Kranich-03-2016
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www.Der<strong>Kranich</strong>.de<br />
Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
26<br />
Der EUROFIGHTER kommuniziert bei Bedarf<br />
immer mit den Technikern und Piloten, wie hier<br />
vor dem Start<br />
sich zusammen aus der Lebenslaufaktenprüfung<br />
(kurz: LAP), der eigentlichen Migration<br />
(kurz: MIG) und der abschließenden Datenkonsistenzprüfung<br />
(kurz: DKP).<br />
Die LAP gehört zur Vorbereitungsphase und<br />
steht am Anfang der Migration. Der Zeitansatz<br />
hierfür beträgt eine Woche. Die LAP beinhaltet<br />
die Überprüfung der gesamten elektronisch<br />
und papiermäßig geführten Lebensakte eines<br />
Luftfahrzeuges. Ziel ist unter anderem, festgestellte<br />
Ungereimtheiten bereits im Vorfeld der<br />
eigentlichen Migration zu erkennen und zu bereinigen.<br />
Darüber hinaus muss das Luftfahrzeug selber<br />
in eine vorbestimmte Konfiguration gebracht<br />
werden. Alle Außenlasten, wie Tanks, Außenlastenträger,<br />
Lenkflugkörper, Flugprofilrekorder<br />
oder anderes Zusatzequipment müssen<br />
abgebaut werden. Die Hauptlast dieser LAP<br />
tragen die Teileinheiten (TE) Lebenslaufakte/<br />
Arbeitsplanung und Prüfgruppe. Ist die LAP<br />
abgeschlossen, wird das Luftfahrzeug im "alten"<br />
ESS für die Änderung von Daten und somit<br />
für die Nutzung im Flugbetrieb gesperrt<br />
(Locked). Die weiterhin anfallenden Arbeiten,<br />
in der Regel fallen nur kalendarische Inspektionen<br />
an, werden in einem eigens hierfür angelegten<br />
Arbeitsbuch bis zum Abschluss der<br />
Migration papiermäßig dokumentiert. Abschließend<br />
ist dem Luftwaffentruppenkommando<br />
der Abschluss der LAP zu melden.<br />
Im zweiten Abschnitt steht die eigentliche Migration<br />
an. Diese Tätigkeit wird durch ein<br />
SASPF-Team im Systemunterstützungszentrum<br />
(SUZ) in Manching durchgeführt. Der<br />
Zeitansatz hierfür beträgt ebenfalls eine Woche.<br />
Damit die eigentliche Migration beginnen<br />
kann, müssen die elektronischen Daten des zu<br />
migrierenden Luftfahrzeugs aus unserem "alten"<br />
ESS exportiert und an das National Data<br />
Center (NDC) im SUZ übertragen werden. Anschließend<br />
werden diese Daten durch das<br />
NDC mittels eines Konvertierungstool in<br />
SASPF-ladefähige Dateien umgewandelt und<br />
an das SUZ-SASPF Team weitergeleitet. Dieses<br />
lädt die Daten probeweise in das Produktivsystem<br />
des SASPF, um eine "Erst Eröffnung<br />
Luftfahrzeug" (EELfz) zu erzeugen. Dies dient<br />
dazu, fehlende oder fehlerhafte SASPF-Materialstämme<br />
zu identifizieren.<br />
Festgestellte Beanstandungen werden dem<br />
Verband zwecks Behebung gemeldet. Parallel<br />
dazu werden die sogenannten Technischen<br />
Plätze (Orte, an dem sich die verschiedenen<br />
Bauteile des Luftfahrzeuges<br />
befinden) durch das SUZ-SASPF-Team erstellt.<br />
Nachdem alle Mängel behoben wurden<br />
und die Freigabe zum "scharfen" Laden seitens<br />
des Luftwaffentruppenkommandos vorliegt,<br />
wird mit der eigentlichen Beladung im<br />
Produktivsystem des SASPF begonnen. Neben<br />
der Struktur und den dazugehörigen<br />
Konten des Luftfahrzeuges werden auch die<br />
offenen Technischen Anweisungen (TA) mit<br />
nach SASPF migriert. Die Historie des Luftfahrzeuges<br />
verbleibt allerdings im "alten"<br />
ESS. Nach dem erfolgreichen Laden der Daten<br />
in das Produktivsystem wird durch das<br />
SUZ-SASPF-Team noch eine sogenannte