Kranich-03-2016
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n Inhalt n<br />
n Aus dem Geschwader<br />
Kommodore’s Corner .............................................................................................................. 3<br />
Mission Laage ........................................................................................................................ 4<br />
Parallelgesellschaften ............................................................................................................ 5<br />
Schärfplatte ............................................................................................................................ 6<br />
Sport- und Familienfest <strong>2016</strong> .................................................................................................. 7<br />
Neue Führung bei den ''Steinhoffs''........................................................................................ 14<br />
Wieder zum Leben erweckt! .................................................................................................... 16<br />
Vorgestellt: Neuer Staffelchef FlBtrbStff.................................................................................. 18<br />
Zurück in der Heimat .............................................................................................................. 19<br />
Abheben zum Sommerfest am Flughafen .............................................................................. 21<br />
Ein Learjet übt mit dem TaktLwG 73 ''S'' ................................................................................ 23<br />
Migration des WaSys EUROFIGHTER .................................................................................... 25<br />
Maintanance Resource Management (MRM) .......................................................................... 29<br />
CRM im TaktLwG 73 ''S'' ........................................................................................................ 30<br />
Flugstundenjubiläen ................................................................................................................ 33<br />
10. nationale Bergeübung ''Elephant Recovery'' .................................................................... 35<br />
Neuer ''Spieß'' in der Technischen Gruppe ............................................................................ 36<br />
Sie sind der Anführer .............................................................................................................. 37<br />
ASTA News - Visual Upgrade .................................................................................................. 40<br />
Jagd und Flugsicherheit .......................................................................................................... 42<br />
Spende an das Bundeswehr-Sozialwerk ................................................................................ 43<br />
Monatsaktion Juni <strong>2016</strong> .......................................................................................................... 46<br />
Verbessert................................................................................................................................ 48<br />
HeimLICHT .............................................................................................................................. 50<br />
Du rechnest Dich kaputt.......................................................................................................... 51<br />
n Laage - Zentrum der Welt<br />
Tag der Bundeswehr - Der Zweite .......................................................................................... 52<br />
Hinter den Kulissen der ILA <strong>2016</strong>............................................................................................ 54<br />
Stresstest für den Fliegerhorst Laage .................................................................................... 56<br />
''Meeting de l’air d’Avord'' ...................................................................................................... 57<br />
Geschwader ''Steinhoff'' auf dem MV-Tag.............................................................................. 60<br />
Zwölfter Mecklenburg-Vorpommern-Tag ................................................................................ 61<br />
Besuch des MFC Salzgitter .................................................................................................... 62<br />
Luftwaffe hautnah.................................................................................................................... 64<br />
n Wissenswertes<br />
Tag der Bundeswehr - Rendsburg/Hohn ................................................................................ 66<br />
DANISH AIRSHOW <strong>2016</strong> ........................................................................................................ 70<br />
Auf den ''Leonberger''-Hund gekommen................................................................................ 73<br />
Das SanVersZ Laage in Berlin ................................................................................................ 77<br />
n Sport, Info und Betreuung<br />
Startschuss zum Sportwochenende! ...................................................................................... 80<br />
Internationales Militärschießen in Hesborn ............................................................................ 81<br />
6. Solidaritätslauf in Hamburg ................................................................................................ 83<br />
Wtg/WaStff beim Monte-Kali-Pokal <strong>2016</strong> .............................................................................. 84<br />
60 Jahre Deutscher BundeswehrVerband .............................................................................. 87<br />
ILA <strong>2016</strong>, die Fach- und Publikumspresse ............................................................................ 88<br />
Ein Warnemünder Erfinder und Techniker .............................................................................. 90<br />
Amerikanische Auszeichnungen ............................................................................................ 91<br />
Zeitreise ins Herz Güstrows .................................................................................................... 91<br />
Verband der Arbeitnehmer der Bundeswehr e.V. .................................................................... 92<br />
Wir gratulieren zur Beförderung .............................................................................................. 93<br />
Verabschiedungen, Versetzungen und Jubiläen...................................................................... 94<br />
Nussknacker............................................................................................................................ 95<br />
Impressum .............................................................................................................................. 96<br />
Titelbild: Bürgermeisterin von Laage, Ilka Lochner-Borst und Kommodore Oberstleutnant Gero von Fritschen bei der<br />
Eröffnung der sportlichen 800-Jahrfeier. Vielen Dank an Hauptfeldwebel Hans Hensel.<br />
Mittelseite: Oberstlt d. Res Dr. Stefan Petersen<br />
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n Aus dem Geschwader n<br />
Kommodore's Corner<br />
Es ist mir eine<br />
Freude, mich an<br />
dieser Stelle<br />
zum ersten Mal<br />
an Sie wenden<br />
zu können. Die<br />
Geschwaderübergabe<br />
ist<br />
zwar erst zwei<br />
Monate her,<br />
aber dank der<br />
guten Arbeit in<br />
allen Bereichen<br />
des Verbandes<br />
konnte ich meine<br />
Nachschulung<br />
auf dem<br />
EUROFIGHTER erfolgreich absolvieren und<br />
schnell eine gute Übersicht gewinnen über die<br />
Themen, die unseren Verband bewegen.<br />
Nach einer Vielzahl von Besprechungen, noch<br />
mehr Kaffee und vielen geduldigen Vortragenden<br />
fühle ich mich wieder im Leben des Verbandes<br />
angekommen. Zu diesem Leben gehört<br />
unter anderem das alljährliche Sportfest, das<br />
uns in diesem Jahr in besonderer Weise mit unserer<br />
Garnisonstadt Laage verbunden hat. Vom<br />
Charakter und Programm her beinahe ein Familienfest,<br />
hat die Stadt Laage gezeigt, warum<br />
es sich lohnt, dort zu leben. Das Geschwader<br />
hat durch sein Auftreten viel Sympathie gewonnen<br />
und bewiesen, dass die Bundeswehr ein<br />
integraler Bestandteil unserer Gesellschaft ist.<br />
Den Organisatoren und allen Teilnehmern danke<br />
ich für einen gelungenen Tag!<br />
Gefühlt sind die letzten zwei Monate wie im<br />
Fluge vergangen, die großen Ferien sind vorbei,<br />
der Sommer fiel scheinbar auf einen Mittwoch<br />
und ein Großereignis wie die ILA ist<br />
schon wieder fast in Vergessenheit geraten.<br />
Unsere Aufgaben bleiben jedoch - und es<br />
kommen neue Herausforderungen hinzu.<br />
Die Indienststellung der 1.Staffel als Einsatzstaffel<br />
läutet in unserem Geschwader eine<br />
neue Ära ein. Wir sind nun keine reine "Schule"<br />
mehr, sondern nehmen unseren Platz in der<br />
Reihe der EUROFIGHTER-Einsatzverbände<br />
ein. Erste Aufgabe wird es sein, eine zeitlich<br />
befristete QRA am Flugplatz Laage mit eigenen<br />
Ressourcen stellen zu können. Dazu brauchen<br />
wir die notwendige Infrastruktur, etablierte<br />
Verfahren und ausgebildete Besatzungen<br />
und Techniker. Die Infrastruktur ist hergestellt<br />
und letzte Arbeiten kommen zum Abschluss.<br />
Die Verfahren sind in der Abstimmung und die<br />
Planungen für eine Vorübung und scharfe QRA<br />
in diesem Jahr laufen. Dazu gilt es parallel den<br />
Schulungsbetrieb unverändert und qualitativ<br />
auf hohem Niveau fortzuführen. Vor uns liegt<br />
eine spannende Zeit, die wir gemeinsam gestalten<br />
und in die Sie Ihre Professionalität einbringen<br />
werden.<br />
So hoffe und wünsche ich, dass alle erholt<br />
und mit frischen Kräften aus dem Sommerurlaub<br />
zurückgekehrt sind, und ich freue mich<br />
auf die vielfältigen Aufgaben der zweiten Jahreshälfte.<br />
Und da unser Verbandsleben nicht<br />
nur aus der täglichen Arbeit besteht, möchte<br />
ich an dieser Stelle nochmals auf unseren<br />
Geschwaderball als gesellschaftlichen Höhepunkt<br />
des Geschwaderjahres verweisen. Ich<br />
hoffe Sie dort zahlreich und aus allen Teilen<br />
des Geschwaders begrüßen zu können!<br />
Last but not least möchte ich auch an unsere<br />
Frauen und Männer im Auslandseinsatz erinnern,<br />
die von Südasien bis nach Afrika ihren<br />
Dienst in unterschiedlichen Operationen und<br />
Missionen leisten. Ich danke jedem Einzelnen<br />
für die Einsatzbereitschaft und den Willen, die<br />
Entbehrungen vor Ort und die lange Trennung<br />
von der Heimat auf sich zu nehmen. Sie leisten<br />
einen wichtigen Dienst und repräsentieren das<br />
Taktische Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />
in besonderer Weise. Hals- und Beinbruch!<br />
3
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Mission Laage<br />
Dabeisein ist…<br />
Liebe <strong>Kranich</strong>leser!<br />
Zum Glück hatte ich im<br />
August ein paar Tage<br />
Urlaub. So konnte ich<br />
viele Wettkämpfe der<br />
Olympiade live im Fernsehen<br />
verfolgen.<br />
Wobei meine Frau nicht<br />
begeistert war, dass ich<br />
in der Nacht vorm Fernseher<br />
hockte und morgens<br />
nicht so früh aufstehen wollte. Ich sagte<br />
ihr zwar: "Du weißt doch was in der Bibel<br />
steht: Die Letzten werden die Ersten sein!"<br />
Aber das kam nicht so gut an. Doch zum<br />
Motto der Olympiade passt das dann wieder.<br />
War es nicht so, dass es einmal hieß:<br />
Dabeisein ist alles!?<br />
Was ist Erfolg? Was ist Misserfolg? Hand in<br />
Hand als Zwillingsschwesternpaar auf den<br />
Plätzen 81 und 82 durchs Ziel des Marathonlaufes?<br />
Die Goldmedaille im Diskuswerfen<br />
im letzten Versuch? Das Verpassen der<br />
Bronzemedaille um wenige Ringe beim<br />
Schießen? Das verlorene Elfmeterschießen<br />
im Finale gegen den Gastgeber? Aber nicht<br />
nur im Sport stellen sich diese Fragen. Nach<br />
dem Urlaub wieder im Dienst, hatten wir<br />
gleich einige Soldaten zu einem Tagesseminar<br />
bei uns zu Besuch im Pfarramt. Und da<br />
wurde darüber gesprochen, was es im<br />
dienstlichen Bereich bedeutet, wenn jemand<br />
mit dem Motto: "Dabeisein ist alles!" in den<br />
Dienst geht. Unweigerlich kamen wir auf die<br />
Frage: Ist die Arbeit in der Bundeswehr ein<br />
Job wie jeder andere? Oder ist es wirklich<br />
ein Dienst, dessen Aufgabe im Slogan "Wir.<br />
Dienen. Deutschland." richtig wiedergegeben<br />
wird? Wir kamen zu dem Ergebnis: Dabeisein<br />
ist… manchmal nicht alles!<br />
Für die kommende Herbstzeit wünsche ich<br />
allen vor allem Ausgewogenheit. Und zwar<br />
zwischen Dabeisein und Dienen, zwischen<br />
Anspruch und Wirklichkeit, zwischen Dienst<br />
und Privatem, zwischen Wissen und Glauben…<br />
Bleiben Sie gesund und behütet!<br />
Ihr "StOPf" Johannes Wolf<br />
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n Aus dem Geschwader n<br />
Parallelgesellschaften<br />
Dieses Wort löst bei<br />
vielen Menschen Vorbehalte<br />
und Ängste<br />
aus. Reflexartig denkt<br />
man an die Themen Migration<br />
und Integration.<br />
Schnell wird ein Gespräch<br />
hierzu von den<br />
Themen Scheitern oder<br />
Zurückfallen hinter gesetzte<br />
Zielvorgaben bestimmt<br />
sein. Bestimmt<br />
haben Sie solche Gesprächsverläufe auch in<br />
Erinnerung.<br />
Doch eines scheint völlig vergessen. Ich<br />
denke an einen Ausspruch von Bade, der im<br />
Wesentlichen die Existenz von Parallelgesellschaften<br />
verneint. Begründet wird dies<br />
durch das Fehlen entscheidender Merkmale.<br />
Dies sind unter anderem:<br />
- monokulturelle Identität: Wer mit offenen<br />
Augen und Geist versucht sich ein Bild unserer<br />
Gesellschaft zu machen, der merkt<br />
sehr schnell, wie vielgestaltig, vielfältig und<br />
bunt unser Zusammenleben ist. In Deutschland<br />
pflegt man dies ja auch gerne, indem<br />
man betont, dass Föderalismus und kulturelle<br />
Vielfalt der Regionen zu Deutschland gehören.<br />
- freiwilliger und bewusster sozialer Rückzug<br />
in Siedlung und Lebensalltag: Wie freiwillig<br />
sich Menschen in ein eigenes Milieu zurückziehen,<br />
bleibt fraglich. Wenn man erlebt, wie<br />
sehr der Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
in die Nachbarschaft häufig<br />
unerwünscht ist, versteht man, dass diesen<br />
meist nur der Zuzug in für sie offenstehende<br />
Viertel bleibt. Mit Freiwilligkeit und bewusster<br />
Abgrenzung hat das in den seltensten<br />
Fällen zu tun.<br />
- wirtschaftliche Abgrenzung: Ich erlebe<br />
auch hier meist eine differente Wirklichkeit.<br />
Vor allem die wirtschaftliche und soziale Situation<br />
dieser Menschen macht ihnen eine<br />
entsprechende, zum Mittel der anderen<br />
Menschen ähnliche Lebensweise schwer.<br />
Das verbindet diese mit jenen Menschen,<br />
die aus anderen, oft finanziellen Gründen zurückstecken<br />
müssen. Das allerdings macht<br />
diese Herausforderung nicht geringer.<br />
Was unsere deutsche Gesellschaft betrifft,<br />
so scheint der Begriff immer dort aufzutauchen,<br />
wo Menschen, die sich selbst als "Mitte"<br />
und als "normal" bezeichnen, durch die<br />
Begegnung mit anderen herausgefordert sehen<br />
und dies nicht als Chance, sondern als<br />
Bedrohung deuten.<br />
Daher hat es mich ebenso irritiert wie irgendwie<br />
auch amüsiert, als ich hier im UNIFIL-<br />
Einsatz Soldaten hörte, die von Parallelgesellschaften<br />
im Einsatzkontingent sprachen.<br />
Es gäbe zum einen die SUG, die System-<br />
Unterstützungs-Gruppe.<br />
Dann die Gruppe der Einsatzwehrverwaltung,<br />
in der unter anderem Menschen Dienst<br />
leisten, die im normalen Grundbetrieb zu<br />
Hause als Zivilisten dienen. Der Stab war eine<br />
weitere Gruppe und letztlich sei da ja<br />
auch noch die Gruppe der "Seefahrer", die<br />
sich sowieso zu keiner der andern Gruppen<br />
hinzugesellen könnten - die seien ja nochmals<br />
ganz eigen. Es gäbe noch weitere<br />
Gruppen: Den Sicherungszug, die Soldaten<br />
im Libanon, etc.<br />
Es ist wahr: Hier gibt es Gruppen, deren Erscheinungsbild<br />
und Dienstleitung von deren<br />
gemeinsamen Herausforderung oder den ihnen<br />
gestellten Aufgaben mitbestimmt wird.<br />
Die einen beispielsweise fahren halt zur See<br />
und die anderen bezwingen eine Flut von<br />
Papier. Bedenklich wird es aber, wenn daraus<br />
eine unterschiedliche Wertigkeit oder<br />
Wichtigkeit der Kameraden und Mitarbeiter<br />
abgeleitet wird und all das, was gemeinsam<br />
ist und verbindet, in Vergessenheit zu geraten<br />
scheint.<br />
Dabei ist es wie mit unserer Nation: Es gibt<br />
eben nicht nur Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Ohne Bayern und andere wäre es nicht unser<br />
gemeinsames Deutschland! Unserer<br />
Identität - auch als Bundeswehrangehörige -<br />
ist nur in Vielgestaltigkeit und im Zusammenwirken<br />
aller denkbar.<br />
Ich wünsche uns allen, als Angehörige der<br />
5
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Bundeswehr - ob zivil oder militärisch, als<br />
Bürger in unserem Deutschland und als Mitglieder<br />
unserer Gesellschaft, dass wir zum<br />
einen unsere eigene Identität kennen und so<br />
zum Dialog mit anderen fähig werden, und<br />
zum anderen, dass wir so viel Selbstbewusstsein<br />
haben, anderes nicht gleich als<br />
bedrohlich wahrnehmen zu müssen.<br />
Erst im Zusammenwirken ist ein funktionierendes<br />
Ganzes möglich. Im Einsatz und zu<br />
Hause.<br />
Es grüßt Sie<br />
Ihr Militärdekan Jürgen Andreas Eckert<br />
Stellvertreter des kath. Leitenden<br />
Militärdekans am Marinekommando<br />
Schärfplatte DER KRANICH<br />
6<br />
Viele von Ihnen werden den Sommer vermissen.<br />
Diesen vielleicht nicht, den besonderen<br />
eben. Er ist kalendarisch auch noch aktiv, nur<br />
irgendwie war es anderswo immer schöner als<br />
bei uns - denken wir. Dabei wird am Ende dieses<br />
Jahres ein "normales Jahr" vergangen<br />
sein. Nun, so normal war es nicht. Gleich zwei<br />
Großereignisse ließen das größere Umfeld auf<br />
uns blicken. Nach gut dreieinhalb Jahren<br />
wechselte die Geschwaderführung. Der neue<br />
Kommodore, Oberstleutnant Gero von Fritschen,<br />
durfte dann auch dem zweiten Ereignis<br />
mit vorstehen: der sportlichen 800-Jahrfeier<br />
unserer Garnisonstadt Laage. Die Feierlichkeiten<br />
werden bis zum Ende dieses Jahres andauern.<br />
Am 21. Juli richteten die Stadt Laage<br />
und unser Geschwader ein Sportfest auf dem<br />
Schulgelände des RecknitzCampus aus, an<br />
dem mehr als eintausend Schüler, Soldaten,<br />
Beschäftigte der Bundeswehr und Bürger der<br />
Stadt teilnahmen. Motivatoren waren die Bürgermeisterin,<br />
Ilka Lochner-Borst, und der neue<br />
Kommodore. Das war auch der Grund für den<br />
Optik-Wandel. Unser Geschwader möchte<br />
seiner Heimatstadt im übertragenen Sinn die<br />
Hand reichen und so zieren die Insignien der<br />
Stadt auch das Titelbild. Liebe Bürger von<br />
Laage, wir gratulieren Ihnen ganz herzlich zum<br />
800-jährigen Bestehen Ihrer Stadt. Wir möchten<br />
Ihnen unsere Bewunderung für die besonnenen<br />
Entscheidungen und Entwicklungen<br />
zum Ausdruck bringen. Ihre Kleinstadt hat sich<br />
zu einem gemütlichen Geheimtipp als Wohnund<br />
Arbeitsort entwickelt und wächst kontinuierlich<br />
aus sich heraus, getragen von aktiven<br />
Vereinen, von engagierten Bürgern und sich<br />
ihrer Rolle bewussten Verantwortlichen in der<br />
Verwaltung. Das könnte, nein, sollte vielerorts<br />
Schule machen.<br />
Wir betätigen uns seit Mitte Juli auf drei Internetplattformen<br />
gleichzeitig. Die Internetseite<br />
www.airshow-laage.de gehört inzwischen der<br />
Redaktion. Unsere eigentliche Seite www.derkranich.de<br />
wurde mit Unterstützung von den<br />
Hauptfeldwebeln Tristan Radike und Andreas<br />
Müller, den Erdenkern der Airshow-Laage-Seite,<br />
modern gestaltet und wird von Hauptfeldwebel<br />
Jan Seemann täglich mit Daten befüllt.<br />
Er war es auch, der den dritten Schritt anregte<br />
und tatkräftig umsetzte: unseren Facebook-<br />
Auftritt. Wir denken, alle drei sind empfehlenswert.<br />
Vielen Dank für die Überzeugungsarbeit<br />
und das Engagement. - Übrigens: Die meisten<br />
Stunden haben sie in ihrer Freizeit den Projekten<br />
gewidmet. Tausend Dank!<br />
Noch ein Hinweis dazu: Sollten wir einmal wieder<br />
einen Tag der offenen Tür ausrichten, steht<br />
die Airshow-Seite ausschließlich dem Geschwader<br />
und seinen Gästen zur Verfügung.<br />
Sie ist einfach zu gut, um sie für ein paar Jahre<br />
abzuschalten. Sagen oder schreiben Sie<br />
uns ruhig Ihre Meinung oder "liken" Sie uns<br />
auf der richtigen Seite an der richtigen Stelle -<br />
wir möchten uns einfach nur verbessern. Vielen<br />
Dank. Damit Sie darüber hinaus nicht das<br />
Schreiben verlernen: Sie und wir freuen uns<br />
auf das nächste, das achtzigste Heft, das<br />
auch befüllt werden will. Vielen Dank auch dafür<br />
vorab. Ihnen allen wünschen wir alles Gute<br />
bei allem was Sie sich vornehmen.<br />
Ihre Redaktion DER KRANICH
Sport- und Familienfest <strong>2016</strong><br />
n Aus dem Geschwader n<br />
…und alles war anders.<br />
Es ist bereits zur Tradition geworden, dass<br />
unser Geschwader einmal jährlich ein immer<br />
größer werdendes Sport- und Familienfest<br />
durchführt.<br />
Vor sechs Jahren begannen wir dabei erstmals,<br />
den klassischen Aufbau eines eher<br />
langweiligen Sporttages aufzubrechen und<br />
ein Großevent daraus zu machen. So sollte<br />
es auch in diesem Jahr sein. Die Planungen<br />
für die letzten Jahre noch in der<br />
Schublade liegend kam dennoch alles ein<br />
wenig anders.<br />
Laage 800 - Unter diesem Motto feiert die<br />
Stadt Laage ihr 800-jähriges Stadtjubiläum,<br />
die im Jahr 1216 unter dem Namen Lauena<br />
gegründet wurde. Hierzu sind viele Veranstaltungen<br />
über das ganze Jahr hinweg geplant.<br />
Viele davon wurden bereits erfolgreich<br />
umgesetzt. Das Taktische Luftwaffengeschwader<br />
73 "Steinhoff" ist integraler Bestandteil<br />
und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />
der Stadt Laage. Zudem wohnen viele Soldatinnen<br />
und Soldaten bzw. Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Standortes in der Stadt.<br />
Aufgrund von Vereinszugehörigkeiten, ehrenamtlichen<br />
Tätigkeiten und Unterstützung sozialer<br />
Projekte sind diese und zahlreiche weitere<br />
Geschwaderangehörige fest mit der<br />
Stadt verwurzelt.<br />
Viele der schulpflichtigen Kinder besuchen<br />
dabei den RecknitzCampus der Stadt Laage<br />
- ein campusähnliches Gelände, welches als<br />
Kindergarten, Grund- und weiterführende<br />
Schule dient. Zahlreiche Sportvereine nutzen<br />
ebenfalls die großartige Infrastruktur des<br />
Campus. Mit ihren fast 900 Schülern führen<br />
die Schulen immer am vorletzten Schultag<br />
vor Beginn der Sommerferien einen Sporttag<br />
durch. Daher entstand schnell die Idee, das<br />
traditionell in der Liegenschaft stattfindende<br />
Sport- und Familienfest in diesem Jahr au-<br />
Wie bei den Olympischen Spielen: der Einmarsch der Schulklassen zum Auftakt des Sport- und Spielfestes<br />
in Laage<br />
7
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
ßerhalb des Zauns und in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Laage und dem RecknitzCampus<br />
durchzuführen. Nachdem erste Gespräche<br />
geführt wurden und die Vertreter des<br />
RecknitzCampus von der Idee überrascht<br />
aber dennoch sehr angetan waren, wurde<br />
uns als Organisationsteam sehr schnell klar,<br />
dass dies eine weitaus größere Aufgabe werden<br />
würde als in den Jahren zuvor.<br />
Im Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum<br />
und der Rückendeckung durch die Bürgermeisterin<br />
der Stadt Laage, Frau Ilka Lochner-<br />
Borst, wurde so der 21. Juli <strong>2016</strong> benannt,<br />
um das bisher größte Sport- und Familienfest<br />
des Geschwaders durchzuführen. Es<br />
sollte die perfekte Möglichkeit bieten, die<br />
Verbundenheit des Geschwaders, des RecknitzCampus<br />
und der Stadt Laage zu verdeutlichen.<br />
Dies sollte bis dahin einmalig sein und<br />
keiner der Beteiligten konnte den Erfolg garantieren.<br />
Es galt immerhin, Erwachsene,<br />
Soldaten und Schulkinder gleichermaßen<br />
sportlich zu fordern und ihnen die Möglichkeit<br />
zum Erwerb des Deutschen Sportabzeichens<br />
(DSA) zu geben.<br />
Und bereits der Einmarsch durch die Schulklassen<br />
eins bis sechs versprach Großes.<br />
Fast schon den Olympischen Sommerspielen<br />
gleichkommend, zogen die Klassen über<br />
die 400-Meter-Runbahn auf den Sportplatz<br />
ein. Von Musik und bunten Luftballons begleitet<br />
erkannten auch die Soldaten schnell,<br />
dass in diesem Jahr alles anders sein würde.<br />
Nach einer kurzen Begrüßung durch die Bürgermeisterin,<br />
die Schulleitung und den Kommodore<br />
folgte eine überwältigende Eröffnungsfeier.<br />
Die Akrobatikgruppe der Schule führte durch<br />
die Geschichte und die Entwicklung der<br />
Stadt Laage. 800 Jahre Zeitgeschehen in 15<br />
Minuten. Waghalsige Akrobatik gepaart mit<br />
abwechslungsreicher Musik und zeitgeschichtlicher<br />
Moderation waren ein gelungener<br />
und würdevoller Auftakt für diesen Tag.<br />
Gefolgt von einer kurzen Erwärmung, bei der<br />
Groß und Klein gemeinsam auf dem Sportplatz<br />
standen und bei Hampelmann, Kniebeuge<br />
und Liegestütz die ersten Schweißtropfen<br />
bildeten, begannen um 9:00 Uhr die<br />
zahlreichen Stationen. Neben den klassischen<br />
Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens,<br />
welches alle 600 Schüler der Klassen<br />
eins bis sechs an diesem Vormittag<br />
ablegten, stand vor allem die allgemeine Bewegung<br />
und der Spaß im Vordergrund. Wie<br />
auf einem Festivalgelände erstreckten sich<br />
zahlreiche Stationen und Informationsstände<br />
über das gesamte Campusareal. Vor allem<br />
8<br />
Die Akrobatikgruppe führte in ihrer Choreografie durch die 800-jährige Stadtgeschichte
n Aus dem Geschwader n<br />
die Soldaten, Zivilbeschäftigten und Eltern<br />
konnten so selbstgesteuert den Tag nach ihren<br />
Wünschen gestalten. Und das Angebot<br />
war nahezu grenzenlos:<br />
Neben den erwähnten Disziplinen des Deutschen<br />
Sportabzeichens wurden unter anderem<br />
verschiedene Gruppenkurse angeboten.<br />
Bekannte und im Geschwader bereits fest integrierte<br />
Kurse wie Rückentraining, Gesundheitssport<br />
und Bokwa wurden und werden<br />
dabei ja ohnehin wöchentlich im Rahmen<br />
des Dienstsports angeboten. Darüber hinaus<br />
wurden auch Kurse aus den Bereichen<br />
Blackroll-Training (ein Mobilitäts- und Kräftigungstraining<br />
mit Hilfe einer Faszienrolle),<br />
TRX-Training (= Schlingentraining), Beweglichkeitstraining<br />
(aus dem Yoga-Bereich) und<br />
Crossfit angeboten. Letzteres ist eine aus<br />
den USA stammende Sportart, bei der Übungen<br />
aus dem Gewichtheben, Turnen und der<br />
Athletik kombiniert werden. Nicht nur für<br />
starke Kerle werden so Trainings kreiert, die<br />
vielseitig, fordernd und sehr effektiv sind.<br />
Treu dem Motto "minimaler Zeitaufwand -<br />
maximaler Trainingserfolg" wird hier dennoch<br />
Wert auf das Thema Beweglichkeit gelegt. In<br />
Zusammenarbeit mit Sturmflut Elite Fitness<br />
GmbH Rostock waren so ganztägig Ansprechpartner<br />
vor Ort, um sich über diese<br />
Sportart zu informieren und einzelne Übungen<br />
bzw. ganze Workouts auszuprobieren.<br />
Ein wesentliches Highlight dessen stellte die<br />
Crossfit Hero Challenge dar, welche wir am<br />
späten Vormittag starteten. Unter Leitung<br />
von Frau Hauptmann Wiebke Fischer traten<br />
vier Mannschaften gegen einander an. Über<br />
eine gute halbe Stunde hinweg wurden hier<br />
sportliche Leistungen der gesamten Mannschaft<br />
verlangt: 400-Meter-Lauf, Sit-Ups,<br />
Burpees und Partner-Kreuzheben waren dabei<br />
die sich alle vier Minuten wiederholenden<br />
Übungen. Ein sehr schweißtreibender Wettkampf<br />
mit einer schönen Symbolik zu Ehren<br />
der sich in den Einsätzen befindenden und<br />
durch kriegerische Handlungen verwundeten<br />
bzw. zu Schaden gekommenen Soldaten.<br />
Weitere Team-Wettkämpfe waren das Fußballtennis-Turnier<br />
und das Tischkicker-Turnier.<br />
Sowohl Schüler als auch Soldaten und<br />
Zivilbeschäftige kamen hier zum gemeinsamen<br />
Sporttreiben und Sich-Messen zusammen.<br />
Wer sich darüber hinaus auch als Einzelperson<br />
beweisen wollte, suchte die<br />
Station "The Avengers" von Herrn Oberleutnant<br />
Tim Giese auf. In den Disziplinen Rudern,<br />
Klimmzug und Burpees wurden die fittesten<br />
Teilnehmer des Sportfestes gesucht<br />
und gefunden. Selbst der Kommodore, Herr<br />
Gemeinsames Aufwärmtraining der über 1000 Sportler<br />
9
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
10<br />
Zuschauer und Teilnehmer nutzten den großzügigen<br />
Rang mit Blick auf die Sportstätten<br />
Eine von zahlreichen Betätigungen: Walken<br />
Oberstleutnant Gero von Fritschen, ließ es<br />
sich nicht nehmen, hier anzutreten.<br />
Schade bleibt dennoch, dass das traditionelle<br />
Tauziehen, bei dem die Staffeln gegen einander<br />
antreten, in diesem Jahr aufgrund<br />
mangelnder Beteiligung kurzfristig abgesagt<br />
werden musste. Hier hoffen wir jedoch darauf,<br />
dass die Staffelchefs zumindest im<br />
nächsten Jahr wieder motivierte Mannschaften<br />
zusammenstellen, um die Geschwadertradition<br />
am Leben zu halten.<br />
Doch auch für die Kleinsten wurde einiges<br />
geboten. Neben einem großflächig angelegten<br />
Kids-Fun-Park, bei dem mehrere Hüpfburgen,<br />
eine Kletterwand, Torwandschießen,<br />
Bobbycars und Kinderschminken zur Verfügung<br />
standen, konnten die Schüler sich auch<br />
beim Ponyreiten oder Bogenschießen ausprobieren.<br />
Vor allem diese beiden Stationen<br />
sind dank der großen Eigeninitiative von<br />
Stabsfeldwebel Andreas Armster und Stabsfeldwebel<br />
Jürgen Prüger jedes Mal einer der<br />
Hauptmagnetpunkte für Klein und Groß. Wer<br />
darüber hinaus noch weitere Sportarten kennenlernen<br />
und ausprobieren wollte, konnte<br />
dies beim Infostand Skike tun. Eine Mischung<br />
aus Inlineskating und Skilanglauf<br />
bringt nicht nur jahreszeitenunabhängigen<br />
Spaß sondern sorgt auch für jede Menge<br />
Suchtpotenzial. Gleiches gilt wohl für die<br />
durch TV und YouTube bekannte Sportart<br />
"Parcours", bei der künstlich erbaute oder<br />
sich durch das Gelände ergebende Hindernisse<br />
möglichst elegant überwunden werden.<br />
Eine Schnupperstunde konnte hier in einer<br />
der beiden Sporthallen in Anspruch<br />
genommen werden. Einer der Lehrer des<br />
RecknitzCampus hat eigens dazu einen Parcours<br />
aufgebaut und unter Anleitung gezeigt,<br />
wie viel Freude diese Art der Bewegung machen<br />
kann.<br />
Die gesamte Fläche des Campus wurde<br />
demnach ausgiebig genutzt, um ein möglichst<br />
breites Sport- und Wettkampfangebot<br />
abzubilden. Selbst der ansässige Kindergarten<br />
hat kurzerhand die Kinderbetreuung auf<br />
das stattfindende Sport- und Familienfest<br />
verlegt. Ein schöner Event bei dem Jung und<br />
Alt, Groß und Klein zusammenkamen und<br />
sich austauschen konnten. Dank der sommerlich<br />
warmen Temperaturen und dem damit<br />
verbundenen Sonnenschein war eine tolle<br />
und entspannte Stimmung vor Ort. Selbst<br />
ein kurzer Regenschauer konnte dem keinen<br />
Abbruch tun. Hauptaktionsradius blieb jedoch<br />
der Sportplatz und dessen Tribüne.<br />
Hier wurde die Stimmung zusätzlich durch<br />
Herrn Oberfeldwebel Holger Hauschild am<br />
DJ-Pult aufgeheizt. Mit sommerlichen Klängen<br />
verging die Zeit nahezu im Flug.<br />
Doch auch für das leibliche Wohl wurde vor<br />
Ort gesorgt. Getreu dem Motto "von Laage<br />
