Kranich-03-2016
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Der <strong>Kranich</strong> n 3-<strong>2016</strong><br />
DANISH AIRSHOW <strong>2016</strong><br />
70<br />
Dänische Airshows hatten stets eine sehr hohe<br />
Qualität, das diesjährige Event auf der Flyvestation<br />
(Air Base) Skrydstrup machte da<br />
keine Ausnahme. Als am 19. Juni <strong>2016</strong> der<br />
südlichste Stützpunkt der Royal Danish Air<br />
Force (RDAF) seine Tore öffnete, strömten<br />
geschätzte 150000 Besucher auf den Platz.<br />
Bei moderatem Wetter (am Showtag war es<br />
bewölkt) genossen die Zuschauer ein exzellentes<br />
und abwechslungsreiches Flugprogramm.<br />
Natürlich war im Line-up des Static Displays<br />
auch deutlich zu erkennen, dass die Zeiten, in<br />
denen 200+ Flugzeuge an einer großen Luftfahrtveranstaltung<br />
teilnahmen, der Vergangenheit<br />
angehören. Dafür konnte sich das<br />
Flying Display wirklich sehen lassen. Neben<br />
den obligatorischen dänischen Luftfahrtzeugen<br />
war es besonders der Besuch aus der<br />
Ukraine, welcher die Herzen aller Flugzeugenthusiasten<br />
höher schlagen ließ. Die Rede<br />
ist natürlich von den Sukhoi Su-27 (NATO Code:<br />
FLANKER), welche gemeinsam mit einer<br />
Iljushin IL-76MD (NATO Code: CANDID) eines<br />
der Höhepunkte der Airshow darstellte. Aufgrund<br />
der immer noch vorhandenen Spannungen<br />
zwischen dem ukrainischen Staat<br />
und seinem östlichen Nachbarn Russland hat<br />
kaum jemand mit dem Erscheinen der Sukhois<br />
gerechnet. Als dann am Freitag, den 17.<br />
Juni <strong>2016</strong> um exakt 0902 Z (Z = ZULU Time,<br />
das entspricht 11:02 Uhr MEZ) am Horizont<br />
die Silhouetten zweier Su-27 sowie einer IL-<br />
76 auftauchten, war die Freude natürlich riesig.<br />
Die Sukhoi Su-27 der ukrainischen Luftwaffe<br />
gehören der 831. Taktischen<br />
Luftbrigade an und sind in Mirgorod stationiert;<br />
die Iljushin stammt von der 25. Lufttransportbrigade<br />
aus Melitopol. Die Ukraine<br />
verfügt zurzeit über gerade mal elf einsatzfähige<br />
FLANKER, allerdings befinden sich nach<br />
unbestätigten Meldungen ein paar weitere im<br />
Zulauf. Diese sind nach dem Zerfall der Sowjetunion<br />
und der Unabhängigkeit der Ukraine<br />
eingelagert worden. Ein umfangreiches Upgrade-Programm,<br />
welches von einer einheimischen<br />
Firma durchgeführt wird, sorgt dafür,<br />
dass die bestehende Flotte zum einen modernisiert<br />
wird und zum anderen einige der<br />
eingelagerten Maschinen wieder reaktiviert<br />
werden.<br />
Um den Reigen an Flugzeugen russischen<br />
Ursprungs abzurunden, sendete die polnische<br />
Luftwaffe noch zwei ihrer Mikoyan-Gurevich<br />
MiG-29 (NATO Code: FULCRUM). Diese<br />
gehören zum 41.ELT - 41 Eskadra<br />
Lotnictwa Taktycznego (41. Taktisches Luftfahrtgeschwader)<br />
aus Malbork. Ein großer<br />
Teil der Maschinen des 41. ELT stammt übrigens<br />
aus den Beständen der Bundeswehr<br />
(Taktisches Luftwaffengeschwader 73 "Steinhoff"<br />
aus Rostock/Laage).<br />
Von "westlicher" Seite waren es in erster Linie<br />
Lockheed Martin F-16 FIGHTING FALCON,<br />
welche das Flugprogramm bereicherten. Neben<br />
einem Solodisplay einer sonderlackierten<br />
F-16MLU der Eskadrille 727 aus Skrydstrup<br />
bekam man auch noch eine belgische F-<br />
16MLU sowie eine griechische F-16C Block<br />
52 (Team "ZEUS") im Flugprogramm zu sehen.<br />
Interessanterweise ist der offizielle Name<br />
FIGHTING FALCON unter den Piloten<br />
nicht wirklich geläufig. Dort wird die F-16<br />
grundsätzlich als VIPER bezeichnet - hört<br />
sich irgendwie auch viel cooler an!<br />
Von dem im Vorspann angekündigten Maschinen<br />
waren alle zugegen - mit einer Ausnahme!<br />
Die dänische Regierung hat ein paar<br />
Tage vor dem Event bekanntgegeben, dass<br />
Dänemark als Ersatz für ihre in die Jahre gekommene<br />
F-16-Flotte den neuen Lockheed<br />
Martin F-35-LIGHTNING II-Kampfjet bestellen<br />
wird - 28 Maschinen von ursprünglich 48<br />
geplanten. Damit sind beide Mitbewerber, der<br />
EUROFIGHTER EF-2000 genauso wie die<br />
Boeing F/A-18 F SUPER HORNET aus dem<br />
Rennen - eine Entscheidung, die nicht wirklich<br />
verwundert. Als schlechter Verlierer erwies<br />
sich die Fa. Boeing. Nachdem die Entscheidung<br />
der Dänen bekannt wurde, ist das<br />
in Skrydstrup angekündigte Solodisplay einer<br />
Boeing F/A-18F SUPER HORNET kurzerhand<br />
ersatzlos gestrichen worden! Dafür sorgte eine<br />
andere Maschine aus dem Hause Boeing