />

und sich rund um das Thema Sport<br />

und Fitness informieren. Gleiches galt für die<br />

Informationsstände der IKK Nord und des<br />

Physiotherapeuten, Herrn Oberfeldwebel<br />

Thomas Wagner.<br />

Zusätzliche Bewegungsangebote standen in<br />

Form von freien Sportarten zur Verfügung.<br />

Egal ob Badminton, Basketball, Slackline,<br />

Frisbee, Kubb, Volleyball, Tischtennis, Hockey,<br />

Fussball oder Speedbadminton, für jedermann<br />

waren ausreichend Sportangebote<br />

vorhanden. Ob man diese nutzte oder doch<br />

einfach nur bei einem Eis oder einem Kaffee<br />

mit den anderen Teilnehmern ins Gespräch<br />

kam - wichtig war lediglich, dass jeder einen<br />

schönen Tag verlebt. Das Zusammenkommen<br />

von Jung und Alt, von Schülern und Soldaten,<br />

von Lehrern und Zivilbeschäftigten<br />

stand bei diesem Sport- und Familienfest<br />

eindeutig im Vordergrund.<br />

Alles in allem haben wir so einen attraktiven<br />

und abwechslungsreichen Tag im Sinne des<br />

Sports gestaltet, der nicht nur vom Angebot<br />

und der Größe her sondern vor allem aufgrund<br />

der Teilnehmerzahl von circa 1500<br />

Personen alle bisher bekannten Sportfeste in<br />

den Schatten stellt. Die Zusammenarbeit mit<br />

der Stadt Laage, der Bürgermeisterin und<br />

dem RecknitzCampus war für alle Beteiligten<br />

ein enormer Gewinn. Hinzu kommt, dass es<br />

durch eben diese Kooperation möglich war,<br />

die Auf- und Abbaumaßnahmen sowie die<br />

Materialbereitstellung gegenüber den vergangenen<br />

Jahren deutlich zu reduzieren. Angesichts<br />

der Auslagerung aus der Liegenschaft<br />

waren organisatorische Freiheiten<br />

gegeben, die aufgrund des Militärischen Bereichs<br />

des Standortes Laage sonst nicht umsetzbar<br />

gewesen wären. Der planerische<br />

Mehraufwand sowie die zahlreichen Besprechungen<br />

zwischen Sportlehrern der Schulen<br />

und Projektverantwortlichen des Geschwaders<br />

aber auch die internen Vorbereitungen<br />

durch die Stationsverantwortlichen haben<br />

sich letztlich mehr als gelohnt. Das herange-<br />

12<br />

Der Höhepunkt am Mittag, die Einlösung der Stadtwette mit der 800 x 800-Meter-Staffel


n Aus dem Geschwader n<br />

Hauptfeldwebel Michael Kötz (l.) und Hauptmann<br />

Aimé Jäschner feuerten die Sportler<br />

zusätzlich an<br />

tragene Feedback war von allen Seiten sehr<br />

positiv. Es war ein schöner Tag mit viel Bewegung,<br />

lachenden und angestrengten Gesichtern<br />

und sehr viel guter Laune. Er wird uns<br />

wohl allen noch einige Zeit in Erinnerung bleiben.<br />

Und das ist es, was wir erreichen wollten.<br />

In diesem Zusammenhang möchten wir uns<br />

als Projektverantwortliche daher nochmals<br />

für die Unterstützung bei der Planung,<br />

Durchführung und Nachbereitung bedanken.<br />

Der Dank gilt hierbei nicht nur der Feuerwehr<br />

und dem Sanitätsbereich, die neben der Absicherung<br />

auch dafür sorgten, dass jeder<br />

Teilnehmer hautnah die entsprechenden<br />

Fahrzeuge und deren Ausrüstung begutachten<br />

konnte, sondern darüber hinaus auch<br />

den beteiligten Lehrern des RecknitzCampus,<br />

den stationsverantwortlichen Soldaten,<br />

dem Auf- und Abbaupersonal sowie der Bürgermeisterin<br />

der Stadt Laage. Gemeinsam<br />

haben wir dazu beigetragen, mit Hilfe eines<br />

Sport- und Familienfestes das Thema Bewegung<br />

aufzugreifen und so einander näher zu<br />

kommen, Kontakte zu knüpfen und die Verbundenheit<br />

unseres Geschwaders mit der<br />

Stadt Laage einmal mehr unter Beweis zu<br />

stellen.<br />

Hptm Aimé Jäschner und<br />

HptFw Michael Kötz<br />

Stab TaktLwG 73 "S"<br />

Auf das Siegertreppchen gehörten alle!<br />

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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Neue Führung bei den "Steinhoffs"<br />

Mit einem Geschwaderappell übergab der<br />

Kommandeur Fliegende Verbände, Generalmajor<br />

Günter Katz, am 28. Juni <strong>2016</strong> das<br />

Kommando über das Taktische Luftwaffengeschwader<br />

73 "Steinhoff" von Oberst<br />

Bernhard Teicke an Oberstleutnant Gero<br />

von Fritschen. Der "Neue" ist kein Unbekannter<br />

im Geschwader, hat er innerhalb<br />

seines militärischen Weges in unterschiedlichen<br />

Funktionen schon zwölf Jahre seinen<br />

Dienst im Geschwader versehen.<br />

In seiner Rede würdigte General Katz die fast<br />

vierjährige Amtszeit von Oberst Teicke.<br />

14<br />

Generalmajor Günter Katz beim Abschreiten der<br />

Paradeaufstellung mit Oberst Bernhard Teicke (l.)<br />

und Oberstleutnant Gero von Fritschen (r.)<br />

Mission accomplished<br />

Nach fast vier Jahren gab der 50-jährige Oberst<br />

Berhard Teicke die Führung des Taktischen<br />

Luftwaffengeschwaders "Steinhoff" an den<br />

Kommandeur Fliegende Verbände, Generalmajor<br />

Günter Katz, zurück. Katz dankte dem<br />

scheidenden Kommodore für die hervorragend<br />

erbrachten Leistungen: "Die Zeit als Kommodore<br />

dieses Verbandes haben Sie hervorragend<br />

gemeistert." Oberst Teicke wird in Zukunft im<br />

Kommando Luftwaffe in Berlin-Gatow eingesetzt.<br />

Dort übernimmt er das operationelle<br />

Schlüsselreferat für alle fliegenden Waffensysteme<br />

der Luftwaffe. Katz: "Das ist eine wichtige<br />

Aufgabe an entscheidender Stelle, für die Sie<br />

aus meiner Sicht hervorragend geeignet sind."<br />

"Laage läuft"<br />

"Man soll aufhören wenn es am schönsten<br />

ist." Mit diesen Worten begann Oberst Teicke<br />

seine Rede vor den Geschwaderangehörigen<br />

und den geladen Gästen. Er betonte, dass das<br />

Team "Steinhoff" ihm seine Führungsaufgabe<br />

wirklich leicht gemacht hat. Mit "Laage läuft"<br />

charakterisierte General Katz vor wenigen Wochen<br />

das Geschwader "Steinhoff". Der Einschätzung<br />

schloss sich der scheidende Kommodore<br />

an: "Laage läuft, ich kann das nur dick<br />

unterstreichen."<br />

In seinem Resümee fiel ihm ein Stein vom Herzen,<br />

dass er und sein Geschwader von schlimmeren<br />

Zwischenfällen, egal ob am Boden oder<br />

in der Luft, verschont blieben: "Meinen Dank<br />

für Ihre Leistung, für Ihre Professionalität."<br />

Seinem Nachfolger wünschte er für die kommende<br />

Amtszeit alles Gute und dem Geschwader<br />

allzeit "Hals- und Beinbruch".<br />

Der neue Verbandsführer<br />

Der neue Geschwaderkommodore ist kein Unbekannter.<br />

Der 45-jährige war von 1997-2004<br />

als Jagdflugzeugführer auf der F-4F PHAN-<br />

TOM und der MiG-29 im damaligen Jagdgeschwader<br />

73 "Steinhoff" in Laage eingesetzt.<br />

Im Jahr 2009 kehrte von Fritschen als Kommandeur<br />

Fliegende Gruppe mit gleichzeitiger<br />

Schulung auf das Waffensystem EURO-<br />

FIGHTER in seinen alten Verband nach Mecklenburg-Vorpommern<br />

zurück. Nun ist er nach


n Aus dem Geschwader n<br />

zugleich. Mein Ziel ist es, mit Ihnen im Team<br />

Spitzenleistungen zu erbringen und Sie zu ermutigen,<br />

mit Freude auszuprobieren, was<br />

noch alles geht."<br />

Oberst Teicke: „Sie, die Männer und Frauen,<br />

des Teams "Steinhoff" haben mir meine Führungsaufgabe<br />

wirklich leicht gemacht.“<br />

seiner letzten zweijährigen Verwendung als<br />

Sprecher für Luftwaffenangelegenheiten aus<br />

dem Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums<br />

der Verteidigung in Berlin<br />

wiederholt nach Laage als Kommodore zurückgekehrt.<br />

Als Anerkennung für den scheidenden Kommodore<br />

erfolgte ein Überflug von vier EUROFIGHTER in<br />

Formation<br />

Regionale Verbundenheit<br />

Als Kommodore auf dem Fliegerhorst Laage<br />

möchte von Fritschen die bisherige vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit der Flughafen<br />

Rostock-Laage-Güstrow GmbH, der Polizeihubschrauberstaffel<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

und der zukünftigen Flugschule Lufthansa<br />

Aviation Training (bisher PTN) fortsetzen.<br />

Die Verbundenheit zur Region sei von Fritschen<br />

ein besonderes Anliegen: "Ich habe<br />

mich hier immer zuhause gefühlt und stets das<br />

Feedback bekommen, dass wir als Verband<br />

hier eine Heimat haben."<br />

General Katz übergibt die Truppenfahne und damit<br />

die Verantwortung über den Verband an den<br />

neuen Kommodore Oberstleutnant von Fritschen<br />

Verantwortung und Vertrauen<br />

Oberstleutnant von Fritschen dankte der Luftwaffenführung<br />

für das in ihn gesetzte Vertrauen<br />

und seinem Vorgänger im Amt für die hervorragende<br />

Übergabe. In seiner Ansprache<br />

wandte er sich direkt an die Geschwaderangehörigen:<br />

"Die Verantwortung für diesen Verband<br />

zu übernehmen ist mir eine außerordentliche<br />

Freude und eine ehrenvolle Aufgabe<br />

Drei Kommodore des Geschwader "Steinhoff":<br />

Oberstleutnant von Fritschen, General Katz und<br />

Oberst Teicke<br />

HptFw Jan Seemann, Stab TaktLwG 73 "S"<br />

15


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Wieder zum Leben erweckt!<br />

Am 7. Juli <strong>2016</strong> wurde die 1. Fliegende Staffel<br />

formal durch den Kommandeur der Fliegenden<br />

Gruppe des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />

73 "Steinhoff", Oberst leutnant<br />

Lutz Müller, wieder in Dienst gestellt<br />

und das Kommando dem neu bestimmten<br />

Staffelkapitän, Major Johannes Ehlert,<br />

übergeben.<br />

In den Jahren 2004-<strong>2016</strong> lag der Schwerpunkt<br />

auf dem Flugbetrieb mit dem EURO-<br />

FIGHTER aus einer Staffel mit den dafür vorhandenen<br />

Ressourcen. Hauptauftrag war es,<br />

die Waffensystemausbildung mit dem neuen<br />

Flugzeug in Gang zu bringen. In Zukunft wird<br />

die 2. Fliegende Staffel wie gehabt hauptsächlich<br />

den Schulflugbetrieb sicherstellen,<br />

Oberstleutnant Lutz Müller (r., Kommandeur Fliegende Gruppe) bei seiner Ansprache zur Indienststellung<br />

der 1. Fliegenden Staffel und dem neuen Staffelchef Major Johannes Ehlert<br />

16<br />

Nach Außerdienststellung der MiG-29 im<br />

Jahr 2004 wurde der Einheit die operationelle<br />

Grundlage entzogen, was unter anderem<br />

dem zögerlichen Zulauf der neuen Flugzeuge<br />

und dem eher gemächlich voranschreitenden<br />

Aufwuchs der EUROFIGHTER-Ausbildung<br />

geschuldet war. Somit operierte das<br />

Geschwader "Steinhoff" lange Zeit mit nur<br />

einer Fliegenden Staffel. Die Dienstposten<br />

sowie die Infrastruktur blieben jedoch erhalten,<br />

wohl wissend, dass die Stilllegung der<br />

Staffel eine zeitlich befristete sein sollte.<br />

während die 1. Fliegende Staffel Einsatzpiloten<br />

beheimaten wird. Neben der Einsatzrolle<br />

dient die Staffel aber auch der Regeneration<br />

unserer Fluglehrer.<br />

Aufgrund des sich ja permanent verändernden<br />

sicherheitspolitischen Umfeldes hat sich<br />

die Notwendigkeit ergeben, die Waffensystemausbildung<br />

anzupassen, aber auch den<br />

Beitrag des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />

73 "Steinhoff" nach den Anforderungen<br />

einer auf den Einsatz ausgerichteten Luftwaffe<br />

zu gestalten. So wurde im Jahr 2015 durch


n Aus dem Geschwader n<br />

das Kommando Luftwaffe beschlossen, dass<br />

das Taktische Luftwaffengeschwader 73<br />

"Steinhoff" sich neben der hervorragenden<br />

Waffensystemausbildung subsidiär auch an<br />

fliegenden Einsatzverpflichtungen, wie etwa<br />

der QRA aber auch mit Personal an Luftwaffenbeiträgen<br />

im Baltikum, beteiligen soll.<br />

Um für die Zukunft auch des Standorts Laage<br />

gerüstet zu sein galt es also, eine funktionierende<br />

Einsatzstaffel in Laage zu etablieren.<br />

Dies bedeutet, dass bereits ausgebildete<br />

EUROFIGHTER-Piloten hier die Möglichkeit<br />

haben werden, eine tiefer reichende Waffenausbildung<br />

zu erhalten und perspektivisch<br />

ihren Einsatzstatus zu erlangen. Ein erster<br />

Schritt wird es sein, eine operationelle Alarmrotte<br />

zu generieren, die - zeitlich begrenzt - in<br />

24 Stunden Bereitschaft den Luftraum über<br />

Norddeutschland schützen kann.<br />

Bei der Zusammenstellung des Personals<br />

der Staffel wurde darauf geachtet, dass ein<br />

hoher Anteil an jungen unerfahrenen Piloten<br />

einer Handvoll Erfahrenen anvertraut wird,<br />

um eine gesunde Altersstruktur zu schaffen.<br />

Das unterstützende Personal wurde vorrangig<br />

aus der zweiten Staffel bestimmt, sodass<br />

sich im Bereich Ops, Mission Planning Cell<br />

und militärischem Nachrichtenwesen ein<br />

professionelles und sehr gut eingespieltes<br />

Team wiederfindet. Das Gebäude der ehemaligen<br />

"MiG-Staffel" wurde saniert und erweitert,<br />

sodass die infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />

ausgezeichnet sind.<br />

Zusätzlich werden derzeit die vorhandenen<br />

Räumlichkeiten in akribischer Handwerkerkunst<br />

von einzelnen Staffelmitgliedern weiter<br />

ausgebaut und verschönert.<br />

Geführt wird die Staffel von Major Johannes<br />

"Joe" Ehlert. Er verfügt über langjährige Erfahrung<br />

als Fluglehrer auf dem EURO-<br />

FIGHTER am Standort Laage. Major Ehlert<br />

ist am 1. Juli 1999 in die Luftwaffe eingetreten.<br />

Nach der Grundausbildung in Bayreuth<br />

und der Offizierausbildung in Fürstenfeldbruck<br />

durchlief er die fliegerische Ausbildung<br />

auf der Sheppard Air Force Base in Texas.<br />

Anschließend wurde er auf dem Waffensystem<br />

PHANTOM auf der Holloman Air Force<br />

Base in New Mexico ausgebildet, um dann<br />

im Jagdgeschwader 74 in Neuburg a. d. Donau<br />

seinen Dienst zu verrichten. Daraufhin<br />

folgte er dem Ruf aus Laage, um auf einem<br />

ganz neuen und modernen Waffensystem -<br />

dem EUROFIGHTER - all seine Erfahrung und<br />

Wissen als zukünftiger Fluglehrer einzubringen.<br />

Er war maßgeblich an der Optimierung<br />

der EUROFIGHTER-Ausbildung beteiligt und<br />

in letzter Funktion als Einsatzstabsoffizier für<br />

die Planung und Durchführung des Flugbetriebes<br />

verantwortlich. Zu seinem Stellvertreter<br />

und gleichzeitig Einsatzstabsoffizier wurde<br />

Major "Alex" Kubitza bestimmt.<br />

Major Ehlert und Oberstleutnant Müller vor dem<br />

Wappen der "neuen" Staffel<br />

Unter dem Staffelwappen der 731 hat sich<br />

eine junge, extrem motivierte, kleine Gemeinschaft<br />

zusammen gefunden, die es gar nicht<br />

erwarten kann, sich des ehrenvollen Vermächtnisses<br />

der früheren 1. Jagdstaffel würdig<br />

zu erweisen. Beginnend im Spätsommer<br />

wird mit etwa einem Dutzend Jagdflugzeugführern<br />

und so gut wie komplett besetzter<br />

Unterstützungsmannschaft der Flugbetrieb<br />

aufgenommen werden.<br />

Hptm Christian Pal und<br />

Major Lukas Pahlow<br />

1./FlgStff TaktLwG 73 "S"<br />

17


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Vorgestellt: Neuer Staffelchef FlBtrbStff<br />

18<br />

Oberstleutnant<br />

Frank Schnauber<br />

Als frisch zuversetzter<br />

Geschwaderangehöriger<br />

möchte ich mich Ihnen<br />

an dieser Stelle kurz vorstellen.<br />

Geboren 1971 in<br />

Leipzig und aufgewachsen<br />

auf Rügen bin ich am<br />

1. Oktober 1991 in die<br />

Bundeswehr eingetreten<br />

und mit der Allgemeinen<br />

Grundausbildung in Holzdorf<br />

gestartet. Nach der<br />

Offiziersausbildung ging<br />

es dann zum Studium der<br />

Elektrotechnik an die UniBw nach Hamburg.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss als Dipl.-Ing.<br />

hielt es mich im Norden und es erfolgte die<br />

Versetzung zum Jagdgeschwader 71 "Richthofen"<br />

nach Wittmund, von wo aus ich diverse<br />

Fachlehrgänge in der Ausbildung zum Fluglotsen<br />

in der MilFS absolvierte.<br />

Da eine anschließende AAP in Wittmund aufgrund<br />

längerfristigen Ausfalls des Flugsicherungsradars<br />

ASR 910 nicht durchgeführt<br />

werden konnte, wurde ich zum Jagdbombergeschwader<br />

38 "Friesland" nach Schortens<br />

versetzt und erwarb dort meine Tower- und<br />

Radarlizenzen. Nach kurzer Stehzeit beim JaboG<br />

38 "F" ging es zurück zum JG 71 "R", wo<br />

ich bis Juli 2004 im operativen Kontrolldienst<br />

Der Kommandeur Fliegende Gruppe, Oberstleutnant<br />

Lutz Müller (M.). Hält die Ansprache zur Übergabe der<br />

Flugbetriebsstaffel<br />

eingesetzt war. Da die Personalführung offensichtlich<br />

Gefallen an dem Verfahren fand, wurde<br />

ich nochmals zum JaboG 38 "F" versetzt,<br />

wo ich meine erste Verwendung als FSEins-<br />

StOffz absolvierte.<br />

Allerdings war diese Zeit von wenig erfreulichen<br />

Ereignissen geprägt, oblag mir doch die<br />

Aufgabe, im Rahmen der Verbandsauflösung<br />

die FlBtrbStff abzuwickeln. Im September<br />

2005 folgte die Versetzung zur Fliegerhorststaffel<br />

Trollenhagen, in der ich bis April 2011<br />

eine für Stabsoffiziere (StOffz) ungewöhnlich<br />

lange Verwendung als FSEinsStOffz absolvieren<br />

durfte. Da ich mich nach den vielen Jahren<br />

der Truppenverwendung einer Amtsverwendung<br />

nicht mehr erwehren konnte, wurde ich<br />

zum Amt für Flugsicherung der Bundeswehr<br />

nach Frankfurt am Main versetzt und war als<br />

Dezernent MilFS für Regulierung und Vorschriftenwesen<br />

und verschiedene Projekte im<br />

Rahmen der Weiterentwicklung der MilFS bis<br />

Ende 2013 tätig.<br />

Anschließend wurde ich innerhalb des AFSBw<br />

auf den Dienstposten des Dezernatsleiters der<br />

Luftfahrtdatenoperationszentrale versetzt.<br />

Diesen bekleidete ich bis zur Auflösung des<br />

AFSBw im Juni 2015. In der dann eingenommenen<br />

Struktur unter dem Zentrum Luftoperationen<br />

war ich bis 31. Juli diesen Jahres als<br />

Dezernatsleiter und Kasernenkommandant<br />

eingesetzt, bevor ich nun endlich<br />

mein persönliches Laufbahnziel als<br />

StOffz in der MilFS beim TaktLwG<br />

73 "S" erreicht habe.<br />

Meine Freizeit gehört meiner Familie,<br />

mit der ich nach Rostock umziehe.<br />

Neben sportlichen Aktivitäten -<br />

vorzugsweise Spinning - widme ich<br />

mich der modernen Form der<br />

Schnitzeljagd als Geocacher.<br />

Ich freue mich auf die bevorstehende<br />

Zeit im Geschwader und auf eine<br />

gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Oberstlt Frank Schnauber<br />

FlBtrbStff TaktLwG 73 "S"


n Aus dem Geschwader n<br />

Zurück in der Heimat<br />

Hauptmann<br />

Thomas Götz<br />

Am 12. Mai <strong>2016</strong> ging<br />

für mich ein großer<br />

Wunsch in Erfüllung: Mir<br />

wurde das Kommando<br />

über die Nachschubund<br />

Transportstaffel<br />

(Nsch/TrspStff) meines<br />

"Heimatverbandes"<br />

übertragen. Das Taktische<br />

Luftwaffengeschwader<br />

73 "Steinhoff"<br />

(TaktLwG 73 "S")<br />

ist nicht nur meine militärische<br />

Heimat, sondern<br />

als gebürtiger Kühlungsborner auch<br />

meine private Heimat.<br />

Seit meinem 18. Lebensjahr wohne ich in Rostock<br />

und bin trotz der Versetzungen nie weggezogen.<br />

Nach dem Diensteintritt im Juli 2005<br />

absolvierte ich meine Grundausbildung sowie<br />

den Offizierlehrgang im fernen Bayern. Unmittelbar<br />

im Anschluss an die Zeit an der Offizierschule<br />

der Luftwaffe (OSLw) bekam ich das<br />

erste Mal die Möglichkeit, im Jagdgeschwader<br />

73 "Steinhoff" (JG 73 "S") zu dienen, um die<br />

Zeit zwischen der OSLw und dem Beginn des<br />

Studiums in der Nsch/TrspStff zu überbrücken.<br />

Anschließend studierte ich bis 2010 Betriebswirtschaftslehre<br />

an der UniBw in Hamburg<br />

und schloss als letzter Jahrgang mit dem<br />

Diplom ab. Im Mai 2010 ging es für mich zur<br />

Einsatzunterstützungsgruppe der Luftwaffe<br />

nach Trollenhagen, in der ich als Materialbewirtschaftungsoffizier<br />

(MatBewOffz) eingesetzt<br />

wurde. In dieser Zeit schloss ich meine Fachausbildung<br />

zum Materialbewirtschaftungsoffizier<br />

ab. Im Februar 2012 bekam ich - ohne jegliche<br />

Vorankündigung - die Mitteilung, dass für<br />

mich ein Dienstposten frei geworden ist und<br />

ich versetzt werden sollte. Als mir mein Personalführer<br />

(PersFhr) mitteilte, dass es zum JG<br />

73 "S" als MatBewOffz in die Nsch/TrspStff<br />

geht, war ich nicht nur erleichtert, sondern<br />

auch hoch erfreut, endlich wieder täglich zu<br />

Hause zu sein. Während meiner Zeit im Geschwader<br />

absolvierte ich einen Auslandseinsatz<br />

beim Einsatzgeschwader Mazar-e-Sharif<br />

(EG MeS) in Afghanistan und wurde dort ebenfalls<br />

als MatBewOffz eingesetzt. Nach zwei<br />

sehr schönen Jahren in Laage hieß es für mich<br />

im Januar 2014 Abschied zu nehmen. Meine<br />

Beförderung zum Hauptmann stand an. Für<br />

mich ging es als Inspektionschef an die Unteroffizierschule<br />

der Luftwaffe (USLw) nach Heide.<br />

Ich hätte mir vorher nie vorstellen können,<br />

einmal eine Grundausbildung (UGL), geschweige<br />

denn einen Feldwebellehrgang zu<br />

leiten. Die Ausbildung des jungen Führungsnachwuchses<br />

macht mir viel Spaß und durch<br />

die verschiedenen Lehrgangsarten war viel<br />

Abwechslung gegeben. Während meiner Zeit<br />

an der USLw blieb ich aber auch in meinem<br />

originären Fachbereich aktiv und unterstützte<br />

beim Air Policing in Ämari 2014 und nahm<br />

2015 an einem Auslandseinsatz unter dem<br />

Mandat "Resolute Support" teil. Zum Ende<br />

des Einsatzes rief mich - wieder einmal überraschend<br />

- mein PersFhr an, welchem ich meine<br />

persönliche Verwendungsplanung mitteilen<br />

sollte. Da es für mich nur genau eine Wunschverwendung<br />

an genau einem Wunschstandort<br />

gab, teilte ich ihm mit, dass ich mir eine Verwendung<br />

als Staffelchef der Nsch/TrspStff<br />

vorstellen könnte. Nach knapp vier Wochen<br />

bekam ich die Information, dass es mit der<br />

Wunschverwendung sehr zeitnah klappt und<br />

ich direkt nach meiner Rückkehr aus dem<br />

Auslandseinsatz die Vorbereitungen für meine<br />

Übergabe der alten Einheit startete.<br />

Ich freue mich ungemein, wieder im TaktLwG<br />

73 "S" zu dienen und nebenbei jeden Abend<br />

mit meiner Lebensgefährtin zu Hause zu sein.<br />

Somit habe ich auch wieder die Zeit, regelmäßig<br />

am Training meiner Fußballmannschaft<br />

teilzunehmen und mich aktiver ins Vereinsleben<br />

einzubringen.<br />

Die Erfahrungen, welche man durch die Versetzungen<br />

in seiner Offizierlaufbahn macht,<br />

sind zwar unheimlich wichtig und gut, doch jeden<br />

Abend im eigenen Bett in der Heimat zuzubringen<br />

unbezahlbar.<br />

Hptm Thomas Götz<br />

Nsch/TrspStff TaktLwG 73 "S"<br />

19


Nonstop<br />

Sonne tanken!<br />

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n Aus dem Geschwader n<br />

Abheben zum Sommerfest am Flughafen<br />

(Be)suchen. Buchen. Fliegen<br />

25. Juni <strong>2016</strong> - Sommerfest<br />

am Flughafen Rostock-Laage!<br />

Bei schönstem Wetter und heißen Temperaturen<br />

folgten viele Besucher der Einladung<br />

zum Flughafen unter dem Motto: "(Be)suchen.<br />

Buchen. Fliegen" und erlebten ein abwechslungsreiches<br />

Programm. Neben einer<br />

kleinen Flugzeugausstellung und Mitmach-<br />

Aktionen für die ganze Familie wurden Rundflüge<br />

mit einer Embraer 145 der bmi regional,<br />

mit Cessna, Helikopter und auch Gyrocopter<br />

angeboten. Für ganz Mutige bestand an diesem<br />

Tag die Möglichkeit, Tandemfallschirmsprünge<br />

zu absolvieren.<br />

Auch auf der der Bühne des Antenne-MV-<br />

Showtrucks mit Moderator Torte Dück gab es<br />

viel Abwechslung. Auf dem Programm standen<br />

unter anderem Auftritte des Blasorchesters<br />

der Freiwilligen Feuerwehr Güstrow, der<br />

Band "clover 5" aus Waren und der Tanzgruppe<br />

"Inflamed" aus Laage. Für kleine Gäste<br />

stand eine große Hüpfburg bereit und auf zwei<br />

Criollos des FerienGutes Dalwitz wurde fleißig<br />

geritten. Des Weiteren konnten die Kinder sich<br />

schminken lassen oder auch am Stand des<br />

Rostocker Zoos vergnügen. Auch der FC Hansa<br />

Rostock war mit dem Fan-Truck vor Ort<br />

und informierte über die kommende Saison.<br />

Kulinarische Fleisch- und vegetarische Köstlichkeiten<br />

vom Grill, Spezialitäten aus dem<br />

Räucherofen, leckere Burger und Eis erwartete<br />

die Gäste im Veranstaltungsbereich und<br />

auch der Besuch des Terrassencafés RUN-<br />

WAY eröffnete einen schönen Blick auf die<br />

Auf der Bühne von Antenne MV unter anderem vom Flughafen, Dr. Rainer Schwarz (2.v.l.), Moderator<br />

Torte Dück und der stellvertretende Kommodore, Oberleutnant Jürgen Schumann (r.)<br />