für Laage" wurde bereits im Vorfeld durch<br />
das Organisationsteam von Soldaten und<br />
Lehrern dafür gesorgt, dass möglichst regional<br />
ansässige Betriebe die Möglichkeit erhielten,<br />
diesen Event zu nutzen, um die Teil-
n Aus dem Geschwader n<br />
nehmer und Gäste vor Ort mit Leckereien zu<br />
verköstigen. Neben italienischen Kaffeespezialitäten,<br />
vertrieben durch Maltobenno aus<br />
Rostock, sorgten vor allem die Eisvariationen<br />
der Eiswerkstatt GbR für eine höchst willkommene<br />
Ablenkung. Darüber hinaus durften<br />
wir den Getränkemarkt Hinnah und die<br />
Bäckerei Stern aus Laage sowie die Lunchbox<br />
eat fresher UG und die GreenBox live<br />
fresh UG begrüßen. Letztere überzeugten vor<br />
allem mit ihren leckeren und frisch zubereiteten<br />
Smoothies, Wraps und Pastagerichten.<br />
Doch auch der zukünftige Abiturjahrgang des<br />
RecknitzCampus sollte eine kleine Finanzspritze<br />
für den geplanten Abiball erhalten.<br />
Die Schüler der Klasse elf verkauften daher<br />
zusätzlich Bratwürste, die ebenfalls frisch vor<br />
Ort gegrillt wurden. Durch den Verzicht auf<br />
eine wie in den letzten Jahren stattgefundene<br />
zentrale Mittagsverpflegung durch die Truppenküche<br />
des Standortes konnte insgesamt<br />
ein sehr vielfältiges Verpflegungsangebot zu<br />
dennoch attraktiven Preisen angeboten werden,<br />
welches darüber hinaus den gesamten<br />
Tag lang zur Verfügung stand.<br />
Das dennoch größte Highlight war wohl die<br />
um 12:00 Uhr gestartete 800x800-Meter-<br />
Staffel. Mit einer Wette wollte der Recknitz-<br />
Campus der Bürgermeisterin beweisen, dass<br />
sie es schaffen, in Anlehnung an das 800-<br />
jährige Stadtjubiläum, mit 800 Schülern jeweils<br />
800 Meter zu laufen. Und so machten<br />
sich zunächst die Erstklässler, teilweise<br />
durch die Klassenlehrer begleitet, auf den<br />
Weg und liefen zwei volle Stadionrunden.<br />
Geleitet von lautem Beifall, guter Musik und<br />
immer noch strahlendem Sonnenschein folgten<br />
schließlich die Schüler der Klassenstufe<br />
zwei, dann drei, vier, fünf bis elf. Zu guter<br />
Letzt sorgten sogar zahlreiche Soldaten, unter<br />
ihnen auch hier der Kommodore, für weitere<br />
Teilnehmerzahlen, sodass schlussendlich<br />
801 Teilnehmer die Distanz von 800<br />
Metern absolvierten. Wette geglückt. Bei der<br />
Siegerehrung am Ende des Tages gab die<br />
Bürgermeisterin jedoch bekannt, dass sie nie<br />
Auf dem gesamten Laager Sportplatz waren Sportstätten aufgebaut<br />
11
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
am Erfolg dieser Wette gezweifelt habe.<br />
Ebenso sportlich sollte auch der Nachmittag<br />
weitergehen: Während die Soldaten und<br />
Schüler der Klassen sieben bis zehn weiterhin<br />
die Möglichkeit hatten, ihr DSA abzulegen,<br />
konnten darüber hinaus auch das gesamte<br />
Sport- und Informationsangebot<br />
wahrgenommen werden. Selbst Vertreter des<br />
Rostocker Fitnessstudios Clever-Fit waren<br />
vor Ort. Hier konnte man neben einer Körperfettanalyse<br />
auch an kleineren Workouts teilnehmen<br />
und sich rund um das Thema Sport<br />
und Fitness informieren. Gleiches galt für die<br />
Informationsstände der IKK Nord und des<br />
Physiotherapeuten, Herrn Oberfeldwebel<br />
Thomas Wagner.<br />
Zusätzliche Bewegungsangebote standen in<br />
Form von freien Sportarten zur Verfügung.<br />
Egal ob Badminton, Basketball, Slackline,<br />
Frisbee, Kubb, Volleyball, Tischtennis, Hockey,<br />
Fussball oder Speedbadminton, für jedermann<br />
waren ausreichend Sportangebote<br />
vorhanden. Ob man diese nutzte oder doch<br />
einfach nur bei einem Eis oder einem Kaffee<br />
mit den anderen Teilnehmern ins Gespräch<br />
kam - wichtig war lediglich, dass jeder einen<br />
schönen Tag verlebt. Das Zusammenkommen<br />
von Jung und Alt, von Schülern und Soldaten,<br />
von Lehrern und Zivilbeschäftigten<br />
stand bei diesem Sport- und Familienfest<br />
eindeutig im Vordergrund.<br />
Alles in allem haben wir so einen attraktiven<br />
und abwechslungsreichen Tag im Sinne des<br />
Sports gestaltet, der nicht nur vom Angebot<br />
und der Größe her sondern vor allem aufgrund<br />
der Teilnehmerzahl von circa 1500<br />
Personen alle bisher bekannten Sportfeste in<br />
den Schatten stellt. Die Zusammenarbeit mit<br />
der Stadt Laage, der Bürgermeisterin und<br />
dem RecknitzCampus war für alle Beteiligten<br />
ein enormer Gewinn. Hinzu kommt, dass es<br />
durch eben diese Kooperation möglich war,<br />
die Auf- und Abbaumaßnahmen sowie die<br />
Materialbereitstellung gegenüber den vergangenen<br />
Jahren deutlich zu reduzieren. Angesichts<br />
der Auslagerung aus der Liegenschaft<br />
waren organisatorische Freiheiten<br />
gegeben, die aufgrund des Militärischen Bereichs<br />
des Standortes Laage sonst nicht umsetzbar<br />
gewesen wären. Der planerische<br />
Mehraufwand sowie die zahlreichen Besprechungen<br />
zwischen Sportlehrern der Schulen<br />
und Projektverantwortlichen des Geschwaders<br />
aber auch die internen Vorbereitungen<br />
durch die Stationsverantwortlichen haben<br />
sich letztlich mehr als gelohnt. Das herange-<br />
12<br />
Der Höhepunkt am Mittag, die Einlösung der Stadtwette mit der 800 x 800-Meter-Staffel
n Aus dem Geschwader n<br />
Hauptfeldwebel Michael Kötz (l.) und Hauptmann<br />
Aimé Jäschner feuerten die Sportler<br />
zusätzlich an<br />
tragene Feedback war von allen Seiten sehr<br />
positiv. Es war ein schöner Tag mit viel Bewegung,<br />
lachenden und angestrengten Gesichtern<br />
und sehr viel guter Laune. Er wird uns<br />
wohl allen noch einige Zeit in Erinnerung bleiben.<br />
Und das ist es, was wir erreichen wollten.<br />
In diesem Zusammenhang möchten wir uns<br />
als Projektverantwortliche daher nochmals<br />
für die Unterstützung bei der Planung,<br />
Durchführung und Nachbereitung bedanken.<br />
Der Dank gilt hierbei nicht nur der Feuerwehr<br />
und dem Sanitätsbereich, die neben der Absicherung<br />
auch dafür sorgten, dass jeder<br />
Teilnehmer hautnah die entsprechenden<br />
Fahrzeuge und deren Ausrüstung begutachten<br />
konnte, sondern darüber hinaus auch<br />
den beteiligten Lehrern des RecknitzCampus,<br />
den stationsverantwortlichen Soldaten,<br />
dem Auf- und Abbaupersonal sowie der Bürgermeisterin<br />
der Stadt Laage. Gemeinsam<br />
haben wir dazu beigetragen, mit Hilfe eines<br />
Sport- und Familienfestes das Thema Bewegung<br />
aufzugreifen und so einander näher zu<br />
kommen, Kontakte zu knüpfen und die Verbundenheit<br />
unseres Geschwaders mit der<br />
Stadt Laage einmal mehr unter Beweis zu<br />
stellen.<br />
Hptm Aimé Jäschner und<br />
HptFw Michael Kötz<br />
Stab TaktLwG 73 "S"<br />
Auf das Siegertreppchen gehörten alle!<br />
13
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Neue Führung bei den "Steinhoffs"<br />
Mit einem Geschwaderappell übergab der<br />
Kommandeur Fliegende Verbände, Generalmajor<br />
Günter Katz, am 28. Juni <strong>2016</strong> das<br />
Kommando über das Taktische Luftwaffengeschwader<br />
73 "Steinhoff" von Oberst<br />
Bernhard Teicke an Oberstleutnant Gero<br />
von Fritschen. Der "Neue" ist kein Unbekannter<br />
im Geschwader, hat er innerhalb<br />
seines militärischen Weges in unterschiedlichen<br />
Funktionen schon zwölf Jahre seinen<br />
Dienst im Geschwader versehen.<br />
In seiner Rede würdigte General Katz die fast<br />
vierjährige Amtszeit von Oberst Teicke.<br />
14<br />
Generalmajor Günter Katz beim Abschreiten der<br />
Paradeaufstellung mit Oberst Bernhard Teicke (l.)<br />
und Oberstleutnant Gero von Fritschen (r.)<br />
Mission accomplished<br />
Nach fast vier Jahren gab der 50-jährige Oberst<br />
Berhard Teicke die Führung des Taktischen<br />
Luftwaffengeschwaders "Steinhoff" an den<br />
Kommandeur Fliegende Verbände, Generalmajor<br />
Günter Katz, zurück. Katz dankte dem<br />
scheidenden Kommodore für die hervorragend<br />
erbrachten Leistungen: "Die Zeit als Kommodore<br />
dieses Verbandes haben Sie hervorragend<br />
gemeistert." Oberst Teicke wird in Zukunft im<br />
Kommando Luftwaffe in Berlin-Gatow eingesetzt.<br />
Dort übernimmt er das operationelle<br />
Schlüsselreferat für alle fliegenden Waffensysteme<br />
der Luftwaffe. Katz: "Das ist eine wichtige<br />
Aufgabe an entscheidender Stelle, für die Sie<br />
aus meiner Sicht hervorragend geeignet sind."<br />
"Laage läuft"<br />
"Man soll aufhören wenn es am schönsten<br />
ist." Mit diesen Worten begann Oberst Teicke<br />
seine Rede vor den Geschwaderangehörigen<br />
und den geladen Gästen. Er betonte, dass das<br />
Team "Steinhoff" ihm seine Führungsaufgabe<br />
wirklich leicht gemacht hat. Mit "Laage läuft"<br />
charakterisierte General Katz vor wenigen Wochen<br />
das Geschwader "Steinhoff". Der Einschätzung<br />
schloss sich der scheidende Kommodore<br />
an: "Laage läuft, ich kann das nur dick<br />
unterstreichen."<br />
In seinem Resümee fiel ihm ein Stein vom Herzen,<br />
dass er und sein Geschwader von schlimmeren<br />
Zwischenfällen, egal ob am Boden oder<br />
in der Luft, verschont blieben: "Meinen Dank<br />
für Ihre Leistung, für Ihre Professionalität."<br />
Seinem Nachfolger wünschte er für die kommende<br />
Amtszeit alles Gute und dem Geschwader<br />
allzeit "Hals- und Beinbruch".<br />
Der neue Verbandsführer<br />
Der neue Geschwaderkommodore ist kein Unbekannter.<br />
Der 45-jährige war von 1997-2004<br />
als Jagdflugzeugführer auf der F-4F PHAN-<br />
TOM und der MiG-29 im damaligen Jagdgeschwader<br />
73 "Steinhoff" in Laage eingesetzt.<br />
Im Jahr 2009 kehrte von Fritschen als Kommandeur<br />
Fliegende Gruppe mit gleichzeitiger<br />
Schulung auf das Waffensystem EURO-<br />
FIGHTER in seinen alten Verband nach Mecklenburg-Vorpommern<br />
zurück. Nun ist er nach
n Aus dem Geschwader n<br />
zugleich. Mein Ziel ist es, mit Ihnen im Team<br />
Spitzenleistungen zu erbringen und Sie zu ermutigen,<br />
mit Freude auszuprobieren, was<br />
noch alles geht."<br />
Oberst Teicke: „Sie, die Männer und Frauen,<br />
des Teams "Steinhoff" haben mir meine Führungsaufgabe<br />
wirklich leicht gemacht.“<br />
seiner letzten zweijährigen Verwendung als<br />
Sprecher für Luftwaffenangelegenheiten aus<br />
dem Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums<br />
der Verteidigung in Berlin<br />
wiederholt nach Laage als Kommodore zurückgekehrt.<br />
Als Anerkennung für den scheidenden Kommodore<br />
erfolgte ein Überflug von vier EUROFIGHTER in<br />
Formation<br />
Regionale Verbundenheit<br />
Als Kommodore auf dem Fliegerhorst Laage<br />
möchte von Fritschen die bisherige vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit mit der Flughafen<br />
Rostock-Laage-Güstrow GmbH, der Polizeihubschrauberstaffel<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
und der zukünftigen Flugschule Lufthansa<br />
Aviation Training (bisher PTN) fortsetzen.<br />
Die Verbundenheit zur Region sei von Fritschen<br />
ein besonderes Anliegen: "Ich habe<br />
mich hier immer zuhause gefühlt und stets das<br />
Feedback bekommen, dass wir als Verband<br />
hier eine Heimat haben."<br />
General Katz übergibt die Truppenfahne und damit<br />
die Verantwortung über den Verband an den<br />
neuen Kommodore Oberstleutnant von Fritschen<br />
Verantwortung und Vertrauen<br />
Oberstleutnant von Fritschen dankte der Luftwaffenführung<br />
für das in ihn gesetzte Vertrauen<br />
und seinem Vorgänger im Amt für die hervorragende<br />
Übergabe. In seiner Ansprache<br />
wandte er sich direkt an die Geschwaderangehörigen:<br />
"Die Verantwortung für diesen Verband<br />
zu übernehmen ist mir eine außerordentliche<br />
Freude und eine ehrenvolle Aufgabe<br />
Drei Kommodore des Geschwader "Steinhoff":<br />
Oberstleutnant von Fritschen, General Katz und<br />
Oberst Teicke<br />
HptFw Jan Seemann, Stab TaktLwG 73 "S"<br />
15
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Wieder zum Leben erweckt!<br />
Am 7. Juli <strong>2016</strong> wurde die 1. Fliegende Staffel<br />
formal durch den Kommandeur der Fliegenden<br />
Gruppe des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />
73 "Steinhoff", Oberst leutnant<br />
Lutz Müller, wieder in Dienst gestellt<br />
und das Kommando dem neu bestimmten<br />
Staffelkapitän, Major Johannes Ehlert,<br />
übergeben.<br />
In den Jahren 2004-<strong>2016</strong> lag der Schwerpunkt<br />
auf dem Flugbetrieb mit dem EURO-<br />
FIGHTER aus einer Staffel mit den dafür vorhandenen<br />
Ressourcen. Hauptauftrag war es,<br />
die Waffensystemausbildung mit dem neuen<br />
Flugzeug in Gang zu bringen. In Zukunft wird<br />
die 2. Fliegende Staffel wie gehabt hauptsächlich<br />
den Schulflugbetrieb sicherstellen,<br />
Oberstleutnant Lutz Müller (r., Kommandeur Fliegende Gruppe) bei seiner Ansprache zur Indienststellung<br />
der 1. Fliegenden Staffel und dem neuen Staffelchef Major Johannes Ehlert<br />
16<br />
Nach Außerdienststellung der MiG-29 im<br />
Jahr 2004 wurde der Einheit die operationelle<br />
Grundlage entzogen, was unter anderem<br />
dem zögerlichen Zulauf der neuen Flugzeuge<br />
und dem eher gemächlich voranschreitenden<br />
Aufwuchs der EUROFIGHTER-Ausbildung<br />
geschuldet war. Somit operierte das<br />
Geschwader "Steinhoff" lange Zeit mit nur<br />
einer Fliegenden Staffel. Die Dienstposten<br />
sowie die Infrastruktur blieben jedoch erhalten,<br />
wohl wissend, dass die Stilllegung der<br />
Staffel eine zeitlich befristete sein sollte.<br />
während die 1. Fliegende Staffel Einsatzpiloten<br />
beheimaten wird. Neben der Einsatzrolle<br />
dient die Staffel aber auch der Regeneration<br />
unserer Fluglehrer.<br />
Aufgrund des sich ja permanent verändernden<br />
sicherheitspolitischen Umfeldes hat sich<br />
die Notwendigkeit ergeben, die Waffensystemausbildung<br />
anzupassen, aber auch den<br />
Beitrag des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />
73 "Steinhoff" nach den Anforderungen<br />
einer auf den Einsatz ausgerichteten Luftwaffe<br />
zu gestalten. So wurde im Jahr 2015 durch
n Aus dem Geschwader n<br />
das Kommando Luftwaffe beschlossen, dass<br />
das Taktische Luftwaffengeschwader 73<br />
"Steinhoff" sich neben der hervorragenden<br />
Waffensystemausbildung subsidiär auch an<br />
fliegenden Einsatzverpflichtungen, wie etwa<br />
der QRA aber auch mit Personal an Luftwaffenbeiträgen<br />
im Baltikum, beteiligen soll.<br />
Um für die Zukunft auch des Standorts Laage<br />
gerüstet zu sein galt es also, eine funktionierende<br />
Einsatzstaffel in Laage zu etablieren.<br />
Dies bedeutet, dass bereits ausgebildete<br />
EUROFIGHTER-Piloten hier die Möglichkeit<br />
haben werden, eine tiefer reichende Waffenausbildung<br />
zu erhalten und perspektivisch<br />
ihren Einsatzstatus zu erlangen. Ein erster<br />
Schritt wird es sein, eine operationelle Alarmrotte<br />
zu generieren, die - zeitlich begrenzt - in<br />
24 Stunden Bereitschaft den Luftraum über<br />
Norddeutschland schützen kann.<br />
Bei der Zusammenstellung des Personals<br />
der Staffel wurde darauf geachtet, dass ein<br />
hoher Anteil an jungen unerfahrenen Piloten<br />
einer Handvoll Erfahrenen anvertraut wird,<br />
um eine gesunde Altersstruktur zu schaffen.<br />
Das unterstützende Personal wurde vorrangig<br />
aus der zweiten Staffel bestimmt, sodass<br />
sich im Bereich Ops, Mission Planning Cell<br />
und militärischem Nachrichtenwesen ein<br />
professionelles und sehr gut eingespieltes<br />
Team wiederfindet. Das Gebäude der ehemaligen<br />
"MiG-Staffel" wurde saniert und erweitert,<br />
sodass die infrastrukturellen Rahmenbedingungen<br />
ausgezeichnet sind.<br />
Zusätzlich werden derzeit die vorhandenen<br />
Räumlichkeiten in akribischer Handwerkerkunst<br />
von einzelnen Staffelmitgliedern weiter<br />
ausgebaut und verschönert.<br />
Geführt wird die Staffel von Major Johannes<br />
"Joe" Ehlert. Er verfügt über langjährige Erfahrung<br />
als Fluglehrer auf dem EURO-<br />
FIGHTER am Standort Laage. Major Ehlert<br />
ist am 1. Juli 1999 in die Luftwaffe eingetreten.<br />
Nach der Grundausbildung in Bayreuth<br />
und der Offizierausbildung in Fürstenfeldbruck<br />
durchlief er die fliegerische Ausbildung<br />
auf der Sheppard Air Force Base in Texas.<br />
Anschließend wurde er auf dem Waffensystem<br />
PHANTOM auf der Holloman Air Force<br />
Base in New Mexico ausgebildet, um dann<br />
im Jagdgeschwader 74 in Neuburg a. d. Donau<br />
seinen Dienst zu verrichten. Daraufhin<br />
folgte er dem Ruf aus Laage, um auf einem<br />
ganz neuen und modernen Waffensystem -<br />
dem EUROFIGHTER - all seine Erfahrung und<br />
Wissen als zukünftiger Fluglehrer einzubringen.<br />
Er war maßgeblich an der Optimierung<br />
der EUROFIGHTER-Ausbildung beteiligt und<br />
in letzter Funktion als Einsatzstabsoffizier für<br />
die Planung und Durchführung des Flugbetriebes<br />
verantwortlich. Zu seinem Stellvertreter<br />
und gleichzeitig Einsatzstabsoffizier wurde<br />
Major "Alex" Kubitza bestimmt.<br />
Major Ehlert und Oberstleutnant Müller vor dem<br />
Wappen der "neuen" Staffel<br />
Unter dem Staffelwappen der 731 hat sich<br />
eine junge, extrem motivierte, kleine Gemeinschaft<br />
zusammen gefunden, die es gar nicht<br />
erwarten kann, sich des ehrenvollen Vermächtnisses<br />
der früheren 1. Jagdstaffel würdig<br />
zu erweisen. Beginnend im Spätsommer<br />
wird mit etwa einem Dutzend Jagdflugzeugführern<br />
und so gut wie komplett besetzter<br />
Unterstützungsmannschaft der Flugbetrieb<br />
aufgenommen werden.<br />
Hptm Christian Pal und<br />
Major Lukas Pahlow<br />
1./FlgStff TaktLwG 73 "S"<br />
17
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Vorgestellt: Neuer Staffelchef FlBtrbStff<br />
18<br />
Oberstleutnant<br />
Frank Schnauber<br />
Als frisch zuversetzter<br />
Geschwaderangehöriger<br />
möchte ich mich Ihnen<br />
an dieser Stelle kurz vorstellen.<br />
Geboren 1971 in<br />
Leipzig und aufgewachsen<br />
auf Rügen bin ich am<br />
1. Oktober 1991 in die<br />
Bundeswehr eingetreten<br />
und mit der Allgemeinen<br />
Grundausbildung in Holzdorf<br />
gestartet. Nach der<br />
Offiziersausbildung ging<br />
es dann zum Studium der<br />
Elektrotechnik an die UniBw nach Hamburg.<br />
Nach erfolgreichem Abschluss als Dipl.-Ing.<br />
hielt es mich im Norden und es erfolgte die<br />
Versetzung zum Jagdgeschwader 71 "Richthofen"<br />
nach Wittmund, von wo aus ich diverse<br />
Fachlehrgänge in der Ausbildung zum Fluglotsen<br />
in der MilFS absolvierte.<br />
Da eine anschließende AAP in Wittmund aufgrund<br />
längerfristigen Ausfalls des Flugsicherungsradars<br />
ASR 910 nicht durchgeführt<br />
werden konnte, wurde ich zum Jagdbombergeschwader<br />
38 "Friesland" nach Schortens<br />
versetzt und erwarb dort meine Tower- und<br />
Radarlizenzen. Nach kurzer Stehzeit beim JaboG<br />
38 "F" ging es zurück zum JG 71 "R", wo<br />
ich bis Juli 2004 im operativen Kontrolldienst<br />
Der Kommandeur Fliegende Gruppe, Oberstleutnant<br />
Lutz Müller (M.). Hält die Ansprache zur Übergabe der<br />
Flugbetriebsstaffel<br />
eingesetzt war. Da die Personalführung offensichtlich<br />
Gefallen an dem Verfahren fand, wurde<br />
ich nochmals zum JaboG 38 "F" versetzt,<br />
wo ich meine erste Verwendung als FSEins-<br />
StOffz absolvierte.<br />
Allerdings war diese Zeit von wenig erfreulichen<br />
Ereignissen geprägt, oblag mir doch die<br />
Aufgabe, im Rahmen der Verbandsauflösung<br />
die FlBtrbStff abzuwickeln. Im September<br />
2005 folgte die Versetzung zur Fliegerhorststaffel<br />
Trollenhagen, in der ich bis April 2011<br />
eine für Stabsoffiziere (StOffz) ungewöhnlich<br />
lange Verwendung als FSEinsStOffz absolvieren<br />
durfte. Da ich mich nach den vielen Jahren<br />
der Truppenverwendung einer Amtsverwendung<br />
nicht mehr erwehren konnte, wurde ich<br />
zum Amt für Flugsicherung der Bundeswehr<br />
nach Frankfurt am Main versetzt und war als<br />
Dezernent MilFS für Regulierung und Vorschriftenwesen<br />
und verschiedene Projekte im<br />
Rahmen der Weiterentwicklung der MilFS bis<br />
Ende 2013 tätig.<br />
Anschließend wurde ich innerhalb des AFSBw<br />
auf den Dienstposten des Dezernatsleiters der<br />
Luftfahrtdatenoperationszentrale versetzt.<br />
Diesen bekleidete ich bis zur Auflösung des<br />
AFSBw im Juni 2015. In der dann eingenommenen<br />
Struktur unter dem Zentrum Luftoperationen<br />
war ich bis 31. Juli diesen Jahres als<br />
Dezernatsleiter und Kasernenkommandant<br />
eingesetzt, bevor ich nun endlich<br />
mein persönliches Laufbahnziel als<br />
StOffz in der MilFS beim TaktLwG<br />
73 "S" erreicht habe.<br />
Meine Freizeit gehört meiner Familie,<br />
mit der ich nach Rostock umziehe.<br />
Neben sportlichen Aktivitäten -<br />
vorzugsweise Spinning - widme ich<br />
mich der modernen Form der<br />
Schnitzeljagd als Geocacher.<br />
Ich freue mich auf die bevorstehende<br />
Zeit im Geschwader und auf eine<br />
gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit.<br />
Oberstlt Frank Schnauber<br />
FlBtrbStff TaktLwG 73 "S"
n Aus dem Geschwader n<br />
Zurück in der Heimat<br />
Hauptmann<br />
Thomas Götz<br />
Am 12. Mai <strong>2016</strong> ging<br />
für mich ein großer<br />
Wunsch in Erfüllung: Mir<br />
wurde das Kommando<br />
über die Nachschubund<br />
Transportstaffel<br />
(Nsch/TrspStff) meines<br />
"Heimatverbandes"<br />
übertragen. Das Taktische<br />
Luftwaffengeschwader<br />
73 "Steinhoff"<br />
(TaktLwG 73 "S")<br />
ist nicht nur meine militärische<br />
Heimat, sondern<br />
als gebürtiger Kühlungsborner auch<br />
meine private Heimat.<br />
Seit meinem 18. Lebensjahr wohne ich in Rostock<br />
und bin trotz der Versetzungen nie weggezogen.<br />
Nach dem Diensteintritt im Juli 2005<br />
absolvierte ich meine Grundausbildung sowie<br />
den Offizierlehrgang im fernen Bayern. Unmittelbar<br />
im Anschluss an die Zeit an der Offizierschule<br />
der Luftwaffe (OSLw) bekam ich das<br />
erste Mal die Möglichkeit, im Jagdgeschwader<br />
73 "Steinhoff" (JG 73 "S") zu dienen, um die<br />
Zeit zwischen der OSLw und dem Beginn des<br />
Studiums in der Nsch/TrspStff zu überbrücken.<br />
Anschließend studierte ich bis 2010 Betriebswirtschaftslehre<br />
an der UniBw in Hamburg<br />
und schloss als letzter Jahrgang mit dem<br />
Diplom ab. Im Mai 2010 ging es für mich zur<br />
Einsatzunterstützungsgruppe der Luftwaffe<br />
nach Trollenhagen, in der ich als Materialbewirtschaftungsoffizier<br />
(MatBewOffz) eingesetzt<br />
wurde. In dieser Zeit schloss ich meine Fachausbildung<br />
zum Materialbewirtschaftungsoffizier<br />
ab. Im Februar 2012 bekam ich - ohne jegliche<br />
Vorankündigung - die Mitteilung, dass für<br />
mich ein Dienstposten frei geworden ist und<br />
ich versetzt werden sollte. Als mir mein Personalführer<br />
(PersFhr) mitteilte, dass es zum JG<br />
73 "S" als MatBewOffz in die Nsch/TrspStff<br />
geht, war ich nicht nur erleichtert, sondern<br />
auch hoch erfreut, endlich wieder täglich zu<br />
Hause zu sein. Während meiner Zeit im Geschwader<br />
absolvierte ich einen Auslandseinsatz<br />
beim Einsatzgeschwader Mazar-e-Sharif<br />
(EG MeS) in Afghanistan und wurde dort ebenfalls<br />
als MatBewOffz eingesetzt. Nach zwei<br />
sehr schönen Jahren in Laage hieß es für mich<br />
im Januar 2014 Abschied zu nehmen. Meine<br />
Beförderung zum Hauptmann stand an. Für<br />
mich ging es als Inspektionschef an die Unteroffizierschule<br />
der Luftwaffe (USLw) nach Heide.<br />
Ich hätte mir vorher nie vorstellen können,<br />
einmal eine Grundausbildung (UGL), geschweige<br />
denn einen Feldwebellehrgang zu<br />
leiten. Die Ausbildung des jungen Führungsnachwuchses<br />
macht mir viel Spaß und durch<br />
die verschiedenen Lehrgangsarten war viel<br />
Abwechslung gegeben. Während meiner Zeit<br />
an der USLw blieb ich aber auch in meinem<br />
originären Fachbereich aktiv und unterstützte<br />
beim Air Policing in Ämari 2014 und nahm<br />
2015 an einem Auslandseinsatz unter dem<br />
Mandat "Resolute Support" teil. Zum Ende<br />
des Einsatzes rief mich - wieder einmal überraschend<br />
- mein PersFhr an, welchem ich meine<br />
persönliche Verwendungsplanung mitteilen<br />
sollte. Da es für mich nur genau eine Wunschverwendung<br />
an genau einem Wunschstandort<br />
gab, teilte ich ihm mit, dass ich mir eine Verwendung<br />
als Staffelchef der Nsch/TrspStff<br />
vorstellen könnte. Nach knapp vier Wochen<br />
bekam ich die Information, dass es mit der<br />
Wunschverwendung sehr zeitnah klappt und<br />
ich direkt nach meiner Rückkehr aus dem<br />
Auslandseinsatz die Vorbereitungen für meine<br />
Übergabe der alten Einheit startete.<br />
Ich freue mich ungemein, wieder im TaktLwG<br />
73 "S" zu dienen und nebenbei jeden Abend<br />
mit meiner Lebensgefährtin zu Hause zu sein.<br />
Somit habe ich auch wieder die Zeit, regelmäßig<br />
am Training meiner Fußballmannschaft<br />
teilzunehmen und mich aktiver ins Vereinsleben<br />
einzubringen.<br />
Die Erfahrungen, welche man durch die Versetzungen<br />
in seiner Offizierlaufbahn macht,<br />
sind zwar unheimlich wichtig und gut, doch jeden<br />
Abend im eigenen Bett in der Heimat zuzubringen<br />
unbezahlbar.<br />
Hptm Thomas Götz<br />
Nsch/TrspStff TaktLwG 73 "S"<br />
19
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n Aus dem Geschwader n<br />
Abheben zum Sommerfest am Flughafen<br />
(Be)suchen. Buchen. Fliegen<br />
25. Juni <strong>2016</strong> - Sommerfest<br />
am Flughafen Rostock-Laage!<br />
Bei schönstem Wetter und heißen Temperaturen<br />
folgten viele Besucher der Einladung<br />
zum Flughafen unter dem Motto: "(Be)suchen.<br />
Buchen. Fliegen" und erlebten ein abwechslungsreiches<br />
Programm. Neben einer<br />
kleinen Flugzeugausstellung und Mitmach-<br />
Aktionen für die ganze Familie wurden Rundflüge<br />
mit einer Embraer 145 der bmi regional,<br />
mit Cessna, Helikopter und auch Gyrocopter<br />
angeboten. Für ganz Mutige bestand an diesem<br />
Tag die Möglichkeit, Tandemfallschirmsprünge<br />
zu absolvieren.<br />
Auch auf der der Bühne des Antenne-MV-<br />
Showtrucks mit Moderator Torte Dück gab es<br />
viel Abwechslung. Auf dem Programm standen<br />
unter anderem Auftritte des Blasorchesters<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Güstrow, der<br />
Band "clover 5" aus Waren und der Tanzgruppe<br />
"Inflamed" aus Laage. Für kleine Gäste<br />
stand eine große Hüpfburg bereit und auf zwei<br />
Criollos des FerienGutes Dalwitz wurde fleißig<br />
geritten. Des Weiteren konnten die Kinder sich<br />
schminken lassen oder auch am Stand des<br />
Rostocker Zoos vergnügen. Auch der FC Hansa<br />
Rostock war mit dem Fan-Truck vor Ort<br />
und informierte über die kommende Saison.<br />
Kulinarische Fleisch- und vegetarische Köstlichkeiten<br />
vom Grill, Spezialitäten aus dem<br />
Räucherofen, leckere Burger und Eis erwartete<br />
die Gäste im Veranstaltungsbereich und<br />
auch der Besuch des Terrassencafés RUN-<br />
WAY eröffnete einen schönen Blick auf die<br />
Auf der Bühne von Antenne MV unter anderem vom Flughafen, Dr. Rainer Schwarz (2.v.l.), Moderator<br />
Torte Dück und der stellvertretende Kommodore, Oberleutnant Jürgen Schumann (r.)<br />
21
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Start- und Landebahn bei Kaffee und Kuchen<br />
und kleinen Snacks.<br />
Im Rahmen einer kleinen Flugzeugausstellung<br />
konnten vor Ort stationierte Fluggeräte<br />
besichtigt werden, wie zum Beispiel ein<br />
EUROFIGHTER des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />
73 "Steinhoff" sowie Ausbildungsmaschinen<br />
der am Flughafen etablierten<br />
Flugschule "Pilot Training Network".<br />
Ferner stellte GERMANIA das Flugprogramm<br />
ab Rostock-Laage für den kommenden Winter<br />
vor und Reisebüros sorgten für kompetente<br />
Beratung.<br />
Dank aller Beteiligten war es ein rundum gelungener<br />
Tag - auch wenn der plötzliche Wetterumschwung<br />
ein ziemlich spontanes Ende<br />
der Veranstaltung verursachte…<br />
Fallschirmspringer bereicherten das Festangebot<br />
Petra Proba<br />
Flughafen Rostock-Laage<br />
Aufnahmen: Angelika Heim<br />
22<br />
Das Flugvorfeld wurde zum Ausstellungsgelände
n Aus dem Geschwader n<br />
Ein Learjet übt mit dem TaktLwG 73 "S"<br />
Die EUROFIGHTER aus Laage übten den Ernstfall<br />
Wer für den Ernstfall bereit sein will, muss<br />
realistisch üben. Dafür trainiert das Taktische<br />
Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff" in Laage<br />
regelmäßig sogenannte "Red Air"- und<br />
"Blue Air"-Operationen. Die Gesellschaft für<br />
Flugzieldarstellung GmbH unterstützt die<br />
Ausbildung mit ihren Luftfahrzeugen, die<br />
feindliche Flugzeuge darstellen.<br />
Nach den letzten Sicherheitsanweisungen<br />
wurden die Triebwerke gestartet. Pünktlich<br />
um 8:30 Uhr hob der Learjet vom Flugplatz<br />
Hohn-Rendsburg ab. Von dort aus ging es etwa<br />
20 Minuten lang Richtung Osten in den<br />
geplanten Luftraum. Die Mission: Der kleine<br />
Businessjet sollte einen Bomber simulieren<br />
und drei festgelegte Ziele am Boden bekämpfen.<br />
Vier EUROFIGHTER des TaktLwG<br />
73 "S" unterstützten den Bomber im Rahmen<br />
der sogenannten "Red Air"-Operation. Sie simulierten<br />
die feindlichen Angreifer. Vier weitere<br />
EUROFIGHTER gehörten zu "Blue Air". Sie<br />
sollten den Angriff verhindern.<br />
Im Rahmen der Ausbildung stand für die EU-<br />
ROFIGHTER-Piloten dieses Mal ein Einsatztraining<br />
mit den Learjets der Gesellschaft für<br />
Flugzieldarstellung GmbH (GFD) auf dem<br />
Programm. Nach der fliegerischen Grundausbildung<br />
der deutschen Piloten in den USA<br />
werden die EUROFIGHTER-Piloten in Laage<br />
weitergeschult und durchlaufen die Ausbildungsabschnitte<br />
für das Waffensystem. Dazu<br />
gehören neben der rein fliegerischen Ausbildung<br />
auch die erweiterte Waffenausbildung<br />
und taktische Schulungen in Theorie und<br />
Praxis. Das Taktische Luftwaffengeschwader<br />
73 "Steinhoff" in Laage ist für die Ausbildung<br />
aller EUROFIGHTER-Piloten der Bundeswehr<br />
zuständig.<br />
GFD GmbH<br />
Flugplatz Hohn • 24806 Hohn<br />
tel 04335-9 20 20<br />
fax 04335-92 02 15<br />
mail@gfd.de<br />
Fsp WNBW 7533 App 12690 0<br />
www.gfd.de<br />
23
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
dem Weg zum Flugzeug. Das Training ist sehr<br />
realistisch und effektiv für die Kampfpiloten<br />
der Bundeswehr. Inzwischen ist es ein unverzichtbarer<br />
Teil des täglichen Flugdienstes geworden.<br />
Als Ausbildungsverband ist das<br />
TaktLwG 73 "S" glücklich, über solche Trainingsmöglichkeiten<br />
zu verfügen. Außerdem ist<br />
diese Art des Trainings eine kostengünstige<br />
Alternative, weil die Luftwaffe keine eigenen<br />
Flugzeuge für die Flugzieldarstellung bereithalten<br />
muss.<br />
Michael Brand und Matthias Birwe durften<br />
beim Einsatztraining mit dabei sein<br />
Alles genau abgestimmt<br />
Der Trainingseinsatz war auf etwa eine Stunde<br />
festgelegt und fand in ungefähr 5000 Metern<br />
Flughöhe statt. Alle Flugparameter, wie Startzeit,<br />
Flugdauer und Lufträume, waren vorher<br />
im Detail abgestimmt. Zusätzlich wurde die<br />
Wettervorhersage abgeglichen. Eine Stunde<br />
vor dem geplanten Start liefen in den Flugdiensträumen<br />
der GFD die Vorbereitungen für<br />
den Flug auf Hochtouren. Alle Informationen<br />
über den Verlauf wurden mit dem Einsatzverband<br />
noch einmal ausgetauscht: Wie ist das<br />
Wetter? Sind die Flugzeuge startklar? Haben<br />
alle Beteiligten die aktuellsten Missionsdaten?<br />
Danach machten sich die Besatzungen auf<br />
Was ist die GFD?<br />
Auf dem Fliegerhorst Hohn bei Rendsburg<br />
sitzt neben dem Lufttransportgeschwader 63<br />
auch die GFD. Sie fliegt mit elf Learjets im<br />
Auftrag der Luftwaffe. Die GFD ist ein Unternehmen,<br />
das neben vielen anderen Übungsaufgaben<br />
auch die Flugzieldarstellung für die<br />
Bundeswehr übernimmt. Die Maschinen der<br />
GFD besitzen "Hardpoints" zum Anbau externer<br />
Lasten und anderen Modifizierungen<br />
unter den Tragflächen. So kann zum Beispiel<br />
ein Schleppziel an einem Seil zwischen drei<br />
