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Ökobilanz vs. Kosten-Nutzen Analyse - H81 Department Wasser ...

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Zum einen ist es denkbar, dass sie dadurch für eine gewisse Tätigkeit länger benötigen<br />

oder gar nicht mehr ausführen können. Daraus ergeben sich naturgemäß Opportunitäts-<br />

kosten, in diesem Fall Unterlassungskosten genannt. Ein Beispiel wäre, dass durch er-<br />

höhte Luftverschmutzung weniger Zeit im Freien genossen werden kann. Jedoch ist die<br />

im Gebäude verbrachte Zeit nicht notwendigerweise vergeudet, sondern kann eventuell<br />

produktiv eingesetzt oder anderweitig genossen werden (PEARCE et al., 2006).<br />

Zum anderen kann man sich gegen manche Verschlechterungen schützen, indem<br />

marktfähige Güter gekauft werden (Verteidigungskosten). Ein Beispiel wäre der Ein-<br />

bau von Doppelglasfenster gegen erhöhten Verkehrslärm. Jedoch muss beachtet wer-<br />

den, dass Verteidigungskosten nur einen Teil bzw. eine niedrige Einschätzung des<br />

Wertes der Verschlechterung darstellt. Durch das oben erwähnte Doppelglasfenster<br />

kann zwar der Lärm im Gebäude reduziert werden, der Lärm z.B. im Garten bleibt da-<br />

durch aber unverändert (PEARCE et al., 2006).<br />

Der Krankheitskostenansatz<br />

Der Krankheitskostenansatz (engl. cost of illness, COI) ist mit der weiter unten be-<br />

schriebenen Dosis-Wirkung Ansatz verwandt und kann auch als Teilaspekt des Dosis-<br />

Wirkung Ansatzes betrachtet werden. Er berücksichtigt alle Ausgaben für medizinische<br />

Leistungen und Produkte für gesundheitliche Schäden in Folge von nicht marktfähigen<br />

Schäden und ist somit dem Verteidigungskostenansatz ähnlich. Im Unterschied zu den<br />

Verteidigungskosten fließen in die Krankheitskosten private und öffentliche Ausgaben<br />

ein. Während angenommen werden kann, dass die privaten Ausgaben tatsächlich pro-<br />

portional dem gesundheitlichen Schaden ist, ist das bei öffentlichen Ausgaben für das<br />

Gesundheitswesen nicht der Fall. Vermehrte öffentliche Ausgaben in das Gesund-<br />

heitswesen stehen in keinem kausalen Zusammenhang mit negativen Umwelteinflüs-<br />

sen, da z.B. auch eine Verbesserung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung be-<br />

zweckt werden kann (PEARCE et al., 2006).<br />

Die Grundlage dieses Ansatzes bilden die Belastungs-Resonanz Zusammenhänge. Für<br />

das obige Beispiel müssten im Vorfeld eine quantifizierbare Verbindung zwischen der<br />

Luftverschmutzung und dem Gesundheitszustand der Bevölkerung hergestellt werden.<br />

Dies ist oftmals kein leichtes Unterfangen, da z.B. ein und dieselbe Krankheit oftmals<br />

mehrere Auslöser haben kann (PEARCE et al., 2006).<br />

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