21


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Start- und Landebahn bei Kaffee und Kuchen<br />

und kleinen Snacks.<br />

Im Rahmen einer kleinen Flugzeugausstellung<br />

konnten vor Ort stationierte Fluggeräte<br />

besichtigt werden, wie zum Beispiel ein<br />

EUROFIGHTER des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />

73 "Steinhoff" sowie Ausbildungsmaschinen<br />

der am Flughafen etablierten<br />

Flugschule "Pilot Training Network".<br />

Ferner stellte GERMANIA das Flugprogramm<br />

ab Rostock-Laage für den kommenden Winter<br />

vor und Reisebüros sorgten für kompetente<br />

Beratung.<br />

Dank aller Beteiligten war es ein rundum gelungener<br />

Tag - auch wenn der plötzliche Wetterumschwung<br />

ein ziemlich spontanes Ende<br />

der Veranstaltung verursachte…<br />

Fallschirmspringer bereicherten das Festangebot<br />

Petra Proba<br />

Flughafen Rostock-Laage<br />

Aufnahmen: Angelika Heim<br />

22<br />

Das Flugvorfeld wurde zum Ausstellungsgelände


n Aus dem Geschwader n<br />

Ein Learjet übt mit dem TaktLwG 73 "S"<br />

Die EUROFIGHTER aus Laage übten den Ernstfall<br />

Wer für den Ernstfall bereit sein will, muss<br />

realistisch üben. Dafür trainiert das Taktische<br />

Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff" in Laage<br />

regelmäßig sogenannte "Red Air"- und<br />

"Blue Air"-Operationen. Die Gesellschaft für<br />

Flugzieldarstellung GmbH unterstützt die<br />

Ausbildung mit ihren Luftfahrzeugen, die<br />

feindliche Flugzeuge darstellen.<br />

Nach den letzten Sicherheitsanweisungen<br />

wurden die Triebwerke gestartet. Pünktlich<br />

um 8:30 Uhr hob der Learjet vom Flugplatz<br />

Hohn-Rendsburg ab. Von dort aus ging es etwa<br />

20 Minuten lang Richtung Osten in den<br />

geplanten Luftraum. Die Mission: Der kleine<br />

Businessjet sollte einen Bomber simulieren<br />

und drei festgelegte Ziele am Boden bekämpfen.<br />

Vier EUROFIGHTER des TaktLwG<br />

73 "S" unterstützten den Bomber im Rahmen<br />

der sogenannten "Red Air"-Operation. Sie simulierten<br />

die feindlichen Angreifer. Vier weitere<br />

EUROFIGHTER gehörten zu "Blue Air". Sie<br />

sollten den Angriff verhindern.<br />

Im Rahmen der Ausbildung stand für die EU-<br />

ROFIGHTER-Piloten dieses Mal ein Einsatztraining<br />

mit den Learjets der Gesellschaft für<br />

Flugzieldarstellung GmbH (GFD) auf dem<br />

Programm. Nach der fliegerischen Grundausbildung<br />

der deutschen Piloten in den USA<br />

werden die EUROFIGHTER-Piloten in Laage<br />

weitergeschult und durchlaufen die Ausbildungsabschnitte<br />

für das Waffensystem. Dazu<br />

gehören neben der rein fliegerischen Ausbildung<br />

auch die erweiterte Waffenausbildung<br />

und taktische Schulungen in Theorie und<br />

Praxis. Das Taktische Luftwaffengeschwader<br />

73 "Steinhoff" in Laage ist für die Ausbildung<br />

aller EUROFIGHTER-Piloten der Bundeswehr<br />

zuständig.<br />

GFD GmbH<br />

Flugplatz Hohn • 24806 Hohn<br />

tel 04335-9 20 20<br />

fax 04335-92 02 15<br />

mail@gfd.de<br />

Fsp WNBW 7533 App 12690 0<br />

www.gfd.de<br />

23


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

dem Weg zum Flugzeug. Das Training ist sehr<br />

realistisch und effektiv für die Kampfpiloten<br />

der Bundeswehr. Inzwischen ist es ein unverzichtbarer<br />

Teil des täglichen Flugdienstes geworden.<br />

Als Ausbildungsverband ist das<br />

TaktLwG 73 "S" glücklich, über solche Trainingsmöglichkeiten<br />

zu verfügen. Außerdem ist<br />

diese Art des Trainings eine kostengünstige<br />

Alternative, weil die Luftwaffe keine eigenen<br />

Flugzeuge für die Flugzieldarstellung bereithalten<br />

muss.<br />

Michael Brand und Matthias Birwe durften<br />

beim Einsatztraining mit dabei sein<br />

Alles genau abgestimmt<br />

Der Trainingseinsatz war auf etwa eine Stunde<br />

festgelegt und fand in ungefähr 5000 Metern<br />

Flughöhe statt. Alle Flugparameter, wie Startzeit,<br />

Flugdauer und Lufträume, waren vorher<br />

im Detail abgestimmt. Zusätzlich wurde die<br />

Wettervorhersage abgeglichen. Eine Stunde<br />

vor dem geplanten Start liefen in den Flugdiensträumen<br />

der GFD die Vorbereitungen für<br />

den Flug auf Hochtouren. Alle Informationen<br />

über den Verlauf wurden mit dem Einsatzverband<br />

noch einmal ausgetauscht: Wie ist das<br />

Wetter? Sind die Flugzeuge startklar? Haben<br />

alle Beteiligten die aktuellsten Missionsdaten?<br />

Danach machten sich die Besatzungen auf<br />

Was ist die GFD?<br />

Auf dem Fliegerhorst Hohn bei Rendsburg<br />

sitzt neben dem Lufttransportgeschwader 63<br />

auch die GFD. Sie fliegt mit elf Learjets im<br />

Auftrag der Luftwaffe. Die GFD ist ein Unternehmen,<br />

das neben vielen anderen Übungsaufgaben<br />

auch die Flugzieldarstellung für die<br />

Bundeswehr übernimmt. Die Maschinen der<br />

GFD besitzen "Hardpoints" zum Anbau externer<br />

Lasten und anderen Modifizierungen<br />

unter den Tragflächen. So kann zum Beispiel<br />

ein Schleppziel an einem Seil zwischen drei<br />

und sechseinhalb Kilometer hinter dem Learjet<br />

im Flug hergezogen werden. Beim sogenannten<br />

Live-EloKa-Training (Live Elektronisches<br />

Kampfführungstraining) tragen die<br />

Flugzeuge Stör- und Täuschsender unter den<br />

Tragflächen. Damit können Radarsysteme<br />

der Flugabwehr am Boden gestört werden.<br />

Matthias Birwe, Michael Brand<br />

und HptGefr Tom Ziegler<br />

24<br />

Ein Learjet der Gesellschaft für Flugzieldarstellung stellte einen Bomber dar


Migration des WaSys EUROFIGHTER<br />

n Aus dem Geschwader n<br />

Der Begriff "Migration" ist vielschichtig und<br />

insbesondere in den letzten Monaten im Zusammenhang<br />

mit der Flüchtlingswelle aus Syrien,<br />

dem Irak und anderen Staaten oft strapaziert<br />

worden. Derzeit beschäftigt dieser<br />

Begriff jedoch auch große Teile des Geschwaders,<br />

aber in einem gänzlich anderen Zusammenhang.<br />

In unserem Fall verbirgt sich hinter dem Begriff<br />

"Migration" die Bedeutung, dass das Waffensystem<br />

EUROFIGHTER (WaSys) von einem<br />

Betriebssystem (hier: Engineering Support<br />

System) auf ein anderes Betriebssystem,<br />

genauer gesagt auf zwei andere Betriebssys -<br />

teme (hier: Standard-Anwendungs-Soft -<br />

ware-Produkt-Familien/nationales Engineering<br />

Support System) umgestellt wird. Um auch allen<br />

nicht mit dem WaSys EUROFIGHTER vertrauten<br />

Angehörigen des Geschwaders einen<br />

Einblick in die Vorgänge und Abläufe einer so<br />

gravierenden Betriebssystemumstellung zu<br />

gewähren, nachfolgend der Versuch, dieses<br />

mit möglichst wenig Fachbegriffen (lässt sich<br />

jedoch nicht ganz vermeiden) umzusetzen.<br />

Die Frage, die sich sicherlich die meisten von<br />

Ihnen zu Anfang stellen werden, ist, warum<br />

überhaupt eine Betriebssystemumstellung<br />

erforderlich geworden ist. Hierfür gibt es<br />

mehrere Gründe. Einer der Hauptgründe ist<br />

die Tatsache, dass sich die derzeit in Auslieferung<br />

befindlichen EUROFIGHTER der Tranche<br />

3 nicht mehr im "alten" Betriebssystem<br />

für die Technik (Engineering Support System,<br />

kurz: ESS) und dem für die fliegenden Besatzungen<br />

wichtigen Betriebssystem (Mission<br />

Support System, kurz: MSS) problemlos betreiben<br />

lassen.<br />

Einhergehend mit der Entscheidung der Bundeswehr,<br />

zukünftig jegliches Personal und<br />

Material (unter anderem auch alle fliegenden<br />

Waffensysteme) in SASPF (Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien)<br />

zu führen,<br />

wurde für das WaSys EUROFIGHTER eine<br />

Kombination aus eben diesem SASPF und einem<br />

nationalen Engineering Support System<br />

(natESS), die als Schnittstelle zum Luftfahrzeug<br />

dient, festgelegt.<br />

Entwicklung<br />

Vorab ein kurzer historischer Rückblick über<br />

den Anfang der Migration bis zur Ent -<br />

scheidung, die gesamte deutsche EURO-<br />

FIGHTER-Flotte nach SASPF bzw. ins natESS<br />

zu überführen.<br />

Im zweiten Quartal 2015 war es soweit und<br />

der erste EUROFIGHTER der Luftwaffe wurde<br />

nach SASPF bzw. ins natESS migriert. Hierbei<br />

handelte es um das Lfz 30+09 (GS0004),<br />

das sich zu diesem Zeitpunkt bereits an der<br />

(damaligen) Technischen Schule in Kaufbeuren<br />

befand. Die hieraus gewonnen Erfahrungen<br />

flossen in die Migration der nachfolgenden<br />

EUROFIGHTER ein. Am 27. August 2015<br />

war es dann auch bei uns in Laage soweit.<br />

Wir bekamen den Auftrag, unseren ersten<br />

EUROFIGHTER, in diesem Fall das Luftfahrzeug<br />

mit dem taktischen Kennzeichen 31+19<br />

(AS0012), zu migrieren und anschließend im<br />

realen Flugbetrieb zu testen. Parallel dazu<br />

wurde im TaktLwG 31 "B" ebenfalls ein bereits<br />

migrierter EUROFIGHTER, hier das Luftfahrzeug<br />

mit dem taktischen Kennzeichen<br />

31+04 (GS0080), im Flugbetrieb getestet. Auf<br />

Grund der gesammelten Erfahrungen, insbesondere<br />

durch den Betrieb der beiden zuvor<br />

genannten Luftfahrzeuge, hat der Inspekteur<br />

der Luftwaffe am 27. April <strong>2016</strong> entschieden,<br />

die gesamte deutsche EUROFIGHTER-Flotte<br />

verbandsübergreifend bis Ende 2017 bzw.<br />

Anfang 2018 abschließend zu migrieren. Entgegen<br />

der ersten Entscheidung, die Migration<br />

verbandsweise, das heißt ein Verband nach<br />

dem anderen, durchzuführen, wurde mit der<br />

abschließenden Entscheidung des Inspekteurs<br />

festgelegt, dieses nun parallel umzu -<br />

setzen. Die Steuerung und Überwachung<br />

hierüber obliegt dem Luftwaffentruppenkommando.<br />

Drei Vorgänge<br />

Kommen wir nun zu Tätigkeiten, die erforderlich<br />

sind, um einen EUROFIGHTER erfolgreich<br />

zu migrieren. Die Migration selbst unterteilt<br />

sich hierbei in drei Teilabschnitte. Es setzt<br />

25


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

26<br />

Der EUROFIGHTER kommuniziert bei Bedarf<br />

immer mit den Technikern und Piloten, wie hier<br />

vor dem Start<br />

sich zusammen aus der Lebenslaufaktenprüfung<br />

(kurz: LAP), der eigentlichen Migration<br />

(kurz: MIG) und der abschließenden Datenkonsistenzprüfung<br />

(kurz: DKP).<br />

Die LAP gehört zur Vorbereitungsphase und<br />

steht am Anfang der Migration. Der Zeitansatz<br />

hierfür beträgt eine Woche. Die LAP beinhaltet<br />

die Überprüfung der gesamten elektronisch<br />

und papiermäßig geführten Lebensakte eines<br />

Luftfahrzeuges. Ziel ist unter anderem, festgestellte<br />

Ungereimtheiten bereits im Vorfeld der<br />

eigentlichen Migration zu erkennen und zu bereinigen.<br />

Darüber hinaus muss das Luftfahrzeug selber<br />

in eine vorbestimmte Konfiguration gebracht<br />

werden. Alle Außenlasten, wie Tanks, Außenlastenträger,<br />

Lenkflugkörper, Flugprofilrekorder<br />

oder anderes Zusatzequipment müssen<br />

abgebaut werden. Die Hauptlast dieser LAP<br />

tragen die Teileinheiten (TE) Lebenslaufakte/<br />

Arbeitsplanung und Prüfgruppe. Ist die LAP<br />

abgeschlossen, wird das Luftfahrzeug im "alten"<br />

ESS für die Änderung von Daten und somit<br />

für die Nutzung im Flugbetrieb gesperrt<br />

(Locked). Die weiterhin anfallenden Arbeiten,<br />

in der Regel fallen nur kalendarische Inspektionen<br />

an, werden in einem eigens hierfür angelegten<br />

Arbeitsbuch bis zum Abschluss der<br />

Migration papiermäßig dokumentiert. Abschließend<br />

ist dem Luftwaffentruppenkommando<br />

der Abschluss der LAP zu melden.<br />

Im zweiten Abschnitt steht die eigentliche Migration<br />

an. Diese Tätigkeit wird durch ein<br />

SASPF-Team im Systemunterstützungszentrum<br />

(SUZ) in Manching durchgeführt. Der<br />

Zeitansatz hierfür beträgt ebenfalls eine Woche.<br />

Damit die eigentliche Migration beginnen<br />

kann, müssen die elektronischen Daten des zu<br />

migrierenden Luftfahrzeugs aus unserem "alten"<br />

ESS exportiert und an das National Data<br />

Center (NDC) im SUZ übertragen werden. Anschließend<br />

werden diese Daten durch das<br />

NDC mittels eines Konvertierungstool in<br />

SASPF-ladefähige Dateien umgewandelt und<br />

an das SUZ-SASPF Team weitergeleitet. Dieses<br />

lädt die Daten probeweise in das Produktivsystem<br />

des SASPF, um eine "Erst Eröffnung<br />

Luftfahrzeug" (EELfz) zu erzeugen. Dies dient<br />

dazu, fehlende oder fehlerhafte SASPF-Materialstämme<br />

zu identifizieren.<br />

Festgestellte Beanstandungen werden dem<br />

Verband zwecks Behebung gemeldet. Parallel<br />

dazu werden die sogenannten Technischen<br />

Plätze (Orte, an dem sich die verschiedenen<br />

Bauteile des Luftfahrzeuges<br />

befinden) durch das SUZ-SASPF-Team erstellt.<br />

Nachdem alle Mängel behoben wurden<br />

und die Freigabe zum "scharfen" Laden seitens<br />

des Luftwaffentruppenkommandos vorliegt,<br />

wird mit der eigentlichen Beladung im<br />

Produktivsystem des SASPF begonnen. Neben<br />

der Struktur und den dazugehörigen<br />

Konten des Luftfahrzeuges werden auch die<br />

offenen Technischen Anweisungen (TA) mit<br />

nach SASPF migriert. Die Historie des Luftfahrzeuges<br />

verbleibt allerdings im "alten"<br />

ESS. Nach dem erfolgreichen Laden der Daten<br />

in das Produktivsystem wird durch das<br />

SUZ-SASPF-Team noch eine sogenannte


n Aus dem Geschwader n<br />

Selbst in der Mission geht nichts mehr ohne Computer<br />

"Reverse-Erst-Eröffnung Luftfahrzeug" (revEELfz)<br />

ausgeleitet. Diese Datei wird für die<br />

Beladung eines elektronischen Überprüfungstools<br />

(hier: End-To-End-Vergleichstool,<br />

kurz: ETEVT) benötigt, um sicherzustellen,<br />

dass alles korrekt übertragen wurde. Dieses<br />

ETEVT unterteilt sich wiederum in ein Strukturabgleich-Tool<br />

und ein Kontenabgleich-<br />

Tool. Mittels des Strukturabgleich-Tools wird<br />

sämtliche übertragene Hardware (HW) und<br />

Software (SW) überprüft. Mit dem Kontenabgleich-Tool<br />

werden Wartungspläne (WP),<br />

Messbelege (MB), Messpunkte (MP) und diverse<br />

andere Konten überprüft. Die Ergebnisse<br />

werden in Excel-Tabellen überführt und zur<br />

Unterstützung der Datenkonsistenzprüfung<br />

(DKP) an den jeweiligen Verband übersandt.<br />

Abschließend meldet das SUZ-SASPF-Team<br />

die erfolgreiche Beladung an den jeweiligen<br />

Verband und leitet somit den Beginn der Datenkonsistenzprüfung<br />

(DKP) ein.<br />

Zum Abschluss der Migration steht die umfangreichste<br />

Arbeit, die sogenannte Datenkonsistenzprüfung<br />

(DKP) für den Verband an.<br />

Der Zeitansatz hierfür beträgt in der Regel<br />

zwei Wochen. Bei uns im Verband wird die<br />

DKP durch ein sogenanntes Migrationsteam<br />

Verband durchgeführt. Dieses Team setzt<br />

sich aus einem Soldaten/Arbeitnehmer aus<br />

der TE Arbeitsplanung/Lebenslaufakte und<br />

einem Systemprüfoffizier Avionik oder Technik<br />

zusammen. Darüber hinaus hat es sich<br />

bewährt, einen zentralen Ansprechpartner in<br />

Sachen Lfz-Migration in der Technischen<br />

Gruppe zu etablieren. Dieser koordiniert und<br />

organisiert die jeweilige Migration und leitet<br />

das Migrationsteam Verband an.<br />

Die DKP beginnt zuerst mit der Übertragung<br />

von Rückstellungen. Bei den Rückstellungen<br />

handelt es sich um zurückgestellte Beanstandungen<br />

(kurz: ADH), Einschränkungen<br />

des Lfz (kurz: LIM), zurückgestellte planbare<br />

Arbeiten (kurz: ADM) usw. Diese werden in<br />

Meldungen und ggf. Wartungspläne umgewandelt.<br />

Nach Fertigstellung dieser Arbeiten<br />

werden die bereits übertragenen Technischen<br />

Anweisungen (TA) auf Vollständig- und<br />

Richtigkeit überprüft. Festgestellte Beanstandungen<br />

werden zwecks Behebung an<br />

das zuständige Dezernat im Luftwaffentrup-<br />

27


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

penkommando gemeldet. Parallel zu diesen<br />

Arbeiten werden durch die Systemingenieure<br />

des Verbandes Daten (hier: SPS, EHM, SHM<br />

etc.) vom SUZ angefordert, um das Lfz auch<br />

im natESS korrekt aufsetzen zu können. Der<br />

Ansprechpartner Lfz-Migration bewertet<br />

ebenfalls parallel zu den vorab aufgeführten<br />

Arbeiten die übermittelten Excel-Tabellen aus<br />

dem ETEVT-Tool und erstellt hierzu einen<br />

Prüfbericht. Der Prüfbericht dient anschließend<br />

dem Migrationsteam Verband als<br />

Grundlage zur Überprüfung der in den Excel-<br />

Tabellen aufgeführten Diskrepanzen. Um das<br />

Lfz im natESS aufsetzen zu können, muss<br />

noch der Halter und Nutzer im SASPF zugewiesen<br />

werden. Dieses geschieht mit Unterstützung<br />

des S4-Bereiches des Geschwaders.<br />

Nach dem Aufsetzen des Lfz im natESS<br />

muss noch ein reger Datenaustausch mittels<br />

eines PMDS (Speicherbaustein) zwischen<br />

dem Lfz und dem natESS durchgeführt werden.<br />

Nach Beendigung der vorab aufgeführten<br />

Arbeiten sind abschließend noch alle notwendigen<br />

Einträge aus dem mit Beginn der<br />

Migration erstellten Arbeitsbuch nach SASPF<br />

zu übertragen. Das Luftfahrzeug kann jetzt in<br />

SASPF bearbeitet werden. Der Abschluss der<br />

Migration ist nach Archivierung aller notwendigen<br />

Unterlagen wiederum an das Luftwaffentruppenkommando<br />

zu melden.<br />

Die vorab geschilderten Informationen sollen<br />

Ihnen einen kleinen Einblick in den Ablauf einer<br />

Migration eines Luftfahrzeuges nach<br />

SASPF bzw. natESS geben. Glauben sie mir,<br />

ich habe bei den vorab verfassten Zeilen nur<br />

an der Oberfläche der Thematik gekrazt. Viele<br />

werden jetzt denken, dass mir das vorab<br />

geschilderte schon zuviel war. Wenn dem so<br />

ist, dann denken Sie bitte daran, dass nicht<br />

die Migration eines einzelnen Luftfahrzeugs<br />

die Herausforderung darstellt, sondern die<br />

tägliche Bearbeitung aller Luftfahrzeuge unter<br />

SASPF-Bedingungen.<br />

Hptm Horst Uphoff<br />

Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />

28<br />

Rahmenvertragspartner der Bundeswehr<br />

Telefon 05931 – 90 19 90<br />

www.umzuege-bundeswehr.de


n Aus dem Geschwader n<br />

Maintanance Resource Management (MRM)<br />

Seit 2011 in Laage:<br />

Was haben wir erreicht?<br />

Menschliche Fehler von Flugzeugbesatzungen<br />

wirken sich meist unmittelbar aus. Die<br />

grausigen Bilder von Flugunfällen kennen wir<br />

nur all zu gut. In den späten 1970iger und -<br />

80iger Jahren entwickelte die Luftfahrtbranche<br />

deshalb das Crew Ressource Management<br />

(CRM). Mit dem Programm gelang es,<br />

das Besatzungsmitglied als "Ressource"<br />

Mensch mit seinen menschlichen Fehlern<br />

und Schwächen in den Mittelpunkt eines<br />

Fehlermanagementsystems zu rücken. Flugunfälle<br />

aufgrund menschlichen Versagens hat<br />

man so reduzieren können.<br />

Im Bereich der Wartung und Instandsetzung<br />

sind nach einer Studie der US Air Force von<br />

1992 bis 2002 fast 18 Prozent der Luftfahrzeugzwischenfälle/-unfälle<br />

direkt auf menschliches<br />

Versagen zurückzuführen.<br />

Nun sind wir beim Thema MRM angelangt.<br />

MRM, vor fast zehn Jahren in der Luftwaffe<br />

eingeführt, steht hier der Luftfahrzeugtechniker/-logistiker<br />

als "Ressource" Mensch im<br />

Mittelpunkt zur Vermeidung von Luftfahrzeugzwischenfällen<br />

und Flugunfällen.<br />

Beide Fehlervermeidungssysteme stützen<br />

sich auf dieselben Grundsätze. So geht es in<br />

erster Linie erst einmal um die eigene Person.<br />

Unter anderem um persönliche Fähigkeiten<br />

wie Risikobewertung, situative Aufmerksamkeit,<br />

Entscheidungsfindung, Führungsverhalten<br />

sowie unser beständiger Schwerpunkt,<br />

die möglichst fehlerfreie Kommunikation. Ein<br />

weiterer wichtiger Teilbereich des MRM/CRM<br />

ist die Aufteilung von Aufgaben und die Absprache<br />

darüber, wer welche Aufgaben übernimmt.<br />

Hier unterhalten wir uns über die effektive<br />

Teamarbeit.<br />

Seit 2011 sind wöchentliche MRM-Seminare<br />

fest im Programm der Technischen Gruppe<br />

eingeplant. Zehn zertifizierte MRM-Trainer<br />

führen diese durch. Befragte man damals die<br />

Teilnehmer, was sie nun von der neuen Verpflichtung<br />

erwarten, so folgte meist ein Achselzucken.<br />

Geäußert wurde auch: "Blödsinn",<br />

"Kann man auch wie früher beim Bier selbst<br />

machen" aber auch: "Vielleicht besser als die<br />

vielen Vernehmungen!" Letztes Zitat zur Erklärung:<br />

Damals, in einer Staffel der Technischen<br />

Gruppe, wurden teilweise "Vernehmungs-Patches"<br />

in Gold, Silber und Bronze<br />

auf der Techniker-Kombi getragen. Nach einem<br />

mutmaßlich begangenen Fehler saß<br />

man oft, schneller als man sich versah, einem<br />

Technischen Offizier gegenüber. Er protokollierte<br />

die Vernehmung eines Soldaten. Bei<br />

dem einen oder anderen Techniker kam dies<br />

häufiger vor und führte so zu einem fragwürdigen<br />

internen Medaillenspiegel. Nach jeder<br />

Vernehmung traf der Staffelchef eine Entscheidung,<br />

ob das Vergehen disziplinar zu<br />

würdigen ist. Kam es zu der Entscheidung,<br />

war so ein persönlicher Fehler ca. 200 bis 900<br />

Euro "wert"!<br />

Keine guten Voraussetzungen - oder gerade<br />

doch - für den beabsichtigten Kulturwechsel<br />

im Umgang mit persönlichen Fehlern. Ziel<br />

war es, von einem "Fehlerbestrafungssystem"<br />

in ein Fehlermanagementsystem zu<br />

wechseln, das die Menschen lehrt, ihre eigene<br />

Fehleranfälligkeit zu erkennen, sie zu der<br />

Einsicht führt, diese Fehler bei sich selbst zu<br />

minimieren und die Einsicht, ihre Fehlererfahrung<br />

mit ihrem Umfeld zu teilen.<br />

Erfolgsabfrage<br />

Unter optimalen Bedingungen gelingt ein derartiger<br />

Kulturwechsel in sieben bis zehn Jahren.<br />

Deshalb ist es jetzt höchste Zeit, nach<br />

fünf Jahren MRM einen Zwischenstand abzufragen.<br />

Wo stehen wir heute?<br />

Neueste Befragungen der MRM-Seminarteilnehmer<br />

erbrachten folgende Zitate: "MRM ist<br />

sinnvoll und wir sollten daran festhalten",<br />

"Wenn das so gemacht wird wie heute, dann<br />

ist das super", "Die Durchmischung und der<br />

Erfahrungsaustausch mit anderen Fachbereichen<br />

ist so wichtig", "Man besinnt sich mal<br />

wieder auf sich selbst und fast sich an die eigene<br />

Nase", so sagen es 90 Prozent der<br />

Techniker. Trotzdem, nach wie vor gibt es die<br />

29


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Skeptiker, die behaupten: "Mit Abschreckung<br />

bin ich bisher auch gut gefahren!" oder<br />

"MRM hat mir noch nichts gebracht".<br />

Fragt man weiter, was wir besser machen können,<br />

werden Gedanken geäußert, die einen<br />

Ortswechsel des Seminarraums, mehr Teilnehmer<br />

vom Führungspersonal oder Luftfahrzeugbesatzungen<br />

beinhalten. Die Vorschläge<br />

werden aufgenommen und wir sind bemüht,<br />

Verbesserungen herbeizuführen! Insgesamt<br />

sehen wir uns aber auf einem sehr guten Weg,<br />

den wir weiter beschreiten sollten. Für Verbesserungen<br />

wollen wir stets offen sein.<br />

Schließen möchte ich mit folgendem Appell:<br />

Einen echten Kulturwechsel im Umgang mit<br />

menschlichen Fehlern erreichen wir nur mit<br />

unserer eigenen positiven Haltung.<br />

Hptm Lothar Preuß<br />

Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />

CRM im TaktLwG 73 "S"<br />

30<br />

"Das Leben ist zu kurz, um alle<br />

Fehler selbst zu machen!" Autor<br />

unbekannt.<br />

Im Morgen-Briefing geht es<br />

gerade um das Wetter in der<br />

nächsten Runde, dann kommt<br />

noch Base-OPS mit den NOTAMs und der<br />

Flugdienstleiter (FDL) mit dem heutigen Ausbildungsplan.<br />

Danach kommt eine Power-<br />

Point-Slide, wie ich sie so an keinem anderen<br />

Standort der Bundeswehr kenne: "Look what<br />

happend to me ...", steht da als Überschrift.<br />

Hier berichtet JEDER, egal ob Flugschüler,<br />

Vorgesetzter oder Fluglehrer, über Fehler oder<br />

ungewöhnliche Erlebnisse. Neulich ging es um<br />

einen Start ohne Startfreigabe, einen Fast-Zusammenstoß<br />

mit einem Segelflugzeug oder<br />

auch um ein kompliziertes Verfahren, um im<br />

EUROFIGHTER ein Problem zu beheben. Fehler<br />

werden mit anderen geteilt, um zu verhindern,<br />

dass sie noch einmal passieren oder zumindest<br />

davor zu warnen und schlimmere<br />

Konsequenzen zu vermeiden.<br />

In einem Unternehmen mit einer gesunden<br />

Fehlerkultur, können ALLE von den Fehlern<br />

anderer lernen. Konfuzius sagt: "Wer einen<br />

Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert,<br />

begeht einen zweiten."<br />

Laut einer Studie von George Bernard Shaw<br />

führen 1000 Fehler zu zehn Zwischenfällen<br />

und diese zu einem Unfall mit schwerwiegenden<br />

Folgen. Unser Wissen über Unfälle ist<br />

sehr umfangreich, jeder kennt die ausführlich<br />

geschriebenen Flugunfallberichte von General<br />

Flugsicherheit (GenFluSi). Unser Wissen über<br />

Fehler ist dagegen extrem gering. In unserer<br />

Gesellschaft gelten Fehler als Schwäche und<br />

kaum einer erzählt gerne davon, was er gestern<br />

falsch gemacht hat - siehe Grafik. Wenn<br />

wir aber alle mehr mögliche Fehler kennen,<br />

können wir Zwischenfälle und Unfälle besser<br />

vermeiden. So die Theorie!<br />

Ist das, das so oft geforderte "gelebte CRM"?<br />

Human Factor Training (HFT) ist eine nach der<br />

European Aviation Safety Agency (EASA) vorgeschriebene<br />

jährliche Pflichtschulung für das<br />

gesamte am Flugbetrieb beteiligte Personal.<br />

Ziel ist es, die optimale Nutzung aller menschlichen<br />

Ressourcen im Flugbetrieb zu erreichen,<br />

die Kommunikation zu verbessern und<br />

Abläufe sowie Verfahren zu standardisieren.


n Aus dem Geschwader n<br />

Simulator-Mission<br />

Der Hauptfokus aller HFT liegt auf der Verbesserung<br />

der Zusammenarbeit im Team, um ein<br />

maximal erreichbares Maß an Flugsicherheit<br />

bei gleichzeitig optimaler Auftragserfüllung zu<br />

gewährleisten.<br />

Jeder Verbandsführer spricht gern davon,<br />

dass in seinem Verband CRM gelebt wird. Von<br />

der EASA gefordert sind fünf Unterrichtseinheiten<br />

(UE) pro Jahr. Heißt das, man nimmt<br />

sich einen Vormittag Zeit, lässt sich berieseln,<br />

hört was über Schulz von Thun im Themenbereich<br />

Kommunikation und bespricht einen<br />

Flugunfall-Bericht von zwei auf Teneriffa zusammengestoßenen<br />

Boing-747? Oder macht<br />

man lieber einen Ausflug ins Kloster und versucht<br />

seine "innere Mitte" zu finden? Nicht zu<br />

vergessen, es muss für ausreichend Kekse<br />

und Kaffee gesorgt sein.<br />

Der größte Kritikpunkt am HFT ist, dass die<br />

gewählten Inhalte und Themengebiete zu weit<br />

hergeholt sind und selten ein Bezug zum aktuellen<br />

Tagesgeschäft besteht. Die Zentralvorschrift<br />

HUMAN FACTORS für den Flugbetrieb<br />

fordert die Ausarbeitung besonderer musterspezifische<br />

Unterschiede und neben den<br />

theoretischen Ausbildungsumfängen sind<br />

praktische Ausbildungsanteile als Handlungstraining<br />

festzulegen.<br />

Wie setzt man das in einem Verband um, in<br />

dem noch kein Flugunfall mit dem aktuellen<br />

Waffensystem passiert ist? Wie erklärt man<br />

dem Personal, dass es noch besser werden<br />

muss, damit kein Gerät zu Schaden kommt<br />

und kein Verbandsangehöriger verletzt wird.<br />

Der Flugsicherheitspokal vom General für<br />

Flugsicherheit ist zwar ganz nett aber bestimmt<br />

nicht die tägliche Motivation, beste Arbeit<br />

zu leisten.<br />

Der reservierte Zeitraum im Morgenbriefing ist<br />

auf der einen Seite, um von Fehlern anderer zu<br />

lernen, aber genauso auch jedem am Flugbetrieb<br />

Beteiligten aufzuzeigen wie gefährlich<br />

unser Alltag ist und, dass man immer mit der<br />

nötigen Professionalität an unsere alltäglichen<br />

Aufgaben herangehen muss. Dabei muss man<br />

menschliche Fehler zwar als unvermeidbar akzeptieren,<br />

aber innerhalb des Systems minimieren<br />

und auffangen wenn möglich.<br />

In einem meiner HF-Seminare fiel einmal die<br />

Aussage: "CRM im einsitzigen Kampfflugzeug<br />

31


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

32<br />

ist ja wohl total überflüssig", mit der einfachen<br />

Begründung, es gäbe ja keine Crew. Diese<br />

Aussage hielt keine 30 Minuten stand! Unsere<br />

HF-Seminare sind selten nur mit Piloten besetzt<br />

und somit entstand eine rege Diskussion,<br />

wer zur "Crew" gehört und wer nicht. Natürlich<br />

kann man behaupten, eine "Crew" gibt es nur<br />

in größeren Luftfahrzeugen wie einem A-400M<br />

oder einem Linienflugzeug. Die Kosten für eine<br />

EUROFIGHTER-Flugstunde sind extrem<br />

hoch, weil es so viel am Flugbetrieb direkt<br />

oder indirekt beteiligtes Personal gibt, auf<br />

welches sich der Pilot im Normalfall und besonders<br />

im Notfall verlassen können muss.<br />

Im EUROFIGHTER sitzt zwar nur einer, aber<br />

für einen sicheren und effektiven Einsatz ist<br />

mehr Personal von Nöten, welches nicht<br />

fliegt oder in einem anderen Lfz sitzt.<br />

Jeder Luftfahrzeugführer im TaktLwG 73 "S"<br />

absolviert im Jahr drei verschiedene Bausteine<br />

für sein HF-Training. Der Erste besteht aus drei<br />

UE in Seminarform zu den jeweiligen Pflichtthemen,<br />

zusammen mit Flugsicherungskontrolloffizieren,<br />

Wetterbeobachtern sowie den<br />

Controllern aus dem Einsatzführungsdienst.<br />

Hierbei werden die Pflichtthemen unter dem<br />

Bezug zum täglichen Dienstbetrieb behandelt.<br />

Dadurch haben alle Teilnehmer die Möglichkeit<br />

sich zu beteiligen und Probleme auszutauschen,<br />

um dann im Alltag bestmöglich zusammen<br />

arbeiten zu können.<br />

Dieses Jahr ist eins der Pflichtthemen "Wahrnehmung-SA"<br />

und wir haben ein Seminar erstellt,<br />

welches den Teilnehmer zusätzliches<br />

Wissen vermittelt, die Wahrnehmung eines jeden<br />

Teilnehmers verbessert und gleichzeitig<br />

den Bezug zum Alltag und dem aktuellen Tagesgeschehen<br />

im Verband herstellt.<br />

Der zweite Baustein ist eine Mission im Simulator<br />

(ASTA). Ziel ist es, die Zusammenarbeit<br />

zwischen zwei Luftfahrzeugführern und deren<br />

nicht technischen Fertigkeiten "Non-Technical-Skills"<br />

zu fördern. Fehler werden bewusst<br />

provoziert, um anschließend den Umgang damit<br />

und die Non-Technical-Skills zu verbessern,<br />

ohne die Konsequenzen im realen Flugbetrieb.<br />

Den dritten und letzten Baustein bildet<br />

Human Performance Enhancement (HPE). Die<br />

Teileinheit Fliegerarzt versucht hierbei durch<br />

gezielte, individuell entwickelte Maßnahmen<br />

Human Performance Enhancement (HPE)<br />

die gesundheitliche, körperliche und geistige<br />

Leistungsfähigkeit des fliegenden Personals<br />

zu verbessern. Durch Maßnahmen der ärztlichen<br />

Behandlung, physiotherapeutischen<br />

Prophylaxe und sportwissenschaftlichen Trainings<br />

soll nicht nur ein im Dienst stattfindender<br />

Ausgleich geschaffen werden, sondern<br />

die individuelle Fitness und Gesundheitsfürsorge<br />

der Soldaten verbessert werden. Im<br />

Rahmen dessen werden jährlich von jedem<br />

Probanden die Parameter Kraft (Wirbelsäulenmuskulatur),<br />

Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit<br />

und Gleichgewichtsfähigkeit untersucht,<br />

dokumentiert und verbessert.<br />

Darüber hinaus finden Workshops zum Thema<br />

Gesundheit, Bewegung, Ernährung und<br />

Regeneration statt.<br />

Ob diese drei Bausteine zusammen mit unserem<br />

täglichen Umgang mit Fehlern im Morgenbriefing<br />

jetzt gelebtes CRM darstellen<br />

oder nicht, darf jeder für sich selbst bewerten.<br />

Aber es ist ein ganzheitlicher Ansatz und<br />

orientiert sich am Bedarf des Kunden (Pilot).<br />

Ich möchte schließen wie ich begonnen habe,<br />

mit einem Zitat, diesmal von George Bernard<br />

Shaw: "Eines der traurigsten Dinge im Leben<br />

ist, dass ein Mensch viele gute Taten tun<br />

muss, um zu beweisen, dass er tüchtig ist,<br />

aber nur einen Fehler zu begehen braucht, um<br />

zu beweisen, dass er nichts taugt."<br />

Major Marcus Engelhardt<br />

Stab FlgGrp TaktLwG 73 "S"


n Aus dem Geschwader n<br />

Flugstundenjubiläen<br />

Newsflash:<br />

02 ist 2500h in der Luft<br />

Nachdem im April <strong>2016</strong> unser mittlerweile<br />

ehemaliger Kommodore Oberst Bernhard Teicke<br />

ein Flugstundenjubiläum feiern konnte,<br />

ist nun seine langjährige "02" an der Reihe.<br />

Am 19. Juli <strong>2016</strong> hat der stellvertretende<br />

Kommodore unseres Geschwaders die 2500.<br />

Gesamtflugstunde mit einem Militärflugzeug<br />

erflogen. Zu diesem Ereignis hatten sich zahlreiche<br />

Gratulanten im Boxenbereich eingefunden,<br />

um den Jubilar zu beglückwünschen.<br />

Oberstleutnant Jürgen Schumann erhielt im<br />

Oktober 1989 seinen Militärluftfahrzeugführerschein.<br />

Die Waffensystemausbildung erfolgte<br />

1989 auf der F-4F PHANTOM. Eingesetzt<br />

wurde der frisch ausgebildete Jetpilot<br />

zunächst beim Aufklärungsgeschwader 52 in<br />

Leck, dort flog Oberstleutnant das Waffensystem<br />

RF-4E. 1992 erfolgte die Umschulung<br />

auf F-4F und die Versetzung zum Jagdgeschwader<br />

71 "Richthofen" nach Wittmund.<br />

Nach einer kurzen Zwischenphase bei der 4.<br />

Luftwaffendivision in Aurich erfolgte eine<br />

nochmalige Versetzung zum Jagdgeschwader<br />

71 "Richthofen".<br />

Seine nächste fliegerische Position begleitete<br />

Oberstlt Schumann beim Jagdgeschwader<br />

73 "Steinhoff". Dort wurde er zunächst<br />

auf das Waffensystem MiG-29 umgeschult<br />

und schloss diese mit erhalt der Musterberechtigung<br />

im November 2000 ab. Oberstlt<br />

Schumann übernahm zu dieser Zeit auch<br />

das Kommando über die 1. Jagdstaffel un -<br />

seres Verbandes, bevor er für Aufgaben in<br />

Generalmajor Günter Katz war der erste Gratulant vom Jubilar Oberstleutnant Jürgen Schumann<br />