und sechseinhalb Kilometer hinter dem Learjet<br />
im Flug hergezogen werden. Beim sogenannten<br />
Live-EloKa-Training (Live Elektronisches<br />
Kampfführungstraining) tragen die<br />
Flugzeuge Stör- und Täuschsender unter den<br />
Tragflächen. Damit können Radarsysteme<br />
der Flugabwehr am Boden gestört werden.<br />
Matthias Birwe, Michael Brand<br />
und HptGefr Tom Ziegler<br />
24<br />
Ein Learjet der Gesellschaft für Flugzieldarstellung stellte einen Bomber dar
Migration des WaSys EUROFIGHTER<br />
n Aus dem Geschwader n<br />
Der Begriff "Migration" ist vielschichtig und<br />
insbesondere in den letzten Monaten im Zusammenhang<br />
mit der Flüchtlingswelle aus Syrien,<br />
dem Irak und anderen Staaten oft strapaziert<br />
worden. Derzeit beschäftigt dieser<br />
Begriff jedoch auch große Teile des Geschwaders,<br />
aber in einem gänzlich anderen Zusammenhang.<br />
In unserem Fall verbirgt sich hinter dem Begriff<br />
"Migration" die Bedeutung, dass das Waffensystem<br />
EUROFIGHTER (WaSys) von einem<br />
Betriebssystem (hier: Engineering Support<br />
System) auf ein anderes Betriebssystem,<br />
genauer gesagt auf zwei andere Betriebssys -<br />
teme (hier: Standard-Anwendungs-Soft -<br />
ware-Produkt-Familien/nationales Engineering<br />
Support System) umgestellt wird. Um auch allen<br />
nicht mit dem WaSys EUROFIGHTER vertrauten<br />
Angehörigen des Geschwaders einen<br />
Einblick in die Vorgänge und Abläufe einer so<br />
gravierenden Betriebssystemumstellung zu<br />
gewähren, nachfolgend der Versuch, dieses<br />
mit möglichst wenig Fachbegriffen (lässt sich<br />
jedoch nicht ganz vermeiden) umzusetzen.<br />
Die Frage, die sich sicherlich die meisten von<br />
Ihnen zu Anfang stellen werden, ist, warum<br />
überhaupt eine Betriebssystemumstellung<br />
erforderlich geworden ist. Hierfür gibt es<br />
mehrere Gründe. Einer der Hauptgründe ist<br />
die Tatsache, dass sich die derzeit in Auslieferung<br />
befindlichen EUROFIGHTER der Tranche<br />
3 nicht mehr im "alten" Betriebssystem<br />
für die Technik (Engineering Support System,<br />
kurz: ESS) und dem für die fliegenden Besatzungen<br />
wichtigen Betriebssystem (Mission<br />
Support System, kurz: MSS) problemlos betreiben<br />
lassen.<br />
Einhergehend mit der Entscheidung der Bundeswehr,<br />
zukünftig jegliches Personal und<br />
Material (unter anderem auch alle fliegenden<br />
Waffensysteme) in SASPF (Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien)<br />
zu führen,<br />
wurde für das WaSys EUROFIGHTER eine<br />
Kombination aus eben diesem SASPF und einem<br />
nationalen Engineering Support System<br />
(natESS), die als Schnittstelle zum Luftfahrzeug<br />
dient, festgelegt.<br />
Entwicklung<br />
Vorab ein kurzer historischer Rückblick über<br />
den Anfang der Migration bis zur Ent -<br />
scheidung, die gesamte deutsche EURO-<br />
FIGHTER-Flotte nach SASPF bzw. ins natESS<br />
zu überführen.<br />
Im zweiten Quartal 2015 war es soweit und<br />
der erste EUROFIGHTER der Luftwaffe wurde<br />
nach SASPF bzw. ins natESS migriert. Hierbei<br />
handelte es um das Lfz 30+09 (GS0004),<br />
das sich zu diesem Zeitpunkt bereits an der<br />
(damaligen) Technischen Schule in Kaufbeuren<br />
befand. Die hieraus gewonnen Erfahrungen<br />
flossen in die Migration der nachfolgenden<br />
EUROFIGHTER ein. Am 27. August 2015<br />
war es dann auch bei uns in Laage soweit.<br />
Wir bekamen den Auftrag, unseren ersten<br />
EUROFIGHTER, in diesem Fall das Luftfahrzeug<br />
mit dem taktischen Kennzeichen 31+19<br />
(AS0012), zu migrieren und anschließend im<br />
realen Flugbetrieb zu testen. Parallel dazu<br />
wurde im TaktLwG 31 "B" ebenfalls ein bereits<br />
migrierter EUROFIGHTER, hier das Luftfahrzeug<br />
mit dem taktischen Kennzeichen<br />
31+04 (GS0080), im Flugbetrieb getestet. Auf<br />
Grund der gesammelten Erfahrungen, insbesondere<br />
durch den Betrieb der beiden zuvor<br />
genannten Luftfahrzeuge, hat der Inspekteur<br />
der Luftwaffe am 27. April <strong>2016</strong> entschieden,<br />
die gesamte deutsche EUROFIGHTER-Flotte<br />
verbandsübergreifend bis Ende 2017 bzw.<br />
Anfang 2018 abschließend zu migrieren. Entgegen<br />
der ersten Entscheidung, die Migration<br />
verbandsweise, das heißt ein Verband nach<br />
dem anderen, durchzuführen, wurde mit der<br />
abschließenden Entscheidung des Inspekteurs<br />
festgelegt, dieses nun parallel umzu -<br />
setzen. Die Steuerung und Überwachung<br />
hierüber obliegt dem Luftwaffentruppenkommando.<br />
Drei Vorgänge<br />
Kommen wir nun zu Tätigkeiten, die erforderlich<br />
sind, um einen EUROFIGHTER erfolgreich<br />
zu migrieren. Die Migration selbst unterteilt<br />
sich hierbei in drei Teilabschnitte. Es setzt<br />
25
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
26<br />
Der EUROFIGHTER kommuniziert bei Bedarf<br />
immer mit den Technikern und Piloten, wie hier<br />
vor dem Start<br />
sich zusammen aus der Lebenslaufaktenprüfung<br />
(kurz: LAP), der eigentlichen Migration<br />
(kurz: MIG) und der abschließenden Datenkonsistenzprüfung<br />
(kurz: DKP).<br />
Die LAP gehört zur Vorbereitungsphase und<br />
steht am Anfang der Migration. Der Zeitansatz<br />
hierfür beträgt eine Woche. Die LAP beinhaltet<br />
die Überprüfung der gesamten elektronisch<br />
und papiermäßig geführten Lebensakte eines<br />
Luftfahrzeuges. Ziel ist unter anderem, festgestellte<br />
Ungereimtheiten bereits im Vorfeld der<br />
eigentlichen Migration zu erkennen und zu bereinigen.<br />
Darüber hinaus muss das Luftfahrzeug selber<br />
in eine vorbestimmte Konfiguration gebracht<br />
werden. Alle Außenlasten, wie Tanks, Außenlastenträger,<br />
Lenkflugkörper, Flugprofilrekorder<br />
oder anderes Zusatzequipment müssen<br />
abgebaut werden. Die Hauptlast dieser LAP<br />
tragen die Teileinheiten (TE) Lebenslaufakte/<br />
Arbeitsplanung und Prüfgruppe. Ist die LAP<br />
abgeschlossen, wird das Luftfahrzeug im "alten"<br />
ESS für die Änderung von Daten und somit<br />
für die Nutzung im Flugbetrieb gesperrt<br />
(Locked). Die weiterhin anfallenden Arbeiten,<br />
in der Regel fallen nur kalendarische Inspektionen<br />
an, werden in einem eigens hierfür angelegten<br />
Arbeitsbuch bis zum Abschluss der<br />
Migration papiermäßig dokumentiert. Abschließend<br />
ist dem Luftwaffentruppenkommando<br />
der Abschluss der LAP zu melden.<br />
Im zweiten Abschnitt steht die eigentliche Migration<br />
an. Diese Tätigkeit wird durch ein<br />
SASPF-Team im Systemunterstützungszentrum<br />
(SUZ) in Manching durchgeführt. Der<br />
Zeitansatz hierfür beträgt ebenfalls eine Woche.<br />
Damit die eigentliche Migration beginnen<br />
kann, müssen die elektronischen Daten des zu<br />
migrierenden Luftfahrzeugs aus unserem "alten"<br />
ESS exportiert und an das National Data<br />
Center (NDC) im SUZ übertragen werden. Anschließend<br />
werden diese Daten durch das<br />
NDC mittels eines Konvertierungstool in<br />
SASPF-ladefähige Dateien umgewandelt und<br />
an das SUZ-SASPF Team weitergeleitet. Dieses<br />
lädt die Daten probeweise in das Produktivsystem<br />
des SASPF, um eine "Erst Eröffnung<br />
Luftfahrzeug" (EELfz) zu erzeugen. Dies dient<br />
dazu, fehlende oder fehlerhafte SASPF-Materialstämme<br />
zu identifizieren.<br />
Festgestellte Beanstandungen werden dem<br />
Verband zwecks Behebung gemeldet. Parallel<br />
dazu werden die sogenannten Technischen<br />
Plätze (Orte, an dem sich die verschiedenen<br />
Bauteile des Luftfahrzeuges<br />
befinden) durch das SUZ-SASPF-Team erstellt.<br />
Nachdem alle Mängel behoben wurden<br />
und die Freigabe zum "scharfen" Laden seitens<br />
des Luftwaffentruppenkommandos vorliegt,<br />
wird mit der eigentlichen Beladung im<br />
Produktivsystem des SASPF begonnen. Neben<br />
der Struktur und den dazugehörigen<br />
Konten des Luftfahrzeuges werden auch die<br />
offenen Technischen Anweisungen (TA) mit<br />
nach SASPF migriert. Die Historie des Luftfahrzeuges<br />
verbleibt allerdings im "alten"<br />
ESS. Nach dem erfolgreichen Laden der Daten<br />
in das Produktivsystem wird durch das<br />
SUZ-SASPF-Team noch eine sogenannte
n Aus dem Geschwader n<br />
Selbst in der Mission geht nichts mehr ohne Computer<br />
"Reverse-Erst-Eröffnung Luftfahrzeug" (revEELfz)<br />
ausgeleitet. Diese Datei wird für die<br />
Beladung eines elektronischen Überprüfungstools<br />
(hier: End-To-End-Vergleichstool,<br />
kurz: ETEVT) benötigt, um sicherzustellen,<br />
dass alles korrekt übertragen wurde. Dieses<br />
ETEVT unterteilt sich wiederum in ein Strukturabgleich-Tool<br />
und ein Kontenabgleich-<br />
Tool. Mittels des Strukturabgleich-Tools wird<br />
sämtliche übertragene Hardware (HW) und<br />
Software (SW) überprüft. Mit dem Kontenabgleich-Tool<br />
werden Wartungspläne (WP),<br />
Messbelege (MB), Messpunkte (MP) und diverse<br />
andere Konten überprüft. Die Ergebnisse<br />
werden in Excel-Tabellen überführt und zur<br />
Unterstützung der Datenkonsistenzprüfung<br />
(DKP) an den jeweiligen Verband übersandt.<br />
Abschließend meldet das SUZ-SASPF-Team<br />
die erfolgreiche Beladung an den jeweiligen<br />
Verband und leitet somit den Beginn der Datenkonsistenzprüfung<br />
(DKP) ein.<br />
Zum Abschluss der Migration steht die umfangreichste<br />
Arbeit, die sogenannte Datenkonsistenzprüfung<br />
(DKP) für den Verband an.<br />
Der Zeitansatz hierfür beträgt in der Regel<br />
zwei Wochen. Bei uns im Verband wird die<br />
DKP durch ein sogenanntes Migrationsteam<br />
Verband durchgeführt. Dieses Team setzt<br />
sich aus einem Soldaten/Arbeitnehmer aus<br />
der TE Arbeitsplanung/Lebenslaufakte und<br />
einem Systemprüfoffizier Avionik oder Technik<br />
zusammen. Darüber hinaus hat es sich<br />
bewährt, einen zentralen Ansprechpartner in<br />
Sachen Lfz-Migration in der Technischen<br />
Gruppe zu etablieren. Dieser koordiniert und<br />
organisiert die jeweilige Migration und leitet<br />
das Migrationsteam Verband an.<br />
Die DKP beginnt zuerst mit der Übertragung<br />
von Rückstellungen. Bei den Rückstellungen<br />
handelt es sich um zurückgestellte Beanstandungen<br />
(kurz: ADH), Einschränkungen<br />
des Lfz (kurz: LIM), zurückgestellte planbare<br />
Arbeiten (kurz: ADM) usw. Diese werden in<br />
Meldungen und ggf. Wartungspläne umgewandelt.<br />
Nach Fertigstellung dieser Arbeiten<br />
werden die bereits übertragenen Technischen<br />
Anweisungen (TA) auf Vollständig- und<br />
Richtigkeit überprüft. Festgestellte Beanstandungen<br />
werden zwecks Behebung an<br />
das zuständige Dezernat im Luftwaffentrup-<br />
27
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
penkommando gemeldet. Parallel zu diesen<br />
Arbeiten werden durch die Systemingenieure<br />
des Verbandes Daten (hier: SPS, EHM, SHM<br />
etc.) vom SUZ angefordert, um das Lfz auch<br />
im natESS korrekt aufsetzen zu können. Der<br />
Ansprechpartner Lfz-Migration bewertet<br />
ebenfalls parallel zu den vorab aufgeführten<br />
Arbeiten die übermittelten Excel-Tabellen aus<br />
dem ETEVT-Tool und erstellt hierzu einen<br />
Prüfbericht. Der Prüfbericht dient anschließend<br />
dem Migrationsteam Verband als<br />
Grundlage zur Überprüfung der in den Excel-<br />
Tabellen aufgeführten Diskrepanzen. Um das<br />
Lfz im natESS aufsetzen zu können, muss<br />
noch der Halter und Nutzer im SASPF zugewiesen<br />
werden. Dieses geschieht mit Unterstützung<br />
des S4-Bereiches des Geschwaders.<br />
Nach dem Aufsetzen des Lfz im natESS<br />
muss noch ein reger Datenaustausch mittels<br />
eines PMDS (Speicherbaustein) zwischen<br />
dem Lfz und dem natESS durchgeführt werden.<br />
Nach Beendigung der vorab aufgeführten<br />
Arbeiten sind abschließend noch alle notwendigen<br />
Einträge aus dem mit Beginn der<br />
Migration erstellten Arbeitsbuch nach SASPF<br />
zu übertragen. Das Luftfahrzeug kann jetzt in<br />
SASPF bearbeitet werden. Der Abschluss der<br />
Migration ist nach Archivierung aller notwendigen<br />
Unterlagen wiederum an das Luftwaffentruppenkommando<br />
zu melden.<br />
Die vorab geschilderten Informationen sollen<br />
Ihnen einen kleinen Einblick in den Ablauf einer<br />
Migration eines Luftfahrzeuges nach<br />
SASPF bzw. natESS geben. Glauben sie mir,<br />
ich habe bei den vorab verfassten Zeilen nur<br />
an der Oberfläche der Thematik gekrazt. Viele<br />
werden jetzt denken, dass mir das vorab<br />
geschilderte schon zuviel war. Wenn dem so<br />
ist, dann denken Sie bitte daran, dass nicht<br />
die Migration eines einzelnen Luftfahrzeugs<br />
die Herausforderung darstellt, sondern die<br />
tägliche Bearbeitung aller Luftfahrzeuge unter<br />
SASPF-Bedingungen.<br />
Hptm Horst Uphoff<br />
Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />
28<br />
Rahmenvertragspartner der Bundeswehr<br />
Telefon 05931 – 90 19 90<br />
www.umzuege-bundeswehr.de
n Aus dem Geschwader n<br />
Maintanance Resource Management (MRM)<br />
Seit 2011 in Laage:<br />
Was haben wir erreicht?<br />
Menschliche Fehler von Flugzeugbesatzungen<br />
wirken sich meist unmittelbar aus. Die<br />
grausigen Bilder von Flugunfällen kennen wir<br />
nur all zu gut. In den späten 1970iger und -<br />
80iger Jahren entwickelte die Luftfahrtbranche<br />
deshalb das Crew Ressource Management<br />
(CRM). Mit dem Programm gelang es,<br />
das Besatzungsmitglied als "Ressource"<br />
Mensch mit seinen menschlichen Fehlern<br />
und Schwächen in den Mittelpunkt eines<br />
Fehlermanagementsystems zu rücken. Flugunfälle<br />
aufgrund menschlichen Versagens hat<br />
man so reduzieren können.<br />
Im Bereich der Wartung und Instandsetzung<br />
sind nach einer Studie der US Air Force von<br />
1992 bis 2002 fast 18 Prozent der Luftfahrzeugzwischenfälle/-unfälle<br />
direkt auf menschliches<br />
Versagen zurückzuführen.<br />
Nun sind wir beim Thema MRM angelangt.<br />
MRM, vor fast zehn Jahren in der Luftwaffe<br />
eingeführt, steht hier der Luftfahrzeugtechniker/-logistiker<br />
als "Ressource" Mensch im<br />
Mittelpunkt zur Vermeidung von Luftfahrzeugzwischenfällen<br />
und Flugunfällen.<br />
Beide Fehlervermeidungssysteme stützen<br />
sich auf dieselben Grundsätze. So geht es in<br />
erster Linie erst einmal um die eigene Person.<br />
Unter anderem um persönliche Fähigkeiten<br />
wie Risikobewertung, situative Aufmerksamkeit,<br />
Entscheidungsfindung, Führungsverhalten<br />
sowie unser beständiger Schwerpunkt,<br />
die möglichst fehlerfreie Kommunikation. Ein<br />
weiterer wichtiger Teilbereich des MRM/CRM<br />
ist die Aufteilung von Aufgaben und die Absprache<br />
darüber, wer welche Aufgaben übernimmt.<br />
Hier unterhalten wir uns über die effektive<br />
Teamarbeit.<br />
Seit 2011 sind wöchentliche MRM-Seminare<br />
fest im Programm der Technischen Gruppe<br />
eingeplant. Zehn zertifizierte MRM-Trainer<br />
führen diese durch. Befragte man damals die<br />
Teilnehmer, was sie nun von der neuen Verpflichtung<br />
erwarten, so folgte meist ein Achselzucken.<br />
Geäußert wurde auch: "Blödsinn",<br />
"Kann man auch wie früher beim Bier selbst<br />
machen" aber auch: "Vielleicht besser als die<br />
vielen Vernehmungen!" Letztes Zitat zur Erklärung:<br />
Damals, in einer Staffel der Technischen<br />
Gruppe, wurden teilweise "Vernehmungs-Patches"<br />
in Gold, Silber und Bronze<br />
auf der Techniker-Kombi getragen. Nach einem<br />
mutmaßlich begangenen Fehler saß<br />
man oft, schneller als man sich versah, einem<br />
Technischen Offizier gegenüber. Er protokollierte<br />
die Vernehmung eines Soldaten. Bei<br />
dem einen oder anderen Techniker kam dies<br />
häufiger vor und führte so zu einem fragwürdigen<br />
internen Medaillenspiegel. Nach jeder<br />
Vernehmung traf der Staffelchef eine Entscheidung,<br />
ob das Vergehen disziplinar zu<br />
würdigen ist. Kam es zu der Entscheidung,<br />
war so ein persönlicher Fehler ca. 200 bis 900<br />
Euro "wert"!<br />
Keine guten Voraussetzungen - oder gerade<br />
doch - für den beabsichtigten Kulturwechsel<br />
im Umgang mit persönlichen Fehlern. Ziel<br />
war es, von einem "Fehlerbestrafungssystem"<br />
in ein Fehlermanagementsystem zu<br />
wechseln, das die Menschen lehrt, ihre eigene<br />
Fehleranfälligkeit zu erkennen, sie zu der<br />
Einsicht führt, diese Fehler bei sich selbst zu<br />
minimieren und die Einsicht, ihre Fehlererfahrung<br />
mit ihrem Umfeld zu teilen.<br />
Erfolgsabfrage<br />
Unter optimalen Bedingungen gelingt ein derartiger<br />
Kulturwechsel in sieben bis zehn Jahren.<br />
Deshalb ist es jetzt höchste Zeit, nach<br />
fünf Jahren MRM einen Zwischenstand abzufragen.<br />
Wo stehen wir heute?<br />
Neueste Befragungen der MRM-Seminarteilnehmer<br />
erbrachten folgende Zitate: "MRM ist<br />
sinnvoll und wir sollten daran festhalten",<br />
"Wenn das so gemacht wird wie heute, dann<br />
ist das super", "Die Durchmischung und der<br />
Erfahrungsaustausch mit anderen Fachbereichen<br />
ist so wichtig", "Man besinnt sich mal<br />
wieder auf sich selbst und fast sich an die eigene<br />
Nase", so sagen es 90 Prozent der<br />
Techniker. Trotzdem, nach wie vor gibt es die<br />
29
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Skeptiker, die behaupten: "Mit Abschreckung<br />
bin ich bisher auch gut gefahren!" oder<br />
"MRM hat mir noch nichts gebracht".<br />
Fragt man weiter, was wir besser machen können,<br />
werden Gedanken geäußert, die einen<br />
Ortswechsel des Seminarraums, mehr Teilnehmer<br />
vom Führungspersonal oder Luftfahrzeugbesatzungen<br />
beinhalten. Die Vorschläge<br />
werden aufgenommen und wir sind bemüht,<br />
Verbesserungen herbeizuführen! Insgesamt<br />
sehen wir uns aber auf einem sehr guten Weg,<br />
den wir weiter beschreiten sollten. Für Verbesserungen<br />
wollen wir stets offen sein.<br />
Schließen möchte ich mit folgendem Appell:<br />
Einen echten Kulturwechsel im Umgang mit<br />
menschlichen Fehlern erreichen wir nur mit<br />
unserer eigenen positiven Haltung.<br />
Hptm Lothar Preuß<br />
Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />
CRM im TaktLwG 73 "S"<br />
30<br />
"Das Leben ist zu kurz, um alle<br />
Fehler selbst zu machen!" Autor<br />
unbekannt.<br />
Im Morgen-Briefing geht es<br />
gerade um das Wetter in der<br />
nächsten Runde, dann kommt<br />
noch Base-OPS mit den NOTAMs und der<br />
Flugdienstleiter (FDL) mit dem heutigen Ausbildungsplan.<br />
Danach kommt eine Power-<br />
Point-Slide, wie ich sie so an keinem anderen<br />
Standort der Bundeswehr kenne: "Look what<br />
happend to me ...", steht da als Überschrift.<br />
Hier berichtet JEDER, egal ob Flugschüler,<br />
Vorgesetzter oder Fluglehrer, über Fehler oder<br />
ungewöhnliche Erlebnisse. Neulich ging es um<br />
einen Start ohne Startfreigabe, einen Fast-Zusammenstoß<br />
mit einem Segelflugzeug oder<br />
auch um ein kompliziertes Verfahren, um im<br />
EUROFIGHTER ein Problem zu beheben. Fehler<br />
werden mit anderen geteilt, um zu verhindern,<br />
dass sie noch einmal passieren oder zumindest<br />
davor zu warnen und schlimmere<br />
Konsequenzen zu vermeiden.<br />
In einem Unternehmen mit einer gesunden<br />
Fehlerkultur, können ALLE von den Fehlern<br />
anderer lernen. Konfuzius sagt: "Wer einen<br />
Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert,<br />
begeht einen zweiten."<br />
Laut einer Studie von George Bernard Shaw<br />
führen 1000 Fehler zu zehn Zwischenfällen<br />
und diese zu einem Unfall mit schwerwiegenden<br />
Folgen. Unser Wissen über Unfälle ist<br />
sehr umfangreich, jeder kennt die ausführlich<br />
geschriebenen Flugunfallberichte von General<br />
Flugsicherheit (GenFluSi). Unser Wissen über<br />
Fehler ist dagegen extrem gering. In unserer<br />
Gesellschaft gelten Fehler als Schwäche und<br />
kaum einer erzählt gerne davon, was er gestern<br />
falsch gemacht hat - siehe Grafik. Wenn<br />
wir aber alle mehr mögliche Fehler kennen,<br />
können wir Zwischenfälle und Unfälle besser<br />
vermeiden. So die Theorie!<br />
Ist das, das so oft geforderte "gelebte CRM"?<br />
Human Factor Training (HFT) ist eine nach der<br />
European Aviation Safety Agency (EASA) vorgeschriebene<br />
jährliche Pflichtschulung für das<br />
gesamte am Flugbetrieb beteiligte Personal.<br />
Ziel ist es, die optimale Nutzung aller menschlichen<br />
Ressourcen im Flugbetrieb zu erreichen,<br />
die Kommunikation zu verbessern und<br />
Abläufe sowie Verfahren zu standardisieren.
n Aus dem Geschwader n<br />
Simulator-Mission<br />
Der Hauptfokus aller HFT liegt auf der Verbesserung<br />
der Zusammenarbeit im Team, um ein<br />
maximal erreichbares Maß an Flugsicherheit<br />
bei gleichzeitig optimaler Auftragserfüllung zu<br />
gewährleisten.<br />
Jeder Verbandsführer spricht gern davon,<br />
dass in seinem Verband CRM gelebt wird. Von<br />
der EASA gefordert sind fünf Unterrichtseinheiten<br />
(UE) pro Jahr. Heißt das, man nimmt<br />
sich einen Vormittag Zeit, lässt sich berieseln,<br />
hört was über Schulz von Thun im Themenbereich<br />
Kommunikation und bespricht einen<br />
Flugunfall-Bericht von zwei auf Teneriffa zusammengestoßenen<br />
Boing-747? Oder macht<br />
man lieber einen Ausflug ins Kloster und versucht<br />
seine "innere Mitte" zu finden? Nicht zu<br />
vergessen, es muss für ausreichend Kekse<br />
und Kaffee gesorgt sein.<br />
Der größte Kritikpunkt am HFT ist, dass die<br />
gewählten Inhalte und Themengebiete zu weit<br />
hergeholt sind und selten ein Bezug zum aktuellen<br />
Tagesgeschäft besteht. Die Zentralvorschrift<br />
HUMAN FACTORS für den Flugbetrieb<br />
fordert die Ausarbeitung besonderer musterspezifische<br />
Unterschiede und neben den<br />
theoretischen Ausbildungsumfängen sind<br />
praktische Ausbildungsanteile als Handlungstraining<br />
festzulegen.<br />
Wie setzt man das in einem Verband um, in<br />
dem noch kein Flugunfall mit dem aktuellen<br />
Waffensystem passiert ist? Wie erklärt man<br />
dem Personal, dass es noch besser werden<br />
muss, damit kein Gerät zu Schaden kommt<br />
und kein Verbandsangehöriger verletzt wird.<br />
Der Flugsicherheitspokal vom General für<br />
Flugsicherheit ist zwar ganz nett aber bestimmt<br />
nicht die tägliche Motivation, beste Arbeit<br />
zu leisten.<br />
Der reservierte Zeitraum im Morgenbriefing ist<br />
auf der einen Seite, um von Fehlern anderer zu<br />
lernen, aber genauso auch jedem am Flugbetrieb<br />
Beteiligten aufzuzeigen wie gefährlich<br />
unser Alltag ist und, dass man immer mit der<br />
nötigen Professionalität an unsere alltäglichen<br />
Aufgaben herangehen muss. Dabei muss man<br />
menschliche Fehler zwar als unvermeidbar akzeptieren,<br />
aber innerhalb des Systems minimieren<br />
und auffangen wenn möglich.<br />
In einem meiner HF-Seminare fiel einmal die<br />
Aussage: "CRM im einsitzigen Kampfflugzeug<br />
31
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
32<br />
ist ja wohl total überflüssig", mit der einfachen<br />
Begründung, es gäbe ja keine Crew. Diese<br />
Aussage hielt keine 30 Minuten stand! Unsere<br />
HF-Seminare sind selten nur mit Piloten besetzt<br />
und somit entstand eine rege Diskussion,<br />
wer zur "Crew" gehört und wer nicht. Natürlich<br />
kann man behaupten, eine "Crew" gibt es nur<br />
in größeren Luftfahrzeugen wie einem A-400M<br />
oder einem Linienflugzeug. Die Kosten für eine<br />
EUROFIGHTER-Flugstunde sind extrem<br />
hoch, weil es so viel am Flugbetrieb direkt<br />
oder indirekt beteiligtes Personal gibt, auf<br />
welches sich der Pilot im Normalfall und besonders<br />
im Notfall verlassen können muss.<br />
Im EUROFIGHTER sitzt zwar nur einer, aber<br />
für einen sicheren und effektiven Einsatz ist<br />
mehr Personal von Nöten, welches nicht<br />
fliegt oder in einem anderen Lfz sitzt.<br />
Jeder Luftfahrzeugführer im TaktLwG 73 "S"<br />
absolviert im Jahr drei verschiedene Bausteine<br />
für sein HF-Training. Der Erste besteht aus drei<br />
UE in Seminarform zu den jeweiligen Pflichtthemen,<br />
zusammen mit Flugsicherungskontrolloffizieren,<br />
Wetterbeobachtern sowie den<br />
Controllern aus dem Einsatzführungsdienst.<br />
Hierbei werden die Pflichtthemen unter dem<br />
Bezug zum täglichen Dienstbetrieb behandelt.<br />
Dadurch haben alle Teilnehmer die Möglichkeit<br />
sich zu beteiligen und Probleme auszutauschen,<br />
um dann im Alltag bestmöglich zusammen<br />
arbeiten zu können.<br />
Dieses Jahr ist eins der Pflichtthemen "Wahrnehmung-SA"<br />
und wir haben ein Seminar erstellt,<br />
welches den Teilnehmer zusätzliches<br />
Wissen vermittelt, die Wahrnehmung eines jeden<br />
Teilnehmers verbessert und gleichzeitig<br />
den Bezug zum Alltag und dem aktuellen Tagesgeschehen<br />
im Verband herstellt.<br />
Der zweite Baustein ist eine Mission im Simulator<br />
(ASTA). Ziel ist es, die Zusammenarbeit<br />
zwischen zwei Luftfahrzeugführern und deren<br />
nicht technischen Fertigkeiten "Non-Technical-Skills"<br />
zu fördern. Fehler werden bewusst<br />
provoziert, um anschließend den Umgang damit<br />
und die Non-Technical-Skills zu verbessern,<br />
ohne die Konsequenzen im realen Flugbetrieb.<br />
Den dritten und letzten Baustein bildet<br />
Human Performance Enhancement (HPE). Die<br />
Teileinheit Fliegerarzt versucht hierbei durch<br />
gezielte, individuell entwickelte Maßnahmen<br />
Human Performance Enhancement (HPE)<br />
die gesundheitliche, körperliche und geistige<br />
Leistungsfähigkeit des fliegenden Personals<br />
zu verbessern. Durch Maßnahmen der ärztlichen<br />
Behandlung, physiotherapeutischen<br />
Prophylaxe und sportwissenschaftlichen Trainings<br />
soll nicht nur ein im Dienst stattfindender<br />
Ausgleich geschaffen werden, sondern<br />
die individuelle Fitness und Gesundheitsfürsorge<br />
der Soldaten verbessert werden. Im<br />
Rahmen dessen werden jährlich von jedem<br />
Probanden die Parameter Kraft (Wirbelsäulenmuskulatur),<br />
Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit<br />
und Gleichgewichtsfähigkeit untersucht,<br />
dokumentiert und verbessert.<br />
Darüber hinaus finden Workshops zum Thema<br />
Gesundheit, Bewegung, Ernährung und<br />
Regeneration statt.<br />
Ob diese drei Bausteine zusammen mit unserem<br />
täglichen Umgang mit Fehlern im Morgenbriefing<br />
jetzt gelebtes CRM darstellen<br />
oder nicht, darf jeder für sich selbst bewerten.<br />
Aber es ist ein ganzheitlicher Ansatz und<br />
orientiert sich am Bedarf des Kunden (Pilot).<br />
Ich möchte schließen wie ich begonnen habe,<br />
mit einem Zitat, diesmal von George Bernard<br />
Shaw: "Eines der traurigsten Dinge im Leben<br />
ist, dass ein Mensch viele gute Taten tun<br />
muss, um zu beweisen, dass er tüchtig ist,<br />
aber nur einen Fehler zu begehen braucht, um<br />
zu beweisen, dass er nichts taugt."<br />
Major Marcus Engelhardt<br />
Stab FlgGrp TaktLwG 73 "S"
n Aus dem Geschwader n<br />
Flugstundenjubiläen<br />
Newsflash:<br />
02 ist 2500h in der Luft<br />
Nachdem im April <strong>2016</strong> unser mittlerweile<br />
ehemaliger Kommodore Oberst Bernhard Teicke<br />
ein Flugstundenjubiläum feiern konnte,<br />
ist nun seine langjährige "02" an der Reihe.<br />
Am 19. Juli <strong>2016</strong> hat der stellvertretende<br />
Kommodore unseres Geschwaders die 2500.<br />
Gesamtflugstunde mit einem Militärflugzeug<br />
erflogen. Zu diesem Ereignis hatten sich zahlreiche<br />
Gratulanten im Boxenbereich eingefunden,<br />
um den Jubilar zu beglückwünschen.<br />
Oberstleutnant Jürgen Schumann erhielt im<br />
Oktober 1989 seinen Militärluftfahrzeugführerschein.<br />
Die Waffensystemausbildung erfolgte<br />
1989 auf der F-4F PHANTOM. Eingesetzt<br />
wurde der frisch ausgebildete Jetpilot<br />
zunächst beim Aufklärungsgeschwader 52 in<br />
Leck, dort flog Oberstleutnant das Waffensystem<br />
RF-4E. 1992 erfolgte die Umschulung<br />
auf F-4F und die Versetzung zum Jagdgeschwader<br />
71 "Richthofen" nach Wittmund.<br />
Nach einer kurzen Zwischenphase bei der 4.<br />
Luftwaffendivision in Aurich erfolgte eine<br />
nochmalige Versetzung zum Jagdgeschwader<br />
71 "Richthofen".<br />
Seine nächste fliegerische Position begleitete<br />
Oberstlt Schumann beim Jagdgeschwader<br />
73 "Steinhoff". Dort wurde er zunächst<br />
auf das Waffensystem MiG-29 umgeschult<br />
und schloss diese mit erhalt der Musterberechtigung<br />
im November 2000 ab. Oberstlt<br />
Schumann übernahm zu dieser Zeit auch<br />
das Kommando über die 1. Jagdstaffel un -<br />
seres Verbandes, bevor er für Aufgaben in<br />
Generalmajor Günter Katz war der erste Gratulant vom Jubilar Oberstleutnant Jürgen Schumann<br />
33
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
höheren Kommandobehörden auserkoren<br />
wurde. Nach einer nochmaligen Verwendung<br />
in Wittmund und weiteren Dienstposten in<br />
Berlin und Köln, erfolgte im Jahr 2012 seine<br />
neuerliche Versetzung an unseren schönen<br />
Standort. Diesmal sollte der Dienstposten<br />
des S3-Stabsoffiziers des Geschwaders und<br />
die Position des Stellvertreters des Kommodores<br />
seine Aufgabe sein. Da er natürlich<br />
auch immer noch Pilot ist, musste er auf das<br />
für ihn neue Waffensystem EUROFIGHTER<br />
umgeschult werden. Im Juni 2013 hatte<br />
Oberstleutnant Schumann auch diese "Hürde"<br />
genommen und fliegt seit dem das modernste<br />
Waffensystem der Luftwaffe.<br />
Mit über 1500h F-4, fast 450h MiG-29 und<br />
über 240h EUROFIGHTER addieren sich somit<br />
weit über 2000h auf Jets der Luftwaffe.<br />
Dies ist für einen Piloten, welcher in seiner Vita<br />
auf eine beachtliche Anzahl von Führungsverwendungen<br />
aufweisen kann, eine beachtliche<br />
Zahl. Für seinen weiteren privaten und<br />
dienstlichen Lebensweg wünscht das Geschwader<br />
alles und Gute und "Many happy<br />
Landings".<br />
1500h im EUROFIGHTER<br />
Seit Juni 2005 ist Oberstleutnant Frank Simon<br />
Inhaber der Musterberechtigung EURO-<br />
FIGHTER. Nun erreichte er am 30. Juni <strong>2016</strong><br />
die 1500. Flugstunde<br />
auf diesem<br />
Waffensystem.<br />
Oberstlt Simon<br />
zählt damit zu den<br />
erfahrensten Piloten<br />
in der Luftwaffe<br />
auf diesem<br />
Muster.<br />
Zuvor flog er auf<br />
den Waffensytemen<br />
MiG-29<br />
(mehr als 1000h),<br />
unter anderem als<br />
Fluglehrer, und F-<br />
Oberstleutnant<br />
Frank Simon<br />
4F PHANTOM<br />
(mehr als 500h). Insgesamt kann Oberstlt Simon<br />
auf ein Flugstundenkonto von über<br />
3300h zurückblicken.<br />
Seit März 2006 wird Oberstlt Simon in unserem<br />
Verband als Fluglehrer eingesetzt. Seinen<br />
reichen Erfahrungsschatz kann er dabei<br />
an die Flugschüler weitergeben und trägt damit<br />
erheblich zur Qualität der Ausbildung in<br />
der Bundesluftwaffe und bei den österreichischen<br />
Luftstreitkräften bei. An dieser Stelle<br />
herzliche Glückwünsche und weiterhin<br />
"Hals- und Beinbruch".<br />
StFw Matthias Dickopf<br />
Stab FlgGrp TaktLwG 73 "S"<br />
DEVK-Geschäftsstelle<br />
Ursula Kneifel<br />
Michael Köpke<br />
Am Berge 3<br />
18273 Güstrow<br />
Tel.: <strong>03</strong>843 687855<br />
ursula-kneifel.devk.de<br />
michael-koepke.devk.de<br />
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34
n Aus dem Geschwader n<br />
10. nationale Bergeübung "Elephant Recovery"<br />
Im Zeitraum vom 18. bis 22.<br />
April <strong>2016</strong> fand die jährliche<br />
Bergeübung der Luftwaffe<br />
statt. Diese Übung stellt einen<br />
Höhepunkt für die fliegenden<br />
Verbände und Instandsetzungseinrichtungen<br />
bei der Bergung von Luftfahrzeugen<br />
dar. Dieses Mal nahm das Taktische Luftwaffengeschwader<br />
73 "Steinhoff"‘ mit insgesamt<br />
zwölf Teilnehmern und einem<br />
20-Tonnen-Kran teil. Vier von ihnen machten<br />
sich mit der Übernahme der Rolle als Leitverband<br />
vertraut, welche für die nächsten drei<br />
Jahre an unser Geschwader vergeben wurde.<br />
Bereits eine Woche vor der Übung wurde mit<br />
der Vorbereitung des Übungsraumes, welcher<br />
sich am Standort Schortens befindet, begonnen<br />
und am Freitag abgeschlossen, sodass die<br />
Bergeübung pünktlich starten konnte.<br />
Am 17. April um 17:00 Uhr wurden die ca. 150<br />
Personen aus annähernd 20 verschiedenen<br />