33


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

höheren Kommandobehörden auserkoren<br />

wurde. Nach einer nochmaligen Verwendung<br />

in Wittmund und weiteren Dienstposten in<br />

Berlin und Köln, erfolgte im Jahr 2012 seine<br />

neuerliche Versetzung an unseren schönen<br />

Standort. Diesmal sollte der Dienstposten<br />

des S3-Stabsoffiziers des Geschwaders und<br />

die Position des Stellvertreters des Kommodores<br />

seine Aufgabe sein. Da er natürlich<br />

auch immer noch Pilot ist, musste er auf das<br />

für ihn neue Waffensystem EUROFIGHTER<br />

umgeschult werden. Im Juni 2013 hatte<br />

Oberstleutnant Schumann auch diese "Hürde"<br />

genommen und fliegt seit dem das modernste<br />

Waffensystem der Luftwaffe.<br />

Mit über 1500h F-4, fast 450h MiG-29 und<br />

über 240h EUROFIGHTER addieren sich somit<br />

weit über 2000h auf Jets der Luftwaffe.<br />

Dies ist für einen Piloten, welcher in seiner Vita<br />

auf eine beachtliche Anzahl von Führungsverwendungen<br />

aufweisen kann, eine beachtliche<br />

Zahl. Für seinen weiteren privaten und<br />

dienstlichen Lebensweg wünscht das Geschwader<br />

alles und Gute und "Many happy<br />

Landings".<br />

1500h im EUROFIGHTER<br />

Seit Juni 2005 ist Oberstleutnant Frank Simon<br />

Inhaber der Musterberechtigung EURO-<br />

FIGHTER. Nun erreichte er am 30. Juni <strong>2016</strong><br />

die 1500. Flugstunde<br />

auf diesem<br />

Waffensystem.<br />

Oberstlt Simon<br />

zählt damit zu den<br />

erfahrensten Piloten<br />

in der Luftwaffe<br />

auf diesem<br />

Muster.<br />

Zuvor flog er auf<br />

den Waffensytemen<br />

MiG-29<br />

(mehr als 1000h),<br />

unter anderem als<br />

Fluglehrer, und F-<br />

Oberstleutnant<br />

Frank Simon<br />

4F PHANTOM<br />

(mehr als 500h). Insgesamt kann Oberstlt Simon<br />

auf ein Flugstundenkonto von über<br />

3300h zurückblicken.<br />

Seit März 2006 wird Oberstlt Simon in unserem<br />

Verband als Fluglehrer eingesetzt. Seinen<br />

reichen Erfahrungsschatz kann er dabei<br />

an die Flugschüler weitergeben und trägt damit<br />

erheblich zur Qualität der Ausbildung in<br />

der Bundesluftwaffe und bei den österreichischen<br />

Luftstreitkräften bei. An dieser Stelle<br />

herzliche Glückwünsche und weiterhin<br />

"Hals- und Beinbruch".<br />

StFw Matthias Dickopf<br />

Stab FlgGrp TaktLwG 73 "S"<br />

DEVK-Geschäftsstelle<br />

Ursula Kneifel<br />

Michael Köpke<br />

Am Berge 3<br />

18273 Güstrow<br />

Tel.: <strong>03</strong>843 687855<br />

ursula-kneifel.devk.de<br />

michael-koepke.devk.de<br />

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34


n Aus dem Geschwader n<br />

10. nationale Bergeübung "Elephant Recovery"<br />

Im Zeitraum vom 18. bis 22.<br />

April <strong>2016</strong> fand die jährliche<br />

Bergeübung der Luftwaffe<br />

statt. Diese Übung stellt einen<br />

Höhepunkt für die fliegenden<br />

Verbände und Instandsetzungseinrichtungen<br />

bei der Bergung von Luftfahrzeugen<br />

dar. Dieses Mal nahm das Taktische Luftwaffengeschwader<br />

73 "Steinhoff"‘ mit insgesamt<br />

zwölf Teilnehmern und einem<br />

20-Tonnen-Kran teil. Vier von ihnen machten<br />

sich mit der Übernahme der Rolle als Leitverband<br />

vertraut, welche für die nächsten drei<br />

Jahre an unser Geschwader vergeben wurde.<br />

Bereits eine Woche vor der Übung wurde mit<br />

der Vorbereitung des Übungsraumes, welcher<br />

sich am Standort Schortens befindet, begonnen<br />

und am Freitag abgeschlossen, sodass die<br />

Bergeübung pünktlich starten konnte.<br />

Am 17. April um 17:00 Uhr wurden die ca. 150<br />

Personen aus annähernd 20 verschiedenen<br />

Dienststellen, darunter zum Beispiel das Gebirgspionierbataillon<br />

8 mit einer Faltfestbrücke,<br />

das Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst<br />

mit einem 100-Tonnen-Kran und das<br />

Logistikbataillon 161 mit einem Bergepanzer<br />

BÜFFEL im Hotel "Dorf Wangerland" offiziell<br />

durch das Organisationsteam vom Taktischen<br />

Luftwaffengeschwader 33 begrüßt. Im Anschluss<br />

wurden die Einweisungen in die örtlichen<br />

Gegebenheiten und in die Sicherheitsbestimmungen<br />

der Waffensysteme, welche in der<br />

folgenden Woche geborgen werden sollte,<br />

durchgeführt. Am Montag begann der praktische<br />

Teil. An sieben Stationen mit acht ausgesonderten<br />

Luftfahrzeugen, darunter TORNADO<br />

PA-200, Bell UH-1D, CH-53 sowie C-160<br />

TRANSALL, durften sich die Bergeoffiziere mit<br />

ihren Teams, meist aus sechs Personen bestehend,<br />

versuchen, die Lfz sicher zu bergen und<br />

"der Instandsetzung zuzuführen". Hierfür<br />

musste allerdings im vorab die Situation begutachtet<br />

und ein Bergeplan erstellt werden.<br />

Im Anschluss an die Bergung wurde durch den<br />

jeweiligen Bergeoffizier der Bergebericht verfasst.<br />

Damit an den jeweiligen Stationen keine<br />

kritischen Situationen entstehen, wurden die<br />

Teams durch einen Supervisor begleitet.<br />

Der Höhepunkt der diesjährigen Übung war<br />

neben der Bergung bei Nacht, welche durch<br />

das THW Jever unterstützt wurde, die luftgestützte<br />

Bergung einer Bell UH-1D mittels einer<br />

CH-53 am Mittwoch. Das letztgenannte Vorhaben<br />

wurde durch das Hubschraubergeschwader<br />

64 aus Laupheim und der Instandsetzungskooperation<br />

Drehflügler (Kooperatives<br />

Modell Zelle, Donauwörth) durchgeführt. Die<br />

hier gemachten Erfahrungen und Ergebnisse<br />

sollen in die ersten Überlegungen, Definitionen,<br />

Erarbeitung und Erweiterung von Bergekonzepten<br />

hinsichtlich der Bergung von Hubschraubern<br />

mit Kufenlandegestellen für die<br />

Luftfahrzeug-Muster H135M und H145M einfließen.<br />

Team vom Geschwader "Steinhoff"<br />

Nachdem am Donnerstagabend die Stationen<br />

abgebaut waren, fand ein Kommandofest<br />

statt, wo allen Teilnehmern gedankt und die<br />

gemachten Erfahrungen ausgetauscht wurden.<br />

Am Freitag verlegten alle Teilnehmer wieder<br />

zurück in ihre Heimatverbände. Letztendlich<br />

bleibt zu sagen, dass es für alle Beteiligten eine<br />

erfolgreiche und tolle Übung war, wozu die<br />

gute Unterbringung und vor allem das großartige<br />

Zusammenarbeiten aller Beteiligten untereinander<br />

maßgeblich beitrugen.<br />

OLt Manuel Ficht<br />

Inst/EloStff TaktLwG 73 "S"<br />

35


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Neuer "Spieß" in der Technischen Gruppe<br />

36<br />

Oberstabsfeldwebel<br />

Detlef Rickels<br />

Der "Spieß" ist die Mutter<br />

der Kompanie. Diesen<br />

Satz verinnerlichen<br />

Soldaten seit Generationen.<br />

Sie haben ihn zuvor<br />

zumeist von ihren Vätern<br />

gehört und dürfen in der<br />

Grundausbildung, im<br />

späteren Verband oder<br />

in der neuen Dienststelle<br />

ihre eigenen Erfahrungen<br />

mit "ihrer neuen<br />

Mutter" machen. "Spieße"<br />

sind die Leiter des<br />

Innendienstes und sind mit zuständig für die<br />

Organisation des Dienstbetriebes ihrer Einheit.<br />

Zugleich - und das ist auch abhängig von der<br />

Vertrauensstellung, die der "Spieß" genießt -<br />

sind sie für die Soldaten Ansprechpartner,<br />

manchmal Berater, ein wenig Seelsorger und<br />

Mahner. Oberstabsfeldwebel Detlef Rickels ist<br />

seit über sechs Monaten Staffelfeldwebel<br />

("Spieß") im Stab der Technischen Gruppe<br />

und übt diese Verwendung nicht zum ersten<br />

Mal aus.<br />

Der "Neue" ist in Jever, Niedersachsen geboren<br />

und 46 Jahre alt. Nach seiner Grundausbildung<br />

(1990) in Budel in den Niederlanden,<br />

wurde er heimatnah in das Jagdbombergeschwader<br />

38 "Friesland" in Jever versetzt. Von<br />

dort erfolgte 1999 seine Versetzung zum<br />

Jagdgeschwader 71 "Richthofen" in Wittmund<br />

und nach nur zwei Jahren zum Streitkräfteunterstützungskommando<br />

in Köln. Von dort zog<br />

es ihn und seine Familie 20<strong>03</strong> über "den großen<br />

Teich" auf die Holloman Air Force Base in<br />

New Mexico, USA, wo die Ausbildung der<br />

TORNADO-Piloten erfolgt. Drei Jahre später<br />

wechselte er 2006 für ein Jahr an die Flugabwehrraketenschule<br />

der Luftwaffe in El Paso in<br />

Texas. 2007 zog die Familie zurück nach<br />

Deutschland und OStFw Rickels trat seinen<br />

Dienst an der Logistikschule der Bundeswehr<br />

in Garlstedt bei Bremen an. Auffällig sind die<br />

sich häufenden Dreijahresrhythmen, denn<br />

schon 2010 kehrt er für - Achtung! - drei Jahre<br />

nach Holloman in den USA zurück. Von hier,<br />

man kann es sich ausrechnen - richtig: nach<br />

drei Jahren, zog Familie Rickels in den Landkreis<br />

Rostock und der "Spieß" Rickels übernahm<br />

seinen Dienstposten in Bad Sülze in der<br />

ersten Staffel der Flugabwehrraketengruppe<br />

24 (1./FlaRakGrp 24) für drei Jahre. Seit <strong>2016</strong> -<br />

und wer weiß wie lange - ist OStFw Rickels<br />

wieder Angehöriges eines fliegenden Verbandes,<br />

dem Geschwader "Steinhoff".<br />

"Nach meinen Auslandsverwendungen wollte<br />

ich weiterhin als "Spieß" in einem fliegenden<br />

Verband der Luftwaffe verwendet werden.<br />

Über einen kleinen Umweg hat sich mit der<br />

Verwendung in Laage mein Verwendungswunsch<br />

erfüllt", so OStFw Rickels. Von der<br />

Dienststelle war er gleich begeistert und positiv<br />

überrascht von der Freundlichkeit der neuen<br />

Kameraden: "Ich wurde sehr gut aufgenommen,<br />

die Einarbeitung war kein größeres<br />

Problem, da ich meinen Vorgänger in einer gemeinsamen<br />

Auslandsverwendung in den USA<br />

kennengelernt habe." Sich selbst charakterisiert<br />

der "Spieß" als ruhig, obwohl er weiß,<br />

dass er ungeduldig sein kann. Zu seinen Favoriten<br />

gehören natürlich seine Frau, Tochter und<br />

Sohn und der Vierbeiner, ein Magyar-Vizsla. Als<br />

persönliches Vorbild sieht der Fußballbegeisterte<br />

den Nationalspieler Bastian Schweinsteiger,<br />

der ein hervorragender Teamspieler ist und<br />

damit seiner Überzeugung vom Teamgeist sehr<br />

nahe kommt. In die Glaskugel kann niemand<br />

schauen, aber was wird nach drei Jahren sein?<br />

Vage formuliert er den abschließenden Satz:<br />

"Da ein Soldat die zweite Auslandsverwendung<br />

braucht, um die dritte zubekommen,<br />

würde ich gerne zum Abschluss meiner<br />

Dienstzeit nochmal eine Auslandsverwendung<br />

zusammen mit meiner Familie antreten."<br />

Herr Oberstabsfeldwebel, Sie haben an attraktiven<br />

Dienstorten Dienst leisten dürfen. Ich<br />

wünsche Ihnen, dass Sie für sich ankommen,<br />

auch wenn Sie den besten aller Standorte eigentlich<br />

schon erreicht haben. Alles Gute in Ihrer<br />

Verwendung und für Ihre Familie.<br />

Hptm Erik Pflanz<br />

Stab TaktLwG 73 "S"


n Aus dem Geschwader n<br />

Sie sind der Anführer<br />

Politische Bildung aus der Praxis<br />

der Menschenführung<br />

Um dem Auftrag der politischen Bildung nachzukommen,<br />

gibt es die verschiedensten Möglichkeiten,<br />

vom Ausflug zu den Wirkungsstätten<br />

der Demokratie bis hin zu Vorträgen aus<br />

den Bereichen Politik, Religion und Weltverständnis.Für<br />

den Bereich der Technischen<br />

Gruppe wurde im ersten Halbjahr eine ganz<br />

andere Art der politischen Bildung angeboten:<br />

Menschenführung unter Belastung, Eindrücke<br />

aus dem Feuergefecht und die Erlebnisse eines<br />

Einsatzsanitäters, der unter widrigen Umständen<br />

seinen Job als selbstverständlich<br />

wahrnimmt.<br />

Die Vortragenden im Einzelnen sind hier bereits<br />

eine Erwähnung wert. Kein Professor oder Doktor,<br />

kein Weltenkundler ohne Praxisbezug oder<br />

ein Politiker. Es trugen vor: einsatzerfahrene<br />

Kameraden, Unteroffiziere mit Portepee, aus<br />

dem Bereich Heer und Sanitätsdienst. Oberstabsfeldwebel<br />

Severin Jaacks (mehr als 600<br />

Einsatztage und Träger des Ehrenkreuzes der<br />

Bundeswehr in Silber für hervorragende Einzeltat),<br />

Stabsfeldwebel Jan Hecht (mehr als 600<br />

Einsatztage und Träger des Ehrenkreuzes der<br />

Bundeswehr für Tapferkeit, von denen es in der<br />

Bundeswehr bisher nur 29 gibt), Hauptbootsmann<br />

Michael Aurich (mehr als 300 Einsatztage<br />

und eingesetzt als First Medic und Einsatzsanitäter,<br />

unter anderem bei Koalitionstruppen und<br />

den Spezialkräften der Bundeswehr).<br />

Was dem ein oder anderen befremdlich erscheinen<br />

mag ist, dass politische Bildung auch<br />

die Erfahrung sein kann die andere Kameraden<br />

im Einsatz machen. Bei den Schilderungen<br />

wurde nichts beschönigt oder verharmlost.<br />

Klare Aussagen zum Umgang mit Verwundung,<br />

Tot und PTBS als Folge der Einsätze waren<br />

hier Thema. Besonders die Erzählungen<br />

von OStFw Jaacks und StFw Hecht waren an<br />

die anwesenden Unteroffiziere gerichtet. Es<br />

wurde klar hervorgehoben: "Sie sind Anführer",<br />

diese Aussage konnte man durch die Erlebnisse,<br />

die alle drei Kameraden schilderten, klar<br />

wiedererkennen.<br />

Ich möchte hier kurz<br />

meine eigenen Eindrücke<br />

aus den Vorträgen<br />

wiedergeben.<br />

OStFw Jaacks,<br />

ein altgedienter<br />

"Spieß", der mir am<br />

Abend zuvor mit<br />

Humor, Familiensinn<br />

und einer Begeisterung<br />

für Sport und<br />

Ehrenkreuz der Bundeswehr<br />

und Ehrenkreuz<br />

der Bundeswehr<br />

für Tapferkeit<br />

Fußball begegnete,<br />

und HptBtsm Aurich,<br />

der mit Leib und Seele Soldat und Sanitäter ist.<br />

Der Spieß der Sanitätstruppe erörterte die Geschehnisse<br />

der Ostergefechte, an denen die<br />

Bundeswehr mehrere Soldaten verlor. OStFw<br />

Jaacks war hier als Kompaniefeldwebel für das<br />

Feldlazarett eingesetzt. Der zu Beginn unbeschwerte<br />

Vortrag nahm im Laufe der Zeit an<br />

Ernst zu. OStFw Jaacks erzähle von Wurst aus<br />

der Heimat, zu schmückenden Ostertischen,<br />

vom Kleiderwaschen im Container und dann,<br />

dann erzählte er von der Durchsage, die sein<br />

Leben veränderte: "BLITZSCHLAG". Diese<br />

Durchsage erfolgt wenn eigene Truppen im<br />

Feuergefecht stehen und es zu Toten und Verwundeten<br />

kommen kann. Er schilderte wie er<br />

den Schockraum des Feldlazarettes das erste<br />

Mal betritt, auf Zehenspitzen, um nicht zu viel<br />

Blut seiner Kameraden an den Schuhen zu haben,<br />

bis hin zu dem Gefühl als er die erste zerbrochene<br />

"Hundemarke" an sich nimmt und<br />

hier realisiert, dass er für die Verbringung und<br />

die letzte Reise der Gefallenen verantwortlich<br />

sein wird. Auch die abschließenden Worte werden<br />

mir im Gedächtnis bleiben: "Für manche<br />

Dinge gibt es keine zweite Chance, es muss<br />

auf das erste Mal klappen." Der Umgang mit<br />

PTBS ist OStFw Jaacks sehr wichtig und er<br />

mahnte die Anwesenden dazu: "Lasst eure Kameraden<br />

nicht allein, helft wenn Hilfe gebraucht<br />

wird."<br />

StFw Hecht reiste erst am Tag des Vortrags an<br />

und war mir aus meiner Dienstzeit in Leipzig<br />

bekannt. Er kommt nach vorn an das Rednerpult,<br />

auf den ersten Blick eine ruhige und ge-<br />

37


1949–<strong>2016</strong>


n Aus dem Geschwader n<br />

setzte Persönlichkeit, begeistert für Sport, seine<br />

Heimat und mit dem für Panzergrenadiere<br />

eigenen Humor. Was jedoch auffällt ist die Uniform.<br />

Die Seite mit Orden- und Ehrenspangen<br />

ist voll wie bei den russischen Offizieren und<br />

amerikanischen Soldaten, die man aus Film<br />

und Fernsehen kennt. Jedoch ist hier nur wenig<br />

von den üblichen Ordenspangen zu sehen.<br />

Natürlich findet sich hier auch das D S A und<br />

mancher Marsch, aber das meiste besteht aus<br />

Einsatzmedialen, Ehrenkreuzen und einer Anstecknadel,<br />

die mir selbst nicht bekannt war.<br />

Auf Nachfrage erzählt StFw Hecht, dass es das<br />

Ehrenkreuz für Tapferkeit ist. Keine große Erklärung<br />

oder ähnliches, nur was es eben ist.<br />

Der Vortrag beginnt, nach einer kleinen Länderkunde<br />

mit allerhand taktischer Zeichen erzählt<br />

uns StFw Hecht was es heißt in der Kampftruppe<br />

zu dienen, Menschenführer zu sein und erzählt<br />

von seinen Gefechten. Mein Eindruck ist<br />

zu dieser Zeit, dass man eine Stecknadel hätte<br />

fallen hören können. Ich habe es fast nie, eigentlich<br />

noch nie erlebt, dass 25 Luftwaffensoldaten<br />

in einer Aula sitzen und während des<br />

Vortrags kein Wort fällt. Der Vortrag des Panzergrenadiers<br />

ist fast plastisch, er erzählt von<br />

seinem Hauptfeldwebel, der sich, nur mit einem<br />

zweiten Mann, den anstürmenden Taliban<br />

entgegen wirft, mehrfach getroffen den Feuerkampf<br />

führt. Bei der Trefferaufnahme oder wie<br />

StFw Hecht es ausdrückt: "Preisverleihung und<br />

Siegerehrung", stellt er als Zugführer fest, dass<br />

sein Kamerad mehrfach an Weste und dem<br />

Schuh getroffen wurde. Keine Körpertreffer<br />

und keine Verwundung die sichtbar wäre. "Wir<br />

hatten eben Glück. An einem Tag ist es so, an<br />

anderen Tagen ist es anders."<br />

Auch von diesen Tagen erzählt StFw Hecht. Er<br />

sagt: "Wir haben alles richtig gemacht, alles<br />

wie immer. Wir hatten eben Pech. Während eines<br />

Feuergefechts gab die Straße nach und ein<br />

Panzer seines Zuges kippte um. Einer der Soldaten<br />

ertrinkt, weil er mit seiner Ausrüstung im<br />

Panzer hängt, in einem Land, in dem es nur<br />

zwei Prozent Oberflächenwasser gibt. Man<br />

merkt die Anspannung in der Stimme von StFw<br />

Hecht und sieht, dass ihn diese Geschehnisse<br />

immer noch beschäftigen: "An einem Tag hast<br />

du Glück, die Granate setzt nicht um, die in ein<br />

Fahrzeug meines Zuges einschlägt. Die Mine<br />

löst nicht aus neben der ich stehe und am<br />

nächsten Tag nicht." Der Saal ist nun komplett<br />

ruhig, kein Atmen ist zu hören. Und dann fährt<br />

er fort: "Dann geht es weiter, am nächsten Tag<br />

kämpfst du wieder. Lediglich wofür du kämpfst<br />

ändert sich. Du kommst wegen des Auftrages<br />

und irgendwann kämpfst du für deine Kameraden,<br />

du kämpfst dafür, sie alle nach Hause zu<br />

bringen, du bist ihr Anführer." Zum Zeitpunkt<br />

der Gefechte war StFw Hecht Hauptfeldwebel<br />

Der Vormittag wurde abgeschlossen durch<br />

HptBtsm Aurich. Dieser umreist die Erlebnisse,<br />

die er in Afghanistan hatte, hinterlegt ist das<br />

Ganze mit Bildern aus dem Einsatz. Das meiste<br />

klingt wie aus einem Actionfilm und ist doch<br />

Realität, wie die Fotos beweisen. Der für ihn<br />

scheinbar natürliche Umgang mit Tot und Verletzung,<br />

mit Minenopfern und Granatsplittern<br />

ist und bleibt für mich weiterhin unwirklich. Seine<br />

Aussage ist hier ganz einfach: "Ich habe keinen<br />

Bezug zu meinen Patienten, der Patient ist<br />

meine Arbeit, die ich tun muss. Ich stelle keine<br />

Beziehung zu ihm her." Ich bewundere was unsere<br />

Kameraden im Einsatz leisten müssen, sei<br />

es der Dienst an der Waffe, im Feuergefecht<br />

Kameraden versorgen oder bei Temperaturen<br />

um die 40 Grad im Schatten 30 Kilogramm<br />

Ausrüstung durch ein fremdes Land schleppend,<br />

um darauf zu warten, dass sie benötigt<br />

wird. Das schwerste scheint jedoch die Belastung<br />

für Familie und die Zeit nach dem Einsatz.<br />

Die Vortragenden betonten ganz klar, sie sind<br />

aus Überzeugung Soldat und werden auch<br />

weiterhin ihre Pflicht im In- und Ausland erfüllen.<br />

Ich kann für mich sagen, dass mir diese<br />

Vorträge wieder einmal ein neues Bild der Bundeswehr<br />

aufgezeigt haben und ich meinen Beruf<br />

aus einem neuem Blickwinkel wahrnehme.<br />

Es ist natürlich klar, dass Techniker und IT-Soldaten<br />

andere Aufgaben zu erfüllen haben. Jeder<br />

trägt mit seiner Arbeit zum Gelingen des<br />

Ganzen bei. Alle Berufe in der Bundeswehr haben<br />

ihre eigenen Anforderungen, aber manchmal<br />

tut es gut über den Tellerrand zu blicken<br />

und den eigenen Standpunkt neu zu bewerten.<br />

Ich wünsche den Kameraden auf diesem Weg<br />

weiterhin viel Soldatenglück.<br />

HptFw Michael Schmauser<br />

Wtg/WaStff TaktLwG 73 "S"<br />

39


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

ASTA News: Visual Upgrade<br />

Nach über 20000 Trainingsstunden war es<br />

nun so weit: Am 28. Februar <strong>2016</strong> wurden die<br />

Simulatoren abgeschaltet, um in der Folge<br />

die Sichtsysteme von CT und FMS zu erneuern.<br />

Notwendig wurde diese Maßnahme aufgrund<br />

der nicht mehr vorhandenen Versorgungssicherheit<br />

bestimmter Komponenten<br />

der beiden Sichtsysteme.<br />

Der Abbau war schnell geschafft. Zusammen<br />

mit einem Team der Firma CAE wurden innerhalb<br />

der ersten Woche das gesamte Sichtsystem<br />

des CT abgebaut und die verwertbaren<br />

Komponenten für den Transport nach Moron<br />

(Spanien) verpackt. Das Cockpit musste um<br />

gut zwei Meter auf dem Fundament nach vorne<br />

verschoben werden, um genügend Platz<br />

für die Metallkonstruktion des neuen Systems<br />

zu bekommen. In den folgenden Wochen wurde<br />

parallel gearbeitet. Es wurden die neuen<br />

IGs (Rechner für die Bilddarstellung) installiert.<br />

Gleichzeitig wurde die Metallkonstruktion<br />

(Gantry) für das CT Visual von der Firma<br />

Projekt Syntropy aufgebaut. Die Firma Labros<br />

baute die Displaysegmente zusammen und<br />

das fast fertige Displaysystem wurde in die<br />

korrekte Position gebracht. Nun konnte die<br />

Firma Zeiss die Projektoren auch im CT installieren,<br />

die zuvor schon im FMS installiert worden<br />

waren. Nachdem der Hardware-Aufbau<br />

abgeschlossen war, begannen die Messarbeiten;<br />

Kalibrierung, Geometrie, Weißabgleich<br />

und Farbeinstellungen. Danach waren die<br />

Vorarbeiten abgeschlossen, doch bevor das<br />

neue Sichtsystem mit dem Simulator verbunden<br />

werden konnte, musste natürlich auch für<br />

die entsprechende Sicherheit gesorgt werden.<br />

Virenscan, Vereinnahmung der neuen Hardware<br />

und eine 100 Prozent-Zählung der Ver-<br />

40<br />

bisheriger Aufbau des CT


n Aus dem Geschwader n<br />

schlusssachen wurden durchgeführt und am<br />

12. Mai konnten wir wieder mit beiden Simulatoren<br />

"fliegen". Der Kommodore ließ es sich<br />

auch nicht nehmen, den Jungfernflug im CT<br />

selbst durchzuführen.<br />

Das Ergebnis der Arbeiten ist durchaus beeindruckend.<br />

Im CT hat man ein Fünf-Kanal-<br />

Sichtsystem mit etwa 180 Grad Abdeckung<br />

durch ein Neun-Kanal-System mit 300 Grad<br />

Abdeckung ersetzt. Im FMS wurden bei unveränderter<br />

Projektionsfläche die zwölf Projektoren<br />

durch 17 neue Projektoren ersetzt.<br />

Die verwendeten Projektoren der Firma Zeiss<br />

mit ihrer hohen Auflösung und den extrem<br />

guten Schwarzwerten stellen im Zusammenspiel<br />

mit den IGs (Image Generatoren) der Firma<br />

CAE Montreal ein realistisches Bild bei<br />

Tag- und Nachtflug zur Verfügung. Die realistischere<br />

Darstellung wird sich positiv auf das<br />

Training für unsere Flugschüler auswirken.<br />

Parallel zu den Arbeiten an den Sichtsystemen<br />

wurde die Gebäudeautomation erneuert,<br />

die Kabel der verschiedenen Netzwerke vorschriftenkonform<br />

separiert und der Unterboden<br />

vom Staub der letzten zwölf Jahre sowie<br />

dem Schmutz durch die Baumaßnahmen befreit.<br />

Obwohl mehrere Maßnahmen gleichzeitig<br />

durchgeführt werden mussten, kamen die<br />

Arbeiten schneller als geplant voran. Mehrere<br />

Projekte konnten vor dem geplanten Termin<br />

abgeschlossen werden.<br />

Nachdem sich der Leiter Ausbildung, Oberstleutnant<br />

Nils Anders vom Zustand der Simulatoren<br />

überzeugt hatte, konnte das Training<br />

für die Flugschüler am 1. August <strong>2016</strong> offiziell<br />

wieder aufgenommen werden. Damit endet<br />

die Verlegung des Simulatortrainings nach<br />

Wittmund. Die Flugschüler, ASTA Civil Instructors<br />

und die ASTA-Technik werden nicht<br />

traurig sein, dass die Zeit der Pendelei nach<br />

Wittmund damit beendet ist.<br />

Peter Meisberger<br />

GFD Laage<br />

Errichtung des neuen CT<br />

41


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Jagd und Flugsicherheit<br />

Oberstleutnant Dirk Pingel (r.) mit drei Jagd-Pensionären<br />

42<br />

Beim Lesen der letzten "<strong>Kranich</strong>"-Ausgabe fiel<br />

mir auf, dass lange Zeit kein Beitrag über die<br />

Jagd zur Erhaltung der Flugsicherheit auf der<br />

Basis und den Auftrag der "jagenden Pensionäre"<br />

dazu in der Geschwader-Zeitung erschienen<br />

ist. Es wird also wieder einmal Zeit,<br />

die Leser daran zu erinnern, dass seit den<br />

90er Jahren der Bundesforst für die Jagd- und<br />

Forstwirtschaft in der Liegenschaft zuständig<br />

ist. Als Helfer des Forstamtmanns Ralph Langendorf,<br />

der seit gut drei Jahren unter anderem<br />

für den Fliegerhorst Laage zuständig ist,<br />

fungieren die Bundeswehr-Pensionäre Peter<br />

Amende, Fiete Sudeikat und Volker Heinsen.<br />

Seit Oberstleutnant Dirk Pingel nach seiner<br />

Verwendung von Bayern jetzt wieder im Standort<br />

Dienst leistet, gehört er als aktiver Soldat<br />

wieder mit zur Crew. Nach Aufgang der Bockjagd<br />

in der ersten Maiwoche hatte er mit seinen<br />

Kameraden gleich ein besonderes Erfolgserlebnis.<br />

Alle vier Jäger konnten gemeinsam<br />

sieben Rehe erlegen. Nachdem es den Jägern<br />

in den vergangenen Jahren gelungen war, das<br />

Schwarzwild (für Nichtjäger: damit sind die<br />

Wildschweine gemeint) gänzlich aus der Basis<br />

zu "vertreiben", müssen wir uns nunmehr vorrangig<br />

um die Reduzierung des Rehwildes<br />

kümmern. Diese sind, wie aufmerksame Beobachter<br />

insbesondere um den FSO registriert<br />

haben, immer noch zu zahlreich auf der Basis<br />

vertreten. Sie stellen damit während der Blattzeit<br />

Ende Juli/Anfang August, wenn der Hormonspiegel<br />

der Böcke sie zuweilen fast blind<br />

für ihre Umgebung macht und hinter den Ricken<br />

herlaufen lässt, ein nicht zu unterschätzendes<br />

Risiko auch für die Flugsicherheit dar.<br />

Es ist uns deshalb ein besonderes Anliegen,<br />

durch intensive Bejagung zur Erhaltung der<br />

Flugsicherheit beizutragen. Dazu halten wir<br />

vor allem mit dem FSO und seiner "Truppe"<br />

enge Verbindung. Es ist aber auch an alle Geschwader-Angehörigen<br />

zu appellieren, relevante<br />

Beobachtungen zum Auftreten von Wild<br />

auf der Basis dem FSO, dem Revierförster<br />

oder uns Jägern mitzuteilen. Schließlich ist im<br />

Geschwader aufgrund diverser Unfälle auch<br />

bekannt, dass Rehwild den Straßenverkehr<br />

gefährden kann.<br />

Volker Heinsen


n Aus dem Geschwader n<br />

Spende an das Bundeswehr-Sozialwerk<br />

Das hat sich gelohnt: Ein Übergabecheck in Höhe von 750,- Euro<br />

Ein- bis zweimal im Jahr führt das Offizierskorps<br />

der Technischen Gruppe einen Technikerabend<br />

durch. Am 9. April <strong>2016</strong> war es<br />

wieder soweit: Im Rahmen dieser traditionellen<br />

Veranstaltung, an der dieses Mal ca. 25<br />

Offiziere mit ihren Partnern und Partnerinnen<br />

sowie den Kindern teilnahmen, wurde zugleich<br />

für das BwSW gesammelt. Frei nach<br />

dem Motto des Bundeswehrsozialwerks:<br />

"Hier scheint die Sonne", konnte Oberstabsfeldwebel<br />

Uwe Krause, Regionalstellenleiter<br />

des Bundeswehr-Sozialwerks e.V., am 7. Juli<br />

<strong>2016</strong> bei strahlendem Sonnenschein einen<br />

Spendenscheck, dotiert mit 750,- Euro (!), in<br />

Empfang nehmen.<br />

OStFw Krause freute sich im Namen der<br />

Sorgenkinder und deren Familien über die<br />

großzügige Spende. Er betonte bei dieser<br />

Gelegenheit, dass Unterstützungsleistungen<br />

im Rahmen der "Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien<br />

des BwSW" ohne tolle<br />

Spenden- und Benefizaktionen wie diese<br />

nicht möglich wären. Alle Spenden fließen in<br />

die "Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien<br />

des BwSW" ein. Mit der spendenfinanzierten<br />

Aktion unterstützt das Bundeswehr-Sozialwerk<br />

unverschuldet in Not<br />

geratene Bundeswehrangehörige und deren<br />

Familien. So organisiert der Verein beispielsweise<br />

Freizeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

oder hilft mit Einzelmaßnahmen<br />

dort, wo es keine anderen<br />

Möglichkeiten zur Unterstützung gibt.<br />

StFw Marco Förster<br />

Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />

43


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Monatsaktion Juni <strong>2016</strong><br />

Und das Losglück traf die "Richtigen". Das<br />

Team Fliegerarzt wurde bei der Jahresabschlussfeier<br />

2015 mit einem eher aktiven<br />

Motto betraut: "Werden im Juni die Tage<br />

schon lang, dann macht ihr einen PolBil-<br />

Spaziergang."<br />

Barfuß als Erfahrung<br />

44<br />

"Ich ess' Blumen…",<br />

Marlen Struwe testet das Grün<br />

"Matsch keinen Quatsch",<br />

Silvia Schröter ging voran


n Aus dem Geschwader n<br />

Nach langen Überlegungen welche Form<br />

dieser Spaziergang annehmen kann (sportlich,<br />

bequem, elegant, wissenswert) entschieden<br />

wir uns für einen informativen Besuch<br />

aus den Bereichen Wasser, Natur<br />

hautnah und Garten gepaart mit leichten<br />

sportlichen Herausforderungen am 15. Juni<br />

<strong>2016</strong> im IGA-Park Rostock.<br />

Der Barfußpfad mit einer sehr interessant geführten<br />

Vorstellung von verschiedenen Wildkräutern<br />

und Pflanzen hat es uns besonders<br />

angetan, weil wir jede vorgestellte Pflanze<br />

auch geschmacklich testen konnten. Der<br />

Pfad führte durch naturbelassene Bereiche<br />

mit schmalen Wald- und Wiesenwegen, an<br />

Schilfgürteln entlang und durch morastige<br />

Stellen. Dann ging es über gärtnerisch gepflegte<br />

Flächen mit Rasen und befestigten<br />

Wegen bis zum Sandstrand und Wasser. 25<br />

verschiedene Untergründe konnten erprobt<br />

werden, wie beispielweise Blähton, Kunstrasen,<br />

Kiesel, Matsch, Rinde, Splitt oder - für<br />

Mutige - Glasscherben. Fühlkästen und<br />

Blindgang sollten unsere Körpersinne ansprechen.<br />

Eine Hangelleiter, Liegestütz, Barren<br />

und die Kletterwand weckten den<br />

Sportsgeist unter den Teilnehmern.<br />

Nach dem 1,5-stündigen Erlebnisgang, in<br />

der uns Natur- und Umweltwissen interaktiv<br />

und nachhaltig vermittelt wurde, ließen wir<br />

den Tag gemeinsam trockenen Fußes bei<br />

Kaffee, Kuchen und anschließendem Gewitter<br />

ausklingen. Wir danken für die rege Teilnahme<br />

und hoffen mit diesem gemeinsamen<br />

Erlebnis in der Natur, den Teamgeist im Stab<br />

gefördert zu haben. Wir blicken in freudiger<br />

Erwartung auf die weiteren Akteure noch<br />

ausstehender Monatsaufgaben.<br />

Das Team Fliegerarzt<br />

Der Gang über Glasscherben für Mutige<br />

45


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

46<br />

Verbessert…<br />

… "denn nichts ist so gut, dass es nicht verbessert<br />

werden könnte."<br />

Der eine oder andere aufmerksame Leser des<br />

DER KRANICH wird in der letzten Ausgabe den<br />

Artikel vermisst haben. Ja er fehlte, denn es<br />

gab nichts zu berichten. Keiner der laufenden<br />

Vorschläge wurde zum Abschluss gebracht.<br />

Aber leider wurden in diesem Jahr auch erst<br />

wenige (nur fünf!) neue Vorschläge eingereicht.<br />

Liegt es an der langen Bearbeitungszeit eines<br />

Vorschlages und der noch längeren Umsetzung<br />

der Ideen, an den häufigen Ablehnungen oder<br />

ist es einfach Bequemlichkeit, ein Stück Papier<br />

auszufüllen? Ich möchte von dieser Stelle noch<br />

einmal alle Geschwaderangehörigen auffordern,<br />

ihre Ideen - egal ob Einsparung von Ressourcen<br />

oder die Optimierung eines Verwaltungs-<br />

oder Arbeitsprozesses - in Form eines<br />

KVP-Vorschlages zu Papier zu bringen. Gern<br />

helfen die KVP-Beauftragten beim Befüllen der<br />

dazu notwendigen Formulare.<br />

Dass sich die Mühe lohnt, zeigen die<br />

folgenden Beispiele:<br />

Im Juli 2011 hatte<br />

Oberfeldwebel Dirk<br />

Gidde (den meisten<br />

unter seinem alten<br />

Namen Droste bekannt)<br />

die Idee, die<br />

Atemluftschläuche<br />

an der Flugausrüstung<br />

der Piloten mit<br />

Tape zu umwickeln,<br />

wenn diese Scheuerstellen<br />

an der Ober-<br />

Oberfeldwebel<br />

Dirk Gidde<br />

fläche aufweisen.<br />

Dadurch müssen die<br />

Schläuche nicht gleich gewechselt werden, der<br />

Verschleiß wird minimiert und sie können länger<br />

im Flugbetrieb eingesetzt werden. Zunächst<br />

wurde der Vorschlag im Jahre 2013 abgelehnt.<br />

Die Gegendarstellung hatte jedoch Erfolg. Inzwischen<br />

sind die Verbände sogar aufgefordert,<br />

das Tape präventiv an den gefährdeten<br />

Bereichen der Schläuche als Oberflächenschutz<br />

aufzubringen. Auch wenn Oberfeldwebel<br />

Gidde bereits Reservist ist und sich im Rahmen<br />

des BFD auf seien zukünftigen Weg im zivilen<br />

Leben vorbereitet, möchten wir von dieser<br />

Stelle aus ihm noch einmal für sein Engagement<br />

danken und gratulieren zur Geldprämie.<br />

Der nächste Vorschlag<br />

kommt aus<br />

dem Bereich der IT.<br />

Was wären wir ohne<br />

funktionierende IT?<br />

Damit uns Computer<br />

und Telefone stets<br />

und ständig zur<br />

Hauptfeldwebel<br />

Heiko Philipp<br />

Verfügung stehen,<br />

werden allein am<br />

Standort Laage 50<br />

unter brechungsfreie<br />

Stromversorgungen<br />

(USV) betrieben, um<br />

das IT-Gerät gegen Stromschwankungen,<br />

Überspannungen und kurze Netzausfälle zu sichern.<br />

Diese Geräte verfügen je nach Größe<br />

über zwei bis 60 Akkus und prüfen selbständig<br />

den Gesamtzustand der Akkus. Den Defekt<br />

einzelner Akkus können die Geräte nicht feststellen.<br />

Wird von der USV ein Defekt gemeldet,<br />

mussten alle Akkus gewechselt werden. Hauptfeldwebel<br />

Heiko Philipp hatte nun die Idee, ein<br />

hochwertiges Ladegerät mit Fehlererkennung<br />

zu beschaffen, um die Akkus bei gemeldetem<br />

Defekt einzeln zu prüfen. Dadurch ist es möglich,<br />

defekte von vermeintlich defekten Akkus<br />

zu trennen und die "guten" weiter zu nutzen,<br />

was Anschaffungskosten für neue Akkus in erheblichem<br />

Masse einspart. Der Vorschlag wurde<br />

angenommen und ist in unserer Dienststelle<br />

bereits umgesetzt. HptFw Philipp kann sich<br />

über eine Geldprämie und eine Anerkennungsurkunde<br />

der Bundesministerin freuen.<br />

Ein weiterer Vorschlag kam aus dem Bereich<br />

computerunterstütze Ausbildung (CUA). Hier<br />

wird Software der Firma Helliwood (HW CMS)<br />

für die Erstellung und Präsentation von<br />

CUA-Lernprogrammen für die Waffensysteme<br />

EUROFIGHTER und TORNADO genutzt.<br />

Die funktionalen Möglichkeiten dieser Software<br />

sind jedoch stark begrenzt und so


n Aus dem Geschwader n<br />

Hauptfeldwebel<br />

Peter Schreiber<br />

schlug Hauptfeldwebel<br />

Peter Schreiber<br />

die Nutzung alternativer<br />

Software<br />

(Unity3D und Web-<br />

Builder) für die Erstellung<br />

der CUA-<br />

Programme vor. Der<br />

Vorschlag wurde abgelehnt<br />

mit dem<br />

Verweis, dass für die<br />

inhaltliche Gestaltung<br />

der Lernprogramme<br />

auch heute<br />

schon die vorgeschlagene Software genutzt<br />

werden kann, die Software der Firma Helliwood<br />

aber ein Inhaltsverwaltungssystem darstellt,<br />

an dem festgehalten wird. Als Anerkennung<br />

für seine Idee konnte HptFw Schreiber<br />

ein Sachpreis überreicht werden.<br />

Wieder zurück zum EUROFIGHTER. Alle Jahre<br />

wieder kommt es insbesondere im Winterflugbetrieb<br />

dazu, dass das Bugfahrwerk nicht einfährt.<br />

Über einen etwas kompliziert gestalteten<br />

Hebelmechanismus<br />

bekommt in Normalfall<br />

das Flugzeug<br />

nach dem Abheben<br />

des Fahrwerkes gemeldet,<br />

dass das<br />

Herr Ronny Hetzer<br />

Hauptfeldwebel<br />

Thomas Köplin<br />

Bugfahrwerk ordnungsgemäß<br />

zentriert<br />

ist.<br />

Nur unter dieser Voraussetzung<br />

kann<br />

das Bugfahrwerk in<br />

die Zelle eingefahren<br />

werden. Fehlt die<br />

Meldung der Zentrierung,<br />

wird über den<br />

Fahrwerksrechner<br />

das Einfahren des<br />

Bugfahrwerkes verhindert.<br />

Für den Piloten<br />

bedeutet das<br />

Flugabbruch unmittelbar<br />

nach dem<br />

Start und Rückkehr<br />

an den Heimatplatz<br />

mit Notlandung.<br />

Schuld an dem Dilemma ist eine Buchse, in<br />

der sich die Welle bewegt auf der das sogenannte<br />

Target befestigt ist, das beim Ausfedern<br />

des Bugfahrwerkes unter den Annäherungssensor<br />

fährt und somit die Mittenstellung<br />

des Fahrwerkes signalisiert. Ist die Buchse<br />

verschlissen, hat das Target Spiel und es kann<br />

dazu kommen, dass das Target hinter dem Annäherungssensor<br />

hängen bleibt. Die Meldung<br />

bleibt aus - das Fahrwerk fährt nicht ein. Die<br />

Buchse muss gewechselt werden, was nur<br />

durch die Industrie als Instandsetzung vor Ort<br />

durchgeführt wird. Bis dahin bleibt das Flugzeug<br />

stehen und kann nicht weiter zum Flugbetrieb<br />

eingesetzt werden. Für die Instandsetzung<br />

muss ein Mechaniker der Firma<br />

LIEBHERR mit Material und Werkzeug anreisen.<br />

Da nur zwei Mechaniker diese Arbeiten in<br />

allen EUROFIGHTER-Nationen (außer<br />

Deutschland sind das Italien, Spanien, Großbritannien,<br />

Österreich und Saudi Arabien) ausführen,<br />

kann es zu erheblichen Wartezeiten<br />

kommen. Gerade jetzt, wo ich diese Zeilen<br />

schreibe, steht ein Flugzeug eben wegen dieser<br />

Beanstandung und es wird wohl noch Wochen<br />

dauern, bis ein Mechaniker von LIEB-<br />

HERR zur Reparatur anreist. Hauptfeldwebel<br />

Thomas Köplin und Herr Ronny Hetzer aus der<br />

Instandsetzungs- und Elektronikstaffel hatten<br />

die Idee, diese Instandsetzung zukünftig<br />

selbst durch die Truppe auszuführen, um hohe<br />

Kosten für die Beschäftigung von Industriepersonal<br />

aber vor allem die langen Ausfallzeiten<br />

für die betroffenen Flugzeuge zu minimieren.<br />

Der Vorschlag wurde angenommen. Die<br />

erforderlichen Datenmodule für die Vorschrift<br />

sowie das nötige Werkzeug und Material sollen<br />

beschafft werden. Beide Kameraden können<br />

sich über eine Geldprämie freuen.<br />

Allen Vorschlagenden herzlichen Dank für Ihre<br />

Ideen und Ihren Einsatz. Macht weiter so!<br />

Der KVP-Auftritt im neu gestalteten Sharepoint<br />

ist ebenfalls in Arbeit. Dann sind wir wie gewohnt<br />

dort zu finden, mit Hintergrundinformationen<br />

und den nötigen Formularen. Bis dahin<br />

stehen alle Dokumente auf dem Laufwerk<br />

"Schwarzes Brett" zur Verfügung.<br />

Euer KVP-Beauftragter<br />

Hptm Volker Schuricht, Stab TaktLwG 73 "S"<br />

47


Taktisches Luftw


affengeschwader 73 "Steinhoff"


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

HeimLICHT<br />

Ein durchwachsener Sommer, ein sich ewig<br />

hinziehendes Sommerloch, es nähert sich<br />

dem Ende. Der bevorstehende goldene<br />

Herbst läutet die nächsten Highlights des<br />

Jahres ein. Ende September, Anfang Oktober<br />

findet ein bayrischer Abend Einzug in der<br />

O/UHG. Mit typisch bayrischen Kulinaritäten,<br />

wie einer köstlich zubereiteten Haxe, einem<br />

gutem Stück Leberkäse oder auch einem erfrischenden<br />

Weißbier sowie weiteren Spezialitäten,<br />

soll es keinem Gast an etwas fehlen<br />

und ein runder Abend zelebriert werden. Am<br />

29. Oktober findet einer der absoluten Höhepunkte<br />

des Jahres statt: der 12. Steinhoff-<br />

Ball. Rückblinkend auf den 11. Steinhoff-Ball<br />

ist die Vorfreude bereits spürbar. Die Gäste<br />

erwartet nicht nur ein exklusives Büffet sondern<br />

auch exzellente Musik mit der Liveband<br />

Skyline. Weitere Informationen zum Steinhoff-Ball<br />

sind auf dem Sharepoint zur Verfügung<br />

gestellt. Wir freuen uns auf eine rege<br />

Teilnahme und einen hoffentlich unvergesslichen<br />

Abend.<br />

Aus Alt mach Neu, gleich Besser!? Anfang<br />

des Jahres wurde die Speisekarte der O-<br />

/UHG komplett überarbeitet. Ziel war es,<br />

mehr Frische und Qualität, anstatt übermäßiger<br />

Quantität, den Gästen anzubieten. Hierzu<br />

wurden nicht nur die Gerichte besser abgestimmt,<br />

sondern vor allem die einzelnen Produkte<br />

standen auf dem Prüfstand. Als bestes<br />

Beispiel geht wohl das Schweineschnitzel voran,<br />

früher ein Tiefkühlprodukt, wird es mittlerweile<br />

selbst geklopft und paniert. Und die<br />

Resonanz der Gäste gab dem Team der O-<br />

/UHG Recht, den richtigen Weg eingeschlagen<br />

zu haben. Wir freuen uns auf weitere findige<br />

Ideen oder kleine Gimmicks, um die<br />

Qualität stetig zu steigern!<br />

Wir begrüßen den Stabsunteroffizier Günther<br />

Dickstefes als neue Ordonanz sowie den<br />

Herrn Mark Hylla ab Anfang Oktober und<br />

wünschen beiden viele schöne Jahre im<br />

Team der O/UHG.<br />

Folgende Informationen sind auf<br />

unserem Intranetportal einsehbar:<br />

- die Speisekarte<br />

- den Menüplan für die jeweilige Woche<br />

- Newsletter<br />

- Satzung der O/UHG Laage<br />

- WLAN Nutzungsordnung<br />

- für alle Beitrittswilligen das Beitrittsfor -<br />

mular. Warum nicht Mitglied werden…?!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Vorstand der O/UHG<br />

50


n Aus dem Geschwader n<br />

Du rechnest Dich kaputt<br />

"Moinsen, Spieß.<br />

Du Spieß, sach<br />

ma, da neulich<br />

aufm Sportplatz in<br />

Laage, das war<br />

dochn Scherz<br />

oder?" "Wistra,<br />

Du verstehst Witze?"<br />

"Nee Spieß,<br />

paß kuck, Laage<br />

soll 800 Jahre alt<br />

sein, nur wer will<br />

das wissen? Von<br />

den Leuten von<br />

damals ist keiner übrig. Kein Haus inner<br />

Stadt ist älter als 200 Jahre. Die haben keine<br />

Lehmhütten mehr, keine Schafe aufm<br />

Marktplatz, nur noch Kanalisation unter der<br />

Straße. Da ist nix so gemütlich wie vorn<br />

paar hundert Jahren, nur noch Streß und<br />

Wlan und Autos und Handys." "Wistra, sag<br />

mal, hast Du bei Pokemon Go Zieleinlauf<br />

anner Laterne gehabt? Lösch mal das Appspiel.<br />

Wo bitte siehst Du heute noch Mittelalter?"<br />

"Spieß, überall sind Märchenschlösser<br />

und Burgen, alles schick aber selbst das<br />

hat Laage nicht zu bieten."<br />

"Wistra, willst Du mit Deinem Anspruch und<br />

Deiner Ausstattung so zurück an den Anfang<br />

des letzten Jahrtausends?" "Was ist<br />

dassn fürne Rechnung? Jahrtausend,<br />

Mensch Spieß, ich bin Ende 20 und wenn<br />

ich meine Eltern frag, wissen die auch vieles<br />

nicht." "Wistra, genau das ist das Problem.<br />

Deine Eltern sind das Problem." "Wieso, die<br />

kennst Du doch garnich, sind auch keine<br />

Soldaten." "Noch nicht, heut' geht alles.<br />

Nicht auszurechnen, wenn die ganze Wistra-Truppe<br />

hier rumlaufen würde." "Was<br />

willsten heute immer rechnen? Bei 800 biste<br />

noch nicht angekommen." "Du bist wahrscheinlich<br />

Deinen Eltern sehr ähnlich. Darum<br />

konnten sie sich leider nicht ausrechnen,<br />

was aus Dir mal wird. Schade, jetzt<br />

haben wir Dich für 25 Jahre." "Ja das ist<br />

klasse, wir beide bleiben hier bis zum<br />

Schluß." "Nee, ich geh vor Dir und das Maßband<br />

schneide ich heute schon." "Spieß,<br />

was willstn ausrechnen? Nimm lieber n<br />

Smartfon, gibt’s alles im Store zu laden."<br />

"Wistra, Du schneidest echt für ne Buchstabensuppe<br />

ne Zeitung klein. Eben beschwerst<br />

Du Dich über Wlan in Laage und<br />

jetzt soll ich hier was runterladen." "Spieß,<br />

kein Streß nich, ich frag mich bloß, was Du<br />

in Laage mit nem Maßband willst." "Wistra,<br />

Du stapelst zum Rechnen noch Kieselsteine."<br />

"Spieß, whatsapp. Du bist doch auchn<br />

Fuchs. Wenn Laage schon so alt ist, dann<br />

müssen die inne Stadt mehr fürs Flär tun.<br />

Da müssen mehr Oltimer rein." "Ja, ja und<br />

dann leiden alle unter Smog." "Nee, das is<br />

ne richtige Geldanlage. Die ollen Kisten<br />

vorm Rathaus geparkt geben echt ne klasse<br />

Kulisse ab. Und wir können mit unserem<br />

Fuhrpark mithalten." "Was ist los? Wo siehst<br />

Du denn noch alte grüne Y-Autos. Die hier<br />

rumstehen, die werden ausgemustert und<br />

verkauft." "Mensch Spieß, genau das isses.<br />

Wir nehmen den Sannis den Geländerotkreuzwagen<br />

ab und können damit die begeisterten<br />

Fans vorm Umfallen historisch<br />

retten. Mein Kumpel vonne Elektronachschubinst<br />

hat schon gesagt, dass man die<br />

grünen Autos ratzfatz flott kriegt, wie original."<br />

"Wistra! Jetzt is Schluß. Wie sieht denn<br />

Deine Rechnung dafür aus? Du rechnest die<br />

Jahresringe der Autos zusammen und<br />

schon kannst Du mit 800 Jahre alten Wagen<br />

durch Laage knattern?"<br />

"Spieß, das isses, Du bis ne Wucht. Was<br />

fürne krasse Idee. Wir machen 800 Jahre<br />

lang Laage mobil. Ich geh mal zu den Persmenschen<br />

und verlängere noch mal bis über<br />

60. Ich merke schon, hier blüht was für<br />

mich, ne richtig gute Zukunft. Laage ist<br />

doch echt voll historisch. Du und ich gehen<br />

in die Geschichte ein."<br />

StUffz Otto Wistraschewski<br />

Stab Technisch Fliegende Versorgungsstaffel<br />

51


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Tag der Bundeswehr - Der Zweite<br />

Zum zweiten Mal öffnete der Marine-Stützpunkt<br />

Warnemünde-Hohe Düne seine Türen<br />

für den Tag der Bundeswehr. Über 5000 Besucher<br />

nutzten das Angebot hinter die Kulissen<br />

zu schauen. Als Höhepunkt des Tages<br />

wurde die Fregatte ERFURT nach 17-monatigem<br />

UNIFIL-Einsatz wieder zu Hause begrüßt.<br />

Live an alle Standorte, wandte sich die<br />

Mini sterin mit ihrer Ansprache zum Tag der<br />

Bundeswehr (Quelle: Bundeswehr)<br />

Mit einem Fallschirmsprung wurde die Flagge<br />

"Tag der Bundeswehr" in Warnemünde übergeben<br />

(Quelle: Bundeswehr/Björn Wilke)<br />

Eröffnet wurde der zweite Tag der Bundeswehr<br />

am Standort Warnemünde mit einem<br />

Fallschirmsprung des Kommandos Spezialkräfte<br />

und Übergabe der Flagge "Tag der<br />

Bundeswehr". Für die über 5000 Besucherinnen<br />

und Besucher stellte sich die Marine mit<br />

ihren Korvetten, Barkassen, Helmtauchern<br />

und vielem anderen dar. Auch Luftwaffe, Sanität,<br />

Bundeswehr-Dienstleistungszentrum<br />

gaben ihr Können vor Ort preis. So zeigte die<br />

Sanität die Arbeit in einer komplett aufgebauten<br />

Rettungsstation.<br />

Aus Frankenberg (Sachsen) live zugeschaltet<br />

wurde die Ansprache der Verteidigungsministerin<br />

Dr. Ursula von der Leyen. Sie gab ein<br />

Feedback zum letzten erfolgreichen Tag der<br />

Bundeswehr. Vor allem lobte sie die Arbeit aller<br />

Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und<br />

in der Flüchtlingskrise. Mit den Worten "Türen<br />

auf, Luken auf, Klappen auf. Schauen Sie<br />

sich die Bundeswehr an", schloss von der<br />

Leyen Ihre Rede.<br />

UNIFIL-Einsatz nach 17 Monaten<br />

beendet<br />

Am Nachmittag wurde die Korvette ERFURT<br />

nach ihrem 17-monatigem UNIFIL-Einsatz<br />

(United Nations Interim Force in Lebanon) in<br />

Rostock empfangen. Die 58 Besatzungsmit-<br />

52<br />

Nach 17 Monaten im Einsatz lief die Korvette<br />

ERFURT im Heimathafen Warnemünde ein.<br />

(Luftwaffe, Jan Seemann)


n Laage - Zentrum der Welt n<br />

glieder wurden von etwa 200 Angehörigen<br />

und Freunden begrüßt. In den 17 Monaten<br />

wurde die Besatzung insgesamt vier Mal ausgewechselt.<br />

Nächster Tag der Bundeswehr<br />

in Laage?<br />

Wo wird 2017 der nächste Tag der Bundeswehr<br />

in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden?<br />

Viele Nachfragen von Gästen und Interessierten<br />

zielen immer darauf ab, ob Laage<br />

auch mal wieder einen Tag der offenen Tür<br />

macht.<br />

Nach Neuburg, Nörvenich oder Hohn ist es<br />

nun durchaus möglich, dass sich Laage der<br />

Herausforderung 2017 als Luftwaffenstandort<br />

stellen müsste. Sollte es so kommen, ist der<br />

Erfolg eines solchen Tages immer mit aktivem<br />

Flugbetrieb verbunden.<br />

HptFw Jan Seemann<br />

Stab TaktLwG 73 "S"<br />

Wer viel gibt, kann viel verlangen!<br />

Wir tun es. Für Sie!<br />

Informieren Sie sich unter www.dbwv.de<br />

oder schreiben Sie an den Deutschen BundeswehrVerband<br />

Kapelle-Ufer 2 | 10117 Berlin | Telefon (<strong>03</strong>0) 80470-385<br />

53


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Hinter den Kulissen der ILA <strong>2016</strong><br />

Nachdem ich 2014 noch zugeguckt hatte,<br />

wurde es für <strong>2016</strong> ernst. Die Verantwortung<br />

für den Wartungszug ILA wechselte nun endgültig<br />

von Wittmund nach Laage und ich war<br />

als PO Technik dazu auserkoren, das Personal<br />

zusammenzustellen, für die materielle<br />

Ausstattung zu sorgen und vor Ort zu führen.<br />

Die Organisation der Internationalen Luftfahrtausstellung<br />

(ILA) ist ein relativ kompliziertes<br />

Unterfangen. Der Veranstalter ist der<br />

Bund der Deutschen Luftfahrtindustrie<br />

(BDLI), der die Messe Berlin mit der Durchführung<br />

der Veranstaltung beauftragt. Diese<br />

wiederum muss Flächen des Flughafens Berlin-Schönefeld<br />

anmieten. Wir als Bundeswehr,<br />

nicht nur Luftwaffe, sind der größte<br />

Aussteller, mit den Hauptzielen Imagebildung<br />

und Nachwuchswerbung. Dazu wurden in<br />

diesem Jahr insgesamt mehr als 800 Bundeswehrangehörige<br />

aufgeboten, die mehr<br />

oder weniger vor Ort am Gelingen des Bundeswehrauftritts<br />

mitwirkten. Nachvollziehbar,<br />

dass hier relativ viele Verantwortliche mit den<br />

unterschiedlichsten Erfahrungen und Voraussetzungen<br />

sich ganz schnell zusammen -<br />

raufen müssen, um diese gigantische Veranstaltung<br />

im Prinzip auf der grünen Wiese zu<br />

wuppen. Der Wartungszug ist im Wesentlichen<br />

zuständig für die technische Betreuung<br />

und Unterstützung aller militärischen Luftfahrzeuge,<br />

die auf der ILA präsent sind, inklusive<br />

des zugehörigen Personals. Es liegt in<br />

der Natur der Sache, dass auch in anderen<br />

Bereichen im Rahmen der Möglichkeiten Unterstützung<br />

geleistet wird. Diese reichen von<br />

Staplerarbeiten, Betankungen, Unterstützung<br />

bei der Koordinierung des Flugbetriebes sowie<br />

des Static Display. Natürlich wird auch<br />

Know how und Material für etwaige Crash-<br />

Einsätze bereitgehalten, kurz: es sind die<br />

"Sklaven der ILA" und ohne den Wartungsszug<br />

würde die ILA so nicht stattfinden und<br />

vor allem nicht bezahlbar sein.<br />

Folgerichtig bestand der Wartungszug im<br />

Wesentlichen aus Personal Cross Servicing<br />

der verschiedensten Verbände, verstärkt<br />

durch Betriebsstoffspezialisten, einem Flugausrüster,<br />

die durch eine kleine Betreuungskomponente<br />

versorgt wurden.<br />

Unser Geschwader stellte das Gros des Betreuungspersonals,<br />

eine Anzahl "Crosser"<br />

und Tankwagenfahrer, einen Betriebsstofffeldwebel<br />

und den PO, alles in allem elf von<br />

insgesamt 50 Soldaten und zivilen Mitarbeitern<br />

von Neuburg bis Nordholz, von Flugbereitschaft<br />

bis HSG, die teilweise auch nur ta-<br />

Wohnpark Schwendnißtannen GmbH & Co. KG<br />

…Mietwohnungen der gehobenen Klasse in Bestla(a)ge…<br />

Wir bieten in einem repräsentativen Umfeld preiswerte, moderne und exklusive<br />

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54<br />

…nach 18299 Rostock-Laage ziehen und mit der ganzen Welt verbunden sein…


n Laage - Zentrum der Welt n<br />

Team "Steinhoff" auf der ILA <strong>2016</strong><br />

geweise im Wartungszug mitarbeiteten. Insgesamt<br />

waren elf verschiedene Einheiten vertreten.<br />

Und, obgleich die Führung in den<br />

Händen von Laage lag, war das Geheimnis<br />

des Erfolges in der Summe der Erfahrung der<br />

Teilnehmer zu suchen. Ein Oberstabsfeldwebel<br />

(OStFw) aus Neuburg beispielsweise absolvierte<br />

in <strong>2016</strong> seine 17. ILA; unser bester<br />

Mann, Herr Andre Klagge von Cross Servicing<br />

Laage, hat immerhin schon zehn.<br />

Erstmals gab es lokalen Flugbetrieb mit EU-<br />

ROFIGHTER und TORNADO vor Ort, betreut<br />

durch kleinere Kontingente der entsendenden<br />

Verbände - auch das eine Herausforderung.<br />

Arbeitszeitverordnung, mangelnde Infrastruktur,<br />

Hitze, Regen, Gewitter, zum Teil widersprüchliche<br />

Weisungslage machten uns das<br />

Leben schwer.<br />

Aber die ILA lebt vom Enthusiasmus der handelnden<br />

Personen, ob Soldat oder Zivilist, die<br />

alle daran arbeiten, diese Messe zum Erfolg<br />

zu führen. Dies zu Erleben macht den Reiz<br />

der ILA aus und sorgt für Wiederholungstäter.<br />

Und so wurden alle Herausforderungen gemeinsam<br />

gemeistert, auch wenn die Emotionen<br />

manchmal hochkochten.<br />

Aber wir wären auf verlorenem Posten gewesen,<br />

wenn wir nicht insbesondere in unserem<br />

Geschwader und im HSG 64 Holzdorf sowie<br />

dem Logistikbataillon 172 in Beelitz verlässliche<br />

Partner gehabt hätten, die schnell und<br />

unbürokratisch mit Material und Personal halfen<br />

und das trotz der Belastungen durch den<br />

ILA-Flugbetrieb, der in Teilen über Laage und<br />

Holzdorf abgewickelt wurde.<br />

Unvergessen die Hau-Ruck-Aktion, in der<br />

durch das TaktLwG 73 "S" innerhalb von 24<br />

Stunden vier Lkw mit Startbahn-Schnell-Instandsetzungsplatten<br />

in Marsch gesetzt wurden.<br />

Danke S 3V, Nsch/TrspStff und der Truppe<br />

um den Flugplatzmeister. Das hat<br />

Maßstäbe gesetzt und Bewunderung hervorgerufen.<br />

Zitat aus Dankschreiben des Kommandierenden<br />

Generals Luftwaffenkommando, Generalleutnant<br />

Helmut Schütz: "Ihr Geschwader<br />

hat in herausragender Art und Weise zum Gelingen<br />

dieser Veranstaltung beigetragen…"<br />

Gespannt sind alle, ob es auch 2018 wieder<br />

eine ILA in diesem Rahmen geben wird. Bisher<br />

ist jedenfalls noch kein Termin bekannt<br />

geworden. Ich kenne einige, die gerne wieder<br />

dabei sein würden.<br />

Hptm André Flohr<br />

Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />

Fotografie: Sven Wiegand<br />

55


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Stresstest für den Fliegerhorst Laage<br />