Dienststellen, darunter zum Beispiel das Gebirgspionierbataillon<br />
8 mit einer Faltfestbrücke,<br />
das Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst<br />
mit einem 100-Tonnen-Kran und das<br />
Logistikbataillon 161 mit einem Bergepanzer<br />
BÜFFEL im Hotel "Dorf Wangerland" offiziell<br />
durch das Organisationsteam vom Taktischen<br />
Luftwaffengeschwader 33 begrüßt. Im Anschluss<br />
wurden die Einweisungen in die örtlichen<br />
Gegebenheiten und in die Sicherheitsbestimmungen<br />
der Waffensysteme, welche in der<br />
folgenden Woche geborgen werden sollte,<br />
durchgeführt. Am Montag begann der praktische<br />
Teil. An sieben Stationen mit acht ausgesonderten<br />
Luftfahrzeugen, darunter TORNADO<br />
PA-200, Bell UH-1D, CH-53 sowie C-160<br />
TRANSALL, durften sich die Bergeoffiziere mit<br />
ihren Teams, meist aus sechs Personen bestehend,<br />
versuchen, die Lfz sicher zu bergen und<br />
"der Instandsetzung zuzuführen". Hierfür<br />
musste allerdings im vorab die Situation begutachtet<br />
und ein Bergeplan erstellt werden.<br />
Im Anschluss an die Bergung wurde durch den<br />
jeweiligen Bergeoffizier der Bergebericht verfasst.<br />
Damit an den jeweiligen Stationen keine<br />
kritischen Situationen entstehen, wurden die<br />
Teams durch einen Supervisor begleitet.<br />
Der Höhepunkt der diesjährigen Übung war<br />
neben der Bergung bei Nacht, welche durch<br />
das THW Jever unterstützt wurde, die luftgestützte<br />
Bergung einer Bell UH-1D mittels einer<br />
CH-53 am Mittwoch. Das letztgenannte Vorhaben<br />
wurde durch das Hubschraubergeschwader<br />
64 aus Laupheim und der Instandsetzungskooperation<br />
Drehflügler (Kooperatives<br />
Modell Zelle, Donauwörth) durchgeführt. Die<br />
hier gemachten Erfahrungen und Ergebnisse<br />
sollen in die ersten Überlegungen, Definitionen,<br />
Erarbeitung und Erweiterung von Bergekonzepten<br />
hinsichtlich der Bergung von Hubschraubern<br />
mit Kufenlandegestellen für die<br />
Luftfahrzeug-Muster H135M und H145M einfließen.<br />
Team vom Geschwader "Steinhoff"<br />
Nachdem am Donnerstagabend die Stationen<br />
abgebaut waren, fand ein Kommandofest<br />
statt, wo allen Teilnehmern gedankt und die<br />
gemachten Erfahrungen ausgetauscht wurden.<br />
Am Freitag verlegten alle Teilnehmer wieder<br />
zurück in ihre Heimatverbände. Letztendlich<br />
bleibt zu sagen, dass es für alle Beteiligten eine<br />
erfolgreiche und tolle Übung war, wozu die<br />
gute Unterbringung und vor allem das großartige<br />
Zusammenarbeiten aller Beteiligten untereinander<br />
maßgeblich beitrugen.<br />
OLt Manuel Ficht<br />
Inst/EloStff TaktLwG 73 "S"<br />
35
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Neuer "Spieß" in der Technischen Gruppe<br />
36<br />
Oberstabsfeldwebel<br />
Detlef Rickels<br />
Der "Spieß" ist die Mutter<br />
der Kompanie. Diesen<br />
Satz verinnerlichen<br />
Soldaten seit Generationen.<br />
Sie haben ihn zuvor<br />
zumeist von ihren Vätern<br />
gehört und dürfen in der<br />
Grundausbildung, im<br />
späteren Verband oder<br />
in der neuen Dienststelle<br />
ihre eigenen Erfahrungen<br />
mit "ihrer neuen<br />
Mutter" machen. "Spieße"<br />
sind die Leiter des<br />
Innendienstes und sind mit zuständig für die<br />
Organisation des Dienstbetriebes ihrer Einheit.<br />
Zugleich - und das ist auch abhängig von der<br />
Vertrauensstellung, die der "Spieß" genießt -<br />
sind sie für die Soldaten Ansprechpartner,<br />
manchmal Berater, ein wenig Seelsorger und<br />
Mahner. Oberstabsfeldwebel Detlef Rickels ist<br />
seit über sechs Monaten Staffelfeldwebel<br />
("Spieß") im Stab der Technischen Gruppe<br />
und übt diese Verwendung nicht zum ersten<br />
Mal aus.<br />
Der "Neue" ist in Jever, Niedersachsen geboren<br />
und 46 Jahre alt. Nach seiner Grundausbildung<br />
(1990) in Budel in den Niederlanden,<br />
wurde er heimatnah in das Jagdbombergeschwader<br />
38 "Friesland" in Jever versetzt. Von<br />
dort erfolgte 1999 seine Versetzung zum<br />
Jagdgeschwader 71 "Richthofen" in Wittmund<br />
und nach nur zwei Jahren zum Streitkräfteunterstützungskommando<br />
in Köln. Von dort zog<br />
es ihn und seine Familie 20<strong>03</strong> über "den großen<br />
Teich" auf die Holloman Air Force Base in<br />
New Mexico, USA, wo die Ausbildung der<br />
TORNADO-Piloten erfolgt. Drei Jahre später<br />
wechselte er 2006 für ein Jahr an die Flugabwehrraketenschule<br />
der Luftwaffe in El Paso in<br />
Texas. 2007 zog die Familie zurück nach<br />
Deutschland und OStFw Rickels trat seinen<br />
Dienst an der Logistikschule der Bundeswehr<br />
in Garlstedt bei Bremen an. Auffällig sind die<br />
sich häufenden Dreijahresrhythmen, denn<br />
schon 2010 kehrt er für - Achtung! - drei Jahre<br />
nach Holloman in den USA zurück. Von hier,<br />
man kann es sich ausrechnen - richtig: nach<br />
drei Jahren, zog Familie Rickels in den Landkreis<br />
Rostock und der "Spieß" Rickels übernahm<br />
seinen Dienstposten in Bad Sülze in der<br />
ersten Staffel der Flugabwehrraketengruppe<br />
24 (1./FlaRakGrp 24) für drei Jahre. Seit <strong>2016</strong> -<br />
und wer weiß wie lange - ist OStFw Rickels<br />
wieder Angehöriges eines fliegenden Verbandes,<br />
dem Geschwader "Steinhoff".<br />
"Nach meinen Auslandsverwendungen wollte<br />
ich weiterhin als "Spieß" in einem fliegenden<br />
Verband der Luftwaffe verwendet werden.<br />
Über einen kleinen Umweg hat sich mit der<br />
Verwendung in Laage mein Verwendungswunsch<br />
erfüllt", so OStFw Rickels. Von der<br />
Dienststelle war er gleich begeistert und positiv<br />
überrascht von der Freundlichkeit der neuen<br />
Kameraden: "Ich wurde sehr gut aufgenommen,<br />
die Einarbeitung war kein größeres<br />
Problem, da ich meinen Vorgänger in einer gemeinsamen<br />
Auslandsverwendung in den USA<br />
kennengelernt habe." Sich selbst charakterisiert<br />
der "Spieß" als ruhig, obwohl er weiß,<br />
dass er ungeduldig sein kann. Zu seinen Favoriten<br />
gehören natürlich seine Frau, Tochter und<br />
Sohn und der Vierbeiner, ein Magyar-Vizsla. Als<br />
persönliches Vorbild sieht der Fußballbegeisterte<br />
den Nationalspieler Bastian Schweinsteiger,<br />
der ein hervorragender Teamspieler ist und<br />
damit seiner Überzeugung vom Teamgeist sehr<br />
nahe kommt. In die Glaskugel kann niemand<br />
schauen, aber was wird nach drei Jahren sein?<br />
Vage formuliert er den abschließenden Satz:<br />
"Da ein Soldat die zweite Auslandsverwendung<br />
braucht, um die dritte zubekommen,<br />
würde ich gerne zum Abschluss meiner<br />
Dienstzeit nochmal eine Auslandsverwendung<br />
zusammen mit meiner Familie antreten."<br />
Herr Oberstabsfeldwebel, Sie haben an attraktiven<br />
Dienstorten Dienst leisten dürfen. Ich<br />
wünsche Ihnen, dass Sie für sich ankommen,<br />
auch wenn Sie den besten aller Standorte eigentlich<br />
schon erreicht haben. Alles Gute in Ihrer<br />
Verwendung und für Ihre Familie.<br />
Hptm Erik Pflanz<br />
Stab TaktLwG 73 "S"
n Aus dem Geschwader n<br />
Sie sind der Anführer<br />
Politische Bildung aus der Praxis<br />
der Menschenführung<br />
Um dem Auftrag der politischen Bildung nachzukommen,<br />
gibt es die verschiedensten Möglichkeiten,<br />
vom Ausflug zu den Wirkungsstätten<br />
der Demokratie bis hin zu Vorträgen aus<br />
den Bereichen Politik, Religion und Weltverständnis.Für<br />
den Bereich der Technischen<br />
Gruppe wurde im ersten Halbjahr eine ganz<br />
andere Art der politischen Bildung angeboten:<br />
Menschenführung unter Belastung, Eindrücke<br />
aus dem Feuergefecht und die Erlebnisse eines<br />
Einsatzsanitäters, der unter widrigen Umständen<br />
seinen Job als selbstverständlich<br />
wahrnimmt.<br />
Die Vortragenden im Einzelnen sind hier bereits<br />
eine Erwähnung wert. Kein Professor oder Doktor,<br />
kein Weltenkundler ohne Praxisbezug oder<br />
ein Politiker. Es trugen vor: einsatzerfahrene<br />
Kameraden, Unteroffiziere mit Portepee, aus<br />
dem Bereich Heer und Sanitätsdienst. Oberstabsfeldwebel<br />
Severin Jaacks (mehr als 600<br />
Einsatztage und Träger des Ehrenkreuzes der<br />
Bundeswehr in Silber für hervorragende Einzeltat),<br />
Stabsfeldwebel Jan Hecht (mehr als 600<br />
Einsatztage und Träger des Ehrenkreuzes der<br />
Bundeswehr für Tapferkeit, von denen es in der<br />
Bundeswehr bisher nur 29 gibt), Hauptbootsmann<br />
Michael Aurich (mehr als 300 Einsatztage<br />
und eingesetzt als First Medic und Einsatzsanitäter,<br />
unter anderem bei Koalitionstruppen und<br />
den Spezialkräften der Bundeswehr).<br />
Was dem ein oder anderen befremdlich erscheinen<br />
mag ist, dass politische Bildung auch<br />
die Erfahrung sein kann die andere Kameraden<br />
im Einsatz machen. Bei den Schilderungen<br />
wurde nichts beschönigt oder verharmlost.<br />
Klare Aussagen zum Umgang mit Verwundung,<br />
Tot und PTBS als Folge der Einsätze waren<br />
hier Thema. Besonders die Erzählungen<br />
von OStFw Jaacks und StFw Hecht waren an<br />
die anwesenden Unteroffiziere gerichtet. Es<br />
wurde klar hervorgehoben: "Sie sind Anführer",<br />
diese Aussage konnte man durch die Erlebnisse,<br />
die alle drei Kameraden schilderten, klar<br />
wiedererkennen.<br />
Ich möchte hier kurz<br />
meine eigenen Eindrücke<br />
aus den Vorträgen<br />
wiedergeben.<br />
OStFw Jaacks,<br />
ein altgedienter<br />
"Spieß", der mir am<br />
Abend zuvor mit<br />
Humor, Familiensinn<br />
und einer Begeisterung<br />
für Sport und<br />
Ehrenkreuz der Bundeswehr<br />
und Ehrenkreuz<br />
der Bundeswehr<br />
für Tapferkeit<br />
Fußball begegnete,<br />
und HptBtsm Aurich,<br />
der mit Leib und Seele Soldat und Sanitäter ist.<br />
Der Spieß der Sanitätstruppe erörterte die Geschehnisse<br />
der Ostergefechte, an denen die<br />
Bundeswehr mehrere Soldaten verlor. OStFw<br />
Jaacks war hier als Kompaniefeldwebel für das<br />
Feldlazarett eingesetzt. Der zu Beginn unbeschwerte<br />
Vortrag nahm im Laufe der Zeit an<br />
Ernst zu. OStFw Jaacks erzähle von Wurst aus<br />
der Heimat, zu schmückenden Ostertischen,<br />
vom Kleiderwaschen im Container und dann,<br />
dann erzählte er von der Durchsage, die sein<br />
Leben veränderte: "BLITZSCHLAG". Diese<br />
Durchsage erfolgt wenn eigene Truppen im<br />
Feuergefecht stehen und es zu Toten und Verwundeten<br />
kommen kann. Er schilderte wie er<br />
den Schockraum des Feldlazarettes das erste<br />
Mal betritt, auf Zehenspitzen, um nicht zu viel<br />
Blut seiner Kameraden an den Schuhen zu haben,<br />
bis hin zu dem Gefühl als er die erste zerbrochene<br />
"Hundemarke" an sich nimmt und<br />
hier realisiert, dass er für die Verbringung und<br />
die letzte Reise der Gefallenen verantwortlich<br />
sein wird. Auch die abschließenden Worte werden<br />
mir im Gedächtnis bleiben: "Für manche<br />
Dinge gibt es keine zweite Chance, es muss<br />
auf das erste Mal klappen." Der Umgang mit<br />
PTBS ist OStFw Jaacks sehr wichtig und er<br />
mahnte die Anwesenden dazu: "Lasst eure Kameraden<br />
nicht allein, helft wenn Hilfe gebraucht<br />
wird."<br />
StFw Hecht reiste erst am Tag des Vortrags an<br />
und war mir aus meiner Dienstzeit in Leipzig<br />
bekannt. Er kommt nach vorn an das Rednerpult,<br />
auf den ersten Blick eine ruhige und ge-<br />
37
1949–<strong>2016</strong>
n Aus dem Geschwader n<br />
setzte Persönlichkeit, begeistert für Sport, seine<br />
Heimat und mit dem für Panzergrenadiere<br />
eigenen Humor. Was jedoch auffällt ist die Uniform.<br />
Die Seite mit Orden- und Ehrenspangen<br />
ist voll wie bei den russischen Offizieren und<br />
amerikanischen Soldaten, die man aus Film<br />
und Fernsehen kennt. Jedoch ist hier nur wenig<br />
von den üblichen Ordenspangen zu sehen.<br />
Natürlich findet sich hier auch das D S A und<br />
mancher Marsch, aber das meiste besteht aus<br />
Einsatzmedialen, Ehrenkreuzen und einer Anstecknadel,<br />
die mir selbst nicht bekannt war.<br />
Auf Nachfrage erzählt StFw Hecht, dass es das<br />
Ehrenkreuz für Tapferkeit ist. Keine große Erklärung<br />
oder ähnliches, nur was es eben ist.<br />
Der Vortrag beginnt, nach einer kleinen Länderkunde<br />
mit allerhand taktischer Zeichen erzählt<br />
uns StFw Hecht was es heißt in der Kampftruppe<br />
zu dienen, Menschenführer zu sein und erzählt<br />
von seinen Gefechten. Mein Eindruck ist<br />
zu dieser Zeit, dass man eine Stecknadel hätte<br />
fallen hören können. Ich habe es fast nie, eigentlich<br />
noch nie erlebt, dass 25 Luftwaffensoldaten<br />
in einer Aula sitzen und während des<br />
Vortrags kein Wort fällt. Der Vortrag des Panzergrenadiers<br />
ist fast plastisch, er erzählt von<br />
seinem Hauptfeldwebel, der sich, nur mit einem<br />
zweiten Mann, den anstürmenden Taliban<br />
entgegen wirft, mehrfach getroffen den Feuerkampf<br />
führt. Bei der Trefferaufnahme oder wie<br />
StFw Hecht es ausdrückt: "Preisverleihung und<br />
Siegerehrung", stellt er als Zugführer fest, dass<br />
sein Kamerad mehrfach an Weste und dem<br />
Schuh getroffen wurde. Keine Körpertreffer<br />
und keine Verwundung die sichtbar wäre. "Wir<br />
hatten eben Glück. An einem Tag ist es so, an<br />
anderen Tagen ist es anders."<br />
Auch von diesen Tagen erzählt StFw Hecht. Er<br />
sagt: "Wir haben alles richtig gemacht, alles<br />
wie immer. Wir hatten eben Pech. Während eines<br />
Feuergefechts gab die Straße nach und ein<br />
Panzer seines Zuges kippte um. Einer der Soldaten<br />
ertrinkt, weil er mit seiner Ausrüstung im<br />
Panzer hängt, in einem Land, in dem es nur<br />
zwei Prozent Oberflächenwasser gibt. Man<br />
merkt die Anspannung in der Stimme von StFw<br />
Hecht und sieht, dass ihn diese Geschehnisse<br />
immer noch beschäftigen: "An einem Tag hast<br />
du Glück, die Granate setzt nicht um, die in ein<br />
Fahrzeug meines Zuges einschlägt. Die Mine<br />
löst nicht aus neben der ich stehe und am<br />
nächsten Tag nicht." Der Saal ist nun komplett<br />
ruhig, kein Atmen ist zu hören. Und dann fährt<br />
er fort: "Dann geht es weiter, am nächsten Tag<br />
kämpfst du wieder. Lediglich wofür du kämpfst<br />
ändert sich. Du kommst wegen des Auftrages<br />
und irgendwann kämpfst du für deine Kameraden,<br />
du kämpfst dafür, sie alle nach Hause zu<br />
bringen, du bist ihr Anführer." Zum Zeitpunkt<br />
der Gefechte war StFw Hecht Hauptfeldwebel<br />
Der Vormittag wurde abgeschlossen durch<br />
HptBtsm Aurich. Dieser umreist die Erlebnisse,<br />
die er in Afghanistan hatte, hinterlegt ist das<br />
Ganze mit Bildern aus dem Einsatz. Das meiste<br />
klingt wie aus einem Actionfilm und ist doch<br />
Realität, wie die Fotos beweisen. Der für ihn<br />
scheinbar natürliche Umgang mit Tot und Verletzung,<br />
mit Minenopfern und Granatsplittern<br />
ist und bleibt für mich weiterhin unwirklich. Seine<br />
Aussage ist hier ganz einfach: "Ich habe keinen<br />
Bezug zu meinen Patienten, der Patient ist<br />
meine Arbeit, die ich tun muss. Ich stelle keine<br />
Beziehung zu ihm her." Ich bewundere was unsere<br />
Kameraden im Einsatz leisten müssen, sei<br />
es der Dienst an der Waffe, im Feuergefecht<br />
Kameraden versorgen oder bei Temperaturen<br />
um die 40 Grad im Schatten 30 Kilogramm<br />
Ausrüstung durch ein fremdes Land schleppend,<br />
um darauf zu warten, dass sie benötigt<br />
wird. Das schwerste scheint jedoch die Belastung<br />
für Familie und die Zeit nach dem Einsatz.<br />
Die Vortragenden betonten ganz klar, sie sind<br />
aus Überzeugung Soldat und werden auch<br />
weiterhin ihre Pflicht im In- und Ausland erfüllen.<br />
Ich kann für mich sagen, dass mir diese<br />
Vorträge wieder einmal ein neues Bild der Bundeswehr<br />
aufgezeigt haben und ich meinen Beruf<br />
aus einem neuem Blickwinkel wahrnehme.<br />
Es ist natürlich klar, dass Techniker und IT-Soldaten<br />
andere Aufgaben zu erfüllen haben. Jeder<br />
trägt mit seiner Arbeit zum Gelingen des<br />
Ganzen bei. Alle Berufe in der Bundeswehr haben<br />
ihre eigenen Anforderungen, aber manchmal<br />
tut es gut über den Tellerrand zu blicken<br />
und den eigenen Standpunkt neu zu bewerten.<br />
Ich wünsche den Kameraden auf diesem Weg<br />
weiterhin viel Soldatenglück.<br />
HptFw Michael Schmauser<br />
Wtg/WaStff TaktLwG 73 "S"<br />
39
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
ASTA News: Visual Upgrade<br />
Nach über 20000 Trainingsstunden war es<br />
nun so weit: Am 28. Februar <strong>2016</strong> wurden die<br />
Simulatoren abgeschaltet, um in der Folge<br />
die Sichtsysteme von CT und FMS zu erneuern.<br />
Notwendig wurde diese Maßnahme aufgrund<br />
der nicht mehr vorhandenen Versorgungssicherheit<br />
bestimmter Komponenten<br />
der beiden Sichtsysteme.<br />
Der Abbau war schnell geschafft. Zusammen<br />
mit einem Team der Firma CAE wurden innerhalb<br />
der ersten Woche das gesamte Sichtsystem<br />
des CT abgebaut und die verwertbaren<br />
Komponenten für den Transport nach Moron<br />
(Spanien) verpackt. Das Cockpit musste um<br />
gut zwei Meter auf dem Fundament nach vorne<br />
verschoben werden, um genügend Platz<br />
für die Metallkonstruktion des neuen Systems<br />
zu bekommen. In den folgenden Wochen wurde<br />
parallel gearbeitet. Es wurden die neuen<br />
IGs (Rechner für die Bilddarstellung) installiert.<br />
Gleichzeitig wurde die Metallkonstruktion<br />
(Gantry) für das CT Visual von der Firma<br />
Projekt Syntropy aufgebaut. Die Firma Labros<br />
baute die Displaysegmente zusammen und<br />
das fast fertige Displaysystem wurde in die<br />
korrekte Position gebracht. Nun konnte die<br />
Firma Zeiss die Projektoren auch im CT installieren,<br />
die zuvor schon im FMS installiert worden<br />
waren. Nachdem der Hardware-Aufbau<br />
abgeschlossen war, begannen die Messarbeiten;<br />
Kalibrierung, Geometrie, Weißabgleich<br />
und Farbeinstellungen. Danach waren die<br />
Vorarbeiten abgeschlossen, doch bevor das<br />
neue Sichtsystem mit dem Simulator verbunden<br />
werden konnte, musste natürlich auch für<br />
die entsprechende Sicherheit gesorgt werden.<br />
Virenscan, Vereinnahmung der neuen Hardware<br />
und eine 100 Prozent-Zählung der Ver-<br />
40<br />
bisheriger Aufbau des CT
n Aus dem Geschwader n<br />
schlusssachen wurden durchgeführt und am<br />
12. Mai konnten wir wieder mit beiden Simulatoren<br />
"fliegen". Der Kommodore ließ es sich<br />
auch nicht nehmen, den Jungfernflug im CT<br />
selbst durchzuführen.<br />
Das Ergebnis der Arbeiten ist durchaus beeindruckend.<br />
Im CT hat man ein Fünf-Kanal-<br />
Sichtsystem mit etwa 180 Grad Abdeckung<br />
durch ein Neun-Kanal-System mit 300 Grad<br />
Abdeckung ersetzt. Im FMS wurden bei unveränderter<br />
Projektionsfläche die zwölf Projektoren<br />
durch 17 neue Projektoren ersetzt.<br />
Die verwendeten Projektoren der Firma Zeiss<br />
mit ihrer hohen Auflösung und den extrem<br />
guten Schwarzwerten stellen im Zusammenspiel<br />
mit den IGs (Image Generatoren) der Firma<br />
CAE Montreal ein realistisches Bild bei<br />
Tag- und Nachtflug zur Verfügung. Die realistischere<br />
Darstellung wird sich positiv auf das<br />
Training für unsere Flugschüler auswirken.<br />
Parallel zu den Arbeiten an den Sichtsystemen<br />
wurde die Gebäudeautomation erneuert,<br />
die Kabel der verschiedenen Netzwerke vorschriftenkonform<br />
separiert und der Unterboden<br />
vom Staub der letzten zwölf Jahre sowie<br />
dem Schmutz durch die Baumaßnahmen befreit.<br />
Obwohl mehrere Maßnahmen gleichzeitig<br />
durchgeführt werden mussten, kamen die<br />
Arbeiten schneller als geplant voran. Mehrere<br />
Projekte konnten vor dem geplanten Termin<br />
abgeschlossen werden.<br />
Nachdem sich der Leiter Ausbildung, Oberstleutnant<br />
Nils Anders vom Zustand der Simulatoren<br />
überzeugt hatte, konnte das Training<br />
für die Flugschüler am 1. August <strong>2016</strong> offiziell<br />
wieder aufgenommen werden. Damit endet<br />
die Verlegung des Simulatortrainings nach<br />
Wittmund. Die Flugschüler, ASTA Civil Instructors<br />
und die ASTA-Technik werden nicht<br />
traurig sein, dass die Zeit der Pendelei nach<br />
Wittmund damit beendet ist.<br />
Peter Meisberger<br />
GFD Laage<br />
Errichtung des neuen CT<br />
41
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Jagd und Flugsicherheit<br />
Oberstleutnant Dirk Pingel (r.) mit drei Jagd-Pensionären<br />
42<br />
Beim Lesen der letzten "<strong>Kranich</strong>"-Ausgabe fiel<br />
mir auf, dass lange Zeit kein Beitrag über die<br />
Jagd zur Erhaltung der Flugsicherheit auf der<br />
Basis und den Auftrag der "jagenden Pensionäre"<br />
dazu in der Geschwader-Zeitung erschienen<br />
ist. Es wird also wieder einmal Zeit,<br />
die Leser daran zu erinnern, dass seit den<br />
90er Jahren der Bundesforst für die Jagd- und<br />
Forstwirtschaft in der Liegenschaft zuständig<br />
ist. Als Helfer des Forstamtmanns Ralph Langendorf,<br />
der seit gut drei Jahren unter anderem<br />
für den Fliegerhorst Laage zuständig ist,<br />
fungieren die Bundeswehr-Pensionäre Peter<br />
Amende, Fiete Sudeikat und Volker Heinsen.<br />
Seit Oberstleutnant Dirk Pingel nach seiner<br />
Verwendung von Bayern jetzt wieder im Standort<br />
Dienst leistet, gehört er als aktiver Soldat<br />
wieder mit zur Crew. Nach Aufgang der Bockjagd<br />
in der ersten Maiwoche hatte er mit seinen<br />
Kameraden gleich ein besonderes Erfolgserlebnis.<br />
Alle vier Jäger konnten gemeinsam<br />
sieben Rehe erlegen. Nachdem es den Jägern<br />
in den vergangenen Jahren gelungen war, das<br />
Schwarzwild (für Nichtjäger: damit sind die<br />
Wildschweine gemeint) gänzlich aus der Basis<br />
zu "vertreiben", müssen wir uns nunmehr vorrangig<br />
um die Reduzierung des Rehwildes<br />
kümmern. Diese sind, wie aufmerksame Beobachter<br />
insbesondere um den FSO registriert<br />
haben, immer noch zu zahlreich auf der Basis<br />
vertreten. Sie stellen damit während der Blattzeit<br />
Ende Juli/Anfang August, wenn der Hormonspiegel<br />
der Böcke sie zuweilen fast blind<br />
für ihre Umgebung macht und hinter den Ricken<br />
herlaufen lässt, ein nicht zu unterschätzendes<br />
Risiko auch für die Flugsicherheit dar.<br />
Es ist uns deshalb ein besonderes Anliegen,<br />
durch intensive Bejagung zur Erhaltung der<br />
Flugsicherheit beizutragen. Dazu halten wir<br />
vor allem mit dem FSO und seiner "Truppe"<br />
enge Verbindung. Es ist aber auch an alle Geschwader-Angehörigen<br />
zu appellieren, relevante<br />
Beobachtungen zum Auftreten von Wild<br />
auf der Basis dem FSO, dem Revierförster<br />
oder uns Jägern mitzuteilen. Schließlich ist im<br />
Geschwader aufgrund diverser Unfälle auch<br />
bekannt, dass Rehwild den Straßenverkehr<br />
gefährden kann.<br />
Volker Heinsen
n Aus dem Geschwader n<br />
Spende an das Bundeswehr-Sozialwerk<br />
Das hat sich gelohnt: Ein Übergabecheck in Höhe von 750,- Euro<br />
Ein- bis zweimal im Jahr führt das Offizierskorps<br />
der Technischen Gruppe einen Technikerabend<br />
durch. Am 9. April <strong>2016</strong> war es<br />
wieder soweit: Im Rahmen dieser traditionellen<br />
Veranstaltung, an der dieses Mal ca. 25<br />
Offiziere mit ihren Partnern und Partnerinnen<br />
sowie den Kindern teilnahmen, wurde zugleich<br />
für das BwSW gesammelt. Frei nach<br />
dem Motto des Bundeswehrsozialwerks:<br />
"Hier scheint die Sonne", konnte Oberstabsfeldwebel<br />
Uwe Krause, Regionalstellenleiter<br />
des Bundeswehr-Sozialwerks e.V., am 7. Juli<br />
<strong>2016</strong> bei strahlendem Sonnenschein einen<br />
Spendenscheck, dotiert mit 750,- Euro (!), in<br />
Empfang nehmen.<br />
OStFw Krause freute sich im Namen der<br />
Sorgenkinder und deren Familien über die<br />
großzügige Spende. Er betonte bei dieser<br />
Gelegenheit, dass Unterstützungsleistungen<br />
im Rahmen der "Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien<br />
des BwSW" ohne tolle<br />
Spenden- und Benefizaktionen wie diese<br />
nicht möglich wären. Alle Spenden fließen in<br />
die "Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien<br />
des BwSW" ein. Mit der spendenfinanzierten<br />
Aktion unterstützt das Bundeswehr-Sozialwerk<br />
unverschuldet in Not<br />
geratene Bundeswehrangehörige und deren<br />
Familien. So organisiert der Verein beispielsweise<br />
Freizeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
oder hilft mit Einzelmaßnahmen<br />
dort, wo es keine anderen<br />
Möglichkeiten zur Unterstützung gibt.<br />
StFw Marco Förster<br />
Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />
43
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Monatsaktion Juni <strong>2016</strong><br />
Und das Losglück traf die "Richtigen". Das<br />
Team Fliegerarzt wurde bei der Jahresabschlussfeier<br />
2015 mit einem eher aktiven<br />
Motto betraut: "Werden im Juni die Tage<br />
schon lang, dann macht ihr einen PolBil-<br />
Spaziergang."<br />
Barfuß als Erfahrung<br />
44<br />
"Ich ess' Blumen…",<br />
Marlen Struwe testet das Grün<br />
"Matsch keinen Quatsch",<br />
Silvia Schröter ging voran
n Aus dem Geschwader n<br />
Nach langen Überlegungen welche Form<br />
dieser Spaziergang annehmen kann (sportlich,<br />
bequem, elegant, wissenswert) entschieden<br />
wir uns für einen informativen Besuch<br />
aus den Bereichen Wasser, Natur<br />
hautnah und Garten gepaart mit leichten<br />
sportlichen Herausforderungen am 15. Juni<br />
<strong>2016</strong> im IGA-Park Rostock.<br />
Der Barfußpfad mit einer sehr interessant geführten<br />
Vorstellung von verschiedenen Wildkräutern<br />
und Pflanzen hat es uns besonders<br />
angetan, weil wir jede vorgestellte Pflanze<br />
auch geschmacklich testen konnten. Der<br />
Pfad führte durch naturbelassene Bereiche<br />
mit schmalen Wald- und Wiesenwegen, an<br />
Schilfgürteln entlang und durch morastige<br />
Stellen. Dann ging es über gärtnerisch gepflegte<br />
Flächen mit Rasen und befestigten<br />
Wegen bis zum Sandstrand und Wasser. 25<br />
verschiedene Untergründe konnten erprobt<br />
werden, wie beispielweise Blähton, Kunstrasen,<br />
Kiesel, Matsch, Rinde, Splitt oder - für<br />
Mutige - Glasscherben. Fühlkästen und<br />
Blindgang sollten unsere Körpersinne ansprechen.<br />
Eine Hangelleiter, Liegestütz, Barren<br />
und die Kletterwand weckten den<br />
Sportsgeist unter den Teilnehmern.<br />
Nach dem 1,5-stündigen Erlebnisgang, in<br />
der uns Natur- und Umweltwissen interaktiv<br />
und nachhaltig vermittelt wurde, ließen wir<br />
den Tag gemeinsam trockenen Fußes bei<br />
Kaffee, Kuchen und anschließendem Gewitter<br />
ausklingen. Wir danken für die rege Teilnahme<br />
und hoffen mit diesem gemeinsamen<br />
Erlebnis in der Natur, den Teamgeist im Stab<br />
gefördert zu haben. Wir blicken in freudiger<br />
Erwartung auf die weiteren Akteure noch<br />
ausstehender Monatsaufgaben.<br />
Das Team Fliegerarzt<br />
Der Gang über Glasscherben für Mutige<br />
45
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
46<br />
Verbessert…<br />
… "denn nichts ist so gut, dass es nicht verbessert<br />
werden könnte."<br />
Der eine oder andere aufmerksame Leser des<br />
DER KRANICH wird in der letzten Ausgabe den<br />
Artikel vermisst haben. Ja er fehlte, denn es<br />
gab nichts zu berichten. Keiner der laufenden<br />
Vorschläge wurde zum Abschluss gebracht.<br />
Aber leider wurden in diesem Jahr auch erst<br />
wenige (nur fünf!) neue Vorschläge eingereicht.<br />
Liegt es an der langen Bearbeitungszeit eines<br />
Vorschlages und der noch längeren Umsetzung<br />
der Ideen, an den häufigen Ablehnungen oder<br />
ist es einfach Bequemlichkeit, ein Stück Papier<br />
auszufüllen? Ich möchte von dieser Stelle noch<br />
einmal alle Geschwaderangehörigen auffordern,<br />
ihre Ideen - egal ob Einsparung von Ressourcen<br />
oder die Optimierung eines Verwaltungs-<br />
oder Arbeitsprozesses - in Form eines<br />
KVP-Vorschlages zu Papier zu bringen. Gern<br />
helfen die KVP-Beauftragten beim Befüllen der<br />
dazu notwendigen Formulare.<br />
Dass sich die Mühe lohnt, zeigen die<br />
folgenden Beispiele:<br />
Im Juli 2011 hatte<br />
Oberfeldwebel Dirk<br />
Gidde (den meisten<br />
unter seinem alten<br />
Namen Droste bekannt)<br />
die Idee, die<br />
Atemluftschläuche<br />
an der Flugausrüstung<br />
der Piloten mit<br />
Tape zu umwickeln,<br />
wenn diese Scheuerstellen<br />
an der Ober-<br />
Oberfeldwebel<br />
Dirk Gidde<br />
fläche aufweisen.<br />
Dadurch müssen die<br />
Schläuche nicht gleich gewechselt werden, der<br />
Verschleiß wird minimiert und sie können länger<br />
im Flugbetrieb eingesetzt werden. Zunächst<br />
wurde der Vorschlag im Jahre 2013 abgelehnt.<br />
Die Gegendarstellung hatte jedoch Erfolg. Inzwischen<br />
sind die Verbände sogar aufgefordert,<br />
das Tape präventiv an den gefährdeten<br />
Bereichen der Schläuche als Oberflächenschutz<br />
aufzubringen. Auch wenn Oberfeldwebel<br />
Gidde bereits Reservist ist und sich im Rahmen<br />
des BFD auf seien zukünftigen Weg im zivilen<br />
Leben vorbereitet, möchten wir von dieser<br />
Stelle aus ihm noch einmal für sein Engagement<br />
danken und gratulieren zur Geldprämie.<br />
Der nächste Vorschlag<br />
kommt aus<br />
dem Bereich der IT.<br />
Was wären wir ohne<br />
funktionierende IT?<br />
Damit uns Computer<br />
und Telefone stets<br />
und ständig zur<br />
Hauptfeldwebel<br />
Heiko Philipp<br />
Verfügung stehen,<br />
werden allein am<br />
Standort Laage 50<br />
unter brechungsfreie<br />
Stromversorgungen<br />
(USV) betrieben, um<br />
das IT-Gerät gegen Stromschwankungen,<br />
Überspannungen und kurze Netzausfälle zu sichern.<br />
Diese Geräte verfügen je nach Größe<br />
über zwei bis 60 Akkus und prüfen selbständig<br />
den Gesamtzustand der Akkus. Den Defekt<br />
einzelner Akkus können die Geräte nicht feststellen.<br />
Wird von der USV ein Defekt gemeldet,<br />
mussten alle Akkus gewechselt werden. Hauptfeldwebel<br />
Heiko Philipp hatte nun die Idee, ein<br />
hochwertiges Ladegerät mit Fehlererkennung<br />
zu beschaffen, um die Akkus bei gemeldetem<br />
Defekt einzeln zu prüfen. Dadurch ist es möglich,<br />
defekte von vermeintlich defekten Akkus<br />
zu trennen und die "guten" weiter zu nutzen,<br />
was Anschaffungskosten für neue Akkus in erheblichem<br />
Masse einspart. Der Vorschlag wurde<br />
angenommen und ist in unserer Dienststelle<br />
bereits umgesetzt. HptFw Philipp kann sich<br />
über eine Geldprämie und eine Anerkennungsurkunde<br />
der Bundesministerin freuen.<br />
Ein weiterer Vorschlag kam aus dem Bereich<br />
computerunterstütze Ausbildung (CUA). Hier<br />
wird Software der Firma Helliwood (HW CMS)<br />
für die Erstellung und Präsentation von<br />
CUA-Lernprogrammen für die Waffensysteme<br />
EUROFIGHTER und TORNADO genutzt.<br />
Die funktionalen Möglichkeiten dieser Software<br />
sind jedoch stark begrenzt und so
n Aus dem Geschwader n<br />
Hauptfeldwebel<br />
Peter Schreiber<br />
schlug Hauptfeldwebel<br />
Peter Schreiber<br />
die Nutzung alternativer<br />
Software<br />
(Unity3D und Web-<br />
Builder) für die Erstellung<br />
der CUA-<br />
Programme vor. Der<br />
Vorschlag wurde abgelehnt<br />
mit dem<br />
Verweis, dass für die<br />
inhaltliche Gestaltung<br />
der Lernprogramme<br />
auch heute<br />
schon die vorgeschlagene Software genutzt<br />
werden kann, die Software der Firma Helliwood<br />
aber ein Inhaltsverwaltungssystem darstellt,<br />
an dem festgehalten wird. Als Anerkennung<br />
für seine Idee konnte HptFw Schreiber<br />
ein Sachpreis überreicht werden.<br />
Wieder zurück zum EUROFIGHTER. Alle Jahre<br />
wieder kommt es insbesondere im Winterflugbetrieb<br />
dazu, dass das Bugfahrwerk nicht einfährt.<br />
Über einen etwas kompliziert gestalteten<br />
Hebelmechanismus<br />
bekommt in Normalfall<br />
das Flugzeug<br />
nach dem Abheben<br />
des Fahrwerkes gemeldet,<br />
dass das<br />
Herr Ronny Hetzer<br />
Hauptfeldwebel<br />
Thomas Köplin<br />
Bugfahrwerk ordnungsgemäß<br />
zentriert<br />
ist.<br />
Nur unter dieser Voraussetzung<br />
kann<br />
das Bugfahrwerk in<br />
die Zelle eingefahren<br />
werden. Fehlt die<br />
Meldung der Zentrierung,<br />
wird über den<br />
Fahrwerksrechner<br />
das Einfahren des<br />
Bugfahrwerkes verhindert.<br />
Für den Piloten<br />
bedeutet das<br />
Flugabbruch unmittelbar<br />
nach dem<br />
Start und Rückkehr<br />
an den Heimatplatz<br />
mit Notlandung.<br />
Schuld an dem Dilemma ist eine Buchse, in<br />
der sich die Welle bewegt auf der das sogenannte<br />
Target befestigt ist, das beim Ausfedern<br />
des Bugfahrwerkes unter den Annäherungssensor<br />
fährt und somit die Mittenstellung<br />
des Fahrwerkes signalisiert. Ist die Buchse<br />
verschlissen, hat das Target Spiel und es kann<br />
dazu kommen, dass das Target hinter dem Annäherungssensor<br />
hängen bleibt. Die Meldung<br />
bleibt aus - das Fahrwerk fährt nicht ein. Die<br />
Buchse muss gewechselt werden, was nur<br />
durch die Industrie als Instandsetzung vor Ort<br />
durchgeführt wird. Bis dahin bleibt das Flugzeug<br />
stehen und kann nicht weiter zum Flugbetrieb<br />
eingesetzt werden. Für die Instandsetzung<br />
muss ein Mechaniker der Firma<br />
LIEBHERR mit Material und Werkzeug anreisen.<br />
Da nur zwei Mechaniker diese Arbeiten in<br />
allen EUROFIGHTER-Nationen (außer<br />
Deutschland sind das Italien, Spanien, Großbritannien,<br />
Österreich und Saudi Arabien) ausführen,<br />
kann es zu erheblichen Wartezeiten<br />
kommen. Gerade jetzt, wo ich diese Zeilen<br />
schreibe, steht ein Flugzeug eben wegen dieser<br />
Beanstandung und es wird wohl noch Wochen<br />
dauern, bis ein Mechaniker von LIEB-<br />
HERR zur Reparatur anreist. Hauptfeldwebel<br />
Thomas Köplin und Herr Ronny Hetzer aus der<br />
Instandsetzungs- und Elektronikstaffel hatten<br />
die Idee, diese Instandsetzung zukünftig<br />
selbst durch die Truppe auszuführen, um hohe<br />
Kosten für die Beschäftigung von Industriepersonal<br />
aber vor allem die langen Ausfallzeiten<br />
für die betroffenen Flugzeuge zu minimieren.<br />
Der Vorschlag wurde angenommen. Die<br />
erforderlichen Datenmodule für die Vorschrift<br />
sowie das nötige Werkzeug und Material sollen<br />
beschafft werden. Beide Kameraden können<br />
sich über eine Geldprämie freuen.<br />
Allen Vorschlagenden herzlichen Dank für Ihre<br />
Ideen und Ihren Einsatz. Macht weiter so!<br />
Der KVP-Auftritt im neu gestalteten Sharepoint<br />
ist ebenfalls in Arbeit. Dann sind wir wie gewohnt<br />
dort zu finden, mit Hintergrundinformationen<br />
und den nötigen Formularen. Bis dahin<br />
stehen alle Dokumente auf dem Laufwerk<br />
"Schwarzes Brett" zur Verfügung.<br />
Euer KVP-Beauftragter<br />
Hptm Volker Schuricht, Stab TaktLwG 73 "S"<br />
47
Taktisches Luftw
affengeschwader 73 "Steinhoff"
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
HeimLICHT<br />
Ein durchwachsener Sommer, ein sich ewig<br />
hinziehendes Sommerloch, es nähert sich<br />
dem Ende. Der bevorstehende goldene<br />
Herbst läutet die nächsten Highlights des<br />
Jahres ein. Ende September, Anfang Oktober<br />
findet ein bayrischer Abend Einzug in der<br />
O/UHG. Mit typisch bayrischen Kulinaritäten,<br />
wie einer köstlich zubereiteten Haxe, einem<br />
gutem Stück Leberkäse oder auch einem erfrischenden<br />
Weißbier sowie weiteren Spezialitäten,<br />
soll es keinem Gast an etwas fehlen<br />
und ein runder Abend zelebriert werden. Am<br />
29. Oktober findet einer der absoluten Höhepunkte<br />
des Jahres statt: der 12. Steinhoff-<br />
Ball. Rückblinkend auf den 11. Steinhoff-Ball<br />
ist die Vorfreude bereits spürbar. Die Gäste<br />
erwartet nicht nur ein exklusives Büffet sondern<br />
auch exzellente Musik mit der Liveband<br />
Skyline. Weitere Informationen zum Steinhoff-Ball<br />
sind auf dem Sharepoint zur Verfügung<br />
gestellt. Wir freuen uns auf eine rege<br />
Teilnahme und einen hoffentlich unvergesslichen<br />
Abend.<br />
Aus Alt mach Neu, gleich Besser!? Anfang<br />
des Jahres wurde die Speisekarte der O-<br />
/UHG komplett überarbeitet. Ziel war es,<br />
mehr Frische und Qualität, anstatt übermäßiger<br />
Quantität, den Gästen anzubieten. Hierzu<br />
wurden nicht nur die Gerichte besser abgestimmt,<br />
sondern vor allem die einzelnen Produkte<br />
standen auf dem Prüfstand. Als bestes<br />
Beispiel geht wohl das Schweineschnitzel voran,<br />
früher ein Tiefkühlprodukt, wird es mittlerweile<br />
selbst geklopft und paniert. Und die<br />
Resonanz der Gäste gab dem Team der O-<br />
/UHG Recht, den richtigen Weg eingeschlagen<br />
zu haben. Wir freuen uns auf weitere findige<br />
Ideen oder kleine Gimmicks, um die<br />
Qualität stetig zu steigern!<br />
Wir begrüßen den Stabsunteroffizier Günther<br />
Dickstefes als neue Ordonanz sowie den<br />
Herrn Mark Hylla ab Anfang Oktober und<br />
wünschen beiden viele schöne Jahre im<br />
Team der O/UHG.<br />
Folgende Informationen sind auf<br />
unserem Intranetportal einsehbar:<br />
- die Speisekarte<br />
- den Menüplan für die jeweilige Woche<br />
- Newsletter<br />
- Satzung der O/UHG Laage<br />
- WLAN Nutzungsordnung<br />
- für alle Beitrittswilligen das Beitrittsfor -<br />
mular. Warum nicht Mitglied werden…?!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr Vorstand der O/UHG<br />
50
n Aus dem Geschwader n<br />
Du rechnest Dich kaputt<br />
"Moinsen, Spieß.<br />
Du Spieß, sach<br />
ma, da neulich<br />
aufm Sportplatz in<br />
Laage, das war<br />
dochn Scherz<br />
oder?" "Wistra,<br />
Du verstehst Witze?"<br />
"Nee Spieß,<br />
paß kuck, Laage<br />
soll 800 Jahre alt<br />
sein, nur wer will<br />
das wissen? Von<br />
den Leuten von<br />
damals ist keiner übrig. Kein Haus inner<br />
Stadt ist älter als 200 Jahre. Die haben keine<br />
Lehmhütten mehr, keine Schafe aufm<br />
Marktplatz, nur noch Kanalisation unter der<br />
Straße. Da ist nix so gemütlich wie vorn<br />
paar hundert Jahren, nur noch Streß und<br />
Wlan und Autos und Handys." "Wistra, sag<br />
mal, hast Du bei Pokemon Go Zieleinlauf<br />
anner Laterne gehabt? Lösch mal das Appspiel.<br />
Wo bitte siehst Du heute noch Mittelalter?"<br />
"Spieß, überall sind Märchenschlösser<br />
und Burgen, alles schick aber selbst das<br />
hat Laage nicht zu bieten."<br />
"Wistra, willst Du mit Deinem Anspruch und<br />
Deiner Ausstattung so zurück an den Anfang<br />
des letzten Jahrtausends?" "Was ist<br />
dassn fürne Rechnung? Jahrtausend,<br />
Mensch Spieß, ich bin Ende 20 und wenn<br />
ich meine Eltern frag, wissen die auch vieles<br />
nicht." "Wistra, genau das ist das Problem.<br />
Deine Eltern sind das Problem." "Wieso, die<br />
kennst Du doch garnich, sind auch keine<br />
Soldaten." "Noch nicht, heut' geht alles.<br />
Nicht auszurechnen, wenn die ganze Wistra-Truppe<br />
hier rumlaufen würde." "Was<br />
willsten heute immer rechnen? Bei 800 biste<br />
noch nicht angekommen." "Du bist wahrscheinlich<br />
Deinen Eltern sehr ähnlich. Darum<br />
konnten sie sich leider nicht ausrechnen,<br />
was aus Dir mal wird. Schade, jetzt<br />
haben wir Dich für 25 Jahre." "Ja das ist<br />
klasse, wir beide bleiben hier bis zum<br />
Schluß." "Nee, ich geh vor Dir und das Maßband<br />
schneide ich heute schon." "Spieß,<br />
was willstn ausrechnen? Nimm lieber n<br />
Smartfon, gibt’s alles im Store zu laden."<br />
"Wistra, Du schneidest echt für ne Buchstabensuppe<br />
ne Zeitung klein. Eben beschwerst<br />
Du Dich über Wlan in Laage und<br />
jetzt soll ich hier was runterladen." "Spieß,<br />
kein Streß nich, ich frag mich bloß, was Du<br />
in Laage mit nem Maßband willst." "Wistra,<br />
Du stapelst zum Rechnen noch Kieselsteine."<br />
"Spieß, whatsapp. Du bist doch auchn<br />
Fuchs. Wenn Laage schon so alt ist, dann<br />
müssen die inne Stadt mehr fürs Flär tun.<br />
Da müssen mehr Oltimer rein." "Ja, ja und<br />
dann leiden alle unter Smog." "Nee, das is<br />
ne richtige Geldanlage. Die ollen Kisten<br />
vorm Rathaus geparkt geben echt ne klasse<br />
Kulisse ab. Und wir können mit unserem<br />
Fuhrpark mithalten." "Was ist los? Wo siehst<br />
Du denn noch alte grüne Y-Autos. Die hier<br />
rumstehen, die werden ausgemustert und<br />
verkauft." "Mensch Spieß, genau das isses.<br />
Wir nehmen den Sannis den Geländerotkreuzwagen<br />
ab und können damit die begeisterten<br />
Fans vorm Umfallen historisch<br />
retten. Mein Kumpel vonne Elektronachschubinst<br />
hat schon gesagt, dass man die<br />
grünen Autos ratzfatz flott kriegt, wie original."<br />
"Wistra! Jetzt is Schluß. Wie sieht denn<br />
Deine Rechnung dafür aus? Du rechnest die<br />
Jahresringe der Autos zusammen und<br />
schon kannst Du mit 800 Jahre alten Wagen<br />
durch Laage knattern?"<br />
"Spieß, das isses, Du bis ne Wucht. Was<br />
fürne krasse Idee. Wir machen 800 Jahre<br />
lang Laage mobil. Ich geh mal zu den Persmenschen<br />
und verlängere noch mal bis über<br />
60. Ich merke schon, hier blüht was für<br />
mich, ne richtig gute Zukunft. Laage ist<br />
doch echt voll historisch. Du und ich gehen<br />
in die Geschichte ein."<br />
StUffz Otto Wistraschewski<br />
Stab Technisch Fliegende Versorgungsstaffel<br />
51
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Tag der Bundeswehr - Der Zweite<br />
Zum zweiten Mal öffnete der Marine-Stützpunkt<br />
Warnemünde-Hohe Düne seine Türen<br />
für den Tag der Bundeswehr. Über 5000 Besucher<br />
nutzten das Angebot hinter die Kulissen<br />
zu schauen. Als Höhepunkt des Tages<br />
wurde die Fregatte ERFURT nach 17-monatigem<br />
UNIFIL-Einsatz wieder zu Hause begrüßt.<br />
Live an alle Standorte, wandte sich die<br />
Mini sterin mit ihrer Ansprache zum Tag der<br />
Bundeswehr (Quelle: Bundeswehr)<br />
Mit einem Fallschirmsprung wurde die Flagge<br />
"Tag der Bundeswehr" in Warnemünde übergeben<br />
(Quelle: Bundeswehr/Björn Wilke)<br />
Eröffnet wurde der zweite Tag der Bundeswehr<br />
am Standort Warnemünde mit einem<br />
Fallschirmsprung des Kommandos Spezialkräfte<br />
und Übergabe der Flagge "Tag der<br />
Bundeswehr". Für die über 5000 Besucherinnen<br />
und Besucher stellte sich die Marine mit<br />
ihren Korvetten, Barkassen, Helmtauchern<br />
und vielem anderen dar. Auch Luftwaffe, Sanität,<br />
Bundeswehr-Dienstleistungszentrum<br />
gaben ihr Können vor Ort preis. So zeigte die<br />
Sanität die Arbeit in einer komplett aufgebauten<br />
Rettungsstation.<br />
Aus Frankenberg (Sachsen) live zugeschaltet<br />
wurde die Ansprache der Verteidigungsministerin<br />
Dr. Ursula von der Leyen. Sie gab ein<br />
Feedback zum letzten erfolgreichen Tag der<br />
Bundeswehr. Vor allem lobte sie die Arbeit aller<br />
Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und<br />
in der Flüchtlingskrise. Mit den Worten "Türen<br />
auf, Luken auf, Klappen auf. Schauen Sie<br />
sich die Bundeswehr an", schloss von der<br />
Leyen Ihre Rede.<br />
UNIFIL-Einsatz nach 17 Monaten<br />
beendet<br />
Am Nachmittag wurde die Korvette ERFURT<br />
nach ihrem 17-monatigem UNIFIL-Einsatz<br />
(United Nations Interim Force in Lebanon) in<br />
Rostock empfangen. Die 58 Besatzungsmit-<br />
52<br />
Nach 17 Monaten im Einsatz lief die Korvette<br />
ERFURT im Heimathafen Warnemünde ein.<br />
(Luftwaffe, Jan Seemann)
n Laage - Zentrum der Welt n<br />
glieder wurden von etwa 200 Angehörigen<br />
und Freunden begrüßt. In den 17 Monaten<br />
wurde die Besatzung insgesamt vier Mal ausgewechselt.<br />
Nächster Tag der Bundeswehr<br />
in Laage?<br />
Wo wird 2017 der nächste Tag der Bundeswehr<br />
in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden?<br />
Viele Nachfragen von Gästen und Interessierten<br />
zielen immer darauf ab, ob Laage<br />
auch mal wieder einen Tag der offenen Tür<br />
macht.<br />
Nach Neuburg, Nörvenich oder Hohn ist es<br />
nun durchaus möglich, dass sich Laage der<br />
Herausforderung 2017 als Luftwaffenstandort<br />
stellen müsste. Sollte es so kommen, ist der<br />
Erfolg eines solchen Tages immer mit aktivem<br />
Flugbetrieb verbunden.<br />
HptFw Jan Seemann<br />
Stab TaktLwG 73 "S"<br />
Wer viel gibt, kann viel verlangen!<br />
Wir tun es. Für Sie!<br />
Informieren Sie sich unter www.dbwv.de<br />
oder schreiben Sie an den Deutschen BundeswehrVerband<br />
Kapelle-Ufer 2 | 10117 Berlin | Telefon (<strong>03</strong>0) 80470-385<br />
53
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Hinter den Kulissen der ILA <strong>2016</strong><br />
Nachdem ich 2014 noch zugeguckt hatte,<br />
wurde es für <strong>2016</strong> ernst. Die Verantwortung<br />
für den Wartungszug ILA wechselte nun endgültig<br />
von Wittmund nach Laage und ich war<br />
als PO Technik dazu auserkoren, das Personal<br />
zusammenzustellen, für die materielle<br />
Ausstattung zu sorgen und vor Ort zu führen.<br />
Die Organisation der Internationalen Luftfahrtausstellung<br />
(ILA) ist ein relativ kompliziertes<br />
Unterfangen. Der Veranstalter ist der<br />
Bund der Deutschen Luftfahrtindustrie<br />
(BDLI), der die Messe Berlin mit der Durchführung<br />
der Veranstaltung beauftragt. Diese<br />
wiederum muss Flächen des Flughafens Berlin-Schönefeld<br />
anmieten. Wir als Bundeswehr,<br />
nicht nur Luftwaffe, sind der größte<br />
Aussteller, mit den Hauptzielen Imagebildung<br />
und Nachwuchswerbung. Dazu wurden in<br />
diesem Jahr insgesamt mehr als 800 Bundeswehrangehörige<br />
aufgeboten, die mehr<br />
oder weniger vor Ort am Gelingen des Bundeswehrauftritts<br />
mitwirkten. Nachvollziehbar,<br />
dass hier relativ viele Verantwortliche mit den<br />
unterschiedlichsten Erfahrungen und Voraussetzungen<br />
sich ganz schnell zusammen -<br />
raufen müssen, um diese gigantische Veranstaltung<br />
im Prinzip auf der grünen Wiese zu<br />
wuppen. Der Wartungszug ist im Wesentlichen<br />
zuständig für die technische Betreuung<br />
und Unterstützung aller militärischen Luftfahrzeuge,<br />
die auf der ILA präsent sind, inklusive<br />
des zugehörigen Personals. Es liegt in<br />
der Natur der Sache, dass auch in anderen<br />
Bereichen im Rahmen der Möglichkeiten Unterstützung<br />
geleistet wird. Diese reichen von<br />
Staplerarbeiten, Betankungen, Unterstützung<br />
bei der Koordinierung des Flugbetriebes sowie<br />
des Static Display. Natürlich wird auch<br />
Know how und Material für etwaige Crash-<br />
Einsätze bereitgehalten, kurz: es sind die<br />
"Sklaven der ILA" und ohne den Wartungsszug<br />
würde die ILA so nicht stattfinden und<br />
vor allem nicht bezahlbar sein.<br />
Folgerichtig bestand der Wartungszug im<br />
Wesentlichen aus Personal Cross Servicing<br />
der verschiedensten Verbände, verstärkt<br />
durch Betriebsstoffspezialisten, einem Flugausrüster,<br />
die durch eine kleine Betreuungskomponente<br />
versorgt wurden.<br />
Unser Geschwader stellte das Gros des Betreuungspersonals,<br />
eine Anzahl "Crosser"<br />
und Tankwagenfahrer, einen Betriebsstofffeldwebel<br />
und den PO, alles in allem elf von<br />
insgesamt 50 Soldaten und zivilen Mitarbeitern<br />
von Neuburg bis Nordholz, von Flugbereitschaft<br />
bis HSG, die teilweise auch nur ta-<br />
Wohnpark Schwendnißtannen GmbH & Co. KG<br />
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54<br />
…nach 18299 Rostock-Laage ziehen und mit der ganzen Welt verbunden sein…
n Laage - Zentrum der Welt n<br />
Team "Steinhoff" auf der ILA <strong>2016</strong><br />
geweise im Wartungszug mitarbeiteten. Insgesamt<br />
waren elf verschiedene Einheiten vertreten.<br />
Und, obgleich die Führung in den<br />
Händen von Laage lag, war das Geheimnis<br />
des Erfolges in der Summe der Erfahrung der<br />
Teilnehmer zu suchen. Ein Oberstabsfeldwebel<br />
(OStFw) aus Neuburg beispielsweise absolvierte<br />
in <strong>2016</strong> seine 17. ILA; unser bester<br />
Mann, Herr Andre Klagge von Cross Servicing<br />
Laage, hat immerhin schon zehn.<br />
Erstmals gab es lokalen Flugbetrieb mit EU-<br />
ROFIGHTER und TORNADO vor Ort, betreut<br />
durch kleinere Kontingente der entsendenden<br />
Verbände - auch das eine Herausforderung.<br />
Arbeitszeitverordnung, mangelnde Infrastruktur,<br />
Hitze, Regen, Gewitter, zum Teil widersprüchliche<br />
Weisungslage machten uns das<br />
Leben schwer.<br />
Aber die ILA lebt vom Enthusiasmus der handelnden<br />
Personen, ob Soldat oder Zivilist, die<br />
alle daran arbeiten, diese Messe zum Erfolg<br />
zu führen. Dies zu Erleben macht den Reiz<br />
der ILA aus und sorgt für Wiederholungstäter.<br />
Und so wurden alle Herausforderungen gemeinsam<br />
gemeistert, auch wenn die Emotionen<br />
manchmal hochkochten.<br />
Aber wir wären auf verlorenem Posten gewesen,<br />
wenn wir nicht insbesondere in unserem<br />
Geschwader und im HSG 64 Holzdorf sowie<br />
dem Logistikbataillon 172 in Beelitz verlässliche<br />
Partner gehabt hätten, die schnell und<br />
unbürokratisch mit Material und Personal halfen<br />
und das trotz der Belastungen durch den<br />
ILA-Flugbetrieb, der in Teilen über Laage und<br />
Holzdorf abgewickelt wurde.<br />
Unvergessen die Hau-Ruck-Aktion, in der<br />
durch das TaktLwG 73 "S" innerhalb von 24<br />
Stunden vier Lkw mit Startbahn-Schnell-Instandsetzungsplatten<br />
in Marsch gesetzt wurden.<br />
Danke S 3V, Nsch/TrspStff und der Truppe<br />
um den Flugplatzmeister. Das hat<br />
Maßstäbe gesetzt und Bewunderung hervorgerufen.<br />
Zitat aus Dankschreiben des Kommandierenden<br />
Generals Luftwaffenkommando, Generalleutnant<br />
Helmut Schütz: "Ihr Geschwader<br />
hat in herausragender Art und Weise zum Gelingen<br />
dieser Veranstaltung beigetragen…"<br />
Gespannt sind alle, ob es auch 2018 wieder<br />
eine ILA in diesem Rahmen geben wird. Bisher<br />
ist jedenfalls noch kein Termin bekannt<br />
geworden. Ich kenne einige, die gerne wieder<br />
dabei sein würden.<br />
Hptm André Flohr<br />
Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />
Fotografie: Sven Wiegand<br />
55
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Stresstest für den Fliegerhorst Laage<br />
Streitkräfte der NATO-Staaten verlegen zu<br />
gemeinsamen Übungen, Manövern und<br />
Einsätzen von heimischen Stützpunkten<br />
auf die ihrer Partner oder auf Basen gastgebender<br />
Nationen. Die US-amerikanischen<br />
Streitkräfte bereiten sich grundsätzlich<br />
ohne eine aktuelle Lage auf eine<br />
Verlegung vor und bitten die perspektivisch<br />
potenziellen Länder um einen<br />
Stresstest der zuvor ausgesuchten militärischen<br />
Anlagen - wie den Fliegerhorst<br />
Laage.<br />
Die United States Air Force (USAF, US-amerikanische<br />
Luftwaffe) ist gefordert, ihre Aufträge<br />
im Rahmen von Sicherheitsoperationen,<br />
gemeinsamen Übungen mit den<br />
Alliierten, Hilfseinsätzen bei Naturkatastrophen,<br />
zu friedenserhaltenen oder Kampfeinsätzen<br />
weltweit zu erfüllen. Vom 25. bis 26.<br />
August <strong>2016</strong> besuchten 20 Angehörige der<br />
Luftwaffe der Vereinigten Staaten von Amerika<br />
(USA) den Fliegerhorst Laage. Innerhalb<br />
von zwei Tagen wurde dieser einem sogenannten<br />
Stresstest unterzogen.<br />
Bei der periodischen Begutachtung geht es<br />
unter anderem um die Aktualität der jeweiligen<br />
Sicherheitsbestimmungen auf dem<br />
Gaststützpunkt, um dessen IT-Anbindung,<br />
Vertrags- und Verwaltungsvorgaben, den<br />
Ausbildungsstand der Soldaten, die Verpflegung<br />
und Unterbringung zusätzlichen Personals.<br />
Von Bedeutung sind ebenfalls die Absicherung<br />
des Objektes und die Belastbarkeit<br />
der Infrastruktur. Auf dem Fliegerhorst Laage<br />
wurden an verschiedenen Stellen Probebohrungen<br />
vorgenommen. Die amerikanischen<br />
Fachleute werden ihren Auftraggebern nach<br />
der Analyse der Beschaffenheit der Flugbetriebsflächen<br />
deren Eignung für die Verlegung<br />
und Stationierung aller oder bestimmter<br />
Luftfahrzeugtypen der USAF empfehlen<br />
können. Die Ergebnisse ihrer Analyse erhalten<br />
die deutschen Verantwortlichen umgehend.<br />
Die Gastgeber bewerten im Anschluss<br />
intern, ob bestimmte Forderungen umgesetzt<br />
werden.<br />
In dem Abschlussgespräch zogen die Amerikaner<br />
eine äußerst positive Bilanz: Der Fliegerhorst<br />
Laage ist nach den amerikanischen<br />
Prüfkriterien als mustergültig einzustufen und<br />
in nahezu allen Bereichen erhielt das Geschwader<br />
"Steinhoff" Höchstwertungen.<br />
Hptm Erik Pflanz, Stab TaktLwG 73 "S"<br />
56<br />
Die Belastbarkeit der Infrastruktur für die Stationierung von Luftfahrzeugen erfolgt mittels<br />
Probebohrungen
"Meeting de l’air d’Avord"<br />
n Laage - Zentrum der Welt n<br />
Am Wochenende des 18. Und 19. Juni <strong>2016</strong><br />
fand in Avord das sogenannte "Meeting de<br />
l’air d’Avord" statt. Diese Airshow hat das einhundertjährige<br />
Bestehen des französischen<br />
Fliegerhorstes gefeiert. Avord ist eine kleine<br />
Stadt exakt in der Mitte Frankreichs und liegt<br />
ca. 200 Kilometer südlich von Paris. Auf dem<br />
30+73 mit der Sonderlackierung General<br />
Steinhoffs auf dem Seitenleitwerk am besten<br />
geeignet.<br />
Die Verlegung nach Frankreich gestaltete sich<br />
nicht ganz einfach, da am Abflugtag dichte<br />
Gewitter westlich von Laage den Start um<br />
mehrere Stunden verzögerten. Aber durch die<br />
Das italienische Kunstflugteam Frecce Tricolori<br />
großen Fliegerhorst in Avord sind französische<br />
E-3F AWACS-Aufklärungsflugzeuge und diverse<br />
Transportflugzeuge der französischen<br />
Luftwaffe stationiert. Ebenfalls wird dort ein<br />
Teil der Schulung zum Transportflugzeugführer<br />
durchgeführt.<br />
Auf Einladung der französischen Streitkräfte<br />
entsandte das TaktLwG 73 "S" im Auftrag der<br />
Luftwaffe vom 17.-20. Juni <strong>2016</strong> einen EURO-<br />
FIGHTER zum "Static Display". "Static Display"<br />
bedeutet, dass das Flugzeug ohne<br />
Flugvorführung ausgestellt wird. Dafür war<br />
natürlich der Geschwader-EUROFIGHTER<br />
Flexibilität aller beteiligten Soldaten, konnte ein<br />
neues Zeitfenster für die Ankunft abgesprochen<br />
werden und einem Flug nach Frankreich<br />
stand nichts mehr im Wege. Durch die geschickte<br />
Navigation und Kraftstoffkalkulation<br />
des Piloten wurde schlechtes Wetter vermieden<br />
und pünktlich um 15:00 Uhr Ortszeit in<br />
Avord gelandet. Nach der Ankunft wurde der<br />
EUROFIGHTER direkt in den Ausstellungsbereich<br />
geschleppt und für das Wochenende vorbereitet.<br />
Nun sollte auch hier ein heftiges Gewitter<br />
losbrechen und den Himmel von Avord<br />
silbergrau bedecken. Dies war jedoch das letz-<br />
57
n Laage - Zentrum der Welt n<br />
te Gewitter für das Wochenende und die Airshow<br />
konnte über beide Tage bei strahlendem<br />
Sonnenschein ohne einen Tropfen Regen<br />
durchgeführt werden. Die Airshow selbst war<br />
ein sehr erfolgreiches Ereignis mit umfangreichen<br />
Flugvorführungen und vielen anderen<br />
Flugzeugen im "Static Display". Der EURO-<br />
FIGHTER wurde unter anderem zusammen mit<br />
niederländischen F-16, deutschen und britischen<br />
TORNADO und mehreren französischen<br />
Mirage 2000 präsentiert. Der Publikumsmagnet<br />
war natürlich der EUROFIGHTER, dessen<br />
aerodynamisches und kraftvolles Design von<br />
den Besuchern vielfach gelobt wurde. Zu den<br />
Highlights der "Flying Displays" zählten der<br />
spanische EUROFIGHTER, eine französische<br />
Rafale, eine Zweier-Formation französischer<br />
Mirage 2000, das italienische Kunstflugteam<br />
Frecce Tricolori und natürlich auch das französische<br />
Kunstflugteam Patrouille de France.<br />
Die nächste Airshow in Avord soll übrigens<br />
wieder in vier Jahren stattfinden. Das Interesse<br />
der französischen Luftwaffe wurde bereits<br />
bekundet und einer Beteiligung eines deutschen<br />
EUROFIGHTER sollte nichts im Wege<br />
stehen. Horrido!<br />
Mit kameradschaftlichem Gruß<br />
Major Stefan Klix<br />
Stab FlgGrp TaktLwG 73 "S"<br />
Der EUROFIGHTER 30+73 aus Laage im Static Display<br />
Das französische Kunstflugteam Patrouille de France<br />
59
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Geschwader "Steinhoff" auf dem MV-Tag<br />
60<br />
Taktisches Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />
präsentiert sich auf Großveranstaltung<br />
in Güstrow - großer Zulauf, interessante Gespräche,<br />
Kinder im Schleudersitz<br />
Mecklenburg-Vorpommern-Tag in Güstrow:<br />
60000 Besucher, Hunderte Aussteller und<br />
mittendrin das Taktische Luftwaffengeschwader<br />
73 "Steinhoff". Es waren zwei anstrengende<br />
Tage für die Soldaten des Geschwaders,<br />
die mit einem Zeltstand unseren<br />
Verband präsentierten. Aber es hat sich gelohnt.<br />
Denn nicht nur der ständige Zulauf an<br />
Besuchern war groß, auch das tiefgehende<br />
Interesse an Fliegerei, Technik und Personal<br />
sorgten dafür, dass die "Infos", Techniker und<br />
der Pilot vor Ort stets zu tun hatten.<br />
Neben Schleudersitzen und Pilotenausrüstung<br />
waren auch Flugzeugmodelle von EU-<br />
ROFIGHTER, MiG-29 und PHANTOM als Publikumsmagneten<br />
auszumachen. Viele<br />
Besucher machten es sich außerdem vor<br />
dem Bildschirm gemütlich, auf dem TV-Reportagen<br />
über unsere Piloten liefen. Der Renner<br />
bei den jüngeren Gästen waren allerdings<br />
die beiden Schleudersitze vor dem Zelt. Mit<br />
Pilotenhelm und angeschnallt, konnten Eltern<br />
hier einen etwas außergewöhnlicheren<br />
Schnappschuss von ihren Kleinen machen.<br />
Auch gab es alte "<strong>Kranich</strong>"-Ausgaben zu erwerben<br />
oder das ein oder andere Geschwadermerchandise.<br />
Aber auch viele Fachgespräche<br />
mit älteren Herren, die "früher auch<br />
mal Funker bei der Armee" waren, fanden<br />
ständig statt.<br />
Am Samstagabend wurde es plötzlich noch<br />
einmal richtig voll am Stand. Zunächst verwundert<br />
konnten wir dann aber schnell eine<br />
Erklärung finden: Viele andere Austeller hatten<br />
bereits etwas früher ihren Stand geräumt<br />
und so strömten viele Besucher noch einmal<br />
zu uns.<br />
Der MV-Tag fand <strong>2016</strong> erstmals in der Barlachstadt<br />
Güstrow statt und sorgte mit einem<br />
bunten Programm für zufriedene Besucher.<br />
Die Stände der Landesregierung, vieler Unternehmen,<br />
Vereine, Hochschulen, der Bundeswehr<br />
und anderer Institutionen waren im<br />
OFw Eric Koschig erklärte die Flugausrüstung<br />
Zwei Tage fast ohne Pause: Der Stand unseres<br />
Geschwaders war immer gut besucht<br />
ganzen Stadtgebiet verteilt. Auf einer großen<br />
Bühne gab es ein abwechslungsreiches Programm,<br />
bei dem auch Stars wie Jan Josef<br />
Liefers mit seiner Band oder Namika auftraten.<br />
Das schöne Wetter trug zu der erfolgreichen<br />
Veranstaltung bei.<br />
Nach zwei 13-Stunden-Tagen hatten wir uns<br />
das Feierabendbier am Sonntagabend verdient<br />
und waren uns einig: 2018 wird sich das<br />
Taktische Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />
auf jeden Fall wieder auf dem MV-Tag<br />
präsentieren. Dann zum 800-jährigen Stadtjubiläum<br />
in Rostock.<br />
Lt Christoph Trost, UniBw München
n Laage - Zentrum der Welt n<br />
Zwölfter Mecklenburg-Vorpommern-Tag<br />
Mit einem zünftigen Bürgerfest zum zwölften<br />
Mecklenburg-Vorpommern-Tag präsentierte<br />
sich "das schönste Bundesland der Welt" auf<br />
zahlreichen Bühnen mit attraktiven Programmen<br />
für die ganze Familie. Selbstverständlich<br />
nutzte auch der Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern<br />
die Gelegenheit und stellte<br />
sich und einige Breitensportangebote vor. Der<br />
Sportclub Laage hatte sich dazu bereit erklärt,<br />
die Leichtathletik auf dem MV-Tag zu repräsentieren.<br />
Der Leichtathletikverband Mecklenburg-Vorpommern<br />
bedankt sich recht herzlich für den<br />
spontanen und kurzfristigen Einsatz der Laager<br />
Leichtathleten. Nach der ersten Ideenfindung<br />
zum Sportprogramm im Mai konnten<br />
zwei Wochen vor den anstehenden Terminen<br />
mit viel Glück motivierte Menschen überzeugt<br />
werden, das Sportangebot der Leichtathletik<br />
zu betreuen. Ganz konkret ging es darum, ein<br />
leichtathletisches Mitmachangebot zu präsentieren,<br />
das die drei Bewegungsformen Laufen,<br />
Springen, Werfen wiederspiegeln sollte.<br />
Dabei konnten die Ehrenamtler auf erprobte<br />
Konzepte zurückgreifen und baten die interessierten,<br />
sportlichen Gäste zu einem lockeren<br />
Dreikampf. Am Samstag stellten sich mehr als<br />
einhundert Sportinteressierte dem Spaßwettkampf.<br />
Am Sonntag waren es, bei zugegeben<br />
viel besseren äußeren Bedingungen, fast zweihundert<br />
Aktive. Alle bekamen nach erfolgreicher<br />
Bewältigung einen Stempel auf die mitgeführte<br />
Sammelnachweiskarte, die nach Abschluss<br />
aller Angebote im Zelt des Landessportbundes<br />
mit einem kleinen Präsent<br />
bedacht wurden. Für die Laager Clubsportler<br />
war sicherlich der Besuch des Ministerpräsidenten<br />
unseres Bundeslandes, Erwin Sellering,<br />
in Begleitung des Güstrower Bürgermeisters,<br />
Arne Schuldt, ein echter Höhepunkt.<br />
Bestätigung und Wertschätzung ehrenamtlicher<br />
Arbeit haben eine hohe Bedeutung für<br />
Engagierte, denn das Motiv, sich auf Veranstaltungen<br />
wie am zurückliegenden Wochenende<br />
zu engagieren, sind nicht ein regelmä -<br />
ßiges Einkommen oder andere materielle<br />
Gegenleistungen.<br />
Die Anerkennung ehrenamtlichen Engagements<br />
ist wichtig und wirkt als Motivation für<br />
die zukünftige Arbeit sowie langfristige Bindung,<br />
denn einen Verlust von ehrenamtlichen<br />
Aktiven kann sich der organisierte Sport nicht<br />
leisten. Basis dafür ist oft eine Hand-in-Hand-<br />
Abmachung hauptberuflicher Mitarbeiter und<br />
ehrenamtlich Tätiger. Umgekehrt: Fehlende<br />
Empathie, Dankbarkeit und ohne das nötige<br />
Fingerspitzengefühl wird Ehrenamt eher verschreckt.<br />
Eine bessere Abstimmung und Kommunikation<br />
vor Ort wäre deshalb wünschenswert<br />
gewesen.<br />
André Stache, Laage<br />
Eine sportliche Aktion, die vom Ministerpräsidenten Erwin Sellering (2.v.l.) verfolgt wird<br />
61
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Besuch des MFC Salzgitter<br />
Nach dem letzten offiziellen Geschwaderbesuch<br />
in 2015 mit einer Delegation von Spezialeinsatzkräften,<br />
Vertretern des MAD, BND,<br />
Verfassungsschutz und ausgewählter Wirtschaftsunternehmen<br />
aus dem Sicherheitsbereich<br />
durfte ich dieses Mal wieder rein privat<br />
mit meinen Fliegerfreunden vom Motorflugclub<br />
Salzgitter das TaktLwG 73 "S" besuchen.<br />
Als besonderes Highlight hat ein Teil unserer<br />
Gruppe schon am Vortag die Anreise mit drei<br />
Flugzeugen nach Laage angetreten, um noch<br />
die Gelegenheit zu nutzen, die Stadt Rostock<br />
zu besichtigen und an einem gemeinsamen<br />
Abendessen am Hafen teilzunehmen. Wir haben<br />
uns sehr darüber gefreut, dass auch einige<br />
Angehörige des Geschwaders daran teilnehmen<br />
konnten und uns in netter<br />
Atmosphäre für gute Gespräche zur Verfügung<br />
standen.<br />
Am 20. Juni <strong>2016</strong> reisten die übrigen Teilnehmer<br />
unserer Gruppe pünktlich zum geplanten<br />
Geschwaderbesuch an. Nach einem interessanten<br />
Geschwaderbriefing durch Hauptfeldwebel<br />
Jan Seemann und Oberstabsfeldwebel<br />
Heinz-Dieter Nitz, unterstützt durch den<br />
Oberstabsgefreiten Robert Schlicht, der sich<br />
auch als Fotograf betätigte, bestand die<br />
Möglichkeit, den EUROFIGHTER im Static<br />
Display zu besichtigen. Hier hatten wir als<br />
technisch und fliegerisch Interessierte die<br />
Gelegenheit, auch eine Vielzahl technischer<br />
Fragen zu stellen, die mit großem Wissen beantwortet<br />
wurden.<br />
Im Anschluss wurden wir in der Truppenküche<br />
in bekannt guter Qualität versorgt und<br />
gestärkt. Nach dem Mittagessen konnten wir<br />
den Flugbetrieb von einer Beobachtungsposition<br />
in Flugfeldnähe hautnah miterleben und<br />
einige Starts und Landungen direkt miterleben.<br />
Dadurch motiviert, ging es zur nächsten Station,<br />
den EUROFIGHTER-Flugsimulator. Hier<br />
hatten wir die Möglichkeit unter entsprechender<br />
Anleitung eines Fluglehrers, es einmal<br />
selbst auszuprobieren. Nur soviel: Fliegerische<br />
Erfahrung hilft ungemein, aber es ist natürlich<br />
eine ganz andere Hausnummer, als<br />
unsere Motorflugzeuge zu bedienen.<br />
Über einen Besucher unserer Gruppe habe<br />