Streitkräfte der NATO-Staaten verlegen zu<br />

gemeinsamen Übungen, Manövern und<br />

Einsätzen von heimischen Stützpunkten<br />

auf die ihrer Partner oder auf Basen gastgebender<br />

Nationen. Die US-amerikanischen<br />

Streitkräfte bereiten sich grundsätzlich<br />

ohne eine aktuelle Lage auf eine<br />

Verlegung vor und bitten die perspektivisch<br />

potenziellen Länder um einen<br />

Stresstest der zuvor ausgesuchten militärischen<br />

Anlagen - wie den Fliegerhorst<br />

Laage.<br />

Die United States Air Force (USAF, US-amerikanische<br />

Luftwaffe) ist gefordert, ihre Aufträge<br />

im Rahmen von Sicherheitsoperationen,<br />

gemeinsamen Übungen mit den<br />

Alliierten, Hilfseinsätzen bei Naturkatastrophen,<br />

zu friedenserhaltenen oder Kampfeinsätzen<br />

weltweit zu erfüllen. Vom 25. bis 26.<br />

August <strong>2016</strong> besuchten 20 Angehörige der<br />

Luftwaffe der Vereinigten Staaten von Amerika<br />

(USA) den Fliegerhorst Laage. Innerhalb<br />

von zwei Tagen wurde dieser einem sogenannten<br />

Stresstest unterzogen.<br />

Bei der periodischen Begutachtung geht es<br />

unter anderem um die Aktualität der jeweiligen<br />

Sicherheitsbestimmungen auf dem<br />

Gaststützpunkt, um dessen IT-Anbindung,<br />

Vertrags- und Verwaltungsvorgaben, den<br />

Ausbildungsstand der Soldaten, die Verpflegung<br />

und Unterbringung zusätzlichen Personals.<br />

Von Bedeutung sind ebenfalls die Absicherung<br />

des Objektes und die Belastbarkeit<br />

der Infrastruktur. Auf dem Fliegerhorst Laage<br />

wurden an verschiedenen Stellen Probebohrungen<br />

vorgenommen. Die amerikanischen<br />

Fachleute werden ihren Auftraggebern nach<br />

der Analyse der Beschaffenheit der Flugbetriebsflächen<br />

deren Eignung für die Verlegung<br />

und Stationierung aller oder bestimmter<br />

Luftfahrzeugtypen der USAF empfehlen<br />

können. Die Ergebnisse ihrer Analyse erhalten<br />

die deutschen Verantwortlichen umgehend.<br />

Die Gastgeber bewerten im Anschluss<br />

intern, ob bestimmte Forderungen umgesetzt<br />

werden.<br />

In dem Abschlussgespräch zogen die Amerikaner<br />

eine äußerst positive Bilanz: Der Fliegerhorst<br />

Laage ist nach den amerikanischen<br />

Prüfkriterien als mustergültig einzustufen und<br />

in nahezu allen Bereichen erhielt das Geschwader<br />

"Steinhoff" Höchstwertungen.<br />

Hptm Erik Pflanz, Stab TaktLwG 73 "S"<br />

56<br />

Die Belastbarkeit der Infrastruktur für die Stationierung von Luftfahrzeugen erfolgt mittels<br />

Probebohrungen


"Meeting de l’air d’Avord"<br />

n Laage - Zentrum der Welt n<br />

Am Wochenende des 18. Und 19. Juni <strong>2016</strong><br />

fand in Avord das sogenannte "Meeting de<br />

l’air d’Avord" statt. Diese Airshow hat das einhundertjährige<br />

Bestehen des französischen<br />

Fliegerhorstes gefeiert. Avord ist eine kleine<br />

Stadt exakt in der Mitte Frankreichs und liegt<br />

ca. 200 Kilometer südlich von Paris. Auf dem<br />

30+73 mit der Sonderlackierung General<br />

Steinhoffs auf dem Seitenleitwerk am besten<br />

geeignet.<br />

Die Verlegung nach Frankreich gestaltete sich<br />

nicht ganz einfach, da am Abflugtag dichte<br />

Gewitter westlich von Laage den Start um<br />

mehrere Stunden verzögerten. Aber durch die<br />

Das italienische Kunstflugteam Frecce Tricolori<br />

großen Fliegerhorst in Avord sind französische<br />

E-3F AWACS-Aufklärungsflugzeuge und diverse<br />

Transportflugzeuge der französischen<br />

Luftwaffe stationiert. Ebenfalls wird dort ein<br />

Teil der Schulung zum Transportflugzeugführer<br />

durchgeführt.<br />

Auf Einladung der französischen Streitkräfte<br />

entsandte das TaktLwG 73 "S" im Auftrag der<br />

Luftwaffe vom 17.-20. Juni <strong>2016</strong> einen EURO-<br />

FIGHTER zum "Static Display". "Static Display"<br />

bedeutet, dass das Flugzeug ohne<br />

Flugvorführung ausgestellt wird. Dafür war<br />

natürlich der Geschwader-EUROFIGHTER<br />

Flexibilität aller beteiligten Soldaten, konnte ein<br />

neues Zeitfenster für die Ankunft abgesprochen<br />

werden und einem Flug nach Frankreich<br />

stand nichts mehr im Wege. Durch die geschickte<br />

Navigation und Kraftstoffkalkulation<br />

des Piloten wurde schlechtes Wetter vermieden<br />

und pünktlich um 15:00 Uhr Ortszeit in<br />

Avord gelandet. Nach der Ankunft wurde der<br />

EUROFIGHTER direkt in den Ausstellungsbereich<br />

geschleppt und für das Wochenende vorbereitet.<br />

Nun sollte auch hier ein heftiges Gewitter<br />

losbrechen und den Himmel von Avord<br />

silbergrau bedecken. Dies war jedoch das letz-<br />

57


n Laage - Zentrum der Welt n<br />

te Gewitter für das Wochenende und die Airshow<br />

konnte über beide Tage bei strahlendem<br />

Sonnenschein ohne einen Tropfen Regen<br />

durchgeführt werden. Die Airshow selbst war<br />

ein sehr erfolgreiches Ereignis mit umfangreichen<br />

Flugvorführungen und vielen anderen<br />

Flugzeugen im "Static Display". Der EURO-<br />

FIGHTER wurde unter anderem zusammen mit<br />

niederländischen F-16, deutschen und britischen<br />

TORNADO und mehreren französischen<br />

Mirage 2000 präsentiert. Der Publikumsmagnet<br />

war natürlich der EUROFIGHTER, dessen<br />

aerodynamisches und kraftvolles Design von<br />

den Besuchern vielfach gelobt wurde. Zu den<br />

Highlights der "Flying Displays" zählten der<br />

spanische EUROFIGHTER, eine französische<br />

Rafale, eine Zweier-Formation französischer<br />

Mirage 2000, das italienische Kunstflugteam<br />

Frecce Tricolori und natürlich auch das französische<br />

Kunstflugteam Patrouille de France.<br />

Die nächste Airshow in Avord soll übrigens<br />

wieder in vier Jahren stattfinden. Das Interesse<br />

der französischen Luftwaffe wurde bereits<br />

bekundet und einer Beteiligung eines deutschen<br />

EUROFIGHTER sollte nichts im Wege<br />

stehen. Horrido!<br />

Mit kameradschaftlichem Gruß<br />

Major Stefan Klix<br />

Stab FlgGrp TaktLwG 73 "S"<br />

Der EUROFIGHTER 30+73 aus Laage im Static Display<br />

Das französische Kunstflugteam Patrouille de France<br />

59


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Geschwader "Steinhoff" auf dem MV-Tag<br />

60<br />

Taktisches Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />

präsentiert sich auf Großveranstaltung<br />

in Güstrow - großer Zulauf, interessante Gespräche,<br />

Kinder im Schleudersitz<br />

Mecklenburg-Vorpommern-Tag in Güstrow:<br />

60000 Besucher, Hunderte Aussteller und<br />

mittendrin das Taktische Luftwaffengeschwader<br />

73 "Steinhoff". Es waren zwei anstrengende<br />

Tage für die Soldaten des Geschwaders,<br />

die mit einem Zeltstand unseren<br />

Verband präsentierten. Aber es hat sich gelohnt.<br />

Denn nicht nur der ständige Zulauf an<br />

Besuchern war groß, auch das tiefgehende<br />

Interesse an Fliegerei, Technik und Personal<br />

sorgten dafür, dass die "Infos", Techniker und<br />

der Pilot vor Ort stets zu tun hatten.<br />

Neben Schleudersitzen und Pilotenausrüstung<br />

waren auch Flugzeugmodelle von EU-<br />

ROFIGHTER, MiG-29 und PHANTOM als Publikumsmagneten<br />

auszumachen. Viele<br />

Besucher machten es sich außerdem vor<br />

dem Bildschirm gemütlich, auf dem TV-Reportagen<br />

über unsere Piloten liefen. Der Renner<br />

bei den jüngeren Gästen waren allerdings<br />

die beiden Schleudersitze vor dem Zelt. Mit<br />

Pilotenhelm und angeschnallt, konnten Eltern<br />

hier einen etwas außergewöhnlicheren<br />

Schnappschuss von ihren Kleinen machen.<br />

Auch gab es alte "<strong>Kranich</strong>"-Ausgaben zu erwerben<br />

oder das ein oder andere Geschwadermerchandise.<br />

Aber auch viele Fachgespräche<br />

mit älteren Herren, die "früher auch<br />

mal Funker bei der Armee" waren, fanden<br />

ständig statt.<br />

Am Samstagabend wurde es plötzlich noch<br />

einmal richtig voll am Stand. Zunächst verwundert<br />

konnten wir dann aber schnell eine<br />

Erklärung finden: Viele andere Austeller hatten<br />

bereits etwas früher ihren Stand geräumt<br />

und so strömten viele Besucher noch einmal<br />

zu uns.<br />

Der MV-Tag fand <strong>2016</strong> erstmals in der Barlachstadt<br />

Güstrow statt und sorgte mit einem<br />

bunten Programm für zufriedene Besucher.<br />

Die Stände der Landesregierung, vieler Unternehmen,<br />

Vereine, Hochschulen, der Bundeswehr<br />

und anderer Institutionen waren im<br />

OFw Eric Koschig erklärte die Flugausrüstung<br />

Zwei Tage fast ohne Pause: Der Stand unseres<br />

Geschwaders war immer gut besucht<br />

ganzen Stadtgebiet verteilt. Auf einer großen<br />

Bühne gab es ein abwechslungsreiches Programm,<br />

bei dem auch Stars wie Jan Josef<br />

Liefers mit seiner Band oder Namika auftraten.<br />

Das schöne Wetter trug zu der erfolgreichen<br />

Veranstaltung bei.<br />

Nach zwei 13-Stunden-Tagen hatten wir uns<br />

das Feierabendbier am Sonntagabend verdient<br />

und waren uns einig: 2018 wird sich das<br />

Taktische Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />

auf jeden Fall wieder auf dem MV-Tag<br />

präsentieren. Dann zum 800-jährigen Stadtjubiläum<br />

in Rostock.<br />

Lt Christoph Trost, UniBw München


n Laage - Zentrum der Welt n<br />

Zwölfter Mecklenburg-Vorpommern-Tag<br />

Mit einem zünftigen Bürgerfest zum zwölften<br />

Mecklenburg-Vorpommern-Tag präsentierte<br />

sich "das schönste Bundesland der Welt" auf<br />

zahlreichen Bühnen mit attraktiven Programmen<br />

für die ganze Familie. Selbstverständlich<br />

nutzte auch der Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern<br />

die Gelegenheit und stellte<br />

sich und einige Breitensportangebote vor. Der<br />

Sportclub Laage hatte sich dazu bereit erklärt,<br />

die Leichtathletik auf dem MV-Tag zu repräsentieren.<br />

Der Leichtathletikverband Mecklenburg-Vorpommern<br />

bedankt sich recht herzlich für den<br />

spontanen und kurzfristigen Einsatz der Laager<br />

Leichtathleten. Nach der ersten Ideenfindung<br />

zum Sportprogramm im Mai konnten<br />

zwei Wochen vor den anstehenden Terminen<br />

mit viel Glück motivierte Menschen überzeugt<br />

werden, das Sportangebot der Leichtathletik<br />

zu betreuen. Ganz konkret ging es darum, ein<br />

leichtathletisches Mitmachangebot zu präsentieren,<br />

das die drei Bewegungsformen Laufen,<br />

Springen, Werfen wiederspiegeln sollte.<br />

Dabei konnten die Ehrenamtler auf erprobte<br />

Konzepte zurückgreifen und baten die interessierten,<br />

sportlichen Gäste zu einem lockeren<br />

Dreikampf. Am Samstag stellten sich mehr als<br />

einhundert Sportinteressierte dem Spaßwettkampf.<br />

Am Sonntag waren es, bei zugegeben<br />

viel besseren äußeren Bedingungen, fast zweihundert<br />

Aktive. Alle bekamen nach erfolgreicher<br />

Bewältigung einen Stempel auf die mitgeführte<br />

Sammelnachweiskarte, die nach Abschluss<br />

aller Angebote im Zelt des Landessportbundes<br />

mit einem kleinen Präsent<br />

bedacht wurden. Für die Laager Clubsportler<br />

war sicherlich der Besuch des Ministerpräsidenten<br />

unseres Bundeslandes, Erwin Sellering,<br />

in Begleitung des Güstrower Bürgermeisters,<br />

Arne Schuldt, ein echter Höhepunkt.<br />

Bestätigung und Wertschätzung ehrenamtlicher<br />

Arbeit haben eine hohe Bedeutung für<br />

Engagierte, denn das Motiv, sich auf Veranstaltungen<br />

wie am zurückliegenden Wochenende<br />

zu engagieren, sind nicht ein regelmä -<br />

ßiges Einkommen oder andere materielle<br />

Gegenleistungen.<br />

Die Anerkennung ehrenamtlichen Engagements<br />

ist wichtig und wirkt als Motivation für<br />

die zukünftige Arbeit sowie langfristige Bindung,<br />

denn einen Verlust von ehrenamtlichen<br />

Aktiven kann sich der organisierte Sport nicht<br />

leisten. Basis dafür ist oft eine Hand-in-Hand-<br />

Abmachung hauptberuflicher Mitarbeiter und<br />

ehrenamtlich Tätiger. Umgekehrt: Fehlende<br />

Empathie, Dankbarkeit und ohne das nötige<br />

Fingerspitzengefühl wird Ehrenamt eher verschreckt.<br />

Eine bessere Abstimmung und Kommunikation<br />

vor Ort wäre deshalb wünschenswert<br />

gewesen.<br />

André Stache, Laage<br />

Eine sportliche Aktion, die vom Ministerpräsidenten Erwin Sellering (2.v.l.) verfolgt wird<br />

61


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Besuch des MFC Salzgitter<br />

Nach dem letzten offiziellen Geschwaderbesuch<br />

in 2015 mit einer Delegation von Spezialeinsatzkräften,<br />

Vertretern des MAD, BND,<br />

Verfassungsschutz und ausgewählter Wirtschaftsunternehmen<br />

aus dem Sicherheitsbereich<br />

durfte ich dieses Mal wieder rein privat<br />

mit meinen Fliegerfreunden vom Motorflugclub<br />

Salzgitter das TaktLwG 73 "S" besuchen.<br />

Als besonderes Highlight hat ein Teil unserer<br />

Gruppe schon am Vortag die Anreise mit drei<br />

Flugzeugen nach Laage angetreten, um noch<br />

die Gelegenheit zu nutzen, die Stadt Rostock<br />

zu besichtigen und an einem gemeinsamen<br />

Abendessen am Hafen teilzunehmen. Wir haben<br />

uns sehr darüber gefreut, dass auch einige<br />

Angehörige des Geschwaders daran teilnehmen<br />

konnten und uns in netter<br />

Atmosphäre für gute Gespräche zur Verfügung<br />

standen.<br />

Am 20. Juni <strong>2016</strong> reisten die übrigen Teilnehmer<br />

unserer Gruppe pünktlich zum geplanten<br />

Geschwaderbesuch an. Nach einem interessanten<br />

Geschwaderbriefing durch Hauptfeldwebel<br />

Jan Seemann und Oberstabsfeldwebel<br />

Heinz-Dieter Nitz, unterstützt durch den<br />

Oberstabsgefreiten Robert Schlicht, der sich<br />

auch als Fotograf betätigte, bestand die<br />

Möglichkeit, den EUROFIGHTER im Static<br />

Display zu besichtigen. Hier hatten wir als<br />

technisch und fliegerisch Interessierte die<br />

Gelegenheit, auch eine Vielzahl technischer<br />

Fragen zu stellen, die mit großem Wissen beantwortet<br />

wurden.<br />

Im Anschluss wurden wir in der Truppenküche<br />

in bekannt guter Qualität versorgt und<br />

gestärkt. Nach dem Mittagessen konnten wir<br />

den Flugbetrieb von einer Beobachtungsposition<br />

in Flugfeldnähe hautnah miterleben und<br />

einige Starts und Landungen direkt miterleben.<br />

Dadurch motiviert, ging es zur nächsten Station,<br />

den EUROFIGHTER-Flugsimulator. Hier<br />

hatten wir die Möglichkeit unter entsprechender<br />

Anleitung eines Fluglehrers, es einmal<br />

selbst auszuprobieren. Nur soviel: Fliegerische<br />

Erfahrung hilft ungemein, aber es ist natürlich<br />

eine ganz andere Hausnummer, als<br />

unsere Motorflugzeuge zu bedienen.<br />

Über einen Besucher unserer Gruppe habe<br />

ich mich ganz besonders gefreut: Herr Ingolf<br />

Diesel. Herr Diesel wurde von seinem Sohn<br />

Roland Diesel zu seinem Geburtstag zu diesem<br />

Besuch eingeladen, da er während sei-<br />

62<br />

Vorabendtreffen in Rostock


n Laage - Zentrum der Welt n<br />

nes Wehrdienstes eine enge Verbindung zu<br />

den fliegenden Kampfverbänden hatte.<br />

Ingolf Diesel wechselte nach seiner militärischen<br />

Grundausbildung in Roth bei Nürnberg<br />

zum Jagdbombergeschwader 42 an den Fliegerhorst<br />

Pferdsfeld. Hier diente er in der Kfz-<br />

Staffel und ergriff dabei die Möglichkeit, alle<br />

Führerscheine, die man damals machen<br />

konnte, zu erwerben. Er erlebte mit, wie das<br />

JaboG 42 im Mai des Jahres 1967 mit der<br />

Einführung der Fiat G.91 R3 in das Leichte<br />

Kampfgeschwader 42 (LeKG 42) umbenannt<br />

mit so einem Besuch verbunden - dies war<br />

nur eine davon!<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten<br />

des Geschwaders, die uns diesen<br />

Besuch ermöglichten, uns begleitet und versorgt<br />

haben.<br />

Einen besonderen Dank an Oberst Bernhard<br />

Teicke, der seinerzeit als Kommodore des<br />

Geschwaders, den Besuch einschließlich<br />

Landung und Abstellung unserer Flugzeuge<br />

im militärischen Bereich genehmigt hat.<br />

Oberst Teicke übergab die Führung des<br />

Gruppenfoto vor dem EUROFIGHTER<br />

wurde. Die Kfz-Staffel wurde dabei zu einem<br />

Teil der neuen Nachschub- und Transportstaffel.<br />

Als das Geschwader der NATO voll<br />

unterstellt worden war, konnte Ingolf Diesel<br />

als Busfahrer seine Kameraden in Alarmsituationen<br />

von der aus Sicherheitsgründen abseits<br />

des Flugplatzes gelegenen Kaserne<br />

zum Flugplatz fahren. 1968 verabschiedete er<br />

sich zur Aufnahme seines Studiums an die<br />

TU Darmstadt. Der Kontakt zu den Staffelkameraden<br />

hatte allerdings weiterhin Bestand.<br />

Es sind eben immer wieder auch persönliche<br />

Erfahrungen, Freundschaften und Erlebnisse<br />

TaktLwG 73 "S" am 28. Juni <strong>2016</strong> an seinen<br />

Nachfolger Oberstleutnant Gero von Fritschen.<br />

Wir wünschen Oberstlt Gero von Fritschen<br />

insbesondere unter den anstehenden neuen<br />

Herausforderungen weiterhin eine erfolgreiche<br />

Führung des Geschwaders und würden<br />

uns darüber freuen, wieder einmal als Besucher<br />

nach Laage kommen zu dürfen. Mit fliegerischen<br />

und kameradschaftlichen Grüßen<br />

Ihr/euer<br />

Rubin Hans, Motorflugclub Salzgitter<br />

63


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Luftwaffe hautnah<br />

18 Jugendliche aus ganz Deutschland besuchen<br />

das TaktLwG 73 "S" auf Einladung vom<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.<br />

Den EUROFIGHTER zum Anfassen, ein Blick<br />

über den Fliegerhorst vom 26 Meter hohen<br />

Tower und ein Flug im Simulator. Das waren<br />

nur einige, der vielen Highlights, die 18 Jugendliche<br />

aus ganz Deutschland beim Taktischen<br />

Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />

erleben konnten. In der Informationswoche<br />

des Freundeskreises Luftwaffe e.V. bekamen<br />

die 15- bis 18-Jährigen vom 1. bis 5. August<br />

ein abwechslungsreiches Programm auf dem<br />

Fliegerhorst in Laage und in der Umgebung<br />

geboten.<br />

Der Montag stand unter dem Motto "Informationen<br />

und Wissenswertes". Zunächst bekam<br />

die Gruppe ausführlich erklärt, was so<br />

ein Geschwader überhaupt macht. Dabei<br />

ging es um die Geschichte des Standortes,<br />

den EUROFIGHTER und das viele Personal,<br />

das dafür sorgt, dass Piloten auf dem Jet<br />

ausgebildet werden können. Spannend wurde<br />

es zum ersten Mal, als ein EUROFIGHTER<br />

aus nächster Nähe begutachtet werden<br />

konnte und ein Technischer Offizier dazu Rede<br />

und Antwort stand. Die jungen Leute löcherten<br />

den Soldaten mit vielen Fragen, beispielsweise<br />

wie schnell so ein Jet ist oder<br />

wie lange das Kerosin bei voller Beladung<br />

reicht. Es folgte ein Abstecher auf den Besucherhügel<br />

neben der Start- und Landebahn,<br />

wo manch einem die Kinnlade herunter<br />

klappte und sich bei dem ein oder anderen<br />

sogar ein wenig Gänsehaut bildete, denn aus<br />

nächster Nähe konnten donnernde Starts<br />

von acht EUROFIGHTER erlebt werden.<br />

Spätestens jetzt waren alle begeistert. Das<br />

legte den Grundstein für die interessanten<br />

Vorträge am Nachmittag. Ein Pilot, ein Fliegerarzt<br />

und ein Karriereberater mussten viele<br />

Fragen beantworten und so wussten die jungen<br />

Leute nun ganz genau, wie Fliegerei und<br />

ein Flugplatz funktionieren.<br />

Am Dienstagvormittag konnten die Teilnehmer<br />

Rostock und die naheliegende Ostsee-<br />

64<br />

Hauptfeldwebel Jan Seemann mit dem Freundeskreis am EUROFIGHTER


n Laage - Zentrum der Welt n<br />

küste aus der Luft erleben. Vom Segelflugplatz<br />

Purkshof nahe der Hansestadt ging es<br />

mit einer Propellermaschine in die Luft. Der<br />

Adrenalinpegel hatte anschließend nicht viel<br />

Zeit zum Sinken. Nach einem Besuch bei<br />

Karl's Erdbeerhof rasten die Jugendlichen<br />

am frühen Abend in spannenden Duellen<br />

beim GoKartfahren über die Piste. Ein Kontrastprogramm<br />

zum vorigen Tag, das bei den<br />

Jugendlichen gut ankam.<br />

Dass ein Blick über den Tellerrand nie verkehrt<br />

ist, zeigte sich am Mittwoch, als ein Besuch<br />

bei der Marinetechnikschule in Parow anstand.<br />

Nach einem Blick in die Werkstätten<br />

und Schießanlagen folgte eine Fahrt mit einem<br />

V-Boot zum Stralsunder Hafen. Leider<br />

spielte das Wetter nicht mit und die Sicht<br />

reichte nur wenige Meter über den Ostsee-<br />

Meeresarm Strelasund, der das Festland und<br />

die Insel Rügen trennt. Im schönen Altstadthafen<br />

angekommen konnten die jungen Leute<br />

das Ozeaneum besuchen und anschließend<br />

durch die Innenstadt schlendern.<br />

Am Donnerstag spielte sich das Geschehen<br />

wieder am Standort in Laage ab. Auf dem<br />

Programm standen heute Selberfliegen im<br />

EUROFIGHTER-Simulator, ein Besuch bei der<br />

zivilen Flughafen GmbH und der Polizeihubschrauberstaffel<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Vor allem aus dem Simulator kamen die Jugendlichen<br />

mit strahlenden Augen heraus.<br />

"Das ist schon ziemlich dicht am echten Fliegen",<br />

kommentierte ein Teilnehmer. Jeder<br />

durfte einige Runden am virtuellen Himmel<br />

über Mecklenburg-Vorpommern drehen.<br />

Abends gab es noch ein gemütliches Abschiedsgrillen<br />

im Offiziercasino des Stützpunktes.<br />

Der Generalsekretär des Freundeskreises<br />

Luftwaffe e.V., Hauptmann a.D.<br />

Schmitz, hatte dazu eingeladen. Auf seine<br />

Fragen nach einem Feedback zu der Informationswoche,<br />

waren sich alle einig: die Woche<br />

war spannend, lehrreich und auch sehr lustig.<br />

Man hatte sich in der Gruppe zusammengefunden<br />

und viel Spaß gehabt. Bis zum späten<br />

Abend saßen die Jugendlichen mit den Betreuern<br />

zusammen, ließen es sich mit Gegrilltem<br />

gut gehen und diskutierten angeregt die<br />

vergangene Woche, bevor es am Freitagvormittag<br />

wieder Richtung Heimat ging.<br />

Lt Christoph Trost, UniBw München<br />

Die Fahrt mit einem Verlegeboot (V-Boot) der Marine endete im Stralsunder Hafen<br />

65


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Tag der Bundeswehr - Rendsburg/Hohn<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist heutzutage wichtiger<br />

denn je. Dies trifft auch auf die Streitkräfte eines<br />

jeweiligen Landes zu. Die Bundeswehr<br />

ist nach der Aussetzung der Wehrpflicht besonders<br />

darauf angewiesen, sich nach außen<br />

zu präsentieren. War es in der Vergangenheit<br />

vorrangig ein Zeigen der Ausrüstung und der<br />

eigenen Fähigkeiten, so kommt heute vermehrt<br />

ein aktives Werben um zukünftige Soldaten<br />

und Soldatinnen hinzu. Um das Ganze<br />

besser zu koordinieren, veranstaltet die Bundeswehr<br />

seit letztem Jahr einen offiziellen<br />

"Tag der Bundeswehr". Dieser wird an insgesamt<br />

16 ausgewählten Standorten im gesamten<br />

Bundesgebiet am selben Wochenende<br />

durchgeführt. Ziel dabei ist es, das<br />

Gesamtpaket Bundeswehr, mit all seinen Facetten<br />

sowie allen Teilstreitkräften der Öffentlichkeit<br />

zu zeigen bzw. sich als attraktiver Arbeitgeber<br />

zu präsentieren. Welchen<br />

Stellenwert der Tag der Bundeswehr hat,<br />

kann man auch darin erkennen, dass die<br />

Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula<br />

von der Leyen, es sich nicht nehmen ließ,<br />

sich per Live-Schaltung aus dem Standort<br />

Frankenberg bei Hannover mit einer Ansprache<br />

an alle Besucher der veranstaltenden<br />

Standorte zu wenden (insgesamt zählte man<br />

über 250000 Besucher).<br />

Die Luftwaffe war mit zwei Standorten vertreten,<br />

dem Taktischen Luftwaffengeschwader<br />

74 aus Neuburg sowie dem Lufttransportgeschwader<br />

63 aus Rendsburg/Hohn in<br />

Schleswig Holstein. An letzterem war ein<br />

ganz besonderer Formationsflug angekündigt,<br />

der viele Enthusiasten und Spotter dazu<br />

veranlasste, teilweise große Anfahrtswege in<br />

Kauf zu nehmen, um ganz in den Norden der<br />

Republik zu fahren (die Entscheidung, in den<br />

Hohen Norden zu kommen, erwies sich übrigens<br />

als goldrichtig - das Wetter in Hohn war<br />

im Gegensatz zu Neuburg perfekt). Bei dem<br />

66<br />

Die C-160 TRANSALL in der Sonderlackierung zu 60 Jahren Luftwaffe und der Geschwadergeschichte


n Wissenswertes n<br />

erwähnten Höhepunkt handelte es sich um eine<br />

"Drei-Generationen Formation", bestehend<br />

aus der einzigen, noch flugfähigen Nord 2501<br />

NORATLAS, der TRANSALL C-160D sowie eines<br />

brandneuen Airbus A-400M. Diese spezielle<br />

Konstellation veranlasste nicht nur eingefleischte<br />

Luftwaffen-Fans und Spotter nach<br />

Hohn zu kommen, sondern auch viele ehemalige<br />

Bundeswehrangehörige ließen sich die<br />

Chance nicht entgehen, um diesem Höhepunkt<br />

beizuwohnen. Dabei hatte der eine oder<br />

andere Ehemalige (vor allem die älteren Semesters)<br />

bei dem Anblick schon ein wenig<br />

feuchte Augen! In Anbetracht der Tatsache,<br />

dass der Standort Hohn immer noch von der<br />

Schließung bedroht ist und die C-160 eigentlich<br />

schon zum alten Eisen gehört, war der<br />

Verbandsflug der drei Transportmaschinen ein<br />

Erlebnis, welches so in dieser Form wahrscheinlich<br />

nicht mehr stattfinden wird.<br />

Das Lufttransportgeschwader 63 (LTG 63)<br />

wurde im September 1961 in Celle-Wietzenbruch<br />

in Dienst gestellt. Keine sechs Jahre<br />

später (1967) verlegte der Verband auf seinen<br />

heutigen Stützpunkt unweit des Nord-<br />

Ostsee Kanals im schleswig-hosteinischen<br />

Rendsburg. Als erstes Flugzeugmuster erhielt<br />

das LTG 63 die Nord 2501 NORATLAS,<br />

bereits drei Jahre später wurde die letzte Maschine<br />

dieses Typs außer Dienst gestellt<br />

(März 1970). Fortan flog das LTG 63 das moderne<br />

Muster TRANSALL C-160, eine<br />

deutsch-französische Gemeinschaftsentwicklung<br />

- der Buchstabe C steht übrigens<br />

für: Cargo und die Zahl 160 für die Gesamtflügelfläche<br />

in m². Ihren Erstflug hatte die C-<br />

160 am 25. Februar 1963. Die Luftwaffe plante<br />

insgesamt 110 Maschinen dieses Typs zu<br />

beschaffen, gab allerdings bereits Anfang<br />

der 1970er Jahre 20 Flugzeuge an die Türkei<br />

ab. Zum Tag der Bundeswehr, aber auch zur<br />

Feier ihres 55-jährigen Bestehens, hat das<br />

LTG 63 eine Maschine (50+95) mit einem Jubiläumsanstrich<br />

versehen. Diese farbenfrohe<br />

"bunte Mühle" wird zum Leidwesen vieler ihren<br />

"Lebensabend" nicht in Rendsburg oder<br />

in irgendeinem deutschen Museum verbringen,<br />

sondern wird noch zum Ende dieses<br />

NORATLAS am Tag der Bundeswehr im Flugbetrieb beim LTG 63 in Hohn<br />

67


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Die Fallschirmspringer des Kommando Spezialkräfte (KSK)<br />

68<br />

Jahres, kurz nach ihrer Außerdienststellung,<br />

nach Eindhoven in den Niederlanden geflogen,<br />

wo sie auf dem Gelände des European<br />

Air Transport Commands (EATC) als Ausstellungsstück<br />

ihr weiteres Dasein fristen wird.<br />

Das LTG 63 ist zur Zeit eines von drei Lufttransportgeschwadern<br />

der Bundeswehr - bei<br />

den anderen handelt es sich um das LTG 61 in<br />

Penzing sowie das LTG 62 in Wunsdorf. Der<br />

aktuelle Stand sieht eine Schließung des<br />

Standortes bis zum Ende des Jahres 2021<br />

vor. Ursprünglich sollte Hohn seine Tore bereits<br />

im Jahr 2018 schließen. Bedingt durch<br />

die Tatsache, dass sich die Einführung des A-<br />

400M erheblich verzögert - zur Zeit sind gerade<br />

mal drei Maschinen dieses Typs an die<br />

Luftwaffe ausgeliefert und im Dienst, bekam<br />

das LTG 63 eine weitere Gnadenfrist. Zur Zeit<br />

kausieren Gerüchte, dass die Bundeswehr<br />

Überlegungen anstellt, amerikanische Lockheed<br />

Martin C-130 HERCULES-Transportmaschinen<br />

als Ergänzung zum A-400M zu beschaffen.<br />

Ob es sich dabei lediglich um<br />

theoretische Überlegungen handelt oder vielleicht<br />

sogar um konkrete Pläne, lässt sich zur<br />

Zeit nicht mit Bestimmtheit sagen. Auf alle<br />

Fälle wäre es nicht nur für Rendsburg/Hohn<br />

und das LTG 63 wünschenswert, wenn die<br />

Luftwaffe außer dem A-400M auch noch über<br />

einen kleineren, taktischen Transporter verfügen<br />

würde. Der A-400M fliegt in einer Leistungsklasse,<br />

die bis dato der Luftwaffe verschlossen<br />

war. Damit sind Verlegungen<br />

großer Mengen an Personal, Gerät und Material<br />

möglich, ohne dafür befreundete Nationen<br />

um Hilfe bitten zu müssen. Gerade in einer<br />

Zeit, wo Auslandseinsätze zu einem Hauptaufgabenbereich<br />

der deutschen Streitkräfte<br />

zählen, ist die Verfügbarkeit ausreichender<br />

Transportkapazität unabdingbar. So weit so<br />

gut. Was macht die Luftwaffe aber in dem<br />

Fall, wenn gerade mal vier bis sechs Euro-Paletten<br />

mit insgesamt 2,5 bis vier Tonnen Gewicht<br />

in eine unwegsame Region zu transportieren<br />

sind? Dafür eine Maschine, wie den<br />

A-400M einzusetzen, wäre nicht gerade wirtschaftlich.<br />

Aus diesem Grund haben viele<br />

Luftwaffen mindestens zwei verschiedene


n Wissenswertes n<br />

CH-53<br />

Transportflugzeuge im Einsatz - einen strategischen<br />

Transporter in der Leistungsklasse einer<br />

Boeing C-17 GLOBEMASTER III oder der<br />

A-400M sowie einen kleineren, taktischen<br />

Transporter, wie zum Beispiel die Lockheed<br />

Alenia C-27J SPARTAN oder die Lockheed<br />

Martin C-130J HERCULES. Sollte dieser Fall<br />

(Beschaffung einer C-130J für die Luftwaffe)<br />

jemals eintreten, dann wäre eine Wiederholung<br />

des Drei-Generationenfluges mit vielleicht<br />

sogar vier unterschiedlichen Maschinen<br />

möglich?<br />

Am Tag der Bundeswehr konnten die zahlreichen<br />

Zuschauer aber nicht nur Transportflugzeuge<br />

bewundern. Ein Hauptthema der Veranstaltung<br />

war eine kombinierte Aktion einer<br />

fiktiven Geiselbefreiung, welche durch Kräfte<br />

des KSK durchgeführt wurde. Diese wurden<br />

dabei nicht nur von den C-160 aus Hohn unterstützt,<br />

sondern erhielten auch Unterstützung<br />

von einem TORNADO IDS des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />

51 "Immelmann" aus dem<br />

benachbarten Jagel sowie von einem EURO-<br />

FIGHTER EF-2000 des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />

73 "Steinhoff" aus Laage. Allerdings<br />

waren die Darbietungen der beteiligten<br />

Fluggeräte keine Demonstration der Leistungsfähigkeit<br />

- weder des Gerätes, noch des<br />

Könnens der beteiligten Besatzungen. Ein<br />

schnurgerader Überflug eines TORNADO mag<br />

den allgemeinen Vorgaben der verantwortlichen<br />

Stellen entsprechen - mit einer Leistungsschau<br />

hat dies aber nichts zu tun!<br />

Resümee: Der Tag der Bundeswehr war ein<br />

Erfolg! Daran hat natürlich das gute Wetter einen<br />

gewissen Anteil aber auch die Mühe, die<br />

sich alle Beteiligten und vor allem die Männer<br />

und Frauen (Zivil & Militär) des LTG 63 in den<br />

Monaten der Vorbereitung gemacht haben.<br />

Eine Veranstaltung der Bundeswehr ist keine<br />

Airshow! Man lässt es auch nicht "krachen"<br />

und zeigt auch nicht wirklich, was man drauf<br />

hat. Die Bundeswehr präsentiert sich zurückhaltend,<br />

dafür aber als das was sie ist: eine<br />

moderne Streitmacht hochmotiviert und immer<br />

dann zur Stelle, wenn sie gebraucht wird!<br />

Robert Kysela, CHK 6<br />

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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

DANISH AIRSHOW <strong>2016</strong><br />

70<br />

Dänische Airshows hatten stets eine sehr hohe<br />

Qualität, das diesjährige Event auf der Flyvestation<br />

(Air Base) Skrydstrup machte da<br />

keine Ausnahme. Als am 19. Juni <strong>2016</strong> der<br />

südlichste Stützpunkt der Royal Danish Air<br />

Force (RDAF) seine Tore öffnete, strömten<br />

geschätzte 150000 Besucher auf den Platz.<br />

Bei moderatem Wetter (am Showtag war es<br />

bewölkt) genossen die Zuschauer ein exzellentes<br />

und abwechslungsreiches Flugprogramm.<br />

Natürlich war im Line-up des Static Displays<br />

auch deutlich zu erkennen, dass die Zeiten, in<br />

denen 200+ Flugzeuge an einer großen Luftfahrtveranstaltung<br />

teilnahmen, der Vergangenheit<br />

angehören. Dafür konnte sich das<br />

Flying Display wirklich sehen lassen. Neben<br />

den obligatorischen dänischen Luftfahrtzeugen<br />

war es besonders der Besuch aus der<br />

Ukraine, welcher die Herzen aller Flugzeugenthusiasten<br />

höher schlagen ließ. Die Rede<br />

ist natürlich von den Sukhoi Su-27 (NATO Code:<br />

FLANKER), welche gemeinsam mit einer<br />

Iljushin IL-76MD (NATO Code: CANDID) eines<br />

der Höhepunkte der Airshow darstellte. Aufgrund<br />

der immer noch vorhandenen Spannungen<br />

zwischen dem ukrainischen Staat<br />

und seinem östlichen Nachbarn Russland hat<br />

kaum jemand mit dem Erscheinen der Sukhois<br />

gerechnet. Als dann am Freitag, den 17.<br />

Juni <strong>2016</strong> um exakt 0902 Z (Z = ZULU Time,<br />

das entspricht 11:02 Uhr MEZ) am Horizont<br />

die Silhouetten zweier Su-27 sowie einer IL-<br />

76 auftauchten, war die Freude natürlich riesig.<br />

Die Sukhoi Su-27 der ukrainischen Luftwaffe<br />

gehören der 831. Taktischen<br />

Luftbrigade an und sind in Mirgorod stationiert;<br />

die Iljushin stammt von der 25. Lufttransportbrigade<br />

aus Melitopol. Die Ukraine<br />

verfügt zurzeit über gerade mal elf einsatzfähige<br />

FLANKER, allerdings befinden sich nach<br />

unbestätigten Meldungen ein paar weitere im<br />

Zulauf. Diese sind nach dem Zerfall der Sowjetunion<br />

und der Unabhängigkeit der Ukraine<br />

eingelagert worden. Ein umfangreiches Upgrade-Programm,<br />

welches von einer einheimischen<br />

Firma durchgeführt wird, sorgt dafür,<br />

dass die bestehende Flotte zum einen modernisiert<br />

wird und zum anderen einige der<br />

eingelagerten Maschinen wieder reaktiviert<br />

werden.<br />

Um den Reigen an Flugzeugen russischen<br />

Ursprungs abzurunden, sendete die polnische<br />

Luftwaffe noch zwei ihrer Mikoyan-Gurevich<br />

MiG-29 (NATO Code: FULCRUM). Diese<br />

gehören zum 41.ELT - 41 Eskadra<br />

Lotnictwa Taktycznego (41. Taktisches Luftfahrtgeschwader)<br />

aus Malbork. Ein großer<br />

Teil der Maschinen des 41. ELT stammt übrigens<br />

aus den Beständen der Bundeswehr<br />

(Taktisches Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />

aus Rostock/Laage).<br />

Von "westlicher" Seite waren es in erster Linie<br />

Lockheed Martin F-16 FIGHTING FALCON,<br />

welche das Flugprogramm bereicherten. Neben<br />

einem Solodisplay einer sonderlackierten<br />

F-16MLU der Eskadrille 727 aus Skrydstrup<br />

bekam man auch noch eine belgische F-<br />

16MLU sowie eine griechische F-16C Block<br />

52 (Team "ZEUS") im Flugprogramm zu sehen.<br />

Interessanterweise ist der offizielle Name<br />

FIGHTING FALCON unter den Piloten<br />

nicht wirklich geläufig. Dort wird die F-16<br />

grundsätzlich als VIPER bezeichnet - hört<br />

sich irgendwie auch viel cooler an!<br />

Von dem im Vorspann angekündigten Maschinen<br />

waren alle zugegen - mit einer Ausnahme!<br />

Die dänische Regierung hat ein paar<br />

Tage vor dem Event bekanntgegeben, dass<br />

Dänemark als Ersatz für ihre in die Jahre gekommene<br />

F-16-Flotte den neuen Lockheed<br />

Martin F-35-LIGHTNING II-Kampfjet bestellen<br />

wird - 28 Maschinen von ursprünglich 48<br />

geplanten. Damit sind beide Mitbewerber, der<br />

EUROFIGHTER EF-2000 genauso wie die<br />

Boeing F/A-18 F SUPER HORNET aus dem<br />

Rennen - eine Entscheidung, die nicht wirklich<br />

verwundert. Als schlechter Verlierer erwies<br />

sich die Fa. Boeing. Nachdem die Entscheidung<br />

der Dänen bekannt wurde, ist das<br />

in Skrydstrup angekündigte Solodisplay einer<br />

Boeing F/A-18F SUPER HORNET kurzerhand<br />

ersatzlos gestrichen worden! Dafür sorgte eine<br />

andere Maschine aus dem Hause Boeing


n Wissenswertes n<br />

Aus Russland: Su-27UB und im Hintergrund die IL-76MD<br />

für Furore. Zum allerersten Mal war am Himmel<br />

über Dänemark (zumindest auf einer Airshow)<br />

eine Boeing B-52H STRATOFORT-<br />

RESS zu sehen. Diese landete zwar nicht,<br />

vollführte aber drei Überflüge, und ganz ehrlich,<br />

viel mehr ist bei diesem Fossil aus der<br />

Zeit, als der Kalte Krieg auf seinem Höhepunkt<br />

war, auch nicht zu erwarten. Trotzdem<br />

war es für die meisten Zuschauer ein tolles<br />

Erlebnis, eine B-52H im Flug bewundern zu<br />

können.<br />

Kaum bemerkt von vielen Zuschauern und<br />

nicht einmal von den zahlreich erschienenen<br />

Enthusiasten war in Skrydstrup ein richtiges<br />

Highlight zu sehen, welches so in dieser Form<br />

noch nie zuvor in Dänemark zu sehen war.<br />

Die Rede ist von einer CAC-13 BOOMERANG<br />

(CAC steht für Commonwealth Aircraft Corporation).<br />

Dieses einmotorige Jagdflugzeug<br />

aus australischer Produktion wurde in nur<br />

wenigen Wochen basierend auf der CAC<br />

WIRRAWAY, einer modifizierte Lizenzversion<br />

der North American NA-16, entwickelt und<br />

gebaut. Sie wurde von den Einheimischen als<br />

"Stop-Gap-Fighter" bezeichnet und in relativ<br />

geringer Stückzahl (insgesamt wurden 250<br />

Maschinen dieses Typs gefertigt) bei der<br />

RAAF (Royal Australian Air Force) als Jagdbomber<br />

zwischen 1943 und 1945 eingesetzt.<br />

Die in Skrydstrup gezeigte Maschine ist allerdings<br />

kein Original, sondern eine Replica, basierend<br />

auf einer North American AT-6 Harvard.<br />

Allerdings wurden in ihr viele<br />

Originalteile der CAC-13 verbaut. Die BOO-<br />

MERANG befindet sich seit knapp zwei Jahren<br />

im Besitz von Remko Sijben aus den Niederlanden.<br />

Auch die Hubschrauber-Freunde kamen auf<br />

der Flyvestation Skrydstrup nicht zu kurz. Neben<br />

einer sehr dynamischen Vorführung einer<br />

Agusta Westland EH-101 der RDAF wurde<br />

den Zuschauern auch noch ein weiteres Relikt<br />

aus den Arsenalen des ehemaligen Warschauer<br />

Paktes präsentiert. Eine Mil Mi-35<br />

(NATO Code: HIND) der tschechischen Luftwaffe<br />

punktete zwar nicht so sehr mit ihrem<br />

71


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Dänische F-16AM<br />

72<br />

Display, dafür aber mit ihrer schaurig anmutenden<br />

Sonderlackierung. Dieses Kunstwerk,<br />

welches aus dem HIND ein Alien-Insekt aus<br />

einem Science Fiction Film werden ließ, wird<br />

hoffentlich noch lange auf Flugveranstaltungen<br />

in ganz Europa zu sehen sein. Für die dänischen<br />

Zuschauer war vor allem die allererste<br />

Vorführung der neuesten Errungenschaft<br />

der RDAF, einer Sikorsky MH-60R SEA-<br />

HAWK, von großem Interesse. Die SEAHAWK<br />

ersetzt in den kommenden Jahren die Westland<br />

Mk.90B LYNX-Helikopter auf den Fregatten<br />

der dänischen Marine. Insgesamt hat<br />

Dänemark neun Maschinen dieses Typs bestellt,<br />

die ersten drei Helikopter wurden nur<br />

wenige Wochen vor der Airshow in Skrydstrup<br />

an Dänemark ausgeliefert. Alle MH-60R<br />

werden auf der Flyvestation Karup stationiert<br />

werden (Eskadrille 723).<br />

Fazit: Dänemark hat gezeigt, dass es auch in<br />

der heutigen Zeit möglich ist, einen grandiosen<br />

Flugtag auf die Beine zu stellen. Ein Top-<br />

Programm und die sprichwörtliche dänische<br />

Freundlichkeit machten diesen Tag für alle<br />

Beteiligten zu einem besonderen Erlebnis. Zu<br />

erwähnen wäre auch noch der Spottertag,<br />

welcher am Samstag, den 18. Juni bei teilweise<br />

sehr gutem Wetter stattfand. Exakt 250<br />

akkreditierte Spotter und Enthusiasten bekamen<br />

am Tag vor der Show ein richtiges<br />

"Rund-um-Sorglos-Paket" geboten. Besonders<br />

die Möglichkeit, das Flugprogramm von<br />

der Südseite der Base zu fotografieren (mit<br />

der Sonne im Rücken), wurde mit Begeisterung<br />

angenommen. An dieser Stelle gilt mein<br />

besonderer Dank Capt. J. Jensen und seinem<br />

Team für diesen perfekt organisierten Tag!<br />

Die Royal Danish Air Force veranstaltete noch<br />

vor wenigen Jahren alljährlich einen Flugtag<br />

auf einem ihrer drei Luftwaffenstützpunkte<br />

(Flyvestation Karup, Aalborg und Skrydstrup).<br />

Aus Kapazitäts- aber auch aus Kostengründen<br />

werden diese Tage der offenen Tür (oder<br />

Open dag, wie man auf Dänisch sagt) in Zukunft<br />

nur mehr alle zwei Jahre abgehalten -<br />

sehr zum Leidwesen der unzähligen Enthusiasten,<br />

speziell aus den skandinavischen Ländern.<br />

Die nächste Airshow findet demzufolge<br />

2018 auf der Flyvestation Karup statt. CU<br />

there!<br />

Robert Kysela, CHK 6


n Wissenswertes n<br />

Auf den "Leonberger"-Hund gekommen<br />

Schon seit Tausenden von Jahren ist der<br />

Hund ein treuer Begleiter des Menschen. Es<br />

handelt sich dabei um eine einzigartige Symbiose<br />

von Mensch und Tier. Die Treue eines<br />

Hundes ist ein kostbares Geschenk, das<br />

nicht minder bindende moralische Verpflichtungen<br />

auferlegt als die Freundschaft eines<br />

Menschen. Als Rudeltier braucht der Hund eine<br />

ihm vertraute Gemeinschaft. Das ist für ihn<br />

seine Familie, die durchaus auch nur aus einem<br />

Menschen bestehen kann. In dieser Gemeinschaft<br />

entwickelt er eine bedingungslose<br />

Zuneigung und Treue, die uns Menschen<br />

rührt und zuweilen sogar beschämt.<br />

Ein Hund verändert das Leben grundlegend.<br />

Verantwortung, Fürsorge und jede Menge<br />

Spaß und Lebensfreude stehen auf dem Programm,<br />

wenn ein Vierbeiner zu Hause einzieht.<br />

Doch auch wenn der Besitzer seine Fellnase<br />

körperlich und geistig auslastet, so kann er<br />

doch nie einen Artgenossen ersetzen. Wer<br />

einmal das Spiel zweier Hunde erlebt hat, der<br />

versteht, dass dieses ausgelassene Toben,<br />

die blitzschnellen Verfolgungsjagden auf der<br />

Wiese und die frechen Neckereien nur im Rudel<br />

möglich sind. Zwei Hunde sind in der Regel<br />

glücklicher miteinander als einer allein. Es<br />

lohnt sich daher, sich mit der Thematik Zweithund<br />

einmal auseinander zu setzen.<br />

Mit diesen Gedanken und den Erfahrungen,<br />

die ich in den letzten Jahren mit den verschiedensten<br />

Hunden machen durfte, traf ich<br />

eines Tages auf den kleinen Wasa vom Kaniberg.<br />

Ein kleiner Leonberger, der mich sofort<br />

faszinierte. Die Begegnungen mit dieser tollen<br />

Rasse ließen mich nicht mehr los und das<br />

durch die Besitzerin bereits angekündigte<br />

LEO-Virus sprang sofort über. Nach vielen<br />

gesuchten Begegnungen im Rahmen von<br />

Veranstaltungen der Landesgruppe MV im<br />

Deutschen Club für Leonberger Hunde e.V.<br />

haben wir uns für diese Rasse (und einem<br />

tierhaargeeignetem Saugroboter für meine<br />

Frau) entschieden.<br />

In diesem Artikel möchte ich diese bezaubernde<br />

Hunderasse kurz vorstellen und vielleicht<br />

auch ein wenig Begeisterung wecken.<br />

Der Leonberger selbst ist eine deutsche Hunderasse,<br />

die ihren Namen der Stadt Leonberg<br />

in Baden-Württemberg verdankt. Der heutige<br />

Leonberger entstand Ende der dreißiger, Anfang<br />

der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts<br />

in Leonberg durch die Kreuzung von Bernhardiner,<br />

Neufundländer und Pyrenäenberghund.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass der Leonberger<br />

nur sehr schwer aus der Ruhe zu bringen ist,<br />

vermag er seine Umwelt zu entschleunigen.<br />

Leonberger sind sehr große, kraftvolle, muskulöse<br />

Hunde, denen es aber nicht an Eleganz<br />

mangelt. Vor allem die Rüden sind<br />

mächtig und imposant, so dass sie bei einer<br />

Schulterhöhe von 72 bis 80 Zentimetern auch<br />

ein Gewicht zwischen 55-80 Kilogramm erreichen<br />

können. Die Hündinnen sind etwas filigraner<br />

und erreichen eine Schulterhöhe von<br />

65-75 Zentimeter bei einem Gewicht zwischen<br />

45-60 Kilogramm.<br />

Hunde dieser Rasse vereinigen alle guten Eigenschaften<br />

ihrer Vorfahren in sich und zeichnen<br />

sich durch ein ruhiges, gelassenes Wesen<br />

voller Selbstbewusstsein und Menschenfreundlichkeit<br />

aus. Der Leonberger ist in allererster<br />

Linie ein vierbeiniges Familienmitglied,<br />

er liebt es, in und mit "seiner Familie" zu leben.<br />

Um die enorme Familienbezogenheit und insbesondere<br />

die Kinderfreundlichkeit des Leonbergers<br />

richtig zu verstehen, sein Wesen zu<br />

begreifen, muss man sich verdeutlichen, dass<br />

diese Rasse seit vielen Jahrzehnten auf Familienfreundlichkeit<br />

gezüchtet wurde. Leonberger<br />

sind keine bellfreudigen Hunde, ebenso<br />

wenig prädestinierte Wachhunde. Familie,<br />

Haus und Hof beschützen sie jedoch zuverlässig.<br />

Sie sollten konsequent aber liebevoll<br />

erzogen werden, dann lernen sie schnell und<br />

bereitwillig. Leonberger sind enorm geduldig<br />

im Umgang mit Kindern, speziell Kleinkindern,<br />

und ertragen mit Supergeduld das Herumgezerre<br />

von Kleinkindern. Wenn es einem<br />

Leonberger einmal "zu viel" wird, dann steht<br />

er auf, schüttelt sich, geht einige Schritte weiter<br />

und lässt sich in die nächste Ecke plumpsen.<br />

Auch braucht er nicht so enorm viel<br />

73


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Platz, wie man im ersten Augenblick aufgrund<br />

der Größe vermuten würde. Er braucht keinen<br />

Riesengarten und im Haus nur eine (oder<br />

mehrere) ungestörte Ecken, in die er sich zurückziehen<br />

kann, wenn er mal seine Ruhe haben<br />

möchte und schlafen will. Und diese<br />

Ecken sollen eben so groß sein, dass der<br />

Hund da bequem liegen und sich drehen<br />

kann - und eine solche Ecke findet sich doch<br />

fast in jedem Haushalt.<br />

Aggressivität gegen Menschen ist bei einem<br />

normalen Leonberger äußerst selten; allerdings<br />

meine ich, dass respektiert werden<br />

muss, dass auch ein Hund nicht alle Menschen<br />

gleichermaßen mögen muss. Normalerweise<br />

lässt ein Leonberger die, die ihn nicht<br />

interessieren, "unbeachtet links liegen". Die<br />

Verträglichkeit mit Artgenossen ist recht hoch,<br />

bei sehr dominanten Rüden kann es schon<br />

vorkommen, dass diese gegenüber anderen<br />

Nachwuchs im Zwinger "Leo vom Jerichower Land"<br />

74<br />

Das Temperament eines Leonbergers ist - wie<br />

bei uns Menschen - unterschiedlich ausgeprägt;<br />

es gibt die eher ruhigen Vertreter der<br />

Rasse und es gibt Temperamentbündel, da<br />

sie teilweise Energiereserven für zwei Leonberger<br />

an den Tag legen. Das individuelle<br />

Temperament kann der Hundehalter natürlich<br />

auch entsprechend seinen Lebensumständen<br />

und seinem Temperament fördern oder<br />

etwas reduzieren.<br />

Rüden ein Imponiergehabe an den Tag legen.<br />

Die Haltung dieser Rasse ist somit eigentlich<br />

problemlos. Sie benötigt zwar etwas mehr<br />

Platz, stellt aber ansonsten keine besonderen<br />

Ansprüche. Auch wenn Leonberger grundsätzlich<br />

gerne im Freien sind, genießen sie den<br />

Kontakt mit der Familie und den Aufenthalt im<br />

Haus. Man sollte jedoch darauf achten, dass<br />

sie regelmäßig bewegt werden. Ebenso ist eine<br />

regelmäßige Pflege des Fells nötig.


n Wissenswertes n<br />

Badou "Leo<br />

vom Jerichower Land"<br />

Anfang des Jahres bekamen wir netter Weise<br />

einen Tipp von ebenfalls begeisterten Leo-<br />

Besitzern, uns einmal mit den Züchtern vom<br />

Zwinger "Leo vom Jerichower Land" in Verbindung<br />

zu setzen. Bereits beim ersten Besuch<br />

wurden wir umzingelt von neun Leonbergern,<br />

herzlich begrüßt und waren<br />

beeindruckt vom liebevollen Umgang mit den<br />

sanften Riesen. Ein Weiterkommen, ohne jeden<br />

Hund einzeln zu begrüßen, war unmöglich.<br />

Für uns stand schnell fest, es soll ein Leo<br />

vom "Jerichower Land" werden.<br />

Am 22. Februar wurden acht kräftige Leobabys<br />

geboren und fest stand, dass einer dieser<br />

niedlichen Fellknäule uns gehören würde.<br />

Nach vier langen Wochen durften wir sie endlich<br />

vor Ort erleben. Auf den Bildern war mir<br />

immer wieder ein recht kräftiger Rüde mit einem<br />

blauen Halsband aufgefallen. Als ich ihn<br />

dann vor mir sah und auch die Züchter genau<br />

diesen Rüden vorschlugen, konnte das kein<br />

Zufall sein. Dieser Welpe sollte unser neues<br />

Familienmitglied sein und Badou heißen. Weitere<br />

vier Wochen später war es dann soweit:<br />

Wir konnten Badou im Alter von acht Wochen<br />

abholen. Seitdem ist er ein fester Bestandteil<br />

unserer Familie. Auch unser Hund Ben hat<br />

sich damit abgefunden, dass Badou bleibt<br />

und er kein Einzelkind mehr ist.<br />

Rassetypisch wächst Badou enorm und ist<br />

wie eine Wundertüte. Irgendwie sieht er jede<br />

Woche anders aus, das Fell wird heller, dann<br />

dunkler und vor allem wächst er über Nacht,<br />

so dass er bereits jetzt mit knappen sieben<br />

Monaten über 45 Kilogramm wiegt und die<br />

Größe eines Schäferhundes hat. Man darf<br />

dabei nicht vergessen, dass es immer noch<br />

ein Welpe ist, der gefordert aber nicht überfordert<br />

werden darf. Er ist sehr aufgeschlossen<br />

und lernt schnell, allerdings brauchen einige<br />

Kommandos doch etwas länger.<br />

Erziehung eines Leonbergers<br />

Die Erziehung eines Leonbergers erfordert<br />

vom Menschen viel Einfühlungsvermögen,<br />

Geduld, Selbstbeherrschung und solide<br />

Kenntnisse der Verhaltensweisen eines Hundes.<br />

Der oft gehörte Widerspruch, dass der<br />

niedliche Welpe erst zur Vernunft kommen<br />

solle, ehe er mit Lob und Tadel belästigt wer-<br />

Wie in einem Wunschpaket: Badou ist angekommen<br />

75


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

76<br />

den sollte, entspringt Unkenntnis und falscher<br />

Einstellung zum Tier. Gerade Rüden<br />

versuchen immer mal wieder gerne, die bestehende<br />

Rangordnung zu ihren Gunsten zu<br />

verändern. Bei der Erziehungsarbeit sollte<br />

man vermeiden, menschliche Logik auf den<br />

Leonberger zu übertragen. Er kann nicht in<br />

unserer Art denken und Schlüsse ziehen, er<br />

ist weder raffiniert noch überlegt berechnend.<br />

Ein Leonberger handelt nach Instinkten und<br />

Reflexen und verarbeitet gemachte Erfahrungen.<br />

Je gründlicher und bedachter wir uns<br />

darauf einstellen, umso leichter kann man ihn<br />

erziehen. Grundsätzlich beeinflussen wir<br />

Handlungen eines Leonbergers dadurch,<br />

dass wir alle unerwünschten Wege zu einem<br />

unangenehmen Erlebnis werden lassen und<br />

alle erwünschten Handlungen belohnen. Bei<br />

der Erziehung von Leonbergern müssen wir<br />

ihre individuelle Veranlagung berücksichtigen.<br />

Die dem Leonberger angeborene Bereitwilligkeit,<br />

sich dem Stärksten unterzuordnen,<br />

ist die Grundlage für unsere Stellung als Rudelführer.<br />

Man sollte niemals vergessen, dass wir mit<br />

unseren Erziehungsmaßnahmen vom Leonberger<br />

etwas verlangen, was ihm zunächst<br />

fremd und unverständlich ist.<br />

Viele unserer Forderungen, zum Beispiel das<br />

Sitzen, sind in den Verhaltensweisen des<br />

Hundes verankert, werden von uns jedoch in<br />

einem ganz anderen Zusammenhang als dem<br />

ursprünglichen verlangt. Dass der Leonberger<br />

dies erlernt, können wir nur durch Geduld,<br />

Konsequenz und vielfacher Wiederholung erreichen.<br />

Es gibt viele Erziehungsmethoden<br />

und Ratschläge, die man sich guten Gewissens<br />

anhören kann, man sollte dabei allerdings<br />

immer für sich entscheiden, was man<br />

selbst von seinem Hund erwartet und was<br />

dieser auch leisten kann. Somit bekommt<br />

man viel Liebe von den Hunden zurück und<br />

kann ihre Lebensfreude und Herzlichkeit jeden<br />

Tag genießen.<br />

Fazit<br />

Geht man mit Leonberger Welpen spazieren,<br />

kommt man nie weit ohne angesprochen und<br />

ausgefragt zu werden. Einem so niedlichen<br />

kleinen Teddy mit dunklen Knopfaugen, der<br />

unerschrocken auf jeden freudig zugeht,<br />

kann kaum jemand widerstehen. Aber auch<br />

der Ausflug der Landesgruppe MV nach Warnemünde<br />

im April dieses Jahres war für viele<br />

Touristen eine Attraktion und es gab viele<br />

Fragen zu beantworten, Bilder mit den Hunden<br />

zu machen und diverse Streicheleinheiten<br />

für die Hunde. Gerade die Kleinsten waren<br />

begeistert, auch wenn man ihnen kurz<br />

erklären musste, dass es keine Ponys sind.<br />

Nähere Informationen zum Leonberger, Veranstaltungen<br />

und Termine findet man auch<br />

unter: www.dclh-lg-mv.de<br />

Wir sind sicher, dass wir mit unserem Badou<br />

eine schöne Zeit haben werden und freuen<br />

uns auf die noch kommenden schönen Leonberger<br />

Veranstaltungen im Rahmen der Landesgruppe.<br />

Hptm Daniel Albrecht<br />

Stab TaktLwG 73 "S"<br />

Der Hundemann probiert sich aus: Es muss doch<br />

einfach mal schmecken


n Wissenswertes n<br />

Das SanVersZ Laage in Berlin<br />

Das Team vom Sanitätszentrum Laage ist auf die Hauptstadt gespannt<br />

In den frühen Morgenstunden des 26. Mai<br />

<strong>2016</strong> machten wir uns, das Team des Sanitätsversorgungszentrums<br />

Laage, auf den<br />

Weg in unsere erlebnisreiche Hauptstadt Berlin.<br />

Im Rahmen der politischen Bildung füllten<br />

wir zwei Tage mit Aktivitäten, die uns zum einen<br />

Berlin als unsere Hauptstadt näher<br />

brachten und zum anderen in die Zeit von<br />

1931 bis 1945 zurück versetzten.<br />

Erster Stopp:<br />

Berliner Unterwelten<br />

Wir begannen unseren Ausflug mit einer dunklen<br />

und nahezu beängstigen Führung durch<br />

die Berliner Unterwelten, in denen das Fotografieren<br />

leider nicht erlaubt war. Wir schlängelten<br />

uns durch die knöchelbrechenden<br />

Trümmerberge des Flakturms im Berliner<br />

Humboldthain. Ausgestattet mit Helm, warmer<br />

Weste und festem Schuhwerk tauchten wir ein<br />

in den monströsen Bauch des Flakturms. Bei<br />

schwachem Licht, umgeben von grauem<br />

Schutt und meterdicken Stahlbetonwänden,<br />

überquerten wir freitragende Abdeckungen<br />

und Brücken, die uns einen Einblick in die<br />

schwindelerregende Tiefe des Turms gaben.<br />

Schritt für Schritt kämpften wir uns durch die<br />

drei noch begehbaren von sieben Geschosse<br />

und liefen dabei über ca. 1,4 Millionen Kubikmeter<br />

Trümmerschutt, die allein bis 1950 im<br />

Turm abgekippt wurden. Auch wenn der Turm<br />

als solches nur noch ein Trümmerberg ist, ist<br />

er noch heute mit seiner Masse eindrucksvoll,<br />

majestätisch und auch ein wenig furchterregend,<br />

bedenkt man die raue Wirklichkeit des<br />

Zweiten Weltkrieges, die mit diesen Mauern<br />

in Verbindung steht.<br />

Sehr bedächtig war die Stimmung, bis wir<br />

zum gemeinsamen Mittagessen verlegten.<br />

Die trüben Gedanken wurde jedoch schnell<br />

gegen freudigen Tratsch und Schnack inner-<br />

77


Die Stadtführung auf der Spree führte uns<br />

vorbei an die "Molecule Man"-Statue, entlang<br />

des alten Ostbahnhofs unter der Oberbaumbrücke<br />

hindurch. Sie ist das Wahrzeichen des<br />

Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Vorbei<br />

ging es an der weltberühmten Eastside-Gallery<br />

und durch die Schleuse am Märkischen<br />

Ufer hinein in den historischen Stadtkern Berlins.<br />

Hier erblickten wir das andächtige Nicolaiviertel,<br />

den Berliner Dom, die Museumsinsel<br />

und schließlich unterquerten wir die<br />

Weidedammbrücke, welche uns geradewegs<br />

in das Regierungsviertel entließ.<br />

Hinter dem neuen Berliner Hauptbahnhof<br />

wartete das Kanzleramt und schließlich sehr<br />

eindrucksvoll das Schloss und der Garten<br />

Bellevue. Am Spreebogen machten wir kehrt<br />

und der Kapitän der Alexander manövrierte<br />

uns gekonnt zurück durch die vielen niedrigen<br />

und romantischen Brücken Berlins. Dawww.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Dritter Stopp: Ahoi!<br />