ich mich ganz besonders gefreut: Herr Ingolf<br />
Diesel. Herr Diesel wurde von seinem Sohn<br />
Roland Diesel zu seinem Geburtstag zu diesem<br />
Besuch eingeladen, da er während sei-<br />
62<br />
Vorabendtreffen in Rostock
n Laage - Zentrum der Welt n<br />
nes Wehrdienstes eine enge Verbindung zu<br />
den fliegenden Kampfverbänden hatte.<br />
Ingolf Diesel wechselte nach seiner militärischen<br />
Grundausbildung in Roth bei Nürnberg<br />
zum Jagdbombergeschwader 42 an den Fliegerhorst<br />
Pferdsfeld. Hier diente er in der Kfz-<br />
Staffel und ergriff dabei die Möglichkeit, alle<br />
Führerscheine, die man damals machen<br />
konnte, zu erwerben. Er erlebte mit, wie das<br />
JaboG 42 im Mai des Jahres 1967 mit der<br />
Einführung der Fiat G.91 R3 in das Leichte<br />
Kampfgeschwader 42 (LeKG 42) umbenannt<br />
mit so einem Besuch verbunden - dies war<br />
nur eine davon!<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten<br />
des Geschwaders, die uns diesen<br />
Besuch ermöglichten, uns begleitet und versorgt<br />
haben.<br />
Einen besonderen Dank an Oberst Bernhard<br />
Teicke, der seinerzeit als Kommodore des<br />
Geschwaders, den Besuch einschließlich<br />
Landung und Abstellung unserer Flugzeuge<br />
im militärischen Bereich genehmigt hat.<br />
Oberst Teicke übergab die Führung des<br />
Gruppenfoto vor dem EUROFIGHTER<br />
wurde. Die Kfz-Staffel wurde dabei zu einem<br />
Teil der neuen Nachschub- und Transportstaffel.<br />
Als das Geschwader der NATO voll<br />
unterstellt worden war, konnte Ingolf Diesel<br />
als Busfahrer seine Kameraden in Alarmsituationen<br />
von der aus Sicherheitsgründen abseits<br />
des Flugplatzes gelegenen Kaserne<br />
zum Flugplatz fahren. 1968 verabschiedete er<br />
sich zur Aufnahme seines Studiums an die<br />
TU Darmstadt. Der Kontakt zu den Staffelkameraden<br />
hatte allerdings weiterhin Bestand.<br />
Es sind eben immer wieder auch persönliche<br />
Erfahrungen, Freundschaften und Erlebnisse<br />
TaktLwG 73 "S" am 28. Juni <strong>2016</strong> an seinen<br />
Nachfolger Oberstleutnant Gero von Fritschen.<br />
Wir wünschen Oberstlt Gero von Fritschen<br />
insbesondere unter den anstehenden neuen<br />
Herausforderungen weiterhin eine erfolgreiche<br />
Führung des Geschwaders und würden<br />
uns darüber freuen, wieder einmal als Besucher<br />
nach Laage kommen zu dürfen. Mit fliegerischen<br />
und kameradschaftlichen Grüßen<br />
Ihr/euer<br />
Rubin Hans, Motorflugclub Salzgitter<br />
63
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Luftwaffe hautnah<br />
18 Jugendliche aus ganz Deutschland besuchen<br />
das TaktLwG 73 "S" auf Einladung vom<br />
Freundeskreis Luftwaffe e.V.<br />
Den EUROFIGHTER zum Anfassen, ein Blick<br />
über den Fliegerhorst vom 26 Meter hohen<br />
Tower und ein Flug im Simulator. Das waren<br />
nur einige, der vielen Highlights, die 18 Jugendliche<br />
aus ganz Deutschland beim Taktischen<br />
Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />
erleben konnten. In der Informationswoche<br />
des Freundeskreises Luftwaffe e.V. bekamen<br />
die 15- bis 18-Jährigen vom 1. bis 5. August<br />
ein abwechslungsreiches Programm auf dem<br />
Fliegerhorst in Laage und in der Umgebung<br />
geboten.<br />
Der Montag stand unter dem Motto "Informationen<br />
und Wissenswertes". Zunächst bekam<br />
die Gruppe ausführlich erklärt, was so<br />
ein Geschwader überhaupt macht. Dabei<br />
ging es um die Geschichte des Standortes,<br />
den EUROFIGHTER und das viele Personal,<br />
das dafür sorgt, dass Piloten auf dem Jet<br />
ausgebildet werden können. Spannend wurde<br />
es zum ersten Mal, als ein EUROFIGHTER<br />
aus nächster Nähe begutachtet werden<br />
konnte und ein Technischer Offizier dazu Rede<br />
und Antwort stand. Die jungen Leute löcherten<br />
den Soldaten mit vielen Fragen, beispielsweise<br />
wie schnell so ein Jet ist oder<br />
wie lange das Kerosin bei voller Beladung<br />
reicht. Es folgte ein Abstecher auf den Besucherhügel<br />
neben der Start- und Landebahn,<br />
wo manch einem die Kinnlade herunter<br />
klappte und sich bei dem ein oder anderen<br />
sogar ein wenig Gänsehaut bildete, denn aus<br />
nächster Nähe konnten donnernde Starts<br />
von acht EUROFIGHTER erlebt werden.<br />
Spätestens jetzt waren alle begeistert. Das<br />
legte den Grundstein für die interessanten<br />
Vorträge am Nachmittag. Ein Pilot, ein Fliegerarzt<br />
und ein Karriereberater mussten viele<br />
Fragen beantworten und so wussten die jungen<br />
Leute nun ganz genau, wie Fliegerei und<br />
ein Flugplatz funktionieren.<br />
Am Dienstagvormittag konnten die Teilnehmer<br />
Rostock und die naheliegende Ostsee-<br />
64<br />
Hauptfeldwebel Jan Seemann mit dem Freundeskreis am EUROFIGHTER
n Laage - Zentrum der Welt n<br />
küste aus der Luft erleben. Vom Segelflugplatz<br />
Purkshof nahe der Hansestadt ging es<br />
mit einer Propellermaschine in die Luft. Der<br />
Adrenalinpegel hatte anschließend nicht viel<br />
Zeit zum Sinken. Nach einem Besuch bei<br />
Karl's Erdbeerhof rasten die Jugendlichen<br />
am frühen Abend in spannenden Duellen<br />
beim GoKartfahren über die Piste. Ein Kontrastprogramm<br />
zum vorigen Tag, das bei den<br />
Jugendlichen gut ankam.<br />
Dass ein Blick über den Tellerrand nie verkehrt<br />
ist, zeigte sich am Mittwoch, als ein Besuch<br />
bei der Marinetechnikschule in Parow anstand.<br />
Nach einem Blick in die Werkstätten<br />
und Schießanlagen folgte eine Fahrt mit einem<br />
V-Boot zum Stralsunder Hafen. Leider<br />
spielte das Wetter nicht mit und die Sicht<br />
reichte nur wenige Meter über den Ostsee-<br />
Meeresarm Strelasund, der das Festland und<br />
die Insel Rügen trennt. Im schönen Altstadthafen<br />
angekommen konnten die jungen Leute<br />
das Ozeaneum besuchen und anschließend<br />
durch die Innenstadt schlendern.<br />
Am Donnerstag spielte sich das Geschehen<br />
wieder am Standort in Laage ab. Auf dem<br />
Programm standen heute Selberfliegen im<br />
EUROFIGHTER-Simulator, ein Besuch bei der<br />
zivilen Flughafen GmbH und der Polizeihubschrauberstaffel<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Vor allem aus dem Simulator kamen die Jugendlichen<br />
mit strahlenden Augen heraus.<br />
"Das ist schon ziemlich dicht am echten Fliegen",<br />
kommentierte ein Teilnehmer. Jeder<br />
durfte einige Runden am virtuellen Himmel<br />
über Mecklenburg-Vorpommern drehen.<br />
Abends gab es noch ein gemütliches Abschiedsgrillen<br />
im Offiziercasino des Stützpunktes.<br />
Der Generalsekretär des Freundeskreises<br />
Luftwaffe e.V., Hauptmann a.D.<br />
Schmitz, hatte dazu eingeladen. Auf seine<br />
Fragen nach einem Feedback zu der Informationswoche,<br />
waren sich alle einig: die Woche<br />
war spannend, lehrreich und auch sehr lustig.<br />
Man hatte sich in der Gruppe zusammengefunden<br />
und viel Spaß gehabt. Bis zum späten<br />
Abend saßen die Jugendlichen mit den Betreuern<br />
zusammen, ließen es sich mit Gegrilltem<br />
gut gehen und diskutierten angeregt die<br />
vergangene Woche, bevor es am Freitagvormittag<br />
wieder Richtung Heimat ging.<br />
Lt Christoph Trost, UniBw München<br />
Die Fahrt mit einem Verlegeboot (V-Boot) der Marine endete im Stralsunder Hafen<br />
65
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Tag der Bundeswehr - Rendsburg/Hohn<br />
Öffentlichkeitsarbeit ist heutzutage wichtiger<br />
denn je. Dies trifft auch auf die Streitkräfte eines<br />
jeweiligen Landes zu. Die Bundeswehr<br />
ist nach der Aussetzung der Wehrpflicht besonders<br />
darauf angewiesen, sich nach außen<br />
zu präsentieren. War es in der Vergangenheit<br />
vorrangig ein Zeigen der Ausrüstung und der<br />
eigenen Fähigkeiten, so kommt heute vermehrt<br />
ein aktives Werben um zukünftige Soldaten<br />
und Soldatinnen hinzu. Um das Ganze<br />
besser zu koordinieren, veranstaltet die Bundeswehr<br />
seit letztem Jahr einen offiziellen<br />
"Tag der Bundeswehr". Dieser wird an insgesamt<br />
16 ausgewählten Standorten im gesamten<br />
Bundesgebiet am selben Wochenende<br />
durchgeführt. Ziel dabei ist es, das<br />
Gesamtpaket Bundeswehr, mit all seinen Facetten<br />
sowie allen Teilstreitkräften der Öffentlichkeit<br />
zu zeigen bzw. sich als attraktiver Arbeitgeber<br />
zu präsentieren. Welchen<br />
Stellenwert der Tag der Bundeswehr hat,<br />
kann man auch darin erkennen, dass die<br />
Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula<br />
von der Leyen, es sich nicht nehmen ließ,<br />
sich per Live-Schaltung aus dem Standort<br />
Frankenberg bei Hannover mit einer Ansprache<br />
an alle Besucher der veranstaltenden<br />
Standorte zu wenden (insgesamt zählte man<br />
über 250000 Besucher).<br />
Die Luftwaffe war mit zwei Standorten vertreten,<br />
dem Taktischen Luftwaffengeschwader<br />
74 aus Neuburg sowie dem Lufttransportgeschwader<br />
63 aus Rendsburg/Hohn in<br />
Schleswig Holstein. An letzterem war ein<br />
ganz besonderer Formationsflug angekündigt,<br />
der viele Enthusiasten und Spotter dazu<br />
veranlasste, teilweise große Anfahrtswege in<br />
Kauf zu nehmen, um ganz in den Norden der<br />
Republik zu fahren (die Entscheidung, in den<br />
Hohen Norden zu kommen, erwies sich übrigens<br />
als goldrichtig - das Wetter in Hohn war<br />
im Gegensatz zu Neuburg perfekt). Bei dem<br />
66<br />
Die C-160 TRANSALL in der Sonderlackierung zu 60 Jahren Luftwaffe und der Geschwadergeschichte
n Wissenswertes n<br />
erwähnten Höhepunkt handelte es sich um eine<br />
"Drei-Generationen Formation", bestehend<br />
aus der einzigen, noch flugfähigen Nord 2501<br />
NORATLAS, der TRANSALL C-160D sowie eines<br />
brandneuen Airbus A-400M. Diese spezielle<br />
Konstellation veranlasste nicht nur eingefleischte<br />
Luftwaffen-Fans und Spotter nach<br />
Hohn zu kommen, sondern auch viele ehemalige<br />
Bundeswehrangehörige ließen sich die<br />
Chance nicht entgehen, um diesem Höhepunkt<br />
beizuwohnen. Dabei hatte der eine oder<br />
andere Ehemalige (vor allem die älteren Semesters)<br />
bei dem Anblick schon ein wenig<br />
feuchte Augen! In Anbetracht der Tatsache,<br />
dass der Standort Hohn immer noch von der<br />
Schließung bedroht ist und die C-160 eigentlich<br />
schon zum alten Eisen gehört, war der<br />
Verbandsflug der drei Transportmaschinen ein<br />
Erlebnis, welches so in dieser Form wahrscheinlich<br />
nicht mehr stattfinden wird.<br />
Das Lufttransportgeschwader 63 (LTG 63)<br />
wurde im September 1961 in Celle-Wietzenbruch<br />
in Dienst gestellt. Keine sechs Jahre<br />
später (1967) verlegte der Verband auf seinen<br />
heutigen Stützpunkt unweit des Nord-<br />
Ostsee Kanals im schleswig-hosteinischen<br />
Rendsburg. Als erstes Flugzeugmuster erhielt<br />
das LTG 63 die Nord 2501 NORATLAS,<br />
bereits drei Jahre später wurde die letzte Maschine<br />
dieses Typs außer Dienst gestellt<br />
(März 1970). Fortan flog das LTG 63 das moderne<br />
Muster TRANSALL C-160, eine<br />
deutsch-französische Gemeinschaftsentwicklung<br />
- der Buchstabe C steht übrigens<br />
für: Cargo und die Zahl 160 für die Gesamtflügelfläche<br />
in m². Ihren Erstflug hatte die C-<br />
160 am 25. Februar 1963. Die Luftwaffe plante<br />
insgesamt 110 Maschinen dieses Typs zu<br />
beschaffen, gab allerdings bereits Anfang<br />
der 1970er Jahre 20 Flugzeuge an die Türkei<br />
ab. Zum Tag der Bundeswehr, aber auch zur<br />
Feier ihres 55-jährigen Bestehens, hat das<br />
LTG 63 eine Maschine (50+95) mit einem Jubiläumsanstrich<br />
versehen. Diese farbenfrohe<br />
"bunte Mühle" wird zum Leidwesen vieler ihren<br />
"Lebensabend" nicht in Rendsburg oder<br />
in irgendeinem deutschen Museum verbringen,<br />
sondern wird noch zum Ende dieses<br />
NORATLAS am Tag der Bundeswehr im Flugbetrieb beim LTG 63 in Hohn<br />
67
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Die Fallschirmspringer des Kommando Spezialkräfte (KSK)<br />
68<br />
Jahres, kurz nach ihrer Außerdienststellung,<br />
nach Eindhoven in den Niederlanden geflogen,<br />
wo sie auf dem Gelände des European<br />
Air Transport Commands (EATC) als Ausstellungsstück<br />
ihr weiteres Dasein fristen wird.<br />
Das LTG 63 ist zur Zeit eines von drei Lufttransportgeschwadern<br />
der Bundeswehr - bei<br />
den anderen handelt es sich um das LTG 61 in<br />
Penzing sowie das LTG 62 in Wunsdorf. Der<br />
aktuelle Stand sieht eine Schließung des<br />
Standortes bis zum Ende des Jahres 2021<br />
vor. Ursprünglich sollte Hohn seine Tore bereits<br />
im Jahr 2018 schließen. Bedingt durch<br />
die Tatsache, dass sich die Einführung des A-<br />
400M erheblich verzögert - zur Zeit sind gerade<br />
mal drei Maschinen dieses Typs an die<br />
Luftwaffe ausgeliefert und im Dienst, bekam<br />
das LTG 63 eine weitere Gnadenfrist. Zur Zeit<br />
kausieren Gerüchte, dass die Bundeswehr<br />
Überlegungen anstellt, amerikanische Lockheed<br />
Martin C-130 HERCULES-Transportmaschinen<br />
als Ergänzung zum A-400M zu beschaffen.<br />
Ob es sich dabei lediglich um<br />
theoretische Überlegungen handelt oder vielleicht<br />
sogar um konkrete Pläne, lässt sich zur<br />
Zeit nicht mit Bestimmtheit sagen. Auf alle<br />
Fälle wäre es nicht nur für Rendsburg/Hohn<br />
und das LTG 63 wünschenswert, wenn die<br />
Luftwaffe außer dem A-400M auch noch über<br />
einen kleineren, taktischen Transporter verfügen<br />
würde. Der A-400M fliegt in einer Leistungsklasse,<br />
die bis dato der Luftwaffe verschlossen<br />
war. Damit sind Verlegungen<br />
großer Mengen an Personal, Gerät und Material<br />
möglich, ohne dafür befreundete Nationen<br />
um Hilfe bitten zu müssen. Gerade in einer<br />
Zeit, wo Auslandseinsätze zu einem Hauptaufgabenbereich<br />
der deutschen Streitkräfte<br />
zählen, ist die Verfügbarkeit ausreichender<br />
Transportkapazität unabdingbar. So weit so<br />
gut. Was macht die Luftwaffe aber in dem<br />
Fall, wenn gerade mal vier bis sechs Euro-Paletten<br />
mit insgesamt 2,5 bis vier Tonnen Gewicht<br />
in eine unwegsame Region zu transportieren<br />
sind? Dafür eine Maschine, wie den<br />
A-400M einzusetzen, wäre nicht gerade wirtschaftlich.<br />
Aus diesem Grund haben viele<br />
Luftwaffen mindestens zwei verschiedene
n Wissenswertes n<br />
CH-53<br />
Transportflugzeuge im Einsatz - einen strategischen<br />
Transporter in der Leistungsklasse einer<br />
Boeing C-17 GLOBEMASTER III oder der<br />
A-400M sowie einen kleineren, taktischen<br />
Transporter, wie zum Beispiel die Lockheed<br />
Alenia C-27J SPARTAN oder die Lockheed<br />
Martin C-130J HERCULES. Sollte dieser Fall<br />
(Beschaffung einer C-130J für die Luftwaffe)<br />
jemals eintreten, dann wäre eine Wiederholung<br />
des Drei-Generationenfluges mit vielleicht<br />
sogar vier unterschiedlichen Maschinen<br />
möglich?<br />
Am Tag der Bundeswehr konnten die zahlreichen<br />
Zuschauer aber nicht nur Transportflugzeuge<br />
bewundern. Ein Hauptthema der Veranstaltung<br />
war eine kombinierte Aktion einer<br />
fiktiven Geiselbefreiung, welche durch Kräfte<br />
des KSK durchgeführt wurde. Diese wurden<br />
dabei nicht nur von den C-160 aus Hohn unterstützt,<br />
sondern erhielten auch Unterstützung<br />
von einem TORNADO IDS des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />
51 "Immelmann" aus dem<br />
benachbarten Jagel sowie von einem EURO-<br />
FIGHTER EF-2000 des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />
73 "Steinhoff" aus Laage. Allerdings<br />
waren die Darbietungen der beteiligten<br />
Fluggeräte keine Demonstration der Leistungsfähigkeit<br />
- weder des Gerätes, noch des<br />
Könnens der beteiligten Besatzungen. Ein<br />
schnurgerader Überflug eines TORNADO mag<br />
den allgemeinen Vorgaben der verantwortlichen<br />
Stellen entsprechen - mit einer Leistungsschau<br />
hat dies aber nichts zu tun!<br />
Resümee: Der Tag der Bundeswehr war ein<br />
Erfolg! Daran hat natürlich das gute Wetter einen<br />
gewissen Anteil aber auch die Mühe, die<br />
sich alle Beteiligten und vor allem die Männer<br />
und Frauen (Zivil & Militär) des LTG 63 in den<br />
Monaten der Vorbereitung gemacht haben.<br />
Eine Veranstaltung der Bundeswehr ist keine<br />
Airshow! Man lässt es auch nicht "krachen"<br />
und zeigt auch nicht wirklich, was man drauf<br />
hat. Die Bundeswehr präsentiert sich zurückhaltend,<br />
dafür aber als das was sie ist: eine<br />
moderne Streitmacht hochmotiviert und immer<br />
dann zur Stelle, wenn sie gebraucht wird!<br />
Robert Kysela, CHK 6<br />
69
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
DANISH AIRSHOW <strong>2016</strong><br />
70<br />
Dänische Airshows hatten stets eine sehr hohe<br />
Qualität, das diesjährige Event auf der Flyvestation<br />
(Air Base) Skrydstrup machte da<br />
keine Ausnahme. Als am 19. Juni <strong>2016</strong> der<br />
südlichste Stützpunkt der Royal Danish Air<br />
Force (RDAF) seine Tore öffnete, strömten<br />
geschätzte 150000 Besucher auf den Platz.<br />
Bei moderatem Wetter (am Showtag war es<br />
bewölkt) genossen die Zuschauer ein exzellentes<br />
und abwechslungsreiches Flugprogramm.<br />
Natürlich war im Line-up des Static Displays<br />
auch deutlich zu erkennen, dass die Zeiten, in<br />
denen 200+ Flugzeuge an einer großen Luftfahrtveranstaltung<br />
teilnahmen, der Vergangenheit<br />
angehören. Dafür konnte sich das<br />
Flying Display wirklich sehen lassen. Neben<br />
den obligatorischen dänischen Luftfahrtzeugen<br />
war es besonders der Besuch aus der<br />
Ukraine, welcher die Herzen aller Flugzeugenthusiasten<br />
höher schlagen ließ. Die Rede<br />
ist natürlich von den Sukhoi Su-27 (NATO Code:<br />
FLANKER), welche gemeinsam mit einer<br />
Iljushin IL-76MD (NATO Code: CANDID) eines<br />
der Höhepunkte der Airshow darstellte. Aufgrund<br />
der immer noch vorhandenen Spannungen<br />
zwischen dem ukrainischen Staat<br />
und seinem östlichen Nachbarn Russland hat<br />
kaum jemand mit dem Erscheinen der Sukhois<br />
gerechnet. Als dann am Freitag, den 17.<br />
Juni <strong>2016</strong> um exakt 0902 Z (Z = ZULU Time,<br />
das entspricht 11:02 Uhr MEZ) am Horizont<br />
die Silhouetten zweier Su-27 sowie einer IL-<br />
76 auftauchten, war die Freude natürlich riesig.<br />
Die Sukhoi Su-27 der ukrainischen Luftwaffe<br />
gehören der 831. Taktischen<br />
Luftbrigade an und sind in Mirgorod stationiert;<br />
die Iljushin stammt von der 25. Lufttransportbrigade<br />
aus Melitopol. Die Ukraine<br />
verfügt zurzeit über gerade mal elf einsatzfähige<br />
FLANKER, allerdings befinden sich nach<br />
unbestätigten Meldungen ein paar weitere im<br />
Zulauf. Diese sind nach dem Zerfall der Sowjetunion<br />
und der Unabhängigkeit der Ukraine<br />
eingelagert worden. Ein umfangreiches Upgrade-Programm,<br />
welches von einer einheimischen<br />
Firma durchgeführt wird, sorgt dafür,<br />
dass die bestehende Flotte zum einen modernisiert<br />
wird und zum anderen einige der<br />
eingelagerten Maschinen wieder reaktiviert<br />
werden.<br />
Um den Reigen an Flugzeugen russischen<br />
Ursprungs abzurunden, sendete die polnische<br />
Luftwaffe noch zwei ihrer Mikoyan-Gurevich<br />
MiG-29 (NATO Code: FULCRUM). Diese<br />
gehören zum 41.ELT - 41 Eskadra<br />
Lotnictwa Taktycznego (41. Taktisches Luftfahrtgeschwader)<br />
aus Malbork. Ein großer<br />
Teil der Maschinen des 41. ELT stammt übrigens<br />
aus den Beständen der Bundeswehr<br />
(Taktisches Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />
aus Rostock/Laage).<br />
Von "westlicher" Seite waren es in erster Linie<br />
Lockheed Martin F-16 FIGHTING FALCON,<br />
welche das Flugprogramm bereicherten. Neben<br />
einem Solodisplay einer sonderlackierten<br />
F-16MLU der Eskadrille 727 aus Skrydstrup<br />
bekam man auch noch eine belgische F-<br />
16MLU sowie eine griechische F-16C Block<br />
52 (Team "ZEUS") im Flugprogramm zu sehen.<br />
Interessanterweise ist der offizielle Name<br />
FIGHTING FALCON unter den Piloten<br />
nicht wirklich geläufig. Dort wird die F-16<br />
grundsätzlich als VIPER bezeichnet - hört<br />
sich irgendwie auch viel cooler an!<br />
Von dem im Vorspann angekündigten Maschinen<br />
waren alle zugegen - mit einer Ausnahme!<br />
Die dänische Regierung hat ein paar<br />
Tage vor dem Event bekanntgegeben, dass<br />
Dänemark als Ersatz für ihre in die Jahre gekommene<br />
F-16-Flotte den neuen Lockheed<br />
Martin F-35-LIGHTNING II-Kampfjet bestellen<br />
wird - 28 Maschinen von ursprünglich 48<br />
geplanten. Damit sind beide Mitbewerber, der<br />
EUROFIGHTER EF-2000 genauso wie die<br />
Boeing F/A-18 F SUPER HORNET aus dem<br />
Rennen - eine Entscheidung, die nicht wirklich<br />
verwundert. Als schlechter Verlierer erwies<br />
sich die Fa. Boeing. Nachdem die Entscheidung<br />
der Dänen bekannt wurde, ist das<br />
in Skrydstrup angekündigte Solodisplay einer<br />
Boeing F/A-18F SUPER HORNET kurzerhand<br />
ersatzlos gestrichen worden! Dafür sorgte eine<br />
andere Maschine aus dem Hause Boeing
n Wissenswertes n<br />
Aus Russland: Su-27UB und im Hintergrund die IL-76MD<br />
für Furore. Zum allerersten Mal war am Himmel<br />
über Dänemark (zumindest auf einer Airshow)<br />
eine Boeing B-52H STRATOFORT-<br />
RESS zu sehen. Diese landete zwar nicht,<br />
vollführte aber drei Überflüge, und ganz ehrlich,<br />
viel mehr ist bei diesem Fossil aus der<br />
Zeit, als der Kalte Krieg auf seinem Höhepunkt<br />
war, auch nicht zu erwarten. Trotzdem<br />
war es für die meisten Zuschauer ein tolles<br />
Erlebnis, eine B-52H im Flug bewundern zu<br />
können.<br />
Kaum bemerkt von vielen Zuschauern und<br />
nicht einmal von den zahlreich erschienenen<br />
Enthusiasten war in Skrydstrup ein richtiges<br />
Highlight zu sehen, welches so in dieser Form<br />
noch nie zuvor in Dänemark zu sehen war.<br />
Die Rede ist von einer CAC-13 BOOMERANG<br />
(CAC steht für Commonwealth Aircraft Corporation).<br />
Dieses einmotorige Jagdflugzeug<br />
aus australischer Produktion wurde in nur<br />
wenigen Wochen basierend auf der CAC<br />
WIRRAWAY, einer modifizierte Lizenzversion<br />
der North American NA-16, entwickelt und<br />
gebaut. Sie wurde von den Einheimischen als<br />
"Stop-Gap-Fighter" bezeichnet und in relativ<br />
geringer Stückzahl (insgesamt wurden 250<br />
Maschinen dieses Typs gefertigt) bei der<br />
RAAF (Royal Australian Air Force) als Jagdbomber<br />
zwischen 1943 und 1945 eingesetzt.<br />
Die in Skrydstrup gezeigte Maschine ist allerdings<br />
kein Original, sondern eine Replica, basierend<br />
auf einer North American AT-6 Harvard.<br />
Allerdings wurden in ihr viele<br />
Originalteile der CAC-13 verbaut. Die BOO-<br />
MERANG befindet sich seit knapp zwei Jahren<br />
im Besitz von Remko Sijben aus den Niederlanden.<br />
Auch die Hubschrauber-Freunde kamen auf<br />
der Flyvestation Skrydstrup nicht zu kurz. Neben<br />
einer sehr dynamischen Vorführung einer<br />
Agusta Westland EH-101 der RDAF wurde<br />
den Zuschauern auch noch ein weiteres Relikt<br />
aus den Arsenalen des ehemaligen Warschauer<br />
Paktes präsentiert. Eine Mil Mi-35<br />
(NATO Code: HIND) der tschechischen Luftwaffe<br />
punktete zwar nicht so sehr mit ihrem<br />
71
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Dänische F-16AM<br />
72<br />
Display, dafür aber mit ihrer schaurig anmutenden<br />
Sonderlackierung. Dieses Kunstwerk,<br />
welches aus dem HIND ein Alien-Insekt aus<br />
einem Science Fiction Film werden ließ, wird<br />
hoffentlich noch lange auf Flugveranstaltungen<br />
in ganz Europa zu sehen sein. Für die dänischen<br />
Zuschauer war vor allem die allererste<br />
Vorführung der neuesten Errungenschaft<br />
der RDAF, einer Sikorsky MH-60R SEA-<br />
HAWK, von großem Interesse. Die SEAHAWK<br />
ersetzt in den kommenden Jahren die Westland<br />
Mk.90B LYNX-Helikopter auf den Fregatten<br />
der dänischen Marine. Insgesamt hat<br />
Dänemark neun Maschinen dieses Typs bestellt,<br />
die ersten drei Helikopter wurden nur<br />
wenige Wochen vor der Airshow in Skrydstrup<br />
an Dänemark ausgeliefert. Alle MH-60R<br />
werden auf der Flyvestation Karup stationiert<br />
werden (Eskadrille 723).<br />
Fazit: Dänemark hat gezeigt, dass es auch in<br />
der heutigen Zeit möglich ist, einen grandiosen<br />
Flugtag auf die Beine zu stellen. Ein Top-<br />
Programm und die sprichwörtliche dänische<br />
Freundlichkeit machten diesen Tag für alle<br />
Beteiligten zu einem besonderen Erlebnis. Zu<br />
erwähnen wäre auch noch der Spottertag,<br />
welcher am Samstag, den 18. Juni bei teilweise<br />
sehr gutem Wetter stattfand. Exakt 250<br />
akkreditierte Spotter und Enthusiasten bekamen<br />
am Tag vor der Show ein richtiges<br />
"Rund-um-Sorglos-Paket" geboten. Besonders<br />
die Möglichkeit, das Flugprogramm von<br />
der Südseite der Base zu fotografieren (mit<br />
der Sonne im Rücken), wurde mit Begeisterung<br />
angenommen. An dieser Stelle gilt mein<br />
besonderer Dank Capt. J. Jensen und seinem<br />
Team für diesen perfekt organisierten Tag!<br />
Die Royal Danish Air Force veranstaltete noch<br />
vor wenigen Jahren alljährlich einen Flugtag<br />
auf einem ihrer drei Luftwaffenstützpunkte<br />
(Flyvestation Karup, Aalborg und Skrydstrup).<br />
Aus Kapazitäts- aber auch aus Kostengründen<br />
werden diese Tage der offenen Tür (oder<br />
Open dag, wie man auf Dänisch sagt) in Zukunft<br />
nur mehr alle zwei Jahre abgehalten -<br />
sehr zum Leidwesen der unzähligen Enthusiasten,<br />
speziell aus den skandinavischen Ländern.<br />
Die nächste Airshow findet demzufolge<br />
2018 auf der Flyvestation Karup statt. CU<br />
there!<br />
Robert Kysela, CHK 6
n Wissenswertes n<br />
Auf den "Leonberger"-Hund gekommen<br />
Schon seit Tausenden von Jahren ist der<br />
Hund ein treuer Begleiter des Menschen. Es<br />
handelt sich dabei um eine einzigartige Symbiose<br />
von Mensch und Tier. Die Treue eines<br />
Hundes ist ein kostbares Geschenk, das<br />
nicht minder bindende moralische Verpflichtungen<br />
auferlegt als die Freundschaft eines<br />
Menschen. Als Rudeltier braucht der Hund eine<br />
ihm vertraute Gemeinschaft. Das ist für ihn<br />
seine Familie, die durchaus auch nur aus einem<br />
Menschen bestehen kann. In dieser Gemeinschaft<br />
entwickelt er eine bedingungslose<br />
Zuneigung und Treue, die uns Menschen<br />
rührt und zuweilen sogar beschämt.<br />
Ein Hund verändert das Leben grundlegend.<br />
Verantwortung, Fürsorge und jede Menge<br />
Spaß und Lebensfreude stehen auf dem Programm,<br />
wenn ein Vierbeiner zu Hause einzieht.<br />
Doch auch wenn der Besitzer seine Fellnase<br />
körperlich und geistig auslastet, so kann er<br />
doch nie einen Artgenossen ersetzen. Wer<br />
einmal das Spiel zweier Hunde erlebt hat, der<br />
versteht, dass dieses ausgelassene Toben,<br />
die blitzschnellen Verfolgungsjagden auf der<br />
Wiese und die frechen Neckereien nur im Rudel<br />
möglich sind. Zwei Hunde sind in der Regel<br />
glücklicher miteinander als einer allein. Es<br />
lohnt sich daher, sich mit der Thematik Zweithund<br />
einmal auseinander zu setzen.<br />
Mit diesen Gedanken und den Erfahrungen,<br />
die ich in den letzten Jahren mit den verschiedensten<br />
Hunden machen durfte, traf ich<br />
eines Tages auf den kleinen Wasa vom Kaniberg.<br />
Ein kleiner Leonberger, der mich sofort<br />
faszinierte. Die Begegnungen mit dieser tollen<br />
Rasse ließen mich nicht mehr los und das<br />
durch die Besitzerin bereits angekündigte<br />
LEO-Virus sprang sofort über. Nach vielen<br />
gesuchten Begegnungen im Rahmen von<br />
Veranstaltungen der Landesgruppe MV im<br />
Deutschen Club für Leonberger Hunde e.V.<br />
haben wir uns für diese Rasse (und einem<br />
tierhaargeeignetem Saugroboter für meine<br />
Frau) entschieden.<br />
In diesem Artikel möchte ich diese bezaubernde<br />
Hunderasse kurz vorstellen und vielleicht<br />
auch ein wenig Begeisterung wecken.<br />
Der Leonberger selbst ist eine deutsche Hunderasse,<br />
die ihren Namen der Stadt Leonberg<br />
in Baden-Württemberg verdankt. Der heutige<br />
Leonberger entstand Ende der dreißiger, Anfang<br />
der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts<br />
in Leonberg durch die Kreuzung von Bernhardiner,<br />
Neufundländer und Pyrenäenberghund.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass der Leonberger<br />
nur sehr schwer aus der Ruhe zu bringen ist,<br />
vermag er seine Umwelt zu entschleunigen.<br />
Leonberger sind sehr große, kraftvolle, muskulöse<br />
Hunde, denen es aber nicht an Eleganz<br />
mangelt. Vor allem die Rüden sind<br />
mächtig und imposant, so dass sie bei einer<br />
Schulterhöhe von 72 bis 80 Zentimetern auch<br />
ein Gewicht zwischen 55-80 Kilogramm erreichen<br />
können. Die Hündinnen sind etwas filigraner<br />
und erreichen eine Schulterhöhe von<br />
65-75 Zentimeter bei einem Gewicht zwischen<br />
45-60 Kilogramm.<br />
Hunde dieser Rasse vereinigen alle guten Eigenschaften<br />
ihrer Vorfahren in sich und zeichnen<br />
sich durch ein ruhiges, gelassenes Wesen<br />
voller Selbstbewusstsein und Menschenfreundlichkeit<br />
aus. Der Leonberger ist in allererster<br />
Linie ein vierbeiniges Familienmitglied,<br />
er liebt es, in und mit "seiner Familie" zu leben.<br />
Um die enorme Familienbezogenheit und insbesondere<br />
die Kinderfreundlichkeit des Leonbergers<br />
richtig zu verstehen, sein Wesen zu<br />
begreifen, muss man sich verdeutlichen, dass<br />
diese Rasse seit vielen Jahrzehnten auf Familienfreundlichkeit<br />
gezüchtet wurde. Leonberger<br />
sind keine bellfreudigen Hunde, ebenso<br />
wenig prädestinierte Wachhunde. Familie,<br />
Haus und Hof beschützen sie jedoch zuverlässig.<br />
Sie sollten konsequent aber liebevoll<br />
erzogen werden, dann lernen sie schnell und<br />
bereitwillig. Leonberger sind enorm geduldig<br />
im Umgang mit Kindern, speziell Kleinkindern,<br />
und ertragen mit Supergeduld das Herumgezerre<br />
von Kleinkindern. Wenn es einem<br />
Leonberger einmal "zu viel" wird, dann steht<br />
er auf, schüttelt sich, geht einige Schritte weiter<br />
und lässt sich in die nächste Ecke plumpsen.<br />
Auch braucht er nicht so enorm viel<br />
73
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Platz, wie man im ersten Augenblick aufgrund<br />
der Größe vermuten würde. Er braucht keinen<br />
Riesengarten und im Haus nur eine (oder<br />
mehrere) ungestörte Ecken, in die er sich zurückziehen<br />
kann, wenn er mal seine Ruhe haben<br />
möchte und schlafen will. Und diese<br />
Ecken sollen eben so groß sein, dass der<br />
Hund da bequem liegen und sich drehen<br />
kann - und eine solche Ecke findet sich doch<br />
fast in jedem Haushalt.<br />
Aggressivität gegen Menschen ist bei einem<br />
normalen Leonberger äußerst selten; allerdings<br />
meine ich, dass respektiert werden<br />
muss, dass auch ein Hund nicht alle Menschen<br />
gleichermaßen mögen muss. Normalerweise<br />
lässt ein Leonberger die, die ihn nicht<br />
interessieren, "unbeachtet links liegen". Die<br />
Verträglichkeit mit Artgenossen ist recht hoch,<br />
bei sehr dominanten Rüden kann es schon<br />
vorkommen, dass diese gegenüber anderen<br />
Nachwuchs im Zwinger "Leo vom Jerichower Land"<br />
74<br />
Das Temperament eines Leonbergers ist - wie<br />
bei uns Menschen - unterschiedlich ausgeprägt;<br />
es gibt die eher ruhigen Vertreter der<br />
Rasse und es gibt Temperamentbündel, da<br />
sie teilweise Energiereserven für zwei Leonberger<br />
an den Tag legen. Das individuelle<br />
Temperament kann der Hundehalter natürlich<br />
auch entsprechend seinen Lebensumständen<br />
und seinem Temperament fördern oder<br />
etwas reduzieren.<br />
Rüden ein Imponiergehabe an den Tag legen.<br />
Die Haltung dieser Rasse ist somit eigentlich<br />
problemlos. Sie benötigt zwar etwas mehr<br />
Platz, stellt aber ansonsten keine besonderen<br />
Ansprüche. Auch wenn Leonberger grundsätzlich<br />
gerne im Freien sind, genießen sie den<br />
Kontakt mit der Familie und den Aufenthalt im<br />
Haus. Man sollte jedoch darauf achten, dass<br />
sie regelmäßig bewegt werden. Ebenso ist eine<br />
regelmäßige Pflege des Fells nötig.