Stadtführung auf dem Seeweg!<br />

Am Abend ließen wir uns auf ein Rendezvous<br />

mit dem Kapitän der Alexander ein. Wir legten<br />

am Plänterwald ab und fuhren in den<br />

Abend hinein. Berlin im Sonnenuntergang -<br />

ein Berlin, wo sich das wilde Tagleben und<br />

das viel wildere Nachtleben die Hand geben.<br />

78<br />

Berliner Humboldthain<br />

halb einer tollen Truppe, die auch neben der<br />

Arbeit harmoniert, getauscht und war bei einer<br />

kurzweiligen Aussicht auf den Berliner<br />

Dom und den interessanten Bauvorgängen<br />

am ehemaligen Palast der Republik zum Mittagessen<br />

schnell auf den Humboldt-Terrassen<br />

vergessen.<br />

Zweiter Stopp:<br />

Unsere Hauptstadt BERLIN<br />

Gemäß des Zitats von Theodor Fontane "Vor<br />

Gott sind eigentlich alle Menschen Berliner"<br />

mischten wir uns unters Volk und genossen<br />

Berlin - jeder auf seine Weise. Vom KDW und<br />

Steglitz-Center, nebenbei ein kleiner Alex-Treff<br />

und ein Bummel durch die Märkischen Höfe<br />

bis hin zu der historischen Museumsinsel zwischen<br />

dem Berliner Dom und der Spree ließen<br />

wir uns nichts entgehen. Auch ein hundertjähriger<br />

Berliner würde Berlin nicht wahrlich kennen,<br />

soviel gibt es zu sehen, zu schmecken,<br />

zu riechen und neu zu entdecken.<br />

David Bowie sagte über Berlin: "Berlin, die<br />

größte kulturelle Extravaganz, die man sich<br />

vorstellen kann." Und nach unserer Sightseeing-Tour<br />

konnten wir dem nur beipflichten.<br />

Stadtansicht vom Wasser mit Fernsehturm


n Wissenswertes n<br />

bei galt für alle auf dem Sonnendeck gehörig<br />

den Kopf einzuziehen, um sich nicht Beulen<br />

und blaue Flecken zuzuziehen. Nach diesem<br />

eindrucksvollen Tag verlegten wir am späten<br />

Abend in die General-Steinhoff-Kaserne und<br />

sammelten Kraft für den zweiten Tag unserer<br />

politischen Bildungsreise.<br />

Letzter Stopp:<br />

Sachsenhausen<br />

Am zweiten Tag unserer Bildungsreise brachen<br />

wir früh auf. Dieses Mal ging es Richtung<br />

Berlin-Sachsenhausen. Ziel war das<br />

Konzentrationslager, welches von 1936 bis<br />

zur Befreiung 1945 aktiv war. Die zynische<br />

und makabre Parole "Arbeit macht frei" begrüßte<br />

uns am Eingangstor.<br />

Anders als in Ausschwitz oder Buchenwald<br />

hallt die Parole hier besonders nach. Denn in<br />

Sachsenhausen fanden mehrere zehntausende<br />

Häftlinge ihren Tod nicht durch Vergasung<br />

oder anderen Mordanlagen, sondern durch<br />

Arbeit, unter anderem für das Klinkerwerk,<br />

welches sich direkt neben dem Konzentrationslager<br />

befand. Vor allem Ziegel wurden für<br />

das Großbauvorhaben Albert Speers produziert.<br />

Das Großbauprojekt war die Neugestaltung<br />

bzw. der Wiederaufbau Berlins nach Ende<br />

des Krieges als Reichshauptstadt<br />

Germania. Teile und Fragmente des geplanten<br />

Fassadenschmucks konnten wir schon<br />

bei der Führung durch den Flakturm bestaunen,<br />

da diese nach 1945 dorthin deponiert<br />

worden waren.<br />

Das Konzentrationslager Sachsenhausen war<br />

ein "Sondermodell" unter den übrigen Lagern.<br />

Nach Vorstellungen Heinrich Himmlers<br />

entwarf der SS-Architekt ein gleichseitiges<br />

Dreieck, ein Modell nach der Geometrie des<br />

totalen Terrors. Das panoptische Konstrukt<br />

erlaubte es vom Hauptwachturm A das gesamte<br />

Gelände zu überblicken und mit nur<br />

einem MG-Geschütz auf dem Dach alle 68<br />

Häftlingsbaracken zu erreichen. Neben der<br />

Zwangsarbeit, die mehreren zehntausenden<br />

Häftlingen das Leben forderte, errichtete man<br />

1941 eine Massenvernichtungsanlage in<br />

Form einer heimtückischen Genickschussvorrichtung,<br />

die bei ca. 18000 sowjetischen<br />

Das "Sondermodell" Sachsenhausen<br />

Kriegsgefangenen Anwendung fand. Weiterhin<br />

starben mehrere hunderte Häftlinge an<br />

den Folgen medizinischer Experimente.<br />

1942-1945 wurde in Sachsenhausen eine<br />

Fälscherwerkstatt eingerichtet, in der unter<br />

Zwang 144 jüdische Häftlinge englische<br />

Pfundnoten in Milliardenhöhe fälschten.<br />

Unter Aufzählung dieser furchtbaren Aktivi -<br />

täten im KZ Sachsenhausen findet sich kein<br />

Ende. Es gab so viele interessante, unfassbare<br />

und zugleich erschreckende Geschichten,<br />

die sich innerhalb dieser Mauern abspielten.<br />

Zum Teil konnten man die Schicksale einzelner<br />

Häftlinge nacherfahren. Nicht zuletzt bis<br />

zum Todesmarsch 1945, bei dem die SS-<br />

Besatzung versuchte, das Lager zu räumen<br />

und 33000 Häftlinge auf einen nie endenden<br />

Marsch entsendete.<br />

Wir verließen das Gelände bewegt, schockiert<br />

und sehr nachdenklich. Sehr still war es<br />

auf der Busfahrt zurück nach Laage. Die Eindrücke<br />

der letzten Tage wollten verarbeitet<br />

werden. So gingen wir als SanVersZ mit mehr<br />

Wissen, mehr Erfahrung und auch mit gestärktem<br />

Teamgeist nach Hause.<br />

StArzt Judith Lüdecke<br />

SanVersZ Laage<br />

Fotos: OFArzt Dr. Anja Weh<br />

SanVersZ Laage<br />

79


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Startschuss zum Sportwochenende!<br />

800 Jahre Laage. Am Freitag, den 29. April<br />

<strong>2016</strong> läutet der Startschuss in unserer Geschwaderschwimmhalle<br />

das lange Sportwochenende<br />

der Jubiläumsstadt Laage ein.<br />

Viele der großen Vereine unserer Garnisonsstadt<br />

präsentierten sich mit eigenen Veranstaltungen<br />

und luden die Einwohner zum<br />

Mitmachen ein - so auch die DLRG<br />

Laage/Kronskamp als mitgliedsstärkster<br />

Einzelsportverein der Stadt.<br />

Acht Starter je Team absolvierten je 800 Meter.<br />

Bei bester Stimmung zogen Schwimmsportler<br />

und Freizeitschwimmer ihre ungezählten<br />

Bahnen. Eingeladen hatte die<br />

Ortsgruppe Laage der DLRG ihre Nachbarvereine<br />

aus Rostock und Ribnitz-Damgarten.<br />

Auch das Taktische Luftwaffengeschwader<br />

73 "Steinhoff" ließ es sich nicht<br />

nehmen dabei zu sein, ebenso wie eine<br />

Stadtmannschaft bestehend aus etwa 30<br />

Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen,<br />

die angeführt von der Bürgermeisterin Frau<br />

Ilka Lochner-Borst bestens mithielten. Dabei<br />

entpuppte sich die "First Lady" der Stadt als<br />

hervorragende und respektabel ausdauernde<br />

Schwimmerin. Ursprünglich nur für einen<br />

Kurzeinsatz angekündigt, stieg sie zum wiederholten<br />

Male in den Pool und genoss die<br />

Veranstaltung sichtlich.<br />

Mit der Entscheidung hatten aber nur die<br />

Gastmannschaften etwas zu tun. Wobei sich<br />

die Wettkampfmannschaft der DLRG Laage<br />

ausgeglichener besetzt präsentierte und<br />

sich am Ende den unangefochten den Sieg<br />

sicherte. Aber unser Geschwaderteam hielt<br />

lange mit den späteren Siegern mit und feierte<br />

Etappensiege. Obergefreiter Fabian<br />

Lietz (Stab FlgGrp) gewann als schnellster<br />

Einzelschwimmer über 800 Meter und Herr<br />

Andreas Kuchta (Inst/EloStff) den Titel als<br />

Seniorteilnehmer. Einen besonderen Preis<br />

erhielt unser Teammitglied Major Yun. Niemand<br />

hatte eine weitere Anreise als der Austauschoffizier<br />

auch China, der sich anlässlich<br />

eines Sprachpraktikums in unserem<br />

Geschwader aufhielt und durch Personalknappheit<br />

seine temporäre Heimat unterstützte.<br />

Eine gelungene Veranstaltung mit 70 strahlenden<br />

aktiven Gesichtern, den man die Erschöpfung<br />

im Anschluss nicht ansah.<br />

Oberstlt Robert Seibt<br />

Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />

80<br />

Das Stadtteam mit Bürgermeisterin (l.)


n Sport, Info und Betreuung n<br />

Internationales Militärschießen in Hesborn<br />

Die Reservisten Kameradschaft Hesborn organisiert<br />

seit nun mehr 30 Jahren einen internationalen<br />

Militärwettkampf bei dem das Gedenken<br />

an die vergangen Kriege und damit<br />

einhergehend an die gefallenen Soldaten im<br />

Team "Steinhoff" in Hesborn<br />

Vordergrund steht. Aus diesem Grund nehmen<br />

seit dem ersten Militärschießen in Hesborn<br />

Mannschaften aus aller Welt, der Polizei,<br />

Bundesgrenzschutz, Zoll, JVA-Behörden<br />

und zivile Schießsportvereine teil. Gerade im<br />

diesem Jahr wurde die Wichtigkeit dieses<br />

Grundgedankens vom Schirmherr der Veranstaltung<br />

und Mitglied des Deutschen Bundestages<br />

(MdB), Prof. Dr. Patrick Sensburg,<br />

deutlich aufgezeigt. Er unterstrich, wie wichtig<br />

der gegenseitige Dialog gerade in der<br />

heutigen Zeit sei und Veranstaltungen wie<br />

dieser internationale Wettkampf die beste<br />

Gelegenheit sind, diesen Dialog zu führen.<br />

Prof. Dr. Patrick Sensburg bedankte sich<br />

bei der Reservistenkameradschaft für die<br />

wiederholt gute Organisation und stellte heraus,<br />

wie wertvoll die Reservisten für den<br />

täglichen Dienstbetrieb in der Bundeswehr<br />

sind. Gleichzeitig kündigte er an, dass die<br />

Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der<br />

Leyen beabsichtige, im nächsten Jahr auch<br />

die Veranstaltung in Hesborn zu besuchen.<br />

Das Taktische Luftwaffengeschwader 73<br />

"Steinhoff" fährt seit Jahren nach Hesborn<br />

und wollte auch in diesem Jahr dieser Tradition<br />

folgen und nahm mit zwei Mannschaften<br />

am Wettbewerb teil. Wie jedes Jahr<br />

überraschte das Organisationsteam mit<br />

81


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

neuen Ideen, weshalb in diesem Jahr nicht<br />

nur mit den Waffen P8, G36 geschossen<br />

wurde, sondern auch mit dem Gewehr<br />

MG3.<br />

Bereits in den letzten Jahren wurde der<br />

Wettkampf um die Disziplinen Handgranatenwerfen<br />

und Sanitätsausbildung erweitert.<br />

Im letzten Jahr durfte der Stab TGrp<br />

TaktLwG 73 "S" den zweiten Platz für sich<br />

beanspruchen, weswegen die Teilnehmer<br />

aus Laage gespannt waren, wie sich das<br />

MG3 in der Bewertung einfindet. Nach einem<br />

erfolgreichen Wettkampftag waren die<br />

Teilnehmer allesamt geschafft und bereiteten<br />

sich auf die anschließende Siegerehrung vor.<br />

Zu Beginn der Abendveranstaltung gab der<br />

ortsansässige Musikverein einen zum Besten<br />

und im Anschluss folgten Reden von<br />

Prof. Dr. Patrick Sensburg und ortsansässigen<br />

Politikern - dann wurde es spannend.<br />

Die Mannschaften wurden in der Ergebnisliste<br />

von hinten aufgerufen. Nach dem der<br />

vierte Platz aufgerufen wurde war klar, das<br />

TaktLwG 73 "S" steht auf ein Treppchen. Der<br />

Saal war voll und die Teilnehmer gut gelaunt,<br />

als der dritte Platz aufgerufen wurde und,<br />

nein, Laage war es nicht, jetzt standen nur<br />

noch die Kontrahenten aus dem letzten Jahr<br />

zur Auswahl. Es hieß also Schießmannschaft<br />

Köln-Wahn vs Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />

Team eins. Am Ende konnte sich das Team<br />

aus Laage durchsetzen und nicht nur den<br />

Pokal für den ersten Platz sondern auch den<br />

großen Wanderpokal für sich beanspruchen.<br />

Nach der Siegerehrung konnte sich das<br />

TaktLwG 73 "S" es sich nicht nehmen lassen,<br />

den zweiten Platz auf ein Getränk einzuladen.<br />

Auch wenn es der Mannschaft aus<br />

Köln anfänglich sichtlich schwer fiel, haben<br />

sie sich dann doch noch für die Mannschaft<br />

aus Laage gefreut, aber auch eine Kampfansage<br />

für das Jahr 2017 verlauten lassen. Es<br />

folgte ein schöner Abend mit anregenden<br />

Gesprächen.<br />

Der Wanderpokal verpflichtet auch im nächsten<br />

Jahr an dieser Veranstaltung teilzunehmen,<br />

damit dieser im nächsten Wettkampf<br />

verteidigt werden kann. Die diesjährigen<br />

Mannschaften kommen dieser Verpflichtung<br />

gern nach und freuen sich bereits auf Hesborn<br />

2017.<br />

Hptm Rainer Langen<br />

Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />

82<br />

Herzlichen Glückwunsch: Hauptmann Rainer Langen (r.) nahm den Pokal für den ersten Platz<br />

und den großen Wanderpokal entgegen


6. Solidaritätslauf in Hamburg<br />

n Sport, Info und Betreuung n<br />

Für eine gute Sache: Teilnehmerfeld<br />

am Solidaritätslauf<br />

Im Februar <strong>2016</strong> startete die Helmut-Schmidt-<br />

Universität (Universität der Bundeswehr) im Internet<br />

einen Aufruf zur Teilnahme am 6. Solidaritätslauf.<br />

Ausgeschrieben war die<br />

Teilnahme über die Zwölf-Kilometer-Distanz<br />

oder beim Halbmarathon. So entstand die<br />

Idee, mit Laufinteressierten des Geschwaders<br />

in Hamburg an den Start zu gehen. Die geschwaderinterne<br />

Kommunikation lief jedoch<br />

etwas schleppend, sodass sich am Ende nur<br />

vier Kameraden für die Teilnahme fanden, von<br />

denen zwei krankheitsbedingt nicht starten<br />

konnten.<br />

So machte ich mich mit Stabsfeldwebel Thomas<br />

Höschler am 26. Mai auf den Weg zur<br />

Helmut-Schmidt-Universität nach Hamburg.<br />

Schnell noch die Startunterlagen empfangen,<br />

umziehen und unter die zahlreichen Läufer mischen.<br />

Umso überraschender als wir im Gemenge<br />

von Oberfeldwebel Bianca Gutsmuths<br />

begrüßt wurden: "Hallo, ihr seid doch auch<br />

aus Laage, oder?" Sie war allein zum Lauf<br />

nach Hamburg angereist.<br />

Neben Soldatinnen und Soldaten aus den unterschiedlichsten<br />

Dienststellen der Bundeswehr<br />

nahmen auch Läufer vom THW, von der<br />

Polizei und zahlreichen Hamburger Vereinen<br />

teil. Über die verschiedenen Strecken vom<br />

Zwei-Kilometer-Kinderlauf über Zwölf-Kilometer-Lauf<br />

und Halbmarathon bis hin zum Zwölf-<br />

Kilometer-Leistungsmarsch gingen über 1900<br />

Teilnehmer an den Start. Die Idee zum Solidaritätslauf<br />

entstand im Oktober 2010, nachdem<br />

die Bundeswehr in Afghanistan mehrere Verwundete<br />

und Gefallene zu beklagen hatte und<br />

Offiziere der Universität der Bundeswehr 2011<br />

erstmals den Lauf initiierten, um versehrte Soldaten<br />

und Hinterbliebene von gefallenen Bundeswehrangehörigen<br />

zu unterstützen. Die hohe<br />

Teilnehmerzahl und die zahlreichen<br />

prominenten Gäste von der Bundeswehr, unter<br />

anderem Generalleutnant Dieter Naskrent,<br />

dem stellvertretenden Inspekteur Luftwaffe<br />

und aus der Politik von Hamburg, zeigen das<br />

Interesse an diesem Lauf.<br />

Vor Ort war alles bestens organisiert. Vom Anmeldezelt,<br />

über Einweiser an den Parkplätzen,<br />

Umkleide- und Duschmöglichkeiten, Verpflegung-<br />

und Getränkestationen, Straßenabsperrung<br />

durch die Polizei - es fehlte an nichts. Nur<br />

die eingeteilten Soldaten als Streckenposten<br />

am Wegesrand hätten die Läufer mehr anfeuern<br />

können. Die Strecke führte vom Gelände<br />

der Universität ein- bzw. zweimal um den<br />

Öjendorfer See herum zurück zum Sportplatz<br />

der Helmut-Schmidt-Universität. Die Strecke<br />

war abwechslungsreich und das durchwachsene<br />

Wetter störte uns Läufer auch nicht. Unsere<br />

Laufergebnisse können sich ebenfalls sehen<br />

lassen: OFw Bianca Gutsmuths belegte<br />

Platz 13 (von 39) beim Halbmarathon, HptFw<br />

Thomas Höschler wurde mit 64. (von 349)<br />

über die Zwölf-Kilometer-Distanz und Hptm<br />

Volker Schuricht belegte mit den 21. Platz (von<br />

172) auf der Halbmarathonstrecke. Nach dem<br />

Ziel wartete eine Stärkung mit Bananen, Müsli-Riegeln,<br />

Wasser und dank des Sponsors<br />

Krombacher auch mit alkoholfreiem isotonischem<br />

Getränk.<br />

Doch wichtiger als alle sportlichen Rekorde an<br />

diesem Tag ist die zusammengetragene Spendensumme<br />

aus Startgeldern und Spenden der<br />

Sponsoren in Höhe von 39000 Euro. Vielen<br />

Dank an die Organisatoren in Hamburg und<br />

ich denke bis zum nächsten Solidaritätslauf<br />

vielleicht dann mit mehr "Steinhoffs" am Start.<br />

Hptm Volker Schuricht, Stab TaktLwG 73 "S"<br />

83


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Wtg/WaStff beim Monte-Kali-Pokal <strong>2016</strong><br />

84<br />

Mitte Juni <strong>2016</strong> machten sich acht Kameraden<br />

der Wartungs- und Waffenstaffel auf den<br />

langen Weg nach Wackernheim bei Mainz,<br />

um das Taktische Luftwaffengeschwader 73<br />

"Steinhoff" beim diesjährigen Monte-Kali-Pokalschießen<br />

(MKP) zu vertreten. Dabei handelt<br />

es sich um einen Schießwettkampf der<br />

bereits zum 33. Mal ausgetragen wurde. Das<br />

MKP gilt mittlerweile als das - mit Blick auf<br />

die Teilnehmerzahl - größte Militärschießen in<br />

Europa. Dementsprechend international gestaltete<br />

sich nicht nur die Teilnehmerzusammensetzung<br />

mit Schützen aus Italien, Niederlande,<br />

Belgien, Österreich und natürlich<br />

Deutschland. Auch die Durchführung wurde<br />

durch Einheiten der Schweizer sowie der niederländischen<br />

Armee als auch der US Army<br />

unterstützt. Letztere stellen auch seit kurzem<br />

mit der Regional Shooting Range Wackernheim<br />

den Austragungsort des jährlich stattfindenden<br />

Events.<br />

Entwicklung des MKP<br />

Seinen Ursprung hat das MKP im Jahre 1984<br />

als dienstliche Veranstaltung für Reservisten.<br />

In der Anfangszeit noch in Neuhof bei Fulda<br />

ausgetragen und durch das damalige zuständige<br />

Verteidigungsbezirkskommando 44 mit<br />

Material und Munition unterstützt, entwickelte<br />

sich das MKP immer mehr zu einem - von<br />

offizieller Seite unabhängigen - Wettkampf.<br />

Immer dabei und federführend bei der Durchführung<br />

vor Ort war die Reservistenkameradschaft<br />

Giesel, die über die vielen Jahre immer<br />

für die Organisation verantwortlich war und<br />

das MKP gegen viele Widrigkeiten bis heute<br />

erhalten konnte. Nicht hoch genug, kann man<br />

dabei die Beteiligung von Einheiten aus dem<br />

Ausland einschätzen. Allen voran die US-<br />

Streitkräfte unterstützen das MKP seit vielen<br />

Jahren. Als die RK Giesel keine Gebühren<br />

mehr für das Schießen erheben durfte, bot<br />

man den Wettkampfschützen die Möglichkeit<br />

gegen einen kleinen Unkostenbeitrag die<br />

Schießabzeichen der Army, Air Force und anderen<br />

US-Teilstreitkräften zu erlangen. Damit<br />

konnten die erheblichen finanziellen Aufwendungen<br />

für eine Veranstaltung dieser Art aufgebracht<br />

werden.<br />

Nach Zwischenstationen auf verschiedensten<br />

Schießbahnen wird das MKP nun seit kurzem<br />

auf der US-Liegenschaft bei Wackernheim<br />

ausgetragen. Auch dieses Jahr machten sich<br />

rund 300 Teams sowie einige Einzelschützen<br />

und somit insgesamt ca. 1300 Teilnehmer auf,<br />

den Monte-Kali-Pokal zu gewinnen. Dabei ergab<br />

sich ein bunter Querschnitt - nicht nur in<br />

Hinblick auf die Herkünfte der Schützen. Zugelassen<br />

für die Teilnahme waren sowohl aktive<br />

Soldaten und Reservisten der Bundeswehr<br />

als auch Angehörige von Streitkräften anderer<br />

Länder und darüber hinaus Behörden und<br />

Mitglieder von Schützenvereinen.<br />

Von Laage nach Koblenz<br />

So gesellten sich auch acht Warte der A-<br />

Flight aus Laage zu den Teilnehmern. Da der<br />

Wettkampf am Freitag und Samstag ausgetragen<br />

wurde, reisten wir bereits Donnerstag<br />

an. Um neun Uhr starteten wir in Richtung<br />

Koblenz, wo uns durch den dortigen Standortältesten<br />

freundlicherweise Unterkünfte in<br />

der Gneisenau-Kaserne in Koblenz-Lahnstein<br />

zur Verfügung gestellt wurden. Vielen Dank<br />

noch einmal an dieser Stelle für das Entgegenkommen<br />

und die unbürokratische Abwicklung!<br />

Die Fahrt war lang und anstrengend<br />

und die Freude war umso größer als wir<br />

gegen 17:00 die Stuben bezogen und endlich<br />

entspannen und uns mental auf den nächsten<br />

Tag einstellen konnten. Obligatorisch nahmen<br />

wir am Abend noch die Innenstadt von Koblenz<br />

in Augenschein, die neben Kultur und<br />

toller Geographie auch gemütliche Gastronomie<br />

zu bieten hat. Leider reichte die Zeit<br />

nicht, um noch mehr von der Stadt selbst besichtigen<br />

zu können.<br />

Der Wettkampftag<br />

Am nächsten Tag trafen wir pünktlich und<br />

ausgeruht bei bestem Wetter am Austragungsort<br />

ein und wurden am Meldekopf mit<br />

allen nötigen Informationen und den Wettkampfunterlagen<br />

versorgt. Der Kern des


n Sport, Info und Betreuung n<br />

Wettkampfes besteht traditionell aus einer<br />

Disziplin, mit 15 Schuss auf eine Klappfallscheibe<br />

in 300 Metern Entfernung zu schießen.<br />

Die teilnehmenden Teams bestehen aus<br />

vier Einzelschützen, deren Ergebnis zusammengerechnet<br />

wird. Als Gewehr diente, wie<br />

schon die Jahre zuvor, das Schweizer Sturmgewehr<br />

90 im Kaliber 5,56 x 45mm NATO.<br />

Diese Waffe, zivil als Sig 550 bezeichnet, hat<br />

äußerliche Ähnlichkeiten mit dem G3 der<br />

Bundeswehr, trotz technischer Unterschiede.<br />

Ebenso wie beim G3 zielt man beim Stgw 90<br />

mit einer Lochkimme und einem Balkenkorn,<br />

untergebracht in einem Korntunnel (Dioptervisier).<br />

Mit einer solchen offenen Visierung<br />

präzise auf 300 Meter zu schießen ist eine<br />

echte Herausforderung und dementsprechend<br />

anspruchsvoll gestaltete sich auch die<br />

Bestreitung der Wettkampfdisziplin. Zusätzlicher<br />

Schwierigkeitsfaktor war zudem das<br />

Zeitlimit von zwei Minuten für alle 15 Schuss.<br />

Mit den Plätzen 95 und 179 von insgesamt<br />

298 gewerteten sortierten wir uns im soliden<br />

Mittelfeld ein. Wenn man bedenkt, dass keiner<br />

von uns Technikern regelmäßig an Schießen<br />

teilnimmt und längst nicht so routiniert ist<br />

wie die vielen anderen MKP-erfahrenen Teilnehmer,<br />

kann man damit sicher zufrieden<br />

sein. Erwähnenswert ist dabei, wie professionell<br />

die Durchführung des Wettkampfes war.<br />

Dank einer fundierten Waffeneinweisung<br />

durch die Schweizer Soldaten, die auch andere<br />

Aufgaben bei der Durchführung übernahmen<br />

sowie der hilfreichen und fairen Aufsichten<br />

bei den Schützen, wurde den Teams<br />

immer ein transparenter und freundlicher Eindruck<br />

vermittelt. Da wir das MKP-Schießen<br />

bereits Freitagfrüh bestreiten konnten, machten<br />

wir uns daran, die Gelegenheit zu nutzen,<br />

die vielen anderen angebotenen Übungen zu<br />

schießen. Auch hier war die Abwicklung einfach<br />

und praktisch. Unkompliziert konnten<br />

vor Ort Tickets für die einzelnen Schießen erworben<br />

werden, die gleichzeitig als Ergebnisbestätigung<br />

dienten, sobald man die Übung<br />

absolvierte hatte. Da das MKP wohl die mittlerweile<br />

einzige - für Soldaten öffentliche -<br />

Möglichkeit darstellt mit Dienstwaffen anderer<br />

Nationen zu schießen und außerdem ausländische<br />

Schießauszeichnungen zu erlan-<br />

Vertretung der Wtg/WaStff in Wackernheim<br />

85


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

86<br />

Vertretung der Wtg/WaStff in Wackernheim<br />

gen, waren diese Angebote Teil eines gefragten<br />

Rahmenprogramms. Es bestanden Gelegenheiten,<br />

die niederländischen Schießabzeichen<br />

in den Kategorien Pistole und<br />

Maschinenpistole zu bestehen und mit Waffen<br />

der Gattungen Gewehr, Maschinengewehr,<br />

Maschinenpistole und Pistole die "Badges"<br />

der US Army zu erlangen. Durch unsere<br />

engagierte Teilnahme (trotz der nicht zu<br />

knapp bemessenen Gebühren für die Disziplinen)<br />

konnten alle Kameraden bei der Absolvierung<br />

der Schießen gute Ergebnisse erzielen,<br />

um sich jeweils einige der begehrten<br />

Zertifikate ausstellen lassen zu können. Auch<br />

die entsprechenden Abzeichen konnten sogleich<br />

vor Ort, natürlich käuflich, erworben<br />

werden. Insbesondere das Gewehr des Types<br />

M16A2 und das M249-Maschinengewehr der<br />

USA übten einen großen Reiz auf viele interessierte<br />

Teilnehmer aus und somit bescherten<br />

uns die langen Schlangen an den Bahnen<br />

teilweise Wartezeiten von bis zu einer Stunde.<br />

Trotz der routinierten Organisation bei der augenscheinlich<br />

an alles Planbare gedacht wurde,<br />

kann man als Veranstalter solche Verzögerungen<br />

nicht wirklich verhindern. Die Zeit<br />

konnte man sich in Gesprächen mit vielen anderen<br />

Teilnehmern vertreiben und auch die<br />

Verpflegung vor Ort war hervorragend. Unvergleichlich<br />

mit dem Angebot der bekannten<br />

Fast-Food-Ketten hierzulande, konnten<br />

durch die US-Army unter anderm schmackhafte<br />

Cheeseburger gereicht werden, die<br />

durch die GIs mit viel Spaß am Job angerichtet<br />

und charmant serviert wurden.<br />

Highlight, den Kern der Veranstaltung betreffend,<br />

war in diesem Jahr als besondere Aktion<br />

des Sponsors des diesjährigen MKP der<br />

"Tactical Sniper" Wettkampf. Die Anzahl der<br />

Tickets war sehr begrenzt und innerhalb kürzester<br />

Zeit ausverkauft. Auch ein Teil unserer<br />

Mannschaften kam in den Genuss, einmal ein<br />

echtes Präzisionsgewehr schießen zu können.<br />

Als G29 im Laufe des Jahres bei der Bundeswehr<br />

eingeführt, ist das Haenel RS9 ein<br />

Scharfschützengewehr der neusten Generation.<br />

Die Firma KHS Watches brachte einige<br />

Gewehre des baugleichen Types RS8 im Kaliber<br />

308 Winchester (7,62 x 51mm NATO) mit<br />

nach Wackernheim.<br />

Es galt auf eine Entfernung von 300 Meter<br />

sechsmal auf eine Klappfallscheibe zu schießen.<br />

Auch hier war wieder die Zeit ein entscheidender<br />

Faktor. Je schneller man die<br />

Schüsse abgab und im besten Fall natürlich<br />

traf, desto höher konnte man sich in der Wertung<br />

platzieren. Für Soldaten, die dienstlich<br />

nur mit automatischen Waffen Erfahrung hatten,<br />

war auch hier wieder eine schnelle Umgewöhnung,<br />

nämlich auf den manuellen Repetiervorgang<br />

nach jedem Schuss, erforderlich.<br />

Trotzdem musste sich unser bester Schütze<br />

mit einer Zeit von 29 Sekunden für sechs Treffer<br />

nicht hinter dem Feld der anderen Schützen<br />

verstecken. Das Schießprogramm, die hohen<br />

Temperaturen und langen Wartezeiten<br />

waren anstrengend, aber am Abend waren alle<br />

Ermüdungserscheinungen beim obligatorischen<br />

Kameradschaftsabend vergessen und<br />

wir konnten den Tag standesgemäß ausklingen<br />

lassen.<br />

Unsere Rückreise traten wir bereits am<br />

Samstag an und konnten mit vielen tollen Erfahrungen<br />

und ein paar Mitbringseln zufrieden<br />

das Restwochenende nach fordernden<br />

aber lohnenswerten drei Tagen genießen.<br />

Das MKP ist eine Veranstaltung, die es wert<br />

ist, zu erhalten.<br />

Auch ein Besuch im nächsten Jahr dürfte<br />

fest eingeplant werden - bei entsprechendem<br />

Interesse auch gern auf Gruppen- oder<br />

Geschwaderebene.<br />

OFw Benjamin Sommer<br />

Wtg/WaStff TaktLwG 73 "S"


n Sport, Info und Betreuung n<br />

60 Jahre Deutscher BundeswehrVerband<br />

Ein starkes Team für die<br />

Menschen der Bundeswehr<br />

Der Deutsche BundeswehrVerband (DBwV)<br />

setzt sich als unabhängiger und über -<br />

parteilicher eingetragener Verein für die<br />

Interessen und Rechte seiner Mitglieder<br />

ein – und das seit nunmehr 60 Jahren.<br />

Bessere Rahmenbedingungen für den<br />

Dienst bei der Bundeswehr: Dieses Motto<br />

hat sich der DBwV auf die Fahnen geschrieben<br />

und dafür kämpft er seit seiner Gründung<br />

im Jahr 1956. Immer kritisch, jederzeit<br />

konstruktiv und stets fair – so wirkt der<br />

DBwV seit sechs Jahrzehnten auf die Politik<br />

ein und verfolgt dabei nur ein Ziel: das Wohl<br />

der Menschen der Bundeswehr.<br />

Der DBwV vertritt seine rund<br />

200.000 Mitglieder – aktive Soldaten,<br />

Reservisten, Ehemalige,<br />

zivile Angehörige der Bundeswehr<br />

sowie fördernde Mitglieder und Hinterbliebene<br />

– in allen Fragen des Dienst-, Sozial-<br />

und Versorgungsrechts. Zudem beteiligt<br />

er sich aktiv an sicherheits- oder gesellschaftspolitischen<br />

Debatten und nimmt direkt<br />

Einfluss auf Entscheidungen von Regierung<br />

und Parlament.<br />

Der Verband setzt sich unter anderem ein für<br />

einen regionalen Verwendungsaufbau, planbaren<br />

Dienst, eine familienfreundlichere Bundeswehr,<br />

bessere Besoldung, Regeneration<br />

nach dem Einsatz, gute Alterssicherung,<br />

lebenslange Bildung, bessere Perspektiven<br />

über alle Laufbahnen sowie eine moderne<br />

Ausstattung und Ausrüstung.<br />

Zu den bedeutendsten Erfolgen der 60-jährigen<br />

Verbandsgeschichte zählen das Einsatzweiterverwendungsgesetz,<br />

das Einsatzversorgungs-Verbesserungsgesetz,<br />

die Öffnung<br />

der Bundeswehr in allen Verwendungen und<br />

ohne Einschränkungen für Frauen sowie<br />

jüngst das Attraktivitätssteigerungsgesetz.<br />

Für seine Mitglieder bietet der DBwV neben<br />

der unkomplizierten Beratung in dienstrechtlichen<br />

Fragen durch die verbandseigene<br />

Rechtsabteilung eine Diensthaftpflichtversicherung,<br />

von der alle aktiven Soldaten und<br />

auch Reservistendienst Leistenden profitieren.<br />

Rund 65 Prozent aller aktiven Soldaten sind<br />

Mitglied im Verband und profitieren von den<br />

engagierten Ansprechpartnern vor Ort, welche<br />

sich im gesamten Bundesgebiet innerhalb<br />

der Standort- und Truppenkameradschaften<br />

sowie der Kameradschaften<br />

ehemaliger Soldaten/Reservisten/Hinterbliebener<br />

nach dem Motto „aus der Truppe für<br />

die Truppe“ für die Belange der Mitglieder<br />

einsetzen und bei Fragen jederzeit unterstützen.<br />

Und das nicht nur im Inland: Mit seinen<br />

Ansprechpartnern im Auslandseinsatz ist<br />

der DBwV überall da, wo auch Bundeswehr<br />

ist. Sei es am Horn von Afrika oder<br />

in der Steppe Malis – in sämtlichen<br />

Missionen der deutschen Streitkräfte<br />

ist gewährleistet, dass Angehörige<br />

der Bundeswehr auch<br />

fernab der Heimat den richtigen Ansprechpartner<br />

für ihre Anliegen finden. Das bietet<br />

nur der Deutsche BundeswehrVerband.<br />

Auf europäischer Ebene wirkt der DBwV<br />

maßgeblich im Rahmen der Europäischen<br />

Vereinigung der unabhängigen Gewerkschaften<br />

(CESI) und der Europäischen Organisation<br />

der Militärverbände (EUROMIL) mit,<br />

um die Interessen der Mitglieder ebenfalls im<br />

internationalen Bereich zu vertreten.<br />

Leistungen, wie sie der DBwV bietet, sind<br />

nur mit einem starkem Team zu erreichen, in<br />

dem alle an einem Strang ziehen. Der Deutsche<br />

BundeswehrVerband ist mit zwei Bundesgeschäftsstellen<br />

sowie vier Landesgeschäftsstellen<br />

hauptamtlich organisiert,<br />

während sich die Kameradschaften aus ehrenamtlichen<br />

Mitgliedern zusammensetzen.<br />

Gemeinsam bilden sie alle dieses Team, das<br />

mit vollem Einsatz für die Interessen und<br />

Rechte der Mitglieder eintritt. Mit diesem<br />

Ehrgeiz will der Deutsche BundeswehrVerband<br />

auch in den kommenden Jahrzehnten<br />

an der Spitze bleiben – natürlich immer im<br />

Sinne und zum Wohl der Menschen der Bundeswehr.<br />

87


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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