n Wissenswertes n<br />
Badou "Leo<br />
vom Jerichower Land"<br />
Anfang des Jahres bekamen wir netter Weise<br />
einen Tipp von ebenfalls begeisterten Leo-<br />
Besitzern, uns einmal mit den Züchtern vom<br />
Zwinger "Leo vom Jerichower Land" in Verbindung<br />
zu setzen. Bereits beim ersten Besuch<br />
wurden wir umzingelt von neun Leonbergern,<br />
herzlich begrüßt und waren<br />
beeindruckt vom liebevollen Umgang mit den<br />
sanften Riesen. Ein Weiterkommen, ohne jeden<br />
Hund einzeln zu begrüßen, war unmöglich.<br />
Für uns stand schnell fest, es soll ein Leo<br />
vom "Jerichower Land" werden.<br />
Am 22. Februar wurden acht kräftige Leobabys<br />
geboren und fest stand, dass einer dieser<br />
niedlichen Fellknäule uns gehören würde.<br />
Nach vier langen Wochen durften wir sie endlich<br />
vor Ort erleben. Auf den Bildern war mir<br />
immer wieder ein recht kräftiger Rüde mit einem<br />
blauen Halsband aufgefallen. Als ich ihn<br />
dann vor mir sah und auch die Züchter genau<br />
diesen Rüden vorschlugen, konnte das kein<br />
Zufall sein. Dieser Welpe sollte unser neues<br />
Familienmitglied sein und Badou heißen. Weitere<br />
vier Wochen später war es dann soweit:<br />
Wir konnten Badou im Alter von acht Wochen<br />
abholen. Seitdem ist er ein fester Bestandteil<br />
unserer Familie. Auch unser Hund Ben hat<br />
sich damit abgefunden, dass Badou bleibt<br />
und er kein Einzelkind mehr ist.<br />
Rassetypisch wächst Badou enorm und ist<br />
wie eine Wundertüte. Irgendwie sieht er jede<br />
Woche anders aus, das Fell wird heller, dann<br />
dunkler und vor allem wächst er über Nacht,<br />
so dass er bereits jetzt mit knappen sieben<br />
Monaten über 45 Kilogramm wiegt und die<br />
Größe eines Schäferhundes hat. Man darf<br />
dabei nicht vergessen, dass es immer noch<br />
ein Welpe ist, der gefordert aber nicht überfordert<br />
werden darf. Er ist sehr aufgeschlossen<br />
und lernt schnell, allerdings brauchen einige<br />
Kommandos doch etwas länger.<br />
Erziehung eines Leonbergers<br />
Die Erziehung eines Leonbergers erfordert<br />
vom Menschen viel Einfühlungsvermögen,<br />
Geduld, Selbstbeherrschung und solide<br />
Kenntnisse der Verhaltensweisen eines Hundes.<br />
Der oft gehörte Widerspruch, dass der<br />
niedliche Welpe erst zur Vernunft kommen<br />
solle, ehe er mit Lob und Tadel belästigt wer-<br />
Wie in einem Wunschpaket: Badou ist angekommen<br />
75
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
76<br />
den sollte, entspringt Unkenntnis und falscher<br />
Einstellung zum Tier. Gerade Rüden<br />
versuchen immer mal wieder gerne, die bestehende<br />
Rangordnung zu ihren Gunsten zu<br />
verändern. Bei der Erziehungsarbeit sollte<br />
man vermeiden, menschliche Logik auf den<br />
Leonberger zu übertragen. Er kann nicht in<br />
unserer Art denken und Schlüsse ziehen, er<br />
ist weder raffiniert noch überlegt berechnend.<br />
Ein Leonberger handelt nach Instinkten und<br />
Reflexen und verarbeitet gemachte Erfahrungen.<br />
Je gründlicher und bedachter wir uns<br />
darauf einstellen, umso leichter kann man ihn<br />
erziehen. Grundsätzlich beeinflussen wir<br />
Handlungen eines Leonbergers dadurch,<br />
dass wir alle unerwünschten Wege zu einem<br />
unangenehmen Erlebnis werden lassen und<br />
alle erwünschten Handlungen belohnen. Bei<br />
der Erziehung von Leonbergern müssen wir<br />
ihre individuelle Veranlagung berücksichtigen.<br />
Die dem Leonberger angeborene Bereitwilligkeit,<br />
sich dem Stärksten unterzuordnen,<br />
ist die Grundlage für unsere Stellung als Rudelführer.<br />
Man sollte niemals vergessen, dass wir mit<br />
unseren Erziehungsmaßnahmen vom Leonberger<br />
etwas verlangen, was ihm zunächst<br />
fremd und unverständlich ist.<br />
Viele unserer Forderungen, zum Beispiel das<br />
Sitzen, sind in den Verhaltensweisen des<br />
Hundes verankert, werden von uns jedoch in<br />
einem ganz anderen Zusammenhang als dem<br />
ursprünglichen verlangt. Dass der Leonberger<br />
dies erlernt, können wir nur durch Geduld,<br />
Konsequenz und vielfacher Wiederholung erreichen.<br />
Es gibt viele Erziehungsmethoden<br />
und Ratschläge, die man sich guten Gewissens<br />
anhören kann, man sollte dabei allerdings<br />
immer für sich entscheiden, was man<br />
selbst von seinem Hund erwartet und was<br />
dieser auch leisten kann. Somit bekommt<br />
man viel Liebe von den Hunden zurück und<br />
kann ihre Lebensfreude und Herzlichkeit jeden<br />
Tag genießen.<br />
Fazit<br />
Geht man mit Leonberger Welpen spazieren,<br />
kommt man nie weit ohne angesprochen und<br />
ausgefragt zu werden. Einem so niedlichen<br />
kleinen Teddy mit dunklen Knopfaugen, der<br />
unerschrocken auf jeden freudig zugeht,<br />
kann kaum jemand widerstehen. Aber auch<br />
der Ausflug der Landesgruppe MV nach Warnemünde<br />
im April dieses Jahres war für viele<br />
Touristen eine Attraktion und es gab viele<br />
Fragen zu beantworten, Bilder mit den Hunden<br />
zu machen und diverse Streicheleinheiten<br />
für die Hunde. Gerade die Kleinsten waren<br />
begeistert, auch wenn man ihnen kurz<br />
erklären musste, dass es keine Ponys sind.<br />
Nähere Informationen zum Leonberger, Veranstaltungen<br />
und Termine findet man auch<br />
unter: www.dclh-lg-mv.de<br />
Wir sind sicher, dass wir mit unserem Badou<br />
eine schöne Zeit haben werden und freuen<br />
uns auf die noch kommenden schönen Leonberger<br />
Veranstaltungen im Rahmen der Landesgruppe.<br />
Hptm Daniel Albrecht<br />
Stab TaktLwG 73 "S"<br />
Der Hundemann probiert sich aus: Es muss doch<br />
einfach mal schmecken
n Wissenswertes n<br />
Das SanVersZ Laage in Berlin<br />
Das Team vom Sanitätszentrum Laage ist auf die Hauptstadt gespannt<br />
In den frühen Morgenstunden des 26. Mai<br />
<strong>2016</strong> machten wir uns, das Team des Sanitätsversorgungszentrums<br />
Laage, auf den<br />
Weg in unsere erlebnisreiche Hauptstadt Berlin.<br />
Im Rahmen der politischen Bildung füllten<br />
wir zwei Tage mit Aktivitäten, die uns zum einen<br />
Berlin als unsere Hauptstadt näher<br />
brachten und zum anderen in die Zeit von<br />
1931 bis 1945 zurück versetzten.<br />
Erster Stopp:<br />
Berliner Unterwelten<br />
Wir begannen unseren Ausflug mit einer dunklen<br />
und nahezu beängstigen Führung durch<br />
die Berliner Unterwelten, in denen das Fotografieren<br />
leider nicht erlaubt war. Wir schlängelten<br />
uns durch die knöchelbrechenden<br />
Trümmerberge des Flakturms im Berliner<br />
Humboldthain. Ausgestattet mit Helm, warmer<br />
Weste und festem Schuhwerk tauchten wir ein<br />
in den monströsen Bauch des Flakturms. Bei<br />
schwachem Licht, umgeben von grauem<br />
Schutt und meterdicken Stahlbetonwänden,<br />
überquerten wir freitragende Abdeckungen<br />
und Brücken, die uns einen Einblick in die<br />
schwindelerregende Tiefe des Turms gaben.<br />
Schritt für Schritt kämpften wir uns durch die<br />
drei noch begehbaren von sieben Geschosse<br />
und liefen dabei über ca. 1,4 Millionen Kubikmeter<br />
Trümmerschutt, die allein bis 1950 im<br />
Turm abgekippt wurden. Auch wenn der Turm<br />
als solches nur noch ein Trümmerberg ist, ist<br />
er noch heute mit seiner Masse eindrucksvoll,<br />
majestätisch und auch ein wenig furchterregend,<br />
bedenkt man die raue Wirklichkeit des<br />
Zweiten Weltkrieges, die mit diesen Mauern<br />
in Verbindung steht.<br />
Sehr bedächtig war die Stimmung, bis wir<br />
zum gemeinsamen Mittagessen verlegten.<br />
Die trüben Gedanken wurde jedoch schnell<br />
gegen freudigen Tratsch und Schnack inner-<br />
77
Die Stadtführung auf der Spree führte uns<br />
vorbei an die "Molecule Man"-Statue, entlang<br />
des alten Ostbahnhofs unter der Oberbaumbrücke<br />
hindurch. Sie ist das Wahrzeichen des<br />
Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Vorbei<br />
ging es an der weltberühmten Eastside-Gallery<br />
und durch die Schleuse am Märkischen<br />
Ufer hinein in den historischen Stadtkern Berlins.<br />
Hier erblickten wir das andächtige Nicolaiviertel,<br />
den Berliner Dom, die Museumsinsel<br />
und schließlich unterquerten wir die<br />
Weidedammbrücke, welche uns geradewegs<br />
in das Regierungsviertel entließ.<br />
Hinter dem neuen Berliner Hauptbahnhof<br />
wartete das Kanzleramt und schließlich sehr<br />
eindrucksvoll das Schloss und der Garten<br />
Bellevue. Am Spreebogen machten wir kehrt<br />
und der Kapitän der Alexander manövrierte<br />
uns gekonnt zurück durch die vielen niedrigen<br />
und romantischen Brücken Berlins. Dawww.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Dritter Stopp: Ahoi!<br />
Stadtführung auf dem Seeweg!<br />
Am Abend ließen wir uns auf ein Rendezvous<br />
mit dem Kapitän der Alexander ein. Wir legten<br />
am Plänterwald ab und fuhren in den<br />
Abend hinein. Berlin im Sonnenuntergang -<br />
ein Berlin, wo sich das wilde Tagleben und<br />
das viel wildere Nachtleben die Hand geben.<br />
78<br />
Berliner Humboldthain<br />
halb einer tollen Truppe, die auch neben der<br />
Arbeit harmoniert, getauscht und war bei einer<br />
kurzweiligen Aussicht auf den Berliner<br />
Dom und den interessanten Bauvorgängen<br />
am ehemaligen Palast der Republik zum Mittagessen<br />
schnell auf den Humboldt-Terrassen<br />
vergessen.<br />
Zweiter Stopp:<br />
Unsere Hauptstadt BERLIN<br />
Gemäß des Zitats von Theodor Fontane "Vor<br />
Gott sind eigentlich alle Menschen Berliner"<br />
mischten wir uns unters Volk und genossen<br />
Berlin - jeder auf seine Weise. Vom KDW und<br />
Steglitz-Center, nebenbei ein kleiner Alex-Treff<br />
und ein Bummel durch die Märkischen Höfe<br />
bis hin zu der historischen Museumsinsel zwischen<br />
dem Berliner Dom und der Spree ließen<br />
wir uns nichts entgehen. Auch ein hundertjähriger<br />
Berliner würde Berlin nicht wahrlich kennen,<br />
soviel gibt es zu sehen, zu schmecken,<br />
zu riechen und neu zu entdecken.<br />
David Bowie sagte über Berlin: "Berlin, die<br />
größte kulturelle Extravaganz, die man sich<br />
vorstellen kann." Und nach unserer Sightseeing-Tour<br />
konnten wir dem nur beipflichten.<br />
Stadtansicht vom Wasser mit Fernsehturm
n Wissenswertes n<br />
bei galt für alle auf dem Sonnendeck gehörig<br />
den Kopf einzuziehen, um sich nicht Beulen<br />
und blaue Flecken zuzuziehen. Nach diesem<br />
eindrucksvollen Tag verlegten wir am späten<br />
Abend in die General-Steinhoff-Kaserne und<br />
sammelten Kraft für den zweiten Tag unserer<br />
politischen Bildungsreise.<br />
Letzter Stopp:<br />
Sachsenhausen<br />
Am zweiten Tag unserer Bildungsreise brachen<br />
wir früh auf. Dieses Mal ging es Richtung<br />
Berlin-Sachsenhausen. Ziel war das<br />
Konzentrationslager, welches von 1936 bis<br />
zur Befreiung 1945 aktiv war. Die zynische<br />
und makabre Parole "Arbeit macht frei" begrüßte<br />
uns am Eingangstor.<br />
Anders als in Ausschwitz oder Buchenwald<br />
hallt die Parole hier besonders nach. Denn in<br />
Sachsenhausen fanden mehrere zehntausende<br />
Häftlinge ihren Tod nicht durch Vergasung<br />
oder anderen Mordanlagen, sondern durch<br />
Arbeit, unter anderem für das Klinkerwerk,<br />
welches sich direkt neben dem Konzentrationslager<br />
befand. Vor allem Ziegel wurden für<br />
das Großbauvorhaben Albert Speers produziert.<br />
Das Großbauprojekt war die Neugestaltung<br />
bzw. der Wiederaufbau Berlins nach Ende<br />
des Krieges als Reichshauptstadt<br />
Germania. Teile und Fragmente des geplanten<br />
Fassadenschmucks konnten wir schon<br />
bei der Führung durch den Flakturm bestaunen,<br />
da diese nach 1945 dorthin deponiert<br />
worden waren.<br />
Das Konzentrationslager Sachsenhausen war<br />
ein "Sondermodell" unter den übrigen Lagern.<br />
Nach Vorstellungen Heinrich Himmlers<br />
entwarf der SS-Architekt ein gleichseitiges<br />
Dreieck, ein Modell nach der Geometrie des<br />
totalen Terrors. Das panoptische Konstrukt<br />
erlaubte es vom Hauptwachturm A das gesamte<br />
Gelände zu überblicken und mit nur<br />
einem MG-Geschütz auf dem Dach alle 68<br />
Häftlingsbaracken zu erreichen. Neben der<br />
Zwangsarbeit, die mehreren zehntausenden<br />
Häftlingen das Leben forderte, errichtete man<br />
1941 eine Massenvernichtungsanlage in<br />
Form einer heimtückischen Genickschussvorrichtung,<br />
die bei ca. 18000 sowjetischen<br />
Das "Sondermodell" Sachsenhausen<br />
Kriegsgefangenen Anwendung fand. Weiterhin<br />
starben mehrere hunderte Häftlinge an<br />
den Folgen medizinischer Experimente.<br />
1942-1945 wurde in Sachsenhausen eine<br />
Fälscherwerkstatt eingerichtet, in der unter<br />
Zwang 144 jüdische Häftlinge englische<br />
Pfundnoten in Milliardenhöhe fälschten.<br />
Unter Aufzählung dieser furchtbaren Aktivi -<br />
täten im KZ Sachsenhausen findet sich kein<br />
Ende. Es gab so viele interessante, unfassbare<br />
und zugleich erschreckende Geschichten,<br />
die sich innerhalb dieser Mauern abspielten.<br />
Zum Teil konnten man die Schicksale einzelner<br />
Häftlinge nacherfahren. Nicht zuletzt bis<br />
zum Todesmarsch 1945, bei dem die SS-<br />
Besatzung versuchte, das Lager zu räumen<br />
und 33000 Häftlinge auf einen nie endenden<br />
Marsch entsendete.<br />
Wir verließen das Gelände bewegt, schockiert<br />
und sehr nachdenklich. Sehr still war es<br />
auf der Busfahrt zurück nach Laage. Die Eindrücke<br />
der letzten Tage wollten verarbeitet<br />
werden. So gingen wir als SanVersZ mit mehr<br />
Wissen, mehr Erfahrung und auch mit gestärktem<br />
Teamgeist nach Hause.<br />
StArzt Judith Lüdecke<br />
SanVersZ Laage<br />
Fotos: OFArzt Dr. Anja Weh<br />
SanVersZ Laage<br />
79
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Startschuss zum Sportwochenende!<br />
800 Jahre Laage. Am Freitag, den 29. April<br />
<strong>2016</strong> läutet der Startschuss in unserer Geschwaderschwimmhalle<br />
das lange Sportwochenende<br />
der Jubiläumsstadt Laage ein.<br />
Viele der großen Vereine unserer Garnisonsstadt<br />
präsentierten sich mit eigenen Veranstaltungen<br />
und luden die Einwohner zum<br />
Mitmachen ein - so auch die DLRG<br />
Laage/Kronskamp als mitgliedsstärkster<br />
Einzelsportverein der Stadt.<br />
Acht Starter je Team absolvierten je 800 Meter.<br />
Bei bester Stimmung zogen Schwimmsportler<br />
und Freizeitschwimmer ihre ungezählten<br />
Bahnen. Eingeladen hatte die<br />
Ortsgruppe Laage der DLRG ihre Nachbarvereine<br />
aus Rostock und Ribnitz-Damgarten.<br />
Auch das Taktische Luftwaffengeschwader<br />
73 "Steinhoff" ließ es sich nicht<br />
nehmen dabei zu sein, ebenso wie eine<br />
Stadtmannschaft bestehend aus etwa 30<br />
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen,<br />
die angeführt von der Bürgermeisterin Frau<br />
Ilka Lochner-Borst bestens mithielten. Dabei<br />
entpuppte sich die "First Lady" der Stadt als<br />
hervorragende und respektabel ausdauernde<br />
Schwimmerin. Ursprünglich nur für einen<br />
Kurzeinsatz angekündigt, stieg sie zum wiederholten<br />
Male in den Pool und genoss die<br />
Veranstaltung sichtlich.<br />
Mit der Entscheidung hatten aber nur die<br />
Gastmannschaften etwas zu tun. Wobei sich<br />
die Wettkampfmannschaft der DLRG Laage<br />
ausgeglichener besetzt präsentierte und<br />
sich am Ende den unangefochten den Sieg<br />
sicherte. Aber unser Geschwaderteam hielt<br />
lange mit den späteren Siegern mit und feierte<br />
Etappensiege. Obergefreiter Fabian<br />
Lietz (Stab FlgGrp) gewann als schnellster<br />
Einzelschwimmer über 800 Meter und Herr<br />
Andreas Kuchta (Inst/EloStff) den Titel als<br />
Seniorteilnehmer. Einen besonderen Preis<br />
erhielt unser Teammitglied Major Yun. Niemand<br />
hatte eine weitere Anreise als der Austauschoffizier<br />
auch China, der sich anlässlich<br />
eines Sprachpraktikums in unserem<br />
Geschwader aufhielt und durch Personalknappheit<br />
seine temporäre Heimat unterstützte.<br />
Eine gelungene Veranstaltung mit 70 strahlenden<br />
aktiven Gesichtern, den man die Erschöpfung<br />
im Anschluss nicht ansah.<br />
Oberstlt Robert Seibt<br />
Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />
80<br />
Das Stadtteam mit Bürgermeisterin (l.)
n Sport, Info und Betreuung n<br />
Internationales Militärschießen in Hesborn<br />
Die Reservisten Kameradschaft Hesborn organisiert<br />
seit nun mehr 30 Jahren einen internationalen<br />
Militärwettkampf bei dem das Gedenken<br />
an die vergangen Kriege und damit<br />
einhergehend an die gefallenen Soldaten im<br />
Team "Steinhoff" in Hesborn<br />
Vordergrund steht. Aus diesem Grund nehmen<br />
seit dem ersten Militärschießen in Hesborn<br />
Mannschaften aus aller Welt, der Polizei,<br />
Bundesgrenzschutz, Zoll, JVA-Behörden<br />
und zivile Schießsportvereine teil. Gerade im<br />
diesem Jahr wurde die Wichtigkeit dieses<br />
Grundgedankens vom Schirmherr der Veranstaltung<br />
und Mitglied des Deutschen Bundestages<br />
(MdB), Prof. Dr. Patrick Sensburg,<br />
deutlich aufgezeigt. Er unterstrich, wie wichtig<br />
der gegenseitige Dialog gerade in der<br />
heutigen Zeit sei und Veranstaltungen wie<br />
dieser internationale Wettkampf die beste<br />
Gelegenheit sind, diesen Dialog zu führen.<br />
Prof. Dr. Patrick Sensburg bedankte sich<br />
bei der Reservistenkameradschaft für die<br />
wiederholt gute Organisation und stellte heraus,<br />
wie wertvoll die Reservisten für den<br />
täglichen Dienstbetrieb in der Bundeswehr<br />
sind. Gleichzeitig kündigte er an, dass die<br />
Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der<br />
Leyen beabsichtige, im nächsten Jahr auch<br />
die Veranstaltung in Hesborn zu besuchen.<br />
Das Taktische Luftwaffengeschwader 73<br />
"Steinhoff" fährt seit Jahren nach Hesborn<br />
und wollte auch in diesem Jahr dieser Tradition<br />
folgen und nahm mit zwei Mannschaften<br />
am Wettbewerb teil. Wie jedes Jahr<br />
überraschte das Organisationsteam mit<br />
81
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
neuen Ideen, weshalb in diesem Jahr nicht<br />
nur mit den Waffen P8, G36 geschossen<br />
wurde, sondern auch mit dem Gewehr<br />
MG3.<br />
Bereits in den letzten Jahren wurde der<br />
Wettkampf um die Disziplinen Handgranatenwerfen<br />
und Sanitätsausbildung erweitert.<br />
Im letzten Jahr durfte der Stab TGrp<br />
TaktLwG 73 "S" den zweiten Platz für sich<br />
beanspruchen, weswegen die Teilnehmer<br />
aus Laage gespannt waren, wie sich das<br />
MG3 in der Bewertung einfindet. Nach einem<br />
erfolgreichen Wettkampftag waren die<br />
Teilnehmer allesamt geschafft und bereiteten<br />
sich auf die anschließende Siegerehrung vor.<br />
Zu Beginn der Abendveranstaltung gab der<br />
ortsansässige Musikverein einen zum Besten<br />
und im Anschluss folgten Reden von<br />
Prof. Dr. Patrick Sensburg und ortsansässigen<br />
Politikern - dann wurde es spannend.<br />
Die Mannschaften wurden in der Ergebnisliste<br />
von hinten aufgerufen. Nach dem der<br />
vierte Platz aufgerufen wurde war klar, das<br />
TaktLwG 73 "S" steht auf ein Treppchen. Der<br />
Saal war voll und die Teilnehmer gut gelaunt,<br />
als der dritte Platz aufgerufen wurde und,<br />
nein, Laage war es nicht, jetzt standen nur<br />
noch die Kontrahenten aus dem letzten Jahr<br />
zur Auswahl. Es hieß also Schießmannschaft<br />
Köln-Wahn vs Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />
Team eins. Am Ende konnte sich das Team<br />
aus Laage durchsetzen und nicht nur den<br />
Pokal für den ersten Platz sondern auch den<br />
großen Wanderpokal für sich beanspruchen.<br />
Nach der Siegerehrung konnte sich das<br />
TaktLwG 73 "S" es sich nicht nehmen lassen,<br />
den zweiten Platz auf ein Getränk einzuladen.<br />
Auch wenn es der Mannschaft aus<br />
Köln anfänglich sichtlich schwer fiel, haben<br />
sie sich dann doch noch für die Mannschaft<br />
aus Laage gefreut, aber auch eine Kampfansage<br />
für das Jahr 2017 verlauten lassen. Es<br />
folgte ein schöner Abend mit anregenden<br />
Gesprächen.<br />
Der Wanderpokal verpflichtet auch im nächsten<br />
Jahr an dieser Veranstaltung teilzunehmen,<br />
damit dieser im nächsten Wettkampf<br />
verteidigt werden kann. Die diesjährigen<br />
Mannschaften kommen dieser Verpflichtung<br />
gern nach und freuen sich bereits auf Hesborn<br />
2017.<br />
Hptm Rainer Langen<br />
Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />
82<br />
Herzlichen Glückwunsch: Hauptmann Rainer Langen (r.) nahm den Pokal für den ersten Platz<br />
und den großen Wanderpokal entgegen
6. Solidaritätslauf in Hamburg<br />
n Sport, Info und Betreuung n<br />
Für eine gute Sache: Teilnehmerfeld<br />
am Solidaritätslauf<br />
Im Februar <strong>2016</strong> startete die Helmut-Schmidt-<br />
Universität (Universität der Bundeswehr) im Internet<br />
einen Aufruf zur Teilnahme am 6. Solidaritätslauf.<br />
Ausgeschrieben war die<br />
Teilnahme über die Zwölf-Kilometer-Distanz<br />
oder beim Halbmarathon. So entstand die<br />
Idee, mit Laufinteressierten des Geschwaders<br />
in Hamburg an den Start zu gehen. Die geschwaderinterne<br />
Kommunikation lief jedoch<br />
etwas schleppend, sodass sich am Ende nur<br />
vier Kameraden für die Teilnahme fanden, von<br />
denen zwei krankheitsbedingt nicht starten<br />
konnten.<br />
So machte ich mich mit Stabsfeldwebel Thomas<br />
Höschler am 26. Mai auf den Weg zur<br />
Helmut-Schmidt-Universität nach Hamburg.<br />
Schnell noch die Startunterlagen empfangen,<br />
umziehen und unter die zahlreichen Läufer mischen.<br />
Umso überraschender als wir im Gemenge<br />
von Oberfeldwebel Bianca Gutsmuths<br />
begrüßt wurden: "Hallo, ihr seid doch auch<br />
aus Laage, oder?" Sie war allein zum Lauf<br />
nach Hamburg angereist.<br />
Neben Soldatinnen und Soldaten aus den unterschiedlichsten<br />
Dienststellen der Bundeswehr<br />
nahmen auch Läufer vom THW, von der<br />
Polizei und zahlreichen Hamburger Vereinen<br />
teil. Über die verschiedenen Strecken vom<br />
Zwei-Kilometer-Kinderlauf über Zwölf-Kilometer-Lauf<br />
und Halbmarathon bis hin zum Zwölf-<br />
Kilometer-Leistungsmarsch gingen über 1900<br />
Teilnehmer an den Start. Die Idee zum Solidaritätslauf<br />
entstand im Oktober 2010, nachdem<br />
die Bundeswehr in Afghanistan mehrere Verwundete<br />
und Gefallene zu beklagen hatte und<br />
Offiziere der Universität der Bundeswehr 2011<br />
erstmals den Lauf initiierten, um versehrte Soldaten<br />
und Hinterbliebene von gefallenen Bundeswehrangehörigen<br />
zu unterstützen. Die hohe<br />
Teilnehmerzahl und die zahlreichen<br />
prominenten Gäste von der Bundeswehr, unter<br />
anderem Generalleutnant Dieter Naskrent,<br />
dem stellvertretenden Inspekteur Luftwaffe<br />
und aus der Politik von Hamburg, zeigen das<br />
Interesse an diesem Lauf.<br />
Vor Ort war alles bestens organisiert. Vom Anmeldezelt,<br />
über Einweiser an den Parkplätzen,<br />
Umkleide- und Duschmöglichkeiten, Verpflegung-<br />
und Getränkestationen, Straßenabsperrung<br />
durch die Polizei - es fehlte an nichts. Nur<br />
die eingeteilten Soldaten als Streckenposten<br />
am Wegesrand hätten die Läufer mehr anfeuern<br />
können. Die Strecke führte vom Gelände<br />
der Universität ein- bzw. zweimal um den<br />
Öjendorfer See herum zurück zum Sportplatz<br />
der Helmut-Schmidt-Universität. Die Strecke<br />
war abwechslungsreich und das durchwachsene<br />
Wetter störte uns Läufer auch nicht. Unsere<br />
Laufergebnisse können sich ebenfalls sehen<br />
lassen: OFw Bianca Gutsmuths belegte<br />
Platz 13 (von 39) beim Halbmarathon, HptFw<br />
Thomas Höschler wurde mit 64. (von 349)<br />
über die Zwölf-Kilometer-Distanz und Hptm<br />
Volker Schuricht belegte mit den 21. Platz (von<br />
172) auf der Halbmarathonstrecke. Nach dem<br />
Ziel wartete eine Stärkung mit Bananen, Müsli-Riegeln,<br />
Wasser und dank des Sponsors<br />
Krombacher auch mit alkoholfreiem isotonischem<br />
Getränk.<br />
Doch wichtiger als alle sportlichen Rekorde an<br />
diesem Tag ist die zusammengetragene Spendensumme<br />
aus Startgeldern und Spenden der<br />
Sponsoren in Höhe von 39000 Euro. Vielen<br />
Dank an die Organisatoren in Hamburg und<br />
ich denke bis zum nächsten Solidaritätslauf<br />
vielleicht dann mit mehr "Steinhoffs" am Start.<br />
Hptm Volker Schuricht, Stab TaktLwG 73 "S"<br />
83
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Wtg/WaStff beim Monte-Kali-Pokal <strong>2016</strong><br />
84<br />
Mitte Juni <strong>2016</strong> machten sich acht Kameraden<br />
der Wartungs- und Waffenstaffel auf den<br />
langen Weg nach Wackernheim bei Mainz,<br />
um das Taktische Luftwaffengeschwader 73<br />
"Steinhoff" beim diesjährigen Monte-Kali-Pokalschießen<br />
(MKP) zu vertreten. Dabei handelt<br />
es sich um einen Schießwettkampf der<br />
bereits zum 33. Mal ausgetragen wurde. Das<br />
MKP gilt mittlerweile als das - mit Blick auf<br />
die Teilnehmerzahl - größte Militärschießen in<br />
Europa. Dementsprechend international gestaltete<br />
sich nicht nur die Teilnehmerzusammensetzung<br />
mit Schützen aus Italien, Niederlande,<br />
Belgien, Österreich und natürlich<br />
Deutschland. Auch die Durchführung wurde<br />
durch Einheiten der Schweizer sowie der niederländischen<br />
Armee als auch der US Army<br />
unterstützt. Letztere stellen auch seit kurzem<br />
mit der Regional Shooting Range Wackernheim<br />
den Austragungsort des jährlich stattfindenden<br />
Events.<br />
Entwicklung des MKP<br />
Seinen Ursprung hat das MKP im Jahre 1984<br />
als dienstliche Veranstaltung für Reservisten.<br />
In der Anfangszeit noch in Neuhof bei Fulda<br />
ausgetragen und durch das damalige zuständige<br />
Verteidigungsbezirkskommando 44 mit<br />
Material und Munition unterstützt, entwickelte<br />
sich das MKP immer mehr zu einem - von<br />
offizieller Seite unabhängigen - Wettkampf.<br />
Immer dabei und federführend bei der Durchführung<br />
vor Ort war die Reservistenkameradschaft<br />
Giesel, die über die vielen Jahre immer<br />
für die Organisation verantwortlich war und<br />
das MKP gegen viele Widrigkeiten bis heute<br />
erhalten konnte. Nicht hoch genug, kann man<br />
dabei die Beteiligung von Einheiten aus dem<br />
Ausland einschätzen. Allen voran die US-<br />
Streitkräfte unterstützen das MKP seit vielen<br />
Jahren. Als die RK Giesel keine Gebühren<br />
mehr für das Schießen erheben durfte, bot<br />
man den Wettkampfschützen die Möglichkeit<br />
gegen einen kleinen Unkostenbeitrag die<br />
Schießabzeichen der Army, Air Force und anderen<br />
US-Teilstreitkräften zu erlangen. Damit<br />
konnten die erheblichen finanziellen Aufwendungen<br />
für eine Veranstaltung dieser Art aufgebracht<br />
werden.<br />
Nach Zwischenstationen auf verschiedensten<br />
Schießbahnen wird das MKP nun seit kurzem<br />
auf der US-Liegenschaft bei Wackernheim<br />
ausgetragen. Auch dieses Jahr machten sich<br />
rund 300 Teams sowie einige Einzelschützen<br />
und somit insgesamt ca. 1300 Teilnehmer auf,<br />
den Monte-Kali-Pokal zu gewinnen. Dabei ergab<br />
sich ein bunter Querschnitt - nicht nur in<br />
Hinblick auf die Herkünfte der Schützen. Zugelassen<br />
für die Teilnahme waren sowohl aktive<br />
Soldaten und Reservisten der Bundeswehr<br />
als auch Angehörige von Streitkräften anderer<br />
Länder und darüber hinaus Behörden und<br />
Mitglieder von Schützenvereinen.<br />
Von Laage nach Koblenz<br />
So gesellten sich auch acht Warte der A-<br />
Flight aus Laage zu den Teilnehmern. Da der<br />
Wettkampf am Freitag und Samstag ausgetragen<br />
wurde, reisten wir bereits Donnerstag<br />
an. Um neun Uhr starteten wir in Richtung<br />
Koblenz, wo uns durch den dortigen Standortältesten<br />
freundlicherweise Unterkünfte in<br />
der Gneisenau-Kaserne in Koblenz-Lahnstein<br />
zur Verfügung gestellt wurden. Vielen Dank<br />
noch einmal an dieser Stelle für das Entgegenkommen<br />
und die unbürokratische Abwicklung!<br />
Die Fahrt war lang und anstrengend<br />
und die Freude war umso größer als wir<br />
gegen 17:00 die Stuben bezogen und endlich<br />
entspannen und uns mental auf den nächsten<br />
Tag einstellen konnten. Obligatorisch nahmen<br />
wir am Abend noch die Innenstadt von Koblenz<br />
in Augenschein, die neben Kultur und<br />
toller Geographie auch gemütliche Gastronomie<br />
zu bieten hat. Leider reichte die Zeit<br />
nicht, um noch mehr von der Stadt selbst besichtigen<br />
zu können.<br />
Der Wettkampftag<br />
Am nächsten Tag trafen wir pünktlich und<br />
ausgeruht bei bestem Wetter am Austragungsort<br />
ein und wurden am Meldekopf mit<br />
allen nötigen Informationen und den Wettkampfunterlagen<br />
versorgt. Der Kern des
n Sport, Info und Betreuung n<br />
Wettkampfes besteht traditionell aus einer<br />
Disziplin, mit 15 Schuss auf eine Klappfallscheibe<br />
in 300 Metern Entfernung zu schießen.<br />
Die teilnehmenden Teams bestehen aus<br />
vier Einzelschützen, deren Ergebnis zusammengerechnet<br />
wird. Als Gewehr diente, wie<br />
schon die Jahre zuvor, das Schweizer Sturmgewehr<br />
90 im Kaliber 5,56 x 45mm NATO.<br />
Diese Waffe, zivil als Sig 550 bezeichnet, hat<br />
äußerliche Ähnlichkeiten mit dem G3 der<br />
Bundeswehr, trotz technischer Unterschiede.<br />
Ebenso wie beim G3 zielt man beim Stgw 90<br />
mit einer Lochkimme und einem Balkenkorn,<br />
untergebracht in einem Korntunnel (Dioptervisier).<br />
Mit einer solchen offenen Visierung<br />
präzise auf 300 Meter zu schießen ist eine<br />
echte Herausforderung und dementsprechend<br />
anspruchsvoll gestaltete sich auch die<br />
Bestreitung der Wettkampfdisziplin. Zusätzlicher<br />
Schwierigkeitsfaktor war zudem das<br />
Zeitlimit von zwei Minuten für alle 15 Schuss.<br />
Mit den Plätzen 95 und 179 von insgesamt<br />
298 gewerteten sortierten wir uns im soliden<br />
Mittelfeld ein. Wenn man bedenkt, dass keiner<br />
von uns Technikern regelmäßig an Schießen<br />
teilnimmt und längst nicht so routiniert ist<br />
wie die vielen anderen MKP-erfahrenen Teilnehmer,<br />
kann man damit sicher zufrieden<br />
sein. Erwähnenswert ist dabei, wie professionell<br />
die Durchführung des Wettkampfes war.<br />
Dank einer fundierten Waffeneinweisung<br />
durch die Schweizer Soldaten, die auch andere<br />
Aufgaben bei der Durchführung übernahmen<br />
sowie der hilfreichen und fairen Aufsichten<br />
bei den Schützen, wurde den Teams<br />
immer ein transparenter und freundlicher Eindruck<br />
vermittelt. Da wir das MKP-Schießen<br />
bereits Freitagfrüh bestreiten konnten, machten<br />
wir uns daran, die Gelegenheit zu nutzen,<br />
die vielen anderen angebotenen Übungen zu<br />
schießen. Auch hier war die Abwicklung einfach<br />
und praktisch. Unkompliziert konnten<br />
vor Ort Tickets für die einzelnen Schießen erworben<br />
werden, die gleichzeitig als Ergebnisbestätigung<br />
dienten, sobald man die Übung<br />
absolvierte hatte. Da das MKP wohl die mittlerweile<br />
einzige - für Soldaten öffentliche -<br />
Möglichkeit darstellt mit Dienstwaffen anderer<br />
Nationen zu schießen und außerdem ausländische<br />
Schießauszeichnungen zu erlan-<br />
Vertretung der Wtg/WaStff in Wackernheim<br />
85
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
86<br />
Vertretung der Wtg/WaStff in Wackernheim<br />
gen, waren diese Angebote Teil eines gefragten<br />
Rahmenprogramms. Es bestanden Gelegenheiten,<br />
die niederländischen Schießabzeichen<br />
in den Kategorien Pistole und<br />
Maschinenpistole zu bestehen und mit Waffen<br />
der Gattungen Gewehr, Maschinengewehr,<br />
Maschinenpistole und Pistole die "Badges"<br />
der US Army zu erlangen. Durch unsere<br />
engagierte Teilnahme (trotz der nicht zu<br />
knapp bemessenen Gebühren für die Disziplinen)<br />
konnten alle Kameraden bei der Absolvierung<br />
der Schießen gute Ergebnisse erzielen,<br />
um sich jeweils einige der begehrten<br />
Zertifikate ausstellen lassen zu können. Auch<br />
die entsprechenden Abzeichen konnten sogleich<br />
vor Ort, natürlich käuflich, erworben<br />
werden. Insbesondere das Gewehr des Types<br />
M16A2 und das M249-Maschinengewehr der<br />
USA übten einen großen Reiz auf viele interessierte<br />
Teilnehmer aus und somit bescherten<br />
uns die langen Schlangen an den Bahnen<br />
teilweise Wartezeiten von bis zu einer Stunde.<br />
Trotz der routinierten Organisation bei der augenscheinlich<br />
an alles Planbare gedacht wurde,<br />
kann man als Veranstalter solche Verzögerungen<br />
nicht wirklich verhindern. Die Zeit<br />
konnte man sich in Gesprächen mit vielen anderen<br />
Teilnehmern vertreiben und auch die<br />
Verpflegung vor Ort war hervorragend. Unvergleichlich<br />
mit dem Angebot der bekannten<br />
Fast-Food-Ketten hierzulande, konnten<br />
durch die US-Army unter anderm schmackhafte<br />
Cheeseburger gereicht werden, die<br />
durch die GIs mit viel Spaß am Job angerichtet<br />
und charmant serviert wurden.<br />
Highlight, den Kern der Veranstaltung betreffend,<br />
war in diesem Jahr als besondere Aktion<br />
des Sponsors des diesjährigen MKP der<br />
"Tactical Sniper" Wettkampf. Die Anzahl der<br />
Tickets war sehr begrenzt und innerhalb kürzester<br />
Zeit ausverkauft. Auch ein Teil unserer<br />
Mannschaften kam in den Genuss, einmal ein<br />
echtes Präzisionsgewehr schießen zu können.<br />
Als G29 im Laufe des Jahres bei der Bundeswehr<br />
eingeführt, ist das Haenel RS9 ein<br />
Scharfschützengewehr der neusten Generation.<br />
Die Firma KHS Watches brachte einige<br />
Gewehre des baugleichen Types RS8 im Kaliber<br />
308 Winchester (7,62 x 51mm NATO) mit<br />
nach Wackernheim.<br />
Es galt auf eine Entfernung von 300 Meter<br />
sechsmal auf eine Klappfallscheibe zu schießen.<br />
Auch hier war wieder die Zeit ein entscheidender<br />
Faktor. Je schneller man die<br />
Schüsse abgab und im besten Fall natürlich<br />
traf, desto höher konnte man sich in der Wertung<br />
platzieren. Für Soldaten, die dienstlich<br />
nur mit automatischen Waffen Erfahrung hatten,<br />
war auch hier wieder eine schnelle Umgewöhnung,<br />
nämlich auf den manuellen Repetiervorgang<br />
nach jedem Schuss, erforderlich.<br />
Trotzdem musste sich unser bester Schütze<br />
mit einer Zeit von 29 Sekunden für sechs Treffer<br />
nicht hinter dem Feld der anderen Schützen<br />
verstecken. Das Schießprogramm, die hohen<br />
Temperaturen und langen Wartezeiten<br />
waren anstrengend, aber am Abend waren alle<br />
Ermüdungserscheinungen beim obligatorischen<br />
Kameradschaftsabend vergessen und<br />
wir konnten den Tag standesgemäß ausklingen<br />
lassen.<br />
Unsere Rückreise traten wir bereits am<br />
Samstag an und konnten mit vielen tollen Erfahrungen<br />
und ein paar Mitbringseln zufrieden<br />
das Restwochenende nach fordernden<br />
aber lohnenswerten drei Tagen genießen.<br />
Das MKP ist eine Veranstaltung, die es wert<br />
ist, zu erhalten.<br />
Auch ein Besuch im nächsten Jahr dürfte<br />
fest eingeplant werden - bei entsprechendem<br />
Interesse auch gern auf Gruppen- oder<br />
Geschwaderebene.<br />
OFw Benjamin Sommer<br />
Wtg/WaStff TaktLwG 73 "S"
n Sport, Info und Betreuung n<br />
60 Jahre Deutscher BundeswehrVerband<br />
Ein starkes Team für die<br />
Menschen der Bundeswehr<br />
Der Deutsche BundeswehrVerband (DBwV)<br />
setzt sich als unabhängiger und über -<br />
parteilicher eingetragener Verein für die<br />
Interessen und Rechte seiner Mitglieder<br />
ein – und das seit nunmehr 60 Jahren.<br />
Bessere Rahmenbedingungen für den<br />
Dienst bei der Bundeswehr: Dieses Motto<br />
hat sich der DBwV auf die Fahnen geschrieben<br />
und dafür kämpft er seit seiner Gründung<br />
im Jahr 1956. Immer kritisch, jederzeit<br />
konstruktiv und stets fair – so wirkt der<br />
DBwV seit sechs Jahrzehnten auf die Politik<br />
ein und verfolgt dabei nur ein Ziel: das Wohl<br />
der Menschen der Bundeswehr.<br />
Der DBwV vertritt seine rund<br />
200.000 Mitglieder – aktive Soldaten,<br />
Reservisten, Ehemalige,<br />
zivile Angehörige der Bundeswehr<br />
sowie fördernde Mitglieder und Hinterbliebene<br />
– in allen Fragen des Dienst-, Sozial-<br />
und Versorgungsrechts. Zudem beteiligt<br />
er sich aktiv an sicherheits- oder gesellschaftspolitischen<br />
Debatten und nimmt direkt<br />
Einfluss auf Entscheidungen von Regierung<br />
und Parlament.<br />
Der Verband setzt sich unter anderem ein für<br />
einen regionalen Verwendungsaufbau, planbaren<br />
Dienst, eine familienfreundlichere Bundeswehr,<br />
bessere Besoldung, Regeneration<br />
nach dem Einsatz, gute Alterssicherung,<br />
lebenslange Bildung, bessere Perspektiven<br />
über alle Laufbahnen sowie eine moderne<br />
Ausstattung und Ausrüstung.<br />
Zu den bedeutendsten Erfolgen der 60-jährigen<br />
Verbandsgeschichte zählen das Einsatzweiterverwendungsgesetz,<br />
das Einsatzversorgungs-Verbesserungsgesetz,<br />
die Öffnung<br />
der Bundeswehr in allen Verwendungen und<br />
ohne Einschränkungen für Frauen sowie<br />
jüngst das Attraktivitätssteigerungsgesetz.<br />
Für seine Mitglieder bietet der DBwV neben<br />
der unkomplizierten Beratung in dienstrechtlichen<br />
Fragen durch die verbandseigene<br />
Rechtsabteilung eine Diensthaftpflichtversicherung,<br />
von der alle aktiven Soldaten und<br />
auch Reservistendienst Leistenden profitieren.<br />
Rund 65 Prozent aller aktiven Soldaten sind<br />
Mitglied im Verband und profitieren von den<br />
engagierten Ansprechpartnern vor Ort, welche<br />
sich im gesamten Bundesgebiet innerhalb<br />
der Standort- und Truppenkameradschaften<br />
sowie der Kameradschaften<br />
ehemaliger Soldaten/Reservisten/Hinterbliebener<br />
nach dem Motto „aus der Truppe für<br />
die Truppe“ für die Belange der Mitglieder<br />
einsetzen und bei Fragen jederzeit unterstützen.<br />
Und das nicht nur im Inland: Mit seinen<br />
Ansprechpartnern im Auslandseinsatz ist<br />
der DBwV überall da, wo auch Bundeswehr<br />
ist. Sei es am Horn von Afrika oder<br />
in der Steppe Malis – in sämtlichen<br />
Missionen der deutschen Streitkräfte<br />
ist gewährleistet, dass Angehörige<br />
der Bundeswehr auch<br />
fernab der Heimat den richtigen Ansprechpartner<br />
für ihre Anliegen finden. Das bietet<br />
nur der Deutsche BundeswehrVerband.<br />
Auf europäischer Ebene wirkt der DBwV<br />
maßgeblich im Rahmen der Europäischen<br />
Vereinigung der unabhängigen Gewerkschaften<br />
(CESI) und der Europäischen Organisation<br />
der Militärverbände (EUROMIL) mit,<br />
um die Interessen der Mitglieder ebenfalls im<br />
internationalen Bereich zu vertreten.<br />
Leistungen, wie sie der DBwV bietet, sind<br />
nur mit einem starkem Team zu erreichen, in<br />
dem alle an einem Strang ziehen. Der Deutsche<br />
BundeswehrVerband ist mit zwei Bundesgeschäftsstellen<br />
sowie vier Landesgeschäftsstellen<br />
hauptamtlich organisiert,<br />
während sich die Kameradschaften aus ehrenamtlichen<br />
Mitgliedern zusammensetzen.<br />
Gemeinsam bilden sie alle dieses Team, das<br />
mit vollem Einsatz für die Interessen und<br />
Rechte der Mitglieder eintritt. Mit diesem<br />
Ehrgeiz will der Deutsche BundeswehrVerband<br />
auch in den kommenden Jahrzehnten<br />
an der Spitze bleiben – natürlich immer im<br />
Sinne und zum Wohl der Menschen der Bundeswehr.<br />
87
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
ILA <strong>2016</strong>, die Fach- und Publikumspresse<br />
88<br />
Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung<br />
ist eine der größten Fach- und Publikumsmessen<br />
in Berlin-Brandenburg und zieht alle<br />
zwei Jahre hunderttausend Besucher in ihren<br />
Bann. So kamen auch in diesem Jahr wieder<br />
viele Fachbesucher und Luftfahrtbegeisterte<br />
auf das Gelände des Berliner Flughafens Berlin-Brandenburg<br />
in Schönefeld. Vom 1. bis 4.<br />
Juni <strong>2016</strong> hieß es wieder: Tore auf. Mit 250000<br />
Quadratmetern Fläche bot die ILA 1017 Ausstellern<br />
aus 37 Ländern viel Platz, neuste Entwicklungen<br />
und Technologien aus der Luftund<br />
Raumfahrt Fachleuten, der Presse und<br />
dem breiten Publikum vorzustellen und zu präsentieren.<br />
Darunter groß vertreten war auch die<br />
Bundeswehr, die in diesem Jahr ihr 60-jähriges<br />
Bestehen feiert. Mit einem Arial von mehreren<br />
tausend Quadratmetern an der Gesamtfläche<br />
nahm sie einen großen Platz unter den vielen<br />
Ausstellern ein. Auch sie eröffnete den Besuchern<br />
viele interessante Einblicke in ihre Arbeit,<br />
Leistung und Technik. Sie informierte über den<br />
neusten technischen Entwicklungsstand, stellte<br />
ihre modernste Technik zur Schau, darunter<br />
der NH-90, TIGER, A400M, EUROFIGHTER,<br />
Drohnen und ein Blick in manches sonst nicht<br />
erreichbare Cockpit war auch gegeben. Während<br />
einer großen Flugvorführung nutzte sie<br />
die Möglichkeit, viele ihrer Fluggeräte und deren<br />
Leistungsfähigkeiten zu präsentieren. Für<br />
manchen Hobbyfotografen und Spotter dieser<br />
Technik ein großes Highlight. Auch ein spezieller<br />
Augenmerk bei der diesjährigen Luftfahrtausstellung<br />
lag auf der Digitalisierung, der 3D-<br />
Druck von Flugzeugteilen und das<br />
energieeffiziente Fliegen durch neuartige Antriebe.<br />
Für das Spotterherz<br />
Pünktlich um 10:00 Uhr wurde der Einlass freigegeben<br />
und hunderte Besucher strömten<br />
nun zu den Sicherheitskontrollen, welche aber<br />
zügig vom Sicherheitspersonal vollzogen wurden.<br />
Anschließend verteilte sich die Besucherschar<br />
zunächst recht schnell auf die drei großen<br />
Bereiche. Einen Teil zog es auf direkten<br />
Weg an die Start- und Landebahn. Andere<br />
wiederum nahmen die zahlreichen offenen<br />
und begehbaren Flugzeuge und deren Aussteller<br />
ins Visier. Der Rest besuchte zuerst die<br />
Messehallen, um sich dort mit den Fachbereichen<br />
der Luft- und Raumfahrt auseinander zu<br />
setzen. Der erste Blickfang war der A350, das<br />
neue zweistrahlige Langstrecken-Großraumflugzeug<br />
von Airbus. Es ist das Verkehrsflugzeug<br />
mit dem höchsten Anteil an Kohlefaserverbundwerkstoffen<br />
im Rumpf und in der<br />
Tragflächenstruktur. Ein Stück weiter stand die<br />
Transportmaschine A400M der Bundeswehr.<br />
Das 45 Meter lange Flugzeug kann 37 Tonnen<br />
Nutzlast bis hin zu gepanzerten Fahrzeugen<br />
über 8700 Kilometer transportieren.<br />
Vorführungen<br />
Das Flugprogramm am Samstag wurde größtenteils<br />
durch die Bundeswehr bestritten. Begonnen<br />
wurde mit der Darstellung eines QRA-<br />
Starts mit anschließendem Abfangeinsatz für<br />
einen TORNADO. Es folgte die Fähigkeitsdarstellungen<br />
Nothilfe sowie verbundene Luft-<br />
Bodenoperationen der Bundeswehr. Man demonstrierte<br />
hier die Evakuierung von<br />
Personen aus Krisengebieten und die Unterstützung<br />
bei unterschiedlichsten Katastrophen.<br />
Zwischendurch bekamen Teilnehmer<br />
aus dem zivilen Bereich die Chance, sich am<br />
Himmel darzustellen, mit dabei der A350, ein<br />
beeindruckendes Display für ein Linienflieger.<br />
Für viele Besucher folgte gegen Mittag ein<br />
weiteres Highlight, der Überflug einer B-52 der<br />
US Air Force. Der "SMOKER" war bereits aus<br />
mehreren Kilometern Entfernung zu erkennen.<br />
Dieser befand sich zum Zeitpunkt im Manöver<br />
und war auf der Durchreise. Die Maschine gehört<br />
zum 5th Bomb Wing aus Minot AFB in<br />
North Dakota. Der Verband hat seit dem 2. Juni<br />
zwei der achtstrahligen Bomber im britischen<br />
Fairford stationiert. Von dort aus werden<br />
sie an diversen Übungen in Europa<br />
teilnehmen, wie auch die Baltops 16 und Saber<br />
Strike 16. Dazu kommt mit Just Hammer<br />
eine Übung im Bereich des US Africa Command.<br />
Am Nachmittag zeigten der AH-64D<br />
APACHE aus Großbritannien sowie die Mi-24
n Sport, Info und Betreuung n<br />
EUROFIGHTER in der Sonderlackierung zu 60 Jahre Luftwaffe<br />
Hind der Czech Air Force ein gemeinsames<br />
Flugprogramm. Es folgte die polnische MiG-<br />
29 mit einem grandiosen, sehr flachen und am<br />
Ende fast senkrechten Start ins Blaue. Was<br />
von vielen Fotografen natürlich nicht anders<br />
erwartet wurde.<br />
Der letzte Teil der ILA <strong>2016</strong> wurde wieder von<br />
vielen Fähigkeitsdarstellungen der Bundeswehr<br />
gefüllt. Unter anderem die Leistungsdemonstration<br />
vom EUROFIGHTER mit der Sonderbemalung<br />
"60 Jahre Bundeswehr" vom<br />
Taktisches Luftwaffengeschwader 74. Für<br />
mich persönlich besaß sie eine sehr gelungene<br />
Lackierung und zum ersten Mal gab es eine<br />
Luftparade mit sämtlichen Flugzeugen der<br />
Bundeswehr.<br />
Auch die Patrouille Suisse der Schweizer Luftwaffe<br />
zeigte noch ihr exzellentes Können und<br />
zog ihre Zuschauer wieder magisch an. Ein<br />
Perfektionismus, der einen immer wieder den<br />
Atem anhalten lässt. Mit dem Finale Grande<br />
leitete sie das Ende ihrer Flugvorführung ein<br />
und verabschiedete sich damit wie immer von<br />
einem erstaunten Publikum. Der Tag fieberte<br />
nun seinem Ende entgegen, noch ein paar Fotos<br />
hier und da geschossen und schon stand<br />
die Heimfahrt an.<br />
Von der Raumfahrtindustrie habe ich an diesem<br />
Tag leider wenig mitnehmen können. Sicher<br />
hatte auch sie ihrem Publikum viele neue<br />
Erkenntnisse zu liefern, modernste Techniken<br />
zu präsentieren und viel Spannendes aus der<br />
Forschung zu bieten. Deshalb wäre auch sie<br />
hier einer Erwähnung wert gewesen.<br />
Mein Fazit zur diesjährigen ILA: Obwohl nur<br />
150000 Besucher zur Messe kamen, nämlich<br />
77000 weniger als zwei Jahre zuvor, und aus<br />
meiner Sicht, muss sie kleine Kritikpunkte hinnehmen:<br />
Eintrittsgeld, gekürzte Version usw.<br />
Die Ausstellung wurde gut präsentiert, viele<br />
Anwesende waren begeistert und das eine<br />
oder andere Technik begeisterte Herz konnte<br />
höher schlagen. Auf jeden Fall war sie für ambitionierte<br />
Technikfreaks eine klasse Gelegenheit,<br />
sich auf den neusten Stand zu bringen.<br />
Auch der kleinste Besucher wird weiterhin mit<br />
großen Augen gen Himmel schauen und staunen<br />
wie sich all die gigantischen Maschinen<br />
so agil und leicht in der Luft halten und bewegen<br />
können.<br />
Von mir bleibt nun zu wünschen, dass diese<br />
Veranstaltung weiterhin ein Publikumsmagnet<br />
in dieser Region bleibt und der breiten Öffentlichkeit<br />
noch viele Jahre offen steht. In diesem<br />
Sinne vielleicht bis in zwei Jahren: "Guten<br />
Morgen ILA, Guten Morgen Berlin."<br />
Christian Pusch, Leipzig<br />
89
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Ein Warnemünder Erfinder und Techniker<br />
90<br />
Dr. Hans Seehase<br />
Dr. Hans Seehase, ein<br />
vielseitiger Erfinder und<br />
Techniker, wurde am 5.<br />
März 1887 in Warnemünde<br />
geboren. Von seiner<br />
Vielseitigkeit künden<br />
über 200 Patente, die er<br />
im Laufe seines Lebens<br />
angemeldet hatte.<br />
Nach seiner Schulzeit<br />
und dem Abitur absolvierte<br />
er ein Praktikum<br />
auf der Neptun-Werft in<br />
Rostock zur Vorbereitung<br />
auf das Technikstudium. Schon hier<br />
machte Seehaus seine ersten Erfindungen. In<br />
Berlin-Charlottenburg bestand Seehase 1912<br />
sein Examen als Diplom-Ingenieur an der dortigen<br />
Technischen Hochschule mit einem Thema<br />
"Flugzeugmotor mit sternartig angeordneten<br />
Zylindern und gesteuerten Ventilen". Die<br />
Hochschule beschäftigte ihn in der Folgezeit<br />
als Assistent am Lehrstuhl für technische Mechanik<br />
bei Prof. Meyer. 1914 promovierte Seehase<br />
zum Dr. Ing. Infolge des Ausbruchs des<br />
Ersten Weltkrieges wurde Seehase als Oberingenieur<br />
bei der Breslauer Firma Maschinenund<br />
Sägegatterfabrik Hoffmann dienstverpflichtet,<br />
bevor er 1916 aus dem Heeresdienst<br />
entlassen und zur Flugzeugbaufirma LVG<br />
kommandiert wurde. Ende 1916 wechselte<br />
Seehase zur Sablatnik-Flugzeugbau<br />
GmbH, deren Technischer<br />
Direktor und Konstrukteur<br />
er wurde. Sablatnik hatte<br />
sich bereits einen Namen gemacht<br />
als Hersteller von Seeflugzeugen<br />
für die Kaiserliche<br />
Marine. In der Folgezeit wurden<br />
einige Seeflugzeuge für<br />
das Marineflugwesen gebaut.<br />
Nach dem Ende des Krieges<br />
wurden von Sablatnik Militärmaschinen<br />
für den Luftverkehr<br />
nach Kopenhagen umgebaut<br />
und führten den ersten deutschen<br />
Verkehrsflug nach dem<br />
Sablatnik P III<br />
Ausland aus. Seehase aber arbeitete an einer<br />
Neukonstruktion eines zivilen Verkehrsflugzeuges,<br />
der Sablatnik P III, einem Hochdecker<br />
mit geschlossener Kabine. Allerdings<br />
kam es nach dem Bauverbot für Flugzeuge in<br />
Deutschland auch zur Auflösung der Sablatnik-Werke<br />
und Seehase arbeitete als freier Ingenieur.<br />
Er gründete eine eigene Firma, die<br />
sich mit der Verwertung seiner eigenen Patente<br />
beschäftigte. Auch dem Leichtbau widmete<br />
er sich und konstruierte ein zerlegbares<br />
Leichtmotorrad, welches sowohl als Fahrrad<br />
als auch - mit Motor - als Motorrad fahren<br />
konnte.<br />
Im Zweiten Weltkrieg wurde seine Wohnung in<br />
Berlin zerstört und er ließ sich mit seiner Familie<br />
in Warnemünde nieder. Seehase wandte<br />
sich der Medizintechnik zu und beschäftigte<br />
sich mit Neuraltherapie. Dr. Seehase verstarb<br />
am 19. September 1974, sein Grab befindet<br />
sich auf dem Neuen Friedhof in Warnemünde.<br />
Hptm André Flohr<br />
Stab TGrp TaktLwG 73 "S"<br />
Quellen des Textes und der Bilder:<br />
Volker Koos „Dr. Hans Seehase, „Universal-<br />
Erfinder“ und Techniker aus Warnemünde“<br />
in Schriften des Schifffahrtsmuseums der<br />
Hansestadt Rostock, Band 7 „Der Seeflugstandort<br />
Warnemünde in der ersten Hälfte<br />
des 20. Jahrhunderts“, Rostock 2001
Amerikanische Auszeichnungen<br />
n Sport, Info und Betreuung n<br />
Bei besten äußeren Bedingungen trafen sich<br />
Mitglieder der Reservistenkameradschaft Fliegerhorst<br />
Laage auf der beeindruckenden Anlage<br />
der privilegierten Schützengesellschaft zu<br />
Güstrow e.V., am Rande der Barlachstadt. Ziel<br />
war die Qualifikation zu internationalen<br />
Schießauszeichnungen. Als Abnahmeberechtigten<br />
konnten die Organisatoren den 79-jährigen<br />
Friedel Stolle gewinnen. Nach einer Einweisung<br />
in die Übungen und die Waffen sowie<br />
einer Sicherheitsbelehrung wurde dann paarweise<br />
geschossen und durch zum Teil sehr<br />
gute Leistungen überzeugt. Insgesamt sechs<br />
Stellungsarten mit permanentem Magazinwechsel<br />
und unter einem Zeitlimit verlangten<br />
den Teilnehmern einiges ab. Am Ende hatte es<br />
sich aber gelohnt. Nach der Auswertung der<br />
Ergebnisse konnte fast allen eine Urkunde<br />
überreicht und Abzeichen verliehen werden.<br />
Ziel war die Erringung des amerikanischen Militärschießabzeichens,<br />
für das es auch in<br />
Deutschland eine Trageerlaubnis an der Uniform<br />
gibt. Anders als in Deutschland verleiht in<br />
den Vereinigten Staaten von Amerika jede Teilstreitkraft<br />
ein eigenes Abzeichen in mehreren<br />
Stufen, so dass sich die erfolgreichsten Teilnehmer<br />
über Auszeichnungen der Air Force,<br />
der Marines, der Coast Guard sowie des Heeres<br />
freuen konnten.<br />
Für die Anwesenden war es ein toller Vormittag<br />
und der Wunsch nach einer Wiederholung<br />
wurde klar artikuliert. Neben Herrn Friedel<br />
Stolle gilt den Verantwortlichen des Fliegerhorstes<br />
Laage ein besonderer Dank. Die Arbeit<br />
der Reservistenkameradschaft wird in besonderem<br />
Maße unterstützt und gefördert.<br />
StFw d. Res André Stache, Laage<br />
Zeitreise ins Herz Güstrows<br />
Erkannt? Hauptman Ralf<br />
Herzog in seiner "Nebenrolle"<br />
als Nachtwächter<br />
Am 19. Oktober<br />
<strong>2016</strong> treffen sich<br />
interessierte Reservisten<br />
der Reservistenkameradschaft<br />
Fliegerhorst Laage<br />
und deren<br />
Partnerinnen und<br />
Partner zu einer<br />
Stadtführung<br />
durch die Barlachstadt<br />
Güstrow.<br />
Um 16:45<br />
Uhr werden sich<br />
die Teilnehmer unter<br />
der Leitung<br />
von Hauptmann<br />
Ralf Herzog zunächst<br />
vor der<br />
Stadtinformation<br />
auf dem Franz-<br />
Parr-Platz treffen. Dann werden sie im Stadtmuseum<br />
Informationen zur Geschichte Mecklenburgs<br />
und Güstrows erhalten. Dieser Einweisung<br />
folgt anschließend ein Rundgang<br />
durch die beeindruckende, historische Residenzstadt.<br />
Die spannende Geschichte der<br />
Stadt wird den Besuchern kurzweilig und äußerst<br />
interessant präsentiert. Nach etwa zwei<br />
Stunden können sich die Teilnehmer bei einem<br />
gemütlichen Abendessen ausruhen und das<br />
Erlebte resümieren. Zur Planung und Organisation<br />
ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich!<br />
Schon jetzt bedanken sich die Organisatoren<br />
der Veranstaltung bei den Damen der<br />
Stadtinformation Güstrow und bei Hauptmann<br />
Ralf Herzog für die Unterstützung.<br />
Kontakt: andre.stache@web.de oder<br />
Tel.: (01 79) 6 30 40 63.<br />
André Stache<br />
Reservistenkameradschaft<br />
Fliegerhorst Laage<br />
91
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Verband der Arbeitnehmer der Bundeswehr e.V.<br />
Gewerkschaft der Arbeitnehmer und Auszubildenden<br />
der Bundeswehr<br />
Einkommensrunde <strong>2016</strong> - Tarifeinigung<br />
Die Einkommensrunde <strong>2016</strong> endete nach der<br />
dritten Verhandlungsphase mit der Tarifeinigung<br />
vom 29. April <strong>2016</strong>. Im Ergebnis wurde<br />
unter anderem eine lineare Entgelterhöhung bis<br />
2017 um insgesamt 4,75 % festgelegt, die Jahressonderzahlung<br />
für Tarifgebiet Ost wird in<br />
fünf gleichen Schritten bis 2020 ebenfalls prozentual<br />
angehoben und dem Tarifgebiet West<br />
schrittweise angeglichen.<br />
Des Weiteren wurde für die VBL-Pflichtversicherten<br />
in der Zusatzversorgung eine weitere<br />
Arbeitnehmerumlage beschlossen, was bis<br />
2018 - beginnend ab 1. Juli <strong>2016</strong> - höhere Beiträge<br />
zur Folge hat.<br />
Personalratswahlen <strong>2016</strong><br />
Die Personalratswahlen <strong>2016</strong> haben ein überragendes<br />
Wahlergebnis für den VAB hervorgebracht!<br />
So wurden unter anderem aus dem<br />
Bereich der Marine in Rostock die VAB-Spitzenkandidaten<br />
Birgit Gebauer, Dirk Molzen, Peter<br />
Becker und Sandra Bruhn (Bilski) für den<br />
Bezirkspersonalrat gewählt. Der VAB bedankt<br />
sich bei allen Wählern für das entgegengebrachte<br />
Vertrauen sowie bei den Wahlvorstandsmitgliedern<br />
und Wahlhelfern für die tatkräftige<br />
Unterstützung!<br />
Seminare für Personalräte<br />
Der VAB führt regelmäßig Grundschulungen für<br />
neu gewählte Personalratsmitglieder, als auch<br />
Aufbauschulungen für Personalräte durch, um<br />
personalratsrelevante Themen zu vertiefen.<br />
Zwingende Voraussetzung ist ein Mandat im<br />
Personalrat (keine Ersatzmitgliedschaft). Gern<br />
kann dem VAB mitgeteilt werden, ob ein Interesse<br />
an einem derartigen Seminar besteht.<br />
Mitgliedertreffen<br />
Zusammen mit unseren Partnerverbänden, dem<br />
Verband der Beamten (VBB) und dem Verband<br />
der Soldaten (VSB), fand im Juni <strong>2016</strong> eine Grillveranstaltung<br />
statt. Die nächste VAB-Veranstaltung<br />
wird in Form einer Mitgliederversammlung<br />
nach den Sommerfe rien erfolgen.<br />
VAB-Ansprechpartner für Fliegerhorst Laage<br />
Bei Interesse und Fragen steht Ihnen vor Ort<br />
auch gern Frau Ilka Obermeyer, Stab Technische<br />
Gruppe, zu erreichen unter 90-86 21 und<br />
App.: 24 28, zur Verfügung.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
VAB-Standortgruppe Rostock<br />
Vorsitzende: Sandra Bruhn (Bilski)<br />
Tel.: (dienstl.): (<strong>03</strong> 81) 8 02-5 32 53<br />
E-Mail: vab-hro@gmx.de<br />
Sandra Bruhn, MKdo Rostock<br />
92<br />
Schöner wohnen in Laage<br />
Wir sind für Sie da!<br />
Breesener Str. 1<br />
18299 Laage<br />
Laager Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Für jede Haushaltskasse etwas dabei!<br />
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Tel. & Fax: (<strong>03</strong>8459) 3 20 97<br />
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Wir gratulieren zur Beförderung<br />
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Fw Robert Bremer Inst/EloStff<br />
Fw Matthias Kagel Nsch/TrspStff<br />
Fw Tim Löffler Inst/EloStff<br />
Fw Roland Matzkeit Inst/EloStff<br />
OFw Bastian Freitag Wtg/WaStff<br />
OFw Jan Friedmann Wtg/WaStff<br />
OFw Narcel Hager Inst/EloStff<br />
OFw Ronny Hein Stab FlgGrp<br />
OFw Matthias Lippert Wtg/WaStff<br />
OFw Christian Meinke Wtg/WaStff<br />
OFw Martin Schmidt Wtg/WaStff<br />
OFw Alexander Wolff Wtg/WaStff<br />
HptFw Patrick Bergemann Inst/EloStff<br />
HptFw Jan Buß Inst/EloStff<br />
HptFw Stefan Joite Inst/EloStff<br />
HptFw Julien Meyer-Venecia Wtg/WaStff<br />
HptFw Robert Moll Stab TaktLwG<br />
HptFw Anne Petzke Nsch/TrspStff<br />
HptFw Benjamin Schädel Inst/EloStff<br />
HptFw Mario Seidel Inst/EloStff<br />
HptFw Ringo Spillner Wtg/WaStff<br />
HptFw Steffen Werner Inst/EloStff<br />
StFw Ronald Appel Stab TGrp<br />
StFw Carsten Baecker Wtg/WaStff<br />
StFw Michael Böhm Stab TGrp<br />
StFw Andre Dittmar Stab TGrp<br />
StFw Thomas Höschler Inst/EloStff<br />
StFw Marco Kansy Wtg/WaStff<br />
StFw Ronny Klein Inst/EloStff<br />
StFw Helge Lammek Wtg/WaStff<br />
StFw Marcus Naujoks Inst/EloStff<br />
StFw Frank Rösch Nsch/TrspStff<br />
StFw Andre Rüger Stab TGrp<br />
StFw Dennis Schönfeld Wtg/WaStff<br />
StFw Daniel Schwarz 2./FlgStff<br />
StFw Enrico Wagner Stab TGrp<br />
Hptm Franziska Jacob Wtg/WaStff<br />
Major Adam Maczka FlBtrbStff<br />
Oberstlt Nils Anders Stab FlgGrp<br />
Oberstlt Marco Brunhofer Stab FlgGrp<br />
93
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
Verabschiedungen, Versetzungen und Jubiläen<br />
Aufgrund von Personalveränderungen verließen<br />
nachstehende Kameraden den Verband.<br />
Oberst Bernhard Teicke von Stab TaktLwG zum KdoLw Berlin<br />
Oberstlt Stephan Mohler von Stab TaktLwG zum DDO/Dta ENJJPT Sheppard, USA<br />
Oberstlt Thomas Rocker von Stab FlgGrp zum LwTrKdo Köln<br />
Major Michael Bach von Stab TaktLwG zum Kdo SKB Bonn<br />
Major Dirk Feldmann von Wtg/WaStff zum KdoLw Köln<br />
OLt Christian Gallitz von Wtg/WaStff zur 3./OSLw<br />
OLt Marco Schwentesius von Wtg/WaStff zum BAAINBw Koblenz<br />
OLt Jana Zwiener von Stab TaktLwG zur UniBw Hamburgs<br />
Wir dürfen neu zuversetzte Kameraden begrüßen und heißen Sie herzlich willkommen<br />
im Taktischen Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff".<br />
Oberstlt Sebastian Fiedler<br />
Stab FlgGrp<br />
Oberstlt Gero von Fritschen Stab TaktLwG<br />
Oberstlt Frank Schnauber<br />
FlBtrbStff<br />
Major Benny Schmidt<br />
Wtg/WaStff<br />
Hptm Patrick Hölling<br />
1./FlgStff<br />
Hptm Franziska Jacob<br />
Wtg/WaStff<br />
Hptm Marian Mielke<br />
Wtg/WaStff<br />
OLt Elko Ahlfs<br />
Stab TGrp<br />
OLt Michael Ahrens<br />
FlBtrbStff<br />
OLt Alexander Niederlein<br />
Stab FlgGrp<br />
HptFw Steffen Hesse<br />
Stab TaktLwG<br />
HptFw Christian Manthey<br />
2./FlgStff<br />
OFähnr Jan Rempfer<br />
1./FlgStff<br />
OFähnr Dirk Schröder<br />
Stab FlgGrp<br />
Unseren Jubilaren gratulieren wir recht herzlich zum 25-jährigen Dienstjubiläum<br />
und wünschen weiterhin viel Erfolg.<br />
Hptm Andre Jänicke, Stab TGrp<br />
HptFw Robby Homann, 2./FlgStff<br />
Mit Ausscheiden aus dem aktiven Dienst verabschieden wir<br />
nachfolgende Kameraden in den Ruhestand und wünschen ihnen alles Gute!<br />
Oberstlt Thomas Reitze, FlBtrbStff<br />
Hptm Jürgen Lüttke, 2./FlgStff<br />
StFw Olaf Heyder, Wtg/WaStff<br />
Mit Ausscheiden aus der Bundeswehr verabschieden wir<br />
nachfolgende Kameraden<br />
in eine neue berufliche Herausforderung<br />
und wünschen ihnen alles Gute!<br />
Hptm Tina Krüger, Stab TaktLwG<br />
HptFw Michael Burmeister, FlBtrbStff<br />
94
n Sport, Info und Betreuung n<br />
Nussknacker<br />
Zu suchen sind die Zwischenwörter, die die beiden angegebenen Wörter sinnvoll verbinden<br />
sollen, z. B. LESE - BUCH - FINK = Lesebuch / Buchfink!<br />
Der graue Balken bezeichnet das Lösungswort von oben nach unten. Umlaute werden<br />
als solche geschrieben, also Ä, Ö, Ü. Ist eine Zeile mit einem * gekennzeichnet, so ist<br />
das Zwischenwort im Plural einzusetzen.<br />
Vielen Dank an die Redaktion "TINCHEN" und Manfred Schramm, Husum (Idee).<br />
Autor: Hptm Erik Pflanz.<br />
Die Lösung aus 2/<strong>2016</strong> lautet: Abwehr - Gas - Pfeffer - Stoff - Zwerg - Enten - Lachs - Nutzer<br />
- Aschen - Aber - Fliegen - Milch - Mode - Stauden - Kabinen - Gegen = Waffenausbildung.<br />
Gesucht wird: Eigenschaft nicht für Menschen aber von Menschenhand.<br />
Wir verlosen wieder eine Flasche Geschwadersekt - freundlicherweise gestiftet von unserer<br />
O/UHG. Einsendeschluss der Lösung (schriftlich/E-Mail) ist der 28. Oktober <strong>2016</strong>. Der<br />
Gewinner wird in der Ausgabe 4/<strong>2016</strong> bekannt gegeben. Von der Teilnahme ausgeschlossen<br />
sind die verantwortlichen Redakteure.<br />
STADT<br />
KNICK*<br />
FAHRRAD<br />
TRANSPORT*<br />
POLAR<br />
SCHNITT*<br />
EIDER<br />
BAUCH<br />
MEISTER<br />
BAHN*<br />
GROSS*<br />
U-BOOT<br />
BRAUN*<br />
SAU<br />
SALZ<br />
ÜBER<br />
WO<br />
STELLE<br />
*KREUZ<br />
FLUCHT<br />
*TRENNUNG<br />
HATZ<br />
*ERDE<br />
MARK<br />
SCHLUSS<br />
SCHLITZ<br />
*STÄNDER<br />
*LIEBHABER<br />
BEKLEIDUNG<br />
*HUNGER<br />
IN<br />
THEATER<br />
SUCHT<br />
LICHT<br />
Und nun viel Vergnügen beim Raten!<br />
Herzlichen Glückwunsch:<br />
Gewonnen hat StFw Kai Diener, Inst/EloStff.<br />
95
www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
96<br />
DER KRANICH ist eine Zeitung für Angehörige und Freunde des<br />
Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 "Steinhoff".<br />
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und Aufsätze müssen nicht unbedingt und in allen Belangen mit<br />
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identisch sein, sondern stellen die persönliche Meinung des Verfassers<br />
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Redaktionsschluss der Ausgabe 4/<strong>2016</strong>: 28. Oktober <strong>2016</strong><br />
Der nächste DER KRANICH erscheint im Dezember <strong>2016</strong>.<br />
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Evangelische Militärseelsorge<br />
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Hausanschrift siehe Seite 2<br />
Gebäude U20, Erdgeschoss<br />
Telefon <strong>03</strong>8459 62-20 92<br />
AllgFspWNBw 90-86 21-20 92<br />
oder 0173 8 79 75 19<br />
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EvMilPfarramtLaage@bundeswehr.org<br />
(über Bw-Vermittlung gebührenfrei)<br />
Pfarrhelfer André Stache<br />
Tel.: (<strong>03</strong> 84 59) 62-20 93<br />
AllgFspWNBw: 90-86 21-20 93<br />
oder (01 79) 6 30 40 63<br />
E-Mail: Andre1Stache@Bundeswehr.org<br />
Katholische Militärseelsorge<br />
Militärdekan Jürgen A. Eckert<br />
Katholisches Militärpfarramt<br />
Marinestützpunkt Warnemünde<br />
Hohe Düne 30<br />
18119 Rostock<br />
Telefon 90-86 01-21 83<br />
Büro 90-86 01-21 84<br />
Mobil 90 97 01 51-16 13 68 68<br />
JuergenEckert@Bundeswehr.org<br />
kathMilPfarramtRostock@Bundeswehr.org<br />
Eckert@KircheunterSoldaten.de
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Effective: being the most powerful and reliable swing role fighter<br />
Proven: in global operations with highest operational statistics<br />
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