ILA <strong>2016</strong>, die Fach- und Publikumspresse<br />

88<br />

Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung<br />

ist eine der größten Fach- und Publikumsmessen<br />

in Berlin-Brandenburg und zieht alle<br />

zwei Jahre hunderttausend Besucher in ihren<br />

Bann. So kamen auch in diesem Jahr wieder<br />

viele Fachbesucher und Luftfahrtbegeisterte<br />

auf das Gelände des Berliner Flughafens Berlin-Brandenburg<br />

in Schönefeld. Vom 1. bis 4.<br />

Juni <strong>2016</strong> hieß es wieder: Tore auf. Mit 250000<br />

Quadratmetern Fläche bot die ILA 1017 Ausstellern<br />

aus 37 Ländern viel Platz, neuste Entwicklungen<br />

und Technologien aus der Luftund<br />

Raumfahrt Fachleuten, der Presse und<br />

dem breiten Publikum vorzustellen und zu präsentieren.<br />

Darunter groß vertreten war auch die<br />

Bundeswehr, die in diesem Jahr ihr 60-jähriges<br />

Bestehen feiert. Mit einem Arial von mehreren<br />

tausend Quadratmetern an der Gesamtfläche<br />

nahm sie einen großen Platz unter den vielen<br />

Ausstellern ein. Auch sie eröffnete den Besuchern<br />

viele interessante Einblicke in ihre Arbeit,<br />

Leistung und Technik. Sie informierte über den<br />

neusten technischen Entwicklungsstand, stellte<br />

ihre modernste Technik zur Schau, darunter<br />

der NH-90, TIGER, A400M, EUROFIGHTER,<br />

Drohnen und ein Blick in manches sonst nicht<br />

erreichbare Cockpit war auch gegeben. Während<br />

einer großen Flugvorführung nutzte sie<br />

die Möglichkeit, viele ihrer Fluggeräte und deren<br />

Leistungsfähigkeiten zu präsentieren. Für<br />

manchen Hobbyfotografen und Spotter dieser<br />

Technik ein großes Highlight. Auch ein spezieller<br />

Augenmerk bei der diesjährigen Luftfahrtausstellung<br />

lag auf der Digitalisierung, der 3D-<br />

Druck von Flugzeugteilen und das<br />

energieeffiziente Fliegen durch neuartige Antriebe.<br />

Für das Spotterherz<br />

Pünktlich um 10:00 Uhr wurde der Einlass freigegeben<br />

und hunderte Besucher strömten<br />

nun zu den Sicherheitskontrollen, welche aber<br />

zügig vom Sicherheitspersonal vollzogen wurden.<br />

Anschließend verteilte sich die Besucherschar<br />

zunächst recht schnell auf die drei großen<br />

Bereiche. Einen Teil zog es auf direkten<br />

Weg an die Start- und Landebahn. Andere<br />

wiederum nahmen die zahlreichen offenen<br />

und begehbaren Flugzeuge und deren Aussteller<br />

ins Visier. Der Rest besuchte zuerst die<br />

Messehallen, um sich dort mit den Fachbereichen<br />

der Luft- und Raumfahrt auseinander zu<br />

setzen. Der erste Blickfang war der A350, das<br />

neue zweistrahlige Langstrecken-Großraumflugzeug<br />

von Airbus. Es ist das Verkehrsflugzeug<br />

mit dem höchsten Anteil an Kohlefaserverbundwerkstoffen<br />

im Rumpf und in der<br />

Tragflächenstruktur. Ein Stück weiter stand die<br />

Transportmaschine A400M der Bundeswehr.<br />

Das 45 Meter lange Flugzeug kann 37 Tonnen<br />

Nutzlast bis hin zu gepanzerten Fahrzeugen<br />

über 8700 Kilometer transportieren.<br />

Vorführungen<br />

Das Flugprogramm am Samstag wurde größtenteils<br />

durch die Bundeswehr bestritten. Begonnen<br />

wurde mit der Darstellung eines QRA-<br />

Starts mit anschließendem Abfangeinsatz für<br />

einen TORNADO. Es folgte die Fähigkeitsdarstellungen<br />

Nothilfe sowie verbundene Luft-<br />

Bodenoperationen der Bundeswehr. Man demonstrierte<br />

hier die Evakuierung von<br />

Personen aus Krisengebieten und die Unterstützung<br />

bei unterschiedlichsten Katastrophen.<br />

Zwischendurch bekamen Teilnehmer<br />

aus dem zivilen Bereich die Chance, sich am<br />

Himmel darzustellen, mit dabei der A350, ein<br />

beeindruckendes Display für ein Linienflieger.<br />

Für viele Besucher folgte gegen Mittag ein<br />

weiteres Highlight, der Überflug einer B-52 der<br />

US Air Force. Der "SMOKER" war bereits aus<br />

mehreren Kilometern Entfernung zu erkennen.<br />

Dieser befand sich zum Zeitpunkt im Manöver<br />

und war auf der Durchreise. Die Maschine gehört<br />

zum 5th Bomb Wing aus Minot AFB in<br />

North Dakota. Der Verband hat seit dem 2. Juni<br />

zwei der achtstrahligen Bomber im britischen<br />

Fairford stationiert. Von dort aus werden<br />

sie an diversen Übungen in Europa<br />

teilnehmen, wie auch die Baltops 16 und Saber<br />

Strike 16. Dazu kommt mit Just Hammer<br />

eine Übung im Bereich des US Africa Command.<br />

Am Nachmittag zeigten der AH-64D<br />

APACHE aus Großbritannien sowie die Mi-24


n Sport, Info und Betreuung n<br />

EUROFIGHTER in der Sonderlackierung zu 60 Jahre Luftwaffe<br />

Hind der Czech Air Force ein gemeinsames<br />

Flugprogramm. Es folgte die polnische MiG-<br />

29 mit einem grandiosen, sehr flachen und am<br />

Ende fast senkrechten Start ins Blaue. Was<br />

von vielen Fotografen natürlich nicht anders<br />

erwartet wurde.<br />

Der letzte Teil der ILA <strong>2016</strong> wurde wieder von<br />

vielen Fähigkeitsdarstellungen der Bundeswehr<br />

gefüllt. Unter anderem die Leistungsdemonstration<br />

vom EUROFIGHTER mit der Sonderbemalung<br />

"60 Jahre Bundeswehr" vom<br />

Taktisches Luftwaffengeschwader 74. Für<br />

mich persönlich besaß sie eine sehr gelungene<br />

Lackierung und zum ersten Mal gab es eine<br />

Luftparade mit sämtlichen Flugzeugen der<br />

Bundeswehr.<br />

Auch die Patrouille Suisse der Schweizer Luftwaffe<br />

zeigte noch ihr exzellentes Können und<br />

zog ihre Zuschauer wieder magisch an. Ein<br />

Perfektionismus, der einen immer wieder den<br />

Atem anhalten lässt. Mit dem Finale Grande<br />

leitete sie das Ende ihrer Flugvorführung ein<br />

und verabschiedete sich damit wie immer von<br />

einem erstaunten Publikum. Der Tag fieberte<br />

nun seinem Ende entgegen, noch ein paar Fotos<br />

hier und da geschossen und schon stand<br />

die Heimfahrt an.<br />

Von der Raumfahrtindustrie habe ich an diesem<br />

Tag leider wenig mitnehmen können. Sicher<br />

hatte auch sie ihrem Publikum viele neue<br />

Erkenntnisse zu liefern, modernste Techniken<br />

zu präsentieren und viel Spannendes aus der<br />

Forschung zu bieten. Deshalb wäre auch sie<br />

hier einer Erwähnung wert gewesen.<br />

Mein Fazit zur diesjährigen ILA: Obwohl nur<br />

150000 Besucher zur Messe kamen, nämlich<br />

77000 weniger als zwei Jahre zuvor, und aus<br />

meiner Sicht, muss sie kleine Kritikpunkte hinnehmen:<br />

Eintrittsgeld, gekürzte Version usw.<br />

Die Ausstellung wurde gut präsentiert, viele<br />

Anwesende waren begeistert und das eine<br />

oder andere Technik begeisterte Herz konnte<br />

höher schlagen. Auf jeden Fall war sie für ambitionierte<br />

Technikfreaks eine klasse Gelegenheit,<br />

sich auf den neusten Stand zu bringen.<br />

Auch der kleinste Besucher wird weiterhin mit<br />

großen Augen gen Himmel schauen und staunen<br />

wie sich all die gigantischen Maschinen<br />

so agil und leicht in der Luft halten und bewegen<br />

können.<br />

Von mir bleibt nun zu wünschen, dass diese<br />

Veranstaltung weiterhin ein Publikumsmagnet<br />

in dieser Region bleibt und der breiten Öffentlichkeit<br />

noch viele Jahre offen steht. In diesem<br />

Sinne vielleicht bis in zwei Jahren: "Guten<br />

Morgen ILA, Guten Morgen Berlin."<br />

Christian Pusch, Leipzig<br />

89


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Ein Warnemünder Erfinder und Techniker<br />

90<br />

Dr. Hans Seehase<br />

Dr. Hans Seehase, ein<br />

vielseitiger Erfinder und<br />

Techniker, wurde am 5.<br />

März 1887 in Warnemünde<br />

geboren. Von seiner<br />

Vielseitigkeit künden<br />

über 200 Patente, die er<br />

im Laufe seines Lebens<br />

angemeldet hatte.<br />

Nach seiner Schulzeit<br />

und dem Abitur absolvierte<br />

er ein Praktikum<br />

auf der Neptun-Werft in<br />

Rostock zur Vorbereitung<br />

auf das Technikstudium. Schon hier<br />

machte Seehaus seine ersten Erfindungen. In<br />

Berlin-Charlottenburg bestand Seehase 1912<br />

sein Examen als Diplom-Ingenieur an der dortigen<br />

Technischen Hochschule mit einem Thema<br />

"Flugzeugmotor mit sternartig angeordneten<br />

Zylindern und gesteuerten Ventilen". Die<br />

Hochschule beschäftigte ihn in der Folgezeit<br />

als Assistent am Lehrstuhl für technische Mechanik<br />

bei Prof. Meyer. 1914 promovierte Seehase<br />

zum Dr. Ing. Infolge des Ausbruchs des<br />

Ersten Weltkrieges wurde Seehase als Oberingenieur<br />

bei der Breslauer Firma Maschinenund<br />

Sägegatterfabrik Hoffmann dienstverpflichtet,<br />

bevor er 1916 aus dem Heeresdienst<br />

entlassen und zur Flugzeugbaufirma LVG<br />

kommandiert wurde. Ende 1916 wechselte<br />

Seehase zur Sablatnik-Flugzeugbau<br />

GmbH, deren Technischer<br />

Direktor und Konstrukteur<br />

er wurde. Sablatnik hatte<br />

sich bereits einen Namen gemacht<br />

als Hersteller von Seeflugzeugen<br />

für die Kaiserliche<br />

Marine. In der Folgezeit wurden<br />

einige Seeflugzeuge für<br />

das Marineflugwesen gebaut.<br />

Nach dem Ende des Krieges<br />

wurden von Sablatnik Militärmaschinen<br />

für den Luftverkehr<br />

nach Kopenhagen umgebaut<br />

und führten den ersten deutschen<br />

Verkehrsflug nach dem<br />

Sablatnik P III<br />

Ausland aus. Seehase aber arbeitete an einer<br />

Neukonstruktion eines zivilen Verkehrsflugzeuges,<br />

der Sablatnik P III, einem Hochdecker<br />

mit geschlossener Kabine. Allerdings<br />

kam es nach dem Bauverbot für Flugzeuge in<br />

Deutschland auch zur Auflösung der Sablatnik-Werke<br />

und Seehase arbeitete als freier Ingenieur.<br />

Er gründete eine eigene Firma, die<br />

sich mit der Verwertung seiner eigenen Patente<br />

beschäftigte. Auch dem Leichtbau widmete<br />

er sich und konstruierte ein zerlegbares<br />

Leichtmotorrad, welches sowohl als Fahrrad<br />

als auch - mit Motor - als Motorrad fahren<br />

konnte.<br />

Im Zweiten Weltkrieg wurde seine Wohnung in<br />

Berlin zerstört und er ließ sich mit seiner Familie<br />

in Warnemünde nieder. Seehase wandte<br />

sich der Medizintechnik zu und beschäftigte<br />

sich mit Neuraltherapie. Dr. Seehase verstarb<br />

am 19. September 1974, sein Grab befindet<br />

sich auf dem Neuen Friedhof in Warnemünde.<br />

Hptm André Flohr<br />

Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />

Quellen des Textes und der Bilder:<br />

Volker Koos „Dr. Hans Seehase, „Universal-<br />

Erfinder“ und Techniker aus Warnemünde“<br />

in Schriften des Schifffahrtsmuseums der<br />

Hansestadt Rostock, Band 7 „Der Seeflugstandort<br />

Warnemünde in der ersten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts“, Rostock 2001


Amerikanische Auszeichnungen<br />

n Sport, Info und Betreuung n<br />

Bei besten äußeren Bedingungen trafen sich<br />

Mitglieder der Reservistenkameradschaft Fliegerhorst<br />

Laage auf der beeindruckenden Anlage<br />

der privilegierten Schützengesellschaft zu<br />

Güstrow e.V., am Rande der Barlachstadt. Ziel<br />

war die Qualifikation zu internationalen<br />

Schießauszeichnungen. Als Abnahmeberechtigten<br />

konnten die Organisatoren den 79-jährigen<br />

Friedel Stolle gewinnen. Nach einer Einweisung<br />

in die Übungen und die Waffen sowie<br />

einer Sicherheitsbelehrung wurde dann paarweise<br />

geschossen und durch zum Teil sehr<br />

gute Leistungen überzeugt. Insgesamt sechs<br />

Stellungsarten mit permanentem Magazinwechsel<br />

und unter einem Zeitlimit verlangten<br />

den Teilnehmern einiges ab. Am Ende hatte es<br />

sich aber gelohnt. Nach der Auswertung der<br />

Ergebnisse konnte fast allen eine Urkunde<br />

überreicht und Abzeichen verliehen werden.<br />

Ziel war die Erringung des amerikanischen Militärschießabzeichens,<br />

für das es auch in<br />

Deutschland eine Trageerlaubnis an der Uniform<br />

gibt. Anders als in Deutschland verleiht in<br />

den Vereinigten Staaten von Amerika jede Teilstreitkraft<br />

ein eigenes Abzeichen in mehreren<br />

Stufen, so dass sich die erfolgreichsten Teilnehmer<br />

über Auszeichnungen der Air Force,<br />

der Marines, der Coast Guard sowie des Heeres<br />

freuen konnten.<br />

Für die Anwesenden war es ein toller Vormittag<br />

und der Wunsch nach einer Wiederholung<br />

wurde klar artikuliert. Neben Herrn Friedel<br />

Stolle gilt den Verantwortlichen des Fliegerhorstes<br />

Laage ein besonderer Dank. Die Arbeit<br />

der Reservistenkameradschaft wird in besonderem<br />

Maße unterstützt und gefördert.<br />

StFw d. Res André Stache, Laage<br />

Zeitreise ins Herz Güstrows<br />

Erkannt? Hauptman Ralf<br />

Herzog in seiner "Nebenrolle"<br />

als Nachtwächter<br />

Am 19. Oktober<br />

<strong>2016</strong> treffen sich<br />

interessierte Reservisten<br />

der Reservistenkameradschaft<br />

Fliegerhorst Laage<br />

und deren<br />

Partnerinnen und<br />

Partner zu einer<br />

Stadtführung<br />

durch die Barlachstadt<br />

Güstrow.<br />

Um 16:45<br />

Uhr werden sich<br />

die Teilnehmer unter<br />

der Leitung<br />

von Hauptmann<br />

Ralf Herzog zunächst<br />

vor der<br />

Stadtinformation<br />

auf dem Franz-<br />

Parr-Platz treffen. Dann werden sie im Stadtmuseum<br />

Informationen zur Geschichte Mecklenburgs<br />

und Güstrows erhalten. Dieser Einweisung<br />

folgt anschließend ein Rundgang<br />

durch die beeindruckende, historische Residenzstadt.<br />

Die spannende Geschichte der<br />

Stadt wird den Besuchern kurzweilig und äußerst<br />

interessant präsentiert. Nach etwa zwei<br />

Stunden können sich die Teilnehmer bei einem<br />

gemütlichen Abendessen ausruhen und das<br />

Erlebte resümieren. Zur Planung und Organisation<br />

ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich!<br />

Schon jetzt bedanken sich die Organisatoren<br />

der Veranstaltung bei den Damen der<br />

Stadtinformation Güstrow und bei Hauptmann<br />

Ralf Herzog für die Unterstützung.<br />

Kontakt: andre.stache@web.de oder<br />

Tel.: (01 79) 6 30 40 63.<br />

André Stache<br />

Reservistenkameradschaft<br />

Fliegerhorst Laage<br />

91


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Verband der Arbeitnehmer der Bundeswehr e.V.<br />

Gewerkschaft der Arbeitnehmer und Auszubildenden<br />

der Bundeswehr<br />

Einkommensrunde <strong>2016</strong> - Tarifeinigung<br />

Die Einkommensrunde <strong>2016</strong> endete nach der<br />

dritten Verhandlungsphase mit der Tarifeinigung<br />

vom 29. April <strong>2016</strong>. Im Ergebnis wurde<br />

unter anderem eine lineare Entgelterhöhung bis<br />

2017 um insgesamt 4,75 % festgelegt, die Jahressonderzahlung<br />

für Tarifgebiet Ost wird in<br />

fünf gleichen Schritten bis 2020 ebenfalls prozentual<br />

angehoben und dem Tarifgebiet West<br />

schrittweise angeglichen.<br />

Des Weiteren wurde für die VBL-Pflichtversicherten<br />

in der Zusatzversorgung eine weitere<br />

Arbeitnehmerumlage beschlossen, was bis<br />

2018 - beginnend ab 1. Juli <strong>2016</strong> - höhere Beiträge<br />

zur Folge hat.<br />

Personalratswahlen <strong>2016</strong><br />

Die Personalratswahlen <strong>2016</strong> haben ein überragendes<br />

Wahlergebnis für den VAB hervorgebracht!<br />

So wurden unter anderem aus dem<br />

Bereich der Marine in Rostock die VAB-Spitzenkandidaten<br />

Birgit Gebauer, Dirk Molzen, Peter<br />

Becker und Sandra Bruhn (Bilski) für den<br />

Bezirkspersonalrat gewählt. Der VAB bedankt<br />

sich bei allen Wählern für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen sowie bei den Wahlvorstandsmitgliedern<br />

und Wahlhelfern für die tatkräftige<br />

Unterstützung!<br />

Seminare für Personalräte<br />

Der VAB führt regelmäßig Grundschulungen für<br />

neu gewählte Personalratsmitglieder, als auch<br />

Aufbauschulungen für Personalräte durch, um<br />

personalratsrelevante Themen zu vertiefen.<br />

Zwingende Voraussetzung ist ein Mandat im<br />

Personalrat (keine Ersatzmitgliedschaft). Gern<br />

kann dem VAB mitgeteilt werden, ob ein Interesse<br />

an einem derartigen Seminar besteht.<br />

Mitgliedertreffen<br />

Zusammen mit unseren Partnerverbänden, dem<br />

Verband der Beamten (VBB) und dem Verband<br />

der Soldaten (VSB), fand im Juni <strong>2016</strong> eine Grillveranstaltung<br />

statt. Die nächste VAB-Veranstaltung<br />

wird in Form einer Mitgliederversammlung<br />

nach den Sommerfe rien erfolgen.<br />

VAB-Ansprechpartner für Fliegerhorst Laage<br />

Bei Interesse und Fragen steht Ihnen vor Ort<br />

auch gern Frau Ilka Obermeyer, Stab Technische<br />

Gruppe, zu erreichen unter 90-86 21 und<br />

App.: 24 28, zur Verfügung.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

VAB-Standortgruppe Rostock<br />

Vorsitzende: Sandra Bruhn (Bilski)<br />

Tel.: (dienstl.): (<strong>03</strong> 81) 8 02-5 32 53<br />

E-Mail: vab-hro@gmx.de<br />

Sandra Bruhn, MKdo Rostock<br />

92<br />

Schöner wohnen in Laage<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Breesener Str. 1<br />

18299 Laage<br />

Laager Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Für jede Haushaltskasse etwas dabei!<br />

2-4 Zimmer-Wohnungen in Laage, Weitendorf,<br />

Kritzkow, Liessow und Kronskamp zu vermieten<br />

Tel. & Fax: (<strong>03</strong>8459) 3 20 97<br />

www.LWG-Laage.de


Wir gratulieren zur Beförderung<br />

n Sport, Info und Betreuung n<br />

Fw Robert Bremer Inst/EloStff<br />

Fw Matthias Kagel Nsch/TrspStff<br />

Fw Tim Löffler Inst/EloStff<br />

Fw Roland Matzkeit Inst/EloStff<br />

OFw Bastian Freitag Wtg/WaStff<br />

OFw Jan Friedmann Wtg/WaStff<br />

OFw Narcel Hager Inst/EloStff<br />

OFw Ronny Hein Stab FlgGrp<br />

OFw Matthias Lippert Wtg/WaStff<br />

OFw Christian Meinke Wtg/WaStff<br />

OFw Martin Schmidt Wtg/WaStff<br />

OFw Alexander Wolff Wtg/WaStff<br />

HptFw Patrick Bergemann Inst/EloStff<br />

HptFw Jan Buß Inst/EloStff<br />

HptFw Stefan Joite Inst/EloStff<br />

HptFw Julien Meyer-Venecia Wtg/WaStff<br />

HptFw Robert Moll Stab TaktLwG<br />

HptFw Anne Petzke Nsch/TrspStff<br />

HptFw Benjamin Schädel Inst/EloStff<br />

HptFw Mario Seidel Inst/EloStff<br />

HptFw Ringo Spillner Wtg/WaStff<br />

HptFw Steffen Werner Inst/EloStff<br />

StFw Ronald Appel Stab TGrp<br />

StFw Carsten Baecker Wtg/WaStff<br />

StFw Michael Böhm Stab TGrp<br />

StFw Andre Dittmar Stab TGrp<br />

StFw Thomas Höschler Inst/EloStff<br />

StFw Marco Kansy Wtg/WaStff<br />

StFw Ronny Klein Inst/EloStff<br />

StFw Helge Lammek Wtg/WaStff<br />

StFw Marcus Naujoks Inst/EloStff<br />

StFw Frank Rösch Nsch/TrspStff<br />

StFw Andre Rüger Stab TGrp<br />

StFw Dennis Schönfeld Wtg/WaStff<br />

StFw Daniel Schwarz 2./FlgStff<br />

StFw Enrico Wagner Stab TGrp<br />

Hptm Franziska Jacob Wtg/WaStff<br />

Major Adam Maczka FlBtrbStff<br />

Oberstlt Nils Anders Stab FlgGrp<br />

Oberstlt Marco Brunhofer Stab FlgGrp<br />

93


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

Verabschiedungen, Versetzungen und Jubiläen<br />

Aufgrund von Personalveränderungen verließen<br />

nachstehende Kameraden den Verband.<br />

Oberst Bernhard Teicke von Stab TaktLwG zum KdoLw Berlin<br />

Oberstlt Stephan Mohler von Stab TaktLwG zum DDO/Dta ENJJPT Sheppard, USA<br />

Oberstlt Thomas Rocker von Stab FlgGrp zum LwTrKdo Köln<br />

Major Michael Bach von Stab TaktLwG zum Kdo SKB Bonn<br />

Major Dirk Feldmann von Wtg/WaStff zum KdoLw Köln<br />

OLt Christian Gallitz von Wtg/WaStff zur 3./OSLw<br />

OLt Marco Schwentesius von Wtg/WaStff zum BAAINBw Koblenz<br />

OLt Jana Zwiener von Stab TaktLwG zur UniBw Hamburgs<br />

Wir dürfen neu zuversetzte Kameraden begrüßen und heißen Sie herzlich willkommen<br />

im Taktischen Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff".<br />

Oberstlt Sebastian Fiedler<br />

Stab FlgGrp<br />

Oberstlt Gero von Fritschen Stab TaktLwG<br />

Oberstlt Frank Schnauber<br />

FlBtrbStff<br />

Major Benny Schmidt<br />

Wtg/WaStff<br />

Hptm Patrick Hölling<br />

1./FlgStff<br />

Hptm Franziska Jacob<br />

Wtg/WaStff<br />

Hptm Marian Mielke<br />

Wtg/WaStff<br />

OLt Elko Ahlfs<br />

Stab TGrp<br />

OLt Michael Ahrens<br />

FlBtrbStff<br />

OLt Alexander Niederlein<br />

Stab FlgGrp<br />

HptFw Steffen Hesse<br />

Stab TaktLwG<br />

HptFw Christian Manthey<br />

2./FlgStff<br />

OFähnr Jan Rempfer<br />

1./FlgStff<br />

OFähnr Dirk Schröder<br />

Stab FlgGrp<br />

Unseren Jubilaren gratulieren wir recht herzlich zum 25-jährigen Dienstjubiläum<br />

und wünschen weiterhin viel Erfolg.<br />

Hptm Andre Jänicke, Stab TGrp<br />

HptFw Robby Homann, 2./FlgStff<br />

Mit Ausscheiden aus dem aktiven Dienst verabschieden wir<br />

nachfolgende Kameraden in den Ruhestand und wünschen ihnen alles Gute!<br />

Oberstlt Thomas Reitze, FlBtrbStff<br />

Hptm Jürgen Lüttke, 2./FlgStff<br />

StFw Olaf Heyder, Wtg/WaStff<br />

Mit Ausscheiden aus der Bundeswehr verabschieden wir<br />

nachfolgende Kameraden<br />

in eine neue berufliche Herausforderung<br />

und wünschen ihnen alles Gute!<br />

Hptm Tina Krüger, Stab TaktLwG<br />

HptFw Michael Burmeister, FlBtrbStff<br />

94


n Sport, Info und Betreuung n<br />

Nussknacker<br />

Zu suchen sind die Zwischenwörter, die die beiden angegebenen Wörter sinnvoll verbinden<br />

sollen, z. B. LESE - BUCH - FINK = Lesebuch / Buchfink!<br />

Der graue Balken bezeichnet das Lösungswort von oben nach unten. Umlaute werden<br />

als solche geschrieben, also Ä, Ö, Ü. Ist eine Zeile mit einem * gekennzeichnet, so ist<br />

das Zwischenwort im Plural einzusetzen.<br />

Vielen Dank an die Redaktion "TINCHEN" und Manfred Schramm, Husum (Idee).<br />

Autor: Hptm Erik Pflanz.<br />

Die Lösung aus 2/<strong>2016</strong> lautet: Abwehr - Gas - Pfeffer - Stoff - Zwerg - Enten - Lachs - Nutzer<br />

- Aschen - Aber - Fliegen - Milch - Mode - Stauden - Kabinen - Gegen = Waffenausbildung.<br />

Gesucht wird: Eigenschaft nicht für Menschen aber von Menschenhand.<br />

Wir verlosen wieder eine Flasche Geschwadersekt - freundlicherweise gestiftet von unserer<br />

O/UHG. Einsendeschluss der Lösung (schriftlich/E-Mail) ist der 28. Oktober <strong>2016</strong>. Der<br />

Gewinner wird in der Ausgabe 4/<strong>2016</strong> bekannt gegeben. Von der Teilnahme ausgeschlossen<br />

sind die verantwortlichen Redakteure.<br />

STADT<br />

KNICK*<br />

FAHRRAD<br />

TRANSPORT*<br />

POLAR<br />

SCHNITT*<br />

EIDER<br />

BAUCH<br />

MEISTER<br />

BAHN*<br />

GROSS*<br />

U-BOOT<br />

BRAUN*<br />

SAU<br />

SALZ<br />

ÜBER<br />

WO<br />

STELLE<br />

*KREUZ<br />

FLUCHT<br />

*TRENNUNG<br />

HATZ<br />

*ERDE<br />

MARK<br />

SCHLUSS<br />

SCHLITZ<br />

*STÄNDER<br />

*LIEBHABER<br />

BEKLEIDUNG<br />

*HUNGER<br />

IN<br />

THEATER<br />

SUCHT<br />

LICHT<br />

Und nun viel Vergnügen beim Raten!<br />

Herzlichen Glückwunsch:<br />

Gewonnen hat StFw Kai Diener, Inst/EloStff.<br />

95


www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />

Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />

96<br />

DER KRANICH ist eine Zeitung für Angehörige und Freunde des<br />

Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 "Steinhoff".<br />

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:<br />

Oberstlt Mathias Ackermann, Pressestabsoffizier TaktLwG 73 "S"<br />

Die mit Namen oder Namenskurzzeichen veröffentlichten Artikel<br />

und Aufsätze müssen nicht unbedingt und in allen Belangen mit<br />

dem Standpunkt der Bundeswehr oder der Geschwaderführung<br />

identisch sein, sondern stellen die persönliche Meinung des Verfassers<br />

dar.<br />

So erreichen Sie die Redaktion:<br />

Taktisches Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />

Redaktion DER KRANICH<br />

Daimler-Benz-Allee 2A, 18299 Laage<br />

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BwKz 86 21 - 29 66, www.derkranich.de, derkranich.de<br />

E-Mail: info@derkranich.de, taktlwg73sinfo@bundeswehr.org<br />

Gesamtherstellung und Herausgeber:<br />

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Anzeigenverkauf durch Druckerei Weidner GmbH:<br />

Heike Zschommler, Tel.: (<strong>03</strong> 81) 46 10 74 60,<br />

Mobil: (01 72) 3 95 31 13<br />

E-Mail: heike.zschommler@druckerei-weidner.de<br />

Manuskripteinsendungen:<br />

Redaktionelle Bearbeitung von eingesandten Manuskripten,<br />

Briefen, etc. vorbehalten. Sollten diese auch an anderer Stelle<br />

zur Veröffentlichung oder gewerblichen Nutzung angeboten worden<br />

sein, muss das angegeben werden. Mit der Einsendung von<br />

Manuskripten und Bildern gibt der Verfasser die Zustimmung<br />

zum Abdruck und einer eventuellen Veröffentlichung im Internet.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Urheberrecht:<br />

Alle im DER KRANICH erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Reproduktionen, gleich welcher Art, sind nur mit Genehmigung<br />

der Redaktion erlaubt. Bilder ohne Angaben wurden von<br />

der Bildstelle des TaktLwG 73 "S" gefertigt.<br />

© <strong>2016</strong> Taktisches Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff",<br />

Redaktion DER KRANICH<br />

Redaktionsmitglieder:<br />

Oberstlt Matthias Ackermann ..............App.: 2110<br />

Hptm Erik Pflanz..................................App.: 2177<br />

Hptm Cornell Wille...............................App.: 2131<br />

Tino Pabst ...........................................App.: 2129<br />

Hptm Dirk Kärsten...............................App.: 2111<br />

OStFw Heinz Dieter Nitz.......................App.: 2114<br />

Hptm Torsten Rinow ............................App.: 1812<br />

StFw Matthias Dickopf ........................App.: 22<strong>03</strong><br />

OLt Matthias Schäfer...........................App.: 2210<br />

Hptm André Flohr ................................App.: 2441<br />

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OStGefr Robert Schlicht.......................App.: 2136<br />

Gestaltung der Internetseite:<br />

HptFw Tristan Radike und HptFw Andreas Müller<br />

Verantwortlich für den Inhalt der Internetseiten:<br />

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Erscheinungsweise: vierteljährlich, Auflage: 5000<br />

Redaktionsschluss der Ausgabe 4/<strong>2016</strong>: 28. Oktober <strong>2016</strong><br />

Der nächste DER KRANICH erscheint im Dezember <strong>2016</strong>.<br />

Externe Einsendungen<br />

Sehr geehrte Leser und Abonnenten,<br />

unsere Geschwaderzeitung ist eine<br />

Publikation, in der die Redaktion nicht<br />

nur Berichterstattungen zu militärischen<br />

Themen veröffentlicht. Jeder kann<br />

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im DER KRANICH einsenden.<br />

Über die Veröffentlichung entscheidet die<br />

Geschwaderführung bzw. die Redaktion.<br />

Wir möchten Nicht-Bundeswehrangehörige<br />

bitten, hierfür die Rechte<br />

(auch Bildrechte) an die Redaktion<br />

abzutreten. Es erfolgt keine Weitergabe<br />

oder Veröffentlichung an anderer Stelle.<br />

Evangelische Militärseelsorge<br />

Ev. Standortpfarrer<br />

Hausanschrift siehe Seite 2<br />

Gebäude U20, Erdgeschoss<br />

Telefon <strong>03</strong>8459 62-20 92<br />

AllgFspWNBw 90-86 21-20 92<br />

oder 0173 8 79 75 19<br />

E-Mail: JohannesWolf@Bundeswehr.org<br />

EvMilPfarramtLaage@bundeswehr.org<br />

(über Bw-Vermittlung gebührenfrei)<br />

Pfarrhelfer André Stache<br />

Tel.: (<strong>03</strong> 84 59) 62-20 93<br />

AllgFspWNBw: 90-86 21-20 93<br />

oder (01 79) 6 30 40 63<br />

E-Mail: Andre1Stache@Bundeswehr.org<br />

Katholische Militärseelsorge<br />

Militärdekan Jürgen A. Eckert<br />

Katholisches Militärpfarramt<br />

Marinestützpunkt Warnemünde<br />

Hohe Düne 30<br />

18119 Rostock<br />

Telefon 90-86 01-21 83<br />

Büro 90-86 01-21 84<br />

Mobil 90 97 01 51-16 13 68 68<br />

JuergenEckert@Bundeswehr.org<br />

kathMilPfarramtRostock@Bundeswehr.org<br />

Eckert@KircheunterSoldaten.de


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BENCHMARKING EXCELLENCE<br />

Effective: being the most powerful and reliable swing role fighter<br />

Proven: in global operations with highest operational statistics<br />

Trusted: to deliver performance, political and industrial partnership Effective Proven Trusted<br />

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